DE4123155A1 - Verfahren zur gleichzeitigen entschwefelung und entstickung in einem ofen - Google Patents
Verfahren zur gleichzeitigen entschwefelung und entstickung in einem ofenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Verfahren zur gleichzeitigen Entschwefelung
und Entstickung in Öfen zur gleichzeitigen Entfernung von Schwefeloxiden
(SOx) und Stickstoffoxiden (NOx) aus Verbrennungsabgasen, die
von Kesseln, Heizöfen, Abfallverbrennungseinrichtungen etc. freigesetzt
werden.
Die im allgemeinen derzeit in Japan angewandten Entschwefelungs- und
Entstickungs-Prozesse umfassen ein Entstickungsverfahren, welches
überwiegend angewandt wird und bei dem Ammoniak als Reduktionsmittel
zur selektiven katalytischen Reduktion von NOx in Gegenwart eines Katalysators
verwendet wird, und Naßentschwefelungsverfahren, wie das
Naß-Kalk-Gips-Verfahren.
Diese Verfahren benötigen jedoch große Gelände für die Einrichtung der
Vorrichtungen und hohe Investitions- und Betriebskosten, so daß Verfahren
erwünscht sind, die mit kleineren Vorrichtungen bei niedrigeren Kosten
betrieben werden können.
Andererseits erfordert die direkte Entschwefelung, gemäß der Kalk oder
ähnliche Entschwefelungsmittel direkt in den Ofen eingebracht werden,
beträchtlich geringere Investitions- und Betriebskosten, wobei allerdings
das eingesetzte chemische Mittel mit nicht mehr als dem halben Wirkungsgrad
angewandt wird, als bei dem Naßverfahren, so daß nicht umgesetztes
CaO oder ähnliche Mittel abgeführt werden. Wenn beispielsweise
die Direktentschwefelung auf mit Kohle betriebenen Kesseln angewandt
wird, enthält die abgeführte Flugasche große Mengen von CaSO₄ und CaO
und muß daher mit Hilfe einer noch zu entwickelnden Verfahrensweise behandelt
werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren
anzugeben, mit dem gleichzeitig im Ofen eine Entschwefelung und eine
Entstickung erreicht werden kann und dies bei niedrigen Kosten unter
gleichzeitig hohem Wirkungsgrad der Entschwefelung und der Entstickung,
wobei gleichzeitig das bei der Abgasbehandlung freigesetzte Ammoniak
oder das bei dem Verfahren gebildete Ammoniumsulfat oder saure
Ammoniumsulfat zurückgewonnen und wieder verwendet werden können.
Diese Aufgabe wird nun gelöst, durch die Verfahren gemäß den Ansprüchen
1 und 3. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausführungsformen
dieses Erfindungsgegenstands.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur gleichzeitigen Entschwefelung
Entstickung in einem Ofen, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß man mindestens ein chemisches Mittel, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas
und wäßrige Lösungen davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat
und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder
Harnstoffverbindungen in Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen
umfassenden Gruppe, gemäß einer der folgenden drei Methoden zuführt:
- i) Einbringen eines der chemischen Mittel in einen stromaufwärts gelegenen Bereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als 1100°C und nicht weniger als 700°C, in einen Zwischenstrombereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als 900°C und nicht weniger als 500°C und in einen stromabwärts des Ofenausgangs gelegenen Bereich mit einer Temperatur von nicht mehr als 500°C zur Behandlung des Gases in drei Stufen;
- ii) Einbringen eines der chemischen Mittel einzeln und die anderen beiden chemischen Mittel in Form einer Mischung in zwei der drei Bereiche zur Behandlung des Gases in zwei Stufen; oder
- iii) Einbringen mindestens zwei der chemischen Mittel in Form einer Mischung in einen der drei Bereiche zur Behandlung des Gases in einer Stufe; und
im Fall der Methoden i) und ii) eine Entstickungsreaktion überwiegend in
dem stromaufwärts gelegenen Bereich und eine Entschwefelungsreaktion
sowie eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion in dem Zwischenstrombereich
und dem stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt oder im Fall der
Methode iii) gleichzeitig eine Entschwefelungsreaktion und eine Entstickungsreaktion
bewirkt.
Bevorzugt wird dieses Verfahren in der Weise geführt, daß man
eine erste Stufe der Entstickungsreaktion und eine gewisse Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromaufwärts gelegenen Bereich bewirkt;
eine Entschwefelungsreaktion und eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen in Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen umfassenden Gruppe, in den Zwischenstrombereich bewirkt; und
eine zweite Stufe der Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt.
eine erste Stufe der Entstickungsreaktion und eine gewisse Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromaufwärts gelegenen Bereich bewirkt;
eine Entschwefelungsreaktion und eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen in Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen umfassenden Gruppe, in den Zwischenstrombereich bewirkt; und
eine zweite Stufe der Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur gleichzeitigen
Entschwefelung und Entstickung in einem Ofen, daß dadurch gekennzeichnet
ist, daß man ein Abgas durch Einbringen mindestens eines chemischen
Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen
davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem
Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen in
Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen umfassenden Gruppe, gemäß
einer der folgenden drei Methoden behandelt:
- i) Einbringen eines der chemischen Mittel in einen stromaufwärts gelegenen Bereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als 1100°C und nicht weniger als 700°C, in einen Zwischenstrombereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als 900°C und nicht weniger als 500°C und in einen stromabwärts des Ofenausgangs gelegenen Bereich mit einer Temperatur von nicht mehr als 500°C zur Behandlung des Gases in drei Stufen;
- ii) Einbringen eines der chemischen Mittel einzeln und die anderen beiden chemischen Mittel in Form einer Mischung in zwei der drei Bereiche zur Behandlung des Gases in zwei Stufen; oder
- iii) Einbringen mindestens zwei der chemischen Mittel in Form einer Mischung in einen der drei Bereiche zur Behandlung des Gases in einer Stufe; und
im Fall der Methoden i) und ii) eine Entstickungsreaktion überwiegend in
dem stromaufwärts gelegenen Bereich und eine Entschwefelungsreaktion
sowie eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion in dem Zwischenstrombereich
und dem stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt oder im Fall der
Methode iii) gleichzeitig eine Entschwefelungsreaktion und eine Entstickungsreaktion
bewirkt, und
das aus der Abgasbehandlungsstufe abgeführte nicht umgesetzte Ammoniak oder das gebildete Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat mit Hilfe eines in einem Abgasschacht stromabwärts des Ofens angeordneten Abgaswäschers zurückgewinnt.
das aus der Abgasbehandlungsstufe abgeführte nicht umgesetzte Ammoniak oder das gebildete Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat mit Hilfe eines in einem Abgasschacht stromabwärts des Ofens angeordneten Abgaswäschers zurückgewinnt.
Vorzugsweise wird dieses Verfahren in der Weise geführt, daß man zur Behandlung
des Abgases
eine erste Stufe der Entstickungsreaktion und eine gewisse Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromaufwärts gelegenen Bereich bewirkt;
eine Entschwefelungsreaktion und eine zweite Stufe der Entwicklungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen in Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen umfassenden Gruppe, in den Zwischenstrombereich bewirkt; und
eine zweite Stufe der Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt; und
das aus der Abgasbehandlungsstufe abgeführte nichtumgesetzte Ammoniak oder das gebildete Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat mit Hilfe eines in einem Abgasschacht stromabwärts des Ofens angeordneten Abgaswäschers zurückgewinnt.
eine erste Stufe der Entstickungsreaktion und eine gewisse Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromaufwärts gelegenen Bereich bewirkt;
eine Entschwefelungsreaktion und eine zweite Stufe der Entwicklungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen in Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen umfassenden Gruppe, in den Zwischenstrombereich bewirkt; und
eine zweite Stufe der Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt; und
das aus der Abgasbehandlungsstufe abgeführte nichtumgesetzte Ammoniak oder das gebildete Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat mit Hilfe eines in einem Abgasschacht stromabwärts des Ofens angeordneten Abgaswäschers zurückgewinnt.
Vorzugsweise umfaßt diese zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens eine Ammoniakrückgewinnungs-Gipskristallisations-
Stufe, in der aufgeschlämmter oder pulverförmiger gebrannter, ungelöschter
Kalk oder gelöschter Kalk mit dem Ammoniak oder der wäßrigen
Lösung von Ammoniumsulfat oder von saurem Ammoniumsulfat, welche
in der Rückgewinnungsstufe gewonnen worden sind, in einer Reaktions-
Kristallisiereinrichtung zur Rückgewinnung des Ammoniaks in Form eines
Wasserdampf enthaltenden Gases umgesetzt, und die Sulfationen oder
die sauren Sulfationen mit Calciumionen unter Ausfällung von Gips umgesetzt
werden.
Bei dieser zweiten Ausführungsform bildet man vorzugsweise durch Verdichten
und Kühlen des in der Ammoniakrückgewinnungs-Gipskristallisations-
Stufe gewonnenen, Wasserdampf enthaltenden Ammoniakgases Ammoniakwasser.
Bei dieser zweiten Ausführungsform der Erfindung unterwirft man vorzugsweise
die in der Ammoniakrückgewinnungs-Gipskristallisations-
Stufe gewonnene Gipsaufschlämmung einer Fest-Flüssig-Trennung zur
Rückgewinnung des Gipses als feste Fraktion und von Ammoniakwasser
oder einer nicht umgesetzten wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat oder
saurem Ammoniumsulfat als flüssige Fraktion.
Bei der Durchführung der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann das zur Behandlung eingesetzte chemische Mittel in
gleicher Weise, wie für dieses Verfahren beschrieben in einen Bereich mit
einer Temperatur von nicht mehr als 1100°C bis nicht weniger als 700°C,
der dem Bereich innerhalb des Ofens vorausgeht mit einer Temperatur von
nicht mehr als 900°C bis nicht weniger als 500°C und/oder in einen Bereich
stromabwärts des Ofenausgangs mit einer Temperatur von nicht
mehr als 500°C, der sich dem Bereich anschließt mit einer Temperatur von
nicht mehr als 900°C bis nicht weniger als 500°C, eingebracht werden.
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert.
In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 ein Fließdiagramm, welches einen Verbrennungstest verdeutlicht;
Fig. 2 eine Kurvendarstellung, welche die Beziehung zwischen dem
Harnstoff/SO₂-Äquivalentverhältnis und dem Entschwefelungs-Wirkungsgrad
wiedergibt;
Fig. 3 eine Kurvendarstellung, welche die Beziehung zwischen der
Temperatur und dem Entstickungs-Wirkungsgrad wiedergibt;
Fig. 4 eine Kurvendarstellung, welche die Beziehung zwischen den
berechneten NH₄⁺-Wert und dem gefundenen NH₄⁺-Wert verdeutlicht;
Fig. 5 eine Kurvendarstellung, welche die Beziehung zwischen der
Temperatur und dem Entschwefelungs-Wirkungsgrad wiedergibt;
Fig. 6 eine Kurvendarstellung, welche die Beziehung zwischen der
Temperatur und dem Entstickungs-Wirkungsgrad wiedergibt;
Fig. 7 eine Kurvendarstellung, welche die Beziehung zwischen dem
berechneten NH₄⁺-Wert und dem gefundenen NH₄⁺-Wert verdeutlicht;
Fig. 8 eine Kurvendarstellung, welche die Beziehung zwischen der
Menge des zugesetzten Ammoniakgases und dem Entschwefelungs-
Wirkungsgrad wiedergibt;
Fig. 9 eine Kurvendarstellung, welche die Beziehung zwischen der
Zeit und dem Reaktionswirkungsgrad wiedergibt;
Fig. 10 bis 12 Fließdiagramme, welche die Entschwefelungs-
Entstickungs-Verfahren erläutern.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur gleichzeitigen Entschwefelung und
Entstickung in Öfen umfaßt die folgenden vier Stufen.
- (1) Stufe des Einbringens von a) Ammoniakgas oder einer wäßrigen Lösung davon, und b) einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat einzeln oder in Form einer Mischung in einen stromaufwärts gelegenen Bereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als 1100°C bis nicht weniger als 900°C zur Durchführung einer ersten Stufe der Entstickungsreaktion und einer gewissen Entschwefelungsreaktion.
- (2) Stufe des Einbringens von a) Ammoniakgas oder einer wäßrigen Lösung davon, b) einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen einzeln oder in Form einer Mischung in einen Zwischenstrombereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als 900°C bis nicht weniger als 500°C zur Durchführung einer Entschwefelungsreaktion und einer zweiten Stufe der Entstickungsreaktion.
- (3) Stufe des Einbringens von a) Ammoniakgas oder einer wäßrigen Lösung davon und b) einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat einzeln oder in Form einer Mischung in einen Abgasschacht stromabwärts des Ofenausgangs mit einer Temperatur von nicht mehr als 500°C zur Durchführung einer zweiten Stufe der Entschwefelung.
Rückgewinnung des Ammoniakgases oder von das Gas enthaltendem Wasserdampf
oder gasförmigem oder in Form eines Rauches vorliegenden Ammoniumsulfat
oder saurem Ammoniumsulfat, die aus der Stufe I abgeführt
worden sind mit Hilfe eines Naßwäschers unter Verwendung von
Wasser als Absorptionsmedium oder einer anderen geeigneten Absorptionseinrichtung,
die in einem Abgasschacht stromabwärts eines an einem
Kessel angeordneten Staubsammlers oder dergleichen (oder in einem
Abgasschacht, der in einem Schornstein unmittelbar vorausgeht, wenn
kein Staubsammler vorgesehen ist) angeordnet ist.
Diese Stufe umfaßt eine Reaktions-Kristallisations-Stufe bei der das in
der Stufe II gewonnene Ammoniakwasser oder die wäßrige Lösung von Ammoniumsulfat
oder saurem Ammoniumsulfat in eine Reaktions-Kristallisiereinrichtung
eingebracht werden, gebrannter, ungelöschter Kalk oder
gelöschter Kalk in Pulverform oder in Form einer wäßrigen Aufschlämmung
zu der Flüssigkeit zugesetzt werden, um eine Umsetzung der Calciumionen
mit Sulfationen oder den sauren Sulfationen, die das Ammoniumsulfat
oder das saure Ammoniumsulfat bilden, zu bewirken und zur
Ausscheidung von Gips und Freisetzung des bei der Reaktion gebildeten
Ammoniaks in Form eines Gases oder Dampfes.
- (1) Stufe der Bildung von Ammoniakwasser durch Verdichten und Abkühlen des Wasserdampf enthaltenden Ammoniakgases, welches in der Stufe III gewonnen worden ist.
- (2) Stufe einer Fest-Flüssig-Trennung der durch die Reaktion der Stufe III gebildeten Aufschlämmung von Gipskristallen mit Hilfe einer Zentrifugiereinrichtung oder dergleichen zur Gewinnung des kristallinen Gipses als Produkt und Vermischen der erhaltenen Flüssigkeit als wäßrige Lösung von Ammoniumsulfat mit der wäßrigen Ammoniaklösung aus der obigen Stufe (1), welche Mischung als Entschwefelungs-Entstickungs- Mittel in die Stufe I zurückgeführt und wiederverwendet wird.
Erfindungsgemäß werden die oben angesprochenen Stufen in unterschiedlichen
Kombinationen gemäß dem zu erzielenden Wirkungsgrad der
Entschwefelung und Entstickung und in Abhängigkeit davon angewandt,
ob das zu bildende Nebenprodukt Gips oder eine wäßrige Lösung von Ammoniumsulfat
für eine weitere Verwendung sein soll. Beispiele für die
nützliche Kombination dieser Maßnahmen sind die folgenden.
- (1) Zur Absorption von SO₂ aus dem Abgas und zur Gewinnung der Verbindung
in Form von Gips unter gleichzeitiger Erzielung eines hohen Wirkungsgrads
der Entschwefelung und der Entstickung:
Kombination von Stufe I (1) bis (3) und Stufen II, III und IV.
Kombination von Stufe I (1) und (2) oder (2) und (3) und Stufen II, III und IV. - (2) Zur Bildung von Ammoniumsulfat oder saurem Ammoniumsulfat als
Nebenprodukt, welches für andere Zwecke verwendet werden soll:
Kombination von Stufe I (1) bis (3), (1) und (2) oder (2) und (3) und Stufe II. (In diesem Fall wird die in der Stufe II zurückgewonnene wäßrige Lösung von Ammoniumsulfat oder saurem Ammoniumsulfat unmittelbar in die Stufe I zurückgeführt und wiederverwendet, wobei ein Teil dieses Materials für andere Zwecke aus dem System abgezogen wird.)
Die in den verschiedenen Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens ablaufenden
Reaktionen wurden in einer vertikalen Verbrennungstestvorrichtung,
wie in der Fig. 1 dargestellt ist, sowie in anderen gläsernen Prüfvorrichtungen
untersucht.
Die bei diesen Untersuchungen verwendete Vorrichtung umfaßt im wesentlichen
eine mit pulverförmiger Kohle betriebene Verbrennungskammer
6 und eine Entschwefelungs-Entstickungs-Reaktionskammer 1, welche
mit der stromabwärts gelegenen Seite der Kammer 6 verbunden ist. Die
Vorrichtung besitzt eine maximale Verbrennungskapazität von Kohlepulver
von etwa 10 kg/h und ist derart eingerichtet, daß die Verbrennungstemperatur
durch Verbrennen von Propan als Nebenbrennstoff eingestellt
werden kann, die Menge des zu bildenden NOx eingestellt werden kann und
daß die SO₂-Konzentration des Abgases durch Einführen von gasförmigem
SO₂ eingestellt werden kann. Bei den Untersuchungen wurden entweder
Propan allein, oder eine Mischung aus Propan und Kohlepulver oder Kohlepulver
allein verbrannt. Die Verbrennungstemperatur wurde durch
Steuern der Brennstoffzufuhr und durch Steuern der der Verbrennung zugeführten
Luftmenge eingestellt.
Das aus der Reaktionskammer abgeführte Abgas wird mit Hilfe einer Luftheizeinrichtung
4 und eines Gaskühlers 5 abgekühlt, durch einen Sackfilter
3 zur Entfernung von Staub geführt und dann in die Atmosphäre abgelassen.
Die Reaktionskammer 1 ist aus einem Rohr aus nichtrostendem Stahl mit
einem Innendurchmesser von 330 mm und einer Höhe von 4 m gebildet. Um
die Reaktionskammer herum sind röhrenförmige elektrische Heizeinrichtungen
2 vorgesehen zur Steuerung der Temperatur des Verbrennungsabgases
im Innern der Kammer 1 auf den gewünschten Wert. Entschwefelungs-
und Entstickungsmittel werden durch Mitreißen mit einem Luftstrom
über den oberen Einlaß 11 in die Reaktionskammer 1 eingeführt.
Die Konzentrationen von O₂, SO₂ und NOx des Abgases werden mit Hilfe
der Analyseeinrichtung 7 und 8 gemessen, welche am Auslaß der Reaktionskammer
1 bzw. am Auslaß des Sackfilters 3 angeordnet sind. In diesen
Analysevorrichtungen 7 und 8 wird das Abgas, aus dem Staub mit Hilfe
eines Sintermetallfilters, der mit einer Selbstreinigungseinrichtung ausgerüstet
ist, entfernt worden ist, einer Infrarot-SO₂-Analyseeinrichtung
und einer Zirkoniumoxid-Sauerstoffanalyseeinrichtung zur Analyse von
SO₂ und O₂ an den angegebenen Orten geführt. Die NOx-Analyse wird mit
Hilfe eines NOx-Chemielumineszenz-Analysators am Auslaß des Sackfilters
3 durchgeführt und die nasse Abgasanalysemethode gemäß der japanischen
Norm JIS wird zur Analyse von SOx angewandt, wobei durch die
Absorptionslösung der gesamte S-Gehalt analysiert wird und auch die
NH₄⁺-Konzentration bestimmt wird.
Die Temperatur der in der Fig. 1 angegebenen Bereiche wird mit Hilfe von
Thermoelementen 9 gemessen. Die Menge des zugeführten Brennstoffs
wird durch Messen der eingeführten Mengen bestimmt. Die Menge des zugeführten
Propans wird mit Hilfe eines Gas-Strömungsmeßgerätes gemessen.
Die Menge der Verbrennungsluft wird mit Hilfe eines Öffnungs-Fließmeßgerätes
bestimmt. Die Menge des Abgases wird mit Hilfe eines Venturi-
Fließmeßgerätes 10 gemessen. Die theoretische Menge des Abgases, die
aus den Mengen zugeführtem Brennstoff und zugeführter Luft berechnet
wird, steht gut im Einklang mit den tatsächlichen Messungen bei einer Differenz
innerhalb einiger Prozent, was darauf hinweist, daß die Meßgeräte
korrekt arbeiten.
Technisches SO₂-Gas wurde dem Abgas in abgemessener Menge zugeführt,
um in dem Abgas eine SO₂-Konzentration von 500 ppm zu erzeugen.
Wenngleich bekannt ist, daß Harnstoff einer Entstickungsreaktion unterliegt,
haben die Experimente gezeigt, daß Harnstoff auch eine Entschwefelungsreaktion
bewirkt.
Es wird angenommen, daß diese Reaktionen gemäß den folgenden Reaktionsgleichungen
ablaufen.
1) Entstickungsreaktion
2NO + (NH₂)₂CO + 1/2O₂ → 2N₂ + CO₂ + 2H₂O (1)
2NO + (NH₂)₂CO + 1/2O₂ → 2N₂ + CO₂ + 2H₂O (1)
2) Entschwefelungsreaktion
(NH₂)₂CO + H₂O → NH₃ + CO₂ (2)
NH₃ + SO₂ + 1/2O₂ + H₂O → (NH₄)HSO₄ (3)
2NH₃ + SO₂ + 1/2O₂ + H₂O → (NH₄)SO₄ (4)
(NH₂)₂CO + H₂O → NH₃ + CO₂ (2)
NH₃ + SO₂ + 1/2O₂ + H₂O → (NH₄)HSO₄ (3)
2NH₃ + SO₂ + 1/2O₂ + H₂O → (NH₄)SO₄ (4)
Die Entstickungsreaktion der Formel (1) ist bereits in der Literatur beschrieben,
während die Gleichungen (2) und (3) Annahmen darstellen.
Wenngleich zu klären ist, ob Harnstoff über diese Reaktionen Ammoniumsulfat
oder saures Ammoniumsulfat bildet oder ob Harnstoff SO₂ reagiert,
ist unzweifelhaft, daß Ammoniumsulfat oder saures Ammoniumsulfat gebildet
werden, wie nachfolgend erläutert werden wird.
Die Fig. 2 verdeutlicht den Entschwefelungs-Wirkungsgrad, der erzielt
wird durch Einführen einer zerstäubten wäßrigen Harnstofflösung über
den Einlaß 11 in die Reaktionskammer 1 der in der Fig. 1 dargestellten
Testvorrichtung. Die Fig. 3 verdeutlicht den gleichzeitig erreichten Entstickungs-
Wirkungsgrad.
In der Fig. 2 ist das Harnstoff/SO₂-Moläquivalentverhältnis auf der Abszisse
gegen den Entschwefelungs-Wirkungsgrad auf der Ordinate aufgetragen,
wobei die Temperatur des Verbrennungsgases an der Injektionsstelle
als Parameter genommen ist.
Die Kurvendarstellung verdeutlicht, daß bei einer niedrigeren Temperatur
ein höherer Entschwefelungsgrad erreicht wird und daß eine Entschwefelung
von annähernd 100% bei einer Temperatur von 750°C bei einem Äquivalentverhältnis
von etwa 1,1 erzielt werden kann.
Die Verbrennungsabgasbedingungen sind zu diesem Zeitpunkt die folgenden:
In der Fig. 3 ist die Temperatur an der Injektionsstelle auf der Abszisse gegen
den Entstickungs-Wirkungsgrad auf der Ordinate aufgetragen.
In dieser Kurvendarstellung sind die Werte angegeben, die mit einem
Harnstoff/NOx-Moläquivalentverhältnis von 5 erzielt worden sind. Fig. 3
verdeutlicht, daß ein Entstickungs-Wirkungsgrad von etwa 80% erreicht
wird, wenn die Temperatur an der Injektionsstelle nicht weniger als 820°C
beträgt und verdeutlicht weiterhin die Tendenz, daß der Entstickungs-
Wirkungsgrad nach und nach mit Absinken der Temperatur abfällt. Der
Entstickungs-Wirkungsgrad verringert sich bei Temperaturen oberhalb
von 1150°C, wenngleich dies nicht dargestellt ist.
Anschließend wird das durch den Sintermetallfilter am Auslaß des in der
Fig. 1 dargestellten Sackfilters 3 bei dem Test geführte Gas nach der JIS-
Vorschrift mit Wasser gewaschen und es werden die Menge der Schwefelsäure
und die Gesamtmenge des in den Waschwässern vorhandenen gelösten
Wassers durch volumetrische Analyse mit ¹/₁₀ n Standard-Natriumhydroxidlösung
und durch gravimetrische Analyse über eine Bariumsulfatfällung
gemessen. Weiterhin wird die Ammoniakkonzentration der gleichen
Waschwässer mit einem Ammoniumionenelektrodenanalysator bestimmt.
Die Menge SO₄ (A) wird aus der Gesamtmenge des Schwefels und
die Menge SO₄ (B) aus der Menge der Schwefelsäure berechnet, zur Berechnung
der mit der Gesamtmenge (A-B) umgesetzten Menge von NH₄⁺.
Zur Durchführung dieser Maßnahmen wurde sichergestellt, daß das absorbierende
Wasser frei ist von SO₃⁻ und lediglich SO₄⁻ enthielt.
Die Fig. 4 verdeutlicht die Beziehung zwischen der in dieser Weise berechneten
NH₄⁺-Menge und der durch den Ionenelektrodenanalysator gemessenen
NH₄⁺-Menge.
Bezüglich der Fig. 4 ist zu sagen, daß sich auf der Geraden mit der Steigung
1 Punkte befinden, die aufgrund der Annahme errechnet wurden,
daß das Reaktionsprodukt Ammoniumsulfat ist, was somit verdeutlicht,
daß das Reaktionsprodukt tatsächlich Ammoniumsulfat ist. Weiterhin
verdeutlicht der Bereich der Fig. 4, in der die berechneten NH₄⁺-Werte
klein sind, die Testergebnisse, die erhalten werden, wenn das Harnstoffäquivalentverhältnis
niedrig ist. In diesem Fall finden sich Punkte auf einer
Geraden mit einer Steigung von ½ berechnet aufgrund der Annahme,
daß das Reaktionsprodukt saures Ammoniumsulfat ist. Dies verdeutlicht,
daß das Produkt saures Ammoniumsulfat ist. Diese Ergebnisse verdeutlichen
das Auftreten der Reaktionen der Formeln (2) bis (4).
Die Reaktionsprodukte, wie Ammoniumsulfat sind in dem Abgas vorhanden,
welches durch den Sackfilter 3 und den Sintermetallfilter 4 geführt
wird. Es wird angenommen, daß Ammoniumsulfat und ähnliche Produkte
des erfindungsgemäßen Verfahrens in Form eines Rauches oder Gases
vorliegen. Wenn diese Produkte fest wären, wäre eine Abscheidung der Reaktionsprodukte
auf dem Gewebe des Sackfilters oder der Oberfläche des
Sinterfilters festzustellen, wobei keinerlei solche Abscheidungen auf den
Filteroberflächen nach längerer Durchführung des Tests festgestellt werden
konnten. Wenn eine wäßrige Harnstofflösung während der Verbrennung
von Kohlepulver bei dem vorliegenden Test zugesetzt wurde, ließen
sich fast nur Spuren von NH₄⁺ in der Flugasche feststellen, die von dem
Sackfilter zurückgehalten wurde.
Die oben angesprochenen Ergebnisse verdeutlichen, daß die bei der Entschwefelungsreaktion
des Harnstoffs erzeugte Substanz Ammoniumsulfat
oder saures Ammoniumsulfat ist, welches in Form eines Gases oder Rauches
in einer Atmosphäre mit einer Temperatur von mindestens 100°C vorliegt
und durch einen Sackfilter oder dergleichen nicht zurückgehalten
werden kann.
Ammoniumsulfat enthält ein SO₄⁻-Ion und kann daher bei der Zersetzung
bei der Anwendung als Entschwefelungs- und Entstickungs-Mittel in einem
Ofen SO₂ freisetzen und wurde daher für diesen Zweck im allgemeinen
nicht angewandt. Die durchgeführten Untersuchungen haben jedoch gezeigt,
daß Ammoniumsulfat eine entschwefelnde und eine entstickende
Wirkung besitzt, wie nachfolgend erläutert werden wird.
1) Entstickungsreaktion
i) Hochtemperaturbereich
2NO + (NH₄)₂SO₄ → 2N₂ + SO₂ + 4H₂O (5)
i) Hochtemperaturbereich
2NO + (NH₄)₂SO₄ → 2N₂ + SO₂ + 4H₂O (5)
ii) Mitteltemperaturbereich
2NO + (NH₄)₂SO₄ + 1/2O₂ → 2N₂ + H₂SO₄ + 3H₂O (6)
2NO + (NH₄)₂SO₄ + 1/2O₂ → 2N₂ + H₂SO₄ + 3H₂O (6)
Die Reaktion gemäß der Gleichung (5) läuft in einem Hochtemperaturbereich
ab, in dem offenbar Bedingungen herrschen, daß SO₂ freigesetzt
wird. Die Reaktion der Gleichung (6) läuft in einem Mitteltemperaturbereich
ab, bei welchem Bedingungen eine Entstickung jedoch keine Entschwefelung
erfolgt.
2) Entschwefelungsreaktion
(NH₄)₂SO₄ + SO₂ + 1/2O₂ + H₂O → 2(NH₄)HSO₄ (7)
(NH₄)₂SO₄ + SO₂ + 1/2O₂ + H₂O → 2(NH₄)HSO₄ (7)
In einem Bereich relativ niedriger Temperatur unterliegt selbst Ammoniumsulfat
einer Entschwefelungsreaktion. Es scheint so zu sein, daß eine
Entschwefelung dann auftritt, wenn das SO₂-absorbierende Ammoniumsulfat
zu saurem Ammoniumsulfat oxidiert wird, wie durch die Gleichung
(7) verdeutlicht wird.
Die durch die Reaktion gemäß der Gleichung (6) gebildete Schwefelsäure
unterliegt wahrscheinlich einer Reaktion gemäß der folgenden Gleichung
(8) unter Bildung von saurem Ammoniumsulfat:
(NH₄)₂SO₄ + H₂SO₄ → 2(NH₄)HSO₄ (8)
Zur Verdeutlichung dieser Reaktionen wurde eine wäßrige Ammoniumsulfatlösung
in einer Konzentration von 40 g/l unter den gleichen Bedingungen
wie bei dem oben angesprochenen Entschwefelungs- und Entstickungs-
Test über den Einlaß 11 in die in Fig. 1 dargestellte Kammer 1
eingesprüht und bezüglich seiner Entschwefelungs- und Entstickungseigenschaften
untersucht.
Die Fig. 5 verdeutlicht die Beziehung zwischen der Temperatur und dem
Entschwefelungs-Wirkungsgrad bei Bedingungen, bei denen das Moläquivalentverhältnis
von in wäßriger Lösung vorliegenden Ammoniumsulfat
zu dem SO₂ und dem Abgas auf etwa 1 eingestellt worden war. In der Kurvendarstellung
ist die Abgastemperatur an der der Injektionsstelle der Lösung
auf der Abszisse gegen den in dem Ofen erzielten Entschwefelungs-
Wirkungsgrad auf der Ordinate aufgetragen. Negative Werte des Wirkungsgrades
verdeutlichen, daß die Zersetzung von Ammoniumsulfat SO₂
freigesetzt hat.
Die Fig. 5 verdeutlicht, daß die als Entschwefelungs- und Entstickungs-
Mittel verwendete wäßrige Ammoniumsulfatlösung bei einer Temperatur
von bis zu 800°C auch eine gewisse Entschwefelungsreaktion verursacht.
Dies scheint der oben bereits angesprochenen Reaktion gemäß Gleichung
(7) zuzuschreiben zu sein.
In einer Atmosphäre mit einer Temperatur von nicht weniger als 900°C
wird eine Freisetzung von SO₂ gemäß der Reaktion der Gleichung (5) beobachtet,
was zu einem negativen Entschwefelungs-Wirkungsgrad führt. Bei
einem Temperaturbereich zwischen der Entschwefelungsreaktion und der
Freisetzung von SO₂ laufen die Reaktionen gemäß den Gleichungen (5) bis
(8) gleichzeitig ab, was Ursache für die starken Schwankungen der Werte
zu sein scheint. Neben dem beschriebenen Entschwefelungs-Phänomen
ist auch eine Entstickungsreaktion zu beobachten.
Die Fig. 6 verdeutlicht die zu diesem Zeitpunkt bestimmten Entstickungs-
Eigenschaften.
Die Fig. 6 ist ähnlich der Fig. 5 mit dem Unterschied, daß der in dem Ofen
erzielte Entstickungs-Wirkungsgrad auf der Ordinate aufgetragen ist.
Die Fig. 6 verdeutlicht die Tatsache, daß die Entstickungsreaktion bei einer
höheren Temperatur einen höheren Wirkungsgrad erreicht und daß
der Wirkungsgrad bei Temperaturen unterhalb etwa 800°C einen konstanten
Wert von 60% aufweist.
Da gleichzeitig bei Temperaturen von nicht weniger als 800°C eine SO₂-
Freisetzung erfolgt, wird angenommen, daß die Reaktion gemäß der Gleichung
(5) abläuft. Bei niedrigeren Temperaturen verläuft die Reaktion
wahrscheinlich gemäß der Gleichung (6).
Der in der Kurvendarstellung gezeigte Entstickungs-Wirkungsgrad ist auf
das NOx bezogen, das gebildet wird, wenn Propan ohne den Zusatz von Ammoniumsulfat
verbrannt wird. Wenn beispielsweise die Temperatur an der
Injektionsstelle 1100°C beträgt, beträgt die Menge des gebildeten NOx 170 ppm.
Wenn die Temperatur 700°C beträgt, ergibt sich dieser Wert zu 60 ppm.
Somit variiert der NOx-Wert, der die Ausgangsbasis bildet, mit der
Temperatur.
Zur Identifizierung des Produktes der Entschwefelungs- und Entstickungsreaktionen,
die durch Einführen einer wäßrigen Ammoniumsulfatlösung
durchgeführt worden sind, wurde die Beziehung zwischen der berechneten
NH₄⁺-Konzentration und der durch Ionenelektrodenanalyse gemessenen
NH₄⁺-Konzentration bestimmt, nach der Methode, die bereits für die
Anwendung von Harnstoff gemäß der Fig. 4 erläutert worden ist, was darauf
hinweist, daß als Produkt Ammoniumsulfat oder saures Ammoniumsulfat
gebildet wird. Es ist somit ersichtlich, daß die Reaktionen gemäß
den Gleichungen (7) und (8) saures Ammoniumsulfat in größerer Menge
bilden als dann, wenn Harnstoff verwendet wird.
Die oben angesprochenen Ergebnisse verdeutlichen, daß die wäßrige Ammoniumsulfatlösung
in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen Entschwefelungs-
und Entstickungsreaktionen unterliegt unter Bildung
von saurem Ammoniumsulfat.
Das in der Fig. 7 dargestellte Ammoniumsulfat scheint nicht umgesetztes
Ammoniumsulfat zu sein, das an den Reaktionen gemäß den Gleichungen
(5) bis (8) nicht teilnimmt und nach der Freisetzung aus dem System gemessen
wurde.
Es ist gut bekannt, daß Ammoniak die Fähigkeit besitzt, NOx zu reduzieren.
Wenn es als Entstickungsmittel eingesetzt wird, wird Ammoniak im
allgemeinen in Kombination mit einem Katalysator verwendet, um einen
höheren Reaktionswirkungsgrad zu ergeben.
Es ist weiterhin gut bekannt, daß wenn gasförmiges SO₂ zusammen mit
überschüssiger Luft durch Ammoniakwasser geführt wird, das Ammoniak
ohne weiteres mit SO₂ und O₂ unter Bildung von Ammoniumsulfat reagiert.
Diese Reaktionen werden durch die folgenden Gleichungen wiedergegeben:
1) Entstickungsreaktion
6NO + 4NH₂ → 5N₂ + 6H₂O (9)
2NH₃ + SO₂ + 1/2O₂ + H₂O → (NH₄)₂SO₄ (10)
(NH₄)₂SO₄ + SO₂ + 1/2O₂ + H₂O → 2(NH₄)HSO₄ (11)
6NO + 4NH₂ → 5N₂ + 6H₂O (9)
2NH₃ + SO₂ + 1/2O₂ + H₂O → (NH₄)₂SO₄ (10)
(NH₄)₂SO₄ + SO₂ + 1/2O₂ + H₂O → 2(NH₄)HSO₄ (11)
Wenn das als Entschwefelungs- und Entstickungs-Mittel verwendete Ammoniak
in Öfen eingeführt wird, wird angenommen, daß es eine beträchtliche
Entstickungswirkung entfaltet, wenngleich der Reaktionswirkungsgrad
niedriger ist, als dann, wenn gleichzeitig ein Katalysator verwendet
wird.
Die Fig. 8 verdeutlicht den durch Einführen von Ammoniakgas über den
Einlaß 11 in die in der Fig. 1 dargestellte Reaktionskammer 1 erzielten
Entstickungs-Wirkungsgrad. In der Kurvendarstellung ist die dem Abgas
zugeführte Ammoniakkonzentration auf der Abszisse gegen den durch das
Gas erzielte Entstickungs- und Entschwefelungs-Wirkungsgrad aufgetragen.
Die Bedingungen des für diese Untersuchung verwendeten Abgases sind
die folgenden:
Brennstoff | |
Mischung aus Propan und Kohlepulver | |
Menge des Verbrennungsabgases | 105 Nm³/h |
Temperatur an der Zugabestelle | 800°C |
SO₂-Konzentration | 800 ppm |
NOx-Konzentration | 200 ppm |
Die Fig. 8 läßt erkennen, daß Ammoniak, wenn es in einer Menge von mindestens
600 ppm (NH₃/NO-äquivalentverhältnis=3) verwendet wird, einen
Entstickungs-Wirkungsgrad von 70% bewirkt. Der Wirkungsgrad
nimmt mit steigender Menge nicht zu, sondern bleibt annähernd gleich.
Zu diesem Zeitpunkt erfolgt noch keine Entschwefelungsreaktion, wie aus
der Fig. 8 zu ersehen ist. Die Anwendung von trockenem Ammoniakgas in
dem Hochtemperaturbereich führt zu keiner Entschwefelungs-Wirkung.
Dies ist der Tatsache zuzuschreiben, daß die Reaktion nicht abläuft, da
das für die Reaktion gemäß Gleichung (10) erforderliche Wasser nicht vorhanden
ist und eine übermäßig hohe Reaktionstemperatur vorliegt.
Die Reaktion gemäß der Gleichung (10) läuft jedoch ersichtlich in Gegenwart
einer ausreichenden Menge Wasser ab, wie bereits erläutert worden
ist. Demzufolge wurde statt Ammoniakgas Ammoniakwasser verwendet,
welches bezüglich der Entschwefelungsreaktion in einem Tieftemperaturbereich
von bis zu 500°C in einem ausreichend feuchten Zustand, d. h. in
einem halbnassen Zustand untersucht wurde. Die Ergebnisse sind ebenfalls
in der Fig. 8 dargestellt.
Die Kurvendarstellung läßt erkennen, daß die Zugabe einer für die Reaktion
gemäßen Gleichung (10) erforderlichen Menge Wasser ohne weiteres
bewirkt, daß Ammoniak einer Entschwefelungsreaktion unterliegt.
Wie bereits erläutert, liefern die unter Verwendung von Harnstoff, Ammoniumsulfat
und Ammoniakwasser als Entschwefelungs- und Entstickungs-
Mittel durchgeführten Entschwefelungs- und Entstickungsreaktionen
Ammoniumsulfat oder saures Ammoniumsulfat als Nebenprodukt
in Form eines Rauches oder Gases im Abgas mit einer Temperatur von
100°C.
Die Sulfate sind gut in Wasser löslich und können daher ohne weiteres mit
Hilfe eines einfachen Abgas-Naßwäschers unter Verwendung von Wasser
als Medium absorbiert und zurückgewonnen werden.
Bei einem Test unter Anwendung eines einfachen Abgaswäschers, wie den
bei den oben angesprochenen Naßanalysen angewandten Absorptionsflaschen,
durchgeführt wird, wird NH₄⁺ vollständig in einer ersten Absorptionsflasche
zurückgehalten und es läßt sich nur wenig oder kein NH₄⁺ in
der zweiten Absorptionsflasche nachweisen, so daß eine starke Absorbierbarkeit
vorliegt.
Es wurden Untersuchungen durchgeführt bezüglich der Gewinnung von
Gips aus Ammoniumsulfat oder saurem Ammoniumsulfat als Nebenprodukt
bei der Rückgewinnung von Ammoniak.
Gebrannter ungelöschter Kalk oder gelöschter Kalk wird in eine wäßrige
Lösung von Ammoniumsulfat oder saurem Ammoniumsulfat eingebracht
und bezüglich der auftretenden Reaktionen untersucht. Wahrscheinlich
verlaufen diese Reaktionen gemäß den folgenden Gleichungen:
1) Gebrannter, ungelöschter Kalk ergibt beim Einbringen in Wasser gelöschtem
Kalk
CaO + H₂O → Ca(OH)₂ (12)
CaO + H₂O → Ca(OH)₂ (12)
2) Der gelöschte Kalk reagiert mit Ammoniumsulfat oder saurem Ammoniumsulfat
unter Bildung von Gips, welcher ausfällt.
(NH₄)HSO₄ + Ca(OH)₂ + H₂O → CaSO₄ · 2H₂O + NH₄OH (13)
(NH₄)SO₄ + Ca(OH)₂ + 2H₂O → CaSO₄ · 2H₂O + 2NH₄OH (14)
(NH₄)HSO₄ + Ca(OH)₂ + H₂O → CaSO₄ · 2H₂O + NH₄OH (13)
(NH₄)SO₄ + Ca(OH)₂ + 2H₂O → CaSO₄ · 2H₂O + 2NH₄OH (14)
3) Beim Erhitzen wird Ammoniak aus dem Ammoniakwasser in Form von
Dampf oder Gas freigesetzt.
Das Gas wird beim Kühlen in Form von Ammoniakwasser zurückgewonnen.
Die Gleichungen (12) und (15) sind gut bekannte Reaktionsgleichungen,
während es erforderlich ist, die Gleichungen (13) und (14) näher zu untersuchen.
Zur Verdeutlichung der Reaktionen gemäß den Gleichungen (13) und (14)
wurde ein Reaktionstest unter Anwendung einer einfachen Glasprüfvorrichtung
durchgeführt. Der Test wurde in der Weise bewerkstelligt, daß
500 ml einer wäßrigen Ammoniumsulfatlösung in einen 1000-ml-Kolben
eingebracht wurden, gelöschter Kalk in den Kolben eingeführt wurde und
anschließend die Lösung zum Sieden gebracht wurde, wobei der gebildete
Dampf mit Hilfe eines Liebig-Kühlers aufgefangen und das Kondensat in
eine verdünnte Schwefelsäurelösung eingeführt wurden, um die Absorption
und Reaktion mit NH₄⁺ zu bewirken. Die Absorptionslösung wurde alle
10 Minuten durch eine frische verdünnte Schwefelsäurelösung ersetzt
und diese Maßnahmen wurden sechsmal während einer Zeitdauer von 60
Minuten durchgeführt. Die in dieser Weise erhaltene Absorptionslösung
wurde zur Bestimmung der NH₄⁺-Menge und zur Überwachung des Ablaufs
der Reaktion mit Hilfe Ammoniak-Ionelektrodenmethode analysiert.
Die Fig. 9 verdeutlicht die kumulierte Menge von bei der Reaktion mit der
Zeit freigesetzten NH₄⁺.
Die Bedingungen der zu den Kurven A und B führenden Tests sind im folgenden
angegeben:
Der einzige Unterschied zwischen den Bedingungen A und B ist die Menge
des zugesetzten gelöschten Kalks.
Die Fig. 9 zeigt, daß der gelöschte Kalk ohne weiteres mit dem Ammoniumsulfat
reagiert. Im Fall des Tests A werden etwa 80% der NH₄⁺-Menge in
dem verwendeten Ammoniumsulfat während einer Zeitdauer von 60 Minuten
umgesetzt. Die entsprechende Menge beträgt im Fall B 90%.
Die bleibende nicht freigesetzte Menge von NH₄⁺ zuzüglich der Menge des
freigesetzten NH₄⁺ ist annähernd gleich der Menge von NH₄⁺ in der anfänglichen
Beschickung von Ammoniumsulfat, so daß eine gute Materialbilanz
vorliegt.
Die Ergebnisse lassen erkennen, daß die Reaktion gemäß Gleichung (14)
ohne weiteres abläuft. Es scheint so zu sein, daß die Reaktion abhängig ist
von der Menge des verwendeten gelöschten Kalks, d. h. der Alkalikonzentration
der Lösung. Im Fall B, wo 25 Gramm gelöschter Kalk zugegeben
worden sind, ergibt sich eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit als im Fall
A, wo nur 15 Gramm verwendet wurden.
Wenngleich nicht experimentell gesichert, erscheint die Reaktion gemäß
der Gleichung (13) theoretisch mit einer höheren Reaktionsgeschwindigkeit
abzulaufen als die Reaktion gemäß Gleichung (14).
Die bei der oben angesprochenen Reaktion gebildete Gipsaufschlämmung
läßt sich ohne weiteres einer Fest-Flüssig-Trennung unterwerfen, bei einem
Absaug-Filtertest unter Verwendung von Filterpapier. Das erhaltene
Filtrat ist transparent und enthält keine festen Teilchen.
Es bleibt eine große Menge von nichtumgesetztem Kalk in dem abgetrennten
Gips. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um durch Verminderung
des restlichen Gehaltes an gelöschtem Kalk und durch Umwandlung
dieses verbleibenden gelöschten Kalkes in Gips ein Gipsprodukt zu erzeugen.
Ammoniakgas kann ohne weiteres durch Abkühlen des Dampfes der Reaktion
unter Bildung eines Kondensates, wie bereits erläutert worden ist, zurückgewonnen
werden. Die Rückgewinnungsverluste können durch Anwendung
einer entsprechenden Vorrichtung auf Null gebracht werden.
Wenngleich das Filtrat nichtumgesetztes Ammoniumsulfat enthält, kann
das Filtrat mit Ammoniakwasser vermischt und entsprechend dem oben
angesprochenen Abschnitt (1) als Entschwefelungs- und Entstickungs-
Mittel wiederverwendet werden.
Die Ergebnisse der Untersuchungen seien wie folgt zusammengefaßt:
- 1) Entschwefelungs- und Entstickungsreaktionen in der Stufe I
- i) Die wäßrige Harnstofflösung zeigt eine ausgezeichnete Entschwefelungs- und Entstickungs-Wirkung und ermöglicht bei einem Harnstoff/ SO₂-Äquivalentverhältnis von 1,1 eine 100%ige Entschwefelung. Diese Wirkungen werden durch die Temperatur an der Zugabestelle der Lösung beeinflußt. Die Entstickung kann mit einem Wirkungsgrad von etwa 80% bei einer Temperatur im Bereich von nicht weniger als 800°C bewirkt werden. In diesem Falle laufen die Reaktionen gemäß den Gleichungen (1) bis (4) ab.
- ii) Auch die wäßrige Ammoniumsulfatlösung besitzt eine Entschwefelungs- und Entstickungs-Wirkung, die deutlich durch die Temperatur beeinflußt werden. Bei Temperaturen von nicht weniger als 800°C erfolgt eine Wiederfreisetzung von SO₂. Die Entschwefelungswirkung steht im Widerstreit zu dem Entstickungseffekt, so daß eine gesteigerte Entstickungswirkung zu einer Freisetzung von SO₂ führt. In diesem Fall laufen die Reaktionen gemäß den Gleichungen (5) bis (8) in komplizierter Weise nebeneinander ab. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, daß Ammoniumsulfat eine Entstickung von mindestens 60% ermöglicht.
- iii) Ammoniakgas verursacht einen ausgezeichneten Entstickungs-Wirkungsgrad,
beispielsweise 70% bei 800°C und einem Ammoniak/NOx-
Äquivalentverhältnis von 3. In diesem Fall läuft die Reaktion gemäß
Gleichung (9) ab.
In trockenem Zustand übt Ammoniak keine Entstickungswirkung aus. In feuchtem oder nassem Zustand jedoch zeigt Ammoniak eine starke Entstickungswirkung gemäß den Reaktionen der Gleichungen (10) und (11). - iv) Das Reaktions-Nebenprodukt der obigen Reaktionen i) bis iii) ist Ammoniumsulfat
oder saures Ammoniumsulfat, welches in Form eines Rauches
oder Gases in den Verbrennungsabgasen nach der Reaktion im Ofen vorliegt.
In der Atmosphäre von mindestens 100°C liegt das Sulfat nicht in
Form von Teilchen vor und kann daher nicht mit Hilfe eines Sackfilters
oder eines ähnlichen Staubsammlers zurückgehalten werden.
Nur Spuren des Sulfats sind in der bei der Verbrennung von Kohlepulver anfallenden Flugasche enthalten, so daß mit dem Staubsammler das Sulfat nicht zurückgehalten werden kann.
- 2) Absorption von Ammoniumsulfat oder saurem Ammoniumsulfat in der
Stufe II
Das Produkt der Stufe I, d. h. Ammoniumsulfat oder saures Ammoniumsulfat, ist gut in Wasser löslich und kann vollständig mit Hilfe eines einfachen Wäschers zurückgewonnen werden. - 3) Gipskristallisationsreaktion und Rückgewinnung von Ammoniak in der
Sufe III
Ammoniumsulfat und saures Ammoniumsulfat reagieren glatt mit gelöschtem Kalk unter Bildung von sich ausscheidendem Gips und unter Freisetzung von Ammoniak gemäß den Reaktionen der Gleichungen (12) bis (15).
Die sich ausscheidenden Gipskristalle können in wirksamer Weise abfiltriert und ohne weiteres von der Flüssigkeit abgetrennt werden. Das Filtrat ist frei von Gips und ist transparent.
Das freigesetzte Ammoniakgas kann ohne weiteres durch Kühlen kondensiert und zurückgewonnen werden. - 4) Das in der Stufe IV gebildete Ammoniak und das in der Stufe III durch Rückgewinnung und Rezyklusieren der wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat gewonnene Ammoniak können in Form von Ammoniakwasser mit dem Filtrat der wäßrigen Ammoniumsulfatlösung vermischt und bei Stufe I als Entschwefelungs- und Entstickungs-Mittel verwendet werden.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Auf der Grundlage der Ergebnisse der oben angesprochenen Untersuchungen
wird ein Verfahren durchgeführt, welches darin besteht, Harnstoff,
Ammoniumsulfat, saures Ammoniumsulfat und Ammoniak einzeln
oder in Form von Mischungen in einen Ofen einzubringen und gleichmäßig
durch ihn hindurchzudiffundieren zur Bewirkung von Entschwefelungs-
und Entstickungsreaktionen in dem Ofen, gasförmiges oder rauchförmiges
Ammoniumsulfat oder saures Ammoniumsulfat als Nebenprodukt mit
Hilfe eines Wäschers aus dem Verbrennungsabgas zurückzugewinnen, gebrannten,
ungelöschten Kalk oder gelöschten Kalk zu der erhaltenen Lösung
des Nebenprodukts zuzusetzen zum Zwecke einer Gipskristallisations-
Reaktion, Gipsrückgewinnen und das in dem erhaltenen Filtrat enthaltenen
Ammoniumsulfat und das bei der Reaktion gebildete Ammoniak
als Entschwefelungs- und Entstickungs-Mittel wiederzuverwenden.
Dieses Verfahren verbraucht die Entschwefelungs- und Entstickungs-
Mittel in beträchtlich geringeren Mengen und ermöglicht die letztendliche
Rückgewinnung von SO₂ in Form von Gips.
Die Fig. 10 zeigt ein Beispiel eines solchen erfindungsgemäßen Verfahrens
mit den obigen Merkmalen.
Das in Fig. 10 dargestellte Fließdiagramm sei im folgenden näher erläutert.
Kohlepulver wird als Brennstoff dem Brenner 12 eines Kessels 21 zugeführt.
Das gebildete Verbrennungsabgas wird durch eine Reihe von Kesselrohren
23 und einen Wärmeaustauscher 24 geführt und in dieser Weise
völlig von der Wärme befreit, in einen Staubsammler 24 zur Entfernung
der Asche und dann durch einen Abgaswäscher 26, d. h. einen Absorptionsturm
geführt und dann mit Hilfe eines Gebläses 27 einem Schornstein
28 zugeführt und anschließend aus der Vorrichtung abgeführt.
Bei der Durchführung dieses Verfahrens wird eine Mischung aus Ammoniakwasser
und einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat und saurem
Ammoniumsulfat gleichmäßig durch Einsprühen in einen stromaufwärts
gelegenen Bereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als
1100°C und nicht weniger als 700°C mit Hilfe einer Düse 40, die in dem
Kesselraum 21 angeordnet ist an einer Stelle, mit einer relativ hohen Temperatur,
gleichmäßig diffundiert, um überwiegend eine erste Stufe der
Entstickungsreaktion und ein gewisses Ausmaß einer Entschwefelungsreaktion
zu bewirken. Eine wäßrige Harnstofflösung wird in gleichmäßiger
Weise in einen Zwischenstrombereich in dem Ofen mit einer Temperatur
von nicht mehr als 900°C und nicht weniger als 500°C mit Hilfe einer Düse,
die in dem Kesselraum 21 an einer Stelle mit einer relativ niedrigen Temperatur
angeordnet ist, eingebracht, um überwiegend eine Entschwefelungsreaktion
und die zweite Stufe einer Entstickungsreaktion zu bewirken.
Das als Nebenprodukt bei diesen Entschwefelungs- und Entstickungsreaktionen
in dem Ofen gebildete Ammoniumsulfat oder saures
Ammoniumsulfat ist in Form eines Rauches oder Gases in dem heißen
Verbrennungsabgas enthalten und wird daher durch die Gruppe von Kesselrohren
23, den Wärmeaustauscher 24 und dem Staubsammler 25 geführt
und in dem Wäscher 26 in Form einer wäßrigen Lösung gesammelt.
Wenn der in dem Abgas enthaltene weiße Rauch ein Problem darstellt, wird
eine Heizeinrichtung stromabwärts des Gaswäschers 26 angeordnet.
Prozeßwasser wird dem Wäscher als Ergänzungskühlwasser zugeführt,
um das Verdampfen zu kompensieren. Das Wasser wird mit Hilfe einer
Sprüheinrichtung, die im oberen Bereich angeordnet ist, in den Wäscher
eingesprüht, um ein Vernebeln der Absorptionsflüssigkeit zu inhibieren.
Das rauchförmige oder gasförmige Ammoniumsulfat oder dergleichen wird
mit Hilfe der Absorptionsflüssigkeit absorbiert, die mit Hilfe einer Rückführungspumpe
29 zurückgeführt und über Düsen in einen unteren Bereich
des Turmes eingesprüht wird. Die Absorptionsflüssigkeit, d. h. die
wäßrige Lösung von Ammoniumsulfat oder saurem Ammoniumsulfat wird
zum Teil in eine Reaktions-Kristallisiereinrichtung 30 eingeführt. Der Kristallisiereinrichtung
30 wird gebrannter, ungelöschter Kalk oder gelöschter
Kalk zugeführt und wird gut mit Hilfe des Propellers 32 des Rührers 31
mit der Lösung vermischt. Innerhalb der Reaktions-Kristallisiereinrichtung
30 reagiert das Sulfat mit dem gelöschten Kalk unter Bildung von
Gips, welcher sich ausscheidet. Zur Beschleunigung der Reaktion innerhalb
der Kristallisiereinrichtung 30 ist es erwünscht, die Mischung zu erhitzen,
so daß es notwendig ist, Wasserdampf in die Einrichtung einzuführen
oder eine Heizeinrichtung für diesen Zweck vorzusehen.
Der bei der Reaktion gebildete Gips wird dann mit Hilfe einer Fest-Flüssig-
Trenneinrichtung 33 abgetrennt und aus dem System abgeführt. Das aus
der Trenneinrichtung 33 austretende Filtrat wird mit Hilfe einer Pumpe 34
auf den erforderlichen Druck gebracht und anschließend im Kreislauf zurückgeführt.
Andererseits wird das bei der Reaktion gebildete, Wasserdampf enthaltende
Ammoniakgas mit Hilfe eines Verdichters 35 verdichtet und dann durch
einen Kühlkondensator 36 geführt und zu Ammoniakwasser kondensiert,
welches in dem Behälter 37 gelagert wird. Das Ammoniakwasser wird weiter
mit Hilfe einer Pumpe 38 auf den erforderlichen Druck gebracht und
dann mit dem aus der Trenneinrichtung 33 austretenden Filtrat vermischt.
Die Mischung wird in gleichmäßiger Weise in dem Ofen diffundiert
und zwar über die Düsen 40 oder 41 und erneut als Entschwefelungs- und
Entstickungs-Mittel verwendet. Erforderlichenfalls kann die Mischung in
einen Bereich stromabwärts des Ofenauslasses mit einer Temperatur von
bis zu 500°C mit Hilfe einer unterhalb des Wärmetauschers 24 angeordneten
Düse 44 gleichmäßig eingebracht werden und einer zweiten Stufe der
Entschwefelungsreaktion dienen.
Der überwiegend für die Entschwefelung verwendete Harnstoff wird in
dem mit einem Rührer versehenen Behälter 42 zur Bildung der Lösung in
Prozeßwasser gelöst, wonach die Lösung mit Hilfe der Pumpe 43 auf den erforderlichen
Druck gebracht und gleichmäßig über die Düse 41 in dem
Ofen diffundiert wird zur Bewirkung der oben angesprochenen Entschwefelungsreaktion
und der zweiten Stufe der in Stickstoff-Reaktion innerhalb
des Ofens.
Die der Düse 40 zuzuführende Mischung aus dem im Kreislauf zurückgeführten
Ammoniakwasser und der wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat
wird zum Teil mit der Harnstofflösung vermischt, um den Harnstoffverbrauch
zu vermindern. Da das Ausmaß der Entschwefelung und der Entstickung
mit der Zusammensetzung der wirksamen Bestandteile der im
Kreislauf zurückgeführten und über die Düsen 40 und 41 einzuführenden
Mischung variieren, müssen diese Mengenverhältnisse optimal eingestellt
werden.
Ein spezifisches Anwendungsbeispiel, die erzielten Entschwefelungs- und
Entstickungs-Wirkungsgrade, die Mengen der verwendeten chemischen
Mittel und dergleichen seien im folgenden näher unter Bezugnahme auf
die Fig. 10 verdeutlicht.
Die in Klammern angegebenen Werte zeigen die Materialbilanz an den angesprochenen
Positionen. Aus den nachfolgend angegebenen Einzelheiten
ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren einen Entschwefelungs-
Wirkungsgrad von 97,5% und einen Entstickungs-Wirkungsgrad
von 70% ermöglicht, Gips in einer Menge von 1297 kg/h ermöglicht und
die Entschwefelung und Entstickung in wirksamer Weise innerhalb des
Ofens bewerkstelligt.
(1) Einzelheiten bezüglich des durch die Verbrennung von Kohle gebildeten
Abgases
Art der Kohle | ||
Australische Kohle | ||
Verbrannte Kohle-Menge | 21,57 Tonnen/h | |
Gebildete Abgasmenge | 212 000 Nm³/h | |
Zusammensetzung des Abgases @ | CO₂ | 14,5 Vol.-% |
O₂ | 3,3 Vol.-% | |
H₂O | 8,4 Vol.-% | |
SO₂ | 800 ppm | |
NOx | 200 ppm (nach der NOx-inhibierten Verbrennung) |
(2) Eigenschaften des entschwefelten und entstickten Abgases (am Einlaß
des Schornsteins)
SO₂|20 ppm | |
NOx | 60 ppm |
(3) Einzelheiten der Mittel für die erste Stufe der Entschwefelung und die
Entstickung (Lösung, die mit der Düse 40 eingesprüht wird)
Zugeführte Menge der Lösung | ||
1,2 m³/h | ||
Zusammensetzung der Lösung @ | Ammoniumsulfat | 3,5 Gew.-% |
Ammoniakwasser | 14,8 Gew.-% | |
Wasser | 81,7 Gew.-% |
(4) Angaben zu den Mitteln der zweiten Stufe der Entschwefelung und der
Entstickung (Lösung, die über die Düse 41 eingesprüht wird)
Zugeführte Menge der Lösung | ||
2,5 m³/h | ||
Zusammensetzung der Lösung @ | Harnstoff | 7,0 Gew.-% (192 kg/h) |
Ammoniumsulfat | 2,8 Gew.-% | |
Ammoniakwasser | 11,6 Gew.-% | |
Wasser | 81,76 Gew.-% |
(5) Zugeführte Menge von gelöschtem Kalk: 434 kg/h
(6) Zugeführte Menge von Wasserdampf: etwa 1000 kg/h
(7) Versorgung der Reaktions-Kristallisiereinrichtung mit Absorptionsflüssigkeit
Zugeführte Menge | ||
5,2 m³/h | ||
Zusammensetzung der Lösung @ | Ammoniumsulfat | 30,8 Gew.-% |
Wasser | 69,3 Gew.-% |
(8) Bildungsgeschwindigkeit des Gipses: 1297 kg/h (enthaltend 2,2% gelöschten
Kalk)
Die Fig. 11 verdeutlicht eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, das im folgenden näher unter Bezugnahme auf dieses
Fließschema verdeutlicht sei. Kohlepulver wird als Brennstoff einem
Brenner 42 des Kessels 51 zugeführt. Das gebildete Verbrennungsabgas
wird durch eine Reihe von Kesselrohren 53 und einen Wärmeaustauscher
54 geführt und in dieser Weise vollständig von der Wärme befreit, einem
Staubsammler 55 zur Abtrennung der Asche zugeführt und dann durch einen
Abgaswäscher 56, das heißt einen Absorptionsturm, geführt und mit
Hilfe eines Absauggebläses 57 in den Schornstein 58 und von dort abgeführt.
Die in den Wärmetauscher 54 und dem Staubsammler 55 zurückgehaltene
Asche ist Flugasche, welche wasserfreien Gips enthält.
Bei diesem Verfahren wird pulverförmiges Calciumcarbonat aus einem Behälter
64 mit Hilfe von Luft in einen stromaufwärts gelegenen Bereich innerhalb
des Ofens mit einer Temperatur von nicht mehr als 1100°C und
nicht weniger als 700°C über eine Düse 61, die in den Kesselraum 51 an einer
Stelle mit einer relativ hohen Temperatur angeordnet ist, gleichmäßig
eingesprüht, um eine erste Stufe der Entstickungsreaktion und eine gewisse
Entschwefelungsreaktion zu bewirken. Eine wäßrige Lösung von
Harnstoff wird gleichmäßig in einen Zwischenstrombereich in den Ofen
mit einer Temperatur von nicht mehr als 900°C und nicht weniger als
500°C über eine Düse 61, die in dem Kesselraum 51 an einer Stelle mit einer
relativ niedrigen Temperatur angeordnet ist, gleichmäßig eingebracht,
um überwiegend eine Entschwefelungsreaktion und eine zweite Stufe der
Entstickungsreaktion zu bewirken. Die wäßrige Harnstofflösung, welche
lediglich Harnstoff enthält, wird in einem mit einem Rührer 69 versehenen
Behälter 62 zur Herstellung der Lösung erzeugt und mit Hilfe einer Pumpe
63 auf den erforderlichen Druck gebracht. Das als Nebenprodukt bei diesen
Entschwefelungs- und Entstickungsreaktionen in dem Ofen gebildete
Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat ist in Form eines Rauches
oder Gases in dem heißen Verbrennungsabgas enthalten und wird
daher durch die Gruppe von Kesselrohren 53, den Wärmeaustauscher 54
und den Staubsammler 55 geführt und in dem Wäscher 56 in Form einer
wäßrigen Lösung gesammelt.
Wenn der in dem Abgas enthaltene weiße Rauch ein Problem darstellt, wird
stromabwärts des Gaswäschers 56 eine Heizeinrichtung angeordnet.
Prozeßwasser wird dem Wäscher 56 als Kühlwasserergänzung zugeführt,
um die Verdampfungsverluste zu kompensieren. Das Wasser wird mit Hilfe
einer Sprüheinrichtung, die im oberen Bereich angeordnet ist, in den
Turm eingesprüht, um die Nebenbildung der Absorptionsflüssigkeit zu verhindern.
Das rauchförmige oder gasförmige Ammoniumsulfat oder ähnliche
Produkte werden durch die Absorptionsflüssigkeit absorbiert und mit
Hilfe einer Rückführungspumpe 59 im Kreislauf zurückgeführt und über
Düsen in einem unteren Bereich wieder in den Turm eingesprüht. Die Absorptionsflüssigkeit,
das heißt die wäßrige Lösung von Ammoniumsulfat
oder saurem Ammoniumsulfat wird zum Teil mit Hilfe einer Pumpe 65 der
Düse 60 oder einer Düse 66, die oberhalb der Düse 60 angeordnet ist, zugeführt,
aus welchen Düsen die Lösung gleichmäßig in den stromaufwärts
gelegenen Bereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als
1100°C bis nicht weniger als 700°C eingebracht wird. Erforderlichenfalls
wird die Lösung gleichmäßig in einen stromabwärts des Ofenauslasses gelegenen
Bereich mit einer Temperatur von bis zu 500°C über die Düse 74,
die unterhalb des Wärmetauschers 54 angeordnet ist, eingebracht, und einer
zweiten Stufe der Entschwefelungsreaktion unterworfen.
Die Fig. 12 verdeutlicht eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, welches anhand dieses Fließdiagramms näher erläutert
sei. Kohlepulver wird als Brennstoff einem Brenner 82 des Kessels 81
zugeführt. Das gebildete Verbrennungsabgas wird durch eine Gruppe von
Kesselrohren 83 und einen Wärmeaustauscher 84 geführt und in dieser
Weise völlig von der Wärme befreit, dann in einen Staubsammler 85 zur
Entfernung von Asche geführt und schließlich durch einen Abgaswäscher
86, das heißt einen Absorptionsturm, geführt und über ein Abzugsgebläse
87 in den Schornstein 88 eingebracht und von dort in die Atmosphäre abgelassen.
Die in dem Wärmetauscher 84 und dem Staubsammler 85 gesammelte
Flugasche wird dem nachfolgend erläuterten Gipsreaktor 95 zugeführt.
Bei diesem Verfahren wird pulverförmiges Calciumcarbonat aus einem Behälter
94 mit Hilfe eines Luftstromes mitgerissen und gleichförmig in einen
stromaufwärts gelegenen Bereich innerhalb des Ofens mit einer Temperatur
von nicht mehr als 1100°C bis nicht weniger als 700°C mit Hilfe einer
Düse 90, welche in den Kesselraum 81 an einer Stelle mit einer relativ
hohen Temperatur angeordnet ist, eingesprüht, um eine erste Stufe der
Entstickungsreaktion und eine gewisse Entschwefelungsreaktion zu bewirken.
Eine wäßrige Harnstofflösung wird in gleichmäßiger Weise in einen
Zwischenstrombereich innerhalb des Ofens mit einer Temperatur von
nicht mehr als 900°C und nicht weniger als 500°C über eine Düse 91, die in
den Kesselraum 91 an einer Stelle mit einer relativ niedrigen Temperatur
angeordnet ist, eingebracht, um überwiegend eine Entschwefelungsreaktion
und eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion zu bewirken. Die
wäßrige Harnstofflösung ist eine Lösung, die ausschließlich Harnstoff
enthält und die in einem mit einem Rührer 99 versehenen Behälter 92 zur
Herstellung der Lösung gebildet wird und mit Hilfe einer Pumpe 93 auf den
erforderlichen Druck gebracht wird, oder stellt eine Mischung dieser Lösung
und der nachfolgend noch zu erläuternden Lösung dar, die dem Ofen
über die Düse 116 zugeführt wird. Das als Nebenprodukt bei diesen Entschwefelungs-
und Entstickungsreaktionen innerhalb des Ofens gebildete
Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat ist in Form eines Rauches
oder Gases in dem heißen Verbrennungsabgas enthalten und wird daher
durch die Gruppe von Kesselrohren 83, den Wärmetauscher 88 und den
Staubsammler 85 geführt und wird in dem Wäscher 86 in Form einer wäßrigen
Lösung zurückgewonnen.
Wenn der in dem Abgas vorhandene weiße Rauch ein Problem darstellt,
wird stromabwärts des Gaswäschers 86 eine Heizeinrichtung angeordnet.
Prozeßwasser wird dem Wäscher 86 als Kühlwasserergänzung zur Kompensierung
von Verdampfungsverlusten zugesetzt. Das Wasser wird mit
Hilfe einer Sprüheinrichtung, die im oberen Bereich angeordnet ist, eingesprüht,
um die Nebelbildung der Absorptionsflüssigkeit zu inhibieren.
Das rauchförmige oder gasförmige Ammoniumsulfat oder dergleichen wird
mit Hilfe der Absorptionsflüssigkeit absorbiert, welche mit Hilfe einer
Pumpe 89 im Kreislauf zurückgeführt und über die Düsen in einem unteren
Bereich wieder in den Turm eingesprüht wird. Die Absorptionsflüssigkeit,
das heißt die wäßrige Lösung von Ammoniumsulfat oder saurem Ammoniumsulfat
wird zum Teil in dem mit einem Rührer 101 versehenen
Gipsreaktor 95 eingeführt, in dem die Lösung mit der gesammelten Flugasche
umgesetzt wird. Die das sich bei der Reaktion ausscheidende Gips-
Dihydrat enthaltende Flugasche wird mit Hilfe einer Fest-Flüssig-Trenneinrichtung
103 getrennt und von der Vorrichtung abgezogen. Das Filtrat
wird aus der Trenneinrichtung 103 abgezogen und in einen Behälter 96
überführt, dann mit Hilfe einer Pumpe 104 auf den erforderlichen Druck
gebracht und im Kreislauf zur Wiederverwendung zurückgeführt.
Andererseits wird das bei der Reaktion gebildete, Wasserdampf enthaltende
Ammoniakgas durch einen Kühlkondensator 106 geführt und in Ammoniakwasser
umgewandelt, welches in dem Behälter 107 gelagert wird. Das
Ammoniakwasser wird mit Hilfe einer Pumpe 108 auf den erforderlichen
Druck gebracht und mit dem aus der Trenneinrichtung 103 abgegebenen
Filtrat vermischt. Die Mischung wird der oberhalb der Düse 90 angeordneten
Düse 116 zugeführt, aus der die Mischung gleichmäßig in den stromaufwärts
gelegenen Bereich innerhalb des Ofens mit einer Temperatur von
nicht mehr als 1100°C bis nicht weniger als 700°C eingebracht und erneut
als Entschwefelungs- und Entstickungsmittel verwendet. Erforderlichenfalls
wird die Mischung gleichmäßig in einen stromabwärts des Ofens gelegenen
Bereich mit einer Temperatur von bis zu 500°C über die stromabwärts
des Wärmetauschers 84 angeordnete Düse 114 eingesprüht und für
die zweite Stufe der Entschwefelungsreaktion benutzt.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die Entschwefelung
und Entstickung in Öfen mit hohem Wirkungsgrad und verminderten
Kosten durchzuführen. Gleichzeitig kann das bei dem Abgasbehandlungsverfahren
freigesetzte, nicht umgesetzte Ammoniak oder das bei dem
Verfahren gebildete Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat gesammelt
und zur Wiederverwendung zurückgewonnen werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Entschwefelung und Entstickung in einem
Ofen, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens ein chemisches
Mittel, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen
davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat
und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen in Pulverform
oder in Form wäßriger Lösungen umfassenden Gruppe, gemäß einer
der folgenden drei Methoden zuführt:
- i) Einbringen eines der chemischen Mittel in einen stromaufwärts gelegenen Bereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als 1100°C und nicht weniger als 700°C, in einen Zwischenstrombereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als 900°C und nicht weniger als 500°C und in einen stromabwärts des Ofenausgangs gelegenen Bereich mit einer Temperatur von nicht mehr als 500°C zur Behandlung des Gases in drei Stufen;
- ii) Einbringen eines der chemischen Mittel einzeln und die anderen beiden chemischen Mittel in Form einer Mischung in zwei der drei Bereiche zur Behandlung des Gases in zwei Stufen; oder
- iii) Einbringen mindestens zwei der chemischen Mittel in Form einer Mischung in einen der drei Bereiche zur Behandlung des Gases in einer Stufe; und
im Fall der Methoden i) und ii) eine Entstickungsreaktion überwiegend in
dem stromaufwärts gelegenen Bereich und eine Entschwefelungsreaktion
sowie eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion in dem Zwischenstrombereich
und dem stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt oder im Fall der
Methode iii) gleichzeitig eine Entschwefelungsreaktion und eine Entstickungsreaktion
bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine erste Stufe der Entstickungsreaktion und eine gewisse Entschwefelungsreaktion
durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels,
ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b)
wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat
umfassenden Gruppe, in den stromaufwärts gelegenen Bereich bewirkt;
eine Entschwefelungsreaktion und eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen in Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen umfassenden Gruppe, in den Zwischenstrombereich bewirkt; und
eine zweite Stufe der Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt.
eine Entschwefelungsreaktion und eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen in Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen umfassenden Gruppe, in den Zwischenstrombereich bewirkt; und
eine zweite Stufe der Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt.
3. Verfahren zur gleichzeitigen Entschwefelung und Entstickung in einem
Ofen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Abgas durch Einbringen
mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas
und wäßrige Lösungen davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat
und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder
Harnstoffverbindungen in Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen
umfassenden Gruppe, gemäß einer der folgenden drei Methoden behandelt:
- i) Einbringen eines der chemischen Mittel in einen stromaufwärts gelegenen Bereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als 1100°C und nicht weniger als 700°C, in einen Zwischenstrombereich in dem Ofen mit einer Temperatur von nicht mehr als 900°C und nicht weniger als 500°C und in einen stromabwärts des Ofenausgangs gelegenen Bereich mit einer Temperatur von nicht mehr als 500°C zur Behandlung des Gases in drei Stufen;
- ii) Einbringen eines der chemischen Mittel einzeln und die anderen beiden chemischen Mittel in Form einer Mischung in zwei der drei Bereiche zur Behandlung des Gases in zwei Stufen; oder
- iii) Einbringen mindestens zwei der chemischen Mittel in Form einer Mischung in einen der drei Bereiche zur Behandlung des Gases in einer Stufe; und
im Fall der Methoden i) und ii) eine Entstickungsreaktion überwiegend in
dem stromaufwärts gelegenen Bereich und eine Entschwefelungsreaktion
sowie eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion in dem Zwischenstrombereich
und dem stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt oder im Fall der
Methode iii) gleichzeitig eine Entschwefelungsreaktion und eine Entstickungsreaktion
bewirkt, und
das aus der Abgasbehandlungsstufe abgeführte nichtumgesetzte Ammoniak oder das gebildete Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat mit Hilfe eines in einem Abgasschacht stromabwärts des Ofens angeordneten Abgaswäschers zurückgewinnt.
das aus der Abgasbehandlungsstufe abgeführte nichtumgesetzte Ammoniak oder das gebildete Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat mit Hilfe eines in einem Abgasschacht stromabwärts des Ofens angeordneten Abgaswäschers zurückgewinnt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zur
Behandlung des Abgases
eine erste Stufe der Entstickungsreaktion und eine gewisse Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromaufwärts gelegenen Bereich bewirkt;
eine Entschwefelungsreaktion und eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen in Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen umfassenden Gruppe, in den Zwischenstrombereich bewirkt; und
eine zweite Stufe der Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt; und
das aus der Abgasbehandlungsstufe abgeführte nichtumgesetzte Ammoniak oder das gebildete Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat mit Hilfe eines in einem Abgasschacht stromabwärts des Ofens angeordneten Abgaswäschers zurückgewinnt.
eine erste Stufe der Entstickungsreaktion und eine gewisse Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromaufwärts gelegenen Bereich bewirkt;
eine Entschwefelungsreaktion und eine zweite Stufe der Entstickungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon, b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat und c) Harnstoff und/oder Harnstoffverbindungen in Pulverform oder in Form wäßriger Lösungen umfassenden Gruppe, in den Zwischenstrombereich bewirkt; und
eine zweite Stufe der Entschwefelungsreaktion durch Einbringen mindestens eines chemischen Mittels, ausgewählt aus der a) Ammoniakgas und wäßrige Lösungen davon und b) wäßrige Lösungen von Ammoniumsulfat und/oder saurem Ammoniumsulfat umfassenden Gruppe, in den stromabwärts gelegenen Bereich bewirkt; und
das aus der Abgasbehandlungsstufe abgeführte nichtumgesetzte Ammoniak oder das gebildete Ammoniumsulfat oder saure Ammoniumsulfat mit Hilfe eines in einem Abgasschacht stromabwärts des Ofens angeordneten Abgaswäschers zurückgewinnt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man in einer Ammoniakrückgewinnungs-Gipskristallisations-Stufe aufgeschlämmten
oder pulverförmigen, gebrannten, ungelöschten Kalk oder
gelöschten Kalk mit dem Ammoniak oder der wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat
oder von saurem Ammoniumsulfat, welche in der Rückgewinnungsstufe
gesammelt worden sind, in einer Reaktions-Kristallisiereinrichtung
umsetzt zur Rückgewinnung des Ammoniaks in Form eines Wasserdampf
enthaltenden Gases, und die Sulfationen oder die sauren Sulfationen
mit Calciumionen unter Ausscheidung von Gips umsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
durch Verdichten und Kühlen des in der Ammoniakrückgewinnungs-
Gipskristallisations-Stufe gewonnenen, Wasserdampf enthaltenden Ammoniakgases
Ammoniakwasser bildet.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die
in der Ammoniakrückgewinnungs-Gipskristallisations-Stufe gewonnene
Gipsaufschlämmung einer Fest-Flüssig-Trennung unterwirft zur Rückgewinnung
des Gipses als feste Fraktion und von Ammoniakwasser oder einer
nichtumgesetzten wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat oder saurem
Ammoniumsulfat als flüssige Fraktion.
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