DE284259C - Verfahren zur Darstellung von Doppelverbindungen aus den Salzen der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde und Salzen von Schwermetallen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Doppelverbindungen aus den Salzen der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde und Salzen von Schwermetallen

Info

Publication number
DE284259C
DE284259C DE1913284259D DE284259DA DE284259C DE 284259 C DE284259 C DE 284259C DE 1913284259 D DE1913284259 D DE 1913284259D DE 284259D A DE284259D A DE 284259DA DE 284259 C DE284259 C DE 284259C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
salts
hexamethylenetetramine
heavy metals
double
chloride
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1913284259D
Other languages
English (en)
Inventor
Karl-Heinrich Schmitz
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed filed Critical
Application granted granted Critical
Publication of DE284259C publication Critical patent/DE284259C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F1/00Compounds containing elements of Groups 1 or 11 of the Periodic System
    • C07F1/005Compounds containing elements of Groups 1 or 11 of the Periodic System without C-Metal linkages

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Non-Biological Materials By The Use Of Chemical Means (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT;
PATENTSCHRIFT
- JVr 284259 -KLASSE Mp. GRUPPE
Dr. KARL-HEINRICH SCHMITZ in BRESLAU.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Dezember 1913 ab.
Es ist bekannt, daß Hexamethylentetramin sich mit den Salzen von Schwermetallen zu Doppelverbindungen verbindet. So stellte beispielsweise J. Calzolari(Ber.43 [1910], S. 2217) eine Doppelverbindung des Hexamethylentetramins mit Kupferrhodanid von der Zusammensetzung :
Cu (CNS)2 · 2 C6 H12N4 -HCNS
dar. In diesen Doppelsalzen stellt der organische Rest eine Verbindung des dreiwertigen Stickstoffes vor, und in diesem Sinne bilden die Doppelsalze des Hexamethylentetramins mit Salzen der Schwermetalle ein Analogon zu den zahlreichen Ammoniak-Schwermetalldoppelsalzen der anorganischen Chemie.
Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß auch die durch N-Alkylierung des Hexamethylentetramins. erhaltenen Ammoniumbasen, die also ein fünfwertiges Stickstoffatom enthalten, in weitestem Maße befähigt sind, mit Schwermetallen und Säuren Doppelverbindungen einzugehen, die im allgemeinen weit beständiger sind als die entsprechenden Salze des Hexamethylentetramins. Als Schwermetalle kommen besonders Kupfer, Quecksilber und Gold, als salzbildende Säuren Chlor-, Brom-, Jodwasserstoffsäure, Cyanwasserstoffsäure und Rhodanwasserstoffsäure in Betracht. In diesen Doppelverbindungen können die Schwermetalle 'in der Oxyd- und in der Oxydulstufe auftreten. Bedeutet X einen der oben genannten einwertigen Säurereste und B den einwertigen N-Alkylhexamethylentetraminrest, so haben die neuen Doppelverbindüngen folgenden Typus:
CuB2X4,
Cu2BX3,
HgB2X4,
AuBX2,
AuBX4.
Ein Teil der Verbindungen enthält außerdem noch Kristallwasser. Ihre Darstellung kann in der. Weise erfolgen, daß man die entsprechenden Alkalidoppelverbindungen, wie z. B. Cu2 KX3, CuNa2X4, AuKX2, mit den Salzen der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde umsetzt, oder indem man die einfachen Salze der Schwermetalle und oben genannter Säuren mit den entsprechenden Salzen der Hexaniethylentetraminalkylhydroxyde in Lösung bringt, wobei beim Erkalten die Doppelverbindungen auskristallisieren.
Da die N - Alkylhexamethylentetramin-Schwermetalldoppelsalze fast durchweg schwer löslich sind, so führen, im allgemeinen gesprochen, Gemische, die Schwermetallkationen und Säureanionen enthalten, bei Zugabe von SaI-zen der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde zur Bildung von Schwermetalldoppelsalzen die: ser Basen. Den salzbildenden sauren Bestandteil der Doppelsalze liefern diejenigen Säureanionen, deren N-Alkylhexamethylentetramin-Schwermetalldoppelsalze unter den jeweilig
obwaltenden Umständen am schwersten lös-
. lieh sind. So bildet sich beispielsweise aus zweiwertigen Quecksilberkationen und einer hinreichenden Menge Jodanionen bei Zugabe von· Hexamethylentetraminmethylchlorid sofort das Joddoppelsalz
Hg J8. 2 C, H18 N4-CH8 J,
welches schwerer löslich ist als das Chlordoppelsalz
Hg Cl2.2 C6 H12 N4 C H3 Cl.
Ebenso bildet sich aus Goldchlorid und überschüssigen Rhodananionen bei Zugabe von Hexamethylentetraminmethylchlorid das Doppelsalz
AuCNS-C6H12N4CH3CNS.
Es wurden beispielsweise folgende Verbindüngen dargestellt:
Cu (CNS)2 · 2 C6 H12 N4 · CH3 CNS, olivgrüne, metallisch glänzende Blättchen, die sich in Wasser schwer lösen und deren wäßrige Lösung beim Stehen Cuprorhodanid abscheidet.
Cu2 Cl2 · C6 H12 N4 · C H3 Cl · H2 O aus Kupferchlorür und Hexamethylentetraminmethylchlorid, bei Gegenwart von Salzsäure farblose, oder sehr schwach grünlich gefärbte Blättchen, die sich in Wasser schwer lösen, leichter bei Gegenwart von Chloranionen. Das Salz kann aus einer Kochsalzlösung oder verdünnter Salzsäure umkristallisiert werden.
Cu2 Br2 · C6 H12 N4 C H3 Br · H2 O aus Kupferbromür und C6 H12 N4 CH3 · Br bei Gegenwart von Bromwasserstoffsäure, farblose oder schwach gelblich gefärbte Blättchen, die sich aus wäß-
■ riger Bromammoniumlösung oder verdünnter Bromwasserstoffsäure Umkristallisieren lassen.
CuCl2 · 2 C6 H12 N4 CH3 Cl aus Kupferchlorid und C6 H12 N4 C H3 Cl, gelbes Pulver, das sich in Wasser ziemlich leicht löst und dessen wäßrige Lösung allmählich Kupferchlorür abscheidet .
Hg (CNS)2 .,2 C6 H12N4CH3 CNS durch Auflösen von Quecksilberrhodanid in Hexamethylentetraminmethylrhodanid, farblose, in kaltem Wasser schwer lösliche Blättchen. Die wäßrige Lösung zersetzt sich beim Kochen. HgCl2 · 2 C6 H12N4CH3Cl aus Quecksüberchlorid und C6 H12 N4 C H3 Cl, farblose Kristalle, in kaltem Wasser schwer löslich, leicht in siedendem Wasser.
Hg J2 · 2 C6 H12 N4 CH3 J aus Quecksilber odid und Hexametylentetraminmethyljodid oder aus Quecksilberchlorid, Hexamethylentetraminchlorid und Natriumiodid, gelbliche Nadeln, in kaltem Wasser fast unlöslich, löslich in Gegenwart von viel Jodanionen. Kann aus einer Jodnatriumlösung umkristallisiert werden.
Au CNS · C6 H12 N4 - C H3 CNS aus Goldchlorid und Hexamethylentetraminmethylrhodanid in der Wärme, kleine, farblose, in Wasser sehr schwer lösliche Nadeln, leicht löslich in Alkohol.
Au(CNS)3-C6H12N4-CH3CNS aus Goldchlorid und Hexamethylentetraminmethylrhodanid in der Kälte, ziegelrotes Pulver, das sich beim Stehen mit Wasser zersetzt.
AuCN-C6H12N4CH3CN-H2O aus goldcyan wasserstoffsaurem Kalium (AuCN-KCN) und C6H12N4CH3Cl, flache farblose, gestreifte Tafeln, die sehr leicht in Wasser, etwas schwerer in Alkohol löslich sind.
Au(CN)3-C6H12N4CH3CN aus Au (CN)3- KCN und C6 H12N4CH3 Cl, farblose Prismen, in kaitem Wasser schwer, in Alkohol sehr schwer löslich.
Au · CN · C6H12N4C2H5CN aus Au CN · KCN und C6 H12 N4 C2 H5 Br, feine Nadeln, aus Alkohol, sehr leicht löslich in Wasser, schwerer in Alkohol.
Au(CN)3 · C6H12N4C2H5CN aus Au(CN)3KCN und C6 H12 N4 C2 H6 Br, farblose Blättchen, ziemlich schwer löslich in kaltem Wasser, noch schwerer in Alkohol.
Für die Bildung von N-Alkylhexamethylentetramin-Schwermetalldoppelsalzen sind in gleicher Weise die höheren Homologen des Hexamethylentetramin-methyl- und -äthylhydroxyds, also das Propyl- oder Butylhydroxyd, geeignet.
Beispiel 1.
20 g Kupferchlorür werden in 50 g Salzsäure gelöst und die ■ Lösung unter Rühren in eine wäßrige Lösung von 20 g Hexamethylentetraminmethylchlorid oder in 70 g einer 25 prozentigen Lösung von Hexamethylentetraminmethylhydroxyd einfließen gelassen. Der ausgeschiedene Kristallbrei wird abgesaugt und aus einer mit Salzsäure angesäuerten Chlorrtatriumlösung umkristallisiert. Beim Erkalten kristallisieren farblose Blättchen aus von der Zusammensetzung:
Cu2Cl2-C6H12N4CH3Cl-H2O.
Die Darstellung der Bromverbindung erfolgt in derselben Weise unter Benutzung der entsprechenden Bromide. Als Lösungsmittel ist dann Bromwasserstoff säure zu verwenden.
Beispiel 2.
17 g Kupferchlorid werden mit 38 g Hexamethylentetraminmethylchlorid in wenig Wasser heiß gelöst. Aus der noch heißen Lösung fällt durch viel Alkohol ein gelber Niederschlag aus, der nach dem Absaugen und Trocknen die Zusammensetzung:
CuCL-2 C1-H1, NXHo Cl
aufweist.
Beispiel 3.
Zu einer 90 ° heißen Lösung von 60 g Hexamethylentetraminmethylrhodanid in 60 g Wasser werden 310 ecm einer komplexen Lösung von Kupferammoniumrhodanid — hergestellt durch Vermischen einer Lösung von 155 g Rhodanammonium in 155 g Wasser und einer Lösung von 21 g Kupfernitrat in 21 g Wasser — hinzugesetzt. Sofort kristallisiert ein Kupfersalz aus in metallisch glänzenden, olivgrünen Blättchen, deren Analyse die Zusammensetzung:
Cu(CNS)2
ergibt. Eine Probe
2C6H1
X12N4CH3CNS
des Salzes löst sich in
viel Wasser klar auf, die wäßrige Lösung wird aber bei längerem Stehen unter Abscheidung von Cuprorhodanid zersetzt. Das Salz ist in Alkohol fast, in Äther gänzlich unlöslieh. Aceton löst es mit blutroter Farbe.
Beispiel 4. .
Zu einer heißen, wäßrigen Lösung von 27 g Quecksilberchlorid in 200 g Wasser werden 38 g Hexamethylentetraminmethylchlorid hinzugesetzt. Beim Erkalten kristallisiert eine Quecksilberdoppelverbindung von der Zusammensetzung: -
HgCl2-2C6H12N4. CH3Cl
aus. Diese ist in kaltem Wasser schwer löslich, noch schwerer in Alkohol, unlöslich in Äther.
Beispiel 5.
Zu einer 80 ° heißen konzentrierten Lösung vonHexamethylentetraminmethylrhodanid wird eine 10 prozentige Lösung von Goldchlorid so lange zugegeben, als sich dieses noch löst. Dann wird filtriert und erkalten gelassen. Es scheiden sich feine farblose Nadeln aus, die zur Reinigung aus Alkohol umkristallisiert werden können. Das Goldsalz hat die Zusammensetzung :
AuCNS-C6H12N4CH3CNS.
Es ist in Wasser schwer, in Alkohol leicht, in Äther gar nicht löslich. Seine Bildungsweise aus Hexamethylentetraminmethylrhodanid und Goldchlorid stellt ein Analogon dar zu der Bildung des Goldkaliumrhodanürs durch Versetzen einer 80 ° warmen Rhodankaliumlösung mit Goldchlorid, solange sich dieses noch löst.
Die Quecksilberdoppelsalze der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde sollen als Antiluetica Verwendung finden, während die komplexen Gold- und Kupferverbindungen auf Grund der Ergebnisse neuerer Arbeiten für die Bekämpfung der Tuberkulose geeignet erscheinen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Doppelverbindungen aus den Salzen der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde und Salzen von Schwermetallen, dadurch gekennzeichnet, daß man halogen-, rhodan- oder cyanwasserstoffsaure Salze von Schwermetallen, wie Kupfer, Quecksilber und Gold, ' oder die Alkalidoppelverbindungen dieser Metalle mit den genannten Säuren auf Salze der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde einwirken läßt.
DE1913284259D 1913-12-05 1913-12-05 Verfahren zur Darstellung von Doppelverbindungen aus den Salzen der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde und Salzen von Schwermetallen Expired DE284259C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE284259T 1913-12-05

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE284259C true DE284259C (de) 1915-05-19

Family

ID=31501664

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1913284259D Expired DE284259C (de) 1913-12-05 1913-12-05 Verfahren zur Darstellung von Doppelverbindungen aus den Salzen der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde und Salzen von Schwermetallen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE284259C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE284259C (de) Verfahren zur Darstellung von Doppelverbindungen aus den Salzen der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde und Salzen von Schwermetallen
DE1795344B2 (de) Verfahren zur herstellung von 3-aminoisothiazolen
DE2166270C3 (de) Nicotinoylaminoäthansulfonyl-2amino-thiazol
DE535074C (de) Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Derivaten organischer Quecksilberverbindungen
DE2512702C2 (de) Substituierte 1-Amino-3-phenyl-indole, deren Salze und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE146691C (de)
DE284260C (de) Verfahren zur Darstellung von Doppelverbindungen aus den Salzen der Hexamethylentetraminalkylhydroxyde und Salzen von Schwermetallen
DE833818C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen mono- und diquartaeren Salzen von Pyrimidylaminocinnolinen
DE175022C (de)
DE611057C (de) Verfahren zur Darstellung von N-methylierten 5, 5-Phenylaethylhydantoinen
DE955055C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminooxyphenylisothioharnstoff
DE433099C (de) Verfahren zur Darstellung von im aromatischen Kern halogensubstituierten Oxindol-3-essigsaeuren und deren Homologen
DE221385C (de)
DE102068C (de)
DE450022C (de) Verfahren zur Darstellung von Allylarsinsaeure
DE637433C (de) Verfahren zur Darstellung von Arsenverbindungen der Naphthochinonreihe
DE388669C (de) Verfahren zur Herstellung eines Silbersalzes der Bordisalicylsaeure
AT97144B (de) Verfahren zur Darstellung von 1-Arylimido-2-naphthochinonen.
DE415318C (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Arylamino-1-arylimino-2-naphthochinonen
DE894994C (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Quecksilberketon-verbindungen
DE515545C (de) Verfahren zur Darstellung von Betainrhodanid
DE488681C (de) Verfahren zur Darstellung von Imidazolderivaten
DE481436C (de) Verfahren zur Darstellung von Phenylpropanolmethylamin
DE670743C (de) Desinfektionsmittel
DE629373C (de) Verfahren zur Herstellung von C, C-disubstituierten Abkoemmlingen der Barbitursaeure