DE3403065C2 - - Google Patents
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- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41F—PRINTING MACHINES OR PRESSES
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Description
Die Erfindung beschreibt eine Bogen-Rotations-Offset
druckmaschine mit einem ersten und einem zweiten Druck
werk, sowie einem Druckzylinder auf den eine Dilitho
platte aufspannbar ist und an den ein zusätzliches
Feuchtwerk sowie ein Farbwerk anstellbar sind. Eine
Bogen-Rotations-Druckmaschine dieser Gattung
wird in der DE-OS 32 20 919 beschrieben.
Die Herstellung von zweiseitigen Drucken ist auf unter
schiedliche Weise möglich. An konventionellen Druck
maschinen müssen die Papierbogen nach dem Bedrucken
der ersten Seite umgestapelt werden, um in einem
zweiten Durchgang von der Rückseite bedrucken zu
können. Wenn häufig zweiseitig bedruckt werden soll,
ist dieser Aufwand aber nicht zu rechtfertigen.
Als weitere Möglichkeit gibt es die Bogenwendung inner
halb der Druckmaschine, so daß zuerst die eine Seite
des Papiers und anschließend nach dem Wendevorgang die
zweite Seite des Papiers im nächsten Druckwerk bedruckt
werden kann. Der Aufwand für die Wendeeinrichtung ist
allerdings nicht unerheblich. Außerdem wird bei ent
sprechender Farbigkeit eine größere Anzahl von Druck
werken benötigt. Drucktechnisch betrachtet bedeutet es
aber auch eine Schwierigkeit, daß das Papier nach dem
Wendevorgang mit der Hinterkante voran transportiert
wird. Dadurch wird die Einhaltung des Registers der
Drucke erschwert und insbesondere ein zweiter Greifer
rand benötigt. Der Bogentransport ist also von relativ
vielen Übergaben abhängig und auch auf allseitig exakt
beschnittenes Papier angewiesen.
Es ist seit längerem versucht worden, das Papier in einem Durchgang zu be
drucken, indem das Papier in einer Druckzone von oben
und unten gleichzeitig mit einem Druck versehen wurde.
Dazu sind schon sehr viele Verfahrensvarianten disku
tiert worden. Vor allem die Möglichkeit im Druck
zwischen zwei Gummituchzylindern den gleichzeitigen
Schön- und Widerdruck zu erzeugen, ist sowohl im
Bogenoffsetbereich als auch im Rotationsoffsetbereich
praktisch ausgeführt worden. Ebenso sind Maschinen mit
zwei nacheinandergeschalteten kompletten Offsetdruck
werken bekannt geworden, die aber wieder eine Bogen
übergabe zwischen den Drucken auf der Vorder- und
Rückseite des Papiers benötigen. Aus Gründen der Ver
einfachung ist daher schon die Möglichkeit genutzt
worden, auch den im Offsetdruck vorhandenen Druckzylinder
mit einer oder mehreren Druckplatten zu versehen und
durch wechselnde Schaltung als Plattenzylinder und
gleichzeitig als Gegendruckzylinder für den Offset
druck und auch als Plattenzylinder für den direkten
Flachdruck zu verwenden.
In der DE-OS 32 20 919 wird ein Druckwerk für eine
Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine beschrieben. Das
Druckwerk ist ein sogenanntes Fünf-Zylinder-Druckwerk,
das als Besonderheit einen Druckzylinder zur Aufnahme
von Druckplatten und zusätzlich ein Farb- und ein Feuchtwerk aufweist, die
dem Druckzylinder zugeordnet sind. Der Druck
zylinder ist dazu mit Spannvorrichtungen versehen und
in seinem Durchmesser so verändert, daß nach Aufspannen
einer Druckplatte sich der systembedingte Durchmesser
wieder ergibt. Mit der so dargestellten Druckwerks
anordnung sind zwei Varianten an Druckproduktion möglich:
- 1. Einseitig, zweifarbiger Druck und
- 2. auf der Oberseite zweifarbiger Druck und gleichzeitig auf der Unterseite einfarbiger Druck.
In der zweiten Variante wird der einfarbige Druck auf
der Unterseite des Druckbogens im Dilitho-Verfahren
ausgeführt. Dabei wird das Druckbild direkt von der
Flachdruckplatte auf das Papier übertragen, wobei die
Gummituchzylinder des Fünf-Zylinder-Druckwerks als Gegen
druckzylinder für diesen Dilitho-Druck fungieren.
Weiterhin ist aus der nachveröffentlichten DE-OS 33 27 790
eine Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine nach dem
Fünf-Zylinder-System bekannt. Diese weist einen gegen
über den Plattenzylindern und den Gummituchzylindern mit
doppeltem Durchmesser versehenen Druckzylinder auf.
Auf den Druckzylinder sind zwei Druckplatten aufge
spannt. Außerdem sind dem Druckzylinder ein Feuchtwerk
und ein Farbwerk zugeordnet. Das so ausgebildete Druck
werk soll vor allem dazu verwendet werden, einen drei
fachen Schöndruck und einen einfachen Widerdruck zu
ermöglichen. Das wird dadurch erreicht, daß das Druck
bild der einen auf den Druckzylinder aufgespannten
Druckplatte nicht auf einen Druckbogen sondern auf den
mit ihr zusammenarbeitenden Gummituchzylinder übertragen
wird, so daß auf diesem sowohl das Druckbild des mit
ihm zusammenarbeitenden Plattenzylinders als auch das
Druckbild von der einen Druckplatte auf dem Druckzylinder
vorhanden ist und auf einem im nächsten Bogentakt durch
laufenden Druckbogen übertragen werden kann. Die Druck
maschine ist auf diese Weise nur im halben Bogentakt zu
betreiben, d. h., nur bei jeder zweiten Umdrehung eines
Gummituchzylinders läuft ein Druckbogen durch.
An den beschriebenen Druckmaschinen ist jeweils als
richtige Erkenntnis verwirklicht, daß ein Zylinder
einer Druckmaschine nicht allein einem Zweck dienen
muß. So sind die Gegendruckzylinder mit Druckplatten
bespannt und die Gummituchzylinder werden auch als Gegen
druckzylinder verwendet. Ebensorichtig ist die Er
kenntnis, einen weich bespannten Zylinder als Gegen
druckzylinder für den direkten Flachdruck zu verwenden.
In den genannten Fällen tritt das Problem auf, daß der
direkte und der indirekte Flachdruck bzw. Offsetdruck
unter den gleichen Bedingungen ablaufen müssen, d. h.,
die gewählte Maschineneinstellung bezüglich Druckbei
stellung und Zylinderaufzügen muß beiden Druckver
fahren genügen.
Es ist bekannt, daß die Bedingung in der Druckzone für
einen optimalen Ablauf des Druckprozesses beim direkten
Flachdruck anders sind als beim Offsetdruck. Dabei
spielen sicher viele Faktoren eine Rolle, am wichtigsten
ist aber, daß die Papieroberfläche im direkten Flach
druck mit einer harten, glatten Gegenfläche in Berührung
kommt. Die Papieroberfläche muß sich also der Ober
fläche der Flachdruckplatte anpassen, während sich beim
Offsetdruck die Oberfläche des Gummituches der Papier
oberfläche anpaßt. Die Papieroberfläche muß demgemäß
an die Plattenoberfläche angepaßt werden. Das kann mit
einem weichen Presseur oder einem Gummituchzylinder geschehen.
Dazu ist eine relativ hohe Druckspannung bzw. Druckbei
stellung notwendig. Wenn der Gummituchzylinder aber gleich
zeitig zur Übertragung eines Druckbildes benutzt wird,
wie es in den geschilderten Fällen geschieht, werden
sich zwangsläufig die Druckbedingungen beider Verfahren
beeinflussen. Auf der einen Seite wird bei dem Offset
druck angepaßter Druckbeistellung die Druckspannung für
den direkten Flachdruck zu gering sein, d. h., der Druck
kann unvollständig ausfallen, da das Papier ungenügend
an die Flachdruckplatte angepreßt wird. Die Vollständig
keit und Gleichmäßigkeit des Druckbildes ist dabei von
der Glätte des Papiers abhängig. Im anderen Fall, daß
die Druckbeistellung dem direkten Flachdruck angepaßt,
also über den Wert für den Offsetdruck hinaus erhöht
wird, ist die Druckspannung für den im Offsetverfahren
ablaufenden Druck zu groß. Dabei wird die Druckfarbe
zwischen dem Gummituch und dem Papier auseinanderge
quetscht. Es kommt zu einer unerwünschten Punktver
breiterung. Es tritt also eine auf den beiden Druck
seiten in entgegengesetzter Richtung wirkende Ver
schlechterung der Druckqualität ein. Hier muß also
ein Mittelweg gefunden werden, bei dem beide Verfahren
sich gegenseitig am wenigsten beeinflussen. Dazu kommt,
daß für den direkten Flachdruck spezielle Abwicklungs
bedingungen bestehen, da das Papier nicht auf der
Druckplatte reiben darf. Dieser Fall kann bei falsch
eingestellten Bedingungen in der Druckzone eintreten,
wo das Gummituch bzw. der Presseur Walkbewegungen aus
führt. Wenn dadurch Relativbewegungen des Papiers auf
der Druckplatte entstehen, ist diese innerhalb kurzer
Zeit beschädigt oder sogar unbrauchbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine für den gleich
zeitigen Schön- und Widerdruck zu schaffen, in der die
für den Dilitho-Druck notwendige Druckpressung sich
nicht auf den Offsetdruck auswirkt und in der die am
im Dilitho-Druck als Gegendruck-Zylinder verwendeten
Gummituchzylinder auftretende Wulstbildung nicht zur
Schädigung der Dilitho-Platte führt.
Die Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs
gelöst.
Durch die Anwendung der beschriebenen Druck
technik ein einer Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine
in Fünf-Zylinder-Bauart wird es möglich, beim Schön-
und Widerdruck in je einer Farbe das erste Druckwerk
zur optimalen Einstellung auf den im direkten Flach
druck ablaufenden Widerdruck einzurichten. Dadurch,
daß der Widerdruck im ersten Druckwerk und der Schön
druck im zweiten Druckwerk abläuft, können sich die
beiden Druckverfahren nicht gegenseitig beeinflussen.
Die Einstellwerte können für jedes Verfahren unab
hängig gewählt werden. Auf diese Weise kann die an
sich für zweifarbigen Schöndruck geeignete Druckmaschine
unter optimalen Bedingungen für Schön- und Widerdruck
genutzt werden. Die Gefahr, daß Druckfarbe von einer
Bogenseite auf einem Führungs- oder Gegendruckzylinder
abschmiert, ist hier nicht gegeben, da der Druck in
einem Durchgang stattfindet. Registerschwierigkeiten
können nicht auftreten, da der Druckvorgang auch in
einem Greiferschluß abläuft. Das bedeutet, daß zu
sätzlich die Rollneigung des bedruckten Bogens minimiert
werden kann, da der Bogen in einem Durchgang nach
beiden Seiten von einer eingefärbten Druckfläche abge
zogen werden muß.
Der Vorteil, eine Druckmaschine für Schöndruck mit
Hilfe des direkten Flachdruckes auf einfache Weise
auch für Schön- und Widerdruck nutzen zu können, wird
häufig durch die geringere Lebensdauer und schlechtere
Druckqualität der Druckplatte für den direkten Flach
druck wieder aufgehoben. Das Verfahren gestattet nun
mit der zugehörigen Vorrichtung die Einstellung der
Druckmaschine in bezug auf die exakte Abwicklung für
beide Druckverfahren und die optimale Druckqualität
besonders für den direkten Flachdruck. Die Umstellung
ist relativ einfach vorzunehmen und erfordert keine
zusätzlichen Maßnahmen, wenn die Abwicklung für den
direkten Flachdruck so gewählt wird, daß sie nach
Umschaltung auch für den zweifarbigen reinen Schön
druck unter Berücksichtigung der Drucklänge beider
Drucke gilt. Dies muß auch zwischen Schön- und Wider
druck eingehalten werden. Hier ist wichtig, daß die
Drucklänge im Widerdruck durch das direkte Abdrucken
festliegt und daß die Drucklänge im Schöndruck darauf
abgestimmt werden kann. Die erfindungsgemäße Druckmaschine
berücksichtigt alle diese Bedingungen und stellt sicher,
daß die beiden Verfahren mit bestmöglichem Register,
in guter Druckqualität, mit optimaler Standzeit der
Druckplatte für den direkten Flachdruck und mit geringst
möglichem zusätzlichem Aufwand gemeinsam für Schön- und
Widerdruck eingesetzt werden können. Die Vorteile bei
der Bedienung sind genauso offensichtlich wie die Vor
züge des relativ geringen maschinellen Aufwandes.
Eine Druckmaschine sowie deren Arbeitsweise
wird anschließend anhand von Zeichnungen beschrieben.
Im Einzelnen zeigt
Fig. 1 eine Übersicht über eine Druckmaschine der
beschriebenen Gattung mit erfindungsgemäßen
Einrichtungen,
Fig. 2 eine schematische Darstellung für den Betrieb
der Druckmaschine im zweifarbigen Schöndruck,
Fig. 3 eine schematische Darstellung für Schön- und
Widerdruck bei im ersten Druckwerk abgestelltem
Plattenzylinder,
Fig. 4 eine schematische Darstellung für Schön- und
Widerdruck mit im ersten Druckwerk als Stütz
zylinder angestelltem Plattenzylinder und ab
gekoppeltem Farbwerk und
Fig. 5 die Verhältnisse in der Druckzone zwischen dem
als Presseur wirkenden Gummituchzylinder und dem
Druckzylinder.
In Fig. 1 ist eine Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine 1
schematisch dargestellt. Die Bogen-Rotations-Offset
druckmaschine 1 ist in sogenannter Fünf-Zylinder-Bauart
ausgeführt. Papierbogen 2 werden von einem Anleger
stapel 3 durch die Druckmaschine bis zum Auslegerstapel 4
gefördert und dort mit Hilfe eines Kettenförderers 5
abgelegt. Die Papierbogen 2 werden dabei mit Hilfe eines
Vorgreifers 6 an Greifer 7 auf einem Druckzylinder 8
übergeben. Auf dem Druckzylinder 8 sind insgesamt zwei
um 180 Grad zueinander versetzte Reihen von Greifern 7
angeordnet. In Bogenlaufrichtung 9 kommt der Papier
bogen 2 dann zunächst mit dem ersten Druckwerk 10 bis 13
in Berührung. Es besteht aus dem ersten Gummituchzylinder
10 und einem zugehörigen ersten Plattenzylinder 11. An den
ersten Plattenzylinder 11 sind ein Farbwerk 12 und ein
Feuchtwerk 13 angestellt. Das Farbwerk 12 ist über eine
lösbare Kupplung 14 mit dem Maschinenantrieb verbunden.
Nach dem Durchgang durch die Druckzone zwischen dem
Druckzylinder 8 und dem ersten Gummituchzylinder 10
erreicht der Papierbogen 2 das zweite Druckwerk 15
bis 18. Dieses besteht aus einem zweiten Gummituch
zylinder 15, einem zweiten Plattenzylinder 16 und an
diesen angestellt, einem Farbwerk 17 und einem Feucht
werk 18. Nach dem Durchgang des Papierbogens 2 durch die
Druckzone zwischen dem Druckzylinder 8 und dem Gummituch
zylinder 15 wird er an den Kettenförderer 5 übergeben.
Der Kettenförderer 5 legt den Papierbogen 2 dann auf
dem Auslegerstapel 4 ab.
Zur erweiterten Nutzung des Druckzylinders 8 für den
direkten Flachdruck ist dieser mit Plattenspannvor
richtungen 20, 21 zur Aufnahme von Dilitho-Platten 19
versehen. Die Plattenspannvorrichtungen 20, 21 bestehen
aus einer Klemmvorrichtung 20 und einer Spannvorrichtung
21. Da der Druckzylinder 8 den doppelten Durchmesser
der zugehörigen Gummituchzylinder 10, 15 bzw. Platten
zylinder 11, 16 hat, ist er auch mit jeweils zwei dieser
Plattenspannvorrichtungen 20, 21 versehen. Die Klemm
vorrichtungen 20 sind jeweils am vorderen Ende der Druck
fläche unterhalb der Greifer 7 im Zylinderkanal 22 des
Druckzylinders 8 angeordnet. Sie nehmen das vordere
abgekantete Ende einer der Dilitho-Platten 19 auf. Das
jeweils hintere Ende der Dilitho-Platten 19 wird von den
Spannvorrichtungen 21, die ebenfalls im Zylinderkanal 22
angeordnet sind, gehalten. Mit den Spannvorrichtungen 21
werden die Plattenenden festgeklemmt und auf dem Druck
zylinder 8 festgespannt. Zur Einfärbung und Feuchtung der
Dilitho-Platten 19 ist dem Druckzylinder 8 ein Farbwerk 23
und ein Feuchtwerk 24 zugeordnet. Farbwerk 23 und Feucht
werk 24 sind gemeinsam in einer Baueinheit 25 angebracht.
Mit Hilfe einer Verfahreinrichtung 26 können sie radial
zum Druckzylinder 8 bewegt und an diesen angestellt werden.
Dabei wird über eine Kupplung 27 eine Antriebsverbindung
zwischen dem Farbwerk 23, dem Feuchtwerk 24 und dem
Maschinenantrieb hergestellt.
Grundsätzlich ist diese Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine
zur Herstellung von zweifarbigem Schöndruck geeignet.
Diese Betriebsweise ist in Fig. 2 schematisch dargestellt.
Dazu werden auf die Plattenzylinder 11 und 16 jeweils
Offset-Druckplatten 28, 29 eingespannt. Wenn nun die
beiden Druckwerke 10 bis 13, 15 bis 18 in an sich bekannter
Weise eingestellt werden, wird über die mit Gummitüchern 30
bespannten Gummituchzylinder 10, 15 beim Papierdurchlauf
zwischen diesen und dem Druckzylinder 8 ein zweifarbiger
Druck auf der Oberseite des Papierbogens 2 hergestellt.
Durch einfache Umstelloperationen können die in
Fig. 3 und 4 gezeigten Betriebsweisen für Schön- und
Widerdruck eingeleitet werden. Auf die Maschine bezogen
sind für den Betrieb als Schön- und Widerdruckmaschine
aber besondere Vorkehrungen zu treffen. Zunächst müssen
auf den Druckzylinder 8 Dilitho-Platten 19 aufgespannt
werden.
Die erste Version dieser Betriebsweise ist in Fig. 3
dargestellt. In dem Betrieb im Schön- und Widerdruck
genutzten Druckwerk wird auf den zweiten Plattenzylinder
16 eine Offsetdruckplatte 29 aufgespannt. Sie dient zur
Erzeugung des Schöndruckes. Das zweite Druckwerk 15 bis
18 wird in bekannter Weise an den Druckzylinder 8 ange
stellt. Im ersten Druckwerk 10 bis 13 wird der Platten
zylinder 11 gemeinsam mit dem Farbwerk 17 vom Gummi
tuchzylinder 10 abgerückt. Der Gummituchzylinder 10 selbst
wird an den Druckzylinder 8 angestellt. Schließlich
müssen noch das Farbwerk 23 und das Feuchtwerk 24 für
den direkten Flachdruck an den Druckzylinder 8 ange
fahren werden. Gleichzeitig wird die Kupplung 27 einge
kuppelt, über die eine Antriebsverbindung zwischen dem
Maschinenantrieb und dem Farbwerk 23 bzw. dem Feucht
werk 24 hergestellt wird. Dann kann die Maschine nun in
Betrieb gesetzt werden.
Für den Ablauf des Druckvorganges
ist es selbstverständlich, daß die Gummituchzylinder 10,
15 erst an den Druckzylinder 8 angestellt werden, wenn
dieser Papierbogen 2 führt. Ohne Papier würde die Druck
farbe von der Dilitho-Platte 19 auf die Gummituch
zylinder 10, 15 und umgekehrt auch die Druckfarbe vom
zweiten Druckwerk 15 bis 18 auf die Dilitho-Platten 19
übertragen. Der Druckzylinder 8 nimmt bei jeder Um
drehung mit seinen Greifern 7 nacheinander zwei Papier
bogen 2 und übergibt sie nach dem Druckvorgang an den
Kettenförderer 5. Der Papierbogen 2 liegt dabei jeweils
flach auf einer Dilitho-Platte 19 auf und wird von den
Gummituchzylindern 10, 15 an diese angedrückt. Während
vom Gummituchzylinder 10 kein Druckbild übertragen wird,
wird über den Gummituchzylinder 15 das Schöndruckbild
auf der Oberseite des Papierbogens 2 abgedruckt. Von
der Dilitho-Platte 19 aus wird direkt das Widerdruck
bild auf die Unterseite des Papierbogens 2 abgedruckt.
In der Druckzone zwischen dem Druckzylinder 8 und dem ersten
Gummituchzylinder 10 werden die Druckverhältnisse anders
eingestellt als in der Druckzone zwischen dem Druck
zylinder 8 und dem zweiten Gummituchzylinder 15. Für den in der
ersten Druckzone ablaufenden Widerdruck wird die Druck
beistellung erhöht, so daß gezielt die Bedingungen für
die Ausführung des Widerdruckes im Verfahren des direk
ten Flachdruckes vorhanden sind. Nach dem Durchlaufen
der ersten Druckzone kann in der zweiten Druckzone
zwischen dem Druckzylinder 8 und dem zweiten Gummituchzylinder 15
der Schöndruck im Verfahren des Offsetdrucks ohne Restrik
tionen erledigt werden. Die Druckbeistellung kann dort
optimal auf den Offsetdruck abgestimmt werden.
Da der Papierbogen 2 nach dem Durchlaufen der ersten
Druckzone fest auf der Dilitho-Platte 19 haftet und
beim Offsetdruck auch eine Anhaftung zwischen Papier
bogen 2 und Gummituchzylinder 15 entsteht, werden sich
nach der zweiten Druckzone die Kräfte zum Abziehen des
Papierbogens 2 von den farbführenden Druckflächen gegen
seitig reduzieren. In der Realität wird die größere
Haftkraft am Gummituchzylinder 15 um die an sich kleinere
Haftkraft an der Dilitho-Platte 19 reduziert. Damit wird
der Abrißwinkel am Gummituchzylinder 15 wesentlich ver
kleinert bzw. der negative Effekt der Rollneigung durch
das Abziehen des Papierbogens 2 vom Gummituchzylinder 15
oder der Dilitho-Platte 19 weitgehend beseitigt.
In einer anderen Version der Betriebsweise
für Schön- und Widerdruck
werden wie in Fig. 4 dargestellt, das Farbwerk 13
und das Feuchtwerk 14 im ersten Druckwerk vom Platten
zylinder 11 abgestellt und mit der Kupplung 14 vom
Antrieb der Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine 1
getrennt. Der Plattenzylinder 11 kann nun auch an den
Gummituchzylinder 10 angestellt werden, der wie in
der ersten Version der Betriebsweise auch hier wieder
an den Druckzylinder 8 angestellt wird. Sinnvollerweise
beläßt man nun eine alte Platte oder einen entsprechenden
Aufzug auf dem Plattenzylinder 11 und läßt diesen als
Stützzylinder mit dem Gummituchzylinder 10 mitlaufen.
Die Abwicklung zwischen den Gummituchzylindern 10, 15 und dem
Druckzylinder 8 muß nun noch näher betrachtet werden.
Sie spielt eine besondere Rolle für den Ablauf des
direkten Flachdruckes. Als Kriterium für den direkten
Flachdruck ist einerseits zu beachten, daß die Druck
fläche durch Ungleichmäßigkeiten in der Papierober
fläche reduziert wird. Das erfordert eine höhere Druck
beistellung, um ein ausreichend gutes Druckbild zu
bekommen. Andererseits spielt auch eine Rolle, daß
beim Anstellen des Gummituchzylinders 10 an den Druck
zylinder 8 eine Verformung des Gummituches 30 zustande
kommt, die zu Walkbewegungen beim Druckablauf führt.
Es ist wichtig dafür zu sorgen, daß es nicht zu Rela
tivbewegungen in der Druckzone zwischen dem Papier
bogen 2 und der Dilitho-Platten 19 kommt. Beide Be
dingungen wirken sich auf die Durchmesserverhältnisse
zwischen dem Gummituchzylinder 10 und dem Druckzylinder 8
aus. Um eine vollständigen und gleichmäßigen Ausdruck
zu erzielen, ist es notwendig, den Gummituchzylinder 10
um wenigstens 0,1 mm stärker an den Druckzylinder 8
anzustellen als es im Offsetdruck üblich ist. Es wird
sogar mit Druckbeistellungen bis zu 0,35 mm gerechnet.
Bei so großen Druckbeistellungen wird aber die Ver
formung des Gummituches 30 und damit die scheinbare
Durchmesserveränderung des Gummituchzylinders 10 im
Bereich der Druckzone sehr groß. Damit ist die Gefahr
gegeben, daß es zu Relativbewegungen der Gummituch
oberfläche gegenüber der Dilitho-Platte 19 kommt. Da
das Gummituch 30 in diesem Fall den Papierbogen 2 mit
nehmen würde, käme es also auch zu Relativbewegungen
zwischen dem Papierbogen 2 und der Dilitho-Platte 19.
Papier ist als abrasiv wirkender Stoff bekannt und
würde deshalb die Dilitho-Platte 19 sehr schnell
verschleißen oder schon nach einigen wenigen Drucken
unbrauchbar machen. Das muß unter allen Umständen ver
mieden werden. Deshalb wird der Durchmesser d des
Gummituchzylinders 10 auf diese besondere Bedingungen
gegenüber dem Durchmesser D des Druckzylinders 8 ein
gestellt. In Versuchen hat sich gezeigt, daß eine Ver
kleinerung des Gummituchzylinderdurchmessers D um etwa
0,2 bis 0,4 mm die Gefahr der Relativbewegung zwischen
Papierbogen 2 und Dilitho-Platte 19 behebt.
In Fig. 5 sind die Verhältnisse zwischen Gummituch
zylinder 10 und Druckzylinder 8 schematisch dargestellt.
Die Abflachung des Gummituches 30 in der Druckzone ist
erkennbar und auch durch die Bezeichnung der scheinbaren
Durchmesservergrößerungen d 1 in den Gummituchwülsten dar
gestellt. Dieser scheinbar größere Gummituchzylinderdurch
messer d 1 muß nun durch die Verkleinerung des tatsäch
lichen Gummituchzylinderdurchmessers d ausgeglichen werden. Damit wird
sichergestellt, daß es an der Berührung zwischen dem
Gummituchzylinder 10 und dem Druckzylinder 8 nur zu einer
Abrollung und zu keiner Relativbewegung bzw. Schlupf
bewegung kommt.
Die Durchmesserverhältnisse am Gummituchzylinder 10
sollen aber so gewählt werden, daß bei einer Umstellung
der Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine 1 vom zwei
farbigen Schön- und Widerdruck keine Änderung der Ab
wicklung notwendig sind. Im Zusammenhang mit dem für
die unterschiedlichen Betriebsweisen gesagten wird
klar, daß dieses ohne weiteres möglich ist, da ja
Änderungen der Drucklänge noch über die Veränderung
des Aufzuges am Plattenzylinder 11 des ersten Druckwerkes
möglich sind. Der Durchmesser des Druckzylinders 8
sollte also in einen Bereich gelegt werden, der es er
laubt, daß die von den Plattenzylindern 11, 16 der beiden
oberen Druckwerke 10 bis 13, 15 bis 18 erzeugten Druck
längen einfach aufeinander abgestimmt werden können. In
der Praxis bedeutet das, daß eine Korrektur der Druck
länge hauptsächlich über die oberen Plattenzylinder 11, 16
und weniger durch unterlegen der Dilitho-Platten 19 auf
dem Druckzylinder 8 vorgenommen werden sollte. Wenn man
davon ausgeht, daß beim reinen Schöndruck lediglich die
Dilitho-Platten 19 vom Druckzylinder 8 entfernt werden,
ergäbe sich im Verhältnis zum Schön- und Widerdruck eine
Druckbildveränderung. Diese Druckbildveränderung ist im
ersten Druckwerk durch die Verringerung des Gummituchzylinder
durchmessers und im zweiten Druckwerk durch die Verringerung
des Plattenzylinderdurchmessers berücksichtigt. Der Platten
zylinderdurchmesser im zweiten Druckwerk muß ver
ringert werden, um die Drucklängenveränderung durch das
Aufspannen der Dilitho-Platten 19 auf den Druckzylinder 8
im Schön- und Widerdruck auszugleichen. Die Abwicklung
läßt sich vollends vereinfachen, wenn bei Umstellung der
Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine 1 die verbrauchten
Dilitho-Platten 19 auf dem Druckzylinder 8 belassen
werden. Damit wäre für beide Betriebsweisen der gleiche
Durchmesser vorhanden.
Claims (1)
- Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine mit einem ersten und einem zweiten Druckwerk, sowie einem Druckzylinder auf den eine Dilithoplatte auf spannbar ist, und an den ein zusätzliches Feucht werk sowie ein Farbwerk anstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Druckwerk (10-13) einen als Gegendruckzylinder beim direkten Flachdruck wirkenden Gummituchzylinder (10) aufweist, der einen geringfügig geringeren Durchmesser (d) als der für einen Offsetdruck einsetzbare Plattenzylinder (11) besitzt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843403065 DE3403065A1 (de) | 1984-01-30 | 1984-01-30 | Verfahren und vorrichtung an einer bogenoffsetdruckmaschine fuer schoen- und widerdruck |
EP84114948A EP0150355B1 (de) | 1984-01-30 | 1984-12-07 | Verfahren zum Schön- und Widerdruck, sowie Bogen-Offset-Druckmaschine zur Durchführung des Verfahrens |
AT84114948T ATE50731T1 (de) | 1984-01-30 | 1984-12-07 | Verfahren zum schoen- und widerdruck, sowie bogen- offset-druckmaschine zur durchfuehrung des verfahrens. |
JP60014628A JPS60180842A (ja) | 1984-01-30 | 1985-01-30 | 枚葉紙オフセツト印刷機において両面印刷する方法と装置 |
US06/696,450 US4603631A (en) | 1984-01-30 | 1985-01-30 | Perfecting printing process and apparatus for a sheet-fed offset press |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843403065 DE3403065A1 (de) | 1984-01-30 | 1984-01-30 | Verfahren und vorrichtung an einer bogenoffsetdruckmaschine fuer schoen- und widerdruck |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3403065A1 DE3403065A1 (de) | 1985-08-08 |
DE3403065C2 true DE3403065C2 (de) | 1987-06-11 |
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ID=6226236
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843403065 Granted DE3403065A1 (de) | 1984-01-30 | 1984-01-30 | Verfahren und vorrichtung an einer bogenoffsetdruckmaschine fuer schoen- und widerdruck |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4603631A (de) |
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