DE28758C - Neuerung bei dem Verfahren zur Gewinnung von Schwefel resp. schwefliger Säure aus Schwefelwasserstoff - Google Patents

Neuerung bei dem Verfahren zur Gewinnung von Schwefel resp. schwefliger Säure aus Schwefelwasserstoff

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DE28758C
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DENDAT28758D
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C. F. claus in London
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/04Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
    • C01B17/0404Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process
    • C01B17/046Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process without intermediate formation of sulfur dioxide
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
aus Schwefelwasserstoff.
Nach dem in dem Patent No. 23763 beschriebenen Verfahren wird Schwefelwasserstoff öder die ihn enthaltenden Gase mit einer dem Wasserstoff des Schwefelwasserstoffes äquivalenten Menge von atmosphärischem Sauerstoff durch eine Schicht von wasserfreiem Eisenoxyd hindurchgeleitet, wodurch einestheils freier Schwefel und anderenteils die für den Fortgang dieser Reaction nöthige Temperatur erzeugt wird. Genannter Procefs ist anwendbar, wenn der freie Schwefel als solcher gewonnen oder durch Zufuhr weiterer Luftmengen in schweflige Säure verwandelt werden soll.
In der Ausführung genannten Processes hat es sich gezeigt, dafs bei Anwendung von sehr reinem oder reichhaltigem Eisenoxyd die Hitze, die sich durch die darin vorgehende Reaction erzeugt, höher steigt, als für das vortheilhafte Arbeiten des Processes zweckmäfsig ist, und dafs infolge dessen das Eisenoxyd oder besser .das darin zeitweilig gebildete Schwefeleisen zu Schlacke züsammenfliefst. Um dieses zu verhindern, werden nach dem vorliegenden Verfahren mit dem Eisenoxyd solche Substanzen gemischt, welche eine feinere Vertheilung des Eisenoxyds herbeiführen und welche die Eisenoxydtheilchen mehr getrennt von einander halten.
Selbstverständlich eignen sich hierzu alle solche Substanzen, die die Reaction nicht stören oder aufheben und welche die Neigung zum Zusammensintern der Eisenoxydtheilchen nicht noch vermehren. Es eignen sich dazu: Kalk, Thonerde, Magneside, Baryt, Strontian und deren schwefelsaure oder kohlensaure Verbindungen, alkalische und erdige Sulfide; auch Metalloxyde, wie Zinkoxyd, Chromoxyd, Manganoxyd u. s. w., lassen sich hierfür verwenden.
Ein anderer Theil der vorliegenden Erfindung besteht in der Anwendung von anderen Contactsübstanzen anstatt des oben genannten Eisenoxyds, die im Stande sind, die Stelle des angewendeten Eisenoxyds zu vertreten und die unter den obwaltenden Bedingungen die Eigenschaft besitzen, sich wie Pyrophore zu verhalten.
Wenn Eisenoxyd angewendet wird, ist es das sich zeitweilig bildende und alsbald wieder (durch die miteinströmende Luft) zersetzende Schwefeleisen, welches die Hitze unterhält, die zur Reaction nöthig ist.
Angestellte Versuche haben gezeigt, dafs eine grofse Anzahl von Oxyden und Metallsalzen sich dazu eignen, die Stelle des Eisenoxyds zu vertreten, und zwar in der That fast alle, die bei der durch den Procefs hervorgebrachten Hitze Schwefelwasserstoff zerlegen und auch bei derselben Temperatur durch Luftzutritt sich wieder abrosten oder sich wieder höher oxydiren. Dieselben alle aufzuzählen, wäre unnöthig, da sie jedem Chemiker bekannt sind und der Praktiker sich die für seinen speciellen Zweck geeignetsten auswählen kann. Es eignen sich dazu z. B. Chromoxyd, chromsaure Alkalien, alkalische Erden, sowie die Chromate vieler Metalloxyde, ferner Kupferoxyd, Kupferoxydsalze, Kobaltoxyd, Silberoxyd, Manganoxyd, kohlensaures Manganoxydul, mangansaure Salze (alkalische, erdige und metallische), ferner Antimonoxyd u. s. w.
Man könnte auch, wenngleich aus anderen Gründen, Platinschwamm, Holz- oder Thierkohle u. dergl., in der That alle Substanzen, welche die Eigenschaft besitzen, durch mit Luft gemischten Schwefelwasserstoff beim Hindurchstreichen durch kalte oder erwärmte Schichten derselben zu zersetzen, sich zu erhitzen und die bestehende Wärme aufrecht zu erhalten.
Nachdem in Vorstehendem erwähnt wurde, welche Klasse von Körpern sich am besten für diesen Procefs eignen, soll hier- noch bemerkt werden, dafs die vorliegende ,Erfindung nicht in der Anwendung irgend eines besonderen der oben genannten pyrophorähnlich wirkenden Contactsubstanzen besteht, sondern vielmehr in der Erzielung eines contiriuirlich wirkenden Verfahrens, worin der Schwefelwasserstoff (oder die ihn enthaltenden Gase, welche mit lopCt. Gehalt und weniger noch verwerthbar sind) mit Luft gemischt durch Lagen dieser Substanzen hindurchgeführt wird und wodurch . die für die Fortdauer der Reaction, welche den Schwefelwasserstoff in freien Schwefel verwandelt, nöthige Hitze erzeugt wird.
Es ist selbstverständlich, dafs, wenn verlangt, der gebildete freie Schwefel durch weitere Luftzufuhr auch in schweflige Säure verwandelt werden kann.
Dies wird am besten, ausgeführt, indem, man den Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen, ehe sie durch die oben erwähnte Schicht von Oxyden oder anderen Contactsubstanzen hindurchgeleitet werden, so viel atmosphärische Luft zumischt, als zur Verbrennung des Schwefels zu schwefliger Säure nöthig ist. Weniger vortheilhaft ist es, obgleich ausführbar, wenn man die für die Verbrennung zu schwefliger Säure nöthige Luft getrennt über halb der Oxydschicht einströmen läfst.
Die Gewinnung von Schwefel oder schwefliger Säure aus Schwefelwasserstoff nach den oben beschriebenen Methoden läfst sich selbstverständlich anwenden, aus welcher Entstehungsquelle der zu verarbeitende Schwefelwasserstoff auch herrühren mag, z. B. aus der Fabrikation von schwefelsaurem Ammoniak, aus der Zersetzung von Sodarückständen durch Kohlensäure oder anderen Säuren oder aus der Zersetzung von Schwefelmetallen durch Säuren etc.
Die erwähnten sogenannten Contactsubstanzen können entweder rein oder gemischt mit den zur Mischung mit Eisenoxyd vorgeschlagenen Substanzen, wie Kalk, Magnesia, Thonerde u. s. w., angewendet werden. Sie werden in trockenem Zustande und von möglichst poröser Beschaffenheit benutzt.
Werden lösliche Verbindungen, wie schwefelsaures Kupferoxyd, chromsäure Salze etc., angewendet, so tränkt man am besten poröse Körper, wie z. B. poröse Thorikugeln, Stücke von Ganisterbacksteinen, damit und trocknet sie, ehe sie gebraucht werden. - Man wendet sie am besten in Stücken von Wallriufs- bis Erbsengröfse an, bildet damit Schichten von 6 bis 12 Zoll Dicke und legt diese auf den durchlöcherten Boden (aus feuerfesten Thonplatten u. s. w.) eines mit Thonsteinen ausgefütterten eisernen Kastens. Durch eine Öeffhung in dem Raum · zwischen dem Boden und dem falschen Boden läfst man die den Schwefelwasserstoff enthaltenden Gase einströmen; durch eine Oeffnung führt man die in einem Mefsapparat gemessene Luft in solchen Mengen ein, welche äquivalent mit dem Wasserstoff des Schwefelwasserstoffes sind. Die Temperatur der pyrophorähnlich wirkenden Contactsubstanzen, einmal auf die für die Reaction nöthige Temperatur erhoben, wird durch fortwährend durchstreichende. Mischung von Luft und Schwefelwasserstoff erhalten. Der freie Schwefel, welcher . sich hierbei bildet, entweicht durch eine grofse Öeffhung zwischen der Schicht von Contact» substanz und dem Deckel des Kastens und wird in passenden Kammern gesammelt.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:;
    Bei der Gewinnung von Schwefel aus Schwefelwasserstoff:
    ι. Das Hindurchleiten von Mischungen von Luft und Schwefelwasserstoff in äquivalenten Mengen: '■■■. . .
    a) durch Eisenoxyd, welches mit Kalk, Magnesia, Thonerde oder dergleichen Substanzen gemischt ist;
    b) durch irgend welche anderen pyrophorähnlich wirkenden Contactsubstanzen; wie Kupferoxyd, Chromoxyd, Chromate, Manganoxyd, kohlensaures Mangan- : oxydul etc., welche Schwefelwasserstoff
    ■: bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur, zu zersetzen und bei Luftzutritt sich wieder zu oxydiren im Stande sind. ' . ./
  2. 2. Die Erhaltung der Temperatur, die zur Fortdauer der Reaction nöthig ist, durch welche Schwefelwasserstoff, wie erwähnt, zersetzt wird, in Berührung mit den oben' genannten oder irgend welchen gleichwerthigen anderen pyrophorähnlich wirkenden Contactsubstanzen, durch geregelte Zufuhr von Luft.
  3. 3. Die Zuführung von hinlänglichen Mengen von Luft, um den nach obigem Proeefs erhaltenen Schwefel gleich nach seiner Bildung in. schweflige Säure zu verwandeln, wo solches wünschenswerth sein mag. \
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE752319C (de) * 1941-11-21 1953-03-23 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure aus Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen
DE1086847B (de) * 1955-07-30 1960-08-11 Ruhrchemie Ag Verfahren zur Entfernung des in Gasen vorhandenen Schwefels
FR2501662A1 (fr) * 1981-03-13 1982-09-17 Rhone Poulenc Spec Chim Catalyseurs et procede d'oxydation de l'hydrogene sulfure et/ou des composes organiques du soufre en anhydride sulfureux
DE2845725C2 (de) * 1978-10-20 1985-08-08 Giulini Chemie Gmbh, 6700 Ludwigshafen Verwendung einer Gasreinigungsmasse zur Entschwefelung von Gasen

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