DE19825016A1 - Kraftfahrzeug mit Fußschutz und Verfahren - Google Patents
Kraftfahrzeug mit Fußschutz und VerfahrenInfo
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Abstract
Ein Kraftfahrzeug hat eine Spritzwand (5), die den Fußraum (3) vom Motorraum (7) trennt. Die Spritzwand (5) hat gezielt verformbare Bereiche, die bezogen auf die Pedalerie (9) derart ausgebildet sind, daß bei einem Frontalaufprall oder einem Aufprall von schräg vorn die Pedalerie erst dann verformt wird, wenn die Spritzwand den im Fußraum (3) befindlichen Teil (11) der Pedalerie (9) erreicht hat. Damit wird das Verletzungsrisiko verringert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, mit einem Motorraum,
einem Fahrzeuginnenraum mit einem Fußraum auf der Fahrerseite und
einer Spritzwand, die den Fußraum vom Motorraum trennt, sowie einer
Pedalerie, die einen Teil hat, der durch die Spritzwand in den Fußraum
ragt.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Schutz
der Füße und Beine eines Fahrers eines Fahrzeugs, das einen Motorraum,
einen Fußraum auf der Fahrerseite, eine Spritzwand, die den Motorraum
vom Fußraum trennt, und eine Pedalerie mit einem in den Fußraum
ragenden Teil und einer Aufhängung hat, wobei ein Bremspedal vorge
sehen ist, das mit einem Bremskraftverstärker gekoppelt ist.
Pedale, welche bei einem Fahrzeugcrash aufgrund einer Spritzwand
verformung intrudieren, führen zu Fuß- und Beinverletzungen des
Fahrers. Die Füße und Beine des Fahrers werden bei einer starken
Fahrzeugverformung mehreren Belastungsspitzen ausgesetzt, die durch
folgende Abläufe hervorgerufen werden. Durch Verschiebung des
Motorblocks allein oder durch Verformung der Spritzwand aufgrund des
sich verschiebenden Motorblocks wird die Aufhängung der Pedale oder
das Pedalgestänge selbst schlagartig verschoben. Dies führt zu einer
ersten Belastung der auf dem Pedal ruhenden Füße. Insbesondere das
Bremspedal verursacht zu diesem Zeitpunkt hohe Beschleunigungswerte,
da der Bremskraftverstärker zwingendermaßen mechanisch mit dem
Bremspedal gekoppelt sein muß. Der Bremskraftverstärker, der im
Motorraum angeordnet ist, wird nämlich sehr frühzeitig vom sich
verschiebenden Motorblock erreicht und verschiebt damit das
Bremspedal. Die Pedale werden anschließend nach einer
Spritzwandintrusion kräftefrei und knicken weg, oder der Fuß gleitet
vom Pedal ab, so daß zu diesem Zeitpunkt der Fuß einer zweiten hohen
Beschleunigung und damit Belastung ausgesetzt wird. Schließlich
schlägt der Fuß am Boden oder der intrudierten Spritzwand auf, was zu
einer dritten Belastungsspitze führt.
Aus der DE 196 39 467 C 1 ist eine aufwendige Vorrichtung zur
Vermeidung von Fuß- und Beinverletzungen des Fahrers bekannt. Diese
sieht einen Gassack vor, der sich im Rückhaltefall im Fußraum
erstreckt und als Polster dient.
Die Erfindung schafft ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum
Schutz der Füße und Beine eines Fahrers. Dies wird bei einem
Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die
Spritzwand gezielt verformbare Bereiche hat, die so bezogen auf die
Pedalerie gelegen sind, daß die Spritzwand bei einem Frontalaufprall
oder Aufprall von schräg vorn, d. h. bei einem versetzt frontalen
Aufprall, um die Pedalerie herum verformt wird und die Pedalerie erst
bei Auftreffen der Spritzwand auf den im Fußraum gelegenen Teil der
Pedalerie verschoben wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Schutz der Füße und Beine
eines Fahrers sieht vor, daß bei einem Frontalaufprall oder einem
Aufprall von schräg vorn eine gezielte Spritzraumverformung um die
Pedalerie und um deren Aufhängung herum zugelassen wird, ohne zu einer
Verschiebung der Pedalerie bis zu dem Zeitpunkt zu führen, an dem die
Spritzwand den in den Fußraum ragenden Teil der Pedalerie erreicht
hat.
Die Erfindung läßt eine kontrollierte Intrusion der Spritzwand
zu, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Spritzwand die Pedale im
Fußraum erreicht hat. Die Grundidee der vorliegenden Erfindung liegt
darin, daß die oben beschriebene erste hohe Kraftspitze möglichst spät
erreicht wird, indem die Pedale erst dann verschoben werden, wenn die
Spritzwand den im Fußraum befindlichen Teil der Pedalerie erreicht
hat. Dieser Zeitpunkt ist relativ spät, so daß bis dahin durch die
gezielte Spritzwandverformung noch Kraft abgebaut werden kann. Die
zweite Belastungsspitze beim Wegknicken der Pedalerie oder deren
Gestänge tritt beim erfindungsgemäßen Fahrzeug und beim erfindungs
gemäßen Verfahren gar nicht auf, denn weil es erst zu einer Verlage
rung der Pedalerie kommt, wenn die Spritzwand die Pedalerie im Inneren
erreicht hat, kann die Pedalerie und deren Aufhängung nicht mehr
wegknicken. Damit kann es auch nicht mehr zu der dritten Belastungs
spitze kommen, gemäß der der plötzlich kräftefrei gewordene Fuß unter
hoher Beschleunigung auf die Stirnwand prallt.
Die gezielt verformbaren Bereiche der Spritzwand können mit
Knickstellen, Verstärkungen und/oder Sollbruchstellen ausgeführt sein.
Darüber hinaus sind vorzugsweise in der Spritzwand im Bereich der
Pedale Aussparungen vorgesehen, um eine möglichst flächige Anlage an
der intrudierenden Spritzwand zu ermöglichen. Es verschiebt sich damit
eine möglichst glatte Fläche in den Fußraum, sobald die Spritzwand die
Pedale erreicht hat.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf
die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug in einem schemati
schen Längsschnitt im Bereich der Spritzwand vor einem Crash,
Fig. 2 das Fahrzeug nach Fig. 1 bei sich verschiebender Spritz
wand, wenn diese die Pedale erreicht hat, und
Fig. 3 das Fahrzeug zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die
Spritzwand die Pedale noch weiter in den Fußraum führt.
In Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeug im Bereich des Fußraums 3 der
Fahrerseite gezeigt. Eine Spritzwand 5 trennt den Fußraum 3 von dem
Motorraum 7. Mit 9 ist die Pedalerie, also zumindest Gas- und Brems
pedal gezeigt. Die Pedalerie besteht aus einem durch die Spritzwand 5
in den Fußraum 3 ragenden Teil 11 und einem außerhalb des Fußraums
angeordneten Teil. Dieser ist mit einer Pedalaufhängung 13 gekoppelt.
Mit 15 ist ein Bremskraftverstärker bezeichnet, der über einen federnd
angestellten Stößel mit dem Bremspedal gekoppelt ist. Die Pedale im
Bereich des Fußraums 3 bestehen üblicherweise aus einer Stange 17 und
einer darauf aufgeschweißten Fußplatte 19.
Die Spritzwand 5 hat nicht näher gezeigte Bereiche mit Knick
stellen, Verstärkungen und Sollbruchstellen und ist in Fahrzeuglängs
richtung vor den Pedalen mit Aussparungen, d. h. Vertiefungen versehen,
die auf die Pedale, insbesondere die Stangen 17 abgestimmt sind.
Bei einem Frontalaufprall oder einem versetzten Frontalaufprall,
d. h. einem Aufprall von schräg vorn, verschiebt sich der Motorblock 23
in Richtung Fußraum 3. Aufgrund der Knickstellen, Verstärkungen und
Sollbruchstellen und der Ausgestaltung des Motorblocks 23 im Verhält
nis zur Spritzwand kommt es zu keiner Pedalverschiebung, bis die
Spritzwand den im Fußraum 3 befindlichen Teil 11 der Pedalerie
erreicht hat, was in Fig. 2 dargestellt ist. Die Spritzwand wird also
gezielt verformt und intrudiert, führt aber bis zu dem in Fig. 2
gezeigten Zeitpunkt nicht zu einer Verschiebung der Pedalerie. Auch
die Verformung der Spritzwand um die Aufhängung 13 und den Bremskraft
verstärker herum muß entsprechend vorbestimmt sein, damit es vor dem
in Fig. 2 gezeigten Zustand nicht zu einer Verschiebung des Brems
kraftverstärkers 15 oder der Aufhängung kommen kann.
Wenn schließlich die Spritzwand die Pedalerie erreicht hat,
verschiebt sie die Pedale weiter in den Fußraum 3, wie es in Fig. 3
dargestellt ist. Die schon erwähnten Aussparungen in der Spritzwand 5
sorgen dafür, daß die Spritzwand möglichst flächig an den Pedalen
anliegt, wenn sie diese erreicht hat. Das gerade erläuterte Verfahren
zum Schutz der Füße und Beine eines Fahrers sieht, zusammenfassend
formuliert, vor, daß eine gezielte Spritzraumverformung um die
Pedalerie 9, deren Aufhängung 13 und den Bremskraftverstärker 15 herum
zugelassen wird. Eine Verschiebung der Pedalerie wird dabei bis zu dem
Zeitpunkt vermieden, an dem die Spritzwand 5 den in den Fußraum
ragenden Teil 11 der Pedale erreicht hat, die dann kräftefrei gelegt
sind.
Das Verletzungsrisiko durch Abrutschen vom Pedal bzw. durch die
plötzliche kräftemäßige Entkoppelung des Pedals wird dadurch stark
minimiert.
Claims (5)
1. Kraftfahrzeug,
mit einem Motorraum (7)
einem Fahrzeuginnenraum mit einem Fußraum (3) auf der Fahrer seite,
einer Spritzwand (5), die den Fußraum (3) von dem Motorraum (7) trennt,
einer Pedalerie (9), die einen Teil (11) hat, der durch die Spritzwand (5) in den Fußraum (3) ragt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzwand (5) gezielt verformbare Bereiche hat, die so bezogen auf die Pedalerie (9) gelegen sind, daß die Spritzwand (5) bei einem Frontalaufprall oder einem Aufprall von schräg vorn um die Pedalerie (9) herum verformt wird und die Pedalerie (9) erst bei Auftreffen der Spritzwand auf den im Fußraum gelegenen Teil (11) der Pedalerie (9) verschoben wird.
mit einem Motorraum (7)
einem Fahrzeuginnenraum mit einem Fußraum (3) auf der Fahrer seite,
einer Spritzwand (5), die den Fußraum (3) von dem Motorraum (7) trennt,
einer Pedalerie (9), die einen Teil (11) hat, der durch die Spritzwand (5) in den Fußraum (3) ragt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzwand (5) gezielt verformbare Bereiche hat, die so bezogen auf die Pedalerie (9) gelegen sind, daß die Spritzwand (5) bei einem Frontalaufprall oder einem Aufprall von schräg vorn um die Pedalerie (9) herum verformt wird und die Pedalerie (9) erst bei Auftreffen der Spritzwand auf den im Fußraum gelegenen Teil (11) der Pedalerie (9) verschoben wird.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
gezielt verformbaren Bereiche vorbestimmte Knickstellen, Verstärkungen
und/oder Sollbruchstellen haben.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzwand (5) im Bereich der Pedalerie (9) auf diese abge
stimmte Aussparungen hat.
4. Kraftfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pedalerie (9) eine solche Aufhängung (13) hat,
daß die Pedalerie (9) nicht intrudiert, bevor bei einem Unfall die
Spritzwand (5) den im Fußraum gelegenen Teil (11) der Pedalerie (9)
erreicht hat.
5. Verfahren zum Schutz der Füße und Beine eines Fahrers eines
Fahrzeugs, das einen Motorraum, einen Fußraum auf der Fahrerseite,
eine Spritzwand, die den Motorraum vom Fußraum trennt, und eine
Pedalerie mit einem in den Fußraum ragenden Teil und einer Aufhängung,
sowie einen Bremskraftverstärker hat, der mit einem Bremspedal
gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Frontalaufprall oder einem Aufprall von schräg vorn eine gezielte Spritzraumverformung um die Pedalerie und um die Aufhängung herum zugelassen wird, ohne zu einer Verschiebung der Pedalerie bis zu dem Zeitpunkt zu führen, an dem die Spritzwand (5) den in den Fußraum ragenden Teil (11) der Pedalerie (9) erreicht hat.
daß bei einem Frontalaufprall oder einem Aufprall von schräg vorn eine gezielte Spritzraumverformung um die Pedalerie und um die Aufhängung herum zugelassen wird, ohne zu einer Verschiebung der Pedalerie bis zu dem Zeitpunkt zu führen, an dem die Spritzwand (5) den in den Fußraum ragenden Teil (11) der Pedalerie (9) erreicht hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998125016 DE19825016A1 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Kraftfahrzeug mit Fußschutz und Verfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998125016 DE19825016A1 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Kraftfahrzeug mit Fußschutz und Verfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19825016A1 true DE19825016A1 (de) | 1999-12-09 |
Family
ID=7869921
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998125016 Withdrawn DE19825016A1 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Kraftfahrzeug mit Fußschutz und Verfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19825016A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1998-06-04 DE DE1998125016 patent/DE19825016A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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