DE29060C - Verfahren zur Darstellung gelber orangerother und brauner Farbstoffe, genannt Auramine, durch Einwirkung von Ammoniak und Aminen auf die tetraalkylirten Diamidobenzophenone - Google Patents

Verfahren zur Darstellung gelber orangerother und brauner Farbstoffe, genannt Auramine, durch Einwirkung von Ammoniak und Aminen auf die tetraalkylirten Diamidobenzophenone

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DE29060C
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Badische Anilin and Sodafabrik AG
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B11/00Diaryl- or thriarylmethane dyes
    • C09B11/02Diaryl- or thriarylmethane dyes derived from diarylmethanes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

Unser Verfahren bezweckt die Darstellung einer neuen Reihe von basischen Farbstoffen, welche wir mit dem Namen Auramine bezeichnen.
Die am einfachsten zusammengesetzten Glieder dieser Reihe sind rein gelbe Farbstoffe, welche aus den tetraalkylirten Diamidobenzophenoncn I)CaW. aus deren in unserem Patent No. 27789 beschriebenen Halogenderivaten durch Einwirkung von Ammoniak auf den Methanrest entstehen. Aus diesen Farbstoffen lassen sich Phenyl-, Tolyl-, Naphtyl- n. s. w. -Auramine von rötherer oder braunerer Nuance durch Erhitzen mit Anilin, dessen Homologen und im Benzolkern substituirten Derivaten, Naphtylamin u. s. w. unter Ammoniakaustritt darstellen. Dieselben substituirten Auramine erhält man ferner ganz allgemein durch directe Einwirkung der betreffenden Amine auf die genannten Ketonbasen bezw. deren Halogenderivate.
Das in nachstehendem beschriebene Verfahren bezieht sich zunächst auf die Anwendung von Tetramethyldiamidobenzophenon und Tetraäthyldiamidobenzophenon.
Praktisch verwerthbare Resultate haben wir bisher erhalten mittelst:
Ammoniak,
Anilin,
Para- und Orthotoluidin,
Metaxylidin,
Cumidin,
Metaplienylendiamin,
Alpha- und Betanaphtylamin.
In nachstehendem erläutern wir die Ausführung unseres Verfahrens an geeigneten Ber-" spielen.
I. Darstellung der Auramine.
Ammoniak wirkt in freiem Zustande nicht auf die Ketonbasen, dagegen äufscrst leicht und bereits in der Kälte auf deren Ilalogcndcrivale ein. Wird z. IJ. das in unserem genannten Patent beschriebene und durch Behandlung von Tetramethyldiamidobenzophenon mit etwa seinem halben Gewicht Phosphorchlorür oder Phosphoroxychlorid in Gegenwart eines indifferenten Lösungsmittels erzeugte Product unter guter Abkühlung mit stark überschüssigem concentrirtem Ammoniak vermischt, so tritt sofort Gelbfärbung ein, und nach einiger Zeit scheidet sich das Auramin in krystallinischer Form ab. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels läfst sich das Auramin durch Lösen in verdünnter Essigsäure von etwa unangegriffener Ketonbase trennen und aus seiner Lösung durch Fällen mit Soda oder Kochsalz und Chlorzink in fester Form darstellen.
Dieser Umweg durch das Halogenderivat ist indessen für die ökonomische Darstellung des Farbstoffes weniger geeignet, als die directe Anwendung der Ketonbasen. Letztere lassen sich durch Erhitzen mit geeigneten Ammoniaksalzen, insbesondere unter Mithülfe von Chlorzink oder ähnlichen wasserentziehenden Mitteln leicht in Auramine überführen. Derartige Ammoniaksalze sind; Salmiak, Ammonium-Acetat,
-Tartrat, -Benzoat, Rhodanammonium, Chlorzinkammoniak.
Beispiel. In einen mit OeI- oder Luftbad versehenen, auf ungefähr 2000 C. vorgeheizten emaillirten Kessel wird eine innige Mischung von 25 kg Tetramethyldiamidobenzophenon, 25 kg Salmiak und 25 kg Chlorzink eingetragen. Allmälig schmilzt die Mischung zusammen und färbt sich tief gelb. Um das Zusammenschmelzen der Masse zu befördern, wird dieselbe von Zeit zu Zeit kräftig durchgerührt. Bei einer Temperatur im Innern der Schmelze von etwa 150 bis i6o° C. beendigt sich die Farbstoff bildung in 4 bis 5 Stunden. Man erkennt das Ende der Operation daran, dafs sich eine Probe des Schmelzproductes nahezu vollständig in heifsem AVasser löst. Die nach dem Erkalten feste Masse wird dann zerkleinert und zunächst mit kaltem, schwach Salzsäure haltigem Wasser bis zur Entfernuug der Hauptmenge des überschüssigen Salmiaks und Chlorzinks behandelt. Man erschöpft den Rückstand sodann mit heifsem Wasser und fällt die von etwa unangegriffener Ketonbase filtrirten Auszüge mit Kochsalz.
Der krystallinische Niederschlag kann durch Umlösen in heifsem Wasser und Krystallisiren vollends gereinigt werden.
Die wesentlichen Eigenschaften des wie vorstehend erhaltenen Auramins sind folgende:
Der Farbstoff ist das Chlorhydrat einer farblosen Base, welche mit Säuren intensiv gelb gefärbte, meist, gut krystallisirende Salze bildet. Verhältnifsmäfsig leicht löslich in Wasser sind: das Chlorhydrat, Sulfat und Acetat; schwerer löslich die Chlorzinkdoppelverbindung und schwer oder kaum löslich in der Kälte das Jodwasserstoff- und rhodanwasserstoffsäure Salz. Die Lösungen in Wasser und Alkohol besitzen keine Fluorescenz. Auf Zusatz von Mineralsäuren zu ■ denselben zeigt sich anfangs keine Veränderung, beim längeren Stehen in der Kälte und schnell beim Erhitzen tritt indessen Entfärbung ein unter Rückbildung der Ketonbase und Abspaltung von Ammoniak. Durch alkalische Reductionsmittel, z. B. Natriumamalgam, wird die alkoholische Lösung in der Kälte langsam entfärbt. Auf Wasserzusatz scheidet sich ein farbloses krystallinisches Reductionsproduct aus, dessen kaum gefärbte essigsaure Lösung beim Erwärmen sofort eine tiefblaue Farbe annimmt. Dieser Vorgang beruht auf Spaltung des Reduetionsproduetes in Ammoniak und Tetramethyldiamidobenzhydrol.
Beim Erhitzen des Auramins mit Anilin bis zum Sieden des letzteren entweicht, wie vor-■ stehend angegeben, Ammoniak; die Mischung färbt sich . orangeroth und enthält das orangegelb färbende Phenylauramin.
Das Auramin ist ein gelber basischer Farbstoff, welcher sich allein oder in Gemischen mit basischen Anilinfarbstoffen, ähnlich wie Chrysanilin oder Flavanilin, verwenden läfst. Die Färbungen sind rein gelb und genügend licht- und seifenbeständig.
Ein dem vorstehend beschriebenen durchaus ähnliches Product erhält man durch Anwendung des Teträäthyldiamidobenzophenons an Stelle der methylirten Ketonbase.
II. Darstellung der substituirten ■* . Auramine.
Wie vorstehend erwähnt, lassen sich die Auramine mit äufserster Leichtigkeit auf bekanntem Wege in Phenyl-, Tolyl-, Naphtyl- etc. Substitutionsderivate durch Erhitzen mit den entsprechenden aromatischen Aminen überführen. Nach Beendigung der die Substitution begleitenden Ammoniakentwickelung wird der Ueberschufs des angewendeten Amins durch Wasserdampf entfernt und der Farbstoff durch Anwendung bekannter Methoden abgeschieden.
Es ist ferner bereits angegeben, dafs sich diese substituirten Auramine aus den Halogenderivaten der Ketonbasen darstellen lassen. Letztere werden von sämmtlichen uns bekannten primären und seeundären aromatischen Aminen, mit Ausnahme der in unserem Patent (vgl. oben) genannten phenylirten und naphtylirten Derivate des Anilins und Alphanaphtylamins, mit derselben Leichtigkeit wie durch Ammoniak bereits in der Kälte oder beim Erwärmen in substituirte Auramine übergeführt, so dafs dieser Vorgang sich geradezu zu einem empfindlichen Nachweis der Amido- und Imidgruppen verwerthen läfst.
Für die technische Darstellung der substituirten Auramine müssen indessen diese Methoden selbstverständlich vor der directen Behandlung der Ketonbasen mit den substituirenden Aminen zurücktreten.
Letztere wendet man vortheilhaft in Formihrer Chlorhydrate an und verfährt wie folgt:
Beispiel. 10 kg Tetramethyldiamidobenzophenon und 23 kg salzsaures Metaxylidin werden innig gemischt und in einem emaillirten, mit Rührwerk versehenen Kessel während etwa 4 Stunden auf 2000 C. erhitzt. Die Mischung schmilzt bald zusammen, färbt sich intensiv rothgelb und nimmt schliefslich grünen Metallglanz an. Die Operation ist beendigt, wenn eine Probe sich nahezu vollständig in Wasser löst. Die Schmelze wird dann mit Wasser ausgekocht und die filtrirte Lösung nach dem Erkalten mit Natronsalpeter gefällt. Der Farbstoff scheidet sich dabei in orangegelben Flocken aus.
Das wie vorstehend erhaltene Salz des Metaxylylauramins ist in kaltem, mit Essigsäure schwach angesäuertem Wasser leicht löslich. Durch Mineralsäuren wird die Lösung beim Erwärmen schnell unter Rückbildung der Ketonbase und Abspaltung von Metaxylidin entfärbt. Der Farbstoff fixirt sich leicht auf animalischer

Claims (5)

  1. Faser und tannirtcr Baumwolle mit goldgelber Farbe.
    Nach demselben Verfahren liefert das Tctramelhyl - bezw. Tetrnathyldiamidobenzophcnon beim Erhitzen mit den Chlorhydrat.cn von Cumidin und Orthotoluidin ähnliche goldgelbe Farbstoffe.
    Die mit Anilin und Paratoluidin erzeugten Phenyl- bczw. Paratolylauramine färben orangcroth.
    Der entsprechende Metaphenylcndiaminfarbs to ff ist orangebraun, die Alpha- und Bctanajihtylauraminc liefern bräunlichgclbe Nuancen.
    Keines der vorstehend genannten substituirten Auramine hat sich bisher in krystallisirtcr Form erhallen lassen.
    Bei ihrer Behandlung mit Mincralsäuren und Rcductionsmitteln treten die beim Auramin beschriebenen charakteristischen Erscheinungen auf.
    1'λ τ κ ν τ - An s ρ r ü c h ε :
    i. Verfahren zur Darstellung von reingelben basischen Farbstoffen (Auraminen) aus Tetramethyl- bezw. Tetraäthyldiamidobenzophenon durch Erhitzen mit Ammoniaksalzen oder Chlorzinkammoniak mit oder Ohne Gegenwart von Chlorzink oder ähnlichen wasserentziehenden Mitteln,
  2. 2. Verfahren zur Darstellung der unter i.1 genannten Farbstoffe durch dircctc Einwirkung vrjn Ammoniak auf die (in unserem l'aicnt No. 27789 beschriebenen) Ilalogendcrivate des Tetramethyl- bczw. Tctraäthyldiamidobenzophcnons.
  3. 3. Verfahren zur Darstellung von goldgelben, orangcrothen und braunen basischen Farbstoffen (substituirten Auraminen) durch Erhitzen von Tctramethyl- bezw. Tctraäthyldiamidobcnzophcnon mit den' Chlorhydraten von Anilin, l'ara- und Orlhotoluidin, Meta-, xylidin, Cumidin, Mctaphcnylcndiamin, Alpha- und Bctanaphtylamin mit oder ohne Gegenwart von Chlorzink und ähnlichen wasscrcntzichenden Mitteln.
  4. 4. Verfahren zur Darstellung der unter 3. genannten Farbstoffe durch dirccte Einwirkung der unter 3. genannten aromalischen Amine auf die (in unserem Patent No. 27789 beschriebenen) Halogenderivate des Tetramethyl- bezw. Tetraäthyldiamidobenzophenons.
  5. 5. Verfahren zur Darstellung der unter 3. genannten substituirten Auramine durch Erhitzen der unter 1. genannten Auramine mit den unter 3. genannten aromatischen Aminen.
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