CH630421A5 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines umwindegarnes. - Google Patents
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Description
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die die oben genannten Nachteile vermeidet und auf einfache und kostensparende Weise die Herstellung eines Umwindegarnes mit hoher Produktionsleistung und beliebig wählbarer Zahl von Umwindungen pro Längeneinheit ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst,
dass das Spinnfaserbündel und der Bindefaden getrennt voneinander durch jeweils eine Öffnung in die Hohlspindel eingeführt werden, dass der Bindefaden durch einen Abschnitt der Hohlspindel hindurch einer dem Spinnfaserbündel zugeordneten Umlenkstelle zugeführt wird, an der die dem Spinnfaserbündel erteilte falsche Drehung wieder aufgelöst wird, und dass dann im Bereich dieser Umlenkstelle das Spinnfaserbündel mit dem Bindefaden schraubenförmig umwunden wird.
Vorteilhaft werden das Spinnfaserbündel und der Bindefaden in entgegengesetzter Richtung durch die Hohlspindel in Richtung zur Spindelmitte geführt, umgelenkt und durch eine Öffnung im Mantel der Hohlspindel aus dieser herausge-leitet, worauf das Spinnfaserbündel und der Bindefaden ein zweites Mal unigelenkt und der Bindefaden um das Spinnfaserbündel gewunden wird. Eine andere Verfahrens variante ergibt sich dadurch, dass das Spinnfaserbündel nach einer ersten Umlenkung durch eine Öffnung im Mantel der Hohi-spindel in diese eingeführt wird, dabei ein zweites Mal umgelenkt und durch die Hohlspindel hindurchgeführt wird, während der Bindefaden die Hohlspindel geradlinig durchläuft und im Bereich der zweiten Umlenkstelle des Spinnfaserbündels um dieses gewunden wird.
Die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlspindel einen fest mit ihr verbundenen Spindelteller trägt, in dessen Nähe der Mantel der Hohlspindel eine Öffnung aufweist, und dass die Spule mit dem Bindefaden feststehend angeordnet ist. Eine konstruktiv einfache Lösung zum Feststellen der Spuie besteht darin, dass die Spule im Bereich zwischen dem Spindelteller und einem Ende der Hohlspindel drehbar auf dieser gelagert und durch ein magnetisches Kraftfeld an einer Drehung gehindert ist. Dadurch, dass der Spindelteller eine Haiteeeinrichtung für den Bindefaden und/oder das Spmnfaser-bündel aufweist, wird deren mögliche Verschiebung auf dem Spindelteller infolge des auftretenden Luftwiderstandes verhindert.
In Fig. 1 bis 4 sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Umwindevorrichtung, zum Teil im Schnitt;
Fig. 2 die Vorrichtung aus Fig. 1 um 180° gedreht;
Fig. 3 und 4 zwei Ausführungsbeispiele eines als Ballon-Einengungsring ausgebildeten Spindeltellers, im Längsschnitt.
Dem ein Spinnfaserbündel S liefernden Lieferwalzenpaar 1,2 eines Streckenwerkes ist eine Hohlspindel 3 nachgeordnet, derart, dass der Klemmpunkt des Lieferwalzenpaares und die Längsachse der Hohlspindel im wesentlichen in der gleichen vertikalen Ebene liegen (Fig.l). Die Hohlspindel 3 ist in einem Gestell 4 drehbar gelagert und wird kontinuierlich angetrieben, beispielsweise mittels eines Tan-gentialriemens 5. Der Mantel der Hohlspindel 3 hat eine Öffnung 30, in deren Nähe ein Spindelteller 31 auf der Hohlspindel 3 angeordnet ist. Die Hohlspindel 3 und der Spindelteller 31 sind aus einem Stück gefertigt oder drehfest miteinander verbunden. Unterhalb des Spindeltellers 31 ist auf der Hohlspindel 3 in einer Lagerung 32 die Spulenhülse 60 einer Spule 6 drehbar und abnehmbar gelagert. Die Spule 6 enthält einen Bindfaden B, der ein Filament, ein Garn oder auch ein Zwirn sein kann.
Die Spulenhülse 60 mit dem auf ihr aufgewickelten Bindefaden B ist im Bereich zwischen dem Spindelteller 31 und dem einem Abzugswalzenpaar zugewandten Ende der Hohlspindel 3 in einem solcht.il Abstand vom Spindelteller 31 gelagert, dass das freie Ende der Spulenhülse 6ö das Ende der Hohlspindel 3 überragt. Gegebenenfalls kann jedoch das freie Ende der Spulenhülse 60 auch annähernd bündig mit dem Ende der Hohlspindel 3 abschliessen. Die Drehung der koaxial zur Hohlspindel 3 angeordneten Spule 6 in ihrer Lagerung 32 wird durch ein magnetisches Kraftfeld verhindert. Hierzu ist ein Magnet 7 ortsfest in einem Abstand von der Spule 6 am Maschinengestell befestigt und wirkt auf ein an der Spulenhülse 60 befestigtes Eisenteil 61 ein. Die Spule 6 ist von einem Ballon-Einengungsring 62 umgeben.
Der Hohlspindel 3 mit der auf ihr gelagerten Spule 6 nachgeordnet ist eine Fadenführungsgrösse 71, das bereits erwähnte Abzugswalzenpaar 8,80 und eine Aufwickeleinrichtung mit einer das fertiggestellte Umwindegarn G aufnehmenden Spule 9 und einer die Spule 9 antreibenden Walze 90. Die Fadenführungsöse 71 und der Klemmpunkt der Abzugswalzen 8,80 liegen im wesentlichen in der durch die Längsachse der Hohlspindel 3 definierten vertikalen Ebene.
Nachstehend wird das mit der Vorrichtung gemäss Fig. 1 durchführbare Verfahren zum Herstellen eines Umwindegarnes beschrieben, wobei zunächst der Fadenlauf erläutert wird:
Das aus den Lieferwalzen 1,2 austretende Spinnfaserbündel S, dessen Stärke in Abhängigkeit von der zu erzeugenden Garnnummer steht, wird = rch die den Lieferwalzen zugewandte Öffnung 33 der Hohrs,jindel 3 in diese eingeführt und läuft in Richtung zur Spindeh-.itfe durch den Abschnitt der Hohlspindel 3, der von der Gì ,'ung 33 bis zur Öffnung 30 im Mantel der Hohlspindel 3 reicht. An der Öffnung 30 wird das Spinnfaserbündel S umgelenkt und tritt seitlich aus der Hohlspindel 3 wieder aus. Der Bindefaden B wird von der feststehenden Spule 6 abgezogen und über das freie Ende der Spulenhülse 60 druch die dem Abzugswalzenpaar 8,80 zugewandte Öffnung 34 der Hohlspindel 3 in diese eingeführt. Er läuft dann ebenfalls in Richtung zur Mitte der Hohlspindel 3, wobei er den Abschnitt zwischen der Öffnung 34 und der Öffnung 30 passiert und an letzterer unter Umlenkung aus der Hohlspindel 3 austritt. Die beiden derart in entgegengesetzte Richtung und damit getrennt voneinander durch die Hohlspindel 3 geführten Garnkomponenten werden nach ihrem Austritt aus der Hohlspindel 3 mittels des Spindeltellers 31 ein zweites Mal umgelenkt und innerhalb des Ballon-Einengungsringes 62 als fertiggestelltes Umwindegarn G abwärts durch die Fadenführungsöse 71 zu den Abzugswalzen 8,80 und weiter zur Aufwickelvorrichtung geführt.
Es ist an dieser Stelle daraufhinzuweisen, dass anstelle der einen Öffnung 30 im Mantel der Hohlspindel auch zwei Öffnungen vorgesehen werden können, so dass das Spinnfaserbündel S und der Bindefaden B jeweils eine eigene Öffnung für den Austritt aus der Hohlspindel 3 haben.
Im laufenden Betrieb wird die Hohlspindel 3 vom Tangen-
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tialriemen 5 kontinuierlich angetrieben, während die auf ihr gelagerte Spule 6 durch den Magneten 7 festgehalten wird und stillsteht. Infolge der Rotation der Hohlspindel 3 mit dem Spindelteller 31 erhält das Spinnfaserbündel S eine Drehung, die sich vom Aussenrand des Spindeltellers 31, an dem das Spinnfaserbündel S seine zweite Umlenkung erfährt, bis zum Klemmpunkt der Lieferwalzen 1,2 erstreckt. Der Stapelfaserverband des Spinnfaserbündels S wird dadurch soweit gefestigt, dass die Gefahr eines Bruches auf dem Abschnitt zwischen den Lieferwalzen 1,2 und dem Spindelteller 31 weitgehend ausgeschaltet ist. Die dem Spinnfaserbündel S erteilte Drehung ist jedoch eine falsche oder vorübergehende Drehung, die sich wieder auflöst, wenn das Spinnfaserbündel S die Umlenkstelle am Spindelteller 31 passiert hat. Beim Drehungsrückgang auf Null oder im wesentlichen auf Null im Bereich dieser Umlenkstelle windet sich nun der Bindefaden B unter Spannung schraubenförmig um das Spinnfaserbündel S, wobei die Zahl der Umwindung pro Längeneinheit ausschliesslich aus dem Verhältnis zwischen Liefergeschwindigkeit der Lieferwalzen 1,2 und Rotationsgeschwindigkeit der Hohlspindel 3 mit dem Spindelteller 31 bestimmt und daher beliebig wählbar ist. Ebenso ist die Spannung des fiindefadens B den jeweiligen Erfordernissen anpassbar, ißueffi das freie Ende der Spulenhülse 60, über das der Binde-faden B geführt wird, so ausgebildet wird, dass es auf den Faden eine mehr oder weniger starke Rückhaltekraft ausübt. Gegebenenfalls kann auf das freie Ende der Spulenhülse 60 eine Krone mit entsprechender Rückhalteeigenschaft aufgesetzt werden (s. Fig. 3 und 4).
Das so hergestellte Umwindegarn G, bestehend aus dem nun v/ieder angedrehten Spinnfaserbündel S und den ihm durch die Umwindung die gewünschte Festigkeit verleihenden Bindefaden B, wird von den Abzugswalzen 8,80 du rei: die Fadenführungsöse abgezogen und auf die Spule 9 aufgewicke.'f.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung gemäss Fig. 1 um 180° gedreht, wodurch sicfc ein anderer Fadenlauf für die Herstellung des Uinwindegarnes G ergibt.
Da ; aus dem Lieferwalzenpaar 1,2 austretende Spinnfaserbündel S läuft, indem es einen Fadenballon bildet, zwischen dem Rallon-Einengungsring 62 und der vom Magneten 7 im Stillstand gehaltenen Spule 6 abwärts und wird am Spindelteller 31 üingelenkt, so dass es nun im wesentlichen radial durch die Öffnung 30 im Mantel der Hohlspindel 3 in diese eintritt. Nach Passieren der Öffnung 30 wird das Spinnfaserbündel S ein zweites Mal umgelenkt, um zu der jetzt dem Abzugswalzenpaar 8,80 zugewandten Öffnung 33 der Hohlspindel 3 zu gelangen.
Der von der Spule 6 abgezogene Bindefaden B wird,
ebenso wie in Fig. 1, um das freie Ende der Spulenhülse 60 herani in die Öffnung 34 der Hohlspindel 3 eingeführt und durchiä'afl den Spindelabschnitt zwischen den Öffnungen 34 und 30 getrennt vom Spinnfaserbündel S. Der Bindefaden B wird danach jedoch weiterhin geradlinig durch die Hohl-spindei 3 gefühlt, so dass er mit dem Spinnfaserbündel S an dessen Umlenkpunkt an der Öffnung 30 zusammentrifft, und passiert gemeinsam mit diesem als Umwindegarn G den Spindelabschnitt zwischen den Öffnungen 30 und 33.
Wenn die Hohlspindel 3 mit dem Spindelteller 31 durch den Tangentiairiemen 5 kontinuierlich angetrieben wird, so wird dem Spinnfaserbündel S eine falsche Drehung erteilt, die an der zweiten Umlenkstelle des Spinnfaserbündels S an der Öffnung 30 beginnt und bis zum Klemmpunkt der Lieferwalzen 1,2 reicht. Hat das Spinnfaserbündel S die Umlenkstelle an der Öffnung 30 passiert, löst sich die falsche Drehung wieder auf und der Bindefaden B, der im Bereich dieser Umlenkstelle mit dem Spinnfaserbündel S zusammentrifft, windet sich um dieses schraubenförmig herum. Das fertiggestellte Umwindegarn G wird von den Abzugswalzen 8,80 durch die Fadenführungsöse 71 hindurch abgezogen und auf die von der Walze 90 angetriebene Spule 9 aufgewickelt.
Infolge der Rotation der Hohlspindel 3 mit dem Spindelteller 31 bildet in Fig. 1 das Umwindegarn G und in Fig. 2 das falschgedrehte Spinnfaserbündel einen Fadenballon, dem die Luft einen Widerstand entgegensetzt. Es ist daher zweckmässig, am Spindelteller 31 ein Haltemittel zur Fixierung der Lage der Garnkomponenten vorzusehen. Zweckmässig wird hierfür der Aussenrand des Spindeltellers 31 mit einer Nut versehen, in der beim Fadenlauf gemäss Fig. 1 das Spinnfaserbündel und der Bindefaden oder, beim Fadenlauf nach Fig. 2, nur das Spinnfaserbündel liegen und gehalten werden. Anstelle einer Nut kann der Spindelteller 31 auch eine Bohrung in Nähe seines Aussenrandes aufweisen, durch die der Bindefaden B und/oder das Spinnfaserbündel S geführt und damit gegen Verschiebung auf dem Spindelteller 31 gesichert werden.
In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung gemäss Fig. 1 und 2 kann der Spindelteller 31 als Ballon-Einengungsring ausgebildet sein.
Fig. 3 zeigt eine solche Ausbildung in Art einer Glocke 310, die die auf der Hohlspindel 3 gelagerte Spule 6 umgibt. Das Spinnfaserbündel S und der Bindefaden B werden, ebenso wie in Fig. 1, nach ihrem Austritt aus der Hohlspindel-Öffnung 30 am Aussenmantel der Glocke 310 umgelenkt und laufen nach dem Umwindevorgang im Bereich dieser Umlenkstelle als Umwindegarn G durch eine Öffnung 35 im Aussenrand der Glocke hindurch zur Fadenführungsöse 71. Dadurch ist die Aufweitung des Fadenballons begrenzt.
Auf die Spule 6 bzw. Spulenhülse 60 ist eine Krone 63 aufgesteckt, um die der Bindefaden B bei seinem Lauf um die Hohlspindel 3 herumgeführt wird. Gestalt oder Oberflächenbeschaffenheit der Krone 63 bestimmen weitgehend die auf den Bindefaden B ausgeübte Rückhaltekraft und damit die Spannung, mit der der Bindefaden B um das Spinnfaserbündel S gewunden wird. In die aus einem antimagnetischen Werkstoff, beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial, hergestellte Krone 63 ist ein Teil 64 aus ferromagnetischem Material eingesetzt, auf das der ortsfest angeordnete Magnet 7 einwirkt. Das so erzeugte magnetische Kraftfeld hindert die drehbar auf der Hohlspindel 3 gelagerte Spule 6 daran, sich bei Rotation der Hohlspindel 3 ebenfalls zu drehen, so dass der Bindefaden B von einer feststehenden Spule abläuft.
Bei der Ausführung gemäss Fig. 4 bildet das Umwindegarn G den Fadenballon innerhalb einer die Spule 6 umgebenden Glocke 311, indem das Spinnfaserbündel S und der Bindefaden B durch eine Öffnung 36 im Boden der Glocke 311 geführt werden. Dabei erfolgt die zweite Umlenkung des Spinnfaserbündels S und des Bindefadens B beim Einlauf in die Öffnung 36, so dass sich die falsche Drehung von dieser Umlenkstelle bis zu den Lieferwalzen erstreckt und nach Passieren der Umlenkstelle wieder auflöst. Die übrigen Teile der Vorrichtung sind mit denen in Fig. 3 identisch.
Diese als Ballon-Einengungsringe ausgebildeten Spindelteller in Art einer Glocke können auch bei der Vorrichtung gemäss Fig. 2 verwendet werden, wobei dann nur das den Fadenballon bildende Spinnfaserbündel S durch die Öffnung 35 bzw. 36 geführt wird. Sie ermöglichen eine Steigerung der Drehzahlen und damit der Produktionsleistung der Umwindevorrichtung, da der Fadenballon bei dieser Ausführung mitgeschleppt wird.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines Umwindegarnes, das aus einem von einem Bindefaden schraubenförmig umwundenen, ungedrehten Spinnfaserbündel besteht, wobei der von einer Spule ablaufende Bindefaden und das aus einem Lieferwalzenpaar austretende Spinnfaserbündel durch eine Hohlspindel geführt werden, dem Spinnfaserbündel zwangsläufig eine falsche Drehung erteilt und das Umwindegarn aus der Hohlspindel abgezogen und aufgewickelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Spinnfaserbündel und der Bindefaden getrennt voneinander durch jeweils eine Öffnung in die Hohlspindel eingeführt werden, dass der Bindefaden durch einen Abschnitt der Hohlspindel hindurch einer dem Spinnfaserbündel zugeordneten Umlenkstelle zugeführt wird, an der sich die dem Spinnfaserbündel erteilte falsche Drehung wieder auflöst, und dass dann im Bereich dieser Umlenkstelle das Spinnfaserbündel mit dem Bindefaden schraubenförmig umwunden wird.
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2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spinnfaserbündel und der Bindefaden in entgegengesetzter Richtung durch die Hohlspindel in Richtung zur Spindelmitte geführt, umgelenkt und durch eine Öffnung im Mantel der Hohlspindel aus dieser herausgeleitet werden, worauf das Spinnfaserbündel und der Bindefaden ein zweites Mal umgelenkt und der Bindefaden um das Spinnfaserbündel gewunden wird.
3.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spinnfaserbündel nach einer ersten Umlenkung durch eine Öffnung im Mantel der Hohlspindel in diese eingeführt wird, dabei ein zweites Mal umgelenkt und durch die Hohlspindel hindurchgeführt wird, während der Bindefaden die Hohlspindel geradlinig durchläuft und im Bereich der zweiten Umkehrstelle des Spinnfaserbündels umd dieses gewunden wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem Lieferwalzenpaar, einem Abzugswalzenpaar und einer zwischen diesen gelagerten, angetriebenen Hohlspindel sowie einer koaxial zur Hohlspindel angeordneten Spule mit Bindefaden, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlspindel (3) einen fest mit ihr verbundenen Spindelteller (31) trägt, in dessen Nähe der Mantel der Hohlspindel (3) eine Öffnung (30) aufweist, und dass die Spule (6) mit dem Bindefaden (B) feststehend angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spule (6) im Bereich zwischen dem Spindelteller (31) und einem Ende der Hohlspindel (3) drehbar auf dieser gelagert und durch ein magnetisches Kraftfeld an einer Drehung gehindert ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelteller (31) eine Halteeinrichtung für den Bindefaden (B) und/oder das Spinnfaserbündel (S) aufweist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Spindelteller (31) als Balloneinengungsring ausgebildet ist.
Für die Herstellung eines Umwindegarnes, das aus einem im wesentlichen ungedrehten, von einem Bindefaden schraubenförmig umwundenen Spinnfaserbündel bzw. Vorgarn besteht, wurden schon verschiedentlich Vorschläge gemacht. So ist bereits eine Vorrichtung bekannt, bei der das aus den Lieferwalzen eines Streckwerkes austretende Spinnfaserbündel im ungedrehten Zustand durch ein stationäres Rohr geführt wird, auf dem eine die Spule mit dem Binde- oder
Umwindefaden tragende und von einem Riemen angetriebenen Spindel drehbar gelagert ist (US-PS 3.328.946). Der von der rotierenden Spule ablaufende und ebenfalls in das stationäre Rohr eingeführte Bindefaden legt sich dabei im Bereich der Einlauföffnung des Rohres schraubenförmig um das ungedrehte Spinnfaserbündel, wodurch der Faserverband verfestigt wird. Um mögliche Brüche des Spinnfaserbündels auf ein Mindestmass zu beschränken, wird die Eintrittsöffnung des Rohres in einem Abstand von den Lieferwalzen angeordnet, der der mittleren Länge der im Spinnfaserbündel vorhandenen Stapelfasern entspricht, und ein gegen die Abzugswalzen gerichteter Luftstrom in das stationäre Rohr eingeleitet.
Dieses Prinzip, das ungedrehte Spinnfaserbündel mit dem von einer rotierenden Spule ablaufenden Bindefaden an einem Punkt zu umwinden, an dem die einzelnen Fasern des Spinnfaserbündels mit ihrem einen Ende noch zwischen dem Lieferwalzenpaar geklemmt sind, und ausserdem einen gegen die Abzugswalzen gerichteten Luftstrom vorzusehen, wird auch bei einem anderen bekannten Verfahren angewandt, bei dem die Spule mit dem Bindefaden auf einer angetriebenen Hohlspindel angeordnet ist und mit dieser rotiert (US-PS 3.831.369 = DT-OS 2.407.357).
Nachteilig ist dabei, dass durch das notwendige nahe Heranrücken des Führungsrohres bzw. der Hohlspindel an die Lieferwalzen die Bedienung der Vorrichtung erschwert wird und die Einstellung des Abstandes zwischen diesen Vorrichtungsteilen der zur Verarbeitung kommenden Faserlänge angepasst werden muss. Ferner bedingen die Erzeugung des Luftwirbels und der mit Auswuchtproblemen verbundene Antrieb der den Bindefaden tragenden Spule einen zusätzlichen technischen Aufwand und höhere Betriebskosten, die die Wirtschaftlichkeit dieses Garnherstellungsverfahrens beeinträchtigen. Eine Beeinträchtigung der Wirtschaftlichkeit ergibt sich schliesslich auch dadurch, dass infolge der bei der Rotation der Spule auftretenden Unwuchten das Packungsgewicht der Spule oder, bei Vorlage grosser Spulen, die Drehzahl der Umwindevorrichtung begrenzt ist.
Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, ein aus einem Lieferwalzenpaar austretendes ungedrehtes Spinnfaserbündel durch die hohle Achse einer Falschzwirnspindel zu führen und ihn mittels eines an der Einlauföffnung der Spindel angeordneten Reibringes eine vorübergehende oder falsche Drehung zu erteilen (DT-OS 1.685.881). Der Bindefaden, der von einer koaxial zur Falschzwirnspindel angeordneten und mit dieser angetriebenen Spule abläuft, wird ebenfalls der Einlauföffnung der Spindel zugeführt und windet sich dort schraubenförmig um das ungedrehte Spinnfaserbündel. Beim Durchlauf durch die Hohlspindel wird der Garnverband mittels der als Streckwalzen ausgebildeten Abzugswalzen einem Verzug unterworfen und schliesslich einer Aufwickelspule zugeführt. Durch die dem Spinnfaserbündel erteilte Falschdrehung, die sich nach dem Umwindevorgang infolge ihres entgegengesetzen Drehsinnes auf der Strecke zwischen den Lieferwalzen und der Einlauföffnung der Spindel einerseits und der letzteren und den Abzugswalzen andererseits wieder auflöst, wird dem Spinnfaserbündel vor dem Umwinden mit dem Bindefaden eine genügend grosse Festigkeit verliehen, so dass Brüche vermieden werden. Die oben bereits dargelegten Nachteile, die sich aus einer angetriebenen rotierenden Spule ergeben, sind jedoch auch bei dieser bekannten Lösung vorhanden.
Bei einem Verfahren zum Herstellen von Vorgarn ist es bekannt, das als Bindefaden verwendete Filamentgarn auf kleine Spulen geringen Durchmessers aufzubringen und es dann von der feststehenden Spule abzuziehen und zusammen mit dem Faserband durch die Spulenachse hindurchzuziehen, wobei das Faserband vom Filamentgarn umwunden
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wird (DT-OS 2.447.715). Dabei entspricht die Zahl der von der Spule abgezogenen Wicklungen der Anzahl der auf das Faserband aufgebrachten Umwindungen. Dies bedeutet, dass selbst bei kleinem Spulendurchmesser und damit geringem Packungsgewicht der Spule die Zahl der Umwindungen, die um das Faserband gelegt werden können, gering ist, so dass dieses bekannte Verfahren lediglich für die Herstellung eines Vorgarnes brauchbar ist, das noch einem nachfolgenden Verzug unterworfen werden muss und daher nur eine diesen Verzug nicht beeinträchtigende Festigkeit haben darf.
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