DE752319C - Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure aus Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure aus Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen

Info

Publication number
DE752319C
DE752319C DEM152464D DEM0152464D DE752319C DE 752319 C DE752319 C DE 752319C DE M152464 D DEM152464 D DE M152464D DE M0152464 D DEM0152464 D DE M0152464D DE 752319 C DE752319 C DE 752319C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfuric acid
gases
combustion
hydrogen sulfide
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM152464D
Other languages
English (en)
Inventor
Erich Dr Stahl
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Metallgesellschaft AG filed Critical Metallgesellschaft AG
Priority to DEM152464D priority Critical patent/DE752319C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE752319C publication Critical patent/DE752319C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/74Preparation
    • C01B17/76Preparation by contact processes
    • C01B17/78Preparation by contact processes characterised by the catalyst used

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)
  • Exhaust Gas Treatment By Means Of Catalyst (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen Bei der Verbrennung schwefelwasserstoffhaltiger Gase, die aus den Ammonsulfatsättigern der Kokereien entweichen, zu schwefliger Säure und anschließender Herstellung von Schwefelsäure nach dem Kontaktverfahren wurde beobachtet, daß die- auf diesem Wege gewonnene Schwefelsäure geringe Mengen Stickstoffoxyd oder Salpetersäure enthält und deshalb für manche Verwendungszwecke ungeeignet ist. Je nach. dem Gang der Sättiger wurde bis zu r g Salpetersäure im Liter Schwefelsäure gefunden. Diese in der Säure gelösten Stickstoffoxydverbindungen entstehen aus dem Ammoniak, Pyridin oder der Blausäure, die in den Sättigerabgasen enthalten sind. Je nach der Ausgestaltung des Verbrennungsofens und der bei der Verbrennung auftretenden Temperatur werden nun diese Stickstoffverbindungen teils oxydiert, teils gehen sie unverändert durch den Ofen hindurch. Die unveränderten Anteile werden in dem nachgeschalteten, mit Kontaktmasse gefüllten Kessel praktisch vollständig zu Stickstoffoxyd oxydiert, das sich in der Schwefelsäure seinem Partialdruck entsprechend löst.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus Schwefelwasserstoff und Stickstoffverbindungen enthaltenden Gasen eine fast sticl:stoffoxydfreie Schwefelsäure gewinnen kann, wenn man die genannten Ausgangsgase unter Zusatz von Luft, gegebenenfalls durch gleichzeitiges zusätzliches Verbrennen eines anderen Heizgases, in einem Ofen, der mit porösem, aber eisenarmem, d. h. unter 3 % Fe2 03 haltigem keramischem Füllmaterial, z. B. Schamotte, Filtersteinbrocken od. dgl., ausgesetzt ist, bei Temperaturen von mehr als 700°, vorzugsweise 80o bis goo°, verbrennt. An der Oberfläche der erfindungsgemäßen Füllmassen werden die Ausgangsgase unmittelbar zu Schwefeldioxyd und elementarem Stickstoff verbrannt, und es erfolgt keine weitere Oxydation der Stickstoffverbindungen zu dem unerwünschten Stickstoffoxyd. Die so erhaltenen stickstoffoxydfreien Schwefeldioxy dgase werden hierauf zu Schwefeltrioxyd katalysiert und weiter zu Schwefelsäure aufgearbeitet.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, schwefelwasserstoffhaltige Gase über sog. pyrophorähnlich wirkenden Kontaktsubstanzen, u. a. ganz reinem Eisenoxyd oder Eisenoxydmassen, die zur feineren Verteilung noch mit Kalk, Tonerde od. dgl. gemischt sein können, zu verbrennen. Dabei soll in erster Linie Schwefel gewonnen werden, der dann gegebenenfalls durch Luftzufuhr in Schwefeldioxyd umgewandelt werden kann. Nach diesem bekannten Vorschlag ist die Herstellung stickstoffoxydfreier Schwefelsäure weder beabsichtigt noch möglich. Nach dem bekannten Verfahren erfolgt nämlich die Verbrennung des Schwefelwasserstoffes bei möglichst niedrigen Temperaturen. Daher wird das Hauptgewicht auf eine gute katalytische Wirkung der verwendeten Kontaktstoffe, also dementsprechend einen verhältnismäßig hohen Gehalt an Eisenoxyd gelegt. Damit ist aber zwangsläufig das Auftreten von stickstoffoxydreichen Abgasen verbunden. Gerade dies aber zu vermeiden, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung. Er wird erreicht durch die erfindungsgemäße eisenoxydarme Ofenfüllung, die auf die Verbrennung des Schwefelwasserstoffes keine katalytische Wirkung auszuüben braucht, weil bei den erfindungsgemäß einzuhaltenden Temperaturen ohnedies auch ohne Anwendung eines Katalysators die Verbrennung von Schwefelwasserstoff zu Schwefeldioxyd leicht erfolgt.
  • Beispiele Ein mit 3 % Schwefelwasserstoff und r bis 2 g/m3 Ammoniak oder Blausäure beladener Luftstrom wurde in einem von außen geheizten Rohr, das mit verschiedenen Füllmaterialien gefüllt war, auf 700, 80o und goo° erhitzt und der prozentuale Anteil der im Endgas unverändert noch enthaltenen Stickstoffverbindungen bestimmt. Es wurde gefunden:
    r. bei Füllung mit Porzellanscherben mit
    einem Eisengehalt von o %
    Temperatur ............. ;oo° 8oov goo°
    % unverändertes N H, ... 78 68 .46
    % unverändertes H C N .. 8; 56 9
    Abgase sind frei von N O;
    2. bei Füllung mit Filtersteinbrocken mit
    einem Eisengehalt von r % Fe, 03
    Temperatur . . . . . . . . . . . . . 700'i 800# 900--
    0/9 unverändertes N LH" ... 7 9 61 18
    % unverändertes H C N .. 4-. .f,3 -
    Abgase sind frei von N O;
    3. bei Füllung mit Schamotte mit einem
    Eisengehalt von 2,8% Fe203
    Temperatur ............. 700=' 800° 9000
    % unverändertes N H, . . . 39 18 6
    % unverändertes H C N . . 26 - -
    Abgase sind frei von N O;
    bei Füllung mit Filtersteinbrocken mit
    einem Eisengehalt von 3, i % Fe, 03
    Temperatur ............. 700U 800'3 9000
    % unverändertes N H, . . . 13 i o 6
    % unverändertes H C \ . . 5 0 0
    Abgase enthalten viel NO.
    Obige Versuche zeigen, da ß die Verwendung einer eisenfreien Ofenfüllung (Versuch z) zu vermeiden ist, da die Stickstoffverbindungen, besonders das N H., größtenteils unverbraniit den Ofen verlassen. Ebenso nachteilig erweist sich eine Ofenfüllung gemäß Versuch 4., deren Fee 03 Gehalt 3'/o überschreitet. Hier werden zwar die Stickstoffverbindungen verbrannt, die Oxydation geht aber bis zum N O weiter, und die Abgase enthalten beträchtliche 'Mengen an Stickstoffoxyden. Dagegen erweist sich eine Ofenfüllung gemäß Versuchen 2 und 3 als vorteilhaft, denn an der Oberfläche dieser Füllstoffe werden die Stickstoffverbindungen zu elementarem Stickstoff, aber nicht zu Stickstoffoxyd oxydiert, und die Abgase sind hier vollkommen frei an NO.
  • Demnach ist, um eine sichere Verbrennung der Blausäure und insbesondere des Ammoniaks zu gewährleisten, neben der Verwendung eines Füllmaterials finit geringem Eisengehalt, wie z. B. Schamotte, die Einhaltung einer Temperatur von mehr als 70o° nötig. Da die Verbrennungswärme von Gasen mit weniger als -1,511/o H. S nicht genügt, um bei der Verbrennung eine Temperatur von mehr als 700° zu erreichen, muß bei der Verarbeitung schwefelwasserstoffärmerer Gase noch ein anderes Heizgas zusätzlich mit verbrannt werden.
  • Eine gemäß der Erfindung im Großbetrieb hergestellte Schwefelsäure enthält höchstens 0,05 g Salpetersäure/1 oder weniger.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCiI: Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen durch Verbrennung in Gegenwart von katalytisch wirkendem Eisenoxyd und weitere Verarbeitung der Gase nach dem Kontaktverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung Stickstoffverbindungen enthaltender Gase, z. B. Abgase von Kokereien, zur Gewinnung stickstoffoxydfreier Schwefelsäure, in einem Ofen vorgenommen wird, der mit porösem keramischem Füllmaterial, z. B. Schamotte, Filtersteinbrocken, ausgesetzt ist, das einen Gehalt von etwa z bis 3 °/o Eisenoxyd aufweist, und daß die Verbrennung bei Temperaturen über 700, vorzugsweise zwischen 8oo und goo° unterhalten wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 28 758.
DEM152464D 1941-11-21 1941-11-21 Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure aus Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen Expired DE752319C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM152464D DE752319C (de) 1941-11-21 1941-11-21 Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure aus Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM152464D DE752319C (de) 1941-11-21 1941-11-21 Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure aus Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE752319C true DE752319C (de) 1953-03-23

Family

ID=7337086

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM152464D Expired DE752319C (de) 1941-11-21 1941-11-21 Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure aus Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE752319C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1089734B (de) * 1958-03-19 1960-09-29 Rheinpreussen Ag Verfahren zur Herstellung einer nitrosefreien Schwefelsaeure in Nasskatalyseanlagen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE28758C (de) * C. F. claus in London Neuerung bei dem Verfahren zur Gewinnung von Schwefel resp. schwefliger Säure aus Schwefelwasserstoff

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE28758C (de) * C. F. claus in London Neuerung bei dem Verfahren zur Gewinnung von Schwefel resp. schwefliger Säure aus Schwefelwasserstoff

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1089734B (de) * 1958-03-19 1960-09-29 Rheinpreussen Ag Verfahren zur Herstellung einer nitrosefreien Schwefelsaeure in Nasskatalyseanlagen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1223818B (de) Verfahren zur Zersetzung des bei der Aufarbeitung von Kokerei- oder Gaswerksgas anfallenden Ammoniaks
DE69122640T2 (de) Reduzierung von saurem Regen
DE2550231A1 (de) Verfahren zur entfernung von stickstoffoxiden aus verbrennungsabgas
DE1289606B (de) Verfahren zur Entschwefelung von Abgasen
DE752319C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure aus Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen
DE10123402A1 (de) Verfahren zum Behandeln von ammoniakhaltigen Rauchgasen
DE1217346B (de) Verwendung eines Kupfer und Nickel enthaltenden Traegerkatalysators zum Entfernen von Sauerstoff aus Wasserstoff und Sauerstoff enthaltenden Gasgemischen
DE4405010A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Abgasreinigung
DE394361C (de) Verfahren zur Herstellung von Metallsulfid
DE1220398B (de) Gewinnung von Ammoniak und Schwefeldioxyd aus Ammoniumbisulfat enthaltenden Abfallschwefelsaeuren
DE2646627A1 (de) Verfahren zur herstellung von schwefel
DE632935C (de) Verfahren und Einrichtung zur Oberflaechenkohlung von Eisen und Stahl
DE2851802C2 (de) Vorrichtung zur Gewinnung von Schwefel aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen
DE586078C (de) Verfahren zur Entfernung von Arsen und Antimon aus Eisen- und Manganerzen
DE3823223A1 (de) Verfahren zum reinigen von schwefeloxide und stickoxide enthaltenden rauchgasen
DE715845C (de) Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel aus Schwefeldioxyd und solches enthaltenden Gasen
DE948782C (de) Verfahren zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff durch Verbrennung desselben mit sauerstoffhaltigen Gasen
DE19951909C2 (de) Verfahren zur Verbrennung von Sauerwasserstrippergas
DE2008466C3 (de) Verfahren zur Reduktion von Schwefeldioxid
DE1029347B (de) Verfahren zum Reinigen der Abluft von Viscosefabriken
DE1284556B (de) Verfahren zum Entschwefeln von Verbrennungsabgasen
AT124694B (de) Verfahren zur Reinigung von Röstgasen aus Gasmasse.
DE1169755B (de) Verfahren zur Verringerung der Korrosion an Verbrennungsvorrichtungen
DE346886C (de) Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat
AT86127B (de) Verfahren zur Gewinnung von schwefeliger Säure und Oxyden aus Sulfaten.