DE3916969A1 - Fadenfuehrungsvorrichtung fuer eine doppeldrahtzwirnmaschine - Google Patents
Fadenfuehrungsvorrichtung fuer eine doppeldrahtzwirnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fadenführungsvorrichtung für eine
Doppeldrahtzwirnmaschine, die gleichzeitig Fäden von zwei
Auflaufspulen abwickelt und diese Fäden doubliert und
zusammendreht.
Es ist ein Verfahren zum Doublieren und Zwirnen von zwei Fäden
mittels einer Doppeldrahtzwirnmaschine bekannt. Dieses
Verfahren weist einen wesentlichen Vorteil auf, der darin
besteht, daß zwei Fäden, die von zwei übereinander auf einer
Spindel angeordneten Auflaufspulen abgewickelt werden,
gleichzeitig doubliert und gezwirnt werden können. Dieses
Verfahren ruft jedoch einen großen Unterschied in bezug auf
die Spannungen der von den beiden Auflaufspulen abgewickelten
Fäden auf, da der von der unteren Auflaufspule abgewickelte
Faden in Gleitkontakt mit der Außenumfangsfläche der oberen
Auflaufspule nach oben läuft und gezwungen wird, gegen einen
Reibungswiderstand zu laufen; demzufolge tritt oft bei den von
der unteren Auflaufspule abgewickelten Fäden ein Bruch auf,
oder die Fäden werden fehlerhaft zusammengedreht, wobei der
von der oberen Auflaufspule abgewickelte, freie Faden
schraubenförmig um den von der unteren Auflaufspule
abgewickelten, straffen Faden gewickelt wird. Die Hauptursache
für die Zunahme der Spannung des von der unteren Auflaufspule
abgewickelten Fadens ist in dem Reibungswiderstand am
Außenumfang der oberen Auflaufspule gegenüber der Bewegung des
von der unteren Auflaufspule abgewickelten und in
Reibgleitkontakt mit der Außenumfangsfläche der oberen
Auflaufspule laufenden Fadens zu sehen.
So wurden z. B. Vorrichtungen zum Unterdrücken der Zunahme der
Spannung des von der unteren Auflaufspule abgewickelten Fadens
relativ zur Spannung des von der oberen Auflaufspule
abgewickelten Fadens vorgeschlagen. Bei einer dieser
Vorrrichtungen wird z. B. eine Führungsscheibe zwischen der
oberen und unteren Auflaufspule vorgesehen, während bei einer
anderen Vorrichtung eine untere Auflaufspule mit einem
vergleichsweise großen Durchmesser und eine obere Auflaufspule
mit einem vergleichsweise geringen Durchmesser verwendet
werden, um den am Außenumfang der oberen Auflaufspule
auftretenden Kontaktdruck des von der unteren Auflaufspule
abgewickelten Fadens zu verringern. Jedoch ist keine dieser
Vorrichtungen sehr wirkungsvoll; denn die erstgenannte
Vorrichtung ist nicht in der Lage, die Spannung des von der
unteren Auflaufspule abgewickelten Fadens zu reduzieren,
sondern vergrößert diese nur, da diese Führungsscheibe
zusätzlich Biegungen im Fadenlaufweg hervorruft, und die
letztgenannte Vorrichtung zeigt den Nachteil, daß der Faden
von der oberen Auflaufspule im Vergleich zur unteren
Auflaufspule bereits früher abgewickelt ist. Bei Anwendung der
letztgenannten Vorrichtung ist es zwar möglich, einen
gleichzeitigen Verbrauch der Fäden der beiden Auflaufspulen zu
erzielen, indem die Höhe der oberen Auflaufspule, d. h. die
Breite der Fadenlage, relativ zu der der unteren Auflaufspule
vergrößert wird, so daß die auf der oberen Auflaufspule
aufgewickelte Fadenmenge der der unteren Auflaufspule
entspricht. Diese Vorgehensweise macht jedoch Spulautomaten
erforderlich, die jeweils unterschiedliche Aufspulbreiten (Hub
der Changierbewegung) zum Herstellen von Auflaufspulen mit
unterschiedlicher Breite (Höhe) ermöglichen. Demzufolge muß
eine Doppeldrahtzwirnmaschine gezwungenermaßen Fäden zwirnen,
die von zwei Ablaufspulen gleicher Größe abgewickelt werden.
Bei Experimenten, die von den Erfindern der vorliegenden
Erfindung durchgeführt wurden, um eine wirkungsvolle
Vorrichtung zur hinreichenden Reduzierung der Spannung der von
den beiden, übereinander auf einer Spindel einer
Doppeldrahtzwirnmaschine angeordneten Auflaufspulen
abgewickelten Fäden zu erzielen, wurden folgende Fakten
ermittelt.
Bei einer bekannten Fadenführungsvorrichtung ist ein
Führungsrohr, das zum Führen der von der oberen und unteren
Auflaufspule abgewickelten Fäden über das obere Ende einer
Spindel in das Bohrloch des Führungsrohres dient, senkrecht
und koaxial zur Spindel angeordnet. Bei dieser Spindel werden
die Fäden mit relativ hohem Kontaktdruck gegen den Außenumfang
der oberen Auflaufspule gedrückt, da die Fäden längs eines
geraden Fadenlaufweges, der sich zwischen der oberen Schulter
der oberen Auflaufspule und dem oberen Einlaß des
Führungsrohres erstreckt, in einem geringen Winkel zur
Stirnfläche der oberen Auflaufspule laufen. Es wurde bei den
Experimenten herausgefunden, daß der Kontaktdruck durch Ändern
eines Teils des Fadenlaufweges nach der oberen Schulter der
oberen Auflaufspule verringert werden kann, wobei die
Erfindung auf der Grundlage der vorstehenden Erkenntnisse
gemacht wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Fadenführungsvorrichtung für eine Doppeldrahtzwirnmaschine
vorzuschlagen, mit deren Hilfe die Wahrscheinlichkeit eines
Fadenbruches und einer falschen Zwirnung beim Doublieren und
Zusammendrehen von Fäden mittels einer
Doppeldrahtzwirnmaschine reduziert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der
Patentansprüche 1, 3 bzw. 4 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist eine
Fadenführungsvorrichtung für eine Doppeldrahtzwirnmaschine ein
Führungsrohr, das senkrecht über den auf eine Spindel
aufgesetzten Auflaufspulen angeordnet ist und von den
Auflaufspulen abgewickelte Fäden von oben her in die Bohrung
der Auflaufspulen einführt, und ein frei drehbares Ringelement
auf, das am Führungsrohr unter Berührung der Fäden vorgesehen
ist und mit seinem umfangsseitigen Ende den Fadenlaufweg
geringfügig biegt, wobei das Ringelement von den von der
Auflaufspule freigegebenen Fäden in Richtung der Freigabe der
Fäden gedreht wird.
Findet diese Fadenführungsvorrichtung bei einer
Doppeldrahtzwirnmaschine zum Doublieren und Zwirnen von Fäden
Anwendung, die von zwei übereinander auf einer Spindel
angeordneten Auflaufspulen abgewickelt werden, so können die
Spannungen der beiden Fäden im wesentlichen auf gleichem
Niveau gehalten werden, so daß ein Fadenbruch sowie falsch
gezwirnte Abschnitte im gezwirnten Faden in hohem Maße
verhindert werden können.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Doppeldrahtzwirnmaschine im Längsschnitt, bei
der eine erfindungsgemäße Fadenführungsvorrichtung
Verwendung findet;
Fig. 2 einen Führungsring in Draufsicht;
Fig. 3 und 4 Diagramme, die die Art der Änderung der
Spannung der Fäden verdeutlichen, wobei in Fig. 3 die
Fäden mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Fadenführungsvorrichtung und in Fig. 4 mittels der
bekannten Fadenführungsvorrichtung geführt werden;
Fig. 5 ein Diagramm, das die Häufigkeit einer anormalen
Spannung wiedergibt und
Fig. 6 ein wesentliches Teil einer bekannten
Fadenführungsvorrichtung in Seitenansicht.
In Fig. 1, die eine mit einer Fadenführungsvorrichtung 1
ausgestattete Doppeldrahtzwirnmaschine im Längsschnitt zeigt,
wird eine stationäre Scheibe 5 durch Anziehung zwischen
externen Magneten 3 und am Umfangsteil der stationären Scheibe
5 befestigte Magneten 4 ortsfest gehalten, ist ein
Auflaufspulen-Tragrohr 2 senkrecht auf die stationäre Scheibe
5 aufgesetzt und ist eine Auflaufspulenabdeckung 6 integral
mit der stationären Scheibe 5 ausgebildet, wobei Auflaufspulen
P übereinander auf das Auflaufspulen-Tragrohr 2 aufgesetzt
sind und eine Führungsscheibe 7 zwischen den beiden
Auflaufspulen P angeordnet ist. Die Auflaufspulen P weisen
Aufspulhülsen 8 auf, auf die die Fäden zur Erzeugung von
Auflaufspulen P aufgespult sind. Auf das zentrale Teil der
stationären Scheibe 5 ist ein Führungsrohr 8 aufgesetzt, das
im Inneren einen Fadenspannungsregler (nicht dargestellt)
aufweist. Die von den Auflaufspulen P abgewickelten Fäden Y
laufen über die Bohrung des Führungsrohres 9 senkrecht nach
unten. Eine Spindel 13 besteht aus einem Spindelwirtel 11, der
zur Drehung in Rollkontakt mit einem nichtgezeigten
Antriebsriemen gebracht wird, und einer Fadenspeicherscheibe
12.
Ein Führungsring 14 führt die in einem Ballon nach oben
laufenden Fäden, nachdem diese die Fadenspeicherscheibe 12
verlassen. Die Fadenführungsvorrichtung 1 ist oberhalb des
Führungsrohres 9 angeordnet und koaxial auf das Auflaufspulen-
Tragrohr 2 aufgesetzt.
Die Fadenführungsvorrichtung 1 umfaßt ein rohrförmiges
Grundelement 15, dessen Außendurchmesser im wesentlichen dem
Innendurchmesser des Auflaufspulen-Tragrohres 2 entspricht und
dessen unterer Teil in die Bohrung des Auflaufspulen-
Tragrohres 2 eingesetzt ist, ein das rohrförmige Grundelement
15 koaxial durchsetzendes Gewinderohr 16, ein Ringelement 18,
das mittels eines Miniatur-Kugellagers 17 am Gewinderohr 16
nahe dem oberen Ende des rohrförmigen Grundelements 15
abgestützt ist, und ein Führungsrohr 19, das auf das obere,
vom Ringelement 18 nach oben ragende Teil des Gewinderohres 16
koaxial aufgesetzt ist.
Wie in Fig. 2 anhand einer Draufsicht gezeigt, besteht das
Ringelement 18 aus einer Nabe 18 a, die einen Innendurchmesser
aufweist, der geringfügig größer als der Außendurchmesser des
Miniatur-Kugellagers 17 ist, einem Kranz 18 b sowie drei
Speichen 18 c, die die Nabe 18 a mit dem Kranz 18 b verbinden.
Das Ringelement 18 ist einstückig aus einem Kunstharz
hergestellt und weist ein sehr geringes Gewicht auf (bei
diesem Ausführungsbeispiel 15 Gramm). Das Miniatur-Kugellager
17 ist in die Nabe 18 a zur Abstützung des Ringelements 18 auf
dem Gewinderohr 16 eingesetzt, so daß sich das Ringelement 18
sehr leicht drehen läßt.
Der innere Laufring (nicht gezeigt) des Miniatur-Kugellagers
17 ist auf das obere Ende der auf dem oberen Ende des
rohrförmigen Grundelements 15 ausgebildeten, inneren Nabe 15 a
aufgesetzt, um das Ringelement 18 bezüglich des Gewinderohrs
16 zu positionieren.
Die Außenumfangsfläche 18 d des Kranzes 18 b weist durch
Endbearbeitung eine sehr glatte Oberfläche auf, so daß Fäden
Y, die in Gleitkontakt mit der Außenumfangsfläche 18 d des
Kranzes 18 b laufen, durch den Reibungswiderstand der
Außenumfangsfläche 18 d nicht unter Zugspannung gesetzt werden.
Der Außendurchmesser L des Kranzes 18 b ist so festgelegt, daß
dieser den nachfolgenden Bedingungen genügt.
Der Außendurchmesser L stimmt im wesentlichen mit einem
Durchmesser der Auflaufspule überein, der in der Mitte eines
Intervalls vorliegt, das sich vom Beginn des Abspulens des
Fadens von der Auflaufspule P bis zum Verbrauch des Fadens auf
der Auflaufspule P erstreckt.
Das heißt, da
wobei
D der Außendurchmesser einer vollen Auflaufspule,
d der Außendurchmesser einer Aufspulhülse,
ρ die Dichtheit der Fadenlagen der Auflaufspule,
l die Auflaufspulenbreite und
X der Außendurchmesser der Auflaufspule in der Mitte eines vom Beginn des Abwickelns des Fadens von der vollen Auflaufspule bis zum Verbrauch des Fadens auf der Auflaufspule sich erstreckenden Zeitintervalls ist.
d der Außendurchmesser einer Aufspulhülse,
ρ die Dichtheit der Fadenlagen der Auflaufspule,
l die Auflaufspulenbreite und
X der Außendurchmesser der Auflaufspule in der Mitte eines vom Beginn des Abwickelns des Fadens von der vollen Auflaufspule bis zum Verbrauch des Fadens auf der Auflaufspule sich erstreckenden Zeitintervalls ist.
Der Außendurchmesser L des der Fadenführung dienenden Kranzes
18 b entspricht im wesentlichen dem Außendurchmesser X.
Bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt D=170 mm, d=49 mm,
X=125 mm und L=130 mm.
Das Ringelement 18 ist bezüglich der oberen Stirnfläche der
oberen Auflaufspule P in maximaler Höhe angeordnet, bei der
das Ringelement 18 den sich in Ballonform zwischen der
Auflaufspulenabdeckung 6 und dem Führungsring 14 erstreckenden
Fäden nicht berührt.
Das Ringelement 18 ist bei einer maximalen Höhe h 1 bezüglich
der oberen Stirnfläche der oberen Auflaufspule B angeordnet,
bei der das Ringelement 18 eine Linie i (Fig. 1) nicht
berührt, die sich zwischen dem oberen Ende der
Auflaufspulenabdeckung 6 und dem Führungsring 14 erstreckt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel nimmt die maximale Höhe h 1 den
Wert 35 mm und die Höhe h 2 des Führungrings 14 bezüglich der
oberen Stirnfläche der oberen Auflaufspule P den Wert 210 mm
an.
Die Höhe des oberen Endes des Führungsrohres 19 bezüglich der
oberen Endfläche der oberen Auflaufspule P und der
Außendurchmesser k des oberen Endes des Führungsrohres 19
werden so festgelegt, daß die nachfolgend genannten
Bedingungen erfüllt sind.
Wird der Außendurchmesser k übermäßig groß gewählt, so ist die
Winkelverzögerung der Fäden an der Kante des oberen Endes des
Führungsrohres 19 groß, so daß demzufolge die Fadenspannung
zunimmt. Es ist demzufolge erwünscht, daß der Außendurchmesser
des oberen Endes des Führungsrohres 19 so klein wie möglich
ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist der Außendurchmesser
des oberen Endes des Führungsrohres 19 den Wert 20 mm auf. Die
Höhe des oberen Endes des Führungsrohres 19 bezüglich der
oberen Stirnfläche der oberen Auflaufspule P wird so
festgelegt, daß das obere Ende des Führungsrohres 19 bei
maximaler Höhe unterhalb des Schnitts einer strichpunktierten
Linie, die den Außenumfang 18 d des Ringelements 18, das in
maximaler Höhe unter Erfüllung der vorgenannten Bedingungen
angeordnet ist, und die obere Schulter der oberen vollen
Auflaufspule P verbindet, mit der Mittelachse des
Führungsrohres 19 angeordnet ist, so daß der von der
Auflaufspule P abgewickelte und in die Bohrung 19 a des
Führungsrohres 19 laufende Faden den Außenumfang 18 d des
Ringelements 18 so berührt, daß dieser bei voller oberer
Auflaufspule P geringfügig gebogen bzw. von seiner Bahn
abgelenkt wird.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich, werden der
Außendurchmesser und die Höhe des Ringelements 18 so bestimmt,
daß der Mittelwert des von den Auflaufspulen abgewickelten
Fäden und einer Linie, die parallel zur vertikalen Erzeugenden
der Seitenfläche der Auflaufspulen P ist, gebildeten variablen
Winkels R₁ in bezug auf die Zeit ein Minimum ist. D. h. ein
Integralwert ∫R (t)dt bezüglich der Zeit vom Beginn des
Abspulens einer Auflaufspule mit einem Winkel 8 bis zum Ende
des Abspulvorganges wird so festgelegt, daß dieser minimal
ist. Die Höhe des oberen Endes des Führungsrohres 19 wird so
bestimmt, daß der Winkel R 2 der sich zwischen dem Außenumfang
18 d des Ringelements 18 und dem oberen Ende des Führungsrohres
19 sich erstreckenden Fäden bezüglich einer das Ringelement 18
einschließenden Ebene maximal ist.
Die Höhe des Führungsringes 14 bezüglich der oberen
Stirnfläche der oberen Auflaufspule P wird zu einem Minimum
bestimmt, bei dem sich ein von den Fäden ausgebildeter, sich
um die Auflaufspulenabdeckung 6 drehender Ballon so ausdehnen
kann, daß die Fäden keinen Teil der Auflaufspulenabdeckung 6
berühren. Je geringer dabei die Höhe des Führungsringes 14
ist, desto geringer ist die vom Ballon verbrauchte Energie,
und somit der Leistungsverbrauch.
Die Funktionsweise dieses Ausführungsbeispiels wird
nachfolgend beschrieben.
Die von den beiden übereinander angeordneten Auflaufspulen P
abgespulten Fäden verlassen die obere Schulter der oberen
Auflaufspule P und laufen unter leichtem Kontakt mit dem
Außenumfang 18 d des Führungsrings 18 in die Bohrung 19 a des
Führungsrohrs 19 ein. Die Fäden werden über das Führungsrohr
19, das Gewinderohr 16 und das Führungsrohr 9 in der genannten
Reihenfolge nach unten gezogen und anschließend von der
Spindel 13 herausgezogen. Daraufhin laufen die Fäden unter
Ballonbildung nach oben zum Führungsring 14. Wie vorstehend
erwähnt, ist der Winkel R₁, unter dem die Fäden einen Kontakt
mit der Außenumfangsfläche 18 d des Ringelements 18 eingehen,
über die gesamte Zeitperiode des Abspulens der Fäden von dem
Auflaufspulen P ziemlich klein, so daß demzufolge der
Kontaktdruck der Fäden auf das Ringelement 18 relativ klein
ist. Obwohl der Kontaktdruck der Fäden bezüglich des
Ringelements 18 relativ klein ist, wird das Ringelement 18
durch die Laufbewegung der Fäden in Fadenabspulrichtung in
Drehung versetzt, da das Ringelement 18 durch eine sehr kleine
Kraft gedreht werden kann. Demzufolge wird der
Reibungswiderstand des Außenumfangs 18 d des Kranzes 18 b
gegenüber der Gleitbewegung der laufenden Fäden Y längs des
Außennumfanges 18 d reduziert und somit auch die Spannung der
Fäden Y.
Nimmt die auf den Auflaufspulen P bzw. Aufspulhülsen 8
befindliche Fadenmenge bis auf ein Minimum ab, so werden die
Fäden Y längs eines Weges abgezogen, der in Fig. 1 mit einer
strichpunktierten Linie verdeutlicht ist.
Bei dem in Fig. 1 verdeutlichten Ausführungsbeispiel kann die
zwischen der oberen und unteren Auflaufspule P vorgesehene
Führungsscheibe 7 durch ein leicht drehbares Element, ähnlich
dem Ringelement 18 ersetzt oder weggelassen werden, so daß
dann die obere Auflaufspule P direkt auf die Oberseite der
unteren Auflaufspule P gesetzt werden kann.
Die Ergebnisse experimenteller Doublier- und Zwirnvergänge
unter Verwendung der vorstehend beschriebenen
Fadenführungsvorrichtung bzw. unter Verwendung einer in Fig. 6
verdeutlichten, konventionellen Fadenführungsvorrichtung
werden nachfolgend erläutert. Diese konventionelle
Fadenführungsvorrichtung weist lediglich ein Führungsrohr 21,
jedoch kein sich drehendes Ringelement auf (vergleiche Fig.
6).
Die Fig. 3 und 4 stellen Diagramme dar, die die Art der
Änderung der Spannung der von der erfindungsgemäßen
Fadenführungsvorrichtung geführten Fäden bzw. der von der
konventionellen Fadenführungsvorrichtung geführten Fäden
verdeutlichen, wobei der Ausdruck "äußere Lage" die äußerste
Fadenlage einer vollen Auflaufspule bedeutet, nämlich die
oberste Lage zu Beginn des Abspulvorganges bei einer vollen
Auflaufspule, der Ausdruck "mittlere Lage" die mittlere Lage
der Auflaufspule und der Ausdruck "innere Lage" die innerste
Lage der vollen Auflaufspulen bedeutet, nämlich die Lage, die
nahe dem Ende des Abspulvorganges auf der Auflaufspule
vorliegt.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, sind die Amplituden der
Fadenspannungs-Änderungskurve und die Fadenspannungswerte für
die erfindungsgemäße Fadenführungsvorrichtung kleiner als jene
für die konventionelle Fadenführungsvorrichtung.
Beim Messen der Fadenspannung wurde die Spindel stationär
gehalten, der Faden längs des Einfädelungsweges eingezogen und
die Spannung des laufenden Fadens mittels eines
Spannungssensors gemessen, der nahe der in Fig. 1 mit dem
Bezugszeichen A verdeutlichten Stelle fest angeordnet war.
Die Fig. 5 stellt ein Balkendiagramm dar, das die Häufigkeit
von anormalen Ballonspannungswerten (300 Gramm und darüber)
innerhalb von 20 Minuten wiedergibt, falls diese an einer
Stelle geringfügig oberhalb des Führungsringes 14 (Fig. 1)
während des Doublier- und Zwirnvorganges gemessen wurden.
Die Bedeutung von "äußerer Lage", "mittlerer Lage" und
"innerer Lage" entsprechen denen der Fig. 3 und 4.
In Fig. 5 stellen leere Teile der Balken die Häufigkeit von
Spannungen dar, die 300 Gramm überschreiten, die Teile, die
mittels strichpunktierten Linien schraffiert sind, die
Häufigkeit von Spannung dar, die 350 Gramm überschreiten, die
Teile, die mit schrägen, nach links abfallenden Linien
schraffiert sind, die Häufigkeit von Spannungen dar, die 400
Gramm überschreiten, und die Teile, die mit schrägen, nach
rechts abfallenden Linien schraffiert sind die Häufigkeit von
Spannungen dar, die 500 Gramm überschreiten.
Bei den experimentellen Doublier- und Zwirnvorgängen betrug
die Garnnummer der Fäden Nm 2/37 (d. h. zwei Fäden mit Nm 37),
die Drehzahl der Spindel 9000 U/min und der eingeführte Drall
260 T/m.
Die Häufigkeit eines Fadenbruches wurde für eine
Doppeldrahtzwirnmaschine mit 120 Spindeln gemessen, die im
wesentlichen unter den gleichen, oben angegebenen
Betriebsbedingungen betrieben wurden. Die Häufigkeit eines
Fadenbruches beim Doublier- und Zwirnvorgang in einer
konventionellen Fadenführungsvorrichtung betrug 8,5 ,während
diese bei der erfindungsgemäßen Fadenführungsvorrichtung Null
betrug.
Claims (8)
1. Fadenführungsvorrichtung für eine
Doppeldrahtzwirnmaschine,
gekennzeichnet durch
ein frei drehbares Ringelement (18), das oberhalb von auf
einer Spindel befestigten Auflaufspulen (P) zwischen einer
Öffnung eines Führungsrohres (19) zum Führen der von den
Auflaufspulen (P) abgezogenen Fäden (Y) in eine Bohrung
der Spindel (13) und einer oberen Stirnfläche der oberen
Auflaufspule angeordnet ist, so daß die von den
Auflaufspulen (P) abgezogenen Fäden (Y) zur Einführung in
die Bohrung der Spindel (13) in Gleitkontakt mit dem
Außenumfang des Ringelements (18) laufen.
2. Fadenführungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (18) durch die von den Auflaufspulen
(P) abgezogenen und in die Bohrung der Spindel (13)
laufenden Fäden (Y) in Drehung versetzt wird.
3. Fadenführungsvorrichtung für eine
Doppeldrahtzwirnmaschine, die von zwei auf einer Spindel
übereinander angeordneten Auflaufspulen abgezogene, über
die Bohrung der Auflaufspulen senkrecht nach unten und
dann unter Ballonbildung längs dem Außenumfang der
Auflaufspulen zu einer oberhalb der Auflaufspulen
vorgesehenen Fadenführung nach oben laufende Fäden zwirnt,
gekennzeichnet durch
- - ein Führungsrohr (19), das koaxial am oberen Ende der Spindel (13) zum Einführen der von den Auflaufspulen (P) abgespulten Fäden (Y) in die Bohrungen der Auflaufspulen befestigt ist und
- - ein frei drehbares, am Führungsrohr (19) vorgesehenes Ringelement (18), dessen umfangsseitiges Ende in Berührung mit den von den Auflaufspulen abgezogenen Fäden (Y) steht und das die Fäden in eine Öffnung des Führungsrohres (19) einführt.
4. Fadenführungsvorrichtung für eine
Doppeldrahtzwirnmaschine, die koaxial auf ein
Auflaufspulen-Tragrohr (2) aufgesetzt ist, das senkrecht
auf einer stationären Scheibe (5) befestigt ist und zwei
Auflaufspulen abstützt,
gekennzeichnet durch
- - ein rohrförmiges Grundelement (15), das einen Außendurchmesser aufweist, der im wesentlichen dem Innendurchmesser des Auflaufspulen-Tragrohres (2) entspricht, und dessen unterer Endabschnitt in die Bohrung des Auflaufspulen-Tragrohres (2) eingesetzt ist,
- - ein Gewinderohr (16), das das rohrförmige Grundelement (15) koaxial durchsetzt,
- - ein Ringelement (18), das mittels eines Lagers (17) am Gewinderohr (16) nahe dem oberen Ende des rohrförmigen Grundelements (15) drehbar abgestützt ist und
- - ein Führungsrohr (19), das auf den vom Ringelement (18) nach oben wegragenden Endabschnitt des Gewinderohres (16) koaxial aufgesetzt ist.
5. Fadenführungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (18) aus einer Nabe (18 a), deren
Innendurchmesser im wesentlichen dem Außendurchmesser des
Lagers (17) entspricht, einem Kranz (18 b) und einer
Vielzahl von Speichen (18 c) besteht, die die Nabe (18 a)
mit dem Kranz (18 b) verbinden.
6. Fadenführungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (18) aus einem Kunstharz besteht, das
ein sehr geringes Gewicht aufweist.
7. Fadenführungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder
6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser des Kranzes (18 b) im wesentlichen
dem Außendurchmesser der Auflaufspule in der Mitte eines
Zeitintervalls entspricht, das sich vom Start des
Abwickelns der Auflaufspulen bis zu deren Aufbrauch
erstreckt.
8. Fadenführungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (18) bezüglich der oberen Stirnfläche
der oberen Auflaufspule in einer maximalen Höhe angeordnet
ist, bei der das Ringelement (18) die einen Ballon
ausbildenden Fäden nicht berührt.
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