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Dreizylinderdruckwerk für eine Bogenrotationsmaschine zur wahlweisen
Verwendung für Offsetdruck oder indirekten oder direkten Hochdruck Die Erfindung
betrifft eine Bogenrotationsmaschine mit Dreizylinderdruckwerk zur wahlweisen Verwendung
für indirekten oder direkten Druck. Es gibt schon Einfarben-Bogenrotationsmaschinen
unterschiedlicher Herkunft mit einem Dreizylinderdruckwerk, wobei -mit dem Gegendruckzylinder
der mittlere der drei gleich großen Druckwerkszylinder als Gummituchzylinder für
den Offsetdruck und den indirekten Hochdruck oder als Formzylinder für das Hochdruckklischee
beim direkten Hochdruck zusammenwirkt. Aber dieses Hochdruckklischee wird dabei
lediglich durch den dritten Druckwerkszylinder eingefärbt, der dann an Stelle einer
Offsetplatte mit einem Gummituch bespannt ist und die von den anliegenden Auftragwalzen
des Farbwerks übernommene Farbe weiterführt. Man hat also beim direkten Hochdruck
nur eine einzige Farbauftragstelle am Hochdruckklischee. Deshalb sind diese Maschinen
bei ihrer Verwendung für direkten Hochdruck nicht für Qualitätsdruck sowie nur für
kleinere Formate geeignet.
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Die Erfindung bringt für ein Dreizylinderdruck werk zunächst den grundlegenden
Vorschlag, daß zum Arbeiten im direkten Hochdruck der mittlere Druckwerkszylinder
zum Einfärben seines Hochdruckklischees durch einen einschaltbaren Walzenzug aus
wenigen Walzen mit dem am dritten Druckwerkszylinder anliegenden Farbwerk verbindbar
ist. Auf diese Weise läßt sich das ohnehin vorhandene Farbwerk dazu verwenden, eine
zuverlässige und vollwertige Einfärbung der auf dem mittleren der drei Druckwerkszylinder
befestigten Hochdruckform mit drei Auftragwalzen zu erzielen.
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In einem weiteren Schritt der Erfindung werden für den einschaltbaren
Walzenzug die Verbindungswalzen des am dritten Druckwerkszylinder für die Offsetformplatte
angeordneten Feuchtwerks verwendet, das in bekannter Weise eine Heberwalze und zwei
Feuchtauftragwalzen aufweist, die in Tragarmen um die Mittelachse ihres gemeinsamen,
ortsfest gelagerten Reibzylinders zum Einstellen ihrer Arbeits- und auch Ruhelage
schwenkbar angeordnet sind. Dazu schlägt die Erfindung vor, daß zur Bildung des
einschaltbaren Walzenzugs beim Umrüsten der Maschine vom Offset- auf den direkten
Hochdruck jeweils vorn Feuchtwerk die Heberwalze und die eine zwischen dem zweiten
und dritten Druckwerkszylinder liegende Feuchtauftragwalze, die wahlweise am zweiten
oder dritten Druckwerkszylinder anstellbar ist, durch Gummiwalzen ersetzt werden,
während die andere Feuchtauftragwalze entfernt wird sowie eine weitere, die Farbe
vom Reibzylinder auf den zweiten Druckwerkszylinder übertragende Gummiwalze in eine
zusätzliche Halterung eingesetzt wird. Dabei ermöglicht es die Hebexwalze, deren
Schwenkarm wahlweise feststellbar sein kann, recht einfach, den einschaltbaren Walzenzug
wahlweise abwechselnd mit dem Feuchtkasten oder dem Farbwerk in Wirkverbindung zu
bringen. Beste Voraussetzung für einfache Handhabung ist dabei eine Anordnung derart,
daß die Axiale des ortsfest gelagerten Reibzylinders des Feuchtwerks in der gemeinsamen
Berührungstangente des mittleren und des dritten Druckwerkszylinders liegt. Ohne
das Umstellen der Maschine im indirekten auf direkten Druck zu erschweren und ohne
besonderen zusätzlichen Aufwand zu erfordern, bietet die Erfindung die Gewähr, daß
auch Qualitätshochdruck gemacht werden kann. Außerdem ergibt sich ein besonderer
Anreiz für Zweifarbendruck mit einem Fünfzylinderdruckwerk, auch für Zweifarbendruck
in zwei verschiedenen Druckverfahren in einem Arbeitsgang.
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Das in der Zeichnung ersichtliche Ausführungsbeispiel der Erfindung
zeigt ein Fünfzylinderdruckwerk mit einem gemeinsamen Druck- oder Gegendruckzylinder
1 für die beiden gleichartig aufgebauten Dreizylinderdruckwerke, von denen das untere
als Offsetdruckwerk und das obere als Hochdruckwerk dargestellt ist.- Die Druckwerkszylinder
haben alle den gleichen Durchmesser. Der zwischen dem Druckzylinder 1 und dem äußeren
Druckwerkszylinder 3 bzw.13 angeordnete mittlere Zylinder kann wahlweise als gummibespannter
übertragungszylinder 2 oder als Formzylinder 12 für ein Hochdruckklischee 4 dienen.
Dem dritten, d. h. äußeren
Druckwerkszylinder 3 bzw.
13 ist ein Farbwerk 5 mit vier Auftragwalzen 6 derart zugeordnet,
daß das dem mittleren Druckwerkszylinder nähere Auftragwalzenpaar den äußeren Zylinder
etwa in der Flucht der Scheiteltangente 14 der beiden Druckwerkszylinder 2, 3 bzw.12,13
berühren.
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Der äußere Zylinder 3 bzw.13 kann wahlweise, entweder als Formzylinder
3 dienend, eine Offsetplatte 15 tragen oder mit Gummituch 16 bespannt sein, wenn
er als Farbauftragzylinder 13 für den Hochdruckformzyader 12 verwendet wird.
Zum Offset-Formzylinder 3 gehört ein Feuchtwerk mit Feuchtduktor
18. Die von einer Heberwalze 19 übernommene Feuchtigkeit gelangt über
den ortsfest gelagerten Reibzylinder 20 zu den zwei Feuchtwalzen
21 und 22, die zum Einfeuchten der Offsetplatte 15 dienen. Die beiden
Tragarme 24, 25 der Feuchtwalzen sind zum An- und Abstellen um die Achse ihres gemeinsamen
Reibzylinders 20 einzeln verschwenkbar und mittels Klemmbolzen
26, 27 festsetzbar.
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Der ortsfest gelagerte Feuchtreibzylinder 20 liegt mehr oder
weniger tief im Winkel zwischen den beiden Druckwerkszylindern 2, 3 bzw.12,13. Seine
Achse fluchtet mit der Ebene der Mittelsenkrechten 28 zur Zentralen
29 zwischen den beiden Druckwerkszylindern 2 und 3 bzw.12 und 13, die sich
mit der für beide Zylinder an ihrer Berührungsstelle gemeinsamen Tangentialen
28 deckt. Die eine Auftragwalze 21 des Feuchtwerkes befindet sich
tief im Winkel zwischen den beiden Zylindern 2, 3 bzw.12, 13, so daß sie durch eine
geringe Schwenkbewegung ihres Tragarmes 24 vom einen zum anderen Zylinder
anstellbar ist. Der doppelhebelige Schwenkarm 25
der anderen Auftragwalze
22 hat in seiner rückwärtigen Verlängerung eine dritte Auftragwalzenhalternmg 30
für eine Gummiwalze 23, die im Bedarfsfall zum Einfärben der Hochdruckform 4 des
Formzylinders 12 eingesetzt wird. Je nachdem die Maschine für Offsetdruck oder für
Hochdruck eingesetzt wird, trägt die mittlere Halterung 24 entweder eine
Plüschwalze als Feuchtwalze 21 oder eine Gummiwalze als Farbauftragwalze.
Die beiden anderen Halterungen 25 und 30 dagegen werden nur im einen oder anderen
Bedarfsfall bestückt, nämlich die linke Halterung mit einer Feuchtwalze
22 und die rechte Halterung mit einer an- und abstellbaren Farbauftragwalze
23. Gegebenenfalls könnten stattdessen auch die beiden Walzenhalterungen
24, 25 in einem gemeinsamen um den Reibzylinder 20 verschwenkbaren Lagerschild
angeordnet und mit den Auftragwalzen 21,22 gemeinsam vom einen zum anderen der beiden
Druckwerkszylinder 2, 3 bzw.12, 13 an, und abstellbar sein, so daß eine dritte Walzenhalterung
30 entfällt. Der Schwenkarm der Heberwalze 19 läßt sich vom Feuchtduktor
18 weg zum Farbwerk 5 hin verschwenken und festhalten, so daß die Heberwalze 19
in bleibender Berührung den als überreiber angeordneten Farbwerkszylinder
11 mit dem Feuchtwerkszylinder 20 verbindet. Dadurch sind die Verbindungswalzen
19, 20, 21 des Feuchtwerkes, die gleiche Durchmesser wie Farbwerkswalzen
haben, als Walzenzug zwischen dem Farbwerk 5 und dem Hochdruck-Formzylinder 12 einschaltbar.
Man erhält also durch einen einschaltbaren Walzenzug aus vorzugsweise vier Walzen
19 bis 21, 23 oder 19 bis 22, der an den überreiber 11 des Farbwerks angeschlossen
wird, nunmehr zu dem großen Farbauftragszylinder 3 bzw.13 noch zwei zusätzliche
Farbauftragwalzen 21, 23 oder 21, 22 für die auf dem mittleren Druckwerkszylinder
2 bzw.12 befestigten Hochdruckform 4. Die Heberwalze 19 kann in ihrem verschwenkbaren
Tragarm oder durch exzentrische Lagerung desselben lageverstellbar sein, so daß
sie leicht in ihre Arbeitslage zur Verbindung der beiden Walzen 11 und 20 gebracht
werden kann. Die beim Offsetdruck verwendeten Plüschwalzen für die Feucht- und Heberwalzen
werden beim Umrüsten auf Buchdruck oder auch indirekten Hochdruck durch Gummiwalzen
ersetzt. Beim indirekten Hochdruck trägt der äußere Druckwerkszylinder
13
eine Hochdruck-Wickelplatte, deren Einfärbung mit sechs Auftragwalzen 6
und 21, 22 erfolgen kann.