DE19701219A1 - Verfahren zur Steuerung der Farbgebung beim Drucken - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Farbgebung beim DruckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Farbgebung beim Drucken, bei
dem Farbe, Feuchtmittel oder andere Flüssigkeiten oder fließfähige Stoffe auf einen
Bogen oder eine Bahn aufgetragen werden, um ein gewünschtes Druckbild zu erhalten.
Der Auftrag solcher Fluide wird mit Hilfe von Dosiereinrichtungen gesteuert, wobei die
Menge des pro Zeiteinheit dosierten Fluides in Abhängigkeit von der
Druckgeschwindigkeit einstellbar ist. Bei Rotations-Druckmaschinen für den Offsetdruck
kann die Druckgeschwindigkeit laufend mit Drehgebern erfaßt werden, wozu die
Drehgeber mit den den Bedruckstoff fördernden Zylindern gekoppelt sind. Die Signale
des Drehgebers werden in einer Steuervorrichtung verarbeitet. In der Steuervorrichtung
werden Stellsignale für die Dosierelemente abgeleitet, wobei neben der Dosierung in
Abhängigkeit von der Druckgeschwindigkeit noch weitere Parameter für die Einstellung
der Dosierelemente Verwendung finden können. Zum Beispiel werden bei einer
Offsetdruckmaschine Farbe und Feuchtmittel in gegenseitiger Abhängigkeit zueinander
eingestellt.
In DE 44 06 727 A1 ist ein derartiges Verfahren beschrieben, wobei nach der Eingabe
einer Geschwindigkeitsänderung der Druckmaschine zunächst die Zufuhrrate des Fluides
geändert wird und erst nach einer zeitlichen Verzögerung die gewollte
Geschwindigkeitsänderung ausgeführt wird. Bei Druckmaschinen, die eine hohe
Produktivität aufweisen sollen, ist dies ein Nachteil, weil die Druckmaschine erst nach
einer Verzögerung eine hohe Druckgeschwindigkeit erreicht und der Bediener keine
direkte Maschinenreaktion wahrnimmt. Die Veränderung der Zuführrate von Druckfarbe
und Feuchtmittel vor der gewollten Geschwindigkeitsänderung führt außerdem zu
Farbschichtdickenschwankungen im Druckbild, wodurch die Druckqualität beeinträchtigt
wird. Bei Druckmaschinen, bei denen der Farbauftrag auf den Bedruckstoff in Zonen
erfolgt, ergibt sich für jede Zone entsprechend der zu dosierenden Farbmenge ein
unterschiedliches Einschwingverhalten, wodurch die Zeit bis zum Erreichen eines
gewünschten Zustandes verlängert wird und Makulatur anfällt.
Farbwerke herkömmlicher Offsetdruckmaschinen besitzen eine gewisse Trägheit beim
Verändern der Farbschichtdicke. Bei einer unter dem Begriff Dead-Beat-Verfahren
bekannten Methode wird die Änderung der Zuführmenge einer Druckfarbe für eine
definierte Zeit mit einer Überhöhung vorgenommen. Dadurch kann die Übergangszeit von
einem stationären Zustand der Farbschichtdicke auf dem Bedruckstoff zu einem neuen
stationären Zustand verkürzt werden (DE-Z: Deutscher Drucker, Nr. 12, Jahrg. 29,
25.03.93; DE 43 37 343 A1). Besagte kurzzeitige positive oder negative Überhöhung
nach dem Dead-Beat-Verfahren berücksichtigt nicht die Situation bei
Geschwindigkeitsänderungen der Druckmaschine, wo der stationäre Zustand nicht
verändert, sondern aufrecht erhalten werden soll.
Bei geschwindigkeitskompensierten Feuchtwerken von Offsetdruckmaschinen ist es
bekannt, die Drehgeschwindigkeit eines Feuchtduktors so zu steuern, daß bei einer
Maschinengeschwindigkeitsänderung, die einmal als optimal eingestellte Feuchtmenge
auf einer Druckform weitestgehend erhalten bleibt. Bei einer Geschwindigkeitserhöhung
wird die der Druckform zugeführte Menge des Feuchtmittels proportional zur
Geschwindigkeit verändert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Steuerung der Farbgebung anzugeben, bei
dem die Zeit für die Durchführung von Geschwindigkeitsänderungen einer
Druckmaschine verringert wird, wobei die Druckqualität während und nach der
Durchführung von Geschwindigkeitsänderungen verbessert und die Makulatur verringert
wird.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße
Verfahren gelöst, wie es im unabhängigen Anspruch definiert ist.
Gemäß der Erfindung erfolgt bei jeder Änderung der Druckgeschwindigkeit ohne
Verzögerung eine Änderung der Dosierung des Fluides, wobei vorübergehend eine
Über- bzw. Untersteuerung der Fluidzufuhr über bzw. unter einen Beharrungszustand der
zugeführten Fluidmenge vorgenommen wird, der der neuen Druckgeschwindigkeit
entspricht. Bei Druckmaschinen mit zonaler Farbdosierung ergibt sich hierdurch ein für
alle Zonen in allen Druckwerken gleiches Einschwingverhalten. Durch das Über- bzw.
Untersteuern erfolgt die Reaktion im Farbwerk der Druckmaschine so schnell, daß die
Geschwindigkeitsänderung der Druckmaschine sofort erfolgen kann. Bei
Offsetdruckmaschinen, die nach dem Naßoffsetverfahren arbeiten, kann das Verfahren in
Bezug auf Druckfarbe und Feuchtmittel aufeinander abgestimmt, durchgeführt werden. In
einer Variante der Erfindung folgen die Änderungen der Menge der Druckfarbe und des
Feuchtmittels simultan den Änderungen der Druckgeschwindigkeit. Bei einer weiteren
Variante kann die Druckfarbmenge simultan mit der Druckgeschwindigkeit verstellt
werden, wobei die Änderung der Feuchtmittelmenge zeitlich dazu verzögert erfolgen
kann.
Anhand von Ausführungsbeispielen soll nachstehend das Verfahren beschrieben werden.
In den Zeichnungen ist dargestellt:
Fig. 1 ein Schema einer Anordnung für die Durchführung des Verfahrens,
Fig. 2, 3 ein Ablaufschema für die Durchführung des Verfahrens und
Fig. 4-17 Diagramme mit Varianten zum zeitlichen Ablauf der Fluiddosierung.
In Fig. 1 ist das Schema eines Druckwerkes einer Druckmaschine dargestellt, die nach
dem Naßoffsetverfahren arbeitet. Ein in Greifern 1, 2 auf einem Druckzylinder 3
gehaltener Bogen 4 steht im rollendem Kontakt zu einem Übertragungszylinder 5, der
eine Gummischicht 6 an seiner Oberfläche besitzt. Der Übertragungszylinder 5 steht in
rollendem Kontakt zu einer Druckform 7, die auf einem Formzylinder 8 befestigt ist. An
die Druckform 7 sind Farbwalzen 9 und Feuchtwalzen 10 angestellt. Das Farbwerk
enthält einen mit Druckfarbe 11 gefüllten Farbkasten 12 und eine Farbkastenwalze 13.
An die Farbkastenwalze 13 sind tangential Rakel 14 angestellt, deren Durchlaßspalt jeweils
mit einer Farbzonenschraube 15 einstellbar ist. Die Rakel 14 sind lückenlos über die
Länge der Farbkastenwalze 13 angeordnet. Jede Rakel 14 ist genau einer Farbzone Z
zugeordnet und individuell einstellbar. Das Farbwerk enthält weiterhin einen Heber 16,
der mit einer Taktfrequenz f1 arbeitet und eine Vielzahl von Farbübertragungswalzen 17.
Das Feuchtwerk enthält einen Vorratsbehälter 18 für Feuchtmittel 19. Zum Schöpfen von
Feuchtmittel 19 taucht ein rotierbarer Feuchtduktor 20 in das Feuchtmittel 19 ein. Zur
Übertragung des Feuchtmittels 19 von dem Feuchtduktor 20 auf die Feuchtwalzen 10 sind
Feuchtmittelübertragungswalzen 21 vorgesehen.
Zur Steuerung der Farbgebung ist sowohl die Menge des der Druckform 7 zugeführten
Feuchtmittels 19 als auch die Menge der Druckfarbe 11 einstellbar. Zur Einstellung dieser
Fluidmengen ist eine Steuervorrichtung 22 vorgesehen, die mit einem Motor 23 für die
Einstellung der Drehzahl nH des Druckzylinders 3, mit einem Motor 24 zur Einstellung
der Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13, mit einem Motor 25 zur Einstellung der
Drehzahl nF für den Feuchtduktor 20 und mit Motoren 26 zur Einstellung der
Öffnungsweite s der jeweiligen Rakel 14 und mit einem Drehgeber 27 zur Messung der
Druckgeschwindigkeit nH in Verbindung steht. Der Übertragungszylinder 5, der
Formzylinder 8 und die Farbwalzen 9 bzw. ein Teil der Farbübertragungswalzen 17 sind
über einen Zahnräderzug miteinander gekoppelt.
Anhand der Ablaufpläne in den Fig. 2 und 3 soll die Durchführung des Verfahrens im
folgenden beschrieben werden. Die Fig. 2 bzw. 3 beinhalten jeweils die
Verfahrensschritte für Varianten, bei denen ein Beharrungswert nH,N für die Drehzahl nH
der Druckmaschine nicht bekannt bzw. bekannt ist. Ausgehend vom Drucken mit einer
Geschwindigkeit nH,0 (Schritt 28) wird in einem Schritt 29 in die Steuervorrichtung 22
eine neue Geschwindigkeitsänderung nH auf nH,N eingegeben. Wie in den Ablaufplänen
graphisch dargestellt, ergeben sich mehrere Möglichkeiten, die Dosierung von Druckfarbe
11 und Feuchtmittel 19 vorzunehmen.
Bei einer ersten Variante wird entsprechend Fig. 4 ab einem Zeitpunkt t1, ab dem die
Druckgeschwindigkeitserhöhung beginnt, simultan die Drehzahl nD der Farbkastenwalze
13 erhöht. Gemäß Fig. 2 wird im Schritt 30 der Verlauf der Drehzahlerhöhung der
Farbkastenwalze 13 berechnet. Im Schritt 31 erfolgt die simultane Einstellung. Der
Anstieg der Drehzahlerhöhung der Farbkastenwalze 13 ist relativ zum Anstieg der
Druckgeschwindigkeit nH größer. Die Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13 wird bis zu
einem Zeitpunkt t2 auf einen Maximalwert nD,MAX gesteigert. Zu diesem Zeitpunkt ist der
Beharrungswert nH,N der Druckgeschwindigkeit nH erreicht, was im Schritt 32 festgestellt
wird. Die Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13 wird in einem Schritt 33 anschließend auf
einen Beharrungswert nD,N abgesenkt, was zum Zeitpunkt t3 abgeschlossen ist. Der
Beharrungswert nD,N entspricht der gewünschten Drehzahl für den stationären Zustand.
Gemäß dieser Variante erfolgt die Geschwindigkeitskompensation der Farbdosierung
über die Drehzahländerung der Farbkastenwalze 13. Bei Erhöhung der Drehzahl nD der
Farbkastenwalze 13 wird die Kontaktlänge des Hebers 16, dessen Hebertakt 1/f1 konstant
sein soll, an der Farbkastenwalze 13 vergrößert. Proportional dazu vergrößert sich die
Menge der in das Farbwerk eingegebenen Druckfarbe 11. Da in dieser Variante die
Öffnungsweite s der Rakel 14 in den Farbzonen Z nicht verändert wird, ergibt sich eine
über die gesamte Länge der Farbkastenwalze 13 wirkende, integrale Überhöhung der dem
Farbwerk zugeführten Menge an Druckfarbe 11.
Wenn zum Zeitpunkt t1 die angestrebte neue Druckgeschwindigkeit nH,N bereits bekannt
ist, dann kann, wie in Fig. 5 gezeigt, die kurzzeitige Überhöhung der dem Farbwerk
zugeführten Menge an Druckfarbe 11 zeitlich minimiert werden. Dies wird mit den
Schritten 34, 35, 36 (Fig. 3) erreicht, indem simultan mit der Erhöhung der
Druckgeschwindigkeit nH die Drehzahl nD rasch auf einen Wert nD,MAX erhöht wird. Der
Maximalwert nD,MAX der Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13 wird noch vor dem
Zeitpunkt t2 erreicht, bei dem der Beharrungswert nH,N der Druckgeschwindigkeit nH
erreicht ist. Die Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13 wird noch vor dem Erreichen des
Zeitpunktes t2 abgesenkt und erreicht ebenfalls zum Zeitpunkt t2 seinen Beharrungswert
nD,N. Das Erreichen der Beharrungswerte nH,N, nD,N wird im Schritt 36 abgefragt. Wenn die
Beharrungswerte nH,N, nD,N erreicht sind, ist das Verfahren beendet.
Bei den in den Fig. 6 und 7 gezeigten Varianten erfolgt die kurzzeitige Überhöhung
der dem Druckwerk zugeführten Druckfarbe 11 über eine Einstellung der Öffnungsweite s
der Rakel 14. Der Erhöhung der Druckgeschwindigkeit nH folgt die Erhöhung der
Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13 entsprechend den Kurven 37, 38 auf konventionelle
Weise. Wenn der gewünschte Beharrungswert nH,N der Druckgeschwindigkeit nH zum
Zeitpunkt t1 nicht bekannt ist, dann wird im Schritt 39 die Öffnungsweite s berechnet und
in einem Schritt 40 simultan mit der Druckgeschwindigkeitserhöhung, wie in Fig. 6
gezeigt, für alle Zonen Z eingestellt. Die Öffnungsweiten s werden solange auf einen
Wert sMAX vergrößert, bis zum Zeitpunkt t2 die Beharrungswerte nH,N, nD,N für die
Druckgeschwindigkeit nH und die Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13 erreicht sind.
Wenn in einem Schritt 41 festgestellt wird, daß der Beharrungswert nH,N erreicht ist, dann
wird nach Durchführung eines Schrittes 42 ab dem Zeitpunkt t2 die Öffnungsweite s der
Rakel 14 zurückgefahren, so daß zum Zeitpunkt t3 der dem Druckbild entsprechende
berechnete Beharrungswert SN einer jeweiligen Zone Z erreicht ist. Beim Erreichen aller
Beharrungswerte nH,N, sN, nD,N ist das Verfahren beendet. In Fig. 7 ist die entsprechende
Variante gezeigt, wie die Öffnungsweiten s der Rakel 14 mit Schritten 43, 44, 45 überhöht
werden, wenn die Beharrungswerte nH,N, nD,N vorbekannt sind. Die Überhöhung der
Öffnungsweiten s erfolgt steiler, als bei der Variante nach Fig. 6. Der Maximalwert SMAX
liegt höher als bei der Variante nach Fig. 6. Der Zeitpunkt t3, bei dem alle
Beharrungswerte nH,N, nD,N, sN erreicht sind, wird früher erreicht.
Bei den Varianten nach den Fig. 6 und 7 werden die Schritte 30, 31, 32, 33 und
39, 40, 41, 42 bzw. 34, 35, 36 und 43, 44, 45 parallel ausgeführt.
Bei den in den Fig. 8 und 9 gezeigten Varianten wird die kurzzeitige Überhöhung der
dem Druckwerk zugeführten Menge an Druckfarbe 11 ausschließlich mit Hilfe der
Einstellung der Öffnungsweiten s der Rakel 14 entsprechend den Schritten 39, 40, 41, 42
bzw. 43, 44, 45 vorgenommen. Die Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13 verbleibt in
beiden Varianten auf einem Beharrungswert nD,N. Die gestrichelt gezeichneten
Kurven 46, 47 zeigen den zeitlichen Verlauf der Einstellung der Öffnungsweiten s bei
herkömmlichen Farbwerken. Betreffs des Verlaufes der Überhöhungen der
Öffnungsweiten s gilt im übrigen das zu den Fig. 7 und 8 Gesagte, nur daß hier der
Beharrungswert sN nicht dem Ausgangswert s0 entspricht.
Die Varianten nach den Fig. 10 und 11 beruhen auf der gleichzeitigen Durchführung
der Schritte 30, 31, 32, 33 und 39, 40, 41, 42 bzw. 34, 35, 36 und 43, 44, 45. Die aufgrund
der Erhöhung der Druckgeschwindigkeit nH notwendige Erhöhung der in das Farbwerk
einzubringenden Menge an Druckfarbe 11 wird durch Vergrößerung der Öffnungsweiten
s von einem Wert s0 auf einen Wert sN erreicht. Dabei werden die Rakel 14 aller Zonen Z
mit dem Motor 26 bzw. mit Hilfe der Farbwerkschrauben 15 gleichzeitig um einen in der
Regel farbzonenabhängigen Betrag (sN-s0) verstellt. Die erfindungsgemäße kurzzeitige
Überhöhung der dem Farbwerk zugeführten Menge an Druckfarbe 11 wird durch die
Überhöhung der Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13 auf einen Wert nD,MAX erreicht. Bei
unbekanntem Beharrungswert nH,N der Druckgeschwindigkeit nH wird der Maximalwert
nD,MAX erreicht, wenn die Druckgeschwindigkeit nH den Beharrungswert nH,N zum
Zeitpunkt t2 erreicht hat (Fig. 10). Bei bekannten Beharrungswert nH,N der
Druckgeschwindigkeit nH wird der Maximalwert nD,MAX der Drehzahl nD der
Farbkastenwalze 13 bereits vor dem Zeitpunkt t2 erreicht. Der Zeitpunkt t3, bei dem alle
Beharrungswerte nH,N, nD,N, sN erreicht sind, liegt hier, wie in Fig. 11 dargestellt, früher
als bei der Variante nach Fig. 10. In Abhängigkeit von dem Anstieg der
Druckgeschwindigkeit nH und von dem Maximalwert nD,MAX der Drehzahl nD der
Farbkastenwalze 13 kann der Zeitpunkt t3 für das Beenden der kurzzeitigen Überhöhung
der Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13 noch vor dem Zeitpunkt t2 liegen.
Die Varianten nach den Fig. 12 und 13 beeinhalten ebenfalls das parallel Abarbeiten
der Verfahrensschritte 30, 31, 32, 33 und 39, 40,41, 42 bzw. 34, 35, 36 und 43, 44, 45.
Bei diesen Varianten wird die aufgrund der Erhöhung der Druckgeschwindigkeit nH
zusätzlich benötigte Menge an Druckfarbe 11 sowohl durch eine Erhöhung der Drehzahl
nD der Farbkastenwalze 13 um den Betrag, (nD,N-nDO) als auch durch eine Vergrößerung
der Öffnungsweiten s der Rakel 14 um den Betrag (sN-s0) erreicht. Die gemäß der
Erfindung eingeführte kurzzeitige Überhöhung, der dem Farbwerk zugeführten Menge an
Druckfarbe 11 wird durch kurzzeitige Überhöhung der Drehzahl nH der Farbkastenwalze
13 auf einen Wert nD,MAX und der Öffnungsweiten s der Rakel 14 auf einen Wert sMAX
erreicht. Wenn die einzustellende Druckgeschwindigkeit nH,N nicht vorbekannt ist, dann
werden entsprechend Fig. 12 die Maximalwerte für die Drehzahl nD,MAX und die
Öffnungsweiten sMAX zum Zeitpunkt t2 erreicht, bei dem die Druckgeschwindigkeit nH den
Beharrungswert nH,N einnimmt. Bei bekanntem Beharrungswert nH,N der
Druckgeschwindigkeit nH läßt sich die Zeit bis zum Erreichen des Beharrungswertes nD,N,
sN für die Drehzahl nD und für die Öffnungsweiten s durch höhere
Anstiegsgeschwindigkeiten und Maximalwerte nD,MAX, sMAX, wie in Fig. 13 gezeigt,
verringern.
Die Fig. 14, 15 und 16 enthalten Varianten, bei denen die kurzzeitigen Überhöhungen
für die Druckfarbe 11 und für das Feuchtmittel 19 aufeinander abgestimmt durchgeführt
werden, wobei hier der zu erreichende Beharrungswert nH,N für die Druckgeschwindigkeit
nH nicht vorbekannt sein soll. Die Menge des in das Druckwerk einzuführenden
Feuchtmittels 19 wird analog wie bei der Dosierung der Druckfarbe 11 über die Drehzahl
nF des Feuchtduktors 20 in einem Schritt 48 berechnet und in einem Schritt 49 eingestellt,
wobei das Erreichen des Beharrungswertes nH,N der Druckgeschwindigkeit nH durch eine
Abfrage im Schritt 50 festgestellt wird. Nach dem Erreichen des Beharrungswertes nH,N
wird in einem Schritt 51 der Beharrungswert nF,N der Drehzahl nF des Feuchtduktors 20
berechnet und eingestellt.
Parallel zu der mit Fig. 8 beschriebenen Einstellung der Öffnungswerte s der Rakel 14
wird gemäß Fig. 14 die Drehzahl nF des Feuchtduktors 20 auf einen Wert nF,MAXerhöht,
bis zu einem Zeitpunkt t2 der Beharrungswert nH,N der Druckgeschwindigkeit nH und die
Drehzal nF,MAX des Feuchtduktors 20 erreicht sind. Das Verfahren ist zum Zeitpunkt t4
beendet, nachdem die Beharrungswerte nH,N, nF,N, sN für die Druckgeschwindigkeit nH, die
Drehzahl nF und die Öffnungsweiten s erreicht sind.
Bei der in Fig. 15 gezeigten Variante wird zeitlich verzögert zu der mit Fig. 8
beschriebenen Einstellung der Öffnungsweiten s der Rakel 14 die Drehzahl nF des
Feuchtduktors 20 von einem Wert nF,O auf einen Beharrungswert nF,N erhöht. Auf eine
kurzzeitige Überhöhung über den Beharrungswert nF,N hinaus wird hier verzichtet. Der
Beharrungswert nF,N entspricht dem erhöhten Bedarf an Feuchtmittel 19 bei der erhöhten
Druckgeschwindigkeit nH,N. Die Zeitverzögerung (t3-t1) für den Beginn der Erhöhung der
Drehzahl nF hat den Zweck, das Gleichgewicht zwischen Druckfarbe 11 und
Feuchtmittel 19 jederzeit zu erhalten.
Bei der Variante nach Fig. 16 besteht die Besonderheit darin, daß parallel zu der mit
Fig. 8 beschriebenen Einstellung der Öffnungsweiten s der Rakel 14 die Drehzahl nF des
Feuchtduktors 20 ohne zeitweise Überhöhung mit einer geringen
Anstiegsgeschwindigkeit auf den Beharrungswert nF,N hochgefahren wird. Der
Beharrungswert nF,N für die Drehzahl des Feuchtduktors 20 wird zeitlich zu einem
Zeitpunkt t3 erreicht, der später als der Zeitpunkt t2 liegt, bei dem der Beharrungswert nH,N
für die Druckgeschwindigkeit nH erreicht ist, und der früher als der Zeitpunkt t4 liegt, bei
dem die Öffnungsweiten s für die Rakel 14 die Beharrungswerte sN erreicht haben. Die
gedämpfte Einstellung der Drehzahl nF des Feuchtduktors 20 hat den Vorteil, daß das
Gleichgewicht zwischen Druckfarbe 11 und Feuchtmittel 19 erhalten bleibt.
In Fig. 17 ist eine Variante gezeigt, bei der die Änderung der Druckgeschwindigkeit nH
nicht linear erfolgt. Bei Abarbeitung der Schritte 30, 31, 32 und 33 erfolgt eine wie zu
Fig. 4 beschriebene Einstellung der Drehzahl nD der Farbkastenwalze 13. Die
Druckgeschwindigkeit nH wird progressiv erhöht, d. h., die Beschleunigung der
Druckmaschine ist zu Beginn der Erhöhung der Druckgeschwindigkeit nH langsamer. Der
Beharrungswert nH,N der Druckgeschwindigkeit nH wird im Vergleich zu der Variante
nach Fig. 4 um den Wert (t3-t2) verzögert erreicht. Die Kurve 55 zeigt den in Fig. 4
beschriebenen linearen Verlauf der Erhöhung der Druckgeschwindigkeit nH. Der Beginn
der Änderung der Druckgeschwindigkeit nH erfolgt ohne Zeitverzögerung sofort nach
Eingabe des Beharrungswertes nH,N in die Steuervorrichtung 22. Dies hat den Vorteil, daß
der Bediener der Druckmaschine sofort die Auswirkungen seiner Eingabe erkennen kann
und die Anfahrzeit verkürzt wird.
Es ist ebenso möglich, die kurzzeitigen Überhöhungen für die Druckfarbe 11 und das
Feuchtmittel 19 aufeinander abgestimmt durchzuführen, wenn der Beharrungswert nH,N
für die Druckgeschwindigkeit nH bekannt ist. In diesem Fall würden die in Fig. 3
gezeigten Schritte 52, 53, 54 anstelle der mit Fig. 2 beschriebenen Schritte 48, 49, 50, 51
durchgeführt werden.
1
Greifer
2
Greifer
3
Druckzylinder
4
Bogen
5
Übertragungszylinder
6
Gummischicht
7
Druckform
8
Formzylinder
9
Farbwalzen
10
Feuchtwalzen
11
Druckfarbe
12
Farbkasten
13
Farbkastenwalze
14
Rakel
15
Farbzonenschraube
16
Heber
17
Farbübertragungswalzen
18
Vorratsbehälter
19
Feuchtmittel
20
Feuchtduktor
21
Feuchtmittelsübertragungswalze
22
Steuervorrichtung
23
Motor
24
Motor
25
Motor
26
Motor
27
Drehgeber
28-31
Schritt
32-36
Schritt
37
Kurve
38
Kurve
39-45
Schritt
46
Kurve
47
Kurve
48-54
Schritt
55
Kurve
Claims (2)
1. Verfahren zur Steuerung der Farbgebung beim Drucken, bei dem die Dosierung des
auf einen Bedruckstoff aufzutragenden Fluids in Abhängigkeit von der Druckge
schwindigkeit verändert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Änderung der Druckgeschwindigkeit (nH) das Fluid (11, 19) simultan
mit der Druckgeschwindigkeitsänderung zeitweise übersteuert aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckgeschwindigkeit (nH) nichtlinear verändert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997101219 DE19701219A1 (de) | 1997-01-16 | 1997-01-16 | Verfahren zur Steuerung der Farbgebung beim Drucken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997101219 DE19701219A1 (de) | 1997-01-16 | 1997-01-16 | Verfahren zur Steuerung der Farbgebung beim Drucken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19701219A1 true DE19701219A1 (de) | 1998-07-23 |
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ID=7817468
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997101219 Ceased DE19701219A1 (de) | 1997-01-16 | 1997-01-16 | Verfahren zur Steuerung der Farbgebung beim Drucken |
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