DE4013740A1 - Offset-druckmaschine sowie verfahren zum schnellen erreichen des fortdruckzustandes - Google Patents
Offset-druckmaschine sowie verfahren zum schnellen erreichen des fortdruckzustandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Offset-Druckmaschine
mit einem Feuchtwerk und einem Farbwerk, das eine
Farbdosiereinrichtung zum Einstellen eines Farbpro
fils aufweist, wobei das Farb- und das Feuchtwerk
jeweils mindestens eine in Anlagestellung zu einer
Druckform verlagerbare Auftragwalze aufweist.
Bei Offset-Druckmaschinen ist es erforderlich, daß
der mit Feuchtmittel benetzten Druckform ein dünner
Farbfilm zugeführt wird. Hierzu dient ein mit einer
Vielzahl von Walzen versehenes Farbwerk. Die
Feuchtmittelzuführung erfolgt mittels eines Feucht
werks, das ebenfalls eine Walzenanordnung aufweist.
Je nach Sujet der Druckform ist eine entsprechend
angepaßte Farbverteilung quer zur Druckrichtung der
Offset-Druckmaschine erforderlich, um ein gutes
Druckergebnis zu erzielen. Das Farbwerk weist daher
eine Farbdosiereinrichtung auf, die die zonale Ein
stellung eines Farbprofils gestattet. In Abhängig
keit von der Einstellung der einzelnen Zonen ergibt
sich eine entsprechende Farbschichtdicke. Die Zu
führung der Farbe erfolgt mittels eines Farbduktors
aus einem Farbkasten. Dem Drucker kommt die Aufgabe
zu, die jeweils zonal erforderliche Einstellung der
Farbdosiereinrichtung in Abhängigkeit des Sujet-
Farbbedarfs vorzunehmen. Dieses erfolgt beim Ein
richten der Offset-Druckmaschine. Vor dem eigentli
chen Druck wird ferner ein sogenannter Farbeinlauf
durchgeführt, bei dem der genannte Farbfilm inner
halb des Farbwerks aufgebaut wird. Verlagerbare
Auftragwalzen nehmen dabei eine Abstandstellung zur
Druckform ein, so daß noch keine Einfärbung des Su
jets erfolgt. Die Druckform wird vorzugsweise von
einem Plattenzylinder gebildet, auf dessen Mantel
fläche eine das Sujet aufweisende Druckplatte auf
gespannt ist.
Neben der Farbverteilung in Umfangsrichtung wird
die Farbe beim Farbeinlauf durch traversierende
Reiberwalzen auch seitlich verteilt. Hierdurch
bleibt die Farbe geschmeidiger und auch nach der
Seite hin gleichmäßig verteilt. Ferner können uner
wünschte Farbanhäufungen vermieden werden. Das
seitliche Verreiben führt jedoch z. B. beim Farb
einlauf dazu, daß das von der Farbdosiereinrichtung
aufgebaute Farbprofil zu einem gewissen Grade wie
der vergleichmäßigt wird, so daß es in der Anfangs
phase beim nachfolgenden Druckprozeß nicht sogleich
in gewünschtem Maße zur Verfügung steht. Mithin
liegt zunächst keine befriedigende sujetentspre
chende Farbverteilung vor, was zur Erzeugung von
Makulatur führt. Erst wenn der Fortdruckzustand er
reicht wird, bei dem sich das dem Sujet entspre
chende Farbprofil eingestellt hat, werden gute
Druckergebnisse erzielt.
Die geschilderten Probleme ergeben sich auch beim
Auftreten eines sogenannten Stoppers, d. h. einer
kurzen Unterbrechung des Druckprozesses und auch
bei einer Druckpause zum Waschen des Gummituchzy
linders der Offset-Druckmaschine, da bei einem er
neuten Start des Druckprozesses ebenfalls zunächst
keine hinreichende Farbprofilierung vorliegt.
Aus der DE-OS 37 07 695 ist ein Verfahren zur defi
nierten Erzeugung einer dem Fortdruck nahen Farb
verteilung im Farbwerk von Rotationsdruckmaschinen
bekannt, bei dem vor Druckbeginn zunächst das vom
vorhergehenden Druckauftrag im Farbwerk vorhandene
Farbprofil bei sich drehender Maschine durch
Schließen der Farbdosierelemente und durch Rück
transport der zonal im Farbwerk profilabhängig vor
handenen Farbmengen in den Farbkasten derart abge
baut wird, daß eine profilunabhängige Farbschicht
dicke verbleibt und danach das für den nachfolgen
den Druckauftrag im Farbwerk benötigte Farbprofil
durch zonenweises Einstellen der Farbdosierelemente
bei einer definierten Anzahl von Farbwerkwalzenum
drehungen erfolgt.
Aus der DE-OS 33 38 143 ist eine Farbwerkvorein
stellung bekannt. Um die Verteilung der Druckfarbe
im Farbwerk definiert und nahe an dem Fortdruckzu
stand vornehmen zu können, wird vor Druckbeginn den
Farbwerkwalzen über die Heberwalze eine genau be
messene Farbmenge zugeführt, so daß sich auf den
Farbwerkwalzen eine vorbestimmte Farbschichtdicken
verteilung einstellt.
Aus der DE-OS 15 61 100 geht ein Farbwerk von Rota
tionsdruckmaschinen hervor, das steuerbare Aushebe
mittel aufweist, um bestimmte Walzengruppen ab
trennen zu können. Diese Aushebemittel verlagern
auch die mit der Druckform zusammenwirkenden Auf
tragwalzen. Bei einer Druckunterbrechung bewirken
die Aushebemittel eine Trennung bestimmter Walzen
gruppen und nehmen ferner eine Abstellung der Auf
tragwalzen vor.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu
grunde, eine Offset-Druckmaschine zu schaffen, bei
der sich besonders schnell eine dem Fortdruck nahe
Farbverteilung einstellt, so daß Makulatur weitest
gehend vermieden wird.
Diese Aufgabe wird - unter Zugrundelegung der von
der eingangs genannten Offset-Druckmaschine bekann
ten Merkmale - erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Auftragwalzen zur Erzeugung eines dem Fortdruck
nahen Farbprofils dauernd oder zeitweise während
des vor Druckbeginn erfolgenden Einlaufens der
Farbe oder während eines den Fortdruckprozeß unter
brechenden Stoppers bzw. Gummituch-Waschvorgangs
von einer Steuervorrichtung in Anlagestellung an
die Druckform verlagert sind. Die rotierenden Auf
tragwalzen von Farb- und Feuchtwerk nehmen somit
während der druckfreien Zeit nicht die aus dem
Stand der Technik bekannte Abstandsstellung zur
sich drehenden Druckform ein, sondern verbleiben
erfindungsgemäß in Anlagestellung. Dieses hat zur
Folge, daß das Sujet der Druckplatte auf die Farb
verteilung derart unterstützend einwirkt, daß sich
eine dem Sujet weitestgehend entsprechende Farbpro
filierung einstellt. Mithin wird das an der Farbdo
siereinrichtung zonal eingestellte, jedoch durch
die nachfolgenden Reiberwalzen wieder zu einem ge
wissen Grade vergleichmäßige Farbprofil durch die
erfindungsgemäße Maßnahme insbesondere an den Auf
tragwalzen durch Wechsel- bzw. Rückwirkung mit der
Druckplatte wieder aufgebaut, so daß beim Druckbe
ginn bzw. unmittelbar danach eine den Anforderungen
entsprechende zonale Farbzuführung mit der erfor
derlichen Profilierung erfolgt. Erfindungsgemäß
nehmen nicht nur die Auftragwalzen des Farbwerks,
sondern auch die des Feuchtwerkes ihre Anlagestel
lung an die Druckform ein, um den gewünschten Rück
wirkungsprozeß herbeizuführen und um ferner ein To
nen von an sich farbfreien Bereichen des Sujets zu
verhindern.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die Steuervorrichtung während des Einlau
fens der Farbe, während des Stoppers oder während
des Gummituch-Waschvorgangs die Feuchtmittelzuführ
menge gegenüber der beim Fortdruck zugeführten
Menge reduziert. Hierdurch wird ein Feuchtmittel
überschuß auf der Druckplatte vermieden. Vorzugs
weise wird die Feuchtmittelzufuhr auf einen Wert
eingestellt, der auftretende Verluste (z. B. durch
Verdunsten) deckt, so daß ein Gleichgewicht vor
liegt.
Die an den jeweiligen Betriebszustand angepaßte Do
sierung der Feuchtmittelmenge nimmt die Steuervor
richtung durch Drehzahleinstellung einer Tauchwalze
vor. Die Tauchwalze steht mit einem Teil ihres Um
fangs mit dem Feuchtmittel in Berührung und über
gibt die von ihr geförderte Feuchtmittelmenge einer
nachfolgenden Dosierwalze des Feuchtwerks. Neben
der Einstellung der Fördermenge durch Drehzahlein
stellung der Tauchwalze ist ferner eine Einfluß
nahme über die Pressung zwischen Tauch- und Dosier
walze sowie durch eine Schrägstellung der genannten
Walzen zueinander möglich.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfin
dung ist vorgesehen, daß gleichzeitig mit oder nach
dem durch die Anlagestellung von Auftragwalzen und
Druckform erfolgenden Einfärben der Druckform das
Gummituch eines Gummituchzylinders der Offset-
Druckmaschine ebenfalls eingefärbt wird. Zusätzlich
zur Einfärbung der Druckform durch die Anlagestel
lung der Auftragwalzen von Farb- und Feuchtwerk
wird hierdurch eine Maßnahme ergriffen, die das
schnelle Erreichen des Fortdruckzustands unter
stützt. Durch die Wechselwirkung zwischen Gummituch
und Druckform wird auch positiv die Farbverteilung
beeinflußt, so daß die Herbeiführung einer Farbver
teilung nahe dem Fortdruck-Farbverteilungsprofil
unterstützt wird.
Vorzugsweise kann das Einfärben des Gummituchs
durch Einnahme einer Anlagestellung der eingefärb
ten Druckform am Gummituch des Gummituchzylinders
erfolgen. Mithin weisen Gummituch und Druckform
eine Berührungsstellung zueinander auf, wobei je
doch von der Offset-Druckmaschine nicht der Druck
betrieb aufgenommen wird, denn das Einfärben des
Gummituchs erfolgt vor dem eigentlichen Druck
beginn.
Um zu verhindern, daß ein Druckzylinder der Offset-
Druckmaschine mit der Farb/Wasser-Emulsion ver
schmutzt wird, nimmt dieser während des Einfärbens
des Gummituchs eine Abstandsstellung zum Gummituch
beziehungsweise Gummituchzylinder ein. Dabei ist es
für den Einsatz der derzeit marktgängigen Druckma
schinen in vorteilhafter Weise möglich, zum Einfär
ben des Gummituchs die Druckmaschine in ihre Druck
betriebs-Stellung zu überführen, ohne jedoch den
Druckbetrieb aufzunehmen, wobei - in Abweichung von
der normalen Druckbetriebs-Stellung - eine zwischen
Gummituchzylinder und Druckzylinder wirkende
Druckbeistellung derart aus ihrem in der Fortdruck
stellung vorliegenden Arbeitsbereich gefahren wird,
daß das Gummituch des Gummituchzylinders und der
Druckzylinder die Abstandsstellung einnehmen. Es
wird daher die an sich dem Papierstärkenausgleich
dienende Druckbeistellung erfindungsgemäß neu ver
wendet, indem sie über ihren sonst üblichen Ar
beitsbereich hinaus eine Relativverlagerung zwi
schen Gummituchzylinder und Druckzylinder vornimmt,
so daß das eingefärbte Gummituch den Druckzylinder
nicht berührt.
Zusätzlich oder alternativ ist es jedoch auch mög
lich, neben der dem Papierstärkenausgleich dienen
den Druckbeistellung eine zusätzliche Einrichtung
vorzusehen, so daß die Abstandsstellung zwischen
Gummituchzylinder und Druckzylinder erreicht wird.
Dies erfordert jedoch dann zusätzliche konstruktive
Maßnahmen, das heißt, die bekannten Maschinen müs
sen mit einer entsprechenden Einrichtung ausge
rüstet werden.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Er
zeugung einer dem Fortdruck nahen Farbverteilung im
Farbwerk einer Offset-Druckmaschine mit einer Farb
dosiereinrichtung zum Einstellen eines Farbprofils
und mit in Anlagestellung an eine Druckform verla
gerbaren Auftragwalzen des Farb- und eines Feucht
werks, wobei die Auftragwalzen während des vor
Druckbeginn erfolgenden Einlaufens der Farbe oder
während eines den Fortdruckprozeß unterbrechenden
Stoppers bzw. Gummituch-Waschvorgangs in die Anla
gestellung verlagert werden. Während des Einlaufens
der Farbe, während des Stoppers oder während des
Gummituch-Waschvorgangs kann die Feuchtmittelmenge
gegenüber der beim Fortdruck zugeführten Menge re
duziert werden. Die Einstellung der Farbdosierein
richtung wird vom Drucker sujetentsprechend vorge
nommen und bleibt während der erfindungsgemäßen An
lagestellung der Auftragwalzen vorzugsweise unver
ändert. Nach einem speziellen Ausführungsbeispiel
ist es aber auch möglich, daß die Farbdosierein
richtung - in Abstimmung mit der Feuchtwerksteuerung
und den Auftragwalzen - über eine Farbsteuereinrich
tung entsprechend den Betriebszuständen automatisch
verstellt wird, so daß optimale Fortdruckzustände
entstehen.
Das Verfahren zur Erzeugung einer dem Fortdruck na
hen Farbverteilung wird dadurch unterstützt, daß
gleichzeitig mit oder nach dem durch die Anlage
stellung von Auftragwalzen und Druckform erfolgen
den Einfärben der Druckform durch Einnahme einer
Anlagestellung der Druckform am Gummituch eines
Gummituchzylinders ein Einfärben des Gummituchs er
folgt, wobei insbesondere über eine Druckbeistel
lung ein Druckzylinder der Offset-Druckmaschine in
eine Abstandsstellung zum Gummituchzylinder verla
gert wird. Insbesondere ist vorgesehen, daß die
Trennung von Gummituchzylinder und Druckzylinder
während einiger Umdrehungen des Gummituchzylinders
vorgenommen wird. Entsprechend lange erfolgt dann
das Einfärben des Gummituchs.
Die Erfindung wird im nachfolgenden anhand der Fi
guren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Walzenschema einer Offset-
Druckmaschine mit in Anlagestellung zu
einem Druckzylinder verlagerten Auftrag
walzen eines Farb und Feuchtwerks,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstel
lung, die eine Verlagerungsmöglichkeit
der Auftragwalzen andeutet,
Fig. 3 eine Prinzipdarstellung einer Farbdosier
einrichtung sowie ein Diagramm eines
Farbprofils,
Fig. 4 ein Diagramm, das die sich einstellende
durchschnittliche Volltondichte nach
Druckaufnahme wiedergibt,
Fig. 5 ein der Fig. 4 entsprechendes Diagramm
einer Zone der Farbdosiereinrichtung mit
hoher Farbzuführung,
Fig. 6 ein der Fig. 5 entsprechendes Diagramm
einer Zone mit geringer Farbzuführung,
Fig. 7 ein Diagramm des Volltondichteverlaufs
nach einem Papierstop,
Fig. 8 ein der Fig. 7 entsprechendes Diagramm
nach einem Anlegerstop,
Fig. 9 ein der Fig. 8 entsprechendes Diagramm
mit Überfeuchtungsvorgang,
Fig. 10 eine schematische Darstellung der Anord
nung eines Platten-, Gummituch- und
Druckzylinders vor einem Einfärbvorgang
eines Gummituchs des Gummituchzylinders,
Fig. 11 eine Darstellung gemäß der Fig. 10, je
doch während des Einfärbvorgangs des
Gummituchs und
Fig. 12 eine Darstellung gemäß der Fig. 11, je
doch in Fortdruckstellung der Offset-
Druckmaschine.
Die Fig. 1 zeigt - in schematischer Darstellung -
ein Farbwerk 1 und ein Feuchtwerk 2 einer Offset-
Druckmaschine. Das Farbwerk 1 weist einen Farbka
sten 3 mit einer Farbdosiereinrichtung auf, aus dem
ein Farbduktor 4 während des Betriebs dosiert Farbe
entnimmt. Eine Heberwalze 5 wirkt mit dem Farbduk
tor 4 sowie mit einem angetriebenen Reibzylinder 6
zusammen. Farb- und Feuchtwerk 1, 2 weisen ferner
weitere mit Antrieb versehene Reibzylinder 7, 8, 9
und 10 auf. Ferner sind sechs Reiter- und Übertrag
walzen 11 bis 16 und zwei Gummiwalzen 17 und 18
vorgesehen. Das Farbwerk 1 besitzt ferner zwei Gum
miwalzen 19 und 20 sowie drei weitere, durchmesser
größere Gummiwalzen 21 bis 23. Ferner sind noch
zwei gegenüber den Gummiwalzen 19 und 20 im Durch
messer kleinere Gummiwalzen 24 und 25 vorgesehen.
Das Feuchtwerk 1 weist einen Behälter 26 auf, der
mit Feuchtmittel 27 gefüllt ist, in das eine Tauch
walze 28 mit einem Teilabschnitt ihres Umfangs ein
taucht. Die Tauchwalze 28 wirkt mit einer Dosier
walze 29 zusammen. Ferner ist eine Gummiwalze 30
und eine Zwischenwalze 31 vorgesehen.
Über die beschriebene Walzenanordnung wird einer
Druckform 32 sowohl Farbe als auch Feuchtmittel zu
geführt. Die Druckform 32 ist als Plattenzylinder
33 ausgebildet, auf dessen Umfang eine nicht näher
dargestellte, ein Sujet aufweisende Druckplatte
aufgespannt ist.
Die Übertragung von Farbe und Feuchtmittel vom
Farbwerk 1 bzw. Feuchtwerk 2 zur Druckplatte wird
von den Gummiwalzen 18, 20, 23, 25 und 30 vorgenommen,
die daher auch als Auftragwalzen 34 bezeichnet wer
den.
Die Offset-Druckmaschine weist eine nicht näher
dargestellte Steuervorrichtung 35 auf, die eine
Verlagerung der Auftragwalzen 34 ermöglicht.
Am Farbkasten 3 ist eine Farbdosiereinrichtung 36
angeordnet, die in der Fig. 3 schematisch darge
stellt ist. Die Farbdosiereinrichtung 36 ermöglicht
über die Längserstreckung des Farbduktors 4 eine
zonale Einstellung eines Farbprofils, das beispiel
haft in dem Diagramm der Fig. 3 wiedergegeben ist.
In jeder Zone 37 läßt sich die Farbfördermenge
(Farbschichtdicke F) derart einstellen, daß diese
dem Farbbedarf des Sujets der Druckplatte angepaßt
ist.
Mittels der Steuervorrichtung 35 lassen sich die
Auftragwalzen 34 sowohl in die in der Fig. 1 wie
dergegebene Anlagestellung verlagern, d. h. die
Auftragwalzen 34 von Farbwerk 1 und Feuchtwerk 2
stehen in Kontakt zur auf dem Plattenylinder 33
aufgespannten Druckplatte. In der Fig. 2 deuten
die den Auftragwalzen 34 zugeordneten Pfeile an,
daß mittels der Steuervorrichtung 35 eine Verlage
rung vorgenommen werden kann, so daß zwischen den
Auftragwalzen 34 und der Mantelfläche des Platten
zylinders 33 und damit zur Oberfläche der aufge
spannten Druckplatte ein Abstand besteht.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß vor Druckbe
ginn, insbesondere während des Einlaufens der Farbe
oder während einer Unterbrechnung des Fortdruckpro
zesses, insbesondere Stoppers bzw. Gummituch-Wasch
vorgangs, die Auftragwalzen 34 in der Anlagestellung
gemäß Fig. 1 an dem Plattenzylinder 33 verbleiben.
Hierdurch wird ein dem Fortdruck nahes Farbprofil
erzielt. Dieses hat den Vorteil, daß bei dem Beginn
bzw. der Wiederaufnahme des Druckvorganges inner
halb kürzester Zeit das gewünschte, sujetentspre
chende Farbprofil vorliegt, so daß optimale, im we
sentlichen makulaturfreie Druckergebnisse erzielt
werden. Die Anlagestellung kann von den Auftragwal
zen 34 auch nur zeitweise, das heißt, während eines
Teilzeitraums des Einlaufens der Farbe oder der Un
terbrechung eingenommen werden.
Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen beispielhaft bei
Farbeinlaufversuchen ermittelte Diagramme, bei
denen auf der Ordinate die Volltondichte DV aufge
tragen ist und auf der Abszisse die Anzahl der nach
Druckbeginn hergestellten Bögen wiedergegeben wird
(Bogenzahl BZ). Die in den Fig. 4 bis 6 jeweils
durchgezogene Kurve zeigt den Verlauf der Vollton
dichte DV bei eingestelltem Farbprofil und einer
Farbeinlaufdauer von 6 Minuten. Während der Farb
einlaufdauer befinden sich die Auftragwalzen 34 ge
mäß Fig. 1 in ihrer Anlagestellung. Dies kann dau
ernd, das heißt, während der gesamten Farbeinlauf
zeit oder auch nur zeitweise erfolgen. Auch sind
- je nach den vorliegenden Verhältnissen - unter
schiedliche Anlagestellungsdauern denkbar. Die
Anlagestellung kann auch für eine bestimmte Anzahl
der Maschinenumdrehungen eingenommen werden. Wäh
rend dieser Einlaufzeit beziehungsweise Anlage
stellungsdauer wird die Feuchtmittel-Zuführmenge
wie folgt vergrößert: Beginn: 33,3%, dann 55,5%,
die letzten 2 Minuten 88,8% und schließlich - im
Fortdruck - 100%.
Die in den Fig. 4 bis 6 jeweils gestrichelt dar
gestellte Linie zeigt im Gegensatz dazu den Verlauf
der Volltondichte DV nach dem im Stand der Technik
üblichen Verfahren, d. h. 6 Minuten Farbeinlaufen
und Einstellung der Farbdosiereinrichtung 36 gemäß
Fortdruckprofil. Die Auftragwalzen 34 werden erst
zum Druckbeginn in die Anlagestellung an den Plat
tenzylinder 33 verlagert. Die Feuchtmittel-Zuführ
menge beträgt 100%.
Schließlich zeigt die in den Fig. 4 bis 6 je
weils aus Punkten bestehende Kurve ebenfalls den
Verlauf der Volltondichte DV nach dem aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren: Farbeinlaufzeit 6
Minuten; das Farbprofil wird zunächst gleichmäßig
über die gesamte Druckbreite und erst nach Ablauf
der 6 Minuten das Fortdruckprofil eingestellt.
In der Fig. 4 ist der Durchschnittswert der Voll
tondichte DV gemittelt über alle Zonen 37 wiederge
geben. Deutlich ist erkennbar, daß nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren schon nach relativ wenigen
Bögen die Kurve einem Endwert zustrebt, der bei den
aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren erst
nach einer wesentlich größeren Bogenzahl erreicht
wird. Im Bereich 100 bis 200 Bögen weisen alle 3
Kurven noch eine ansteigende Tendenz der Vollton
dichte DV auf, wobei jedoch der Kurvenanstieg bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren am geringsten ist.
Das in der Fig. 5 dargestellte Diagramm zeigt die
Volltondichte DV einer bestimmten Zone 37, die
- aufgrund des Sujets - eine relativ große Farbmenge
benötigt. Während die Volltondichte DV nach Druck
beginn bei den bekannten Verfahren nur langsam an
steigt, erreicht sie bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren schon nach wenigen Drucken etwa den Endwert.
Das Diagramm der Fig. 6 zeigt die Volltondichte DV
einer Zone 37, die nur eine geringe Farbmenge benö
tigt. Auch hier ist erkennbar, daß der dem Fort
druckzustand entsprechende Endwert der Vollton
dichte DV beim erfindungsgemäßen Verfahren wesent
lich früher als bei den bekannten Verfahren er
reicht wird.
Das Diagramm der Fig. 7 zeigt den Verlauf der
Volltondichte DV in Abhängigkeit von der Bogenzahl
BZ bei einem Papierstop, d. h. hier liegt eine Un
terbrechung des Fortdruckzustandes vor. Während des
Stops verbleiben die rotierenden Auftragwalzen 34
erfindungsgemäß in Anlagestellung an dem sich dre
henden Plattenzylinder 33. Die Unterbrechungszeit
beträgt 6 Minuten, die Feuchtmittel-Zuführmenge
wird in dieser Zeit von 44,4% auf 55,5% und
schließlich auf 66,6% angehoben. Während der An
laufphase beträgt sie 66,6% und erreicht im Fort
druckzustand schließlich 100%. Deutlich ist erkenn
bar, daß die Volltondichte DV bereits nach etwa 14
Bögen ihrem für den Fortdruckprozeß erforderlichen
Endwert zugestrebt ist.
Die Fig. 8 und 9 zeigen den Verlauf der Vollton
dichte DV nach einem Anleger-Stop. In beiden Fällen
verbleiben während des Stops die Auftragwalzen 34
erfindungsgemäß in Anlagestellung zum Plattenzylin
der 33. Bei dem Versuch gemäß Fig. 8 erfolgt der
Anlauf nach 16 Umdrehungen. Dieses gilt auch für
den Versuch gemäß Fig. 9, wobei jedoch hier kurz
vor dem Anlauf noch ein Überfeuchten vorgenommen
wird. In beiden Fällen wird etwa nach 15 Bögen ab
Wiederaufnahme des Druckbetriebs die erforderliche
Volltondichte DV erreicht.
Die Diagramme zeigen auf eindrucksvolle Weise, daß
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Offset-Druckma
schine bzw. bei Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens innerhalb kürzester Zeit ein dem Fort
druck nahes Farbprofil eingestellt wird, so daß so
gut wie keine Makulatur auftritt.
Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Maßnah
men kann gleichzeitig mit oder nach dem Einfärben
der Druckform 32 auch das Gummituch eines
Gummituchzylinders 40 eingefärbt werden (Fig. 10
bis 12).
Die Fig. 10 zeigt den Plattenzylinder 33 sowie
einen Gummituchzylinder 40 und einen Druckzylinder
41 der Offset-Druckmaschine. Es ist die Stellung
dieser Zylinder in ihrer Position vor einem Druck
beginn wiedergegeben. Plattenzylinder 33 und Gummi
tuchzylinder 40 nehmen eine Abstandsstellung zuein
ander ein; auch sind Gummituchzylinder 40 und
Druckzylinder 41 geringfügig voneinander beabstan
det, wobei ihr Abstand auf die Dicke des Druckmate
rials (zum Beispiel Papier) abgestimmt ist. Die
Einstellung auf die Druckmaterialdicke erfolgt mit
tels einer sogenannten, nicht dargestellten
Druckbeistellung. Diese weist vorzugsweise einen
elektrischen Stellantrieb zur Positionierung auf.
Um gleichzeitig mit oder nach dem Einfärben der
Druckform 32 auch das Gummituch des Gummituchzylin
ders 40 einfärben zu können, wird die Position der
Fig. 11 eingenommen. Hier liegt quasi eine
Druckbetriebs-Stellung vor, wobei jedoch der Druck
betrieb nicht aufgenommen wird und in Abweichung
von der normalen Fortdruckstellung der
Gummituchzylinder 40 eine Abstandsstellung vom
Druckzylinder 41 einnimmt. Druckform 32 und Gummi
tuchzylinder 40 haben jedoch Kontakt zueinander, so
daß der Einfärbevorgang durchgeführt werden kann.
Die Abstandsstellung zwischen Gummituchzylinder 40
und Druckzylinder 41 wird durch die bereits ge
nannte Druckbeistellung herbeigeführt, indem sie
derart aus ihrem für einen Papierdickenausgleich
vorhandenen Arbeitsbereich mittels des elektrischen
Stellantriebs herausgefahren wird, daß keine Berüh
rung zwischen dem Gummituchzylinder 40 und dem
Druckzylinder 41 besteht. Mithin liegt eine neue
Verwendung der an sich bekannten Druckbeistellung
vor. Das Einfärben des Gummituchs erfolgt während
einiger Umdrehungen der entsprechenden Zylinder.
Ist dies erfolgt, so kann in die eigentliche Druck
betriebs-Stellung übergegangen werden, das heißt,
es wird der Fortdruckzustand gemäß Fig. 12 einge
nommen, indem der Plattenzylinder 33 mit dem Gummi
tuchzylinder 40 in Kontakt steht und zwischen dem
Gummituchzylinder 40 und dem Druckzylinder 41 ein
dem Papierdickenausgleich entsprechender, in der
Fig. 12 nicht ersichtlicher Abstand besteht.
Claims (14)
1. Offset-Druckmaschine mit einem Feucht- und ei
nem Farbwerk, das eine Farbdosiereinrichtung zum
Einstellen eines Farbprofils aufweist, wobei das
Farb- und das Feuchtwerk jeweils mindestens eine in
Anlagestellung zu einer Druckform verlagerbare Auf
tragwalze aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auftragwalzen (34) zur Erzeugung eines dem Fort
druck nahen Farbprofils dauernd oder zeitweise wäh
rend des vor Druckbeginn erfolgenden Einlaufens der
Farbe oder während eines den Fortdruckprozeß unter
brechenden Stoppers bzw. Gummituch-Waschvorgangs
von einer Steuervorrichtung (35) in Anlagestellung
an die Druckform (32) verlagert sind.
2. Offset-Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (35) wäh
rend des Einlaufens der Farbe, während des Stoppers
oder des Gummituch-Waschvorgangs die Feuchtmittel-
Zuführmenge gegenüber der beim Fortdruck zugeführ
ten Menge reduziert.
3. Offset-Druckmaschine nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuervorrichtung (35) eine Drehzahleinstellung ei
ner Tauchwalze (28) des Feuchtwerks (2) vornimmt.
4. Offset-Druckmaschine, insbesondere nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß gleichzeitig mit oder nach dem durch die
Anlagestellung von Auftragwalzen (34) und Druckform
(32) erfolgenden Einfärben der Druckform (32) das
Gummituch eines Gummituchzylinders (40) ebenfalls
eingefärbt wird.
5. Offset-Druckmaschine, insbesondere nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Einfärben des Gummituchs durch Ein
nahme einer Anlagestellung der Druckform (32) am
Gummituch des Gummituchzylinders (40) erfolgt.
6. Offset-Druckmaschine, insbesondere nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß ein Druckzylinder (41) während des Einfär
bens des Gummituchs eine Abstandsstellung zum Gum
mituch des Gummituchzylinders (40) einnimmt.
7. Offset-Druckmaschine, insbesondere nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß zum Einfärben des Gummituchs die Offset-
Druckmaschine ihre Druckbetrieb-Stellung annimmt,
wobei eine zwischen Gummituchzylinder (40) und
Druckzylinder (41) wirkende Druckbeistellung derart
aus ihrem in der Fortdruckstellung vorliegenden Ar
beitsbereich gefahren wird, daß das Gummituch des
Gummituchzylinders (40) und der Druckzylinder (41)
die Abstandsstellung zueinander annehmen.
8. Offset-Druckmaschine nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckform (32) ein Plattenzylinder (33) mit auf
seiner Mantelfläche befestigter Druckplatte ist.
9. Verfahren zur Erzeugung einer dem Fortdruck
nahen Farbverteilung im Farbwerk einer Offset-
Druckmaschine mit einer Farbdosiereinrichtung zum
Einstellen eines Farbprofils und mit in Anlagestel
lung an eine Druckform verlagerbaren Auftragwalzen
des Farb- und eines Feuchtwerks, insbesondere zum
Betreiben einer Offset-Druckmaschine nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragwalzen (34)
während des vor Druckbeginn erfolgenden Einlaufens
der Farbe oder während eines den Fortdruckprozeß
unterbrechenden Stoppers bzw. Gummituch-Waschvor
gangs in die Anlagestellung verlagert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß während des Einlaufens der Farbe,
während des Stoppers oder Gummituchwaschvorgangs
die Feuchtmittelmenge gegenüber der beim Fortdruck
zugeführten Menge reduziert wird.
11. Verfahren, insbesondere nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
gleichzeitig mit oder nach dem durch die Anlage von
Auftragwalzen (34) und Druckform (32) erfolgenden
Einfärben der Druckform (32) durch Einnahme einer
Anlagestellung der Druckform (32) am Gummituch ei
nes Gummituchzylinders (40) ein Einfärben des Gum
mituchs erfolgt, wobei insbesondere über eine
Druckbeistellung ein Druckzylinder (41) in eine Ab
standsstellung zum Gummituchzylinder (40) verlagert
wird.
12. Offset-Druckmaschine, insbesondere nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Trennung von Gummituchzylinder (40)
und Druckzylinder (41) während einiger Umdrehungen
des Gummituchzylinders (40) vorgenommen wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbdo
siereinrichtung in Abstimmung mit der Feuchtwerk
steuerung und den Auftragwalzen (34) über eine
Farbsteuereinrichtung entsprechend dem jeweils vor
liegenden Betriebszustand automatisch zur Erzielung
optimaler Fortdruckzustände verstellt wird.
14. Verwendung einer zwischen einem Gummituchzy
linder (40) und einem Druckzylinder (41) einer Off
set-Druckmaschine wirkenden Druckbeistellung zur
Herbeiführung einer Abstandsstellung zwischen Gum
mituchzylinder (40) und Druckzylinder (41) beim mit
der Druckform (32) vor dem Druckbeginn erfolgenden
Einfärben des Gummituchs des Gummituchzylinders
(40).
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