EP0150355A2 - Verfahren zum Schön- und Widerdruck, sowie Bogen-Offset-Druckmaschine zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Schön- und Widerdruck, sowie Bogen-Offset-Druckmaschine zur Durchführung des Verfahrens Download PDF

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EP0150355A2
EP0150355A2 EP84114948A EP84114948A EP0150355A2 EP 0150355 A2 EP0150355 A2 EP 0150355A2 EP 84114948 A EP84114948 A EP 84114948A EP 84114948 A EP84114948 A EP 84114948A EP 0150355 A2 EP0150355 A2 EP 0150355A2
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rubber
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Dipl.-Ing. Simeth Claus
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MAN Roland Druckmaschinen AG
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    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
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    • Y10STECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10S101/00Printing
    • Y10S101/49Convertible printing press, e.g. lithographic to letter press

Definitions

  • this sheetfed offset press is suitable for the production of two-color straight printing.
  • This mode of operation is shown schematically in FIG. 2.
  • offset printing plates 28, 29 are clamped onto the plate cylinders 11 and 16, respectively. If the two printing units 10 to 13, 15 to 18 are now set in a manner known per se, a two-color print on the top of the paper sheet 2 is produced via the rubber cylinders 10, 15 during the paper passage between them and the printing cylinder 8.
  • care must be taken to ensure that the pressure provided between the rubber cylinders 10, 15 and the pressure cylinder 8 does not become too high. Otherwise there is a risk that the printing ink transferred from the rubber cylinders 10, 15 will be squeezed apart on the paper sheet 2. This would create an undesirable point broadening.
  • the rubber cylinders 10, 15 are only set against the printing cylinder 8 when this paper sheet 2 is leading. Without paper, the printing ink would be transferred from the planographic printing plate 19 to the blanket cylinders 10, 15 and, conversely, the printing ink from the second printing unit 15 to 18 to the planographic printing plates 19.
  • the printing cylinder 8 takes two paper sheets 2 in succession with its grippers 7 and transfers them to the delivery chain conveyor 5 after the printing process.
  • the paper sheet 2 lies flat on a planographic printing plate 19 and is pressed against it by the rubber cylinders 10, 15. While no print image is transferred from the blanket cylinder 10, the plain print image is printed on the top of the paper sheet 2 via the blanket cylinder 15. From the planographic printing plate 19, the counterprint image is printed directly onto the underside of the paper sheet 2.

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Abstract

Zur Vermeidung von Bogenwendungen bzw. zur Verringerung der Anzahl der Zylinder einer Bogenoffsetdruckmaschine, die für den Schön- und Widerdruck eingerichtet werden kann, wird in einer Druckmaschine in 5-Zylinder-Bauart der Druckzylinder mit Flachdruckplatten bespannt. Auf diese Weise kann der Schöndruck im Offsetdruck und der Widerdruck im direkten Flachdruck erzeugt werden. Beim Drucken im einfarbigen Schöndruck wird das erste Druckwerk stillgesetzt. Der Gummizylinder des ersten Druckwerkes wird mit erhöhter Druckbeistellung als Presseur für den direkten Flachdruck an den Druckzylinder angestellt. Die Durchmesserverhältnisse zwischen dem Gummi- und dem Druckzylinder werden so gewählt, daß eine optimale Standzeit für die Flachdruckplatten auf dem Druckzylinder erreichbar ist. Indem der direkte Flachdruck so im ersten Druckwerk und der Offsetdruck im zweiten Druckwerk abläuft, können die Druckbedingungen für beide Verfahren unabhängig voneinander eingestellt werden.

Description

  • Die Erfindung beschreibt ein Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung zur Herstellung eines Schön-und Widerdrucks auf Papierbogen, wobei eine Seite nach dem Offsetdruckverfahren und die andere nach dem Verfahren des direkten Flachdrucks bedruckt wird. Eine Vorrichtung, die nach einem Verfahren dieser Gattung arbeitet, wird in der DE-PS 179218 beschrieben.
  • Die Herstellung von zweiseitigen Drucken ist auf unterschiedliche Weise möglich. An konventionellen Druckmaschinen müssen die Papierbogen nach dem Bedrucken der ersten Seite umgestapelt werden, um in einem zweiten Durchgang von der Rückseite bedrucken zu können. Wenn häufig zweiseitig bedruckt werden soll, ist dieser Aufwand aber nicht zu rechtfertigen. Als weitere Möglichkeit gibt es die Bogenwendung innerhalb der Druckmaschine, so daß zuerst die eine Seite des Papiers und anschließend nach dem Wendevorgang die zweite Seite des Papiers im nächsten Druckwerk bedruckt werden kann. Der Aufwand für die Wendeeinrichtung ist allerdings nicht unerheblich. Außerdem wird bei entsprechender Farbigkeit eine größere Anzahl von Druckwerken benötigt. Drucktechnisch betrachtet bedeutet es aber auch eine Schwierigkeit, daß das Papier nach dem Wendevorgang mit der Hinterkante voran transportiert wird. Dadurch wird die Einhaltung des Registers der Drucke erschwert und insbesondere ein zweiter Greiferrand benötigt. Der Bogentransport ist also von relativ vielen Übergaben abhängig und auch auf allseitig exakt beschnittenes Papier angewiesen. Es ist seit längerem versucht worden das Papier in einem Durchgang zweiseitig zu bedrucken,
  • indem das Papier in einer Druckzone von oben und unten gleichzeitig mit einem Druck versehen wurde. Dazu sind schon sehr viele Verfahrensvarianten diskutiert worden. Vor allem die Möglichkeit im Druck zwischen zwei Gummizylindern den gleichzeitigen Schön-und Widerdruck zu erzeugen, ist sowohl im Bogenoffsetbereich als auch im Rollenoffsetbereich praktisch ausgeführt worden. Ebenso sind Maschinen mit zwei nacheinandergeschalteten kompletten Offsetdruckwerken bekannt geworden, die aber wieder eine Bogenübergabe zwischen den Drucken auf der Vorder- und Rückseite des Papiers benötigen. Aus Gründen der Vereinfachung ist daher schon die Möglichkeit genutzt worden, auch den im Offsetdruck vorhandenen Druckzylinder mit einer oder mehreren Druckplatten zu versehen und durch wechselnde Schaltung als Plattenzylinder und gleichzeitig als Gegendruckzylinder für den Offsetdruck und auch als Plattenzylinder für den direkten Flachdruck zu verwenden.
  • Die DE-PS 179218 beschreibt eine Druckmaschine für gleichzeitigen Schön- und Widerdruck mit zwei harten Druckformen und einem Gegendruck- bzw. Umdruckglied. Das Druckwerk ist mit einem Umdruck- oder Gegendurckzylinder und zwei Formzylindernjeweils gleicher Größe ausgerüstet. Jedem Formzylinder sind je ein Farb- und ein Feuchtwerk für Flachdruck zugeordnet. Der Umdruckzylinder ist mit einer weichen Oberfläche versehen und zwischen den beiden Formzylindern angeordnet. Das Papier wird zwischen dem Umdruckzylinder und dem ersten Formzylinder durchgeführt. Dabei wird vom Umdruckzylinder das Druckbild des zweiten Formzylinders, also indirekt, auf die Papierunterseite übertragen, wobei der erste Formzylinder als Gegendruckzylinder für den indirekten Druck wirkt. Dagegen wird die andere Papierseite vom ersten Formzylinder direkt bedruckt, wobei aus dieser Sicht der Umdruckzylinder als weicher Gegendruckzylinder wirkt. Die Druckplatte auf dem ersten Formzylinder muß entsprechend dem Druckverfahren seitenverkehrt zur Druckplatte auf dem zweiten Druckzylinder kopiert werden.
  • In der DE-PS 3t6371 wird eine Rotationsdruckmaschine für lithografischen Druck beschrieben. Sie weist einen kleinen mit einem Gummituch bespannten Zylinder und einen mehrfach so großen zweiten Zylinder auf, wobei beide Zylinder mit Greifern ausgerüstet sind. Je nach Betriebsart und Bauart kann der zweite Zylinder mit zwei oder drei Druckplatten bespannt werden. Dem zweiten Zylinder ist dazu mindestens ein Farbwerk zugeordnet. Bei einer entsprechenden Schaltung ist es möglich, zuerst die eingefärbte erste Platte ohne Papierzufuhr auf dem Gummituch des ersten Zylinders abzudrucken. Wenn die zweite Platte in die Druckzone kommt, ist auch ein Papierbogen zugeführt. Beim Durchlaufen der Druckzone wird der Papierbogen dann vom kleinen Zylinder aus im Offsetdruck und vom großen Zylinder aus im direkten Flachdruck bedruckt. Dabei wirken die beiden Zylinder als Gegendruckzylinder für das jeweils andere Druckverfahren.
  • An den beschriebenen Druckmaschinen ist jeweils als richtige Erkenntnis verwirklicht, daß ein Zylinder einer Druckmaschine nicht allein einem Zweck dienen muß. So sind die Gegendurckzylinder mit Druckplatten bespannt und die Gummizylinder werden auch als Gegendruckzylinder verwendet. Ebensorichtig ist die Erkenntnis, einen weich bespannten Zylinder als Gegendruckzylinder für den direkten Flachdruck zu verwenden. In den genannten Fällen tritt das Problem auf, daß der direkte und der indirekte Flachdruck bzw. Offsetdruck unter den gleichen Bedingungen ablaufen müssen, d.h., die gewählte Maschineneinstellung bezüglich Druckbeistellung und Zylinderaufzügen muß beiden Druckverfahren genügen.
  • Es ist bekannt, daß die Bedingung in der Druckzone für einen optimalen Ablauf des Druckprozesses beim direkten Flachdruck anders sind als beim Offsetdruck. Dabei spie- len sicher viele Faktoren eine Rolle, am wichtigsten ist aber, daß die Papieroberfläche im direkten Flachdruck mit einer harten, glatten Gegenfläche in Berührung kommt. Die Papieroberfläche muß sich also der Oberfläche der Flachdruckplatte anpassen, während sich beim Offsetdruck die Oberfläche des Gummituches der Papieroberfläche anpaßt. Die Papieroberfläche muß demgemäß an die Plattenoberfläche angepaßt werden. Das kann mit einem weichen Presseur oder einem Gummizylinder geschehen. Dazu ist eine relativ hohe Druckspannung bzw. Druckbeistellung notwendig. Wenn der Gummizylinder aber gleichzeitig zur Obertragung eines Druckbildes benutzt wird, wie es in den geschilderten Fällen geschieht, werden sich zwangsläufig die Druckbedingungen beider Verfahren beeinflussen. Auf der einen Seite wird bei dem Offsetdruck angepaßter Druckbeistellung die Druckspannung für den direkten Flachdruck zu gering sein, d.h. der Druck kann unvollständig ausfallen, da das Papier ungenügend an die Flachdruckplatte angepreßt wird. Die Vollständigkeit und Gleichmäßigkeit des Druckbildes ist dabei von der Glätte des Papiers abhängig. Im anderen Fall, daß die Druckbeistellungdemdirekten Flachdruck angepaßt, also über den Wert für den Offsetdruck hinaus erhöht wird, ist die Druckspannung für den im Offsetverfahren ablaufenden Druck zu groß. Dabei wird die Druckfarbe zwischen dem Gummituch und dem Papier auseinandergequetscht. Es kommt zu einer unerwünschten Punktverbreiterung. Es tritt also eine auf den beiden Druckseiten in entgegengesetzter Richtung wirkende Verschlechterung der Druckqualität ein. Hier muß also ein Mittelweg gefunden werden, bei dem beide Verfahren sich gegenseitig am wenigsten beeinflussen. Dazu kommt, daß für den direkten Flachdruck spezielle Abwicklungsbedingungen bestehen, da das Papier nicht auf der Druckplatte reiben darf. Dieser Fall kann bei falsch eingestellten Bedingungen in der Druckzone eintreten, wo das Gummituch bzw. der Presseur Walkbewegungen ausführt. Wenn dadurch Relativbewegungen des Papiers auf der Druckplatte entstehen, ist diese innerhalb kurzer Zeit beschädigt oder sogar unbrauchbar.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und die zugehörige Vorrichtung nach der beschriebenen Gattung zu schaffen, mit deren Hilfe in einem Greiferschluß ein Schön- und Widerdruck erzeugt werden kann, ohne daß sich die spezifisch unterschiedlichen Einstellbedingungen der beiden Druckverfahren gegenseitig beeinflussen.
  • Die Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Anwendung der beschriebenen Drucktechnik in einer Bogenoffsetdruckmaschine in Fünfzylinder-Bauart wird es möglich, beim Schön- und Widerdruck in je einer Farbe das erste Druckwerk zur optimalen Einstellung auf den im direkten Flachdruck ablaufenden Widerdurck einzurichten. Dadurch, daß der Widerdruck im ersten Druckwerk und der Schöndruck im zweiten Druckwerk abläuft, können sich die beiden Druckverfahren nicht gegenseitig beeinflussen. Die Einstellwerte können für jedes Verfahren unabhängig gewählt werden. Auf diese Weise kann die an sich für zweifarbigen Schöndruck geeignete Druckmaschine unter optimalen Bedingungen für Schön- und Widerdruck genutzt werden. Die Gefahr, daß Druckfarbe von einer Bogenseite auf einem Führungs- oder Gegendruckzylinder abschmiert, ist hier nicht gegeben, da der Druck in einem Durchgang stattfindet. Registerschwierigkeiten können nicht auftreten, da der Druckvorgang auch in einem Greiferschluß abläuft. Das bedeutet, daß zusätzlich die Rollneigung des bedruckten Bogens minimiert werden kann, da der Bogen in einem Durchgang nach beiden Seiten von einer eingefärbten Druckfläche abgezogen werden muß.
  • Der Vorteil, eine Druckmaschine für Schöndruck mit Hilfe des direkten Flachdruckes auf einfache Weise auch für Schön- und Widerdruck nutzen zu können, wird häufig durch die geringere Lebensdauer und schlechtere Druckqualität der Druckplatte für den direkten Flachdruck wieder aufgehoben. Das Verfahren gestattet nun mit der zugehörigen Vorrichtung die Einstellung der Druckmaschine in Bezug auf die exakte Abwicklung für beide Druckverfahren und die optimale Druckqualität besonders für den direkten Flachdruck. Die Umstellung ist relativ einfach vozunehmen und erfordert keine zusätzlichenMaßnahnen, wenn die Abwicklung für den direkten Flachdruck so gewählt wird, daß sie nach Umschaltung auch für den zweifarbigen reinen Schöndruck unter Berücksichtigung der Drucklänge beider Drucke gilt. Dies muß auch zwischen Schön- und Widerdruck eingehalten werden. Hier ist wichtig, daß die Drucklänge im Widerdruck durch das direkte Abdrucken festliegt und daß die Drucklänge im Schöndruck darauf abgestimmt werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren berücksichtigt alle diese Bedingungen und stellt sicher, daß die beiden Verfahren mit bestmöglichem Register, in guter Druckqualität, mit optimaler Standzeit der Druckplatte für den direkten Flachdruck und mit geringstmöglichem zusätzlichem Aufwand gemeinsam für Schön- und Widerdruck eingesetzt werden können. Die Vorteile bei der Bedienung sind genauso offensichtlich wie die Vorzüge des relativ geringen maschinellen Aufwandes.
  • Eine Vorrichtung sowie die Anwendung des Verfahrens wird anschließend anhand von Zeichnungen beschrieben.
  • Im Einzelnen zeigt
    • Fig. 1 eine Übersicht über eine Druckmaschine der beschriebenen Gattung mit erfindungsgemäßen Einrichtungen,
    • Fig. 2 eine schematische Darstellung für den Betrieb der Druckmaschine im zweifarbigen Schöndruck,
    • Fig. 3 eine schematische Darstellung für Schön- und Widerdruck bei im ersten Druckwerk abgestelltem Plattenzylinder,
    • Fig. 4 eine schematische Darstellung für Schön- und Widerdruck mit im ersten Druckwerk als Stützzylinder angestelltem Plattenzylinder und abgekoppeltem Farbwerk, und
    • Fig. 5 die Verhältnisse in der Druckzone zwischen dem als Presseur wirkenden Gummizylinder und dem Druckzylinder.
  • In Figur 1 ist eine Bogenoffsetdruckmaschine 1 schematisch dargestellt. Die Bogenoffsetdruckmaschine 1 ist in sogenannter 5-Zylinder-Bauart ausgeführt. Die Papierbogen 2 werden von einem Anlegerstapel 3 durch die Druckmaschine 1 bis zum Auslegerstapel 4 gefördert und dort mit Hilfe eines Kettenförderers 5 abgelegt. Die Papierbogen 2 werden dabei mit Hilfe eines Vorgreifers 6 an Greifer 7 auf dem Druckzylinder 8 übergeben. Auf dem Druckzylinder 8 sind insgesamt zwei um 180 Grad zueinander versetzte Reihen von Greifern 7 angeordnet. In Bogenlaufrichtung 9 kommt der Papierbogen 2 dann zunächst mit dem ersten Druckwerk 10 bis 13 in Berührung. Es besteht aus dem ersten Gummizylinder 10 und dem zugehörigen ersten Plattenzylinder 11. An den ersten Plattenzylinder 11 sind ein Farbwerk 12 und ein Feuchtwerk 13 angestellt. Das Farbwerk 12 ist über eine lösbare Kupplung 14 mit dem Maschinenantrieb verbunden. Nach dem Durchgang durch die Druckzone zwischen dem Druckzylinder 8 und dem ersten Gummizylinder 10 erreicht der Papierbogen 2 das zweite Druckwerk 15 bis 18. Dieses besteht aus dem zweiten Gummizylinder 15, dem zweiten Plattenzylinder 16 und an diesen angestellt, einem Farbwerk 17 und einem Feuchtwerk 18. Nach dem Durchgang des Papierbogens 2 durch die Druckzone zwischen dem Druckzylinder 8 und dem Gummizylinder 15 wird er an den Kettenförderer 5 übergeben. Der Kettenförderer 5 legt den Papierbogen 2 dann auf dem Auslegerstapel 4 ab.
  • Zur erweiterten Nutzung des Druckzylinders 8 für den direkten Flachdruck ist dieser mit Plattenspannvorrichtungen 20, 21 zur Aufnahme von Flachdruckplatten 19 versehen. Die Plattenspannvorrichtungen 20, 21 bestehen aus einer Klemmvorrichtung 20 und einer Spannvorrichtung 21. Da der Druckzylinder 8 den doppelten Durchmesser der zugehörigen Gummi- 10, 15 bzw. Plattenzylinder 11, 16 hat, ist er auch mit jeweils zwei dieser Plattenspannvorrichtungen 20, 21 versehen. Die Klemmvorrichtungen 20 sind jeweils am vorderen Ende der Durckfläche unterhalb der Greifer 7 im Zylinderkanal 22 des Druckzylinders 8 angeordnet. Sie nehmen das vordere abgekantete Ende einer der Flachdruckplatten 19 auf. Das jeweils hintere Ende der Flachdruckplatten 19 wird von den Spannvorrichtungen 21, die ebenfalls im Zylinderkanal 22 angeordnet sind, gehalten. Mit den Spannvorrichtungen 21 werden die Plattenenden festgeklemmt und auf dem Druckzylinder 8 festgespannt. Zur Einfärbung und Feuchtung der Flachdruckplatten 19 ist dem Druckzylinder 8 ein Farbwerk 23 und ein Feuchtwerk 24 zugeordnet. Farbwerk 23 und Feuchtwerk 24 sind gemeinsam in einer Baueinheit 25 angebracht. Mit Hilfe einer Verfahreinrichtung 26 können sie radial zum Druckzylinder 8 bewegt und an diesen angestellt werden. Dabei wird über eine Kupplung 27 eine Antriebsverbindung zwischen dem Farbwerk 23, dem Feuchtwerk 24 und dem Maschinenantrieb hergestellt. Der Anlegerstapel 3 ist soweit von den Druckwerken der Bogenoffsetdruckmaschine entfernt angeordnet, daß das Feuchtwerk 24 bzw. das Farbwerk 23 ohne weiteres zur Einstellung zugänglich sind. Die Bedienungsmöglichkeiten an der Bogenoffsetdruckmaschine sind günstig, weil die beiden Druckwerke oberhalb des Druckzylinders 8 so angeordnet sind, daß von einem Fußtritt am Auslegerstapel 4 aus die Plattenspannvorrichtungen 20, 21 auf dem Druckzylinder 8 zwischen den Druckwerken 10 bis 13, 15 bis 18 hindurch ohne weiteres erreichbar sind.
  • Grundsätzlich ist diese Bogenoffsetdruckmaschine zur Herstellung von zweifarbigem Schöndruck geeignet. Diese Betriebsweise ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Dazu werden auf die Plattenzylinder 11 und 16 jeweils Offsetdruckplatten 28, 29 aufgespannt. Wenn nun die beiden Druckwerke 10 bis 13, 15 bis 18 in an sich bekannter Weise eingestellt werden, wird über die Gummizylinder 10, 15 beim Papierdurchlauf zwischen diesen und dem Druckzylinder 8 ein zweifarbiger Druck auf der Oberseite des Papierbogens 2 hergestellt. Bei der Einstellung der Druckverhältnisse muß darauf geachtet werden, daß die Druckbeistellung zwischen den Gummizylindern 10, 15 und dem Druckzylinder 8 nicht zu hoch wird. Es besteht sonst die Gefahr, daß die von den Gummizylindern 10, 15 übertragene Druckfarbe auf dem Papierbogen 2 auseinandergequetscht wird. Damit würde eine unerwünschte Punktverbreiterung erzeugt werden. Im Betrieb als Zweifarbendruckmaschine wird die Baueinheit 25 mit dem Farbwerk 23 und dem Feuchtwerk 24 vom Druckzylinder 8 abgefahren. Dabei ist auch die Kupplung 27 ausgedrückt und es erfolgt kein Antrieb auf die unteren Werke. Bei der Einstellung der Platten- 11, 16 bzw. Gummizylinder 10, 15 ist darauf zu achten, daß die Drucklänge zwischen dem ersten und dem zweiten Druckwerk übereinstimmt. Außderdem ist wichtig, daß die Drucke exakt übereinander liegen. Diese Einstellarbeiten können durch Veränderung der Zylinderaufzüge und Verdrehen der Zylinder gegeneinander erledigt werden.
  • Durch einfache Umstelloperationen können die in Fig. 3 und 4 gezeigten Betriebsweisen für Schön- und Widerdruck eingeleitet werden. Auf die Maschine bezogen sind für den Betrieb als Schön- und Widerdruckmaschine aber besondere Vorkehrungen zu treffen. Zunächst müssen auf den Druckzylinder 8 Flachdruckplatten 19 für den direkten Flachdruck aufgespannt werden. Diese Flachdruckplatten 19 sind an ihrer Vorderkante mit einer Abkantung zu versehen, die zum Einklemmen auf dem Druckzylinder 8 dient. Die Abkantung ist notwendig, um das vordere Plattenende in die Klemmvorrichtung 20 unterhalb der Greifer 7 auf dem Druckzylinder 8 einschieben zu können. Ebenso muß jede Flachdruckplatte 15 an ihrem hinteren Ende in einer der Spannvorrichtungen 21 geklemmt und auf der Oberfläche des Druckzylinders 8 festgespannt werden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Druckzylinder 8 in Bogenlaufrichtung 9 bei angestellten Gummizylindern 10, 15 und aufgelegten Flachdruckplatten 19 durchgedreht wird. Dadurch werden die Flachdruckplatten 19 glatt auf den Druckzylinder 8 aufgelegt und können mit den Spannvorrichtungen 21 problemlos gespannt werden.
  • Die erste Version dieser Betriebsweise ist in Figur 3 dargestellt. In dem Betrieb im Schön- und Widerdruck genutzten Druckwerk wird auf den zweiten Plattenzylinder 16 eine Offsetdruckplatte 29 aufgespannt. Sie dient zur Erzeugung des Schöndruckes. Das zweite Druckwerk 15 bis 18 wird in bekannter Weise an den Druckzylinder 8 angestellt. Im ersten Druckwerk 10 bis 13 wird der Plattenzylinder 11 gemeinsam mit dem Farbwerk 15 vom Gummizylinder 10 abgerückt. Der Gummizylinder 10 selbst wird an den Druckzylinder 8 angestellt. Schließlich müssen noch das Farbwerk 23 und das Feuchtwerk 24 für den direkten Flachdruck an den Druckzylinder 8 angefahren werden. Gleichzeitig wird die Kupplung 27 eingekuppelt, über die eine Antriebsverbindung zwischen dem Maschinenantrieb und dem Farbwerk 23 bzw. dem Feuchtwerk 24 hergestellt wird. Dann kann die Maschine nun in Betrieb gesetzt werden. Für den Ablauf des Druckvorganges ist es selbstverständlich, daß die Gummizylinder 10, 15 erst an den Druckzylinder 8 angestellt werden, wenn dieser Papierbogen 2 führt. Ohne Papier würde die Druckfarbe von der Flachdruckplatte 19 auf die Gummizylinder 10, 15 und umgekehrt auch die Druckfarbe vom zweiten Druckwerk 15 bis 18 auf die Flachdruckplatten 19 übertragen. Der Druckzylinder 8 nimmt bei jeder Umdrehung mit seinen Greifern 7 nacheinander zwei Papierbogen 2 und übergibt sie nach dem Druckvorgang an den Auslegerkettenförderer 5. Der Papierbogen 2 liegt dabei jeweils flach auf einer Flachdruckplatte 19 auf und wird von den Gummizylindern 10, 15 an diese angedrückt. Während vom Gummizylinder 10 kein Druckbild übertragen wird, wird über den Gummizylinder 15 das Schöndruckbild auf der Oberseite des Papierbogens 2 abgedruckt. Von der Flachdruckplatte 19 aus wird direkt das Widerdruckbild auf die Unterseite des Papierbogens 2 abgedruckt.
  • In der Druckzone zwischen dem Druckzylinder 8 und dem Gummizylinder 10 werden die Druckverhältnisse anders eingestellt als in der Druckzone zwischen dem Druckzylinder 8 und dem Gummizylinder 15. Für den in der ersten Druckzone ablaufenden Widerdruck wird die Druckbeistellung so weit erhöht wie es für einen qualitativ hochwertigen direkten Flachdruck notwendig ist. In der Druckzone zwischen dem Druckzylinder und dem Gummizylinder 10 werden also gezielt Bedingungen für die Ausführung des Widerdruckes im Verfahren des direkten Flachdruckes erzeugt. Nach dem Durchlaufen der ersten Druckzone kann in der zweiten Druckzone zwischen dem Druckzylinder 8 und dem Gummizylinder 15 der Schöndruck im Verfahren des Offsetdrucks ohne Restriktionen erledigt werden. Die Druckbeistellung kann dort optimal auf den Offsetdruck abgestimmt werden.
  • Da der Papierbogen 2 nach dem Durchlaufen der ersten Druckzone fest auf der Flachdruckplatte 19 haftet und beim Offsetdruck auch eine Anhaftung zwischen Papierbogen 2 und Gummizylinder 15 entsteht, werden sich nach der zweiten Druckzone die Kräfte zum Abziehen des Papierbogens 2 von den farbführenden Druckflächen gegenseitig reduzieren. In der Realität wird die größere Haftkraft am Gummizylinder 15 um die an sich kleinere Haftkraft an der Druckplatte 19 reduziert. Damit wird der Abrißwinkel am Gummizylinder 15 wesentlich verkleinert bzw. der negative Effekt der Rollneigung durch das Abziehen des Papierbogens 2 vom Gummizylinder 15 oder der Flachdruckplatte 19 weitgehend beseitigt. Der gesamte Druckvorgang läuft also in drei Stufen ab. Zuerst erfolgt der direkte Flachdruck. dann der Offsetdruck und schließlich wird der PaDierboren 2 von den Druckflächen petrennt.
  • Die Bedeutung des Registers für den Schön- und Widerdruck ist bekannt und spielt hier eine ganz besondere Rolle. Die Lage des Druckbildes aus dem direkten Flachdruck zum Papier ist immer gleich, da der Papierbogen 2 direkt auf die Flachdruckplatte 19, aufgelegt wird. Verändert werden kann demgegenüber aber sowohl die Lage als auch die Größe des Druckbildes auf der Schöndruckseite. Diese sind von den Zylinderaufzügen und der Winkellage am Gummizylinder 15 bzw. Plattenzylinder 16 abhängig. Es ist erforderlich, daß bei Deckungsgleichheit der Drucke auf der Schöndruckseite und der Widerdruckseite jeweils Druckbeginn und Drucklänge übereinstimmen. Die Lage des Druckbeginns ist in üblicher Weise durch Maßnahmen im Antrieb zu verändern, wie sie auch aus Mehrfarbenmaschinen bekannt sind und wie sie auch in dieser Maschine vorhanden sein müssen, um den Passer zwischen dem ersten und dem zweiten Druckwerk herzustellen. Dabei wird etwa durch Axialverschiebung schrägverzahnter Antriebszahnräder eine Änderung der Winkellape der Zylinder erreicht. Die Abstimmung der Drucklänge zwischen Schöndruck und Widerdruck ist dann über eine Veränderung der Zylinderaufzüge am Gummizylinder 15 oder am Plattenzylinder 16 oder am Druckzylinder 8 vorzunehmen. Dabei wird aber jeweils nur die Länge des Schöndruckes verändert, während wie schon beschrieben, die Länge des Widerdruckes immer gleich bleibt. Für diese Art des Schön- und Widerdruckes ergibt sich also die Forderung, daß die Drucklänge des Schöndruckes auf die des Widerdruckes abgestimmt werden muß. Eine Anpassung der Drucklänge des Widerdruckes an die des Schöndruckes ist nicht möglich. Beim geschilderten Druckablauf ist vorgesehen, daß der Plattenzylinder 11 des ersten Druckwerkes zusammen mit seinem Farbwerk 12 und dem Feuchtwerk 13 vom Gummizylinder 10 abgerückt wird. Es läuft also leer mit, ebenso wie das Farbwerk 12 und das Feuchtwerk 13 wenn diese nicht mit der Kupplung 14 angekuppelt sind. Das Farbwerk 12 muß mit einer Schmierflüssigkeit versehen werden, da sonst Walzenschäden nicht vermeidbar sind. Im Feuchtwerk 13 wird im Stillstand häufig eine Walzentrennung vorgenommen.
  • In einer anderen Version der Betriebsweise für den Schön- und Widerdruck soll dies nun vermieden werden. Dazu werden wie in Figur 4 dargestellt, das Farbwerk 13 und das Feuchtwerk 14 im ersten Druckwerk vom Plattenzylinder 11 abgestellt und mit der Kupplung 14 vom Antrieb der Bogenoffsetdruckmaschine 1 getrennt. Der Plattenzylinder 11 kann nun auch an den Gummizylinder 10 angestellt werden, der wie in der ersten Version der Betriebsweise auch hier wieder an den Druckzylinder 8 angestellt wird. Sinnvollerweise beläßt man nun eine alte Platte oder einen entsprechenden Aufzug auf dem Plattenzylinder 11 und läßt diesen als Stützzylinder mit dem Gummizylinder 10 mitlaufen. Es sind zwar keine großen Auswirkungen bezüglich der radialen Durchbiegung des Gummizylinders zu erwarten, die Maßnahme wird sich aber doch vorteilhaft auf die Laufruhe des Druckwerkes auswirken. Das Farbwerk 13 und das Feuchtwerk 14 laufen im Schön- und Widerdruckbetrieb nicht mehr mit und müssen von daher nicht in besonderer Weise für den Trockenlauf ausgerüstet werden. Dadurch wird Antriebsleistung und Bedieungsaufwand eingespart und Schäden werden sicher vermieden. Der Ablauf des Druckvorganges entspricht der ersten Version der Betriebsweise. Die Einrichtung der Zylinderaufzüge ist ebenso vorzunehmen wie dort. Die Steuerung der Maschine bzw. die Schaltung zur Einleitung des Druckvorganges wird hier etwas vereinfacht, da die Zylinder 10, 11 des ersten Druckwerkes in üblicher Weise für den Druckvorgang zugeschaltet werden. Die Abwicklung zwischen den Gummizylindern und dem Druckzylinder 8 muß nun noch näher betrachtet werden. Sie spielt eine besondere Rolle für den Ablauf des direkten Flachdruckes. Als Kriterium für den direkten Flachdruck ist einerseits zu beachten, daß die Druckfläche durch Ungleichmäßigkeiten in der Papieroberfläche reduziert wird. Das erfordert eine höhere Druckbeistellung, um ein ausreichend gutes Druckbild zu bekommen. Andererseits spielt auch eine Rolle, daß beim Anstellen des Gummizylinders 10 an den Druckzylinder 8 eine Verformung des Gummituches 30 zustande kommt, die zu Walkbewegungen beim Druckablauf führt. Es ist wichtig dafür zu sorgen, daß es nicht zu Relativbewegungen in der Druckzone zwischen dem Papierbogen 2 und der Flachdruckplatten 19 kommt. Beide Bedingungen wirken sich auf die Durchmesserverhältnisse zwischen dem Gummizylinder 10 und dem Druckzylinder 8 aus. Um einen vollständigen und gleichmäßigen Ausdruck zu erzielen ist es notwendig, den Gummizylinder 10 um wenigstens 0,1 mm stärker an den Druckzylinder 8 anzustellen als es im Offsetdruck üblich ist. Es wird sogar mit Druckbeistellungen bis zu 0,35 mm gerechnet. Bei so großen Druckbeistellungen wird aber die Verformung des Gummituches 30 und damit die scheinbare Durchmesserveränderung des Gummizylinders 10 im Bereich der Druckzone sehr groß. Damit ist die Gefahr gegeben, daß es zu Relativbewegungen der Gummituchoberfläche gegenüber der Flachdruckplatte 13 kommt. Da das Gummituch 30 in diesem Fall den Papierbogen 2 mitnehmen würde, käme es also auch zu Relativbewegungen zwischen dem Papierbogen 2 und der Flachdruckplatte 19. Papier ist als abrasiv wirkender Stoff bekannt und würde deshalb die Flachdruckplatte 19 sehr schnell verschleissen oder schon nach einigen wenigen Drucken unbrauchbar machen. Das muß unter allen Umständen vermieden werden. Dazu ist es notwendig den Durchmesser d des Gummi Zylinders 10 auf diese besondere Bedingungen gegenüber dem Durchmesser D des Druckzylinders 8 einzustellen. In Versuchen hat sich gezeigt, daß eine Verkleinerung des Gummizylinderdurchmessers d relativ zum Druckzylinderdurchmesser D um etwa 0,2 bis 0,4 mm die Gefahr der Relativbewegung zwischen Papierbogen 2 und Flachdruckplatte 19 behebt.
  • In Fig. 5 sind die Verhältnisse zwischen Gummizylinder 10 und Druckzylinder 8 schematisch dargestellt. Die Abflachung des Gummituches 30 in der Druckzone ist erkennbar und auch durch die Bezeichnung der scheinbaren Durchmesservergrösserungen d1 in den Gummituchwülsten dargestellt. Dieser scheinbar größere Gummizylinderdurchmesser d1 muß nun durch die Verkleinerung des tatsächlichen Gummizylinders d ausgeglichen werden. Damit wird sichergestellt, daß es an der Berührung zwischen dem Gummizylinder 10 und dem Druckzylinder 8 nur zu einer Abrollung und zu keiner Relativbewegung bzw. Schlupfbewegung kommt.
  • Die Durchmesserverhältnisse zwischen dem Gummizylinder 8 sollen aber so gewählt werden, daß bei einer Umstellung der Bogenoffsetdruckmaschine 1 vom zweifarbigen Schön- und Widerdruck keine Änderung der Abwicklung notwendig sind. Im Zusammenhang mit dem für die unterschiedlichen Betriebsweisen gesagten wird klar. daß dieses ohne weiteres möglich ist, da ja Änderungen der Drucklänge noch über die Veränderung des Aufzuges am Plattenzylinder 11 des ersten Druckwerkes möglich sind. Der Durchmesser des Druckzylinders 8 sollte also in einen Bereich gelegt werden, der es erlaubt, daß die von den Plattenzylindern 11, 16 der beiden oberen Druckwerke 10 bis 13, 15 bis 18 erzeugten Drucklängen einfach aufeinander abgestimmt werden können. In der Praxis bedeutet das, daß eine Korrektur der Drucklänge hauptsächlich über die oberen Plattenzylinder 11, 16 und weniger durch unterlegen der Flachdruckplatten 19 auf dem Druckzylinder 8 vorgenommen werden sollte. Wenn man davon ausgeht, daß beim reinen Schöndruck lediglich die Flachdruckplatten 19 vom Druckzylinder 8 entfernt werden, ergäbe sich im Verhältnis zum Schön- und Widerdruck eine Druckbildveränderung. Diese Druckbildveränderung ist im ersten Druckwerk durch die Verringerung des Gummizylinderdurchmessers und dem zweiten Druckwerk durch die Verringerung des Gummizylinderdurchmessers und dem zweiten Druckwerk durch die Verringerung des Plattenzylinderdurchmessers berücksichtigt. Der Plattenzylinderdurchmesser im zweiten Druckwerk muß verringert werden, um die Drucklängenveränderung durch das Aufspannen der Flachdruckplatten 19 auf den Druckzylinder 8 im Schön- und Widerdruck auszugleichen. Die Abwicklung läßt sich vollends vereinfachen, wenn bei Umstellung der Bogenoffsetdruckmaschine 1 die verbrauchten Flachdruckplatten 19 auf dem Druckzylinder 8 belassen werden. Damit wäre für beide Betriebsweisen der gleiche Durchmesser vorhanden. Unter diesen Bedingungen ist ein einfaches Umstellen der Druckmaschine vom Schön-und Widerdruck möglich, ohne daß dazu besondere Wendeeinrichtungen oder getriebliche Maßnahmen für die Steuerung der Maschine notwendig wären. Der Druck läuft in beiden Betriebsweisen in einem Greiferschluß ab. Die Druckprozesse unterstützen sich insbesondere bei der Auswirkung auf die Rollneigung der Papiere gegenseitig und haben auf diese Weise keinen negativen Einfluß auf den Passer bzw. das Register der Drucke.
  • Die Ausführungen des beschriebenen Verfahrens bzw. der Druckmaschine in der dieses Verfahren angewendet wird, unterliegt keinen Beschränkungen in Bezug auf detaillierte Maßangaben. Es ist lediglich zu berücksichtigen, daß die Verhältnisse der Durchmesser zueinander und die Beistellung des Zylinder aneinander konstant gehalten werden. Die Ausführung der dazu notwendigen Maschinenelemente liegt im Rahmen der konstruktiven Tätigkeit des Druckmaschinenfachmanns und muß daher nicht näher erläutert werden. Es ist also etwa auch möglich für die erste Version der Betriebsweise im Schön- und Widerdruck über die Kupplung 14 das Farbwerk 12 und das Feuchtwerk 13 auszukuppeln, wenn sie kein Farb- bzw. Feuchtmittel fördern sollen.

Claims (6)

1.) Verfahren zur Herstellung eines Schön- und Widerdrucks auf Papierbogen, wobei eine Seite nach dem Offsetdruckverfahren und die andere Seite nach dem Verfahren des direkten Flachdrucks bedruckt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Bogenoffsetdruckmaschine (1) in Fünfzylinder-Bauart auf dem Druckzylinder (8) entsprechend seinem Größenverhältnis zu den Gummizylindern (10, 15) eine oder mehrere für den direkten Flachdruck geeignete Druckplatten (19) aufgespannt werden, daß das erste Druckwerk (10 bis 19) so umgestellt wird, daß es kein Druckbild überträgt, wobei der Gummizylinder (10) aber an den Druckzylinder (8) angestellt wird, daß dazu der effektive Durchmesser (d) des ersten Gummizylinders (10) geringfügig kleiner eingestellt wird als es dem Verhältnis zum Druckzylinder (8) entspricht und die Druckbeistellung zwischen dem ersten Gummizylinder (10) und dem Druckzylinder (8) größer eingestellt wird als im zweiten für Offsetdruck eingerichteten Druckwerk (15 bis 18) wobei der Druckprozeß in an sich bekannter Weise gesteuert wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser (d) des ersten Gummizylinders (10) im Verhältnis zum effektiven Durchmesser (D) des Druckzylinders (8) mit aufgespannter Druckplatte (19) und Unterlagebogen und im Verhältnis zum zweiten Gummizylinder (15) um 0,2 bis 0,4 mm geringer eingestellt wird, daß die Druckbeistellung zwischen dem ersten Gummizylinder (10) und dem Druckzylinder (8) um mindestens 0,1 mm gegenüber der Druckbeistellung zwischen dem zweiten Gummizylinder (15) und dem Druckzylinder (8) erhöht wird, wobei in das erste Druckwerk (10 bis 19) keine Druckfarbe oder Feuchtmittel eingeführt wird.
3.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2 ,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Plattenzylinder (11) mit seinem Farb- (12) und Feuchtwerk (13) vom ersten Gummizylinder (10) abgestellt wird und daß der erste Gummizylinder (10) unabhängig davon an den Druckzylinder (8) angestellt wird, so daß er als Presseur für den im direkten Flachdruck erfolgenden Widerdruck wirkt.
4.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnt,
daß das Farb- (12) und Feuchtwerk (13) vom ersten Plattenzylinder (11) abgestellt und über eine Kupplung (14) vom Antrieb der Bogenoffsetdruckmaschine (1) abgekuppelt wird, daß der erste Plattenzylinder (11) mit einer Offsetdruckplatte (28) bespannt an den ersten Gummizylinder (10) angestellt wird und daß der erste Gummizylinder (11) an den Druckzylinder (8) angestellt wird, so daß der erste Gummizylinder (10) als Presseur für den im direkten Flachdruck erfolgenden Widerdruck und der erste Plattenzylinder (11) als Stützzylinder für den ersten Gummizylinder (10) wirkt.
5.) Druckmaschine zur Durchführung eines Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Druckzylinder der Bogenoffsetdruckmaschine mit einer oder mehreren Greiferreihen zum Transport von Druckbogen versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckzylinder (8) mit einer der Anzahl der Reihen von Greifern (7) entsprechenden Anzahl von Plattenspannvorrichtungen (20, 21) zum Klemmen und Spannen von Flachdruckplatten (19) versehen ist, daß am Druckzylinder (8) ein Farb- (23) und Feuchtwerk (24) angeordnet sind, die als Baueinheit (25) gemeinsam an den Druckzylinder (8) angestellt und angekuppelt werden können, und daß Einrichtungen am ersten Druckwerk (10 bis 13) vorgesehen sind, um es bei an den Druckzylinder (8) angestelltem Gummizylinder (10) so zu schalten, daß es im Druckprozeß kein Druckbild überträgt.
6.) Druckmaschine nach Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckzylinder (8) den doppelten Durchmesser der Gummizylinder (10, 15) hat, daß am Druckzylinder (8) zwei Reihen von Greifern (7) und zwei Plattenspannvorrichtungen (20, 21) zum Klemmen und Spannen vorgesehen sind, daß die Baueinheit (25) des Farb- (23) und Feuchtwerks (24) auf einer radial zum Druckzylinder ausgerichteten beidseitig wirkenden Verfahreinrichtung (26) am Gestell der Bogenoffsetdruckmaschine (1) verschiebbar befestigt ist und daß im Antrieb des Farb- (14) und Feuchtwerks (13) am ersten Druckwerk eine schaltbare Kupplung (14) und im Antrieb der Farb- (23) und Feuchtwerke (24) in der Baueinheit (25) eine schaltbare Kupplung (27) angeordnet ist.
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