DE4141647A1 - Verfahren zum roesten von sulfidischen erzen - Google Patents
Verfahren zum roesten von sulfidischen erzenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rösten
von sulfidischen Erzen oder Anreicherungsprodukten von
Erzen, welche Edelmetalle, beispielsweise Gold, die in
einer späteren Verfahrensstufe aus dem Erz gewonnen werden
sollen, und eventuelle eine Verunreinigung, beispielsweise
Arsen, enthalten, wobei
- - das sulfidische Erz oder das Erzkonzentrat und ein Schwefel bindendes, kalkhaltiges Material in einen Röstofen eingetragen werden,
- - das sulfidische Erz oder das Erzkonzentrat unter Abgabe von Schwefeldioxid und Wärme geröstet wird,
- - der Röstofen durch Einspritzen von Kühlwasser in den Röstofen gekühlt wird,
- - das gebildete Schwefeldioxid zum Reagieren mit dem Schwefel bindenden, kalkhaltigen Material gebracht wird, so daß Calciumsulfat gebildet wird; und
- - das dabei gebildete Calciumsulfat oder Calciumsulfit und das beim Rösten gebildete Röstgut aus dem Ofen ausgetragen werden.
Mit sulfidischen Erz ist hier feinkörniges Erz oder ein
irgendwie angereichertes, sulfidisches Erzkonzentrat
gemeint. Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich
vorzüglich zur Behandlung von z. B. goldführenden Pyriterzen
und in gewissen Fällen von Kupfererzen, wie Kupferkies
oder anderen, Metallsulfid enthaltenden Erzen mit relativ
hohen Schwefelgehalten und einem gewissen Gehalt von
Edelmetallen. Das Rösten kann zweckmäßig in einem Röstofen
mit Fließbett erfolgen, wobei die Erze beim Rösten normalerweise
eine Teilchengröße von 30-300 µm haben.
Oft enthalten die edelmetallführenden Sulfiderze auch ein
Arsen-, Antimon- oder Wismutmineral, wobei z. B. erhebliche
Mengen Arsen in dem zu behandelnden Material vorkommen
können und Gehalte bis 10-15% nicht selten sind. Das Arsen
in den Arseniden wird in derselben Weise wie der Schwefel
in den Sulfiden oxidiert. Beim Rösten mit annähernd äquivalenter
Sauerstoffmenge entstehen flüchtige Arsenverbindungen,
z. B. AS₂O₃, die gewöhnlich mit den Abgasen aus dem
Röstofen ausgetrieben werden. Die flüchtigen Arsenverbindungen
desublimieren erst bei relativ niedrigen Temperaturen
um 100°C.
Es ist bekannt, daß der Schwefelgehalt in den Rauchgasen
von Röstöfen sowie von Verbrennungsöfen auf dem sog.
trockenen Wege reduziert werden kann, indem Calciumoxid,
Calciumcarbonat oder irgendeine andere alkalische Verbindung,
z. B. Dolomit, in den Ofen eingetragen wird, welche
dann mit dem Schwefeldioxid reagiert und Calciumsulfat,
d. h. Gips, oder Calciumsulfit, bildet.
Dies ist u. a. durch das US-Patent 46 15 729 bekannt, das ein
Zweistufenverfahren für sulfidisches Kupferkonzentrat
beschreibt. Das Kupferkonzentrat wird zusammen mit trockenem
Kalkstein CaCO₃ oder Kalk CaO als Absorber in einen Röstofen
eingetragen und bei Temperaturen über 850°C geröstet, d. h.
über derjenigen Temperatur, bei der CaCO₃ thermisch in CaO
zerlegt wird. Bei dieser Temperatur erfolgt die Reaktion
CaCO₃+SO₂+½ O₂=CaSO₄+CO₂.
Der Schwefel wird im ersten Röstofen als Calciumsulfat
gebunden. Die Temperatur im Röstofen sollte jedoch unter
1000°C gehalten werden, weil das gebildete Calciumsulfat
bei höheren Temperaturen zerlegt wird. Das Röstgut wird
von der ersten Stufe zu einer zweiten Schmelzstufe weitergeführt,
wo es mit frischem Kupferkonzentrat gemischt wird.
Reiner Sauerstoff wird dem Ofen zugeführt, wobei kalkhaltige
Ferritschlacke, reines Kupfer und schwefeldioxidreiches
Gas gebildet werden. Das schwefeldioxidreiche Gas sollte
danach behandelt oder z. B. in einer Schwefelsäurefabrik
ausgenutzt werden, bevor es in die Atmosphäre abgegeben
wird. Das in der US-PS 46 15 729 erwähnte Zweistufenverfahren
erfordert also eine separate Wiedergewinnungsanlage
für Schwefeldioxid.
Beim Rösten von sulfidischen Erzen zur darauffolgenden
Gewinnung von Edelmetallen oder anderen wertvollen Metallen,
z. B. in Anlagen, die weit entfernt von anderen Industrien
liegen und in denen eine Anwendung vom Schwefeldioxid der
Röstgase, beispielsweise als Schwefelsäure, aus verschiedenen
Gründen nicht in Frage kommen kann, sollte das gebildete
Schwefeldioxid z. B. als Gips beim Rösten aufgefangen werden.
Die Reaktion zwischen SO₂ und CaCO₃ in der Gasreinigung
sowie in herkömmlicher Rauchgasreinigung hat einen geschwindigkeitshemmenden
Faktor in der Diffusion von Gasen sowohl
in den Reaktionsbereich des Kalkteilchens hinein als auch
aus diesem heraus. Dies gilt insbesondere für Röstöfen, wo
das Erz im Fließbett geröstet und der Kalk als relativ
große Teilchen eingetragen wird. In solchen, relativ
gesehen, großen Teilchen reagiert der Kalk in der Oberflächenschicht
der Teilchen zuerst mit dem Schwefeldioxid.
Auf der Oberfläche der Teilchen wird dabei eine Schicht
aus Calciumsulfat gebildet, die weiteres Schwefeldioxid
davon abhält, in die Teilchen einzudringen und mit dem
unverbrauchten Anteil Kalk im Teilchen zu reagieren. Dies
führt dazu, daß bei der Verwendung von Kalkstein eine
zufriedenstellende Ausnutzung des Kalks lange Reaktionszeiten
und einen hohen Absorberverbrauch erfordert. Bei der
Verwendung von gebranntem Kalk CaO müßten die Verhältnisse
wesentlich vorteilhafter sein, aber auch hier hat der
gebildete Gips CaSO₄ eine reaktionshemmende Einwirkung, so
daß eine zufriedenstellende Ausnutzung des gebrannten
Kalks nicht erreicht wird. Es hat sich deshalb gezeigt,
daß ein Schwefelabsorptionsverfahren, in dem die Rauchgase
mit Calciumoxid oder Calciumcarbonat behandelt werden, das
als Teilchen direkt in den Verbrennungs- oder Röstofen
eingetragen wird, einen großen Überschuß an kalkhaltigem
Material erfordert, um den Schwefel aus den Rauchgasen zu
entfernen. Dieser Überschuß an Kalk wirkt sich in den
späteren Verfahrensstufen störend aus.
Bei der Verwendung von Kalk, CaCO₃ oder CaO kann also beim
Rösten von sulfidischen Materialien eine ziemlich gute
Beseitigung von SO₂ nur mit einem erheblichen Überschuß
an Kalk erzielt werden. Dies kann in den meisten Fällen
geschehen, ohne daß das Wärmegleichgewicht negativ wird,
erhöht aber sowohl die Kosten als auch die Materialmengen.
Falls das Röstgut danach, wie dies oft der Fall ist, zur
Gewinnung von Wertmetallen im Röstgut gelaugt werden soll,
wird ein großer Überschuß an Kalk eine verteuernde
Einwirkung auf diese Verfahrensstufen haben. Bei der Cyanidlaugung
von Gold oder Silber aus dem Röstgut hat ein kleiner
Überschuß an Kalk keine größere Bedeutung, weil die
Laugung in alkalischer Umgebung erfolgt, aber bei der
Laugung von z. B. Kupfer, Cu, die meistens in saurer Umgebung
erfolgt, bedeutet jeder Überschuß an freiem Kalk einen
äquivalenten Säureverbrauch.
Um bei der Schwefelabsorption die Reaktivität des Kalksteins
und des Kalks zu verbessern sind verschiedene, zusätzliche
Verfahren vorgeschlagen worden.
Das schwedische Patent SE 451 158 schlägt ein Verfahren
vor, in dem die in einem Fließbettofen vorhandenen Absorptionsteilchen
im Ofen zerlegt werden, indem Gas mit hoher
Geschwindigkeit im Fließbett durch eine spezielle Einfülldüse
geblasen wird. Auf diese Weise werden die Teilchen im
Bett dazu gebracht, mit hoher Geschwindigkeit aufeinanderzuprallen
und in einem gewissen Ausmaß zerlegt zu werden,
so daß der im inneren Teil der Teilchen vorhandene,
unverbrauchte Absorber freigelegt und zum Absorbieren von
Schwefeldioxid aus den Rauchgasen verwendbar wird.
Im schwedischen Patent SE 457 014 ist ferner eine andere
Technik vorgeschlagen worden, um den inneren Teil der
Absorptionsteilchen der Absorption zugänglich zu machen,
indem Absorptionsteilchen aus dem Ofen entfernt und mit
Wasserdampf behandelt werden. Calciumoxid und Calciumcarbonat
im entfernten Material reagieren dann mit dem Wasserdampf
unter Bildung von Calciumhydroxid. Diese Reaktionen
sind kräftig genug, um die Teilchen zu zersplittern.
Unverbrauchtes Absorbermaterial im inneren Teil der Teilchen
wird freigelegt und der Absorption zugänglich. Das gebildete
Calciumhydroxid hat in Form von feinem Pulver eine hohe
Reaktivität aufgrund seiner großen verfügbaren Reaktionsfläche.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zurm Rösten von sulfidischen Erzen zu schaffen,
wo beim Rösten gebildetes Schwefeldioxid einfach und wirksam
aus den beim Rösten gebildeten Gasen entfernt werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die weitere Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, wo das Schwefeldioxid
als ein stabiles, zur Abfallagerung geeignetes Material
verwertet oder eventuell als ein wiederverwertbares Material
gebunden werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zu schaffen, das sich besonders zum Rösten
von Edelmetalle führenden sulfidischen Erzen eignet.
Ferner liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zu schaffen, mit dem man außerdem
eventuell beim Rösten ausgelöstes Arsen als eine zur
Abfallagerung geeignete Verbindung verwerten kann.
Gemäß der vorliegenden Erfindung hat man das Problem der
Schwefeldioxidabsorption in den oben beschriebenen Röstverfahren
verblüffend einfach gelöst, und zwar dadurch, daß
dem Kühlwasser des Röstofens kalkhaltiges Material beigemischt
und auf diese Weise eine reaktive Kalkaufschlämmung
in den Röstofen eingetragen wird. Die Kalkaufschlämmung
kann z. B. eine Aufschlämmung von gelöschtem Kalk oder
Kalkstein oder z. B. eine Aufschlämmung von Dolomitkalk sein.
Das Rösten erfolgt unter Verhältnissen, die die Bildung von
Calciumsulfat fördern, wobei der Schwefel schon im Röstofen
als Calciumsulfat oder Calciumsulfit effektiv an den Kalk
gebunden wird, so daß keine zusätzliche Schwefelreinigungsanlage
erforderlich ist. Das Calciumsulfat oder Calciumsulfit
kann zusammen mit dem übrigen Röstgut aus dem Röstofen
ausgetragen werden.
Das Rösten gemäß der vorliegenden Erfindung zielt also
darauf ab, bei normalem Rösten SO₂ ans CaSO₄ direkt im
Reaktor zu binden. Der Reaktor kann ein normaler Röstofen,
ein Reaktor mit blasenbildender oder zirkulierender Wirbelschicht
oder aber eine Kombination davon sein. Das Verfahren
kann verwendet werden, wenn der gebildete Gips oder das
Calciumsulfit und eventuell freier Kalk die nachfolgende
Behandlung nicht stören. Selbstverständlich ist das Verfahren
besonders verwendbar, weil das beim Rösten gebildete
SO₂ zu keinem anderen Zweck vernünftig verwendet und auch
nicht in die Atmosphäre abgegeben werden kann. In Röstanlagen
in der Nähe von Erzlagerstätten, aber weit entfernt
von anderen Industrien, sollte der Schwefel aus den Abgasen
entfernt werden, auch wenn es nicht wirtschaftlich ist,
ihn als reinen Schwefel oder Schwefelsäure wiederzuverwenden.
Der Schwefel sollte dann in stabiler Form gelagert
werden. Calciumsulfat ist ein derartiges stabiles Produkt,
das sich zur Abfallagerung eignet.
Das Röstverfahren gemäß der Erfindung eignet sich z. B. für
goldhaltige Sulfide (Pyrit und/oder Pyrrhotin), die nicht
mit Cyanid oder anderen Komplexbildnern ohne Oxidation
gelaugt werden können. In der Regel sind diese Vorkommen
ziemlich schwach, und eine Anlage zum Herstellen von H₂SO₄
wird zu teuer, und oft ist auch kein Markt für die Säure
vorhanden. Falls ein derartiges Vorkommen in der Nähe von
Wohn- oder Landwirtschaftsgebieten liegt, wird es meistens
nicht ausgebeutet, weil es schwierig ist, das Erz zum
Goldlaugen geeignet zu machen.
Das Rösten gemäß der vorliegenden Erfindung macht das
Röstgut laugbar und ermöglicht es, aus dem Erz Wertmetalle
zu gewinnen. Das Röstgut kann danach zur Gewinnung der
Wertmetalle mit Cyanidlaugung behandelt werden. Mittels
der neuen Erfindung vermeidet man große Überschußmengen
von nicht reagiertem Kalk im Röstgut, was auf das Verfahren
negativ einwirken würde.
Die erforderlichen Kalkmengen werden auf ein Mindestmaß
reduziert, weil der Kalk in Wasseraufschlämmung ein äußerst
reaktives Calciumhydroxid bildet und als Wasseraufschlämmung
gleichmäßig mit dem Kühlwasser im Röstofen in einfacher
Weise verteilt werden kann. Normalerweise sind die Kühlwassermengen
ausreichend, damit die erforderliche Kalkmenge
die Kalkaufschlämmung nicht zu dick macht, was zu einem
Verstopfen der Einspritzdüsen führen würde. Das Wasser
verdampft im Röstofen und stellt kein Abwasserproblem dar.
Das Kühlwasser wird z. B. durch im Dach des Röstofens
angeordnete Düsen in den Röstofen eingespritzt.
Die vorliegende Erfindung kann beim Rösten in verschiedenen
Typen von Röstöfen angewendet werden, z. B. Drehöfen,
Etagenöfen, Wirbelschichtöfen und auch in Wirbelschichtöfen
mit zirkulierendem Bett.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich also vorzüglich
beispielsweise zum
- - Rösten von goldführendem Pyriterz mit darauffolgender Cyanidlaugung und
- - Rösten von Kupfererz mit einer ersten Stufe, bestehend aus Cyanidlaugung von Edelmetallen, und darauffolgenden Stufen, bestehend aus saurer Laugung von Kupfer mit darauffolgender Gewinnung von metallischem Kupfer. Da die Kalkmengen auf ein Mindestmaß reduziert sind, kann sowohl alkalische als auch saure Laugung vorgenommen werden, um Edelmetalle oder Kupfer zu gewinnen.
Bei dem Rösten und der nachfolgenden Goldlaugung sollte die
Rösttemperatur derart gewählt werden, daß kein Sintern in
den Teilchen entsteht, sondern daß das Röstgut porös und
leicht zu laugen wird.
Die Rösttemperatur zum Rösten von Sulfiden für die darauffolgende
Laugung sollte unter der niedrigsten Sintertemperatur,
die im Teilchen entstehen kann, aber über der Sulfatisiertemperatur
des Eisens liegen. Für ein möglichst
poröses Material bedeutet dies, daß der geeignete Arbeitsbereich
zwischen 600°C und 850°C liegt. In diesem Bereich
würde ein Ausnutzen von CaCO₃ fast unmöglich sein, und
auch CaO würde eine ungenügende Ausbeute ergeben. Ca(OH)₂
dagegen reagiert erheblich vollständiger als sowohl Kalkstein
wie gebrannter Kalk. Weil die Röstöfen unter den
Verhältnissen, die hier meistens in Frage kommen, normal
durch direktes Einspritzen von Wasser gekühlt und gesteuert
werden, kann auch ein aus Wasser und gelöschtem Kalk
bestehender Kalkschlamm in einfacher Weise eingespritzt
werden. Hierdurch erhält man ein aktives und im Reaktorraum
gut verteiltes Absorptionsmaterial. Die Technik des Wassereinspritzens
ist in der Rösttechnik bekannt, aber niemand
hat bis jetzt gezeigt, daß sie auch zum Entschwefeln von
gebildeten Röstgasen ausgenutzt werden kann. Natürlich
kann eine Zusatzmenge von Ca(OH)₂ nicht nur zusammen mit
dem Kühlwasser, sondern auch getrennt eingebracht werden,
falls das Verfahren dies erfordern sollte. Beim Rösten von
Erzen, die so große Mengen Kalk erfordern, daß die
Kühlwasseraufschlämmung wahrscheinlich einen zu hohen
Kalkgehalt erhalten würde, falls die gesamte Kalkmenge mit
dem Kühlwasser eingebracht werden sollte, kann deshalb ein
Teil Ca(OH)₂ in fester Form eingebracht werden.
Der Unterschied im Ergebnis zwischen bekannten Röstverfahren
und der vorliegenden Erfindung kann derart dargestellt
werden, daß mit dem Bett zugeführtem CaO unter guten
Verhältnissen ein Entschwefelungs-Wirkungsgrad von etwa 50%
erreicht wird, während man mit Ca(OH)₂ auf 90% kommt. Mit
CaO braucht man also die doppelte Menge, während man mit
Ca(OH)₂ nur 10% Überschuß über dem Theoretischen braucht.
Was dies an Material und zusätzlichen Neutralisationskosten
bei der nachfolgenden Laugung bedeutet, kann einfach
ausgewertet werden.
Viele der goldführenden Sulfiderze, die durch Rösten
vorbehandelt werden können, enthalten oft auch erhebliche
Mengen Arsen. Beim Rösten mit Luft/Sauerstoffüberschuß,
was zur Sulfatbildung erforderlich ist, wird auch Arsenat
gebildet. Hierdurch verhindert man, daß das Arsen als
As₂O₃ sublimiert und mit den Abgasen aus dem Verfahren
ausgetragen wird. Um schnelle und leicht reagierende
Arsenate zu erhalten, ist die Einbringung von CaO ins System
erforderlich. Durch Rösten gemäß der Erfindung in Gegenwart
von reaktivem Kalk und mit Luftüberschuß wird das Arsen
in Form von Calciumarsenaten gebunden. Bei Temperaturen,
bei denen Eisensulfate zerlegt werden, wird das Arsen auch
als Eisenarsenate gebunden. Für eine vollständigere und
schnellere Reaktion sind jedoch die Calciumsalze bevorzugt.
Die Temperatur beim Rösten im Fließbett sollte vorteilhaft
im Bereich 600°C-850°C gehalten werden, wenn möglich im
Bereich 650°C-750°C. Eine vollständige Oxidation von
Arsenverbindungen zur Arsenaten erfordert eine Temperatur
von etwa 600°C, um wirksam zu sein. Dagegen sind Temperaturen
von mehr als 850°C riskant, weil höhere Temperaturen
zum Sintern des Bettes führen können.
Die gebildeten Calcium- oder Eisenarsenate sind sehr
schwerlöslich. Weil beim Rösten nicht die ganze Menge CaO
zu CaSO₄ reagiert hat, wird ein gewisser Überschuß an Ca-
Ionen vorhanden sein, die die Löslichkeit der Arsenate
noch mehr reduzieren. Da außerdem Fe-Ionen immer vorkommen,
und da die Fe-Arsenate ein niedrigeres Löslichkeitsprodukt
haben als die Ca-Arsenate, wird dies die löslice As-Menge
noch mehr reduzieren. Die Abgabe von Arsenationen beim
Zerfall des Calciumarsenats durch die Bildung von CaCO₃,
weil CO₂ in der Atmosphäre vorkommt, wird verhindert, da
eine ausreichende Menge Fe-Ionen immer vorhanden ist, um
das schwerlösliche Eisenarsenat zu bilden.
Der beim Rösten aus dem Kühlwasser gebildete Dampf wird
direkt mit den Abgasen ausgetragen. Die Wärme der Abgase
kann erforderlichenfalls z. B. in einem normalen Abhitzekessel
ausgenutzt werden.
Das Rösten von Schwefelkies-Pyrit-Schlich (38,6% Fe, 31,4%
S, 30% Gangart) erfordert bei normalem Rösten mit 10%
Luftüberschuß 1760 Nm³ Luft pro t Schlich. Beim Rösten
mit einer Bettemperatur von 800°C wird Wärme freigegeben,
die unter Beachtung von 10% Feuchtigkeit im Schlich und
die Wärmeverluste des Ofens ein direktes Einspritzen von
Wasser in einer Menge von 400-450 kg H₂O/t Schlich erfordert.
Falls in derselben Weise und bei derselben Temperatur
geröstet wird, jedoch unter Zugabe von Ca(OH)₂ und unter
Bildung von CaSO₄, ist eine wesentlich größere Luftmenge
erforderlich, weil alles SO₂ und SO₃ oxidiert werden soll
und dann CaSO₄ bilden soll. Diese Sulfatisierreaktion gibt
eine erhebliche Wärmemenge frei. Dies bedeutet, daß,
obwohl die Luftmenge auf 2400 Nm³ Luft/t Schlich (13%
Überschuß) steigt und CaO mit 610 kg/t Schlich in Form
von Ca(OH)₂ eingebracht wird, immer noch etwa 900 kg
Wasser/t Schlich zur Kühlung der Reaktion erforderlich sind.
In einem Verfahren mit einer Zugabe von 610 kg CaO/t Schlich
waren also 900 kg Wasser/t Schlich erforderlich. 610 kg
CaO entsprechen 810 kg Ca(OH)₂, und die erforderliche
Wassermenge beträgt 700 kg. Dies ergibt eine Dichtezahl
von 54%. Sollten erheblich größere Mengen Ca(OH)₂ erforderlich
sein, z. B. für Schlich mit schlechteren S/H-Verhältnissen,
kann ein festes Ca(OH)₂ mit Bett direkt zugeführt
werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Rösten von sulfidischen Erzen oder Erzkonzentraten,
die teils Edelmetalle, beispielsweise Gold,
welche in einer späteren Verfahrensstufe gewonnen werden
sollen, und teils irgendeine Verunreinigung, beispielsweise
Arsen, enthalten, wobei
- - das sulfidische Erz oder das Erzkonzentrat und ein Schwefel bindendes, kalkhaltiges Material in einen Röstofen eingetragen werden,
- - das sulfidische Erz oder das Erzkonzentrat unter Abgabe von Schwefeldioxid und Wärme geröstet wird,
- - der Röstofen durch Einspritzen von Kühlwasser gekühlt wird,
- - das Schwefeldioxid zum Reagieren mit dem Schwefel bindenden, kalkhaltigen Material gebracht wird, so daß Calciumsulfat gebildet wird, und
- - das dabei gebildete Calciumsulfat oder Calciumsulfit und das beim Rösten gebildete Röstgut aus dem Ofen ausgetragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- - das kalkhaltige Material dem Kühlwasser des Röstofens beigemischt und das Kühlwasser in Form einer reaktiven kalkhaltigen Wasseraufschlämmung in den Röstofen eingetragen wird, um den Röstofen zu kühlen und im Röstofen mit dem in diesem gebildeten Schwefeldioxid unter Bildung von Calciumsulfat zu reagieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die kalkhaltige Wasseraufschlämmung eine Calciumhydroxidaufschlämmung
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die kalkhaltige Wasseraufschlämmung dazu gebracht wird,
unter Bildung von stabilen Calciumarsenaten mit aus dem
Erz beim Rösten freigegebenen Verunreinigungen, beispielsweise
Arsen, zu reagieren.
4. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das sulfidische Erz bei 600-850°C geröstet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das sulfidische Erz bei 650-750°C geröstet wird.
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SE457014B (sv) * | 1987-03-25 | 1988-11-21 | Abb Stal Ab | Saett att foerbaettra utnyttjningen av svavelabsorbent vid foerbraenning i en fluidiserad baedd och en kraftanlaeggning med foerbraenning i fluidiserad baedd |
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