DE3308406C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung von ammoniakhaltigem
Abgas. Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine
Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Ammoniakhaltige Abgase können beispielsweise bei der unter Wasserstoffzusatz
stattfindenden Verarbeitung von Roherdölen oder
von aus solchen Ölen gewonnenen Produkten oder aus der Verarbeitung
von Koksofengas oder aus Kohlevergasungsverfahren herstammen.
Solche Verfahren bilden flüssige oder gasförmige Produktströme,
welche Ammoniak enthalten und dieses muß aus solchen
Strömen entfernt werden. Ammoniak kann aus solchen Produktströmen
durch Waschen mit Wasser bei beispielsweise erhöhtem Druck
und verminderter Temperatur entfernt werden. Dieser Auswaschvorgang
wird meist mit einer beträchtlichen Wassermenge durchgeführt,
so daß verdünnte ammoniakhaltige Lösungen erhalten werden. Durch
Dampfabstreifen von solchen ammoniakhaltigen Lösungen wird
Wasser erhalten, welches sich zum Ablassen in offenes Oberflächenwasser
eignet, und ferner fallen ammoniak- und wasserdampfhaltige
Abgase an. Solche Abgase können außerdem Schwefelwasserstoff
enthalten.
Schwefelwasserstoffhaltige Gase können beispielsweise aus den
vorstehend erwähnten unter Zusatz von Wasserstoff durchgeführten
Verfahren bei der Verarbeitung von Koksofengas
oder bei Kohlevergasungsverfahren anfallen. Beispiele von solchen
unter Zusatz von Wasserstoff durchgeführten Verfahren
sind in Erdölraffinerien durchgeführte Entschwefelungsverfahren.
Erdgas kann auch Schwefelwasserstoff enthalten. Schwefelwasserstoff
läßt sich aus H₂S-haltigen Gasen durch Absorption
in einem regenerierfähigen Absorbenz entfernen. Bei der
Regenierung des Absorbenz entsteht ein Gas mit einem höheren
H₂S-Gehalt als derjenige im Ausgangsgas und außerdem enthält
ein solches Gas zusätzlich Kohlendioxid. Aus einem solchen,
bei der Regenerierung gebildeten Gas kann elementarer Schwefel
mittels eines Claus-Verfahrens erhalten werden. In einem
Verfahren des Claus-Typs finden in bezug auf die Schwefelbildung
die folgenden Umsetzungen statt:
H₂S + 3/2 O₂ → SO₂ + H₂O
Bei dieser Reaktion wird etwa ein Drittel des H₂S zu SO₂ in
der sogenannten thermischen Clausstufe verbrannt, worauf sich
die nachstehende Reaktion:
2 H₂S + SO3 S + 2 H₂O
in den katalytischen Stufen des Verfahrens anschließt.
Beim Claus-Verfahren werden H₂S und SO₂ enthaltende Gase in
eine oder mehrere katalytische Zonen eingespeist, in welchen
sich elementarer Schwefel gemäß der vorstehenden Reaktionsgleichung
bildet, wobei das molare Verhältnis von H₂S zu SO₂
in den Gasen zweckmäßig etwa 2 : 1 beträgt. Vor Einspeisung in
eine katalytische Zone werden die Gase auf die gewünschte Reaktionstemperatur
gebracht, zweckmäßig auf eine Temperatur
zwischen 230°C und 280°C und nach Verlassen dieser Zone werden
sie durch Kühlen und Kondensieren in flüssigen Schwefel
und, im Fall daß es sich um die letzte katalytische Zone handelt,
in H₂S-enthaltende Abgase aufgetrennt, wobei letztere
auch als "Claus-Endgase" (tail gases) bezeichnet werden. Claus-
Endgase enthalten auch andere Schwefelverbindungen außer H₂S.
Diese H₂S-enthaltenden Abgase haben einen wesentlich geringeren
Gehalt an H₂S als die in das Claus-Verfahren selbst eingespeisten
H₂S-haltigen Gase.
Im Hinblick auf die angewachsene Gesetzgebung in bezug auf die
Minderung der Umweltverschmutzung können NH₃-haltige Abgase
und H₂S-haltige Abgase nicht mehr in die Atmosphäre abgelassen
werden. Eine geeignete Methode zur Beseitigung besteht
darin, das NH₃ in den ammoniakhaltigen Abgasen zu Stickstoff
und Wasser zu verbrennen und das H₂S in den schwefelwasserstoffhaltigen
Abgasen zu SO₂ und Wasser zu verbrennen. Die so
erhaltenen Verbrennungsgase können dann in die Atmosphäre abgelassen
werden.
Die britische Patentschrift 14 48 085 beschreibt ein Verfahren
zur Verbrennung von Claus-Endgasen zusammen mit ammoniakhaltigen
Gasen in einem Ofen für die NH₃-Verbrennung und in
Anwesenheit eines brennbaren Gases bei einer Temperatur im Bereich
zwischen 1000 und 1150°C. Die in dem Ofen gebildeten Gase
gehen durch einen Abhitzekessel hindurch und werden dann
durch einen Schornstein abgelassen. Ein Nachteil dieses Verfahrens
besteht in dem relativ hohen Gehalt der durch die Verbrennung
gebildeten Abgase an Stickoxiden (NOx).
In der vorstehend genannten britischen Patentschrift wird bereits
empfohlen, die durch die Verbrennung in dem Ofen gebildeten
Abgase wieder in den Ofen zurückzuführen, in welchem die
Verbrennung stattgefunden hat und zwar in einer solchen Menge,
daß die Verbrennung darin mit einem Sauerstoffüberschuß im
Bereich von 0,5 bis 5 Volumenprozent, bezogen auf Sauerstoff,
stattfindet. Auf diese Weise enthalten die in die freie Atmosphäre
abgelassenen Abgase pro Stunde geringere Mengen an
NOx. Ein Nachteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß
große Mengen Gas im Kreislauf zurückgeführt werden müssen.
In dem in jener britischen Patentschrift beschriebenen Versuch
wird beispielsweise eine solche Menge an Abgas in den
Ofen zurückgeführt, welche 45 Volumenprozent der Gesamtmenge
an NH₃-haltigem Gas, brennbarem Gas und dem Ofen zugeführter
Luft entspricht. Daher müssen der Ofen und der Abhitzekessel
größenmäßig entsprechend groß ausgelegt werden und es
wird ein mächtiger Ventilator benötigt, um die Gase aus der
Leitung, die zum Schornstein führt, abzuziehen und dem Ofen
wieder zuzuführen.
Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, diesen Nachteil,
welcher mit der vorstehend beschriebenen bekannten
Kreislaufführung von Abgasen verbunden ist, zu beseitigen.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin,
den Anteil an NOx, welcher in die Atmosphäre gelangt, zu
verringern.
Demgemäß sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Verbrennung von ammoniakhaltigem Abgas vor, welches die nachstehenden
Verfahrensstufen umfaßt:
- a) Verbrennen des ammoniakhaltigen Abgases in Gegenwart eines brennbaren Gases mit einem ersten Anteil eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases, wobei dieser erste Anteil an freiem Sauerstoff unterstöchiometrisch in bezug auf die Verbrennung von NH₃ zu N₂ und H₂O und in bezug auf die Verbrennung des brennbaren Gases zu CO₂ und H₂O ist;
- b) Vermischen der in Stufe (a) gebildeten Verbrennungsgase mit einem zweiten Anteil eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases, wobei die Gesamtmenge an erstem und zweiten Anteil an freiem Sauerstoff überstöchiometrisch in bezug auf die Verbrennung von NH₃ und brennbarem Gas ist;
- c) Vermischen und Verbrennen der in Stufe (b) gebildeten Gase mit einem verbrennbare Schwefelverbindungen enthaltenden Abgas unter Zusatz eines dritten Anteils eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases, wobei der dritte Anteil an freiem Sauerstoff überstöchiometrisch in bezug auf die Verbrennung der verbrennbaren Verbindungen in dem Schwefelverbindungen enthaltenden Abgas zu SO₂, CO₂ und H₂O ist.
Das dem erfindungsgemäßen Verfahren zugeführte freien Sauerstoff
enthaltende Gas kann irgendein beliebiger Gasstrom
sein, welcher beträchtliche Anteilsmengen an freiem Sauerstoff
sowie an anderen Komponenten enthält, welche aber den
Verbrennungsvorgang nicht wesentlich stören. Das freien
Sauerstoff enthaltende Gas ist vorzugsweise Luft, doch ist
die Verwendung von beispielsweise mit Sauerstoff angereicherter
Luft oder von reinem Sauerstoff nicht ausgeschlossen.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein beliebiges brennbare
Schwefelverbindungen enthaltendes Abgas verwendet werden;
H₂S-enthaltende Abgase und insbesondere Claus-Endgase
sind hierfür sehr geeignet.
Um die Luftverschmutzung zu vermindern wurden bereits die
verschiedensten Maßnahmen entwickelt, mit dem Ziel, Schwefelverbindungen
und elementaren Schwefel aus Claus-Endgasen zu entfernen.
Solche Maßnahmen verringern die Anteile an SO₂, SO₃
und Wasser beträchtlich, welche in die freie Atmosphäre abgelassen
werden. Im Hinblick hierauf handelt es sich bei dem
erfindungsgemäß zu verwendenden verbrennbare Schwefelverbindungen
enthaltenden Abgas zweckmäßigerweise um das Abgas aus
einem Prozeß, mit dem Schwefelverbindungen und elementarer
Schwefel aus Claus-Endgasen abgetrennt worden sind. Ein derartiges
Verfahren wird beispielsweise in der britischen Patentschrift
13 56 289 beschrieben.
Der Anteil an freiem Sauerstoff, welcher in Verfahrensstufe (a)
verwendet wird, liegt zweckmäßigerweise im Bereich von 65 bis
99% und vorzugsweise im Bereich von 70 bis 90% bezogen auf
die für die Verbrennung von NH₃ zu N₂ und H₂O sowie für die
Verbrennung von brennbarem Gas zu CO₂ und H₂O erforderliche
stöchiometrische Menge.
Die in Verfahrensstufe (a) angewendete Temperatur wird zweckmäßig
auf einem Wert im Bereich von 1400 bis 1600°C gehalten.
Die mittlere Verweilzeit der Rauchgase in Verfahrensstufe (a)
liegt zweckmäßigerweise im Bereich von 0,2 bis 2 Sekunden.
Das ammoniakhaltige Gas und das brennbare Gas sollten in der
Verfahrensstufe (a) in jeweils der Gegenwart des anderen Gases
verbrannt werden. Zu diesem Zweck können die beiden Gase getrennt
in die Kontaktzone eingespeist werden und zwar unter
Verwendung von einem oder mehreren Brennern für das ammoniakhaltige
Gas sowie unter Verwendung von einem oder mehreren
Brennern für das brennbare Gas. Vorzugsweise werden jedoch das
ammoniakhaltige Gas und das brennbare Gas miteinander vermischt
und die so gebildete Mischung wird dann in Verfahrensstufe (a)
verbrannt.
Am Auslaß der Verfahrensstufe a) enthalten die Rauchgase als
Hauptkomponenten N₂, CO₂, H₂O, NH₃, HCN, NO, CO und H₂.
Der Zweck der Verfahrensstufe (b) besteht darin, diese Rauchgase
mit einem zweiten Anteil von freiem Sauerstoff enthaltenden
Gas in einer sehr kurzen Zeit sorgfältig zu vermischen. Dies
kann beispielsweise in einer geeigneten Mischkammer erfolgen,
welche beispielsweise die Form eines zylindrischen Rohres mit
einem Innendurchmesser hat, welcher kleiner ist als derjenige
der Verbrennungszone, in der die Verfahrensstufe (a) durchgeführt
wird. Das Vermischen findet zweckmäßig während eines Zeitraums
im Bereich von 0,010 bis 0,020 sec. statt.
Die gesamte Menge an freiem Sauerstoff, welche in den Verfahrensstufen
(a) und (b) verwendet wird, beträgt vorzugsweise zwischen
100 und 130% des stöchiometrisch erforderlichen Anteils.
In der Verfahrensstufe (c) werden die aus der Verfahrensstufe (b)
erhaltenen Rauchgase geeigneterweise zuerst in einer sehr kurzen
Zeit mit dem die verbrennbaren Schwefelverbindungen enthaltenden
Abgas und dem dritten Anteil an freiem Sauerstoff enthaltenden
Gas vermischt. Für den Verfahrensablauf in der Verfahrensstufe (c)
muß die Mischung eine Verweilzeit in dieser Stufe haben, welche
ausreichend ist, um die vollständige Verbrennung der verbrennbaren
Schwefelverbindungen zu ermöglichen. Üblicherweise liegt diese
Verweilzeit im Bereich von 0,2 bis 1 sec.
Die Verfahrensstufe (c) wird zweckmäßig bei einer Temperatur im
Bereich von 800 bis 1000°C durchgeführt. Diese Temperatur kann
auf den gewünschten Wert eingestellt werden, indem man die der
Verfahrensstufe (a) zugeführte Menge an brennbarem Gas einregelt.
Der Anteil an freiem Sauerstoff, welcher der Verfahrensstufe (c)
zugeführt wird, liegt geeigneterweise zwischen 100 und 400% und
vorzugsweise zwischen 200 und 300%, bezogen auf die stöchiometrisch
erforderliche Menge.
Die die Verfahrensstufe (c) verlassenden Rauchgase können durch
einen Abhitzekessel geleitet werden, in welchem sie durch indirekten
Wärmeaustausch mit Wasser abgekühlt werden, wodurch
gleichzeitig Dampf erzeugt wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung, welche sich zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet und dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie die folgenden Vorrichtungseinheiten
aufweist:
- a) eine Verbrennungskammer mit Einführungsmitteln für brennbares Gas und sauerstoffhaltiges Gas an der Einlaßseite;
- b) eine Mischkammer in offener Verbindung mit der Auslaßseite der Verbrennungskammer, welche mit Einführungsmitteln für sauerstoffhaltiges Gas versehen ist,
- c) eine Abschreckkammer in offener Verbindung mit der Mischkammer, welche mit Einführungsmitteln für brennbare Gase und für sauerstoffhaltiges Gas versehen ist.
Die Verbrennungs-, die Misch- und die Abschreckkammer können jeweils
eine geeignete Ausgestaltung bezüglich ihrer Form haben
und sie sind vorzugsweise im wesentlichen zylindrisch ausgebildet.
Die Einführungsmittel in die Verbrennungskammer können jede geeignete
Form haben. Vorzugsweise ist das Einführungsmittel für
brennbares Gas in die Verbrennungskammer mit Öffnungen versehen,
welche im wesentlichen gleichmäßig über den Querschnitt der Verbrennungskammer
verteilt sind. Das radiale Zuführen von brennbarem
Gas in den Strom aus sauerstoffhaltigem Gas führt zur Bildung
einer intensiv gemischten turbulenten Diffusionsflamme.
Die Querschnittsfläche der Mischkammer hat vorzugsweise einen
Wert im Bereich von 5 bis 50% derjenigen der Verbrennungskammer,
wodurch ein intensives Vermischen gefördert wird.
Kreisförmig-zylindrisch ausgebildete Mischkammern werden bevorzugt
und bei einer solchen Formgestaltung hat die Mischkammer
vorzugsweise ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser
im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 1.
Die Abschreckkammer ist vorzugsweise mit einem Mittel ausgestattet,
um die aus der Mischkammer austretenden Gase nach
außen abzulenken, wodurch eine innige und schnelle Vermischung
zwischen den verbrennbaren Gasen und dem der Abschreckkammer
ebenso zugeführten sauerstoffhaltigen Gas gefördert wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des Beispiels und der
Zeichnung näher erläutert.
Ein Gas, welches aus 5,28 kmol/h NH₃ und 0,09 kmol/h Wasserdampf
besteht und eine Temperatur von 40°C aufweist, wird
über Leitung 1 zugespeist. 7,75 kmol/h eines brennbaren Gases,
welches zu 85 Volumenprozent aus Methan und zu 15 Volumenprozent
aus Stickstoff besteht, wird mit einer Temperatur von
15°C über Leitung 2 zugespeist. Das ammoniakhaltige Gas und
das brennbare Gas werden in einer Leitung 3 vereinigt und die
so erhaltene Mischung wird dem Brenner einer kreiszylindrisch
ausgebildeten Verbrennungskammer 4 zugeführt. Dieser Verbrennungskammer
4 wird über Leitung 5 Luft in einer Menge von
1513 Nm³/h mit einer Temperatur von 50°C zugeführt, was einer
Anteilsmenge an freiem Sauerstoff von 309 Nm³/h entspricht. Dieser
Anteil an freiem Sauerstoff beträgt 80% der für die vollständige
Verbrennung von NH₃ zu N₂ und H₂O und von Methan zu
CO₂ und H₂O benötigten stöchiometrischen Menge. Die Angabe "Nm³"
bezieht sich auf 1 m³ Gas mit einer Temperatur von 0°C bei einem
Druck von 1,01 bar. Die über Leitung 3 zugeführte Mischung wird
mittels eines ringförmig ausgebildeten Rohrs, welches am inneren
Umfang mit Öffnungen versehen ist, radial in den Luftstrom
injiziert, wobei diese Öffnungen gleichmäßig über den Querschnitt
der Verbrennungskammer 4 verteilt sind, so daß eine
turbulente Diffusionsflamme erzeugt wird und das Ammoniak und
das brennbare Gas mit gleicher Geschwindigkeit verbrennen. Die
mittlere Verweilzeit der Rauchgase in der Verbrennungskammer 4
beträgt 0,7 sec. und die in dieser Kammer herrschende Temperatur
hat einen Wert von 1500°C. Die Verbrennungskammer hat einen
Innendurchmesser von 100 cm und eine Länge von 300 cm, wobei
die Länge gemessen ist von dem ringförmig ausgestalteten
Rohr bis zum Auslaßende.
Aus der Verbrennungskammer 4 strömen die Rauchgase in eine
kreisförmig-zylindrisch ausgebildete Mischkammer 7 (Innendurchmesser:
30 cm; Länge: 50 cm), in welcher sie mit einem
zweiten Luftanteil von 568 Nm³/h mit einer Temperatur von
50°C vermischt werden, welcher über Leitung 6, einer Leitung 8
und einer Leitung 9 zugeführt wird, was einen Anteil an freiem
Sauerstoff von 116 Nm³H entspricht. Die Gesamtmenge an freiem
Sauerstoff, der über die Leitungen 5 und 9 zugeführt wird,
beträgt 110% des stöchiometrisch erforderlichen Anteils und
die Querschnittsfläche der Mischkammer beträgt 9% derjenigen
der Verbrennungskammer.
Aus der Mischkammer 7 strömen die Rauchgase in eine kreisförmig-
zylindrisch ausgebildete Abschreckkammer 10 (Innendurchmesser:
100 cm, Länge: 450 cm), welche ein Prallblech 13 aufweist,
um die aus der Mischkammer 7 ausströmenden Rauchgase
nach außen abzulenken. Die Rauchgase werden in der Abschreckkammer
10 mit Claus-Endgasen vermischt, welche über Leitung 11
in einer Menge von 261,54 kmol/h mit einer Temperatur von 154°C
zugeführt werden, und außerdem wird ein dritter Luftanteil
in einer Menge von 1230 Nm³/h mit einer Temperatur von 50°C
über Leitung 12 zugeführt, was einem Anteil an freiem Sauerstoff
von 251Nm³/h entspricht. Dieser Anteil an freiem Sauerstoff
entspricht einem Überschuß von 250%, bezogen auf die für
die vollständige Verbrennung der verbrennbaren Verbindungen
in den Claus-Endgasen zu SO₂, COs und H₂O erforderlichen stöchiometrischen
Mengen. Die mittlere Verweilzeit der Rauchgase
in der Abschreckkammer 10 beträgt 0,3 sec. Das hierfür verwendete
Claus-Endgas hat die folgende Zusammensetzung (in kmol/h):
Komponente | |
Menge | |
N₂ | |
144,65 | |
H₂O | 67,25 |
CO₂ | 43,28 |
CO | 2,52 |
H₂ | 1,57 |
H₂S | 1,03 |
SO₂ | 0,52 |
O₂ | 0,41 |
COS | 0,16 |
Selementar | 0,151 |
Die aus dem Auslaß der Abschreckkammer 10 mit einer Temperatur
von 900°C austretenden Rauchgase enthalten weniger als 150 Volumenteile
pro Million an NOx.
Claims (16)
1. Verfahren zum Verbrennen eines ammoniakhaltigen Abgases,
dadurch gekennzeichnet, daß es die
nachstehenden Verfahrensstufen umfaßt:
- a) Verbrennen des ammoniakhaltigen Abgases in Gegenwart eines brennbaren Gases mit einem ersten Anteil eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases, wobei dieser erste Anteil an freiem Sauerstoff unterstöchiometrisch in bezug auf die Verbrennung von NH₃ zu N₂ und H₂O und in bezug auf die Verbrennung des brennbaren Gases zu CO₂ und H₂ ist;
- b) Vermischen der in Stufe a) gebildeten Verbrennungsgase mit einem zweiten Anteil eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases, wobei die Gesamtmenge an erstem und zweiten Anteil an freiem Sauerstoff überstöchiometrisch in bezug auf die Verbrennung von NH₃ und brennbarem Gas ist;
- c) Vermischen und Verbrennen der in Stufe (b) gebildeten Gase zusammen mit einem verbrennbare Schwefelverbindungen enthaltenden Abgas unter Zusatz eines dritten Anteils eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases, wobei der dritte Anteil an freiem Sauerstoff überstöchiometrisch in bezug auf die Verbrennung der brennbaren Verbindungen in dem Schwefelverbindungen enthaltenden Abgas zu SO₂, CO₂ und H₂O ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das freien Sauerstoff enthaltende Gas Luft ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das verbrennbare Schwefelverbindungen enthaltende Abgas
ein Claus-Endgas ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der in Stufe (a) angewandte Anteil an freiem Sauerstoff
65 bis 99% der stöchiometrisch erforderlichen Menge
beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der in Stufe (a) angewandte Anteil an freiem Sauerstoff
70 bis 90% der stöchiometrisch erforderlichen Menge beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß Stufe (a) bei einer Temperatur im Bereich von 1400
bis 1600°C durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtmenge an freiem Sauerstoff, welcher in den Stufen
(a) und (b) zugeführt wird, 100 bis 130% der stöchiometrisch
erforderlichen Menge beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der in Stufe (c) zugeführte Anteil an freiem Sauerstoff
100 bis 400% der stöchiometrisch erforderlichen
Menge beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stufe (c) bei einer Temperatur im Bereich von
800 bis 1000°C durchgeführt wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie die folgenden
Vorrichtungseinheiten aufweist:
- a) eine Verbrennungskammer mit Einführungsmitteln für brennbares Gas und sauerstoffhaltiges Gas an der Einlaßseite,
- b) eine Mischkammer in offener Verbindung mit der Auslaßseite der Verbrennungskammer, welche mit Einführungsmitteln für sauerstoffhaltiges Gas versehen ist,
- c) eine Abschreckkammer in offener Verbindung mit der Mischkammer, welche mit Einführungsmitteln für brennbare Gase und für sauerstoffhaltiges Gas versehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbrennungs-, die Misch- und die Abschreckkammer
im wesentlichen zylindrische Form haben.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einführungsmittel für brennbares Gas in die
Verbrennungskammer mit Öffnungen versehen ist, welche gleichmäßig
über den Querschnitt der Verbrennungskammer verteilt
sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittsfläche der Mischkammer 5 bis 50% derjenigen
der Verbrennungskammer beträgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischkammer die Gestalt eines kreisrunden Zylinders
hat.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischkammer ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser im
Bereich von 5 : 1 bis 1 : 1 hat.
16. Vorrichtung nach Anspruch 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschreckkammer Mittel aufweist, um die aus der
Mischkammer austretenden Gase nach außen abzulenken.
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