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Einrichtung an einem Feuchtwerk für Offsetdruckmaschinen zum Steuern
der Feuchtflüssigkeitszufuhr Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an einem Feuchtwerk
für Offsetdruckmaschinen zum Steuern der Feuchtflüssigkeitszufuhr mit gegenüber
dem Plattenzylinder mittels einer Stellvorrichtung an- und abstellbaren Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen.
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Es sind Feuchtwerke bekannt, die eine in einen Flüssigkeitsbehälter
eintauchende, rotierende Duktorwalze verwenden und durch kontinuierlichen oder periodisch
wiederkehrenden Kontakt von Zwischenwalzen oder sogenannten Heberwalzen die Flüssigkeit
von der Duktorwalze an die Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen übertragen, welche wiederum
die Flüssigkeit auf die Druckplatte übertragen. Die Regelung der Feuchtflüssigkeitszufuhr
erfolgt durch Verändern der Drehzahl der Duktorwalze, durch Verändern der Frequenz
der Schwingbewegung der Heberwalze oder durch Verändern des Anpreßdruckes der zusammenwirkenden
Walzen oder von zusätzlichen Quetschwalzen. Die Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen
haben Bezüge entweder aus Stoff, Papier oder Kunststoffgeweben oder haben einen
Gummimantel.
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Die An- und Abstellung der Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen gegenüber
dem Plattenzylinder kann entsprechend der französischen Patentschrift
1105 543 oder der USA.-Patentschrift 2 703 525 vorteilhafterweise
durch Verschwenken der Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen um die Achse der mit den
Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen in Kontakt stehenden Übertragwalze erfolgen, wobei
noch durch Lagerung in verstellbaren exzentrischen Büchsen eine genaue Einstellung
der Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen gegenüber dieser übertragwalze möglich ist.
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Durch die USA.-Patentschrift 3 110 252 ist es weiterhin bekannt,
die An- und Abstellung der Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen über eine geeignete Hebelanordnung
so zu betätigen, daß die Farbauftragwalzen mit dem Plattenzylinder erst dann in
Kontakt kommen können, wenn die Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen angestellt sind,
und daß umgekehrt die Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen vom Plattenzylinder erst abstellbar
sind, nachdem die Farbauftragwalzen abgestellt sind.
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Ferner ist es durch die USA.-Patentschrift 3 191528 bekannt,
die Feuchtflüssigkeitszufuhr an die Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen durch Verstellen
der Drehzahl eines die Duktorwalze antreibenden Elektromotors zu regeln, wobei ebenfalls
vorgesehen ist, die Drehzahl zu vermindern, wenn die Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen
bei laufender Maschine vom Plattenzylinder abgestellt sind.
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Weiterhin ist durch die deutsche Patentschrift 961438 bekannt,
die Druckplatte bei Druckbeginn vor dem Anstellen der Farbauftragwalzen während
einiger Maschinentakte anzufeuchten, d. h. die Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen
an den Plattenzylinder anzustellen, wobei die Anzahl der Zylinderumdrehungen für
das Anfeuchten an einer Steuervorrichtung einstellbar ist, die nach ihrem Ablauf
das Drucken in Gang setzt.
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Die bisher bekanntgewordenen Feuchtwerke weisen aber sämtlich beträchtliche
Nachteile auf, die nachfolgend aufgezeigt werden sollen. Je nach Bezug der Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen
und verwendeter Feuchtflüssigkeit verändert sich die sogenannte Feuchtkapazität
der Auftragwalzen und damit die erforderliche Regelzeit zum Einregeln der Wasserführung.
Bei Maschinenstillstand trocknen die Walzenbezüge je nach Dauer des Stillstands
aus, und der Drucker muß vor Druckbeginn und vor dem Fortdruck den Auftragwalzen
einmalig von Hand Feuchtflüssigkeit zuführen. Er wird besonders bei Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen
mit Stoffbezügen zu viel Feuchtigkeit zuführen, um ein Verschmutzen der laufenden
Walzen mit Farbe zu vermeiden. Bei Auftragwalzen aus Gummi andererseits ist die
Regelzeit so kurz, daß eine einmalige Flüssigkeitszufuhr nicht genügt. In diesem
Fall besteht die Gefahr des Austrocknens der Auftragwalzenoberfläche bereits bei
kurzen Stoppern, wenn die Feuchtflüssigkeitszufuhr währenddessen nicht aufrechterhalten
werden kann. Eine Beibehaltigng der Feuchtflüssigkeitszufuhr in unveränderter Höhe
wiederum ist wegen der geringen Feuchtkapazität von Gummiauftragwalzen und wegen
des veränderten Gleichgewichtszustandes zwischen Zufuhr und Abfuhr der Feuchtflüssigkeit
bei abgestelltem Druck nicht möglich.
Eine vom Ermessen des Druckers
abhängige Befeuchtung der Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen . vor Druckanfang
oder vor Fortdruck nach Stoppern ist also in jedem Fall nachteilig und kann einerseits
zum Tonen der Platte, andererseits zum Emulgieren der Farbe mit der Flüssigkeit
mit - allen bekannten unangenehmen Begleiterscheinungen führen.
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Die Erfindung beseitigt die. Mängel der bekannten Feuchtwerke durch
ein !n- die. Stellvorrichtung einschaltetes Zeitglied: das' derart einstellbar ist,
daß e es erst nach einer wählbaren Anzahl von auf das Anstellen der Feuchtflüssigkeitszufuhr
folgenden Maschinentakten das Anstellen der Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen an dm-Plattenzylinder
zuläßt oder einleitet. Damit ist gewährleistet, daß die Feuchtauftragwalzen nur
im angefeuchteten Zustand angestellt werden. Die - Höhen der Alifeuchturig
ist veränderlich, aber ein einmal als günstig erkannter Wert ist jederzeit reproduzierbar
einzustellen. - -
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein weiteres,
in den Antriebsmotor des Feuchtwerkes eingeschaltetes Zeitglied-vorgesehen, welches
beim Ab-
stellen des Druckes die Feuchtflüssigkeitszufuhr bei angestellten
FeuchtflüssigkeitsauftragWalzen für eine wählbare Anzahl von Maschinentakten vermindert.
Durch diese Maßnahme wirderreicht, daß bei kurzen Stillstandszeiten, bedinfgt*dürch,Sto]#p#r,
das Feuchtwerk in betriebsbereitem-Zustand gehalten wird und gleichzeitig die nach
Druckabstellung -- verminderte Feuchtflüssigkeitsabfuhr durcli '- eini verminderte
g
Feuchtflüssigkeits#Üfu#ir --berücksichtigt wird. Drosselung der Feuchtflüssigkeitszufuhr
kann je nach Feuchtwerktyp, z. B. durch Herabsetzen der minutlichen Umdrehungen
der buktorwalze, durch Herabsetzen der Freq#ieri##---d6r Schwingbewegungen der Heberwalze
oder düiidh'Druckbe-isti,>llung von zusam-' menwirkenden Zwischenwalzen,- erfolgtn.
Die Zeitdauer, über welche-dfe Aufrechterhaltung dieses Be-' triebszustahdes maXiiiig
--gewährleistet sein soll ' kann je nach Dauer der irwarteten Unterbrechungen
beliebig eingestellt werden.
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Gemäß der Erfiiidu-ng'Ieitet das weitere Zeitglied nach Ablauf der
-gewAhlten Anzahl von Maschinentäkten das Abstellen der Feuchtflüssigkeitsauftrag-Walzen
und das' Unter-brechen -der Feuchtflüssigkeitszufuhr ein. Da§ Feü#htwerk -wird damit-
automatisch nach einer festgelegten Zeitspanne dann außer Betrieb gesetzt, wenn
1,#eiii-Förtdruük-zü erwarten ist. Ein unzulässiges Weiterlaufen des- Feuchtwerkes
ist somit nicht möglich.
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Die Zeitglieddi'g##nää de'r Erfindung können elektrischer, aber'aubh'ih#chanischer
Art sein, so können elektrische Zähler und Zeitrelais, aber auch mechanische Zeit-
bzw. Zählglieder verwendet werden.
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Eine Ausführunggform der Erfindüng ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 einen Quärschnitt einer Offsetdruckmaschine,
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F i g. 2 einen Quers'chüitt eines Feuchtwerkes mit angestellter
Feuchtauftragwalze, F i g. 3 wie F i g. %Jedoch mit abgestellter Feuchtauftrag
alze, 'W F i g. 4 ein Blocksähaltbild.
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In deii Seitenwänd8n 1 sind gemäß F i g. 1 in bekannter
Weise #in Platienzylinder 2, ein Gummizylinder 3 und ein DrÜckzylinder 4
drehbar gelagert. Das Farbwerk ist mit 5 -und das Feuchtwerk mit
6 bezeichnet. Der Gummizyliiider 3 ist in exzentrischen Lagern
7 gehalten, durch deren Verschwenken er in und außer Berührung mit dem Plattenzylinder
2 und dem Druckzylinder 4 gebracht werden kann. Wird dem Zugmagneten 8 Strom
zugeführt, so wird das Lager 7 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht und der
Gummizylinder 3 in die dargestellte, angestellte Stellung gebracht. Beim
Betätigen des Magneten 9 wird das Lager 7 entgegengesetzt verdreht
und dabei der Gummizylinder 3 in die gestrichelt gezeichnete, abgestellte
Stellung bewegt. Die Verschwenkung des Lagers 7 wird durch Anschlagstifte
10 und 11 be-Crrenzt. Auf der Achse des Druckzylinders 4 ist ein Nocken
12 befestigt, der bei jeder Umdrehung den Schalter 13 betätigt. Das Feuchtwerk
6 enthält gemäß F i g. 2 einen in den Wasserkasten 14 eintauchenden
Feuchtduktor 15, der von dem drehzahlregelbaren Elektromotor 16 über
das Schnecken-etriebe 17 und die Kette 18 in Drehung versetzt wird.
Der Duktor 15
steht unter regelbarem Druck in Berührung mit dem Feuchtreiber
19, der in bekannter Weise vom Plattenzylinder 2 über Zahnräder in Drehung
versetzt wird. Um die Achsen des Reibers 19 sind zweiarmige Hebel 20 verschwenkbar
angeordnet, die an ihren oberen Enden die Feuchtauftragwalze 21 tragen. Diese ist
in exzentrischen Büchsen 22 gelagert, durch deren Verdrehung der Druck zwischen
der Walze 21 und dem Reiber 19 eingestellt werden kann. Gemäß F i
g. 3
zieht die Zugfeder 23 den Hebel 20 gegen den Anschlagstift 24,
und die Walze 21 ist vom Plattenzylinder 2 abgestellt. Zum Anstellen der Walze 21
wird dbr Zug-magnet 25 unter Strom gesetzt und dabei der Hebel 20 entgegen
dem Uhrzeigersinn so weit verschwenkt, bis er mit der Anschlagschraube
26 in BerUhrung kommt, durch deren Verdrehung der Druck der Walze 21 gegenüber
dem Zylinder 2 eingestellt werden kann. -
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen
Anordnung ist aus dem Blockschaltbild F i g. 4 zu ersehen. Durch Betätigen
des Schalters 27 wird der Antriebsmotor 28 der Maschine mit dem Netz
29 verbunden. Soll mit dem Drucken begonnen werden, so wird deer Schalter
30 betätigt, wodurch der Motor 16 in Gang gesetzt wird und sich mit
der vollen Arbeitsdrehzahl dreht. Gleichzeitig wird auch der Nockenschalter
13
mit dem Netz verbunden, und er gibt bei jeder Maschinenumdrehung einen
Impuls ab, der dem Vorwahlzähler 31 zugeleitet wird. Ist die am Zähler
31
vorgewählte Zahl erreicht, dann leuchtet die Lampe 32 auf, die anzeigt,
daß die Walze 21 ausreichend Feuchtigkeit aufgenommen hat und somit an den Plattenzylinder
2 angestellt werden kann. Dies geschieht durch Betätigen des Schalters
33, wodurch der Zugmagnet 25 unter Strom gesetzt wird. Die Anordnung
kann jedoch auch so getroffen werden, daß die Lampe 32 mit dem Schalter
33 gekuppelt ist, so daß gleichzeitig mit der Stromzufuhr zur Lampe
32
über die Leitung 32 a der Schalter 33 automatisch einkeschaltet
wird. Die Lampe 32 zeigt dann an, daß die Feuchtwalze 21 an den Plattenzylinder
2 angestellt ist. Die Druckmaschine ist nunmehr einsatzbereit für das Drucken. Nach
dem Einschalten der Papierzufuhr kann durch Betätigen des Schalters 34 der Druckanstellmagnet
8 unter Strom gesetzt werden, wobei gleichzeitig über die Leitung
35 der Zähler 31 auf Null zurückgestellt wird und dadurch für das
nächste Anstellen einsatzbereit ist, die Lampe 32 erlischt.
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Wird durch eine der bekannten Fühlvorrichtungen oder von Hand der
Schalter 36 betätigt und dabei
mittels des Magneten
9 der Gummizylinder 3 abgestellt, so wird gleichzeitig der Vorwahlzähler
37 für die vom Nockenschalter 13 kommenden Impulse aufnahmebereit
gemacht und über die Leitung 38 das Geschwindigkeitsregelgerät
39 des Motors 16 derart verstellt, daß der Motor 16 mit einer
geringeren als der Arbeitsgeschwindigkeit rotiert. Damit wird bei angestellter Feuchtauftragwalze
21 der Druckplatte gerade so viel Feuchtigkeit zugeführt, daß sie beim Weiterdruck
sofort einsatzbereit ist. Wird innerhalb der am Zähler 37 vorgewählten Anzahl
von Maschinentakten durch Betätigen des Schalters 34 der Druck wieder angestellt,
so wird über die Leitung 40 der Zähler 37 auf Null gestellt und über die
Leitung 38 und den Geschwindigkeitsregler 39 die Drehzahl des Motors
16 wieder auf volle Arbeitsgeschwindigkeit gebracht. Bleibt der Druck jedoch
über die am Zähler 37 vorgewählte Anzahl von Maschinentakten hinaus abgestellt,
so wird über einen Schalter 41 der Magnet 25 ausgeschaltet und damit die
Walze 21 vom Plattenzylinder 2 abgestellt sowie gleichzeitig über die Leitung
38 der Geschwindigkeitsregler 39 auf die volle Drehzahl des Motors
16 zurückgeschaltet und der Motor 16 über den Schalter 30 stillgesetzt.
Der nächste Ablauf des Programms erfolgt dann, wie oben beschrieben, mit der Wiederbetätigung
des Schalters 30. Beim Ausschalten des Schalters 27 wird der Motor
28 stillgesetzt, und alle Schaltelemente gehen in ihre Ausgangsstellung zurück.
Als Schalter 27, 30, 33,
34 und 36 werden zweckmäßigerweise Schaltschütze
mit den üblichen Hilfskontakten verwendet, um die Schaltelemente in bekannter Weise
gegenseitig zu verriegeln. Die hierfür erforderlichen Leitungen sind der besseren
übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt.