DE948782C - Verfahren zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff durch Verbrennung desselben mit sauerstoffhaltigen Gasen - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff durch Verbrennung desselben mit sauerstoffhaltigen Gasen

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DE948782C
DE948782C DEB2502A DEB0002502A DE948782C DE 948782 C DE948782 C DE 948782C DE B2502 A DEB2502 A DE B2502A DE B0002502 A DEB0002502 A DE B0002502A DE 948782 C DE948782 C DE 948782C
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Dr Johannes Baehr
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ELFRIEDE BAEHR GEB SCHNADT
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ELFRIEDE BAEHR GEB SCHNADT
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid
    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Exhaust Gas Treatment By Means Of Catalyst (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff durch Verbrennung desselben mit sauerstoffhaltigen Gasen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff durch Verbrennung desselben mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen.
  • Es ist bekannt, die Verbrennung durch entsprechende Bemessung des Sauerstoffzusatzes entweder nach der Gleichung
    2 H2 S -I- 02->:2 H20 +2 S
    oder nach der Gleichung
    2H2S+302->2H20+2S02
    durchzuführen. Im ersten Falle kann durch Kühlung der Reaktionsgase der Schwefel in flüssiger Form gewonnen werden. Im zweiten Falle können die Reaktionsgase durch weitere Oxydation zu Schwefeltrioxyd und Schwefelsäure umgesetzt werden. Da die genannten Reaktionen aber gleichzeitig nebeneinander auftreten, enthalten die Restgase in beiden Fällen außer unverbranntem Schwefelwasserstoff ein Gemisch von Schwefeldioxyd und Schwefeldämpfen, dessen Beseitigung Schwierigkeiten bereitet. Es ist vorgeschlagen worden, die Abgase durch Wärmeaustausch auf Temperaturen zu bringen, die eine völlige Umsetzung der Schwefelbestandteile zu Schwefeldiokyd in einem geeigneten Kontakt ermöglichen. Hierbei wurden aber die Wärmeaustauscher infolge Verstopfungen durch Schwefelaablagerung und Korrosionen in kurzer Zeit unbrauchbar. Bei Ableitung der Abgase in einen Kamin traten in diesem ähnlich Erscheinungen auf, ganz abgesehen von der großen Belästigung der Umgebung durch die schwefelhaltigen Abgase. Daß ferner die durch den Kamin abgeführten Schwefelmengen einen reinen Verlust darstellen; bedarf keiner weiteren Erläuterung.
  • Die Erfindung bezweckt, die Nachteile der bekannten Verfahren in einfacher Weise zu vermeiden und eine praktisch vollkommene Verarbeitung des Schwefelwasserstoffes zu ermöglichen. Die Erfindung besteht im wesentlichen in der Durchführung nachstehender Maßnahmen. Ein Teil des Schwefelwasserstoffes wird mit einer zur Bildung von Schwefel ausreichenden Menge Sauerstoff verbrannt, worauf aus den Reaktionsgasen durch deren Kühlung Schwefel in flüssiger Form ausgeschieden wird. Dabei kann selbstverständlich die Reaktionswärme in einem Dampfkessel od. dgl. ausgenutzt werden. Zweckmäßig wird der Druck im Kessel so hoch gehalten, daß die von den Reaktionsgasen durchströmten Kesselrohre eine Temperatur von etwa 12o bis 15o° haben. Hierbei schlägt sich der Schwefel zum größten Teil dünnflüssig an den Wandungen nieder und kann aus dem Kessel abgezogen werden. Man kann die Reaktionsgase auch unmittelbar durch Einspritzen von Wasser kühlen oder auch die mittelbare und die unmittelbare Kühlung nebeneinander anwenden.
  • Sowohl die Umsetzung des Schwefelwasserstoffes zu Schwefel als auch dessen Abscheidung gehen nur teilweise vor sich, wobei bei Temperaturen von 12o bis i5o° ein Wirkungsgrad von etwa 7o% erzielt wird. Die restlichen Mengen der schwefelhaltigen Stoffe verbleiben aber in den Abgasen. Diese Abgase müssen zu ihrer weiteren Verarbeitung mittels katalytischer Oxydation auf die erforderliche Reaktionstemperatur gebracht werden. Hierzu wird der Rest des Schwefelwasserstoffes mit ausreichendem Sauerstoffüberschuß zu Schwefeldioxyd verbrannt und den bereits abgekühlten Reaktionsgasen des ersten Teilstromes zugesetzt. Das hierdurch genügend aufgeheizte Gemisch der Reaktionsgase beider Teilströme wird dann anschließend der katalytischen Oxydation zur Bildung von Schwefeldioxyd unterworfen.
  • Diese Oxydation wird zweckmäßig in einem aus Eisen, Nickel, Kupfer oder deren Verbindungen bestehenden Kontakt durchgeführt, der in einem geeigneten Kontaktträger, wie Bimsstein, Koks, Ton od. dgl. untergebracht ist. Je nach der Art des verwendeten Kontaktes liegt die Reaktionstemperatur zwischen Zoo und d.oo°, im allgemeinen bei etwa 300 bis 35o°.
  • Das erzeugte Schwefeldioxyd kann in bekannter Weise durch weitere katalytische Oxydation zu Schwefeltrioxyd und durch anschließende Wäsche mit heißer Schwefelsäure zu Schwefelsäure umgesetzt werden. Je nach dem Wassergehalt der Gase, der an sich diese Umsetzungen nicht stört, wird die Temperatur der heißen Schwefelsäure auf i 5o bis 28o° gehalten. Das erzeugte Schwefeldioxyd kann aus den Abgasen der ersten katalytischen Oxydation auch durch deren Auswaschen mit einer alkalischen, regenerierbaren Flüssigkeit und anschließendes Abtreiben der gesättigten Lösung in reiner Form gewonnen werden. Man kann auch in bekannter Weise das Schwefeldioxyd zu Ammonsulfit-, -b.isulfitlauge aufarbeiten, aus der dann durch Druckerhitzung Ammonsulfat und Schwefel gewonnen «erden können.
  • Es ist bereits bekannt, schwefelwasserstoffhaltiges Gas in zwei Teilströme zu unterteilen, den einen Teilstrom mit einer zur Bildung von Schwefel ausreichenden Sauerstoffmenge zu verbrennen und die Reaktionsgase nach Abscheidung des anfallenden Schwefels mit dem zweiten Teilstrom zu vereinigen. Das entstehende Gasgemisch besitzt eine zur katalytischen Oxydation des in ihm vorhandenen Schwefelwasserstoffes nicht genügend hohe Temperatur und soll daher nach dem erwähnten Verfahren in einem zweiten Verbrennungsofen zu Schwefeldioxyd verbrannt «erden. Zur Erfassung des etwa in den Reaktionsgasen diese Ofens noch enthaltenen restlichen Schwefelwasserstoffes müßte man die Reaktionsgase anschließend einer katalytischen Oxydation unterwerfen. Erfahrungsgemäß schwankt der Schwefelwasserstoffgehalt zu verarbeitender technischer Gase innerhalb ziemlich weiter Grenzen. Das aus der Vereinigung des zweiten Teilstromes mit den Reaktionsgasen des ersten Teilstromes entstehende Gasgemisch strömt daher dem Verbrennungsofen mit einer sich ständig ändernden Schwefelwasserstoffkonzentration zu. Da diese die Verbrennungstemperatur im Ofen beeinflußt, kann man aus dem Ofen auch nur ein Reaktionsgas schwankender Endtemperatur abziehen und müßte es erst vor Eintritt in den Katalysatorraum durch entsprechende Kühlung oder Aufheizung auf eine gleichbleibende und günstigste Oxydationstemperatur bringen. Das läßt sich praktisch auf selbsttätigem Wege nicht durchführen.
  • Im Gegensatz dazu erhält man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Einregelung des Mengenverhältnisses zwischen dem ersten und zweiten Teilstrom stets ein Gasgemisch gleichbleibender und günstigster Temperatur für die nachfolgende katalytische Oxydation. So kann ohne weiteres ein entsprechendes Verteilungsorgan zur Mengenregelung der beiden Teilströme von einem Temperaturfühler, der in die Zuleitung des Gasgemisches zum Katalysatorraum eingebaut ist, automatisch betätigt werden. Ist beispielsweise die Temperatur zü hoch, so wird selbsttätig der zweite Teilstrom unter entsprechender Vermehrung des ersten Teilstromes abgedrosselt. Auf diese Weise lassen sich alle Schwankungen im Schwefelwasserstoffgehalt des Ausgangsgases selbsttätig ausgleichen. Dem Katalysatorraum strömt ein Gasgemisch mit zwar unterschiedlicher Schwefelwasserstoffkonzentration aber stets gleichbleibender Temperatur zu. Dadurch hat man die Gewähr, daß bei der katalytischen Oxydation der gesamte im Gasgemisch vorhandene Schwefelwasserstoff restlos umgesetzt wird.
  • Ausführungsbeispiel In der Zeichnung ist eine zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dienende Anlage schematisch dargestellt, deren Wirkungsweise im folgenden näher beschrieben ist.
  • 56o m3 eines aus etwa 50% Schwefelwasserstoff und 5o % Kohlensäure bestehenden Gasgemisches, das aus einer nassen Gasreinigungsanlage stammt, werden in zwei Teilströme von 480 und 8o m3 aufgeteilt. Der erste Teilstrom wird einem Brenner 1 durch Leitung 2 zugeführt und unter Zusatz von etwa 6oo m3 Luft aus Leitung 24 verbrannt. Die fühlbare Wärme der Reaktionsgase wird in einem Dampfkessel 3 ausgenutzt, der auf einem Druck von etwa 2 atü gehalten wird. Durch Leitung 5 wird der Dampfkessel mit Wasser gespeist, während der erzeugte Dampf durch Leitung 6 abgeführt wird. An den Kesselrohren, die auf etwa 13O° gehalten werden, schlägt sich der erzeugte Schwefel dünnflüssig nieder und kann durch Leitung 4 abgezogen werden. Stündlich werden etwa 22,5 kg Schwefel abgeschieden, was einem Wirkungsgrad der Anlage von etwa 70% entspricht. Die Restgase, die noch Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd, Schwefel- und Wasserdämpfe enthalten, verlassen den Dampfkessel 3 durch Leitung 9.
  • Die restlichen 8o m3 des Ausgangsgases werden einem zweiten Brenner 7 durch Leitung 8 zugeführt und mit etwa 300 m3 Luft aus Leitung 24 vornehmlich zu Schwefeldioxyd verbrannt. Die heißen Verbrennungsgase werden einer Mischstrecke 1o durch Leitung 11 zugeführt, in die auch die Ableitung 9 des Dampfkessels 3 mündet. Durch die fühlbare Wärme der Verbrennungsgase wird das Gasgemisch in der Mischstrecke 1o auf etwa 35o° aufgeheizt. Dem Gasgemisch werden noch 76 m3 Luft durch die in die Leitung 11 mündende Leitung 21 zugesetzt. Aus der Mischstrecke 1o gelangt das Gasgemisch in einen Kontakt 22, der beispielsweise aus mit Nickelnitrat getränktem Bimsstein besteht. Hier werden durch katalytische Oxydation der restliche Schwefelwasserstoff und Schwefel zu Schwefeldioxyd umgesetzt. Nach Verlassen des Kontaktes 22 gelangt das Gasgemisch in den Kühlschacht 12 eines Vanadinkontaktes 13. Durch Aufnahme der Reaktionswärme wird das Gasgemisch im Kühlschacht auf etwa 45o° vorgewärmt, strömt in das Innere des Kontaktes 13 und durchstreicht die Kontaktschichten 14 unter Bildung von Schwefeltrioxyd. Die Abgase verlassen den Kontakt 13 unten und gelangen durch Leitung 15 in einen Wascher 16. Hier wird das Schwefeltrioxyd durch heiße Schwefelsäure, die in Leitung 20 über einen Behälter 18 mittels Pumpe 19 im Umlauf gehalten wird, zu Schwefelsäure umgesetzt. Die Restgase entweichen aus dem Wascher 16 durch Leitung 17, während die nicht für den Kreislauf benötigte Schwefelsäure durch Leitung 23 abgeführt werden kann. Es werden stündlich 485 kg 920/0i-er Schwefelsäure erzeugt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verarbeitung von Schwefel-Wasserstoff durch Verbrennung desselben mit sauerstoffhaltigen Gasen unter Teilung in zwei Teilströme und Verbrennung eines der Teilströme mit einer zur Bildung von Schwefel ausreichenden Sauerstoffmenge und Al>scheidung des durch Kühlung der Reaktionsgase anfallenden Schwefels, gekennzeichnet durch Verbrennung des zweiten Teilstromes mit Sauerstoffüberschuß zu Schwefeldioxyd, Vereinigung der Abgase des ersten Teilstromes und der ungekühlten Reaktionsgase des zweiten Teilstromes und katalytische Oxydation dieses Gasgemisches zur Überführung des noch vorhandenen Schwefels und Schwefelwasserstoffes in Schwefeldioxyd mit der Maßgabe, daß das Verhältnis der beiden Teilströme derart geregelt wird, daß das Gemisch der Abgase des ersten Teilstromes und der heißen Reaktionsgase des zweiten Teilstromes die zur katalytischen Oxydation erforderliche Temperatur aufweist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der katalytischen Oxydation gebildete Schwefeldioxyd in an sich bekannter Weise durch weitere katalytische Oxydation zu Schwefeltrioxyd und anschließend durch Waschen mit heißer Schwefelsäure zu Schwefelsäure umgesetzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 543 945, 545 093, 638 648, 666 572; USA.-Patenschrift Nr. 2 153 337; Auszüge deutscher Patentanmeldungen, B.d.7, 11, Chemie, S. 288,K 161936 und K 162041.
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