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Vorrichtung zum Reinigen des Farbwerkes von Druckmaschinen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen des Farbwerkes von Druckmaschinen, die von
den bei solchen Maschinen an sichbekannten Mitteln, die Reinigungsflüssigkeit aufzubringen
und ,die ,aufgew .eichte Farbe abzustreifenund"aufzufangen,: Gebrauch macht. Es
ist z. B. bekannt, bei Offsetdruckmaschinen zum Bedrucken auf zwei Seiten zum Säubern
des Gegendruckzylinders; der mit dem. frischen Druck der einen Seite in Berührung
kommt, eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Lösungsflüssigkeit auf diesen Zylinder
und einen Schaber vorzusehen, der auf ein endloses Stoffband, welches vom Gegendruckzylinder
den gelösten Schmutz aufnimmt, zum Zwecke der Reinigung :einwirkt. Dort handelt
es sich also um feste Bestandteile .der Druckmaschine, die für die saubere Ausführung
des Druckes erforderlich sind. Es ist ferner bekannt, bei Tiefdruckrotationsmaschinen
zum Einfärben und Reinigen des Formzylinders mit Hilfe einer Röhre, die parallel
zum Formzylinder angebracht ist und auf ihre Länge verteilte feine Austrittsöffnungen
besitzt, entweder die Farbe oder die Reinigungsflüssigkeit auf den Zylinder aufzuspritzen.
Dabei dient ein Schaber, sog. Rakelmesser, dazu, die überflüssige Farbe abzustreichen,
die dann, in den vorgesehenen Behälter zurückfließt. Auch hier handelt es sich um.
feste Bestandteile der Druckmaschine, die zum Drucken erforderlich sind und zugleich
zum Reinigen verwendet werden.
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Es sind ,auch verschiedene Arten von Einrichtungen zum Waschen des
Farb@"verkes bekannt; z. B. hat man Abstreifer, die auf eine Walze des Farbwerkes
einwirken, verbunden mit einem Auffangbehälter, vorgesehen,
jedoch
dabei das Einbringen der Reinigungsflüssigkeit von Hand beibehalten.
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Weiterhin sind besondere Reinigungsmaschinen bekannt, bei denen die
vorher der Druckmaschine entnommenen, zu reinigenden Walzen durch einen über ihnen
angeordneten-, die Reinigungsflüssigkeit enthaltenden Behälter mit der Reinigungsflüssigkeit
versehen und die gelöste Farbe durch Abstreifer .abgestrichen wird. Abgesehen von
den hohen Anschaffungskosten für derartige Maschinen war die Handhabung für den
Betrieb viel zu umständlich, denn diese kam dem Auseinandernehmen des Farbwerkes
gleich. Jede Farbwalze mußte zum Reinigen einzeln aus der Druckmaschine herausgenommen
und in die Reinigungsmaschine eingesetzt und nach dem Reinigen wieder in die Druckmaschine
eingesetzt werden.
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Es hat sich aber in der Praxis herausgestellt, da.ß diese bekannten
Einrichtungen den betriebsmäßig an sie gestellten Anforderungen, insbesondere in
kleinen Betrieben, aus den angegebenen Gründen nicht genügen konnten, so daß man
immer wieder dazu überging, die Farbwalzen aus der Druckmaschine herauszunehmen
und das Waschen von Hand vorzunehmen.
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Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Vorrichtung
verwendet, wie an sich also bekannt, einen über die FFarbwalzenbreite reichenden,
mit einer Reihe von Austrittsöffnungen für die Reinigungsflüssigkeit versehenen,
diese auf die ganze Breite der Walze verteilenden Behälter und einen mit einem Auffangbehälter
ausgerüsteten, mit diesein zusammen mit Bezug auf die zu reinigende Walze an- und
abstellbaren Abstreifer.
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Die Erfindung besteht darin, daß sowohl der Behälter für die Reinigungsflüssigkeit
als auch der Abstreifer mit dem Auffangbehälter je als selbständiges Ganzes ohne
Entfernen von Bestandteilen der Druckmaschine zum Zwecke der Reinigung des Farbwerkes
in diese eingesetzt und na4ii der Reinigung wieder herausgenommen werden kann.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung läßt sich für alle Arten von Druckmaschinen,
wie Rotations-, Flach- und Tiegeldruckmaschinen, verwenden, bei denen eine Verreibung
der Farbe im Farbwerk mittels Walzen vorgenommen wird; ein Antrieb der Vorrichtung
ist dabei nicht erforderlich. Die Vorrichtung ist als ein Ergänzungsapparat anzusehen,
der in die Druckmaschine zur Reinigung des Farbwerkes als zugehöriger Bestandteil
eingebaut oder eingesetzt werden kann, ohne daßx an dieser Maschine an sich etwas
geändert oder herausgenommen zu werden braucht. Zum Gebrauch wird der die Reinigungsflüssigkeitenthaltende,
als Tropfer wirkende Behälter derart in die Maschine eingesetzt, dä.ß die Reinigungsflüssigkeit
auf eine der Farbwalzen gelangt, so daß, diese sich
a h auf die anderen Farbwalzen verteilen |
Nachdem die Waschflüssigkeit durch |
Inbetriebsetzen der Druckmaschine das |
°<änze Farbwerk durchnäßt hat, wird der an |
t sich bekannte Abstreifer z. B. an den Stahlzylinder gedrückt, wobei die aufgeweichte
Farbe durch den leistenförmigen, aus Gummi, Filz, Holzstoff o. dgl. bestehenden
Wischer von dem rotierenden Zylinder abgefangen wird, so daß sie in den Auffangbehälter
des Abstreifers flief:en kann. Mit wenigen Umdrehungen des Zylinders ist das Farbwerk
so sauber, daß der frische Farbwechsel möglich ist. Die praktische Neuerung liegt
im Verhältnis zu den bisherigen Walzenwaschmaschinen in ihrer Einfachheit der Herstellung,
im geringen Gewicht und Leichtigkeit der Bedienung.
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Auf der Zeichnung sind zwei Druckmaschinen schematisch dargestellt,
die die Ausführung und Verwendung der neuen Vorrichtung veranschaulichen.
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Die Ausführung nach Fig. i bezieht sich auf eine Rotationsmaschine,
wobei nur das Farbwerk, soweit es für die Erfindung in Betracht kommt, schematisch
dargestellt ist.
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Fig. 2 ist eine Ansicht der Waschvorrichtung in Richtung II-11 der
Fig. i.
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Die Fig.3 und 4. zeigen die Ausführung und Verwendung der Vorrichtung
für Flachdruckmaschinen.
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Fig.5 zeigt in schematischer Darstellung einen Querschnitt durch das
Farbwerk und veranschaulicht die Anordnung des Tropfers und der Auffangvorrichtung.
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Die schematische Darstellung der Fig. i umfar,t einen der Farbzylinder
und einige Massewalzen mit den dazugehörigen Stahlreibern, die zwischen den Wänden
4.o der Maschine gelagert sind. Der Farbzylinder ist mit i ',bezeichnet, mit dem
die als Massereiber dienenden Walzen 2 in Berührung treten. Die Stahlreiber 3 stellen
die berührende Verbindung mit den Walzen 4. her, die ,gleichfalls als Massereiber
wirken. Von der Darstellung des Farbkastens mit dem Duktor und dem Heber ist abgesehen
worden, weil deren Anordnung für die Ausführung und Wirkungsweise der Erfindung
ohne Bedeutung sind. Der Auffangbehälter kann auch unter dem Duktor zu dessen Reinigung
angebracht werden.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Waschvorrichtung ist zur
Vereinfachung ihrer Ausführung und Erleichterung ihrer Handhabung im Gebrauch in
zwei Teile zerlegt, nämlich den Tropfer 5 und den Abstreifer 6. Der Tropfer 5 dient
dazu, das
Waschmittel auf eine der Farbwalzen in. das Farbwerk zu
bring-en. Er besteht aus einem beispielsweise walzenförmig ausgebildeten Behälter
7, dessen Länge den Walzen des Farbwerkes angepaß:t ist. In der Wandung de?si Behälters
; sind eine Anzahl Tropfr öhrchen h in einer Reihe angebracht, aus denen die im
Behälter ; eingefüllte Waschflüssigkeit austropfen kann. Das Austropfen der Waschflüssigkeit
aus den Tropfröhrchen 8 kann durch die mehr oder weniger abdichtende Verschlußschraube
9 einer Einfüllöffnung io am Behälter 7 geregelt werden.
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Der Tropfer 5 wird, wie in Fig. 5 veranschaulicht ist, dem Farbwerk
derart eingefügt, daß, die Tropfröhrchen 8 in den Bereich einer der Walzen des Farbwerkes,
beispielsweise einer Farbwalze qa, zu stehen kommen, so daß die austropfende Waschflüssigkeit
sich auf die Oberfläche dieser Walze verteilt. Die Waschflüssigkeit wird nun durch
den normalen Lauf des Farbwerkes auf sämtliche Walzen verteilt, so daß, sie dort
lösend auf die die Walzen bedeckende Farbe einwirken kann.
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Der Abstreifer 6 dient dazu, die durch das Waschmittel gelöste Farbe
aus der Maschine zu ,entfernen und besteht aus dem Gestell 15 und dem Wischer 16.
Die von diesem abgehobene Farbflüssigkeit gelangt in den Auffangbehälter 17, der
hier mit dem Abstreifer zusammengebaut ist. Der Wischer 16 wird von einem .nachgiebigen
Stoff, wie Gummi,, Filz, Holzstoff o. dgl., gebildet. Zu dem Zweck wird ein- Streifen
des Stoffes mit Hilfe einer Metallschiene i g, deren obere Längskante :etwas schräg
abgebogen ist, mittels Druckschrauben 2o am Gestell 15 nach Art einer Leiste eingespannt.
Dabei wird die obere Längskante des Wischers i 6 schwach über den Rand des Auffangbehälters
17 gebogen. Diese Kante des Wischers soll gegen die Oberfläche eines Stahlzylinders,
z. B. des mit i bezeichneten, gedrückt werden, so daß bei dessen Drehungen in der
angegebenen Pfeilrichtung die Farbflüssigkeit abgestreift wird und in den Behälter
17 abfließt. Die Länge des Abstreifers entspricht gleichfalls der Länge der Walzen
der Maschine. Vorteilhaft wird zur Lagerung .des Abstreifers zwischen den Seitenwandungen
q.ö der Maschine eine Schlittenführung 18 vorgesehen, die es möglich macht, den
Abstreifer 6 an einen Farbzylinder heranzuschieben. Zum Andrükken des Wischers 16
gegen die Oberfläche des Zylinders i kann -ein Hebel a i vorgesehen werden, bei
dessen Auslösung ein Druckhebel 22 mittels Federkraft gegen das Lagergestell 15
des Abstreifers 6 derart drückt, daß die obere Kante des Wischers 16 sich gegen
die Oberfläche des Farbzylinders i legt. Wenn nach Beendigung des Druckbetriebes
das Farbwerk .gereinigt werden soll, sind die Apparatteile 5 und 6 in der angegebenen
Weise in das Farbwerk-einzusetzen, wie durch Fig. 5 veranschaulicht wird. Der Verschluß,
9 des Tropfers 5, der mit der Waschflüssigkeit gefüllt ist, wird nun so weit gelöst,
daß. ein tropfenweises Austreten der Flüssigkeit aus den Röhrchen 8 eintritt. Der
Tropfen 5 ist so zu drehen, daß. die austretende Waschflüssigkeit zweckmäßig gerade
auf die darunterliegende Farbwalze 4.a gelangt. Durch die um die Lagerachse des
Tropfers angebrachte Feder i i wird diese Stellung gesichert. Der Abstreifer 6 ist
bis an den Farbzylinder i heranzuschieben , ohne daß, der Wischer 16 gegen die Oberfläche
trifft. Sodann wird die Maschine in Lauf gesetzt, wobei nun die Waschflüssigkeit
in kurzer Zeit auf die Walzen und Farbzylinder verteilt wird. Ist dies hinreichend
geschehen, dann ist mittels des Hebels 2,1 der Abstreifer 6 anzudrücken, so daß
der Wischer 16 gegen die Oberfläche des Zylinders i trifft. Dadurch wird die Farbflüssigkeit
abgestreift und gelangt in den Auffangbehälter 17. Nach kurzer Betriebszeit ist
die Farbe von sämtlichen Walzen beseitigt. Nun können die Apparatteile 5 und 6 wieder
aus der Maschine genommen werden. Dies ist nicht nötig, wenn sie beim Druckbetrieb
nicht stören. Die Maschine kann sofort wieder mit frischer Farbe oder nach Farbwechsel
anlaufen.
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Von dem Farbwerk einer Flachdruckmaschine (Zweitourenmaschine) sind
in Fig.3 und q. die wesentlichen Teile des hinteren Farbverreiberwerkes dargestellt.
Der Farbtisch 25 wird in bekannter Weise nach Art eines Schlittens hin und her bewegt.
Die dazu erforderliche Schlittenführung ist bei 26 ,angedeutet. Die Vorrichtung
zum Bewegen des Tisches, die in üblicher Weise mittels Zahnräder 4i erfolgt, ist
nicht mit ,angegeben, da diese für die Erfindung ein nebensächlicher Bestandteil
ist. Oberhalb ,des Farbtisches 25 sind einige Massenwalzen 27 dargestellt, die mit
der Oberfläche des Farbtisches in Berührung stehen. Zu den Massewalzen 27 können
in üblicher Weise Stahlreiber 28 und weitere Massewalzen hinzutreten; jedoch ist
von deren Darstellung hier abgesehen worden. Der Tropfer 5 hat die gleiche Ausführung
behalten, wie im vorstehenden beschrieben wurde. Jede Maschine bietet geeignete
Stellen, um den Tropfer in zweckmäßiger Weise zwischen den Seitenwänden über den
Massewalzen anzubriaigen. Vorteilhaft ist der Tropfer 5 derart einzusetzen, daß;
die aus -den Röhrchen 8 austretende Waschflüssigkeit auf eine der Massewalzen oder
den Farbtisch gelangt. Von dort
erfolgt dann die Verteilung der
Waschflüssigkeit auf alle mit Farbe versehenen Walzen, überhaupt auf das ganze Farbwerk.
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Der Abstreifer 6 hat hier eine etwas abgeänderte Form erhalten, insbesondere
ist der Auffangbehälter von ihm getrennt. Am Gestell 29 ist der Wischer
30 mit Hilfe von Klemmplatten 32 und Druckschrauben 33 befestigt. Der Abstreifer
6 wird an der Seite des Farbtisches 25 angebracht, an der sich die Druckform .anschließt;
das ist in Fig.3 die rechte Seite. Die Lagerung des Abstreifers 6 erfolgt mittels
drehbarer Welle 3¢ an den Seitenwänden des Farbwerkes. Eine Zugfeder 35 dient zum
Zurückdrehen des Abstreifers 6, um den Wischer 30 vom Farbtisch ,abzuheben.
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Der Auffangbehälter 31 wird hier vorteilhaft am Ende des Farbtisches
25 angebracht, in Fig.3 linke Seite, da er sich mit diesem bewegen soll. Wenn der
Farbtisch unter die Deckwalzen, die die Druckform einfärben, geschoben ist, kommt
der Auffangbehälter 3 i gerade unter den Abstreifer 6 zu stehen. Im Auffangbehälter
31 ist eine Tropfleiste 37 angebracht, an der der Wischer 3o die noch anhaftende
Farbe abstreifen kann. Zwischen dem Farbtisch und der Druckform ist eine Tropfleiste
36 angeordnet, die dazu -dienen soll, die am Abstreifer noch haftende Farbe abzunehmen,
wenn der Tisch unter das Farbwerk zurückgeschoben ist.
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Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Die zu waschende
Maschine läßt man auf langsamen Gang laufen. Man gibt dabei mit dem Tropfer 5 durch
Drehen in der Pfeilrichtung (Fig.3) ein wenig Waschmittel auf die Fläche des Farbtisches
2 5. Dieser überträgt nun beim langsamen Gang das Waschmittel auf die Walzen 27
und näßt das ganze Farbwerk. Nachdem der Tisch und das ganze Farbwerk genügend durchnäßt
sind und die Farbe aufgeweicht ist, wird der Abstreifer 6 so umgestellt, daß, der
aus einer Gummileiste bestehende Wischer 30 durch das Stellrad auf den Tisch gedrückt
wird, wie bei 30' in Fig.3 angedeutet ist, und in Wirkung tritt. Der Wischer 3o
zieht dann beim Bewegen des Tisches nach rechts die durch das Waschmittel aufgelöste
Farbe vom Tisch ab nach hinten, so daß diese am Ende des Farbtisches in den Auffangbehälter
3 i ,abläuft. Gleichzeitig wird die an der Gummileiste 3o noch haftende flüssige
Farbe von der Zellstoffleiste 37 gereinigt. Jetzt wird der Abstreifer 6 z. B. durch
einen am Tisch angebrachten und bei dessen Bewegung mitgenommenen Stellwinkel in
die Drehrichtung des Abhebers gedrückt. Die Hände am Stellrad fühlen diese Bewegung
und mit Unterstützung der Zugfeder 35 wird der Abstreifer so hoch gestellt, daß,
der Tisch ungehindert zurücklaufen kann. Dieser Vorgang wiederholt sich durch den
Antrieb der Maschine. wobei die Farbwalzen die an ihnen haftende Farbe an den Tisch
abgeben, von dem sie abgestreift wird, bis das Farbwerk vollständig sauber ist.
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Zweckmäßig wird die Vorrichtung zwischen dem vorderen und dem hinteren
Farbwerk der Zweitotirenmaschine eingebaut, wodurch beide Farbwerke zugleich gereinigt
werden.