DE10249727B4

DE10249727B4 - Druckmaschine mit einem zentralen Plattenzylinder

Info

Publication number: DE10249727B4
Application number: DE10249727A
Authority: DE
Inventors: Andreas Detmers; Arno JÜNGER; Jürgen Kreutzkämper; Sven Mader; Christian Meier
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2001-11-21
Filing date: 2002-10-25
Publication date: 2008-06-26
Anticipated expiration: 2022-10-26
Also published as: US6684771B2; US20030121432A1; JP2003191430A; DE10249727A1

Abstract

Druckmaschine zum Mehrfarbendruck mit einem zentralen Plattenzylinder (1) mit zumindest zwei umfangsseitig angeordneten Druckplatten (5) und zugeordneten Farbwerken (7), um den zumindest zwei Gummituchzylinder (3) satellitenartig angeordnet sind, mit einer um die Gummituchzylinder (3) außenseitig, als ein kontinuierliches Band geschlossen umlaufenden Transporteinrichtung (13) mit Druckbogen, die zum Druckvorgang mittels Ausgleichsrollen (15) an die Gummituchzylinder (3) gedrückt sind, und mit einer Steuerungseinheit (11), mittels der das jeweilige Farbwerk (7) und der Gummituchzylinder (3) an die entsprechende Druckplatte (5) stellbar und von der/den anderen Druckplatte/n (5) abhebbar sind wobei dem Plattenzylinder (1) genau eine Bebilderungseinheit (12) zugeordnet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine zum Mehrfarbendruck mit einem zentralen Plattenzylinder.
Aus der DE 197 23 147 A1 in Verfahren und eine Einrichtung zum Antrieb einer Druckmaschine mit mindestens einer integrierten Bebilderungseinrichtung bekannt. Um eine hohe Bebilderungsgeschwindigkeit zu erreichen, ist vorgesehen, dass der Antrieb des Druckformzylinders vom Antriebsräderzug gelöst, der Druckformzylinder mittels eines Eigenantriebes im Bebilderungsbetrieb mit Bebilderungsgeschwindigkeit angetrieben und der Antrieb des Druckformzylinders in einer Betriebslagenphase in den Antriebsräderzug eingegliedert wird. Dabei kann jeder Offsetzylinder umfangsseitig mit zwei Wirkflächen ausgestattet sein, und jedem Druckformzylinder können zwei Farbwerke und eine Bebilderungseinrichtung zugeordnet sein.
Die Offsetzylinder sind umfangsseitig um den einzigen Druckzylinder angeordnet.
Die in der DE 197 23 147 A1 offenbarte Druckmaschine wird weitergebildet in der DE 100 35 354 A1 wobei dieser Drucker in der Lage ist, eine Vielzahl von Farbwalzen einer vorbestimmten Tintenaufbringungseinheit mit einem vorbestimmten Plattenabschnitt auf einem Plattenzylinder zu verbinden und welcher weiter in der Lage ist, die Farbwalzen von einem verbleibenden Plattenabschnitt auf dem Plattenzylinder außer Kontakt zu bringen.
Weiterhin ist aus der DE 100 40 98 A1 eine Transporteinrichtung bekannt, die Halte- und Führungsmittel aufweist, die den Bogen an den Außenrändern definiert halten und führen sowie zu den Außenseiten straffen. Die dabei erforderlichen Kräfte können zumindest zum Teil elektrostatisch erzeugt werden.
Allgemein bekannt ist weiterhin das Satellitendruckprinzip einem gemeinsamen Druckzylinder, dem die Druckwerke satellitenartig zugeordnet sind (H. Kipphahn: „Handbuch der Printmedien"; S. 293; Springer Verlag, 2000).
Bei den bekannten Druckmaschinen sind viele und teuere Zylinder erforderlich, was die Herstellung derartiger Druckmaschinen aufwendig gestaltet.
Weiterhin ist das Drucksystem DocuColor 40 von Xerox bekannt, das einen greiferlosen Transport der Druckbogen über elektrostatische Kräfte und Transportband aufweist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neuartige kostengünstige und kompakte Druckmaschine bereitzustellen.
Erfindungsgemäß ist dies bei einer Druckmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 erreicht. Die Kostenreduzierung ist insbesondere durch das mögliche Einsparen von Lasermodulen und Druckzylindern erreicht. Es ist eine kostengünstige und kompakte Druckmaschine in Satellitenbauweise mit nur einem Plattenzylinder realisiert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Druckmaschine zum Vierfarbendruck umfangsseitig vier Druckplatten sowie entsprechend vier Gummituchzylinder aufweist. Dabei ist für jede Farbe ein Gummituchzylinder vorgesehen, wodurch ein einfacher, zuverlässiger und kompakter Aufbau der Druckmaschine ermöglicht ist.
Aus Kostengründen kann die Anzahl der dem einzigen Plattenzylinder mit den bis zu vier Druckplatten zugeordneten Bebilderungseinheiten auf eins begrenzt werden.
Zumindest eine der Ausgleichswalzen kann zwischen dem Plattenzylinder und der Transporteinheit angeordnet werden, um eine möglichst kompakte Bauweise der Druckmaschine zu ermöglichen.
Vorteilhafterweise weist die Transporteinrichtung ein Transportband auf, das zum Transport der Bogen elektrostatisch aufladbar ist. Dadurch sind die Papierführung und die Gegendruckzylinder durch die Verwendung in dem statisch aufladbaren Band vereinheitlicht. Aufgrund der Papierführung durch das Transportband und der Integration der Gegendruckzylinder in dasselbe Band ist eine äußerst kompakte Bauart erreichbar.
Alternativ kann gemäß der Offenbarung der DE 100 40 980 A1 gesehen sein, dass die Transporteinrichtung Halte- und Führungsmittel aufweist, die den Bogen im Bereich ihrer parallel zur Transportrichtung verlaufenden Außenränder in definierten Positionen halten und führen, und dass zudem Mittel vorgesehen sind, die die Bogen zu den Außenseiten straffen. Dadurch können die einzelnen Bogen eines zu bedruckenden Substrates ohne eine flächige Auflage wie ein kontinuierliches Band geführt werden. Bei der einseitigen Bearbeitung ist insbesondere vermieden, dass die andere Seite des Bogens durch die Auflage auf einem Band beschädigt werden kann. Die zum Halten und Führen erforderlichen Kräfte können gemäß der Offenbarung der DE 100 40 980 mechanisch, magnetisch und/oder elektrostatisch realisiert sein.
Aus der Offenlegungsschrift DE 198 13 030 A1 ist ein Verfahren zur Bebilderung von Druckplatten in einer Druckmaschine bekannt. Die Druckmaschine weist einen Druckzylinder auf, der vierfach groß ausgebildet ist und vier Druckflächen aufweist. Dieser zentrale Druckzylinder mit seinen Druckplatten kann über einen Bebilderungskopf in der Maschine digital bebildert werden. Dabei kann jeder Farbauszug auf dem zentralen Druckzylinder von dem gemeinsamen Bebilderungskopf beschrieben werden. Die zu bedruckenden Bogen werden dem zentralen Druckzylinder über einen Zuführtisch und eine Bogenbeschleunigungseinrichtung mittels einer Anlegertrommel zugeführt. Die Bogenabfuhr vom Druckzylinder erfolgt über eine Auslegerkette zum Bogenauslagestapel.
Die Auslegeschrift DE 10 38 065 A bezieht sich auf eine Rotationsdruckmaschine mit mehreren um einen Formzylinder angeordneten Druckzylindern. Den Druckzylindern werden jeweils Papierbahnen zugeführt, die von dem zentralen Formzylinder bedruckt werden.
Aus der Patentschrift DE 5 15 616 A eine Offsetdruckmaschine bekannt, bei der der Plattenzylinder gleichzeitig als Druckzylinder dient und mit zwei Gummizylindern zusammenarbeitet. Die beiden Gummizylinder nehmen hintereinander das Bild von der Druckplatte des Plattenzylinders auf und übertragen das Bild hintereinander bei einmaliger Durchführung des Bogens durch die Druckmaschine auf den Bogen.
Die Patentschrift DE 3 22 846 A zeigt eine Rotationsdruckmaschine mit einem zentralen Plattenzylinder, welcher zwei Druckplatten trägt und mit zwei Übertragungszylindern zusammenarbeitet.
Aus der Patentschrift JP 60 127154 A ist eine Bogenrotationsdruckmaschine bekannt, bei der ein mehrfach großer Plattenzylinder mit mehreren einfach großen Gummituchzylindern zusammenarbeitet. Auf diese Art und Weise ist es möglich, dass Bild ein und derselben Druckplatte mehrere Male hintereinander auf denselben Bedruckstoff aufzubringen.
Eine weitere Rotationsdruckmaschine ist aus der deutschen Patentschrift DE 2 86 056 A bekannt. Die Rotationsdruckmaschine ist für Mehrfarbendruck ausgelegt und weist einen Zylinder auf, dessen Mantel teilweise als Druckfläche wirkt und teilweise als Formträger ausgebildet ist. Der als Druckformträger ausgebildete Teil arbeitet mit mehreren Übertragungszylindern zusammen, deren Anzahl von der Anzahl der verwendeten Farben abhängt.
Aus dem Patent US 6,125,751 A ist eine Duplex Rollenrotationsdruckmaschine bekannt, die einen zentralen Druckzylinder aufweist, der mit einem einzigen Bebilderungskopf bebildert werden kann. Der einzige zentrale Plattenzylinder trägt sowohl das Druckbild für Rückseite als auch Vorderseite. Dabei wird die Bahn zunächst auf einer Seite bedruckt, welche dann so umgelenkt wird, dass auf der anderen Seite des Plattenzylinders die zunächst unbedruckte Seite der Bahn ebenso bedruckt wird.
Aus dem Patent US 5,353,703 A ist eine Mehrfarbendruckmaschine mit einem Plattenzylinder bekannt, welcher mit zwei Gummituchzylindern zusammenarbeitet, wobei die Gummituchzylinder nur den halben Durchmesser des Plattenzylinders haben.
Desweiteren geht aus dem Patent US 4,011,812 A eine Rotationsdruckmaschine für den Offsetdruck hervor, deren Plattenzylinder in mehrere Sektoren unterteilt ist. Dieser einzige Plattenzylinder arbeitet mit mehreren Gummizylindern zusammen, welche einen Mehrfarbendruck auf einem Bedruckstoff ermöglichen.
Aus dem Patent JP 04 074650 A ist eine Druckmaschine für den Mehrfarbendruck bekannt, bei der die Druckplatten auf einer endlosen Transportbahn umlaufen, welche einen Druckspalt mit einem einzigen Gummituchzylinder bildet. Auf dem einzigen Gummituchzylinder sind mehrere Bereiche für vier Farben vorgesehen. Soll nur in einer Farbe gedruckt werden, so wird nur diejenige Druckplatte des endlos umlaufenden Transportbands mit dem Gummituchzylinder zusammengebracht, deren Farbe gedruckt werden soll. Bei den anderen Druckplatten des endlos umlaufenden Transportbands wird der Kontakt mit dem Gummituchzylinder vermieden, so dass nur einfarbig gedruckt wird.
Aus dem Patent GB 3 69 1874 A ist eine Mehrfarbenrotationsdruckmaschine bekannt, bei der mehrere Gummituchzylinder mit einem Druckzylinder zusammenarbeiten.
Nachfolgend ist anhand schematisierter Darstellungen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Druckmaschine beschrieben; es zeigt die einzige Fig. stark vereinfacht eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Druckmaschine.
Im Zentrum der Druckmaschine befindet sich ein für eine x-Farben-Maschine x-fach großer Plattenzylinder 1. An dessen Umfang sind vier Gummituchzylinder 3 satellitenartig angeordnet, die bei jedem Umlauf des Plattenzylinders 1 an eine zugehörige Druckplatte 5 zur Farbübertragung angestellt werden und danach sofort wieder abheben. Dazu sind umfangsseitig am Plattenzylinder vier Druckplatten 5 aufgespannt. Jeder Druckplatte 5 ist ein eigenes Farbwerk 7 sowie ein Feuchtwerk 9 zugeordnet. Aus Bauraumgründen sind die Farbwerke 7 als an sich bekannte Kurzfarbwerke mit Kartuschen ausgebildet. Die Farb- und Feuchtwerke 7, 9 werden beim Druckbetrieb ebenfalls geeignet an die entsprechenden Druckplatten 5 des Plattenzylinders 1 an- und abgestellt. Zur Steuerung der Bewegungen der Gummituchzylinder 3 sowie der Farb- und Feuchtwerke 7, 9 ist eine geeignete Steuerungseinheit 11 vorgesehen. Diese kann die Bewegungssteuerung beispielsweise entsprechend der Offenbarung der DE 100 35 354 A durchführen. Weiterhin ist dem Plattenzylinder 1 eine Bebilderungseinheit 12 zugeordnet. Auf weitere Lasermodule kann aufgrund der Vielfach-Druckplatten-Anordnung auf dem Plattenzylinder 1 verzichtet werden.
Der Bogentransport wird von einem elektrostatisch aufladbaren Transportband 13 übernommen, das gleichzeitig als Gegendruckzylinder funktioniert; dazu ist des Band 13 entsprechend robust ausgebildet, um die beim Druckvorgang auftretenden hohen Zugspannungen aufnehmen zu können. Zwei Ausgleichsrollen 15 an jedem Gummituchzylinder 3 übernehmen den Bandlängenausgleich, der wegen des An- und Abstellen der Gummituchzylinder 3 erforderlich wird. Die Steuerung erfolgt dabei dahingehend, dass durch das Schalten der Gummituchzylinder 3 keine Auswirkung auf das benachbarte Druckwerk erfolgt. Zusätzlich gewährleisten die Ausgleichs- bzw. Andruckrollen 15 einen stets gleichen Umschlingungswinkel an jedem der Gummituchzylinder 3. Zwei Paare der Ausgleichsrollen 15 sind zwischen dem Plattenzylinder 1 und dem Transportband 13 angeordnet, um den Abstand zwischen dem Plattenzylinder 1 und dem Band 13 zu erhöhen. Dadurch ist die gezeigte kompakte Anordnung der Farb- und Feuchtwerke 7, 9 erreicht.
Die Auslage der Bogen erfolgt mittels einer Entladeeinheit 17 auf einem Auslagestapel 19, nachdem das Transportband 13 elektrisch entladen worden ist. Vor der Anlage neuer Bogen wird das Transportband 13 mittels einer Bandladeeinheit 21 wieder elektrostatisch aufgeladen. Die Anlage kann beispielsweise wie in der Fig. gezeigt erfolgen, wobei ein Anleger 23 die Bogen auf das Transportband 13 legt. Alternativ können die Bogen auch durch eine Bandumlenkung von unten angezogen werden oder der Bogentransport mit einer Transporteinrichtung gemäß der DE 100 40 980 A1 befördert werden.
Für spezielle Bedruckstoffe und/oder höhere Grammsturen können gegebenenfalls zusätzliche Gegendruckzylinder (nicht gezeigt) bei der Druckmaschine vorgesehen werden.

1: Plattenzylinder
3: Gummituchzylinder
5: Druckplatte
7: Farbwerk
9: Feuchtwerk
11: Steuerungseinheit
12: Bebilderungseinheit
13: Transportband
15: Ausgleichsrollen
17: Entladeeinheit
19: Auslagestapel
21: Bandladeeinheit
23: Anleger

Claims

Druckmaschine zum Mehrfarbendruck mit einem zentralen Plattenzylinder (1) mit zumindest zwei umfangsseitig angeordneten Druckplatten (5) und zugeordneten Farbwerken (7), um den zumindest zwei Gummituchzylinder (3) satellitenartig angeordnet sind, mit einer um die Gummituchzylinder (3) außenseitig, als ein kontinuierliches Band geschlossen umlaufenden Transporteinrichtung (13) mit Druckbogen, die zum Druckvorgang mittels Ausgleichsrollen (15) an die Gummituchzylinder (3) gedrückt sind, und mit einer Steuerungseinheit (11), mittels der das jeweilige Farbwerk (7) und der Gummituchzylinder (3) an die entsprechende Druckplatte (5) stellbar und von der/den anderen Druckplatte/n (5) abhebbar sind wobei dem Plattenzylinder (1) genau eine Bebilderungseinheit (12) zugeordnet ist.
Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmaschine umfangsseitig vier Druckplatten (5) sowie entsprechend vier Gummituchzylinder (3) aufweist.
Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Gummituchzylinder (3) mindestens eine Ausgleichswalze (15) zugeordnet ist.
Druckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Ausgleichswalze (15) zwischen dem Plattenzylinder (1) und der Transporteinheit (13) angeordnet ist.
Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbwerk (7) als Kurzfarbwerk ausgebildet ist.
Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung ein Transportband (13) aufweist, das elektrostatisch aufladbar ist.