DE2832930C2 - Vorrichtung zum Abschalten und Wiederanschalten einer Spinn- oder Zwirnspindel - Google Patents
Vorrichtung zum Abschalten und Wiederanschalten einer Spinn- oder ZwirnspindelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abschalten und Wiederanschalten einer Spinn- oder Zwirnspindel,
insbesondere Doppeldraht-Spinnspindel oder Doppeldraht-Zwirnspindel gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Eine derartige in der DE-PS 21 30 762 beschriebene Vorrichtung wird z. B. bei Doppeldraht-Spinnspindeln
. oder -Zwirnspindeln verwandt, bei denen der Fadentaster durch die das obere Ende des Fadenballons
begrenzende Fadenführeröse gebildet wird, die bei laufendem Faden von diesem in ihrer Betriebsstellung
gehalten wird und an einer in vertikaler Richtung verschwenkbaren Halterung befestigt ist. Infolge der bei
Doppeldraht-Zwirnspindeln auf den Faden einwirkenden Zentrifugalkraft erhält der Faden im Ballonbereich
eine Spannung, die noch durch die in Fadenlaufrichtung wirkenden Kräfte infolge des Fadenabzuges unterstützt
wird. Es sind demnach am Ballon Fadenkräfte wirksam, die für Schaltfunktionen herangezogen werden können.
Bei Auftreten eines Fadenbruchs bewegt sich der Fadentaster aus seiner Betriebsstellung in eine das
Schaltorgan betätigende Stellung, wodurch an der Spinnstelle oder Zwirnstelle, verschiedene Folgevorgänge,
z.B. Registrierung, Abschaltung und anderes ausgelöst werden. Um die Spinn- oder Zwirnstelle für
den erneuten Betrieb vorzubereiten, wird der Fadentaster wieder in seine Betriebsstellung zurückbewegt so
daß die notwendigen Wartungsarbeiten, beispielsweise das Durchfädeln des Fadens, vorgenommen werden
können. Das druckmittelbetätigte Verzögerungsglied wirkt in konstruktiv und funktioneller Hinsicht relativ
aufwendiger Weise über eine Kulissenführung auf einen elektrischen Schalter ein, der in einem zu einem
Solenoid der Spindelbremse führenden Schaltkreis liegt. Dieser Schalter unterbricht während der Anlaufperiode
der Spindel den Stromkreis zur Spindelbremse und Spindelstoppeinrichtung, wodurch verhindert wird, daß
unmittelbar nach dem Wiederanlaufen der Spindel und noch nicht ausreichender Fadenspannung durch den
Fadentaster wieder ein neuer Abschaltvorgang für die Spindel in die Wege geleitet wird.
Der im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine demgegenüber
in konstruktiver und funktioneller Hinsicht einfachere Vorrichtung mit einem Verzögerungsglied
-to zu schaffen, bei der auf aufwendige zwischengeschaltete
Kulissenführungen und elektrische Schaltkreise verzichtet werden kann.
Das Verzögerungsglied ist somit unmittelbar dem Fadentaster zugeordnet, so daß eine unmittelbare
Beeinflussung des Fadentasters ohne zwischengeschal-· tete Kulissenführungen und elektrische Schaltkreise
erfolgt.
Eine besonders gute Funktionssicherheit wird mit der Weiterbildung gemäß Anspruch 2 erreicht.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung nach Anspruch 3 wird eine in der Konstruktion kompakte und
einfache Baueinheit erhalten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der F i g. 1 und 2 beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung in Verbindung mit einem zugeordneten Regelkreis
und einer als Fadentaster wirkenden Fadenführeröse einer Doppeldraht-Zwirnspindel und
Fig.2 teilweise im Schnitt eine Seitenansicht eines Teiles der Vorrichtung ebenfalls in Verbindung mit einer Fadenführeröse als Fadentaster an einer Doppeldraht-Zwirnspindel.
Fig.2 teilweise im Schnitt eine Seitenansicht eines Teiles der Vorrichtung ebenfalls in Verbindung mit einer Fadenführeröse als Fadentaster an einer Doppeldraht-Zwirnspindel.
Bei der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung wird der Fadentaster durch die Fadenführeröse 1 einer nicht
f>5 dargestellten Arbeitsstelle einer Doppeldraht-Zwirnspindel
gebildet. Diese Fadenführeröse ist an einer Tragstange 2 befestigt, die um die Schwenkachse 3 in
vertikaler Richtung verschwenkbar ist. Die Schwenkach-
se 3 ist in einer Halterung 4 gelagert, die einen Teil des
ansonsten nicht dargestellten Maschänengestells bildet
Die Schwenkbewegung der Fadenführeröse bzw. der Tragstange 2 nach oben wird durch einen ebenfalls am
nicht dargestellten Maschinengestell angeordneten Anschlag 5 begrenzt
Die Fadenführeröse 1 nimmt bei laufendem Faden die in F i g. 1 dargestellte Betriebsstellung ein.
In F i g. 1 ist außerdem ein pneumatischer Schaltkreis
dargestellt, der eine Druckluftquelle 6 umfaßt, an die eine erste zu dem ersten Zulauf 9 eines Wechselventiles
8 führende Druckluftleitung 7, Ta angeschlossen ist, in
der als das von der Fadenführeröse 1 bzw. der Tragstange 2 betätigbares Schaltorgan ein 2/2-Wegeventil
12 liegt An die Druckluftquelle ist außerdem eine zweite zu dem zweiten Zulauf 10 des Wechselventiles 8
führende Druckluftleitung 13,13a angeschlossen, in dem ebenfalls ein 2/2-Wegenventil 14, liegt An den Ablauf
des Wegeventils 14 ist über den Leitungsabschnitt 13a eine Leitung 15 angeschlossen, die zu einem Verzöge- ^o
rungsglied 16 führt, welches eine Druckdose 17 und ein vorgeschaltetes Regelorgan 18 umfaßt Die Druckdose
Π ist mit einer Membran 19 in einen an die Druckmittelquelle 6 anschließbaren Druckraum und
einen Kolbenraum zur Aufnahme eines Kolbens 20 unterteilt, der das eingangs erwähnte Stell- und
Halteorgan bildet. Das Regelorgan 18 ist so geschaltet, daß es bei Beaufschlagung der Druckdose 17 mit dem
Druckmittel eine im wesentlichen momentane Bewegung des Kolbens nach außen hin zuläßt und bei «ι
Entlastung der Druckdose eine nur verzögerte Rückwärtsbewegung in die in Fig. 1 dargestellte Ruheposition.
An den Ablauf 11 des Wechselventiles 8 ist ein den Betrieb der Spinn- oder Zwirnstelle steuerbarer Ji
Steuerzylinder 21 angeschlossen, der das eigentliche Betätigungsorgan bildet, von dem die einzelnen den
Betrieb der Arbeitsstelle beeinflussenden Funktionen abgeleitet werden.
Bei Abfall der Fadenspannung wird durch die nach unten gerichtete Bewegung der Tragstange 2 das
Wegeventil 12 betätigt. Dadurch wird durch den Zulauf
9 und den Ablauf 11 des Wechselventils 8 der Steuerzylinder 21 mit Druckluft beaufschlagt. Der
Steuerzylinder 21 kann über die Kolbenstange 22 und -t>
weitere nicht dargestellte mechanische Mitte! auf eine Baueinheit wirken, die im Fall einer Doppeldraht-Zwirnspindel
eine Spindelstoppeinrichtung, eine Spindelbremse, eine Spulenrahmeneinheit, eine stillsetzbare
Friktionswalze usw. darstellt. ">"
Durch einem manuellen Vorgang oder aber einer automatischen Einrichtung wird anschließend das
Wegeventil 14 betätigt, wodurch gleichzeitig auch das dem Fadentaster zugeordnete Wegeventil 12 in die in
F i g. 1 dargestellte Sperr- und Entlüftungsstellung zurückgestellt wird. Dadurch strömt Druckluft einerseits
durch den zweiten Zulauf 10 und den Ablauf 11 des Wechselventils 8 in den Steuerzylinder 21, der somit
seine zuletzt eingenommene Stellung beibehält, und es strömt andererseits Druckluft durch das Regelorgan *>o
bzw. die Blende 18 in die Druckkammer der Druckdose 17, wodurch über die Membran 19 der Kolben 20
ausgefahren wird, wodurch die Tragstange 2 und damit die Fadenführeröse in die in F i g. 1 dargestellte
Betriebsstellung zurückgestellt und in dieser Betriebsstellung festgehalten wird.
An der Spinn- oder Zwirnstelle können nun die notwendigen Bedienungsvorgänge durchgeführt werden,
wobei auch der Faden wieder in die den Fadentaster bildenden Fadenführeröse 1 eingelegt wird.
Dabei verbleibt das Wegenventil 14 in der Durchfiußsiellung,
so daß einerseits die Druckdose 17 und andererseits der Steuerzylinder 21 mit Druckluft
beaufschlagt bleiben.
Nach Beendigung des Bedienungsvorganges wird das Wegeventil 14 wieder in die Stopp- und Entlüftungsstellung
zurückgestellt, so daß der Steuerzylinder 21 durch den Leitungsabschnitt 13a und einen innerhalb des
Wegeventils 14 liegenden Entlüftungskanal entlüftet wird. Die Doppeldraht-Zwirnspindel kann somit nach
erfolgter Rückstellung der Kolbenstange 22 wieder in Gang gesetzt werden, wobei sich während des
Spindelanlaufes jetzt auch wieder langsam eine Fadenspannung aufbaut. Selbst, wenn anfänglich diese
Fadenspannung noch nicht ausreicht, um die Fadenführeröse 1 in der Betriebsstellung zu halten, wird trotzdem
kein erneutes Ausschaltsignal gegeben, da das Druckvolumen der Druckdose 17 die Fadenführeröse 1 bzw. die
Tragstange 2 über den Kolben 20 immer noch in der Betriebsstellung hält. Der Druck innerhalb der Druckdose
baut sich erst allmählich ab, beispielsweise innerhalb einer bevorzugten Verzögerungszeit von fünf
Sekunden.
Es ist somit sichergestellt, daß bei einer Doppeldraht-Zwirnspindel
bei erneutem Spindelanlauf keine unbeabsichtigte und damit unerwünschte Auslösung des das
Schaltorgan bildenden Wegeventils 12 und damit des Steuerzylinders 21 erfolgt.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Ausführungsform ist an dem einen Teil des Maschinenrahmens bildenden
Vierkantrohr 23 im Bereich jeder Zwirn- bzw. Arbeitsstelle ein Haltekörper 24 angebracht, an dem ein
Schaltorgan im Sinne des in F i g. 1 dargestellten Wegeventils 12 befestigt ist und in den eine eine
bevorzugte Biege- oder Knicklinie aufweisende Blattfeder 25 eingespannt ist. An der Blattfeder 25 ist eine
Halterung 26 für die Tragstange 2 der Fadenführeröse 1 befestigt. An der Halterung 26 ist eine Stange 27
angebracht, die durch eine Öffnung des Haltekörpers 24 hindurchgeführt ist und derart dem das Schaltorgan
bildenden Wegeventil 12 zugeordnet ist, daß dann, wenn beispielsweise bei Auftreten eines Fadenbruches die
Fadenführeröse 1 nach unten verschwenkt, dieses Wegeventil 12 in der in Verbindung mit Fig. 1
beschriebenen Weise betätigt wird.
An dem Haltekörper 24 ist außerdem die Druckdose 17 mit der Membran 19 und dem Kolben 20 befestigt.
Das Wegenventil 12 und die Druckdose 17 sind in der oben beschriebenen Weise in den Regelkreis integriert,
wobei die Anordnung der Druckdose 17 bzw. des Kolbens 20 derart ist, daß durch Ausfahren des Kolbens
20 die Fadenführeröse 1 über die einen Hebelarm bildende Tragstange 27 wieder ir. die Betriebsstellung
zurückgestellt und für einen bestimmten Zeitraum in dieser Betriebsstellung gehalten wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Abschalten und Wiederanschalten einer Spinn- oder Zwirnspindel, insbesondere
Doppeldraht-Spinnspindel oder Doppeldraht-Zwirnspindel,
mit einem Fadentaster, der vom laufenden Faden in einer Betriebsstellung gehalten
und bei Fadenbruch zur Betätigung eines den Betrieb der Spindel beeinflussenden Schaltorgans in
eine Schaltstellung bewegbar ist, und mit einem druckmittelbetätigten Verzögerungsglied, das während
der Anlaufperiode der Spindel das Tätigwerden des Fadentasters im Sinne einer Beeinflussung des
Spindelbetriebes verhindert, gekennzeichnet durch ein den Fadentaster (1) aus seiner
Schaltstellung in die Betriebsstellung zurückstellendes und darin während der Snindelanlaufperiode
festhaltendes Stell- und Halteorgans (20), dessen den Fadentaster (1) wieder freigebende Bewegung durch
das Verzögerungsglied (16) gesteuert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stell- und Halteorgan (20), das
Verzögerungsglied (16) und das Schaltorgan (12) in einem gemeinsamen Druckmittelkreislauf angeordnet
sind bzw. davon gesteuert werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stell- und Halteorgan im
wesentlichen die Form eines einseitig mit Druckluft beaufschlagbaren Kolbens (20) hat, der beweglich in
einer Druckdose (17) angeordnet ist, in die eine an eine Druckluftquelle (6) anschließbare Leitung (15)
mündet, in der ein Regelorgan (18) liegt, das bei Beaufschlagung der Druckdose (17) mit Druckluft
eine im wesentlichen momentane Bewegung des Kolbens (20) in die Halteposition und bei Entlastung
der Druckdose (17) eine nur verzögerte Rückwärtsbewegung des Kolbens (20) in seine Ruheposition
zuläßt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Druckluftquelle (6) eine erste zu dem ersten Zulauf (9) eines Wechselventiles (8)
führende Druckluftleitung (7, 7a), in der als das von dem Fadentaster (1) betätigbare Schaltorgan ein
2/2-Wegeventil (12) liegt, und eine zweite zu dem zweiten Zulauf (10) des Wechselventiles (8) führende
Druckluftleitung (13, \3a) angeschlossen ist, in der ebenfalls ein 2/2-Wegeventil (14) liegt, dessen
Abflußleitung außerdem zu dem der Druckdose (17) vorgeschalteten Regelorgan (18) führt, und daß an
den Ablauf (11) des Wechselventiies (8) ein den Betrieb der Spinn- oder Zwirnstelle steuernder
Steuerzylinder (21) angeschlossen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden 2/2-Wegeventile (12, 14)
derart miteinander gekoppelt sind, daß bei Verstellung des zweiten Wegeventiles (14) in die Durchflußstellung
das erste Wegeventil (12) aus der Durchflußstellung in die Sperrstelliing rückgestellt wird.
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