DE3003635C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Entarsenierung arsenhaltiger Materialien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entarsenierung arsenhaltiger MaterialienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Entarsenierung arsenhaltiger Materialien, insbesondere bei der Röstung und Reduktion von
arsenhaltigen NE-Metallerzen. wobei das in den Materialien enthaltene Arsen verflüchtigt wird.
Bei der Verarbeitung von arsenhaltigen Erzen ist es aus metallurgischen Gründen notwendig, das Arsen von
den zu gewinnenden Metallen oder anderen Zwischenprodukten abzutrennen. Nach erfolgter Abtrennung des
Arsens, zumeist über die Gasphase als Arsenoxid, ist eine weitere Isolierung erforderlich, um entweder das
Arsen als Metall zu gewinnen oder es aber aus Gründen der Reinhaltung der Umwelt in deponierfähige, unschädliche
bzw. ungiftige Endprodukte umzuwandeln.
to Aufgrund erhöhter Forderungen zur Reinhaltung der Umwelt müssen an bestehenden und neu zu errichtenden
metallurgischen Anlagen Maßnahmen getroffen werden, die eine vollständige und möglichst selektive
Trennung des Arsens und anderer Giftstoffe gewährleisten. Diese Maßnahmen gewinnen ein besonderes Interesse
im Hinblick auf die Erweiterung der Rohstoffbasis für die Gewinnung von Metallen. Es gibt eine Reihe von
Erzen und andere Vorstoffen, die aufgrund ihrer relativ hohen As-Gehalte technische Schwierigkeiten bereiten.
Bei der Entarsenierung arsenhaltiger Materialien, insbesondere bei der Röstung und Reduktion von arsenhaltigen
NE-Metallerzen, wird das Arsen nach der bisherigen Praxis vorwiegend in oxidischer Form als As4Oh
in die Gasphase verflüchtigt und dann entweder als
AS3O3 teilweise kondensiert oder in einer wäßrigen Phase aufgelöst. Daran schließt sich die Fällung des Arsens
als Arsenat zumeist in Form von Calciumarsenat oder Eisenarsenat an. Die Kondensation von arsenhaltigen
Dämpfen führt zur Bildung von flüssigen Deckschichten, die Verstopfungen im Abgasleitungssystem zur Folge
haben. Die Entfernung von Arsen-Oxid-Ablagerungen aus Filteranlagen und Abgasrohren ist für das Bedienungspersonal
gesundheitsgefährlich und verursacht zudem hohe Kosten. Die Calciumarsenate, die durch
Behandlung der arsenhaltigen Waschflüssigkeit mit Kalkmilch gebildet werden, weisen Löslichkeiten in
Wasser von 0.1 bis 03% auf. Die.it. Werte erfüllen bei
weitem nicht mehr die erhöhten Forderungen zur Reinhaltung der Umwelt.
Aus der DE-AS 19 34 440 ist ein Verfahren zur Entfernung
von Arsen und Nichteisenmetallen aus Pyritabbränden bekannt, wobei eine partielle Reduktion der
Abbrände mittels eines kohlenstoffhaltigen Brennstoffes und Luft, eine anschließende Chlorierung der so behandelten
heißen Abbrände in einem Fließbettreaktor mit einer Gasmisrhung aus Chlor. Sauerstoff und einem
inerten Gas während 30 bis 120 Minuten bei einer Temperatur von 650 bis 9500C e olgt und wobei das zur
Chlorierung eingesetzte Gas eine Sauerstoffkonzentration von größer 3 Volumen-% aufweist. Nach der Chlorierung
verbleibt sehr nachteilig ein lösliches Arsenat in den Abbranden. Die Gasphase weist verflüchtigtes Arsenigsäureanhydrid
und Arsenchlorid auf. die zwar im Waschwasser abgefangen werden; trotzdem bleibt eine
hohe Wasserlöslichkeit bestehen.
Der Erfindung liegt die Auigabe zugrunde, ein Verfahren
zur Entarsenierung arsenhaltiger Materialien aufzuzeigen, wobei das Arsen γοη den zu gewinnenden
Metallen durch Verflüchtigung abgetrennt und in wasserunlösliche Produkte überführt wird, die deponierfähig
und ungiftig sind. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Arsen unter Aufrechterhaltung von vorgegebenen
Sauerstoff- und Schwefelpotenlialen bei erhöhten Temperaturen in der Gasphase wenigstens eines
Reaktors durch Zufuhr von Sauerstoff- und Schwcfelträgern in Arsensulfide (As4S4) überführt und in einer
weiteren Verfahrensstufe kondensiert wird.
Eine Umsetzung von Arsen in Arsensulfide (As4S4) ist
besonders zweckmäßig, da diese Produkte wasserunlöslich,
ungiftig und damit deponierfähig sind. Vorteilhaft wird die Umsetzung in der Gasphase vorgenommen,
wodurch hohe Umsatzgeschwindigkeiten erzielt werden können, und zwar bei gleichzeitig genaue. Einstellbarkeit
der Reaktionsbedingungen bezüglich der erforderlichen Sauerstoff- und Schwefelpotential·? sowie
auch einer homogenen Arbeitstemperatur. Die vorteilhafte Umsetzung in der Gasphase betrifft auch Phasengrenzi
eaktionen bei der direkten Oberführung des festen oder flüssigen Arsens aus den arsenhaltigen Materialien
in gasförmige Arsensulfide.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird in der Gasphase des Reaktors der thermodynamisch vorgegebene
Stabilitätsbereich des Arsensulfids (As4S*)
durch Einstellung der entsprechenden Sauerstoff- und Schwefelpotentiaie bei einer Temperatur zwischen 900
und 1200° Kelvin eingehalten. Es hat sich gezeigt, daß
die Abgase von metallurgischen und anderen Anlagen., wie z. B. Etagenofen, Wälzöfen, Sehmelzzyk' inen und
anderen Brennkammern, in denen arsenhaltige Materialien, wie z. B. Erze, Konzentrate. Brennstoffe, verarbeitet,
das heißt, geröstet, vergast oder verbrannt werden und bei denen gasförmige, arsenhaltige Stoffe entstehen,
im genannten Stabilitätsbereich der. Arsensulfids als Arbeitsfeld für die Zufuhr von Schwefel-, Wasserstoff-,
Kohlenstoff- und Sauerstoffträgern zur Einstellung vorgegebener Sauerstoff- und Schwefelpotentiale
besonders wirtschaftlich zu Arsensulfiden umgesetzt werden können.
In Ausgestaltung der Erfindung werden als Schwefelträger elementarer Schwefel oder Metallsulfide verwendet,
wobei der Schwefelträger mit Luft in vorbestimmter Menge in einem Schwefelbrenner reagiert und
das Sauerstoffpotential durch partielle Verbrennung eines kohlenstoffhaltigen Brennstoffes mit Luft in einem
Zusatzbrenner eingestellt wird.
Diese zweckmäßige Maßnahme ermöglicht auf einfachste
Weise die Einstellung der fur die umsetzung in der Gasphase notwendigen Sauerstoff- und Schwefelpotential
unter Verwendung bekannter Brennvorrichtungen, die auch auf einfachste Weise regelbar sind.
Durch eine weitere vorteilhafte Maßnahme nach der
Erfindung werden die Arsensulfide selektiv durch indirekte
und/oder direkte Abkühlung in feste Form kondensiert und abgeschieden. Grundsätzlich könnpn die
gebildeien Arsensulfide durch geeignete Variation der
Gas/usammenset/ung Uiid des Temperalurprofils im
Abgassystem kondensiert werden. Dabei kann, je nach gewünschter Weiterverwendung des Endproduktes, eine
indirekte Kühlung zum Beispiel mittels eines wassergekühlten Mantels ebenso vorteilhaf! durchgeführt
werden, wie eine direkte Kühlung zum Beispiel durch Einleiten der in der Gasphase befindlichen Arsensulfide
in Wasser oder in eine wäßrige Lösung aber auch durch Kontakt mit einem anderen beliebigen Kühlmedium.
Bei Abgasen mit relativ hohem Sauerstoffpotential kann beispielsweise das Arsen auch im Anschluß an die
SOrEntfernung mit Kalkmilch durch Zusatz von geeigneten
Schwefelträgern (H2S, NajS usw.) aus der wäßrigen
Lösung als Arsensulfid gefällt und abgetrennt werden.
Eine selektive Trennung der Arsensulfide kann vorteilhaft auf einfache Weise durch Verwendung mehrerer
Reaktoren bewirkt wurden, wobei mit unterschiedlichen Gaszusammensetzungen und/oder Temperaturen
im Hinblick auf eine selektive Abtrennung der Arsensulfide von den sich gegebenenfalls ebenso bildenden Sulfiden
und/oder Oxiden, wie z. B. Bleisuifid. gearbeitet werden kann.
Vorteilhaft wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als Kühlmedium Luft und/oder Wasser verwendet.
Diese Kühlmittel sind in den meisten Fällen verfügbar und zu besonders günstigen Kosten zu benutzen. Eine
direkte Kühlung mittels Wasser ist insbesondere nach der Erfindung deshalb möglich und zweckmäßig, da die
gebildeten festen Arsensulfide ungiftig und wasserunlöslich sind.
In vorteilhafter Weiterbildung gemäß der Erfindung werden die Arsensulfide aus der Gasphase in einen als
Waschturm ausgebildeten Kühler eingeleitet, wobei die Arsensulfide im Waschwasser abgefangen, danach abgetrennt
und deponiert werden, und wobei das Waschwasser im Kreislauf geführt wird. Ein derartiger Waschturmkühler
bewirkt die erforderliche Abkühlung der Arsensulfide auf einfachste Weise u?vi vollständig, wobei
das Waschwasser lediglich umgc-mmnt zu werden
braucht. Die Wasserverluste können dauurch sehr gering
gehalten werden. Bei gleichzeitig verhältnismäßig geringer Korrosionswirkung sind Zusätze zum Waschwasser
kaum erforderlich.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden zur Überführung des Arsens in Arsensulfide
katalytisch wirksame, insbesondere auch inerte Stoffe verwendet. Die Wirkung von Katalysatoren ist hinreichend
bekannt. Ihre Verwendung ermöglicht hohe Umsatzgeschwindigkeiten und gewährleistet die Vollständigkeit
der Reaktion.
Eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus wenigstens einem
Reaktor verbunden mit einem Kühler durch einen Gasabzug, wobei der Reaktor eine Gaszufuhrleitung.
einen Schwefelbrenner, einen Zusatzbrenner sowie einen Austrag für anfallenden Flugstaub aufweist.
Durch diese Ausbildung der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich
in bestehenden Anlagen unter geringem Kostenaufwand eine Umrüstung und Umstellung des Gesamtverfahrens
vorzunehmen, um auf diese Weise die umweltfreundliche Erfindung einer breiten Anwendung zuzuführen.
Vorteilhaft ist es. in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auch, wenn bei mehreren Reaktoren wenigstens
ein Reaktor als Rohr- oder Wirbelschichtreaktor ausgebildet ist. Dadurch werden die chemischen Umsetzungen
begünstigt und sehr leicht regelbar, zudem wird so die Zufuhr inerter Stoffe, aber auch gasförmiger und
fluider Katalysatoren, und deren homogener Verteilung zur Erreichung höchstmöglicher Wirksamkeit auf besonders
einfache Weise ermöglicht.
Ein Ausführung'heispiel der Erfindung ^ird anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeig·
Fig.! eine Anlage zur entarsenierenden Röstung
von Zinnerzkonzentraten.
F i g. 2 ein thern.odynamisches Zustandsschaubild des
Stabilitätsb:relches von Arsensulfid (AsjSj) im System
As-O-S bei einer Temperatur von 1000° Kelvin,
F i g. 3 ein thermodynamisches Zustandf-schaubüd des
Stabilitätsbereiches von Arsensulfid (AS4S4) im System As-O-S bei einer Temperatur von 1273° K.
Die in Fig. 1 dargestellten Anlage als Beispiel zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung weist als wesentliche Aggregate einen Etagenofen 1, einen
Reaktor 2 und einen Kühler 3 auf, die miteinander über Gasleitungen 4,5 verbunden sind.
Der Etagenofen 1 hat elf Etagenstufen, wobei im Be-
reich der oberen fünf Stufen ein Reduktionsbrenner 6 und im Bereich der unteren Stufen ein Oxidationsbrenner
7 angeordnet ist. Der Reaktor 2 ist mit dem Kühler 3 durch den Gasabzug 5 verbunden, wobei der Reaktor 2
eine Gaszufuhrleitung 4, einen Schwefelbrenner 8, einen Zusatzbrenner 9 sowie eine Austragsschleuse 10 für anfallenden
Flugstaub 11 aufweist. Der Schwefelbrenner 8 hat eine Zuführung für pulverförmige oder gasförmige
Schwefelträger 12, (z. B. S, H2S, FeS. Pyrit etc.) sowie
eine Zuführmöglichkeit für Sauerstoffträger 13.
Der Zusatzbrenner 9 zeigt ähnliche Einführvorrichtungen
für Brennstoff 14 und Sauerstoffträger 15. Der Kühler 3 weist mehrere Sprüheinrichtungen 16 sowie
einen Gasaustritt 17 und einen trichterförmigen Flüssigkeitsauslaß 18 auf. der mit einem kunststoffbeschichteten
Ruhrbehälter 19 über eine Rohrleitung 20 verbunden ist.
Beim Betrieb der Anlage gemäß Fig. 1 gelangen die
arsenhaltigen Materialien, z. B. Zmnerzkon/entrate 21
in Verbindung mit Kohlenstoff 22 in den Etagenofen 1 und durchlaufen die einzelnen Etagenstufen wobei die
verschiedenen an sich bekannten chemischen Reaktionen ablaufen. Der Austrag des oxidischen Endproduktes
23 folgt über den Materialaustrag 24. Die Gasatmosphäre weist im unteren Bereich des Etagenofens 1 eine
oxidierende Zusammensetzung auf und wird geregelt durch die Zufuhr von Luft 25 und mit Hilfe des Oxidationsbrenners
7. , )ie entstehenden Gase werden teilweise über den Abzug 26 aus dem Ofen entfernt und über
die Gasleitung 27 einem Elektrofilter 28 zur Gasreinigung zugeführt. Ein Teil des Gases gelangt in die oberen
Etagen des Etagenofens 1, wo mit Hilfe des Reduktionsbrenners 6 eine reduzierende Atmosphäre eingestellt
wird bei einer Temperatur von beispielsweise 1000 bis iiöO Keivin im Stabiiiiätsbereich der Felder (AS4S4)
b/w (As*) gemäß F 1 g. 2. Das hauptsächlich As* enthaltene
Abgas 29 verläQt über den Abzug 30 den Etagenofen 1 und gelangt über die Gaszufuhrleitung 4 zum
Reaktor 2. Entsprechend der im Abgas 29 befindlichen Arsenmenge werden dem Reaktor 2 bestimmte Mengen
an Schwefel-, Brennstoff- und Sauerstoffträgern über den Schwefelbrenner 8 und den Zusatzbrenner 9 zugeführt,
so daß ein Sauerstoff- und Schwefeipotential bei der gewählten Arbeitstemperatur gemäß dem Stabilitätsbereich
von Arsensulfid (AS4S4) eingehalten wird. Die im Reaktor 2 vollständig in Arsensulfide überführten
a. senhaltigen Stoffe, die teilweise den Reaktor 2 als
Flugstaub 11 über die Austragsschleuse 10 verlassen, gelangen hauptsächlich über den Gasabzug 5 in den
Kuhler 3. Hier erfolgt eine Abkühlung der Arsensulfide mittels umlaufender Waschflüssigkeit 32. die über die
Sprüheinrichtungen 16 in den Kühler 3 eingebracht wird und die gemeinsam mit den festen Arsensulfiden (AS2S3)
den Kühler 3 über den trichterförmigen Flüssigkeitsauslaß 18 verläßt und in den Rührbehälter 19 gelangt Die
Waschflüssigkeit 32 wird über die Pumpe 33 im Kreislauf geführt. Ober eine Entnahmevorrichtung 34 wird
die Waschflüssigkeit 32 von Zeit zu Zeit einer Filterpresse 35 zugeführt, in der die Arsensulfide (AS2S3) abgetrennt
und als Filterrückstand 36 abgelöst und deponiert werden. Das Filtrat 37 wird über eine Rohrleitung
einem Rührbehälter 38 zugeführt, in den zur NeutraJisierung
des Filtrats 37 zusätzlich Kalkmilch 39* eingebracht
werden kann, so daß neutrales Wasser 40 dem Kreislauf entzogen wird
So kann beispielsweise ein Zinnerzkonzentrat mit folgender Zusammensetzung (in Gewichtsprozent) geröstet
werden: Sn = 50.0. As = 4.0, S = 75, Sb = 0,1.
Pb = 0,2, Fe = 8,5, SiO2 = 14,0 und AI2O3 = 2,0. Die
Aufgabemenge beträgt 48 Tonnen pro Tag, wobei eine Kohlemenge von 1,5 Tonnen pro Tag zugesetzt wird.
Die Röstung dieses Erzes wird nun so durchgeführt, daß das Arsen im Etagenofen 1 vollständig in
As4-Dampf überführt wird. Das erfolgt in den oberen 5 Etagen des in Fig. 1 dargestellten Etagenofens 1 unter
reduzierenden Bedingungen bei einer Temperatur von etwa 1000° K und einem Sauerstoffpartialdruck von
ungefähr IO~16 bar. In den unteren Etagen des Etagenofens
1 wird die Röstung derart durchgeführt, daß die restlichen Sulfidverbindungen, insbesondere SnS vollständig
oxidiert werden Das aus dem Reduktionsteil entnommene Abgas 29 wird dem Reaktor 2 zugeleitet,
in dem bei einer Temperatur von 1000° K die Zusammensetzung der Gasphase mit Hilfe des Schwefelbrenners
8 und des Zusatzbrenners 9 kontinuierlich aufrechterhalten wird. Die Gasphase (ohne AS4S4) im Reaktor 2
hat dabei die folgende Zusammensetzung in Volumen-Prozenten: N2 = 74 bis 75. Co5 = 16.0. CO = 0,05.
SO2 = 5,0, H2O = 4,0. H2 = 0,02. Diese Gaszusammensetzung
entspricht einem Schwefelpartialdruck von 10~2 und einem Sauerstoffpartialdruck von 10-16 bar.
Über dieses geschilderte Beispiel hinaus sind verschiedenste Gaszusammensetzungen und Arbeitstemperaturen
denkbar, die den Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht verlassen. Den F i g. 2 und 3 können die
Arbeitsfelder der einzustellenden Gaszusammensetzung im Reaktor, begrenzt durch den Stabilitätsbereich
des Arsensulfids (AS4S4) sowie die Gleichgewichtslinie für SO2 bei PsO2 = 1 bar beispielhaft entnommen werden.
Auf der Abzisse ist der dekadische Logarithmus des Sauerstoffpartialdrucks aufgetragen, auf der Ordinate
der dekadische Logarithmus des Schwefelpartialdrucks.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Entarsenierung arsenhaltiger Materialien, insbesondere bei der Röstung und Reduktion
von arsenhaltigen NE-Metalierzen, wobei das in den Materialien enthaltene Arsen verflüchtigt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Arsen unter Aufrechterhaltung von vorgegebenen
Sauerstoff- und Schwefelpotentialen bei erhöhten Temperaturen in der Gasphase wenigstens eines Reaktors
durch Zufuhr von Sauerstoff- und Schwefelträgern in Arsensulfide (As4S4) überführt und in einer
weiteren Verfahrensstufe"kondensiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gasphase des Reaktors der thermodynamisch
vorgegebene Stabilitätsbereich des Arsensulrds (As4S4) durch Einstellung der entsprechenden
Sauerstoff- und Schwefeipotentiaie bei einer
Temperatur zwischen 900 und 12000C eingehalten
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwefelträger elementarer
Schwefel oder Metallsulfide verwendet werden, wobei der Schwefelträger mit Luft in vorbestimmter
Menge in einem Schwefelbrenner reagiert und das Sauerstoffpotential durch partielle Verbrennung eines
kohlenstoffhaltigen Brennstoffes mit Luft in einem Zusaizbrenner eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch I1 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arsensulfide selektiv und durch indirekte und/oder dirr .te Abkühlung in feste
Form kondensiert und abgeschieden werden.
5. Verfahren nach Anspruchs dadurch gekennzeichnet,
daß als Kühlmedium Luft/oder Wasser verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß die Arsensulfide aus
der Gasphase in einen als Waschturm ausgebildeten Kühler eingeleitet werden, wobei die Arsensuiiide
im Waschwasser abgefangen, danach abgetrennt und deponiert werden und wobei das Waschwasser
im Kreislauf geführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Überführung des
Arsens in Arsensulfide katalytisch wirksame, insbesondere
auch inerte Stoffe verwendet werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7, gekennzeichnet durch
wenigstens einen Reaktor (2) verbunden mit einem Kühler (3) durch einen Gasabzug (5). wobei der Reaktor
(2) eine Gaszufuhrleitung (4). einen Schwefelbrenner (8). einen Zusatzbrenner (9) sowie eine Austragsschleuse
(10) fur anfallenden Flugstaub (11) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8. dadurch gekenn
zeichnet, daß das bei mehreren Reaktoren wenigstens en. Reaktor (2) als Rohr- oder Wirbelschichtreaktor
ausgebildet ist.
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