DE715845C - Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel aus Schwefeldioxyd und solches enthaltenden Gasen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel aus Schwefeldioxyd und solches enthaltenden Gasen

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DE715845C
DE715845C DEM135402D DEM0135402D DE715845C DE 715845 C DE715845 C DE 715845C DE M135402 D DEM135402 D DE M135402D DE M0135402 D DEM0135402 D DE M0135402D DE 715845 C DE715845 C DE 715845C
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sulfur dioxide
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Dr Josef Barwasser
Dr Conway Frhr V Girsewald
Dr Gerhard Roesner
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    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/30Colour processes using colour-coupling substances; Materials therefor; Preparing or processing such materials
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von. elementarem Schwefel aus Schwefeldioxyd und solches enthaltenden Gasen Es ist bekannt,- daß man Schwefeldioxyd als solches oder in solches enthaltenden.Gasen durch glühende Kohle zu elementarem Schwefel reduzieren kann.
  • Man pflegt dabei in bekannter Weise so zu verfahren, daß. man eine Oxydation des Kohlenstoffs im wesentlichen. entweder bis zum Kohlendioxyd oder bis zu der bekanntlich auf dem Wege über die vorgängige Bildung von CO, erfolgende Bildung von Kohlenmonoxyd anstrebt.
  • Die letztere Arbeitsweise ist dadurch gekennzeichnet, daß das, Schwefeldioxyd oder solches enthaltende Gase während einer zur Umwandlung des primär gebildeten C02 in CO ausreichenden Zeit der Einwirkung von überschüssigem Kohlenstoff bei hohen Temperaturen oberhalb i ioo', z. B. solchen bis I40', ausgesetzt wird. Im Gegensatz hierzu erfordert die auf die möglichst weitgehende Überführung des vorhandenen Sauerstoffs in CO, gerichtete Arbeitsweise eine nur kurze Berührung des Gases mit nur auf Tempersturen unterhalb i ioo', @ z. B. bis herunter auf 6oo', erhitztem Kohlenstoff. Die an erster Stelle genannte Arbeitsweise bietet gegenüber der an zweiter Stelle genannten den Nachteil eines bedeutend größeren Kohlenstoffverbrauchs, einerseits wegen der Bindung eines ganzen Atoms Kohlenstoff an je ein Atom Sauerstoff in Form von Kohlenoxyd gegenüber der Bindung nur der Hälfte dieser Menge von Kohlenstoff im Kohlendioxyd und andererseits wegen der erforderlichen höheren absoluten Temperatur, sowie des Wärmeverbrauchs der endothermen Reaktion .
  • CO, +.C-zGO.
  • Sie bietet,. den weiteren Nachteil der Übet-' führüng erheblicher Anteile des primär gebildeten elementaren Schwefels in unerwünschte schwefelhaltige Nebenprodukte, wie C S, und insbesondere C O S, infolge der langdauernden. Einwirkung des Kohlenstoffs .auf den in dem hindurchgeführten Gase enthaltenen Schwefeldampf.
  • Das Arbeiten unter auf möglichst weit-, gehende CO@-Bildüng abgestellten Bedingungen bietet jedoch den Nachteil, daß man, um. die Dauer der Berührung des Gases mit der Kohle möglichst abzukürzen, genötigt ist, das Gas durch eine Kohleschicht von nur sehr geringer Höhe mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit hindurchzuführen. Dies hat zunächst zur Folge, daß hierbei eine gleichmäßige Umsetzung der gesamten zugeführten Gasmenge mit der Kohle im gesamten Ofenquerschnitt nicht zu erzielen ist, weil sich alle Verschiedenheiten in den zwischen den einzelnen Kohlestücken verbliebenen Durchgängen mit zunehmender Kürze des Gasweges zunehmend auswirken müssen. Es läßt sich daher beim Arbeiten mit niedrigen Kohleschichten nicht vermeiden, daß die Hauptmenge des Gases nur an einzelnen wenigen Stellen des Kohlequerschnitts mit weit größerer Geschwindigkeit als an anderen Stellen durch die Kohleschicht hindurchgeht. Der wesentlichste Nachteil des Arbeitens mit den für die vorwiegende Bildung von C02 erforderlichen niedrigen Kohleschichten ergibt sich aber daraus, daß auch die Höhe der Brennstoffschicht praktisch nicht konstant gehalten werden kann, sondern infolge des Abbrands und periödischen Wiederauffüllens von frischem Brennstoff dauernden Schwankungen unterliegt, die bei der durch die erwähnte Arbeitsweise bedingten geringen absoluten Höhe der Brennstoffschicht relativ sehr ins Gewicht fallen. Dies hat bei gleichbleibender Gasgeschwindigkeit entsprechende erhebliche Schwankungen der Zusammensetzung der aus dem Reduktionsofen entweichenden Gase zur Folge, indem darin bei durch den Abbrand zu sehr. verringerter Höhe der Kohleschicht nicht reduziertes SO, und bei zu großer Höhe der Kohleschicht mehr CO sowie schwefelhaltige . Nebenprodukte, wie C O S,- vorhanden sein -werden.
  • Eine wirtschaftliche Durchführung des Reduktionsprozesses ist hierdurch aber wegen der bei einer solchen Arbeitsweise unvermeidlichen Verluste an Schwefeldioxyd und anderen schwefelhaltigen Verbindungen ausgeschlossen, da es natürlich auch nicht etwa möglich ist, die - Gasgeschwindigkeit fortdauernd dem unvermeidlichen Wechsel der Höhe der Kohleschicht genau anzupassen.
  • Dies gilt z. B. auch für ein bekanntes Ver-=fahren, nach dem die Dauer der Einwirkung des Schwefeldioxyds öder solches enthaltenden Gases auf die Reduktionskohle so kurz bemessen -wird, daß das Gas nach dem Durchgang durch die Kohleschicht neben einer gewissen beschränkten Menge der schwefelhaltigen Nebenprodukte noch überschüssiges, noch nicht reduziertes Schwefeldioxyd enthält, und dieses Gas sodann einer Nachbehandlung bei einer mäßig erhöhten Temperatur von -etwa 6oo° C bei Gegenwart von Katalysatoren, wie Bauxit, unterzogen wird, -wobei sowohl die schwefelhaltigen Nebenprodukte als auch vorhandenes Kohlenmonoxyd mit dem noch in den Abgasen des Reduktionsofens vorhandenen und/oder ihm von außen zusätzlich zugeführten Schwefeldioxyd unter Überführung des gesamten vorhandenen Schwefels in elementaren Schwefel in Umsetzung treten.
  • Auch beim Arbeiten nach diesem Verfahren ergeben sich nun aus den vorerwähnten, durch den Wechsel zwischen Abbrand und Wiederauffüllen der niederen Kohleschicht bedingten Schwankungen der Zusammensetzung des aus der Kohleschicht austretenden Gases erhebliche Schwierigkeiten insofern, als es für eine vollständigeÜberführung des im verarbeiteten Gase in Form von S 02 vorhandenen Schwefels in die elementare Form bei der Nachbehandlung des Gases notwendig ist, daß die Menge des in dem Abgase des Reduktionsprozesses verbliebenen und/oder ihm vor der NachbehandlungzusätzlichzugeführtenSchwefeldioxyds in einem ganz bestimmten Verhältnis zu der Menge und Art der im Abgase des Reduktionsprozesses jeweils enthaltenen Nebenprodukte, wie insbesondere CO S und CO, steht und daß infolgedessen die praktische Durchführung dieses Verfahrens durchaus von der Möglichkeit der dauernden Erzielung eines Abgases mit völlig gleichmäßigem Gehalt an CO und S02 und schwefelhaltigen Nebenprodukten abhängig ist. Denn andernfalls ist es im praktischen Betrieb nicht möglich, dem Gase immer genau die zur vollständigen Umwandlung der darin enthaltenen schwefelhaltigen Stoffe in elementaren Schwefel notwendige Menge von S 02 zuzuführen, -weil man natürlich die Menge des zugeführten Schwefeldioxyds nicht beständig dem durch deg fortwährenden Wechsel der Höhe der Kohleschicht im Reduktionsofen bedingten dauernden Wechsel der Zusammensetzung des Abgases des Reduktionsprozesses anpassen kann. Man ist also bei dieser Arbeitsweise genötigt, dauernd verhältnismäßig erhebliche Mengen von Schwefel in Form von S 02 oder CO S in dem Abgase der Nachb handlung in Verlust gehen zu lassen. Und zwar dies in besonders hohem Maße bei der Verarbeitung von Gasen mit -wechselndem Gehalt an Schwefeldioxyd, wodurch die unvermeidlichen Schwankungen in der Zusammensetzung des Endgases des Reduktionsprozesses noch erhöht werden.
  • In- zielbewußtem Gegensatz zu den vorerwähnten, mit den erwähnten Nachteilen be-. hafteten, entweder auf die möglichst weitgehende Überführung des Kohlenstoffs in Kohlendioxyd oder äuf die mögliehst weitgehende Bildung von Kohlenmonoxyd gerichteten Verfahren beruht - das-. Verfahren nach der vorliegenden Erfindung auf dem Gedanken, die Arbeitsbedfngün'gen -bei der --Reduktion von S 02 oder solches enthaltenden. Gasen so zu wählen,; daß in dem- verwendeten Generator. ein Zustand geschaffen wird, der zwischen den vorgenannten Arbeitsweisen die Mitte hält, indem einerseits solche Temperaturbedingungen vermieden werden, bei denendie Umsetzung unter vorwiegender Bildung von Kohlenmonoxyd verläuft und der dabei prim"ä"r gebildete Schwefel. der Umwandlung in störende Nebenprodukte infolge der langdauernden Einwirkung überschüssigen Kohlenstoffs in erheblichem Maße ausgesetzt ist,. und anderseits bei derart mäßigen Gasgeschwindigkeiten, daß SO" in dem Abgase nicht mehr enthalten- ist, Brennstoffschichten von einer Höhe verwendet werden, welche die zur Bildung nur von Kohlendioxyd benötigte geringe Höhe so, weit übersteigt, daß die mit der . Anwendung nur, geringer Schichthöhen verbundenen Nachteile vermieden werden und vor allem auch durch die durch den laufenden Abbrand und das unvermeidliche zeitweise Nachfüllen von Brennstoff bedingten Schwanlcungen der Brennstoffhöhe Störungen der vorerwähnten Art nicht'-eintreten können.
  • Es wurde überraschenderweise gefunden, daß sich auf diese Weise der Reduktionsprozeß so führen läßt, daß in dem Abgas desseIben ohne beachtliche Bildung von anderen schwefelhaltigen Nebenprodukten das Verhältnis von C O S + C O zu der Menge des gebildeten- Kohlendioxyds dauernd denselben, von den unvermeidlichen Schwankungen der Höhe der Brennstoffschicht unabhängigen Wert behält, dessen absoluter Betrag im einzelnen Falle von den sonstigen vorhandenen Arbeitsbedingungen, wie z. B. dem Gehalt des verarbeiteten Gases .an SO" abhängig ist.
  • Das Verfahren nach der Erfindung ist demgemäß gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anwendung der folgenden Maßnahmen.
  • Hindurchführüng% des Gases durch einen mit,Kohle, Koks oder einem sonstigen festen, kohlenstoffhaltigenReduktionsmittel beschickten, nach Art eines Generators ohne äußere Beheizung betriebenen Schachtofen bei An-Wendung einer Brennstoffschicht von solcher Hölle und - unter derartiger Regelung der Strömungsgeschwindigkeit des Gases- in der Brennstoffschicht, daß das aus dieser austretende Gas SO^ praktisch nicht mehr enthält und die Temperaturdes Gases an seiner Austrittsstelle aus dem Brennstoff $oo° nicht erreicht.
  • .. Infolge des unveränderlichen; durch die un-.vermeidlichen-Schwankungen der- Höhe der Brennstoffschicht praktisch nicht beeinflußten Verhältnisses zwischen der Gesamtmenge des im Abgas=des Reduktionsprozesses värhs,nde-. neu CO S und CG zu dem vorhandenen CO, nach der Formel - ist es erfindungsgemäß möglich, das im Abgas enthaltene C O S und C O durch ' Iaüferide gleichmäßige Zufuhr der seiner Menge entsprechenden Menge von S 0, bei der anschließenden katalytischen Nachbehandlung des Gases restlos nach den Gleichungen -2 C O S + SO,- . - g S + 2, C O2 2C0 +.S02- S+2C02 unter Umwandlung des gesamten, im Gasgemisch vorhandenen und zugeführten Schwefels in die elementare Form umzusetzen.
  • Statt das für die Nachbehandlung benötigte S 02 dem Abgase des Reduktionsprozesses vor seiner Einführung in den für die Nachbehandlung bestimmten Raum zuzumischen, kann inan es ganz oder teilweise auch gleichzeitig mit diesem Gase an anderen Stellen wie dieses in den Nachbehandlungsraum einführen. Man kann das SO, als solches, wie es z. B, aus S 02 haltigem Ausgangsgas nach- einem der bekannten Anreicherungsverfahren z. B. auf dem Wege über einen Absorptionsvorgang in praktisch reiner Form gewonnen werden kann, zuführen oder auch in Form eines S O.-haltigen Gases, z. B. eines Röstgases.
  • Obwohl in der beschriebenen Weise auch Gase mit einem nur geringen Gehalt an SO" wie z. B. Röstgase, mit Erfolg verarbeitet werden können, wird man es im allgemeinen vorziehen, Gase mit einem höheren Gehalt an SO" wie sie z. B. durch Anreicherung des S 02-Gehaltes von an SO, armen Gasen nach bekannten Verfahren erhältlich sind, oder auch mehr oder weniger fremdgasfreies SO, zu verwenden, wie es aus an SO, armen Ausgangsgasen mit besonderem Vorteil nach den unter Verwendung von Gemischen von organischen Basen, wie Tolüfdine oder Xylidine, mit Wasser als Absorptionsmittel'arbeitenden Absorptionsverfahren: erhältlich ist.
  • Bei Verwendung einer gewissen Menge von Sauerstoff neben Schwefeldioxyd, z. B. in Form von Luft oder von an `Sauerstoff angereicherter Luft; enthaltenden: Gasgemischen kann -die durch die Verbrennung -des Sauerstoffs in *der Kohleschicht gebildete Wärme zur Aufrechterhaltung der Urnsetzüngstem= peratur in der Verbrennungszone ausreichend sein. Bei Anwendung einer hierfür ausreichenden Menge von Sauerstoff nicht enthaltenden* Gasen sowie insbesondere bei Anwendung von reinem Schwefeldioxyd ist für Zuführung zusätzlicher Wärme durch das Gas Särge-zu-tragen: Dies kann entweder dadurr-h geschehen, daß man das Gas vor dem Eintritt in denkeduktionsraum entsprechend dem vorliegenden Wärmebedarf vorwärmt, was z. B. durch Wärmeaustausch mit den Abgasen des Reduktionsprozesses erfolgen kann. Oder es kann geschehen durch Zufügung von Sauerstoff, z. B. in Form von Luft oder an Sauerstoff angereicherter Luft, zu dem Gase vor dessen Einführung in- den Reduktionsofen in solcher Menge, daß die fehlende Wärme durch die Verbrennung der dem vorhandenen Sauerstoff entsprechenden; Menge Kohle erzeugt wird. Auch kann man die etwa benötigte Wärmezufuhr auf den beiden genannten Wegen gleichzeitig erzielen. Auf alle Fälle ist aber die durch zusätzliche Verbrennung von Sauerstoff- aufzuwendende Wärmemenge beim Arbeiten nach der Erfindung bedeutend geringer. als bei den bekannten, auf die vorwiegende Oxydation des Kohlenstoffs -zu Kohlenmonoxyd gerichteten Verfahren.
  • In Ausübung der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, daß man durch eine in einem Schachtofen enthaltene Schicht von. Koks, Kohle o. dgl. von solcher Höhe bzw. Länge, daß die Zusammensetzung des daraus austretenden Gases durch die im Betrieb unvermeidlichen periodischenVeränderungen der Höhe der Kohleschicht nicht beeinflußt wird, nach vorheriger Erwärmung der Brennstoffschicht auf eine zur Einleitung der Reduktion des S 02 ausreichende Temperatur, z. B. durch bekanntes Warmblasen vermittels Luft, ein Schwefeldioxyd enthaltendes Gasgemisch oder reines Schwefeldioxyd mit derart begrenzter Geschwindigkeit hindurchfährt, daß das abgehende Gas S 02 nicht mehr enthält und die Temperatur an der Austrittsstelle des Gases aus der Kohle Soo° nicht übersteigt und für Zuführung etwa benötigter zusätzlicher Wärme durch dieses Gas selbst Sorge trägt. Hierbei stellt sich in dem abgehenden Gase das Verhältnis auf einen von den im Einzelfall vorliegenden sonstigen Arbeitsbedingungen abhängigen bestimmten Wert ein.
  • Das abgehende Gas, das zwecks Vorwärinung des zugeführten Gases noch durch eine Wärmeaustauschvorrichtung geführt werden kann, wird, gegebenenfalls nach vorheriger Abscheidung des darin bereits enthaltenen elementaren'Schwefels, nach oder unter laufender Zuführung der auf den gleichmäßigen Gehalt des Gases an C O S abgestellten Menge von SO, der Nachbehandlung bei Gegenwart eines Katalysators, wie Bauxit, z. B. bei Temperaturen oberhalb der Schmelztemperatur des Schwefels bis. hinauf zu etwa 700° unterworfen.
  • Infolge der dauernd gleichmäßigen Zusammensetzung des Gases entfällt bei der anschließenden Zuführung des zur Umsetzung mit den schwefelhaltigen Nebenprodukten und dem im Gase vorhandenen Kohlenmonoxyd benötigten Schwefeldioxyds öder schwefeldioxydhaltigen Gases die bei dem obenerwähnten bekannten Verfahren so störende Notwendigkeit, bei jeder kleinen Schwankung der Höhe der Kohleschicht oder der Zusammensetzung des Ausbangsgases die Menge des zugeführten SO, dieser Schwankung sofort anzupassen. Es genügt vielmehr nach einmaliger Einstellung auf die als richtig bzw. vorteilhaft befundene, pro Zeiteinheit zuzuführende Menge von S 02 eine weitere gleichmäßige Zuführung in demselben Mengenverhältnis, wodurch bei ganz außerordentlich vereinfachter Bedienung der Anlage ein sicheres, stets gleichmäßiges Ergebnis gewährleistet ist.
  • Besonders bemerkenswert und überraschend ist dabei, daß die Zusammensetzung des beim Arbeiten in der beschriebenen Weise erhaltenen Abgases des Reduktionsprozesses, wie die Versuche gezeigt haben, nicht dem für den Temperaturbereich der Verbrennungszone im Laboratorium unter Anwendung von Außenheizung ermittelten Gleichgewicht entspricht.
  • 'Das Verfahren bietet gegenüber bekannten Verfahren u. a. die folgenden Vorteile: Gegenüber den auf die vorwiegende Reduktion des vorhandenen Sauerstoffs bis zum Kohlendioxyd abgestellten Verfahren den Vorteil einer bequemen und sicheren Betriebsführung infolge der Unveränderlichkeit der Zusammensetzung des aus dem Reduktionsofen abgehenden Gases selbst bei schwankendem Gehalt eines verwendeten schwefeldioxydhaltigen Ausgangsgases an Schwefeldioxyd und des Wegfalls der Notwendigkeit einer beständigen Anpassung der laufend zugeführten S 02 Menge an die bei bekannten Verfahren wechselnde Zusammensetzung des Abgases des Reduktionsprozesses. Ferner gegenüber den auf die vorwiegende Reduktion des vorhandenen Sauerstoffs zu Kohlenmonoxyd abgestellten bekannten Verfahren den Vorteil eines geringeren Wärmeaufwandes, eines geringeren Verbrauchs an Reduktionskohle und einer wesentlichen Verringerung der Menge der unerwünschten schwefelhaltigen Nebenprodukte.
  • Ferner gegenüber den auf die Hindurchführung-desGases durch die Brennstoffschicht mit solcher Geschwindigkeit, daß im Gase noch S 02 verbleibt, gerichtetenVerfahren den Vorteil der Verringerung der durch den Generator hindurchzuführenden Gasmenge infolge Zuführung des benötigten Schwefeldioxyds erst hinter dem Reduktionsraum. Ferner aus demselben Grunde den Vorteil der Verringerung der Menge des von dem Abgase des Reduktionsofens mitgerissenen Staubes, der vor der Nächbehandlung über Katalysatoren dem Gase zweckmäßig in geeigneter Weise entzogen wird. Ferner gegenüber mit geringer Höhe der Brennstoffschicht arbeitenden bekannten Verfahren den. Vorteil, daß infolge der größeren Höhe der .Schicht des Brennstoffs dieser- weitgehend vorgewärmt wird, ehe er in die eigentliche Verbrennungszone gelängt. Hieraus ergibt sich eine entsprechende Verringerung der Temperatur des aus dem Reduktionsraum austretenden Gases. Dies hat wieder zur Folge den Fortfall der Notwendigkeit einer Abkühlung dieses Gases vor seiner bei verhältnismäßig niedriger Temperatur durchzuführenden Nachbehandlung an Katalysatoren.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von elementaremSchwefel durch Hindurchführung von.Schwefeldioxyd oder einem solches enthaltenden Gase durch eine in einem nach Art eines Generators ohne Außenheizung betriebenen,Ofen enthaltene Schicht eines kohlenstoffhaltigen Brennstoffs unter praktisch vollkommener .Reduktion des Schwefeldioxyds, so daß freies Schwefeldioxyd im abgehenden Gase nicht mehr enthalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Gasgeschwindigkeit und der Höhe der Brennstoffschicht im Generator derart geregelt wird, daß die Temperatur des Gases, gemessen an der Stelle seines Austritts aus dem Brennstoff, 8oo° nicht erreicht, daß 'man sodann in an sich bekannter Weise dem abgehenden Gase die zur überführung des darin noch enthaltenen Schwefels in elementare Form unter gleichzeitiger Oxydation von vorhandenem C O zu C 02 und von vorhandenem C O S zu CO2 lind elementarem Schwefel nötige Menge an Schwefeldioxyd zuführt und das so erhaltene Gasgemisch in bekannter Weise einer Nachbehandlung an Katalysatoren bei einer Temperatur, vorteilhaft oberhalb des Schmelzpunktes des Schwefels, bis zu etwa 7oo° unterzieht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung -der für die-Durchführung der Reduktion ohne äußere Beheizung des Reduktionsraumes etwa zusätzlich noch benötigten. Wärme .gleichzeitig mit dem Schwefeldioxyd oder schwefeldioxydhaltigem Gase und/oder im Gemisch mit diesem Sauerstoff, z. B. in Form von Luft, in den Reduktionsofen eingeführt wird. - _ ,
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Durchführung der Umsetzung ohne äußere Beheizung des Reduktionsraumes etwa zusätzlich benötigte Wärme durch Vorwärmung des Gases vor seinem Eintritt-in den Reduktionsraum, vorzugsweise durch Wärmeaustausch mit dem Abgase des Reduktionsvorganges, zuführt.
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