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Ablaufhilfe für das Abziehen von Fäden von Spulen aller
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Art.
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Art.
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Die Erfindung betrifft eine Ablaufhilfe für das Abziehen von Fäden
von Spulen aller Art in Form einer auf die Spulspindel oder Spulenachse aufsteckbaren,
im Bereich ihres Umfangsrandes aus elastisch verformbarem Material bestehenden Scheiben.
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In der DE-OS 1 510 976 ist eine Ablaufhilfe für das Abziehen von Fäden
über Kopf von Spulen aller Art unter Verwendung eines in sich nachgiebigen und unter
den Zugkräften des Fadens am Rande elastisch verformbaren Körpers
beschrieben.
Diese vornehmlich aus Kunststoff bestehende Scheibe wird von dem laufenden Faden
am Rand hochgebogen, und sie paßt sich selbsttätig dem abnehmenden Durchmesser der
Spule an, von der der Faden abgezogen wird. Diese Ablaufhilfe in Form einer elastischen
Scheibe kann auch dann verwendet werden, wenn die Fäden z.B. bei einer Doppel-oder
Mehrfachaufsteckung von Spulen übereinander an den Spulenflanken vorbeizuführen
sind. Dabei wird wirksam verhindert, daß der Faden z.B. bei einem Überkopfabzug
vorzugsweise bei zylindrischen Spulen an der Flanke der oberen Spule entlanggleitet.
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Eine an ihrem Rand elastisch verformbare Scheibe dient auch dem Zweck,
dem Faden oder den Fäden eine gewisse Vorspannung zu erteilen, um zu verhindern,
daß der Faden oder die Fäden sich um das Einlaufrohr herumschlingen oder in sich
Schlingen bilden.
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Die Lösung gemäß der DE-OS 1 510 976 geht somit davon aus, eine elastische
Kunststoffscheibe als Ablaufhilfe zu verwenden, dergestalt, daß eine Verformung
dieser Kunststoffscheibe in Richtung des Fadenabzugs durch die Fadenspannung infolge
der Abzugskräfte erfolgt. Die Abzugsspannung des Fadens übt auf den Rand der Scheibe
eine Radialkraft aus. Diese Radialkraft führt solange zu einem Aufbiegen der Scheibe,
bis die elastische Gegenkraft der Scheibe dieser Radialkraft die Waage hält. Bei
einer Doppelaufsteckung von Spulen legt sich die von der Abzugskraft des Fadens
aufgebogene Scheibe um den Rand der darüberliegenden Spule und verhindert so ein
Vorbeigleiten des Fadens an der Kante der Spule. Der überstehende Rand der Scheibe
wirkt außerdem in der oben geschilderten Weise auf die Zugspannung im Faden ein.
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Die bekannten Ablaufhilfen in Form von aus elastisch verformbarem
Material bestehenden Scheiben mit geschlossenem Umfangsrand sind jedoch noch nicht
genügend elastisch, um in Fadenabzugsrichtung ausreichend nachgeben zu können.
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Bei einer scheibenförmigen Ablaufhilfe mit geschlossenem Umfangsrand
aus elastisch verformbarem Material besteht außerdem bei der Verformung bzw. dem
Hochbiegen die Gefahr einer Knickbildung, wodurch weitere den Fadenablauf behindernde
Störstellen entstehen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ablaufhilfe in Form
einer im Bereich ihres Umfangsrandes aus elastisch verformbarem Material bestehenden
Scheibe so zu gestalten, daß die Elastizität in Fadenablaufrichtung erhöht wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Ablaufhilfe dadurch
gekennzeichnet, daß die Scheibe in ihrem Außenrand- bzw. Umfangsbereich aus einer
Vielzahl von fächerförmig angeordneten Lamellen gebildet ist. Derartig fächerförmig
angeordnete Einzellamellen haben eine erhöhte Neigung, dem Faden in Fadenabzugsrichtung
auszuweichen als ein in sich geschlossener Randbereich einer geschlossenen Scheibe.
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Die Lamellen haben vorzugsweise die Form von flachen im wesentlichen
in der Scheibenebene liegenden Blättern, die sich teilweise überlappen. Andere Ausführungsformen
der Lamellen werden an Hand der beiliegenden Figuren in der folgenden Beschreibung
beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Ablaufhilfe in Verbindung mit einer Doppeldraht-Zwirnspindel
mit sogenannter Doppel- oder Mehrfachaufsteckung;
Fig. 2 eine Draufsicht
auf eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ablaufhilfe; Fig. 3 eine Draufsicht
auf eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ablaufhilfe; Fig. 4 eine Draufsicht
auf eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ablaufhilfe; Fig. 5 eine Draufsicht
auf eine Einzellamelle der in Fig.
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4 dargestellten Ablaufhilfe; Fig. 6 eine Draufsicht auf eine vierte
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ablaufhilfe; Fig. 7 ausschnittsweise eine
Schnittansicht gemäß der Linie VII-VII in Fig. 6 einer abgewandelten Form einer
Lamelle; Fig. 8 ausschnittsweise eine Schnittansicht in Richtung des Pfeiles VII-VII
in Fig. 6 einer zweiten abgewandelten Form einer Lamelle; Fig. 9 ausschnittsweise
eine Schnittansicht in Richtung der Linie VII-VII in Fig. 6 einer dritten abgewandelten
Form einer Lamelle; Fig. 1o eine Draufsicht auf eine fünfte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Ablaufhilfe, und Fig. 11 eine Draufsicht auf eine Lamelle der
in Fig. 1o dargestellten Ablaufhilfe.
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Fig. 1 zeigt ausschnittsweise eine Doppeldraht-Zwirnspindel mit sogenannter
Doppel- oder Mehrfachaufsteckung von Spulen 1 und 2. Von diesen beiden Spulen 1
und 2 werden die Fäden a und b nach oben hin abgezogen und dem oberen Ende des Fadeneinlaufrohres
3 zugeführt, das sie in vertikaler Richtung von oben nach unten durchlaufen. Zwischen
den Spulen 1 und 2 befindet sich eine die Ablaufhilfe bildende Scheibe 4, die mit
ihrem zentralen Nabenteil 5 auf das Fadeneinlaufrohr bzw. die Spindelhohlachse aufgesteckt
ist.
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An dem Nabenteil 5 sind die aus elastisch verformbarem Material bestehenden
Lamellen befestigt, die in der in den folgenden Figuren dargestellten Weise derart
fächerförmig angeordnet
sind, daß sie sich in Richtung des Fadenabzuges
des Fadens b dadurch die Fadenspannung infolge der Abzugskräfte nach oben und/oder
zur Seite hin verformen bzw. umbiegen können. Mit abnehmendem Spulendurchmesser
der Spule 2 werden die einzelnen elastisch verformbaren Lamellen immer stärker aufgebogen,
wobei sie sich schließlich um die untere Kante 6 der oberen Spule 1 legen können.
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Dabei wird wirksam verhindert, daß der Faden b an der unteren Kante
der Spule 1 schleift. Es ist zweckmäßig, auch für den von der Spule 1 kommenden
Faden a die -erfindungsgemäße scheibenförmige Ablaufhilfe vorzusehen; die erfindungsgemäße
Ablaufhilfe kann weiterhin auch nur bei einer sogenannten Einfachaufsteckung einer
einzigen Spule auf eine Spindel, insbesondere Doppeldraht-Zwirnspindel, verwendet
werden.
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Die einzelnen Lamellen haben bevorzugt die Form von flachen, im wesentlichen
in der Scheibenebene liegenden Blättern, die sich teilweise überlappen. Bei der
Ausführungsform gemäß Figur 2 sind an dem Nabenteil 5 längliche sich teilweise überlappende
Blätter 7a befestigt; die Außenperipherie jedes einzelnen Blattes 7a hat einen kleineren
Radius als die Peripherie der Scheibe 4 insgesamt. Bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 3 entspricht der Radius der Außenperipherie jedes einzelnen Blattes 7b im wesentlichen
dem Radius der Peripherie der die Ablaufhilfe bildenden Scheibe 4. Gemäß Fig. -
4 hat jedes Blatt 7c eine im wesentlichen sichelförmig gekrümmt Längskante 8, die
in eine auf der gegenüberliegenden Längsseite angeordnete vorspringende Nase 9 übergeht,
wodurch ein--erhöhterv -Uberlappungs- bzw. Überdeckungsgrad der einzelnen Blätter
erreicht wird, so daß in besonders vorteilhafter Weise sichergestellt wird, daß
der Faden beim Anheben eines Blattes nicht in die entstehende Lücke zwischen zwei
benachbarten Blätter einlaufen kann. Fig. 5 zeigt, daß das Blatt 7c mit einem Ansatz
1o zum Einspannen in dem Nabenteil
5 versehen ist. Vergleichbare
Ansätze sind im übrigen auch bei den anderen Ausführungsformen der Lamellen vorhanden.
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Bei der in Fig. lo dargestellten scheibenförmigen Ablaufhilfe haben
die einzelnen Blätter 7d in der Draufsicht einen im wesentlichen hammerkopfähnlichen
Querschnitt, wodurch ebenfalls der überdeckungs- bzw. Uberlappungsgrad zwischen
benachbarten Blättern vergrößert wird. Jedes Blatt 7d ist im Bereich seines Blatt
fußes mit einem eingeschnürten Abschnitt 1o verringerten Querschnittes versehen,
wodurch eine bevorzugte Sollbiegelinie geschaffen ist, um der Elastizität des Einzelblattes
7d eine Vorzugsrichtung zu geben.
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An Stelle der relativ dünnen flächigen Blätter 7a bis 7d, die im wesentlichen
rosettenförmig entsprechend einer Blume zusammengefaßt sind, können in das Nabenteil
5 auch längliche Borsten 11 (siehe Fig. 6) eingesetzt sein, die gegenüber der Radialrichtung
schräggestellt sind, vorzugsweise unter einem Winkel von im wesentlichen 450.
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Die Borsten können ein- oder mehrreihig übereinander in das Nabenteil
5 eingefügt sein. An Stelle der Borsten eignen sich auch hochkant stehende Blätter
12 (Fig. 8), die neben der Schrägstellung gegenüber der Radialrichtung auch noch
in Fadenablaufrichtung in sich verwunden bzw. verdrillt angeordnet sein können.
Gemäß Fig. 9 können die Lamellen auch durch hochkant gestellte haarnadelförmige
Bügel 13 gebildet sein, die ebenfalls gegenüber der Radialrichtung schräggestellt
sind. Die Lamellen in Form der Borsten 11, hochkantstehenden Blättern 12 und Bügel
13 können in der Scheibenebene gekrümmt sein, wobei die Bügel 13 ebenso wie die
Blätter 12 in sich verwunden bzw. verdrillt sein können.
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Bei einer in der DE-Gbm 1 739 942 beschriebenen Ablaufscheibe ist
am Außenumfang der Scheibe ein in Umfangsrichtung
geschlossener
Pelzstreifen vorgesehen, dessen Haare die Mittellinie der Scheiben kreuzen. Dieser
Pelzstreifen bzw. Pelzring mit verhältnismäßig kurzen Haaren dient zum Festhalten
des Fadens, wenn dieser nicht von der Spule abgespult wird. Ein Vergleich mit der
erfindungsgemäßen Ablaufhilfe scheidet demzufolge aus.
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Durch die Aufteilung des elastisch verformbaren Umfangrandes der scheibenförmigen
Ablaufhilfe in mehrere im wesentlichen fächerartig angeordnete Lamellen der beschriebenen
Art wird die Elastizität der Ablaufhilfe in Fadenablaufrichtung erhöht, ohne daß
insgesamt ein elastisch verformbares Material verwendet werden muß, das in sich
selbst nicht mehr ausreichend steif ist und bereits ohne oder schon bei sehr geringer
Belastung in übermäßigem Umfang einer Verformung unterworfen ist.
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Die vom Faden berührten Scheibenteile bestehen vorteilhafterweise
aus einem Material mit niedrigem Reibwert gegenüber textilen Fäden, z.B. Polyäthylen,
insbesondere Niederdrück-Polyäthylen, Polytetrafluoräthylen und teilfluorierte Polyäthylene.