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Fadenführungsöse
Die Erfindung betrifft eine vervollkommnete Fadenführungsöse (Sauschwänzchen), die für Textilma- schinen, insbesondere Spulmaschinen, bestimmt ist.
Die Fadenführungsösen für Textilmaschinen, insbesondere Spulmaschinen, sind üblicherweise mit ei- ner oder mehreren Windungen versehen. Die genannten Führungsösen, namentlich jene, die als erstes Führungselement bei der Gamabwick1ung von Spulen benützt werden, sind meistens aus zweckmässig zu einer Spirale verdrehtem Stahldraht oder aus Porzellan angefertigt und besitzen eine oder mehrere Win- dungen, die in ein freies, gerades Ende, das einen leicht ausgebogenen Befestigungsteil bildet, auslau- fen. Diese Fadenführungsösen sind einfach und leicht herstellbar ; ihr Nachteil aber besteht darin, dass beim Spulen von elastischen, namentlich synthetischen Garnen, z. B. aus Polyamiden, das Garn leicht über die Führungsöse überspringt, wodurch es zu unregelmässigem Aufspulen bzw. zu Fadenbrüchen kommt.
Das Garn wickelt sich nämlich von der Spule nicht ganz regelmässig ab, sondern es wird infolge teilweiser Überdeckung auf der abzuwickelnden Spule oder infolge unregelmässiger Spannung während des
Abwickelns abgeschleudert, u. zw. oft derart, dass das Garn bis über die Oberkante der Führungsöse hinauf- springt. Falls die Abwicklungsrichtung mit der Richtung der Spiralwindung identisch ist (in Richtung vom geraden, freien Ösenende gesehen), erreicht der hinaufgeschleuderte Garnteil eine Stellung oberhalb der Ösenwindung, läuft oberhalb derselben und erreicht schliesslich das freie Ösenende, auf welchem er eine
Schlaufe bildet, d. h. er umschlingt dieses einmal.
Durch diese unerwünschte Umschlingung entsteht eine
Faserreibung, die den Durchlauf des Garnes durch die Öse bremst und die Spannung erhöht, wodurch ent- weder Fadenbruch und damit eine Unterbrechung des Spulvorganges oder schlechtes Aufwickeln des Gar- nes auf die Spule eintritt, denn auf den Rändern der Spule entstehen entweder Garnüberschläge oder das
Garn wird bei erhöhter Spannung aufgespult. Beide Erscheinungen wirken sich in der Weiterverarbeitung des Garnes nachteilig aus.
Die vorliegende Erfindung verhindert auf einfache Weise die Entstehung von schädlichen Schlaufen an der Fadenführungsöse und besteht darin, dass von dem näher zum freien Ende liegenden Abschnitt der Ösenschlinge ein zu dieser tangentialer Fortsatz ausgeht, welcher mit dem von der Öse weggerichteten
Halteteil der Öse einen Winkel von 90 bis 1800, vorzugsweise 1200, einschliesst ; dadurch wird das Über- springen des. : 1arnes über die Öse während des Spulen verhindert bzw. das Einziehen des Garnes in die Öse erleichtert.
Die weiteren Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind aus den Zeichnungen ersicht- lich, wo Fig. l den am meisten benutzten Ösentyp bei normalem Fadendurchlauf, Fig. 2 die bisher be- nutzte Öse mit der unerwünschten Schlinge, Fig. 3 eine Drahtöse gemäss der vorliegenden Erfindung und
Fig. 4 eine Porzellanöse mit Fortsatz gemäss der vorliegenden Erfindung darstellen.
Jede Öse der bekannten Art besteht aus einem Halteteil l, einer Schlinge 2, deren Kopfteil 3 zwi- schen dem Halteteil 1 und dem geraden Ende 4 der Schlinge gelagert ist. Das Garn 5 soll durch die Mit- te der Öse, wie in Fig. l dargestellt, hindurchlaufen und es kommt oft zu einer unerwünschten Umschlin- gung 6, die durch den Garnüberschlag, dessen Entstehung in der Einleitung erklärt wurde, verursacht wird.
Die Fadenführungsöse gemäss der vorliegenden Erfindung ist ausser mit den gewöhnlichen Teilen 1, 2, 3, 4 mit einem Fortsatz 7 versehen, der mit dem Schlingenteil der Öse in Tangentialrichtung, z. B. durch
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Hartlötung, verbunden ist. Bei der Porzellanöse, die in Fig. 4 dargestellt ist und auch einen Halteteil 1 und ein gerades Ende 4 aufweist, geht der Fortsatz 7 unmittelbar vom Körper der Öse aus.
Bei der Benutzung von Ösen gemäss der vorliegenden Erfindung ist die Entstehung von unerwünschten Schlingen durch Ausschleudern des durch die Öse 2 durchlaufenden Garnes infolge von unregelmässiger Spannung ausgeschlossen, denn der Fortsatz 7 verhindert den vorher beschriebenen Garnumlauf über die Windung 2.
Die Anordnung gemäss den Fig. 3 und 4 erleichtert weiters auch das Einziehen des Garnes in die Öse durch Abgleiten über den Fortsatz 7, so dass die Spulerin dem Einziehen des Garnes in die Öse nicht soviel Aufmerksamkeit schenken muss.