DE102068C - - Google Patents

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DE102068C
DE102068C DE1898102068D DE102068DA DE102068C DE 102068 C DE102068 C DE 102068C DE 1898102068 D DE1898102068 D DE 1898102068D DE 102068D A DE102068D A DE 102068DA DE 102068 C DE102068 C DE 102068C
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phthalimide
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DE1898102068D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D209/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
    • C07D209/02Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom condensed with one carbocyclic ring
    • C07D209/44Iso-indoles; Hydrogenated iso-indoles
    • C07D209/48Iso-indoles; Hydrogenated iso-indoles with oxygen atoms in positions 1 and 3, e.g. phthalimide

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12:'/Chemische Verfahren und Apparate.
des Phtalimids.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Februar 1898 ab.
Es wurde gefunden, dafs die bisher nicht bekannten Halogenverbindungen des Phtalimids der allgemeinen Formel
C „ H.
-CO/
NX,
in denen der Imidwasserstoff durch Halogen (X) ersetzt ist, nicht nur technisch leicht darstellbare und in reinem Zustande beständige Verbindungen sind, sondern dafs diese HaIogenimide auch hervorragend antibacterielle Eigenschaften besitzen. 'Infolge dieser Eigenschaften haben sie sich als ausgezeichnete Antiseptika ζ. Β. für Hautkrankheiten erwiesen.
Zur Darstellung dieser Körper wird in der Weise verfahren, dafs man auf die salzartigen Verbindungen des Phtalimids mit Metallen die Halogene einwirken läfst.
Das Verfahren sei an folgenden Beispielen erläutert.
Beispiel I.
In ein mit Rührwerk versehenes Gefäfs bringt man ca. 400 1 Wasser, leitet unter Abkühlung einen Chlorstrom ein und läfst nun langsam eine Lösung von 20 kg Phtalimid in 6,4. kg Natron und ca. 150 1 Wasser einfliefsen, indem man Sorge trägt, dafs immer Chlor im Ueberschufs vorhanden ist. Ist alles Phtalimidnatron zugegeben, so wird das abgeschiedene weifse Product abgesaugt, gewaschen und bei gewöhnlicher Temperatur getrocknet. Das Product wird durch Umkrystallisiren aus Benzol gereinigt. Man erhält so farblose Krystalle, die beim Erhitzen im Capillarrohr bei 1700 weich werden und zwischen 183 und 1850 schmelzen.
Beispiel II.
2000 g Phtalimid werden mit 640 g festem Natronhydrat und 5 bis 6 1 Wasser zur Lösung gebracht. Die so erhaltene Lösung wird unter gutem Umrühren in ein eiskalt gehaltenes Gemisch von 2170 g Brom und 20 1 Wasser einfliefsen gelassen. Das direct abgeschiedene Bromphtalimid wird abfiltrirt, mit Eiswasser gut ausgewaschen und bei niederer Temperatur getrocknet. Behufs weiterer Reinigung kann man es aus einem indifferenten Lösungsmittel, wie Benzol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Essigäther, umkrystallisiren.
Das Bromphtalimid schiefst beim Krystalliren aus Chloroform in schönen Nadeln an. Durch Krystallisation aus Benzol gereinigt, stellt es ein schwach gelbliches Krystallpulver dar, welches über i8o° weich wird, um bei 206 bis 207 ° vollständig zu schmelzen. Beim starken Erhitzen zersetzt es sich unter Entwickelung von Brom. Mit Wasser, namentlich warmem, zersetzt es sich unter Bildung von unterbromiger Säure einerseits und Rückbildung von Phtalimid andererseits im Sinne folgender Gleichung
'COs
+ HOH = C6 Jf4 -Cos
NH + BrOH.
Feuchtes Jodkaliumstärkepapier wird daher von dem Bromphtalimid blau gefärbt.
Arbeitet man nicht in Gegenwart von Wasser, sondern in indifferenten ,Lösungsmitteln, so kann man die Reaction auch bei höheren Temperaturen vornehmen. Hierfür sei das folgende Beispiel gegeben.
Beispiel III.
1850 g Phtalimidkalium werden in einem gegen Brom möglichst indifferenten Mittel (Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff etc.) unter gutem Rühren nach und nach mit der berechneten Menge Brom (1600 g) versetzt. Es tritt momentan Erwärmung (je nach der Verdünnung um ca. 30 bis 45°) ein und die Farbe des Broms verschwindet im Anfang sofort, gegen Ende ein wenig langsamer. Man läfst einige Stunden stehen, filtrirt das Gemenge des neu entstandenen Productes und des Bromkaliums ab und extrahirt es zur Abscheidung des letzteren mit einem der oben genannten Lösungsmittel. Zum Schlufs engt man die extrahirte Lösung ein und läfst auskrystallisiren.
In analoger Weise wird die entsprechende Jodverbindung erhalten. Da diese indessen eine grofse Neigung besitzt, sich mit Jodalkali zu einer schwarz gefärbten unbeständigen Doppelverbindung umzusetzen, so mufs man dafür Sorge tragen, das bei der offenbar nach folgender Gleichung erfolgenden Reaction
W, "i\Q Q/ 1^ Κ + J-2 =
sich bildende Jodalkali zu entfernen. Man erreicht dies zweckmäfsig, indem man die Reaction in Gegenwart von Brom (oder Chlor) vornimmt.
Beispiel IV.
In eine kalt gehaltene Lösung von ioo g Phtalimid in 32 g Aetznatron und 7 1 Wasser läfst man unter gutem Rühren eine Lösung von 86 g Jod und 56 g Brom in 100 g Bromnatrium und 1A2 1 Wasser einfliefsen. Das Jodphtalimid scheidet sich als weifser Niederschlag ab, welcher abgesaugt, gewaschen und bei gewöhnlicher Temperatur getrocknet wird. Durch Umkrystallisiren aus Benzol, Chloroform etc. wird der neue Körper in Form farbloser Krystalle erhalten.
Beim Erhitzen für sich oder mit Wasser spaltet das Product Jod ab. Eine Analyse ergab folgendes Resultat: der theoretische Jodgehalt des Körpers der Formel C8 Hi O0-NJ
'M T 4- TK
beträgt 46,52 pCt.; gefunden wurden 46,14 pCt. Jod.
Anstatt wie in vorstehendem Beispiel Jod in Gegenwart eines der anderen Halogene auf Phtalimid einwirken zu lassen, kann man zur Darstellung von Jodphtalimid mit dem gleichen Erfolge auch die fertigen Halogenverbindungen des Jods, wie Chlorjod und Bromjod auf das Phtalimid zur Einwirkung bringen.
An Stelle der in den Beispielen genannten Alkaliverbindungen können andere Metallsalze des Phtalimids, wie die Erdalkali- oder Schwermetallsalze desselben, Verwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung der am Stickstoff substituirten Halogenverbindungen des Phtalimids, darin bestehend, dafs man die Halogene auf die Metallverbindungen des Phtalimids einwirken läfst.
DE1898102068D 1898-02-24 1898-02-24 Expired - Lifetime DE102068C (de)

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