DE2841988C2 - "Vorbau eines Kraftwagens" - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorbau eines Kraftwagens mit einem vorn angeordneten Motorraum
und einer zwischen diesem und dem Fahrgastraum angeordneten Stirnwand, durch die ein mit einem
außerhalb des Fahrgastraumes angeordneten Bremsgerät in Verbindung stehender, hängend angeordneter
Pedalhebel hindurchgeführt ist, wobei in Fahrtrichtung vor dem Bremsgerät ein Dom zur karosserieseitigen
Lagerung eines Stoßdämpfers oder eines Feder- oder Dämpferbeines angeordnet ist
Im Kraftfahrzeugbau, insbesondere im PKW-Bau werden in absehbarer Zeit, veranlaßt durch die
Gesetzgebung, Auflagen wirksam, die den durchschnittliehen Kraftstoffgesamtverbrauch für sämtliche von
einer Firma hergestellten Fahrzeuge, den sogenannten Flottenverbrauch, verbindlich vorschreiben. Eine Eigenschaft
eines Kraftfahrzeuges, die den Kraftstoffverbrauch desselben erheblich beeinflußt, ist das Gewicht
des Fahrzeugs. Deshalb sollte das Gewicht insbesondere
im Hinblick auf die neuen Gesetzesinitiativen so gering wie möglich sein, was bedingt daß die Abmessungen des
Fahrzeugs so klein wie möglich gehalten werden. Da nun die Maße der Fahrgastzelle bestimmte Mindestgrenzen
nicht unterschreiten dürfen, läßt sich eine kompakte und gedrungene sowie damit auch eine
ieichte Bauweise nur dann erzielen, wenn die Länge der Bug- und Heckteile des Fahrzeugs so klein wie möglich
gehalten wird.
Im Bugbereich stellt sich daher die Forderung, den Motor mit den Nebenaggregaten und die am Vorbau
des Kraftfahrzeugs angelenkten radführenden Teile besonders günstig anzuordnen, so daß die Länge des
Bugteils und damit auch sein Gewicht gering gehalten werden.
Eine geringere Dimensionierung des Vorbaues darf aber nicht dazu führen, daß die bei einem längeren
Vorbau erreichbaren. Knautschzonen und Knautschwirkungen verringert und die Unfallgefahr für die Insassen
des Fahrzeugs, insbesondere für seinen Fahrer, erhöht werden.
In letzter Zeit hai man die Erkenntnis gesammelt daß
der Frontalaufpräll mit voller Fahrzeugbreite gegen eine starre Barriere unrealistisch ist und die damit
erhaltenen Versuchswerte nicht mit dem in der Wirklichkeit häufig in anderer Weise erfolgenden
Aufprall und seinen Ergebnissen verglichen werden kann. Bei Frontalauffahrunfällen ist vielmehr die Regel,
daß von Fahrzeug zu Gegenfahrzeug ein seitlicher
Versatz besteht Dabei ist die Überdeckung der unfallgegnerischen Fahrzeuge häufig iehr knapp, so daß
nicht einmal der vordere Längsträger der jeweiligen Fahrzeughälfte zur Arbeitsaufnahme herangezogen
wird. Insbesondere bei Unfällen mit sehr geringer Überdeckung wirkt sich die kompakte Ausbildung und
Anordnung der im Motorraum befindlichen Aggregate für den Fahrer des Fahrzeugs sehr nachteilig aus.
Auswertungen von Unfallergebnissen haben dies belegt. Insbesondere hat sich dabei gezeigt, daß mit einem Gurt
angeschnallte Fahrer trotz mäßiger Geschwindigkeit Verletzungen erlitten hatten, die in keinem angemessenen
Verhältnis zur Schwere des Unfalls standen. Vielmehr hatten früher in Fahrzeugen mit längeren
Vorbau- und Motorräumen befindliche Fahrer bei Unfällen mit größeren Geschwindigkeiten geringere
Verletzungen erlitten.
Leider erklärt der Ablauf von derartigen Unfällen im einzelnen, daß Verletzungen des Fahrers in höherem
Maße als früher bei längerem Vorbau der Kraftfahrzeuge der kompakten Bauweise zuzuschreiben sind. Bei
einem derartigen Unfall trifft der Unfallgegner, nach kaum merklicher Verzögerung durch die Stoßstange
auch auf das Vorderrad.
Dieses bewegt sich mit seiner Aufhängung nach hinten und nimmt den Dom, in dem das Dämpferbein
gelagert ist, mit, welcher seinerseits den unmittelbar hinter ihm angeordneten Bremszylinder mit !Bremsgerät
und Fußhebelwerk beaufschlagt. Die auf diese Weise zu
einem Block zusammengedrückten Einzelaggregate dringen nun wegen geringen Formänderungswiderstandes
durch die Rohbauteile tief in die Fahrgastzelle ein und schieben die Instrumententafel mit der Lenkungseinrichtung vor sich her. Dabei wird der Oberlebens-
raum und damit auch die Wahrscheinlichkeit, einen Unfall zu überleben, für den Fahrer des Kraftfahrzeugs
stark eingeschränkt Abhilfe könnte ein in früherer Bauart mit einer größeren Deformationslänge und
größerem Formänderungswiderstand gebauter Vorbau ι ο bringen, diese.n steht jedoch aus den eingangs
genannten Gründen die nunmehr geforderte kompakte Bauweise entgegen. Daraus ergibt sich, daß die
Massierung von Aggregaten hintereinander mit kurzen Abständen zwar nicht grundsätzlich beseitigt werden is
kann, daß aber ihre Folgen entschärft werden müssen, indem das Eindringen der zusammengeschobenen Teile
in den Fahrgastraum auf ein für die Insassen ungefährliches Maß zurückgeführt wird. Dies ist die
dem Anmeldungsgegenstand zugrundeliegende Aufgabe.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß im Motorraum ein Trägerteii zur Befestigung
des Bremsgerätes und zur Lagerung der Pedalhebel vorgesehen ist, das bei einem größeren
Schub von vorn infolge einer durch einen Unfall bedingten Vorbauverformung um einen festen Lagerpunkt
verschwenkbar ausgebildet ist, und daß durch eine entsprechende Formgebung der Stirnwand zwischen
dem Bremsgerät und einem Stirnwandabschnitt oberhalb des Fußraumes des Fahrers sowie zwischen
den Pedalhebeln und einem Frontabschnitt der Stirnwand vor dem Fußraum Freiräume geschaffen sind, in
die hinein das Bremsgerät mit seinen Anbeiteilen (Hauptbremszylinder) bzw. die Pedalhebel bei einem
Unfall verschwenkt werden können.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Trägerteil, unten mit einem Fuß auf einem vorderen
Längsträger befestigt sein und oben eine Sollbruch-, Sollknick- oder Sollösestelle aufweisen, mit der es an
einem unter der Windschutzscheibe verlaufenden Querträger Defestigt ist Diese Sollösestelle kann aus
Endschlitzen in einer oberen Zunge des Trägerteils bestehen. Damit die verschwenkbaren Teile der
Bremseinrichtung in den erfindungsgemäß geschaffenen Freiraum einschwenken können, wird die Lagerung des
Bremsträgers so gewählt, daß der Lagerpunkt des Schwenkkreises etwa in halber Höhe der Pedalhebel
vorgesehen ist
Zur leichteren Montage der Bremseinrichtung, die so nunmehr nur vom Motorraum aus erfolgen kann, ist es
zweckmäßig, wenn der mittlere, ein wenig schräg nach hinten ansteigende Abschnitt der Stirnwand zwischen
ihrem Frontabschnitt und dem Stirnwandabschnitt oberhalb des Fußraumes eine Öffnung aufweist, durch
die die Pedalhebe! hindurchgesteckt werden können. Diese öffnung wird zur Abschirmung des Motorraumas
gegenüber dem Fahrgastraum durch vorzugsweise gewellte Gummimanschetten oder dgl. abgedeckt
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der folgenden Beschreibung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch einen Frontteil eines Kraftwagens mit dem darin
eingezeichneten Verlauf von Stirnwänden in früherer Ausführung und in erfindungsgemäßer Ausführung,
F i g. 2 einen Schnitt durch einen vorderen Teil eines Kraftwagens mit einem im Motorraum desselben
vorgesehenen Dom und mit hinter diesem vorgesehenen Bremseinrichtungen, die an einem erfindungsgemS'
Ben Trägerteil befestigt sind, vor und nach einem Unfall,
Bei dem in F i g. I schematisch dargestellten vorderen
Teil eines Kraftwagens wird von der Karosserie 1 der Fahrgastraum 2 mit den darin befindlichen Sitzen 3 und
der Lenkungseinrichtung 4 umgeben. Im Bereich des Vorderrades 5 befindet sich auch der Motorraum 6, der
von dem Fahrgastraum 2 durch eine Stirnwand 7 getrennt ist Die Stirnwand 7 ist in der Zeichnung
strichpunktiert dargestellt
Die Stirnwand weist einen unteren Frontabschnitt 8 auf, der sich vor dem Fußraum 9 für die Insassen
erstreckt Ein weiterer oberer Stirnwandabschnitt 11 schließt sich an den unteren Teil der Windschutzscheibe
12 an. Die beiden Abschnitte 8 und 11 der Stirnwand 7 sind durch einen nach hinten leicht ansteigenden
mittleren Abschnitt 13 der Stirnwand miteinander verbunden. In F i g. 1 ist erkennbar, daß bei der
erfindungsgemäßen Stirnwand ihr unterer Frontabschnitt 8 gegenüber dem früheren Frontabschnitt 8'
nach vorn verlegt worden ist, v-^iirend der obere
Stimwandabschnitt 11 gegenüber dem "rüheren Stirnwandabschnitt
11' nach hinten verlegt worden ist Dadurch entstehen zwei größere Freiräume 14 im
Bereich der Füße und 15 im Bereich hinter der Bremseinrichtung mit dem Bremsgerät 16 und dem
Hauptbremszylinder 17.
Der F i g. 2 kann nun entnommen werden, daß an einem Trägerteii 18 die Bremseinrichtung mit dem
Bremsgerät 16 und dem Hauptbremszylinder 17 befestigt ist Das Trägerteil 18 weist im übrigen noch ein
Lager 19 für die Lagerung der Pedalhebel 21 auf. Der Fuß 22 des Trägerteils 18 ist mit einem vorderen
Längsträger 23 fest verschraubt. Im oberen Bereich des Trägerteils 18 sind Zungen 24 vorgesehen, die mit einem
oberen Querträger 25 so verschraubt sind, daß die Zungen 24 beim Einwirken größerer Kräfte auf die
Verbindung sich lösen.
Die Pedalhebel 21 sind durch eine öffnung 26 im nach
hinten leicht ansteigenden mittleren Abschnitt 13 der Stirnwand 7 hindurchgesteckt. Die öffung 26 wird durch
eine gewellte Gummimanschette 27 abgedeckt, die somit bei jeder Bewegung der Pedalhebel 21 den
Motorraum 6 vom Fahrgastraum 2 trennt
Wird nun der Hauptbremszylinder 17 mit dem Bremsgerät 16 von einem Dom 28, in dem ein
Dämpferbein gelagert ist, angegriffen, rutscht das Trägerteil 18 mit seinen Zungen 24 aus der oberen
Schraubverbindung 29 heraus, während der untere Anschluß am Fuß 22 und dem vorderen Längsträger 23
erhalten bleibt und allenfalls mehr oder weniger abgebogen wird. Um den Anschlußpunkt am Fuß 22
herum beschreibt nun das übrige Trägerteil 18 mit den Peda';iebeln 21 und dem Bremsgerät 16 mit Hauptbremszylinder
17 einen Kreisbogen in den Freiraum 15 hinein, ohne dab<S die Lenkungsbefestig>:ng 31 zu
treffen. Die Pedalhebel 21 im Fuß raum 9 beschreiben
um denselben Punkt einen Kreisbogen 33 nach vorn in den Fußraum 9 hinein, der dadurch vergrößert ist, daß
der untere Frontaoschnitt 8 der Stirnwand 7 nach vorn verlegt woi den ist.
Durch diese Gestaltung der Stirnwand und der Anbringung der Bremseinrichtung an einem Trägerteil
18 ergeben sich besondere Vorteile, die im folgenden geschildert werden:
Es findet keine unmittelbare Lenkungsverschiebung durch das Bremsgerät statt. Es erfolgt auch kaum eine
Stirnwandintrusion durch das Bremsgerät oder die
Pedallagtrung. Zumindest wird eine solche Intrusion in geringen Grenzen gehalten. Außerdem können der
Hauptbremszylinder 17. das Bremsgerät 16 und die Pedalhebel 21 auf das Trägerteil 18 vormontiert und als
Montagegruppe vom Motorraum 6 her eingesetzt werden, indem die Pedalhebel 21 durch die öffnung 26
hindurchgesteckt werden. Weiterhin findet eine Gewichtserspaniis durch eine einfachere Gestaltung der
Stirnwand 7 statt, und es ergibt sich ein größeres
Platzangebot für die Aggregate, insbesondere die
Bremseinrichtung mit dem Bremsgerät 16 und dem Bremszylinder 17 vor der Stirnwand 7. Die Unfallfolgen
werden durch all diese Maßnahmen wesentlich gemildert.
In P i g. 2 ist strichpunktiert dargestellt, in welche
Lage der Dom 28, das Bremsgerät 16 und der Hauptbremszylinder 17 mit den zugehörigen Pedalhebeln 21 nach einem Unfall kommen können.
Claims (6)
1. Vorbau eines Kraftwagens mit einem vorn
angeordneten Motorraum und einer zwischen diesem und dem Fahrgastraum angeordneten
Stirnwand, durch die ein mit einem außerhalb des Fahrgastraumes angeordneten Bremsgerät in Verbindung
stehender, hängend angeordneter Pedalhebel hindurchgeführt ist, wobei in Fahrtrichtung vor
dem Bremsgerät ein Dom zur karosserieseitigen Lagerung eines Stoßdämpfers oder eines Federoder
Dämpferbeines angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß im Motorraum (6) ein Trägerteil (18) zur Befestigung des Bremsgerätes
(16) und zur Lagerung der Pedalhebel (21) vorgesehen ist, das bei einem größeren Schub von
vorn infolge einer durch einen Unfall bedingten Vorbauverformung um einen festen Lagerpunkt (22)
verschwenkbar ausgebildet ist, und daß durch eine entsprechende Formgebung der Stirnwand (7)
zwischen dem Bremsgerät (16) und einem Stirnwandabschnitt (11) oberhalb des Fußraumes (9) des
Fahrers sowie zwischen den Pedalhebein (21) und einem Frontabschnitt (8) der Stirnwand (7) vor dem
Fußraum (9) Freiräume (15 und 14) geschaffen sind, in die hinein das Bremsgerät (16) mit seinen
Anbauteilen (Hauptbremszylinder 17) brw. die Pedalhebel (21) bei einem Unfall verschwenkt
werden können.
2. Vorbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (18) unten mit einem Fuß (32)
auf einem vorderen Längsträger (23) befestigt ist und oben ehe Sollbruch-, Sollknick- oder Sollösestellc
aufweist, mit der es ~.n einem unter der Windschutzscheibe verlaufenden Querträger (25)
befestigt ist.
3. Vorbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollösestelle aus Endschlitzen
in einer oberen Zunge (24) des Trägerteils (18) besteht.
4. Vorbau nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerpunkt (22) des
Schwenkkreises etwa in halber Höhe der Pedalhebel (21) vorgesehen ist
5. Vorbau nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere, ein wenig schräg
nach hinten ansteigende Abschnitt (13) der Stirnwand (7) zwischen ihrem Frontabschnitt (8) und dem
Stirnwandabschnitt (11) oberhalb des Fußraums (9) eine Öffnung (26) aufweist, durch die die Pedalhebel
(21) hindurchgesteckt sind.
6. Vorbau nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (26) durch vorzugsweise
gewellte Gummimanschetten (27) oder dgl. abgedeckt ist.
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8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) |