DE2524115C3 - Verfahren zur Naßwäsche von Abgasen - Google Patents

Verfahren zur Naßwäsche von Abgasen

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Naoyuki Takahashi
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Description

Ip
ir,
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Naßwäsche von Abgasen zur gleichzeitigen Entfernung von v> Schwefeloxiden und Stickstoffoxiden mittels einer wässerigen Aufschlämmung einer Calciumverbindung und eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetalljodids.
Basierend auf der Feststellung, daß eine ein Alkalimetalljodid und/oder Erdalkalimetalljodid enthal- v> tende wässerige Lösung mit Stickstoffoxiden (NO1Jt insbesondere Stickstoffoxid (NO2), reagiert, wurde ein Verfahren zur Aufbereitung von Schwefel- und Stickstoffoxide enthaltenden Abgasen entwickelt, bei welchem man das Schwefel- und Stickstoffoxide enthaltende Abgas oxidiert, wie es die Umstände erfordern, und das Gas anschließend mit einem Alkalimetalljodid und/oder ein Erdalkalimetalljodid enthaltendem Wasser wäscht. Es wurde bereits ein Verfahren zur Naßwäsche von Abgasen vorgeschlagen μ (DE-OS 25 12 883), bei dem die Entfernung von Schwefeloxiden und Stickstoffoxiden durch Einleiten
Ca(OH)2 + SO2 + H2O —
Ca(OH)2 + CO2
CaCO3 + SO2 + H2O —
CaSO3 · '/2H2O + V2O2 + H2O —
des zu waschenden Abgases in eine ein Alkalimetalloder Erdalkalimetalljodid enthaltende Kalkaufschlämmung erfolgt Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei diesem Verfahren eine Änderung im Verhältnis SO,/NO, zu Schwierigkeiten führen kann. Zudem fallen relativ große Restmengen an Calciumsulfit an.
Weiter ist aus der DE-OS 21 61 476 ein Verfahren bekannt, bei dem jedoch lediglich eine Entschwefelung von Abgasen durch Naßwäsche mit einer wässerigen Aufschlämmung von Calciumverbindungen, nicht dagegen eine gleichzeitige Entfernung von Schweftloxiden und Stickstoffoxiden erfolgt
Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einer Naßwäsche von Abgasen zum gleichzeitigen Entfernen von Schwefeloxiden und Stickstoffoxiden Schwierigkeiten bei einer Änderung im Verhältnis SO-ZNOx zu vermeiden und die vorhandenen relativ großen Restmengen an Calciumsulfit zu Calciumsulfat zu oxidieren.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur gleichzeitigen Entfernung von Schwefeloxiden und Stickstoffoxiden mittels einer wässerigen Aufschlämmung einer Calciumverbindung und eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetalljodids, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
(1) das Abgas durch Waschen mit einer Aufschlämmung mindestens einer mit Schwefeloxiden reagierenden Calciumverbindung von Schwefeloxiden befreit,
(2) das in Stufe (1) von Schwefeloxiden befreite Abgas durch Waschen mit einer wässerigen Lösung von Alkalimetalljodid und/oder Erdalkalimetalljodid von Stickstoffoxiden befreit und
(3) die Aufschlämmung von Stufe (1) mit der wässerigen Lösung von Stufe (2) in Berührung bringt, um die Lösung des Alkaümetalljodids und/oder Erdalkalimetalljodids zu regenerieren und in Stufe (2) gebildetes Nitrit zu Stickstoff zu reduzieren.
Da die Umsetzung der Stickstoffoxide mit dem Alkali- oder Erdalkalimetalljodid rascher erfolgt, wenn das Stickstoffoxid als Stickstoffdioxid vorliegt, unterwirft man das Abgas, falls es beträchtliche Stickoxidmengen enthält, vorzugsweise zwischen den Stufen (1) und (2) einer Oxidation, um das Stickoxid in Stickstoffdioxid überzuführen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens unterwirft man die aus Stufe (3) erhaltene Aufschlämmung einer Oxidation, um jegliches vorhandenes Calciumsulfit in Calciumsulfat (Gips) umzuwandeln, welches hierauf von der Flüssigkeit abgetrennt wird. Die von der Aufschlämmung abgetrennte Flüssigkeit enthält noch Alkalimetalljodid und/oder Erdalkalimetalljodid und wird zur Wiederverwendung in die Stufe (2) zurückgeführt.
Die erste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der Wäsche des Abgases mit einer eine oder mehrere Calciumverbindungen (z. B. CaO, CaCOs) enthaltenden Aufschlämmung. Durch diese Stufe wird jegliches Schwefeloxid absorbiert und aus dem Abgas entfernt. Es finden folgende Reaktionen statt:
CaSO3 V2H2O CaCO3 + H2O CaSO3 V2H2O + CO2 CaSO4 · 2H2O
Somit erfolgt in der ersten Stufe eine Absorption von SOj durch die Aufschlämmung gemäß Reaktion (1), Gemäß Reaktion (2) bildet sich CaCO3 aus dem im Abgas enthaltenen CO2, CaCO3 [das aus der Reaktion (2) resultieren oder in Form von bei der Erzeugung der Aufschlämmung verwendetem Kalkstein vorliegen kann] reagiert gemäß Umsetzung (3) mit SOt weiter zu CaSO3-1/2 H2O und CO2. Ein Teil des CaSO3Vj H2O wird gemäß Reaktion (4) durch den im Abgas enthaltenen Sauerstoff zu Gips oxidiert
Das durch die erste Stufe vom SO2 befreite Abgas wird in der zweiten Stufe des Verfahrens mit einer Alkalimetalljodid und/oder Erdalkalimetalljodid enthaltenden wäßrigen Lösung gewaschen, mit deren Hilfe jegliches im Abgas enthaltene Stickstoffoxid absorbiert wird. Da NO2 durch die wäSrige Lösung leichter als NO absorbiert wird, kann man das Abgas aus der ersten Stufe dann, wenn der überwiegende Teil der darin enthaltenen Stickstoffoxide aus NO2 besteht direkt der zweiten Stufe zuführen. Falls jedoch ein größerer Teil der Stickstoffoxide im Abgas als NO vorliegt soll man das Abgas zuerst mit einem Oxidationsmittel behandeln, um das NO in ΝΟ·> überzuführen:
NO + [O]
NO2
Beispiele für geeignete Oxidytionsmittel sind Ozon, Wasserstoffperoxid und Salpetersäure; Ozon wird bevorzugt
Wie aus der nachstehenden Reaktionsgleichung (6), bei der ais Jodid Kaliumiodid verwendet wird, ersichtlich ist, wird das im Abgas enthaltene NO2 in der zweiten Stufe als Nitrit (KNO2) gebunden und das Jod in der Lösung isoliert Jod löst sich in Wasser nur schlecht in wäßriger Kaliumjodidlösung jedoch gut, so daß kaum Jod vom abgelassenen Gas mitgeschleppt wird und verlorengeht
2NO2 H- 2KJ —> 2KNOj + J2 (6)
Das in der ersten und zweiten Stufe aufbereitete Abgas ist vom Großteil der ursprünglich vorhandenen Schwefel- und Stickstoffoxide befreit und kann in die Atmosphäre abgelassen werden.
In der dritten Stufe wird die verbrauchte Aufschlämmung der ersten Stufe mit der verbrauchten Absorptionsflüssigkeit der zweiten Stufe in Berührung gebracht und durchgemischt, damit das in der Absorptionsflüssigkeit enthaltene Nitrit gemäß nachstehender Reaktionsgleichung (7) zu Stickstoff zersetzt wh-d. Gleichzeitig ist es das Ziel der dritten Stufe, das Jod zu feinem Alkali- und/oder Erdalkalimetalljodid zu regenerieren.
CaSO3 · '/2H2O + 2KNO2 + J,-» CaSO4 · 2H2O + 2KJ + N2T
Die in der dritten Stufe erfolgende Reaktion (7) kann in einem vom Gasabsorber der ersten und zweiten Stufe getrennten Umwandler durchgeführt werden. Vorzugsweise wird die verbrauchte Absorptionsflüssigkeit der zweiten Stufe jedoch in den Gasabsorber der ersten Stufe geleitet mit der dort verbrauchten Aufschlämmung vereinigt und zusammen mit dieser in den erwähnten Umwandler übergeführt. In der ersten Stufe finden die vorgenannten Reaktionen (1), (2), (3) und (4) statt; wenn die verbrauchte Absorptionsflüssigkeit der zweiten Stufe in die erste Stufe übergeführt wird, stört sie den Ablauf dieser Umsetzungen nicht. Da die verbrauchte Aufschlämmung der ersten Stufe mit der verbrauchten Absorptionsflüssigkeit der zweiten Stufe in Berührung kommt und infolgedessen die Reaktion (7) abläuft, wird außerdem ein Teil des in der verbrauchten Absorptionsflüssigkeit der zweiten Stufe enthaltenen Nitrits zu Stickstoff zersetzt, so daß man den Umwandler kleiner dimensionieren oder zuweilen sogar ganz weglassen kann. Weiterhin kann man einen Teil der verbrauchten Aufschlämmung der ersten Stufe in die zweite Stufe überführsn und mit der verbrauchten Absorptionsflüssigkeit der zweiten Stufe in Berührung bringen. Anschließend kann der Rest der verbrauchten Aufschlämmung der ersten Stufe zusammen mit der verbrauchten Aufschlämmung der zweiten Stufe in den Umwandler eingespeist werden, damit die Reaktion (7) vollständig abläuft Auf diese Weise wird das in del zweiten Stufe isolierte Jod beispielsweise nach der Reaktion (7) als KJ gebunden, wodurch erreicht wird, daß sich die Jodkonzentration in der Absorptionsflüssigkeit der zweiten Stufe nicht erhöht und die Diffusion von Jod in das Abgas nahezu vollständig unterdrückt wird.
Die aus der dritten Stufe erhaltene Flüssigkeit ist eine Aufschlämmung, welche Calciumsulfit, Gips, eine gewisse Menge von nichtumgesetzter Calciumverbindung und ein Alkali- und/oder Erdalkalimetalljodid enthält. [Da die für die Nitritzersetzung gemäß Reaktion (7) verbrauchte Calciumsulfhmenge nur einen Teil des vorhandenen Calciumsulfits ausmacht, bleibt ein großer Calciumsulfitanteil zurück.] Die vorgenannte
y> Aufschlämmung wird vorzugsweise zur Oxidation des Calciumsulfits in eine geeignete Vorrichtung überführt. Die Oxidation erfolgt im allgemeinen im sauren Gebiet (die Aufschlämmung weist z. B. einen pH-Wert von weniger als 6, vorzugsweise von 5 bis 3, auf) und wird dadurch vorgenommen, daß man Luft oder Sauerstoff einleitet Als pH-Regler verwendet man dabei gew-dhnlich Schwefelsäure. Die Reaktion (7) verläuft ebenfalls im sauren Gebiet günstiger, so daß es zweckmäßig ist, den pH-Wert im Umwandler der dritten Stufe ebenfalls zu regeln. Wenn die pH-Kontrolle bei der Reaktion (7) jedoch mit Schwefelsäure vorgenommen wird., zersetzt sich ein Teil des Nitrits zu NO. Daher verwendet man zur pH-Regelung im Umwandler vorzugsweise konzentriertes SO2-GaS, das man aus einer Gasflasche oder dergleichen zuführt.
Zur Oxidation wird vorzugsweise Luft oder Sauerstoff in Form feiner Blasen unter Druck (unterhalb etwa 5 Atmosphären) bei Temperaturen von etwa 50 bis 85° C während mindestens etwa 1 Stunde zugeführt
Da die aus der Oxidiervorrichtung abziehende Aufschlämmung Gips und ein Alkali- und/oder Erdalkalimetalljodid enthält leitet man sie in eine Fest/Flüssig-Trennvorrichtung, in welcher Gips als feste Phise sowie eine ein Alkali- und/oder Erdalkalimetalljodid enthaltende wäßrige Lösung erhalten werden. Die Lösung wird in der zweiten Stufe neuerlich zur Absorption der Stickstoffoxide eingesetzt.
Die Erfindung soll nun bezugnehmend auf die Zeichnung, welche ein Fließschema einer Ausfüh>ungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt, näher erläutert werden.
Ein aus einer (nicht gezeigten) Verbrennungsvorrichtung zuströmendes, Schwefel- und Stickstoffoxide
enthaltendes Abgas wird zunächst über die Leitung 8 in die Befeuchtigungs- und Kühlvorrichtung 1 eingespeist, wo es durch über die Leitung 20 zugeführtes Wasser befeuchtet und gekühlt wird. Über die Leitung 21 wird Staub beseitigt. Aus der Befeuchtigungs- und Kühlvorrichtung 1 wird das Abgas über die Leitung 9 in die Absorptions- und Waschvorrichtung 2 übergeführt, wo im Rahmen der ersten Stufe die Schwefeloxide beseitigt werden. In die Absorptions- und Waschvorrichtung 2 wird ferner durch die Leitung 17 eine Calciumaufschlämmung (Aufschlämmung von Kalk oder Kalkstein) eingespeist, welche jegliche im Abgas enthaltene Schwefeloxide absorbiert und beseitigt. In der Aufschlämmung entsteht Calciumsulfit; dieses reagiert mit dem Nitrit und Jod in der aus der (nachstehend beschriebenen) zweiten Stufe stammenden verbrauchten Absorptionsflüssigkeit, welche über die Leitung 12 zur Regenerierung des Alkali- und/oder Erdalkalimetalljodids und gleichzeitig zur Zersetzung des Nitrits zu Stickstoff zugeführt wird.
Das in der Absorptions- und Waschvorrichtung 2 von den Schwefeloxiden befreite Abgas wird in die Absorptions- und Waschvorrichtung 3 übergeführt, wo die Absorption der Stickstoffoxide im Rahmen der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens stattfindet. Vorzugsweise oxidiert man jedoch das im Abgas enthaltene Stickoxid mit Ozon, das über die Leitung 19 aus dem Ozonerzeuger 18 zugeführt wird, zu Stickstoffdioxid, bevor man das Abgas in die Absorptions- und Waschvorrichtung 3 einleitet. In der Vorrichtung 3 wird das Abgas mit einem über Leitungen 16 und 29 (nachstehend näher erläutert) zugeführten, vom Gips befreiten Filtrat behandelt. Dabei wird das im Abgas enthaltene Stickstoffdioxid absorbiert und durch im vom Gips befreiten Filtrat enthaltenen Alkali- und/oder Erdalkalimetalljodid beseitigt. Nach der Absorption der Stickstoffoxide wird die verbrauchte Absorptionsflüssigkeit, wie erwähnt, über die Leitung 12 in die Absorptions- und Waschvorrichtung 2 geleitet. Das der ersten und zweiten Stufe des Verfahrens unterworfene Abgas ist vom Staub, den Schwefeloxiden und den Stickstoffoxiden befreit und wird (nötigenfalls nach Wiedererhitzung) durch die Leitung 11 in die Atmosphäre abgelassen.
Die aus der Absorptions- und Waschvorrichtung 2 der ersten Stufe erhaltene Aufschlämmung wird über die Leitung 13 in den Umwandler 4 übergeführt, wo das in der Aufschlämmung verbliebene Nitrit und Jod mit Calciumsulfit weiterreagieren, wobei das Nitrit vollständig zu Stickstoff zersetzt und das Alkali- und/oder Erdalkalimetalljodid regeneriert werden. Ds es zweckmäßig ist. die Umsetzung im Umwandler unter sauren Bedingungen durchzuführen sowie auch eine (nachstehend näher erläuterte Oxidation zu Gips im sauren Gebiet vorzunehmen, wird zur Einstellung eines sauren pH-Werts der Aufschlämmung innerhalb des Umwandlers Schwefelsäure oder konzentriertes SO2-Gas als pH-Regler durch die Leitung 22 zugeführt. Die pH-Regelung im Umwandler 4 kann unter Umständen zu einer Zersetzung des Nitrits und Bildung von NO und SO2 führen: wenn diese Gase entstehen, werden sie vorzugsweise über die Leitung 23 zum Einlaß der Absorptions- und Waschvorrichtung 2. insbesondere zur Leitung 9. übergeführt.
Die Aufschlämmung, deren pH-Wert im Umwandler 4 geregelt wird, wird über die Leitung 14 in die Oxidiervorrichtung 5 übergeführt, wo sie durch leine Blasen von komDrimierter Luft oder komDrimiertem Sauerstoff (zugeführt über die Leitung 24) oxidiert wird Das in der Aufschlämmung enthaltene Calcitimsulfi wird zu Gips oxidiert. Da unter Umständen etwas SO die Oxidiervorrichtiing 5 mit der komprimierten Luf ' oder dem komprimierten Sauerstoff verlassen kann entläßt man die Luft bzw. den Sauerstoff vorzugsweise nicht direkt in die Atmosphäre, sondern führt diese Gase — ebenfalls über die Leitung 23 — in die Leitung ί zurück.
w Eine aus der Oxidiervorrichtung 5 über die Leitung Ii abgezogene Gipsaufschlämmung wird in der Fest/FIüs sig-Trennvorrichtung 6 in Gips und ein Alkali· und/odei Erdalkalimetalljodid enthaltendes Filtrat aufgetrennt Der Gips wird über die Leitung 26 abgeführt. Dei
!'' Großteil des Filtrats wird als Absorptionsflüssigkeit füi die Absorptions- und Waschvorrichtung 3 der zweiter Stufe über die Leitung 16 rückzirkuliert, während eir anderer Teil des Filtrats über die Leitung 16 in der Kessel 7 übergeführt wird, wo dir in der ersten SiüU
-° einzusetzende Aufschlämmung erzeugt wird. In der Kessel 7 werden Kalk oder Kalkstein durch dir Leitung 27, Frischwasser durch die Leitung 28 und von Gip; befreites Filtrat durch die Leitung 16 eingespeist. Au« dem erhaltenen Gemisch wird im Kessel 7 eine
.'"1 Aufschlämmung hergestellt. Diese wird, wie erwähnt über die Leitung 17 in die Absorptions- und Waschvor richtung 2 übergeführt. Theoretisch geht beim ProzeO kein Alkali- und/oder Erdalkalimetalljodid verloren; ir der Praxis bleibt es jedoch zum Teil am Gips haften, unc
in es geht etwas jodidhaltiges Filtrat verloren. Daher wird über die Leitung 29 eine dem verlorenen Antei entsprechende Menge einer wäßrigen Lösung eine; Alkali- und/oder Erdalkalimetalljodids eingespeist.
Beispiel
130'C heißes Abgas mit einem Gehalt von 170 ppm NO, 1200 ppm SO2, 4,5% O2 und als Rest N2 und H2O wird aus der Leitung 8 mit 100NmVh über die Befeuchtungs- und Kühlvorrichtung 1 (vom Sprüh-Typ Durchmesser = 0,2 m, Höhe = 1,5 m) in die Absorptions- und Waschvorrichtung 2 (mit Gitter bzw. Rosi versehen; Durchmesser = 0,2 m. Höhe = 2) für die erste Stufe und sodann in die Absorptions- und Waschvorrichtung 3 (mit Rost versehen; Durchmesser = 0,2 m, Höhe = 3 m) für die zweite Stufe geleitet Als Absorbens für die erste Stufe dient gelöschter Kalk (5 Gew.-°/o), als Absorbens für die zweite Stufe 20%ige wässerige Kaliumjodidlösung. Unmittelbar bevor das Abgas in die Absorptions- und Waschvorrichtung 3 für die zweite Stufe eingespeist wird, wird es mit Ozon (36 g/h) oxidiert.
Das 10 min nach Beginn des Prozesses aus der Leitung 11 ausströmende Gas weist eine Temperatur von etwa 57°C, eine SO2-Konzentration von 35 ppm und eine ΝΟ,-Konzentration von 20 ppm auf.
In diesem Beispiel wird Kaliumjodid verwendet entsprechende Ergebnisse lassen sich jedoch auch mil anderen Alkalimetalljodiden sowie mit Erdalkalimetalljodiden erzielen.
Zusammenfassend stellt sich also das erfindungsgemäße Verfahren so dar. daß die Entfernung der Schwefeloxide und die Entfernung der Stickstoffoxide in nacheinander geschalteten Stufen erfolgt, wobei dann in einer dritten Stufe durch Vermischen des Reaktionsprodukts aus dei ersten Stufe mit dem Reaktionsprodukt aus der zweiten Stufe einerseits das in der zweiten Stufe
benötigte Alkalimetall- oder Erdalkalimetalljodid regeneriert und andererseits das in der zweiten Stufe gebildete Nitrit zu Stickstoff reduziert wird.
In der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daj im Abgas enthaltene Schwefeldioxid entsprechend der obigen Reaktionsgleichung (1) zu Calciumsulfit umgesetzt.
Das in der Aufschlämmung gebildete Calciumsulfit w·; S durch den im Abgas enthaltenen Sauerstoff gemäß (4) zi/Calciumsulfat oxidiert.
Wenn nun die Absorption der Schwefeloxide und Stickstoffoxide zweistufig durchgeführ". wird, erfolgt in der ersten Stufe die Oxidation des Calciumsulfits zu Calciumsulfat entsprechend Reaktionsgleichung (4) langsam, wobei die Menge an CaSOj · '/2H2O in der r, Absorptionsflüssigkeit groß wird. (Bei nur einstufiger Absorption der Schwefeloxide und Stickstoffoxide in der ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetalljodid enthaltenden Kalkaufschlämmung wird das bei der Absorption von NO. gebildete Iod durch Ha« Calciumsulfit :·.) Reaktionsverlsuf ι rasch zu Jodid reduziert, wobei das Calciumsulfit sofort stigt.
zu Calciumsulfat oxidiert wird.) Da bei der erfindungsgemäßen Durchführung der Naßwäsche die Absorptionsflüssigkeit aus der ersten Stufe noch relativ viel CaSO3-"Λ H2O enthält, kann ein Teil derselben in der dritten Stufe zur Reduktion des in der zweiten Stufe gebildeten freien Jods und Nitrits entsprechend den Gleichungen (6) und (7) verwendet werden. Die Zusammensetzung des Abgases und des SO1ZNO,-Verhältnisses können in der Regel je nach der Art und Menge des als Brennmaterial verwendeten Schweröls stark variieren. Bei der zweistufigen Durchführung der Naßwäsche gemäß dem Verfahren der Erfindung kann man ohne Schwierigkeiten einer Änderung im Verhältnis SO1ZNO, Rechnung tragen. Im Gegensatz zur einstufigen Absorption des vorgeschlagenen Verfahrens wird aber bei der zweistufigen Absorption gemäß dem Verfahren (DE-OS 25 12 883) der Erfindung selbst beim Sinken des Verhältnisses SO1ZNO, wegen der vorhandenen relativ großen Restmenge CaSOj · V2H2O der
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 909 615/325

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Naßwäsche von Abgasen zur gleichzeitigen Entfernung von Schwefeloxiden und ϊ Stickstoffoxiden mittels einer wässerigen Aufschlämmung einer Calciumverbindung und eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetalljodids, dadurch gekennzeichnet, daß man
(1) das Abgas durch Waschen mit einer Aufschläm- i< > mung mindestens einer mit Schwefeloxiden reagierenden Calciumverbindung von Schwefeloxiden befreit,
(2) das in Stufe (1) von Schwefeloxiden befreite Abgas durch Waschen mit einer wässerigen is Lösung von Alkalimetalljodid und/oder Erdalkalimetalljodid von Stickstoffoxiden befreit und
(3) die Aufschlämmung von Stufe (1) mit der wässerigen Lösung von Stufe (2) in Berührung bringt, um die Lösung des Alkalimetalliodide und/oder Erdalkalimetalljodids zu regenerieren und ic Stufe (2) gebildetes Nitrit zu Stickstoff zu reduzieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abgas von Stufe (1) zur Umwandlung von jeglichem Stickoxid in Stickstoffdioxid mit einem Oxidationsmittel behandelt, bevor man es der Stufe (2) unterwirft
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Oxidationsmittel Ozon, Wasserstoffperoxid oder Salpetersäure verwendet
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aufschlämmung von Stufe (3) einer Oxidation unterwirft, bei der Calciumsulfit zu Calciumsulfat oxidiert wird. v>
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aufschlämmung nach der Oxidation in eine Festsubstanz und ein Alkali- oder Erdalkalimetalljodid enthaltendes Filtrat auftrennt und das Filtrat in Stufe (2) wiederverwendet.
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