DE4122894C1 - - Google Patents

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DE4122894C1 DE19914122894 DE4122894A DE4122894C1 DE 4122894 C1 DE4122894 C1 DE 4122894C1 DE 19914122894 DE19914122894 DE 19914122894 DE 4122894 A DE4122894 A DE 4122894A DE 4122894 C1 DE4122894 C1 DE 4122894C1
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Gurudas Dr. 3555 Fronhausen De Samant
Bodo Peinemann
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von dampfförmigem Arsen und dampfförmigen Arsenverbindungen aus heißen, staubhaltigen Gasen, wobei Feststoffe aus dem Gas oberhalb der Kondensationstemperatur des Arsens und der Arsenverbindungen abgeschieden und dann unter Zufuhr von sauerstoffhaltigen Gasen oxidiert werden.
In der Hüttenindustrie fallen bei der Verarbeitung von arsenhaltigen Erzen, Konzentraten oder Zwischenprodukten heiße Abgase an, die dampfförmiges metallisches Arsen oder dampfförmige Arsenverbindungen wie Arsenoxide oder Arsensulfide enthalten. Ihre Menge kann zwar relativ gering sein, jedoch müssen sie weitgehendst entfernt und weiterverarbeitet oder in unschädliche Verbindungen überführt werden.
Solche Gase fallen insbesondere bei der Verarbeitung von sulfidischen Erzen, Konzentraten oder Zwischenprodukten an, bei denen der Schwefelgehalt durch oxidierende Röstung entfernt wird, als SO₂ im Röstgas vorliegt und anschließend in Kontaktanlagen zu Schwefelsäure verarbeitet wird. Als unerwünschtes Begleitelement muß vorliegendes Arsen dabei sowohl aus dem Röstgut als auch aus dem Röstgas weitgehendst entfernt werden. Dies geschieht durch die sogenannte entarsenierende Röstung. Dabei wird der Arsengehalt des Materials bei einem niedrigen Sauerstoffgehalt in der Röstzone verflüchtigt und gelangt in Form von dampfförmigem Arsen oder dampfförmigen Arsenoxiden und Arsensulfiden in die austretende Gasphase. Dort werden Arsen und Arsensulfide bei höherem Sauerstoffpartialdruck zu dampfförmigen Arsenoxiden oxidiert. Die im Röstgas enthaltenden staubförmigen Feststoffe werden entweder oberhalb der Sublimationstemperatur der Arsenoxide abgetrennt und dann die Arsenoxide bei niedrigeren Gastemperaturen abgeschieden, oder die Feststoffe und Arsenoxide werden bei niedrigeren Gastemperaturen zusammen abgeschieden. Im ersten Fall fallen verunreinigte Arsenoxide an. Im zweiten Fall wird das abgeschiedene Arsen mit den anderen abgeschiedenen Feststoffen in den Prozeß zurückgeführt, insbesondere wenn die Feststoffe Wertmetalle enthalten und schon deshalb rezirkuliert werden müssen, oder die abgeschiedenen Feststoffe müssen wegen ihres Arsengehaltes unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen deponiert werden. Außerdem besteht im zweiten Fall die Gefahr, daß sich ein Teil des Arsenoxids mit Metalloxiden zu Metallarsenaten umsetzt, wie insbesondere mit Fe₂O₃ zu FeAsO₄. Die Metallarsenate lagern sich auf den Kornoberflächen ab und verstopfen die Poren. Insbesondere bei der Golderzröstung wird durch Bildung von FeAsO₄ auf der Kornoberfläche der Cyanidverbrauch bei der Laugung erhöht und die Ausbeute verringert.
Aus der DE-PS 11 32 942 ist ein Verfahren zum Rösten von eisenhaltigen sulfidischen Erzen, insbesondere Pyrit, bekannt, bei dem die Erze in einer einstufigen Wirbelschichtröstung mit sauerstoffhaltigen Gasen bei 800 bis 900°C bei einem Sauerstoffpartialdruck von höchstens 2,9 × 10-8 atm geröstet werden, so daß der Eisengehalt zu Fe₃O₄ umgesetzt wird, etwas Schwefel sublimiert und Arsen, Arsensulfide und Arsenoxide verdampft werden. Anschließend werden vom Röstgas mitgeführte Feststoffe bei Temperaturen oberhalb der Kondensationstemperatur von Schwefel und Arsen abgeschieden und das Röstgas durch Zufuhr von Luft oder Sauerstoff nachverbrannt, wobei der Sauerstoffpartialdruck soweit erhöht wird, daß eine vollständige Verbrennung des Schwefels im gereinigten Röstgas erfolgt. Die bei der Nachverbrennung anfallenden Arsenoxide werden bei ihrer Abscheidung aus dem Gasstrom durch restlichen Staub verunreinigt.
Aus der DE-PS 14 58 744 ist ein Verfahren zum Rösten von Eisensulfiden bekannt, bei dem die Erze in einer einstufigen Wirbelschichtröstung mit sauerstoffhaltigen Gasen bei 700 bis 1100°C und einem Sauerstoffpartialdruck von etwa 10-2 bis 10-15 atm geröstet werden, wobei teilweise Fe₂O₃ entsteht, das anwesende Arsen weitgehend als As₂O₃ und der Schwefel als Elementarschwefel verflüchtigt werden. Nach Abtrennung der Feststoffe aus dem Röstgas wird der Sauerstoffpartialdruck im Röstgas durch Zufuhr von Luft erhöht und der Elementarschwefel sowie die Arsenverbindungen oxidiert. Auch bei diesem Verfahren werden die Arsenoxide bei ihrer Abscheidung aus dem Gasstrom durch restlichen Staub verunreinigt.
Aus der EP-PS 01 28 887 ist es bekannt, sulfidische Konzentrate mit einer mittleren Korngröße unter 1 mm, die Kupfer und Edelmetalle als Wertmetall sowie Arsen als Verunreinigung enthalten, in einer zirkulierenden Wirbelschicht bei einem Sauerstoffpotential von 10-14 bis 10-16 at und bei niedrigen Temperaturen, welche die Aufspaltungs- oder Zersetzungstemperaturen übersteigen, zu rösten und das Arsen zu verflüchtigen. Aus der aus dem Wirbelschichtreaktor ausgetragenen Suspension wird der größte Teil des Feststoffes bei gleichen Bedingungen in einem Heißzyklon abgeschieden und wieder in den Wirbelschichtreaktor zurückgeführt. Aus dem Gas wird weiterer Feststoff in einem zweiten Zyklon entfernt. Nach einer eventuellen Feinreinigung in einer elektrostatischen Reinigung wird das Abgas in den Kamin geleitet. Das Röstgut aus der zirkulierenden Wirbelschicht und evtl. im zweiten Zyklon abgeschiedener Feststoff werden in eine klassische Wirbelschicht geleitet, wo bei erhöhtem Sauerstoffpotential der vorhandene Schwefel abgeröstet wird. Die im Abgas der zirkulierenden Wirbelschicht enthaltenen Arsenoxide werden bei Unterschreitung der Sublimationstemperatur mit den restlichen Feststoffen gemeinsam abgeschieden. Außerdem kann dieses Abgas verflüchtigten Schwefel enthalten.
Aus der DE-PS 30 03 635 ist es bekannt, arsenhaltige Materialien, insbesondere NE-Metallerze, in einer ersten Stufe bei Temperaturen von 627 bis 927°C und Sauerstoffpartialdrücken von ungefähr 10-16 bar zu behandeln und das Arsen zu verflüchtigen. Der Feststoff wird in einer zweiten Stufe bei oxidierenden Bedingungen geröstet. Das Gas der zweiten Stufe wird zum Teil abgezogen und in eine Gasreinigung geleitet und zum Teil in die erste Stufe geleitet. In das Abgas der ersten Stufe werden Schwefel und Sauerstoff eingebracht und das Arsen vollständig in Arsensulfide umgesetzt. Die Arsensulfide liegen teilweise als Flugstaub und teilweise dampfförmig vor. In einer Wäsche werden die dampfförmigen Arsensulfide kondensiert und zusammen mit den festen Arsensulfiden abgeschieden. Nach der Trennung vom Waschwasser werden die Arsensulfide deponiert. Durch die Anwesenheit von SO₂ besteht die Gefahr der Bildung von Arsenoxiden, deren Löslichkeit jedoch eine Deponie nicht zuläßt. Außerdem ist ein Verbraucher an Elementarschwefel erforderlich.
Aus der DE-PS 15 83 184 ist ein Verfahren zur Entfernung von Arsen aus Eisenerzen und Pyritabbränden bekannt, bei dem die Erze mit Kalziumoxid oder Kalziumkarbonat in einer Menge von 0,5 bis 5% als Ca bezogen auf das Gewicht des Erzes gemischt und auf 800 bis 1000°C in oxidierender Atmosphäre erhitzt werden. Dabei wird das Arsen in der feinkörnigen Fraktion konzentriert. Diese werden von der groberen Fraktion getrennt und aus ihnen das Arsen mit Säuren ausgelaugt. In der Schilderung des bekannten Standes der Technik wird die Zugabe von Oxiden, Hydroxiden und verschiedenen Salzen von Alkali- und Erdalkalimetallen beim Pyritrösten beschrieben, die mit dem As-Gehalt des Erzes entsprechende Arsenate bilden können, die im Wasser löslich sind. Die Wirkung dieser Zusätze in der Röststufe ist durch die Bildung der entsprechenden Sulfate beschränkt, da diese im Hinblick auf eine Arsenfixierung beinahe vollständig inaktiv sind. Bei der Zugabe dieser Stoffe zu Pyritabbränden in oxidierender Atmosphäre bei 500 bis 900°C werden Arsenate gebildet, die mit Salz- oder Säurelösungen ausgelaugt werden. Die Arsenate sind nicht deponierbar, und bei der Laugung fällt eine arsenhaltige Lösung an, die praktisch nicht zu entsorgen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das in den Gasen vorhandene metallische Arsen und die vorhandenen Arsenverbindungen in wirtschaftlicher Weise in deponierfähige Form zu bringen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß das Gas nach der Abtrennung von Feststoffen unter Zusatz von einem oder mehreren Stoffen aus der Gruppe der Oxide, Hydroxide, Karbonate, Sulfate von Eisen, Kalzium, Magnesium, Barium oder von Pyrit in einer Korngröße unter 3 mm und in Gegenwart von Wasserdampf bei Temperaturen von 300 bis 800°C unter oxidierenden Bedingungen mit mindestens 1% Sauerstoff im Abgas behandelt und der Arsengehalt in stabile Arsenate umgesetzt wird, und daß die Arsenate aus dem Gasstrom abgeschieden und abgeführt werden. Die dampfförmigen Arsenverbindungen in dem zu behandelnden Gas können Arsenoxide und Arsensulfide sein. Die Prozentangaben bei den Gasen erfolgen in Volumenprozent. Das Gas kann SO₂-frei sein oder SO₂ enthalten, je nachdem aus welcher Quelle es stammt. SO₂-haltige Gase entstehen zum Beispiel bei der Röstung von Schwefel enthaltenden Materialien wie z. B. sulfidischen NE-Metallerzen. SO₂-freie Gase entstehen z. B. bei der thermischen Verarbeitung von Arsen enthaltenden Zwischenprodukten und Abfällen wie Schlämmen, Stäuben und Lösungen der Hüttenindustrie. Die Abtrennung der Feststoffe aus dem Gas erfolgt zweckmäßigerweise in Zyklonen und/oder keramischen Filtern, z. B. Kerzenfiltern und/oder Heißelektrofiltern. Als Zusatzstoffe können Abfallprodukte wie z. B. Rotschlamm aus der Aluminiumindustrie, Filtersalze und Abfallgips verwendet werden. Besonders geeignet sind Sulfate. Die Korngröße der Zusatzstoffe soll möglichst klein sein, da dann die Reaktionszeit verringert wird und die erforderliche Menge geringer ist. Unter dem Ausdruck "stabile Arsenate" sind solche Arsenate zu verstehen, die nur eine geringe Löslichkeit in Regenwasser haben. Mit steigendem Sauerstoffpartialdruck nimmt die Löslichkeit ab. Die Zusatzstoffe werden in einer solchen Menge zugegben, daß sie mindestens zur Bildung der Arsenate ausreichen. Das für den Wasserdampf erforderliche Wasser kann durch entsprechende Dampfzugabe, durch Feuchtigkeit oder Kristallwasser in den Zusatzstoffen in das zu behandelnde Gas eingebracht werden. Die Temperatur bei der Arsenatbildung beträgt vorzugsweise 500 bis 600°C. Der Sauerstoffgehalt im Abgas kann beliebig hoch sein, z. B. 50%. Wenn das Abgas SO₂ enthält, kann es in einer Schwefelsäureanlage zu Schwefelsäure verarbeitet werden. Die Behandlung kann in einer zirkulierenden Wirbelschicht, einer klassischen Wirbelschicht, einem Drehrohrofen oder in einem Etagenofen erfolgen.
Die stabilen Arsenate haben eine so geringe Löslichkeit, daß sie ohne besondere Vorkehrungen deponiert werden können.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die Zusatzstoffe in einer Korngröße von mindestens 80% mit 10 bis 200 µm eingesetzt werden. Bei dieser Korngröße erfolgt eine besonders schnelle und weitgehende Arsenatbildung.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß der Wasserdampfgehalt im Abgas auf 0,5 bis 10% eingestellt wird. Dadurch werden stabile Arsenate mit besonders geringer Löslichkeit erzeugt.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß bei Gasen ohne oder mit geringen Wertmetallgehalten im Staub nur die Menge an Feststoffen abgeschieden wird, die über die zur Arsenatbildung erforderliche Feststoffmenge hinausgeht. Bei der Röstung von Pyrit, Kiesabbränden oder Verarbeitung von Gasen, deren Staubgehalt aus Eisenverbindungen besteht, wird auf diese Weise mindestens ein Teil der Zusatzstoffe in das Gas eingebracht und braucht nicht mehr zugesetzt werden.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß bei Gasen mit Wertmetallgehalten im Staub die im Gas suspendierten Feststoffe weitgehend abgeschieden werden. Dadurch wird der Wertstoffgehalt weitgehend in das Röstgut geführt und aus diesem gewonnen. Die erforderlichen Zusatzstoffe müssen dann in voller Menge zugegeben werden.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die Behandlung des Gases in einer zirkulierenden Wirbelschicht erfolgt. Das System der zirkulierenden Wirbelschicht besteht aus dem Wirbelschichtreaktor, dem Rückführzyklon und der Rückführleitung. Dieses Wirbelschichtprinzip zeichnet sich dadurch aus, daß im Unterschied zur "klassischen" Wirbelschicht, bei der eine dichte Phase durch einen deutlichen Dichtesprung von dem darüber befindlichen Gasraum getrennt ist, Verteilungszustände ohne definierte Grenzschicht vorliegen. Ein Dichtesprung zwischen dichter Phase und darüber befindlichem Staubraum ist nicht vorhanden, jedoch nimmt innerhalb des Reaktors die Feststoffkonzentration von unten nach oben ständig ab. Aus dem oberen Teil des Reaktors wird eine Gas-Feststoff-Suspension ausgetragen. Bei der Definition der Betriebsbedingungen über die Kennzahlen von Froude und Archimedes ergeben sich die Bereiche:
bzw.
0,01 Ar 100,
wobei
sind.
Es bedeuten:
u die relative Gasgeschwindigkeit in m/sec.
Ar die Archimedes-Zahl
Fr die Froude-Zahl
ρg die Dichte des Gases in kg/m³
ρk die Dichte des Feststoffteilchens in kg/m³
dk den Durchmesser des kugelförmigen Teilchens in m
ν die kinematische Zähigkeit in m²/sec.
g die Gravitationskonstante in m/sec.²
Die aus dem Wirbelschichtreaktor ausgetragene Suspension wird in den Rückführzyklon der zirkulierenden Wirbelschicht geleitet, dort weitgehend von Feststoff befreit, und der abgeschiedene Feststoff wird derart in den Wirbelschichtreaktor zurückgeleitet, daß innerhalb der zirkulierenden Wirbelschicht der Feststoffumlauf mindestens das Vierfache des im Wirbelschichtreaktor befindlichen Feststoffgewichtes beträgt.
In einer zirkulierenden Wirbelschicht wird praktisch eine vollständige Umsetzung erzielt.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die dampfförmiges Arsen und dampfförmige Arsenverbindungen enthaltenden staubhaltigen Gase durch Rösten eisen- und arsenhaltiger sulfidischer Materialien erzeugt werden, das Material in einer ersten Stufe unter Einleitung von sauerstoffhaltigen Gasen bei Temperaturen von 500 bis 1100°C im Fe₂O₃-Bereich geröstet werden und der Arsengehalt weitgehend als Arsenoxide sowie ein Teil des Schwefelgehaltes als elementarer Schwefel verflüchtigt werden, aus dem Abgas die Feststoff oberhalb der Kondensationstemperatur der verflüchtigten Bestandteile abgetrennt und die Feststoffe als Röstgut abgeführt werden.
Als sulfidische Materialien kommen arsenhaltige Erze oder Erzkonzentrate infrage, wie z. B. Golderze, Kupfererze, Silbererze, Nickelerze, Kobalterze, Antimonerze, Bleierze und Eisenerze sowie arsenhaltige sulfidische Rückstände und Zwischenprodukte. Beim Rösten wird der Arsengehalt zu einem geringen Teil auch in Arsensulfide umgesetzt. Bei Golderzen oder Golderzkonzentraten wird neben der Erzeugung deponiefähiger Arsenate ein Produkt erzeugt, das eine Cyanid-Laugung mit hohem Goldausbringen ermöglicht.
Die Erfindung wird anhand eines Beispiels und von Figuren näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Fließschema des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 zeigt den Bereich der Arsenverflüchtigung im Fe₂O₃-Bereich in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Sauerstoffpartialdruck.
Fig. 3 zeigt den Bereich der stabilen Arsenatbildung, in dem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird, in Abhängigkeit von Temperatur und Sauerstoffpartialdruck. Im Bereich der normalen Arsenatbildung werden Arsenate erzeugt, die z. T. wasserlöslich sind.
In der Fig. 1 besteht die erste zirkulierende Wirbelschicht aus dem Wirbelschichtreaktor (1), dem Rückführzyklon (2) und der Rückführleitung (3). Der Wirbelschichtreaktor (1) hatte einen Durchmesser von 0,2 m und eine Höhe von 6 m. Über Leitung (4) wurden mittels einer Dosierschnecke 15 kg/h Golderzkonzentrat in den Reaktor chargiert. Das Konzentrat enthielt 2,1% Arsen, 15% Sulfidschwefel und 45 g/t Gold. Die Korngröße lag unter 0,2 mm mit D₅₀ bei 70 µm. Über Leitung (5) wurden 11 Nm³/h Luft in den Wärmetauscher (6) geleitet, dort auf 600°C vorgewärmt und über Leitung (7) als Fluidisierungsgas in den Reaktor (1) eingeleitet. Über Leitung (8) wurden 9 Nm³/h Sekundärluft und über Leitung (9) 3 Nm³/h Tertiärluft zur Verbrennung des restlichen Schwefels in den Reaktor (1) eingeleitet. Durch die Verteilung der Luftzufuhr wurde das Sauerstoffpotential im Bereich der Arsenverflüchtigung im Fe₂O₃-Bereich (Fig. 2) unterhalb des Bereiches der Eisenarsenatbildung eingestellt. Die Temperatur im Reaktor lag zwischen 700 und 750°C. Die über Leitung (10) abgezogenen Abbrände enthielten 0,02% Arsen und 0,1% Schwefel. Bei der Laugung der Abbrände wurde eine Goldausbeute von 96% erzielt. Die Arsenlöslichkeit bei der Goldlaugung lag unter 2 mg/l und war damit sehr gering. Über Leitung (11) wurde aus dem Reaktor (1) eine Gas-Feststoff-Suspension in den Rückführzyklon (2) geleitet. Der dort abgeschiedene Feststoff wurde über die Rückführleitung (3) in den Reaktor (1) zurückgeleitet. Das Abgas wurde über Leitung (12) in zwei Zyklonen (nicht dargestellt) und einem Kerzenfilter (13) bei ca. 600°C entstaubt. Die abgeschiedenen Stäube wurden über Leitung (14) in den Reaktor (1) zurückgeleitet. Das staubfreie, SO₂ und As₂O₃ enthaltende Abgas wurde über Leitung (15) in den Wirbelschichtreaktor (16) einer zweiten zirkulierenden Wirbelschicht eingeleitet. Der Reaktor (16) hatte einen Durchmesser von 0,16 m und eine Höhe von 4 m. Er wurde indirekt elektrisch beheizt. Über Leitung (17) wurden 0,3 kg/h hämatitisches Eisenerz mit einer Korngröße unter 0,5 mm und mit D₅₀ = 30 µm chargiert. Über Leitung (18) wurden 15 Nm³/h Fluidisierungsluft in den Reaktor (16) eingeleitet. In der über Leitung (19) austretenden Suspension wurde ein Sauerstoffgehalt von 6% und ein Wasserdampfgehalt von 4% eingestellt und damit die Bedingungen für den Bereich der stabilen Arsenatbildung (Fig. 3) geschaffen. Der Wasserdampfgehalt von 4% wurde durch Regelung des Feuchtigkeitsgehalts des über (17) aufgegebenen Eisenerzes in Abhängigkeit vom Wasserdampfgehalt des über Leitung (15) eintretenden Gases und der über Leitung (18) eintretenden Fluidisierungsluft eingestellt. Der im Rückführzyklon (20) abgeschiedene Feststoff wurde über die Rückführleitung (21) in den Reaktor (16) zurückgeleitet. Das arsenfreie Röstgas enthielt 9,1% SO₂ und wurde über Leitung (22) nach einer Gasreinigung in eine Schwefelsäureanlage geleitet. Das aus dem Reaktor (16) über Leitung (23) ausgetragene Material enthielt 17,3% Arsen. Die Arsenlöslichkeit bei der Laugung mit Wasser (entsprechend DEV-S₄-Laugung) lag unter 1 mg/l.

Claims (7)

1. Verfahren zur Entfernung von dampfförmigem Arsen und dampfförmigen Arsenverbindungen aus heißen, staubhaltigen Gasen, wobei Feststoffe aus dem Gas oberhalb der Kondensationstemperatur des Arsens und der Arsenverbindungen abgeschieden und diese dann unter Zufuhr von sauerstoffhaltigen Gasen oxidiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas nach der Abtrennung von Feststoffen unter Zusatz von einem oder mehreren Stoffen aus der Gruppe der Oxide, Hydroxide, Karbonate, Sulfate von Eisen, Kalzium, Magnesium, Barium oder von Pyrit in einer Korngröße unter 3 mm und in Gegenwart von Wasserdampf bei Temperaturen von 300 bis 800°C unter oxidierenden Bedingungen mit mindestens 1% Sauerstoff im Abgas behandelt und der Arsengehalt in stabile Arsenate umgesetzt wird, und daß die Arsenate aus dem Gasstrom abgeschieden und abgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzstoffe in einer Korngröße von mindestens 80% mit 10 bis 200 µm eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampfgehalt im Abgas auf 0,5 bis 10% eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Gasen ohne oder mit geringen Wertmetallgehalten im Staub nur die Menge an Feststoffen abgeschieden wird, die über die zur Arsenatbildung erforderliche Feststoffmenge hinausgeht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Gasen mit Wertmetallgehalten im Staub die im Gas suspendierten Feststoffe weitgehend abgeschieden werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung des Gases in einer zirkulierenden Wirbelschicht erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die dampfförmiges Arsen und dampfförmige Arsenverbindungen enthaltenden staubhaltigen Gase durch Rösten eisen- und arsenhaltiger sulfidischer Materialien erzeugt werden, das Material unter Einleitung von sauerstoffhaltigen Gasen bei Temperaturen von 500 bis 1100°C im Fe₂O₃-Bereich geröstet werden und der Arsengehalt weitgehend als Arsenoxide sowie ein geringer Teil des Schwefelgehaltes als elementarer Schwefel verflüchtigt werden, aus dem Abgas die Feststoffe oberhalb der Kondensationstemperatur der verflüchtigten Bestandteile abgetrennt und die Feststoffe als Röstgut abgeführt werden.
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WO1999066083A1 (en) * 1998-06-19 1999-12-23 Alan Francis Newall The roasting of ores or ore concentrates in a gas suspension shaft furnace

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