DE2819088A1 - Verfahren und katalysator zur umwandlung von kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren und katalysator zur umwandlung von kohlenwasserstoffenInfo
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Description
2 8, ARFi11978
U 958/78
Die Erfindung schafft eine neuartige, selektiv sulfidierte saure Mehrmetallkatalysatorzusammensetzung,
die außergewöhnliche Aktivität, Selektivität und Beständigkeit gegen Desaktivierung bei Verwendung in Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren
aufweist, die einen Katalysator erfordern, der sowohl eine Hydrierungs-Dehydrierungs-Funktion
als auch eine Carboniumionen bildende Funktion aufweist. Die Erfindung, schafft insbesondere eine neuartige,
bifunktionelle, selektiv sulfidierte saure Mehrmetallkatalysatorzusammensetzung,
die überraschenderweise eine erhebliche Verbesserung von Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren
mit sich bringt, die herkömmlicherweise unter Verwendung eines Platingruppenmetall enthaltenden, bifunktioneilen
Katalysators durchgeführt worden sind. Nach einem anderen Gesichtspunkt schafft die Erfindung somit auch verbesserte
Verfahren durch die Verwendung einer selektiv sulfidierten sauren Katalysatorzusammensetzung, die katalytisch wirksame
Kengen einer Platingruppenmetallkomponente, einer sulfidierten
Rheniumkomponente und einer Halogenkomponente in Vereinigung mit einem aus einem Ziegler-Aluminiumoxyd gebildeten
porösen Trägermaterial umfaßt, insbesondere ein verbessertes Reformierverfahren unter Verwendung dieses Katalysators, das
sich durch verbesserte Aktivitäts-, Selektivitäts- und ßtabilitätseigenschaften auszeichnet.
Katalysatorzusammensetzungen mit einer Hydrier-Dehydrier-Funktion und einer Carboniumionen bildenden Funktion
werden heutzutage verbreitet als Katalysatoren eingesetzt, insbesondere in der Erdöl- und petrochemischen Industrie,
um KohlenwasserstoffUmwandlungsreaktionen zu beschleu-
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nigen. Allgemein wird davon ausgegangen, daß die Carboniumionen bildende Funktion einem sauer wirkenden Material
vom Typ der porösen, adsorptiven, widerstandsfähigen Oxyde zuzuschreiben ist, das als Träger für eine Schwermetallkomponente
benutzt wird, wobei hier insbesondere die Metalle oder Metallverbindungen der Gruppen V bis einschließlich VIII
des Periodensystems in Betracht kommen; letzteren wird allgemein die Hydrier-Dehydrier-Funktion zugeordnet.
Diese Katalysatorzusammensetzungen werden zur Beschleunigung von KohlenwasserstoffUmwandlungsreaktionen,
wie der Hydrokrackung, Hydrogenolyse, Isomerisierung, Dehydrierung, Hydrierung, Desulfurierung, Cyclisierung, Polymerisation,
Alkylierung, Krackung, Hydroisomerisierung, Dealkylierung und Transalkylierung, benutzt. In vielen Fällen
werden diese Katalysatoren in Verfahren eingesetzt, in denen mehr als eine dieser Reaktionen gleichzeitig ablaufen, z.B.
bei der Reformierung, bei der ein Kohlenwasserstoffbeschikkungsstrom,
der Paraffine und Naphthene enthält, Bedingungen unterworfen wird, die die Dehydrierung von Naphthenen zu
Aromaten, Dehydrocyclisierung von Paraffinen zu Aromaten, Isomerisierung von Paraffinen und Naphthenen, Hydrokrackung
und Hydrogenolyse von Naphthenen und Paraffinen zur Erzeugung eines oktanreichen oder aromatenreichen Produktstroms fördern.
Ein anderes Beispiel sind Hydrokrackverfahren, bei denen diese Katalysatoren zur Herbeiführung einer selektiven
Hydrierung und Krackung von ungesättigten Materialien hohen 'Molekulargewichts und selektiven Hydrokrackung von Materialien
hohen Molekulargewichts zur Erzeugung allgemein tiefer siedender wertvollerer Produkte eingesetzt werden. Noch ein anderes
Beispiel sind Hydroisomerisierungsverfahren, bei denen
eine Kohlenwasserstofffraktion, die verhältnismäßig reich
an geradkettigen Paraffinverbindungen ist, mit diesen Katalysatoren zur Erzeugung eines Reaktionsproduktstroms in Berührung
gebracht wird, der reich an Isoparaffinverbindungen
ist.
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Es ist von maßgeblicher Bedeutung, daß der bifunktionelle Katalysator nicht nur die Fähigkeit zur anfänglichen
Erfüllung seiner vorgeschriebenen Aufgaben besitzt, sondern auch die Fähigkeit aufweist, diese Aufgaben in zufriedenstellender
Weise über lange Zeiträume zu erfüllen. Die auf dem Fachgebiet benutzten analytischen Kenngrößen zur
Messung, wie gut ein bestimmter Katalysator seine vorgesehenen Funktionen in einer bestimmten Kohlenwasserstoffreaktionsumgebung
erfüllt, sind die Aktivität, Selektivität und Stabilität.
Für die Zwecke der nachstehenden Erläuterungen sind diese Kenngrößen in der zweckmäßigen und üblichen Weise für
ein gegebenes Einsatzmaterial wie folgt definiert: (1) Die Aktivität ist ein Maß für die Fähigkeit des Katalysators zur
Umwandlung von Kohlenwasserstoffreaktionsteilnehmern in Produkte bei einer bestimmten Betriebsschärfe, wobei die Betriebsschärfe
durch die angewendeten Bedingungen gekennzeichnet ist, d.h. durch die Temperatur, den Druck, die Berührungszeit und die Anwesenheit von Verdünnungsmitteln, wie z.B.
Wasserstoff; (2) die Selektivität ist gekennzeichnet durch die erzielte Menge an erwünschtem Produkt oder erwünschten
Produkten in Bezug auf die zugeführte oder umgewandelte Menge an Reaktionsteilnehmern; (3) die Stabilität ist gekennzeichnet
durch die Rate oder zeitliche Änderung der Aktivitäts- und Selektivitätsparameter, wobei naturgemäß der Katalysator
umso stabiler ist, je kleiner die zeitliche Änderung ist. Beispielsweise wird bei einem Reformierverfahren
die Aktivität gewöhnlich ausgedrückt durch das Ausmaß der Umwandlung, das für ein gegebenes Einsatzmaterial bei einer
bestimmten Betriebsschärfe eintritt, und sie wird typischerweise gemessen durch die Oktanzahl des Produktstroms aus
Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr Kohlenstoffatomen (nach-
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stehend zur Vereinfachung in der üblichen Weise als C5
bezeichnet, entsprechend in zusammengesetzten Begriffen);,
die Selektivität wird ausgedrückt durch die Menge der C5-Ausbeute,
bezogen auf die Menge der Beschickung, die bei der bestimmten Aktivität oder Betriebsschärfe erhalten wird;
die Stabilität wird typischerweise gleichgesetzt der Rate der zeitlichen Änderung der Aktivität, gemessen durch die
Oktanzahl des C5 -Produkts, und der Selektivität, gemessen
durch die C5 -Ausbeute. Tatsächlich ist die letztere Angabe
nicht im strengen Sinne korrekt, da ein kontinuierliches Reformierverfahren im allgemeinen zur Erzeugung eines Cr+-
Produkts konstanter Oktanzahl gefahren und zur Erzielung dieses Ergebnisses die Betriebsschärfe ständig angepaßt wird;
dabei wird weiterhin die Betriebsschärfe für dieses Verfahren gewöhnlich durch Anpassung der Umwandlungstemperatur in
der Reaktion geändert, so daß tatsächlich die Rate der Aktivitätsänderung in der Rate der Änderung der Umwandlungstemperaturen
ihren Ausdruck findet, und Änderungen dieses letztgenannten Parameters werden üblicherweise als kennzeichnend
für die Aktivitätsstabilität genommen.
Der Hauptgrund für die Desaktivierung oder Instabilität eines bifunktionellen Katalysators beruht auf der
Tatsache, daß sich im Verlauf der Reaktion Koks auf der Oberfläche des Katalysators bildet. Mit anderen Worten, die Leistungsfähigkeit
eines bifunktionellen Katalysators ist eiripfindlich gegen die Anwesenheit von kohlenstoffhaltigen
Ablagerungen oder Koks auf der Oberfläche des Katalysators. Demgemäß ist das Hauptproblem, dem die Bearbeiter dieses
Fachgebiets gegenüberstehen, die Entwicklung von aktiveren und/oder selektiveren Katalysatorzusammensetzungen, die
nicht so empfindlich gegen die Anwesenheit dieser kohlenstoffhaltigen Materialien sind und/oder die Fähigkeit haben, die
Rate der Bildung derartiger kohlenstoffhaltiger Materialien
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auf den Katalysator zurückzudrängen. Insbesondere wird das Problem für ein Reformierverfahren normalerweise ausgedrückt
anhand der Verschiebung und Stabilisierung der C5+-i\usbeute/Oktanzahlbeziehung bei der niedrigst möglichen
Betriebsschärfe, wobei die C5+-Ausbeute für die Selektivität
kennzeichnend ist und die Oktanzahl der Aktivität proportional ist.
Erfindungsgemäß wurde nunmehr eine bifunktionelle, selektiv sulfidierte saure Mehrmetallkatalysatorzusammensctzung
aufgefunden, die verbesserte Aktivitäts-, Selektiv!- täts- und Stabilitätseigenschaften im Vergleich zu ähnlichen
Katalysatoren des Standes der Technik besitzt, wenn sie bei Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen verv/endet
wird, bei denen bisher bifunktionelle, Platingruppenmetall enthaltende saure Katalysatorzusammensetzungen eingesetzt
wurden, z.B. Verfahren zur Isomerisierung, Hydroisomerisierung, Dehydrierung, Desulfurierung, Denitrierung, Hydrierung,
Alkylierung, Dealkylierung, Disproportionierung, Polymerisation, Hydrodealkylierung, Transalkylierung, Cyclisierung,
Dehydrocyclisierung, Krackung, Hydrokrackung, Halogenierung, Reformierung, und ähnliche Verfahren. Insbesondere
wurde nunirehr gefunden, daß ein selektiv sulfidierter saurer Katalysator, der katalytisch wirksame Mengen einer
Platingruppenmetallkomponente, einer sulfidierten Rheniumkorponente
und einer Ilalogenkomponente in Vereinigung mit einem aus Ziegler-Aluminiumoxyd gebildeten porösen Trägermaterial
umfaßt, die Leistungsfähigkeit von bifunktionelle Katalysatoren benutzenden Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren
wesentlich zu verbessern in der Lage ist, wenn die Metallkonponenten relativ gleichmäßig durch das gesamte
Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterial verteilt und ihre Oxydationszustände
so eingestellt sind, daß im wesentlichen
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die Gesamtmenge der Platingruppenmetallkomponente im elementaren
metallischen Zustand anwesend ist und ein wesentlicher Teil der Rheniumkomponente während der gesamten Dauer
des Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahrens in einem sulfidierten
Zustand gehalten wird. Ein spezifisches Beispiel der Erfindung beinhaltet die Verwendung einer Kombination katalytisch
wirksamer Mengen einer Platinkomponente, einer sulfidierten
Rheniumkomponente und einer Chloridkomponente mit einem Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterial als Katalysator
in einem Kohlenwasserstoffreformierverfahren, wobei die Ketallkomponenten
relativ gleichmäßig durch das gesamte Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterial verteilt sind, der Katalysator
selektiv sulfidiert ist, so daß im wesentlichen die Gesamtmenge des Sulfids mit der Rheniumkomponente vereinigt
ist, und der sulfidierte Zustand der Rheniumkomponente während der Dauer des Reformierverfahrens ständig aufrechterhalten
wird. Im Falle eines Reformierverfahrens gehören zu den mit der Anwendung der Erfindung einhergehenden Hauptvorteilen:
(1) Betriebsablauf in stabiler Weise (insbesondere hinsichtlich der Cc+-Ausbeute) bei einer Betriebsdurchführung
mit hoher Betriebsschärfe, z.B. bei einem unter geringem oder mäßigem Druck betriebenen Reformierverfahren zur Erzeugung
eines CV.-Reformats mit einer Oktanzahl von etwa 100,
F-1 ohne Antiklopfmittelzusatz; (2) erheblich gesteigerte Aktivität für oktanzahlverbessernde Reaktionen zusammen mit
erhöhter C5+-Ausbeutestabilität im Vergleich zur Leistungsfähigkeit
bisher bekannter Zweimetall-Katalysatorsysteme mit Platin und Rhenium auf herkömmlichem Aluminiumoxyd, beispielsweise
gemäß US-PS 3 415 737; (3) erhöhte Toleranz für Schwefelverunreinigungen im Einsatzmaterial gekoppelt mit
sehr stark gesteigerter Selektivität für C5+-Ausbeuten und
Wasserstofferzeugung im Vergleich zur Leistungsfähigkeit des Katalysatorsystems mit unsulfidiertem Platin-Rhenium auf
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Ziegler-Alurciiniumoxyd, wie es in den US-PSen 3 852 190
und 4 012 313 beschrieben ist. Insgesamt umfaßt die Erfindung die überraschende Feststellung, daß die Zugabe einer
Kombination eines Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterials und einer sulfidierten Rheniumkomponente zu einem bifunktionellen
sauren Kohlenwasserstoffumwandlungskatalysator, der eine Platingruppenmetallkoniponente enthält, in der Lage ist,
die Leistungseigenschaften des sich ergebenden Katalysators einschneidend und sprunghaft zu verbessern, wenn die nachstehend
im einzelnen angegebenen Vorschriften und Begrenzungen hinsichtlich der Kengen der Bestandteile, der selektiven
Sulfidierung der Rheniumkomponente, des Oxydationszustandes der Platingruppenmetallkomponente und der Verteilung
der Metal!komponenten in dem Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterial
erfüllt sind.
Ziegler-Aluminiumoxyd in richtiger Anwendung als Träger für Platin und Rhenium ist offenbar erheblich aktiver
für KohlenwasserstoffUmwandlungsreaktionen, verglichen mit einem unter Verwendung eines herkömmlichen Aluminiurtioxydträgers
hergestellten ähnlichen Katalysator, wenn der Katalysator auf Basis von Ziegler-Aluminiumoxyd die in den
vorliegenden Unterlagen aufgeführten Vorschriften erfüllt. Es kann angenommen werden, daß diese erhöhte Aktivität auf
eine größere Wechselwirkung der Metallanteile mit dem Trägermaterial und hierdurch bessere Verteilung dieser Metall-,nnteile
durch das gesamte Trägermaterial zurückzuführen ist. Die größere Wechselwirkung dürfte wohl durch die Anwesenheit
einer größeren Anzahl an Ionenaustauschsteilen in dem Ziegler-Aluminiumoxyd im Vergleich zu einem herkömmlichen AIuminiumoxydträger
und/oder durch die Bildung festerer Bindungen zwischen den Metallanteilen und den Ionenaustauschstellen
bei Ziegler-Aluminiumoxyd, verglichen mit den herköiran-
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lichen Aluminiumoxydträgern, verursacht sein. Anzeigen für
diese besondere Wirkung bei dem erfindungsgemäß verv/endeten Katalysatorsystem liegen im wesentlichen in zwei Gesichtspunkten:
(1) Ein Platin-Rhenium-Katalysator auf Basis von Ziegler-Aluminiumoxyd zeigt größere Beständigkeit gegen
Sintern bei hohen Temperaturen, und (2) die Hydrogenolyseaktivität dieses Katalysatorsystems ist stark gesteigert im
Vergleich zu dem gleichen Katalysatorsystem bei Herstellung mit einem herkömmlichen Aluminiumoxydträger. Die Verwendung
von Siegler-Aluminiumoxyd in einem Platin-Rhenium-Katalysatorsystem ist bereits im Stand der Technik angegeben worden,
insbesondere in den US-PSen 3 852 190 und 4 012 313, aber
die dortigen Autoren waren nicht in der Lage, gesteigerte Aktivität für dieses Katalysatorsystem festzustellen und
beobachteten nur eine Stabilitätsverbesserung, möglicherweise aufgrund ihres Unvermögens zur Erzielung einer richtigen
Verteilung der Metallanteile auf dem Katalysatorträger oder aufgrund der Tatsache, daß ihre Arbeiten auf ein unsulfidiertes
Katalysatorsystem beschränkt waren.
Wie die Gründe im einzelnen auch sein mögen, jedenfalls wurde überraschenderweise nunmehr gefunden, daß Schwefel
ebenfalls einen ganz besonderen Effekt bei diesem Katalysatorsystem herbeiführt. Die führende Veröffentlichung
des Standes der Technik über die Verwendung von Schwefel in Verbindung mit einem Katalysatorsystem mit Platin und Rhenium
auf herkömmlichem Aluminiumoxyd ist die US-PS 3 415 737, deren Lehre jedoch von der Verwendung von Schwefel bei
einen Katalysatorsystem dieses Typs wegführt, ausgenommen den sehr beschränkten Zweck der Verhinderung eines Durchgehens
der Umsetzung während des Anfahrens. In der US-PS 3 415 737 ist weiter darauf hingewiesen, daß jeglicher Schwefel,
der während des Anfahrens in Verbindung mit einem her-
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könuTilichen Platin-Rhenium-Katalysatorsystem angewendet wird,
während der Anfangsperiode der Reformierung aus dem Katalysator abgestreift oder ausgetrieben wird und daß Schwefel
auf einem derartigen Katalysatorsystem nur durch kontinuierliche Schwefelzugabe aufrechterhalten werden kann. In dieser
US-PS wird weiterhin vor den vielen nachteiligen Folgen der ständigen Anwesenheit von Schwefel für ein Katalysatorsystem
dieses Typs gewarnt und es wird erläutert, daß die dortige Erfindung vorsieht, die Platin- und Rheniumanteile
in dem dortigen Katalysator während des Ablaufs des Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahrens
im metallischen Zustand zu halten.
In eindeutigem Gegensatz zu den Lehren der US-PS 3 415 737 über die nachteilige Wirkung von Schwefel auf ein
Katalysatorsystem mit Platin und Rhenium auf herkömmlichem Aluminiumoxyd wurde diesseits nunmehr gefunden, daß die
ständige Aufrechterhaltung von Schwefel bei einem Platin-Rhenium-Katalysatorsystem
auf Basis von Ziegler-Aluminium-Oxyd sehr vorteilhaft ist, wenn der Schwefel in bestimmter,
richtiger Menge angewendet wird und wenn der Schwefel in der nachstehend im einzelnen angegebenen Weise auf die Metal
lan teile verteilt wird. Für die Katalysatorzusammensetzung
der Erfindung unter Verwendung von Ziegler-Aluminiumoxyd wurde gefunden, daß die Anwesenheit von Schwefel eine Steigerung
der mittleren C,- -Ausbeute und C^.-Ausbeutestabilitat
herbeiführt und das Gesamtkatalysatorsystem bei einem erheblich erhöhten Aktivitätsspiegel stabilisiert, verglichen
nut dem herkömmlichen Platin-Rhenium-Katalysatorsystem
der US-PS 3 415 737. Weitere Vorteile der Erfindung sind verringerte Demethylierungs- und andere Hydrogenolysereaktionen
während des Ablaufs des Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahrens, gesteigerte Toleranz gegen die Anwesenheit von
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Schwefelverunreinigungen in dem Kohlenwasserstoffeinsatzinaterial
und beträchtlich erhöhte Gesamtstabil!tat bei der
Betriebsdurchführung des Verfahrens. Diese Vorteile zeigen sich insbesondere in der C5 -Ausbeute und der Wasserstoffreinheit
bei einem katalytischen Reformierverfahren mit dem erfindungsgemäß vorgeschriebenen Katalysator im Vergleich
zu den Ergebnissen mit einer unsulfidierten Platin-Rhenium-Ziegler-Aluminiumoxyd-Katalysator
zusammensetzung.
Zum einen ist somit Gegenstand der Erfindung eine selektiv sulfidierte saure Katalysatorzusammensetzung für
die Kohlenwasserstoffumwandlung, die ein aus Ziegler-Aluminiumoxyd
gebildetes poröses Trägermaterial umfaßt und, berechnet als Elemente, 0,01 bis 2 Gewichtsprozent Platingruppenmetall,
0,01 bis 2 Gewichtsprozent Rhenium und 0,1 bis 10 Gewichtsprozent Halogen enthält, wobei das Platingruppenmetall und
das Rhenium gleichmäßig durch das gesamte poröse Aluminiumoxyd-Trägermaterial verteilt sind, im wesentlichen die Gesamtmenge
des Platingruppenmetalls im elementaren metallischen Zustand vorliegt, die Katalysatorzusammensetzung Schwefel in
Form von Sulfid in Mengen mindestens genügend zur Herbeiführung eines Atomverhältnisses von Schwefel zu Rhenium von
0,5 : 1 enthält, so daß ein wesentlicher Teil des Rheniums in einem sulfidierten Zustand gehalten wird, und der sulfidierte
Zustand der Rheniumkomponente während der Dauer des KohlenwasserstoffUmwandlungsverfahrens, bei dem der Katalysator
zur Anwendung kommt, ständig aufrechterhalten wird.
In Verbindung damit ist Gegenstand der Erfindung weiterhin ein Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den oder die Kohlenwasserstoffe bei Kohlenwasserstoffumwandlungsbedingungen
mit einer selektiv sulfidierten sauren Mehrmetall-
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katalysatorzusammensetzung in Berührung bringt, die katalytisch
wirksame Mengen einer Platingruppenmetallkomponente, einer sulfidierten Rheniumkomponente und einer Halogenkomponcnte
in Vereinigung mit einem porösen Trägermaterial umfaßt, das aus Ziegler-Aluniniumoxyd gebildet ist. Die PIatingruppenmetallkomponente,
die sulfidierte Rheniumkomponente und die Halogenkomponente sind in dor MehrmetallkatalysatorzusammenSetzung
in Mengen, berechnet als Elemente, entsprechend 0,01 bis 2 Gewichtsprozent Platingruppenmetall,
0,01 bis 2 Gewichtsprozent Rhenium, 0,1 bis 10 Gewichtsprozent Halogen sov/ie Schwefel in einer Menge mindestens genügend
zur Herbeiführung eines Atomverhältnisses von Schwefel zu Rhenium von mindestens 0,5 : 1 anwesend. Ein wesentliches
i'erkmal des Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahrens unter
Verwendung des erfindungsgeir.äß vorgeschriebenen Katalysators liegt in der kontinuierlichen Aufrechterhaltung des sulfidierten
Zustands der Rheniumkomponente während der Dauer des Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahrens.
Vorzugsweise enthält die Katalysatorzusammensetzung 0,05 bis 1 Gewichtsprozent Platingruppenmetall, 0,05
bis 1 Gewichtsprozent Rhenium und 0,5 bis 1,5 Gewichtsprozent Halogen.
Die Erfindung schafft ferner ein Verfahren zur Herstellung des vorstehend angegebenen, Selektiv sulfidierten
sauren Mehrmetallkatalysators, der ein aus Ziegler-Aluminiumcxyd
gebildetes poröses Trägermaterial umfaßt und in Vereinigung damit katalytisch wirksame Mengen einer Platingruppenmetallkomponente,
einer sulfidierten Rheniumkomponente und einer Ilalogenkomponente enthält.
Was zunächst das besondere kristalline Aluminiumoxydpulver,
aus dem das erfindungsgemäß verwendete Träger-
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material bereitet wird, angeht, so ist dies in den US-PSen 3 852 190 und 4 012 313 als ein Nebenprodukt aus einer
Ziegler-Reaktion zur Synthese höherer Alkohole, wie sie in Zieglers US-PS 2 892 858 beschrieben ist, gekennzeichnet
worden. Zwecks Vereinfachung wird die Bezeichnung "Ziegler-Aluminiumoxyd"
in den vorliegenden Unterlagen zur Kennzeichnung dieses Materials benutzt. Es ist am Markt erhältlich
(Warenbezeichnung Catapal, Conoco Chemical Division der Continental Oil Company). Bei diesem Material handelt es sich
um ein alpha-Aluminiumoxyd-Monohydrat äußerst hoher Reinheit
(Bochmit), das nach Calcinierung bei hoher Temperatur, wie sich gezeigt hat, ein hochreines gamma-Aluminiumoxyd ergibt.
Es ist im Handel in drei Formen erhältlich: (1) In Form eines sprühgetrockneten Pulvers mit einer typischen Ober-
2
flächengröße von 250 m /g (Catapal SB), (2) in Form eines drehofengetrockneten Aluminiumoxyds mit einer typischen Ober-
flächengröße von 250 m /g (Catapal SB), (2) in Form eines drehofengetrockneten Aluminiumoxyds mit einer typischen Ober-
2
flächengröße von 180 m /g (Catapal NG), und (3) in Form eines feinteiligen dispergierbaren Produkts mit einer typischen Oberflächengrö'ße von etwa 185 m2/g (Dispal M). Für die Zwecke der Erfindung ist das bevorzugte Ausgangsmaterial das sprühgetrocknete Pulver (Catapal SB). Dieses alpha-Aluminiumoxyd-Monohydrat-Pulver kann nach irgendeiner der auf dem Fachgebiet der Katalysatorträgermaterialbereitung bekannten Ärbeitsir.ethoden zu einem geeigneten Katalysatormaterial verarbeitet und geformt werden. Kugelförmige Trägermaterialteilchen können beispielsweise aus diesem Ziegler-Aluminiumoxyd geformt werden durch: (1) Umwandlung des alpha-Aluminiumoxydmonohydrat-Pulvers in ein Aluminiumoxydsol durch Umsetzung mit einer geeigneten peptisierenden Säure und Wasser und nachfolgendes Eintropfen eines Gemischs aus dem sich ergebenden Sol und einem Gelierungsmittel in ein Ölbad zur Bildung kugelförmiger Teilchen aus einem Aluminiumoxydgel, die nach bekannten Methoden leicht in ein gamma-Aluminiumoxyd-Trägermaterial umzuwandeln sind; (2) Bildung eines
flächengröße von 180 m /g (Catapal NG), und (3) in Form eines feinteiligen dispergierbaren Produkts mit einer typischen Oberflächengrö'ße von etwa 185 m2/g (Dispal M). Für die Zwecke der Erfindung ist das bevorzugte Ausgangsmaterial das sprühgetrocknete Pulver (Catapal SB). Dieses alpha-Aluminiumoxyd-Monohydrat-Pulver kann nach irgendeiner der auf dem Fachgebiet der Katalysatorträgermaterialbereitung bekannten Ärbeitsir.ethoden zu einem geeigneten Katalysatormaterial verarbeitet und geformt werden. Kugelförmige Trägermaterialteilchen können beispielsweise aus diesem Ziegler-Aluminiumoxyd geformt werden durch: (1) Umwandlung des alpha-Aluminiumoxydmonohydrat-Pulvers in ein Aluminiumoxydsol durch Umsetzung mit einer geeigneten peptisierenden Säure und Wasser und nachfolgendes Eintropfen eines Gemischs aus dem sich ergebenden Sol und einem Gelierungsmittel in ein Ölbad zur Bildung kugelförmiger Teilchen aus einem Aluminiumoxydgel, die nach bekannten Methoden leicht in ein gamma-Aluminiumoxyd-Trägermaterial umzuwandeln sind; (2) Bildung eines
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Extrudats aus dem Pulver nach eingeführten Methoden und anschließendes Rollen oder Walzen der Extrudatteilchen
auf einer umlaufenden Scheibe bis zur Erzeugung von kugelförmigen Teilchen, die dann zur Bildung der gewünschten
kugelförmigen Trägermaterialteilchen getrocknet und calciniert
werden können; (3) Durchfeuchten des Pulvers mit einem geeigneten Peptisiermittel und nachfolgendes Rollen von Teilchen
des Pulvers bis zur Bildung kugelförmiger Massen der gewünschten Größe. Dieses Aluminiumoxydpulver kann auch zu
irgendeiner anderen, auf dem Fachgebiet bekannten, gewünschten Gestalt oder Art von Trägermaterial, z.B. Stäben, Pillen,
Pellets, Tabletten, Granulat, Extrudaten und ähnlichen Formen, nach auf dem Gebiet der Katalysatorträgermaterialbereitung
bekannten Methoden geformt werden. Die bevorzugte Art des Trägermaterials für die Zwecke der Erfindung ist ein
zylindrisches Extrudat mit einem Durchmesser von 0,8 bis 3,2 mm, insbesondere etwa 1,6 mm, und einem Länge/Durchmesser-Verhältnis
von 1 : 1 bis 5:1, besonders bevorzugt etwa 2:1.
Die besonders bevorzugte Extrudatform des Trägermaterials wird vorzugsweise hergestellt durch Vermischen
des Aluminiumoxydpulvers mit Wasser und einem geeigneten Peptisiermittel, z.B. Salpetersäure, Essigsäure, Aluminiumnitrat
u.dgl., bis ein extrudierbarer Teig gebildet ist. Die Menge des zur Bildung des Teiges zugesetzten Wassers ist
typischerweise ausreichend, um einen Glühverlust bei 500°C •von 45 bis 65 Gewichtsprozent zu ergeben, wobei ein Wert
von 55 Gewichtsprozent besonders bevorzugt wird. Andererseits sollte die Säurezugaberate im allgemeinen ausreichen, um
2 bis 7 Gewichtsprozent, bezogen auf das von flüchtigen Bestandteilen freie, in dem Gemisch verwendete Aluminiumoxydpulver,
zu ergeben, wobei ein Wert, von 3 bis 4 % besonders bevorzugt wird. Der sich ergebende Teig wird dann zur BiI-
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dung von Extrudatteilchen durch einen entsprechend bemessenen Formkopf extrudiert. Diese Teilchen werden dann bei
einer Temperatur von 260 bis 427°C während eines Zeitraums von 0,1 bis 5 Stunden getrocknet und danach bei einer Temperatur
von 482 bis 816°C während eines Zeitraums von 0,5 bis 5 Stunden calciniert, um die bevorzugten Extrudatteilchen
aus dem Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterial zu bilden.
Das Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterial kann geringere Mengenanteile anderer bekannter widerstandsfähiger
anorganischer Oxyde enthalten, z.B. Siliciumdioxyd, Titandioxyd,
Zirkondioxyd, Chromoxyd, Berylliumoxyd, Vanadiumoxyd, Caesiumoxyd, Hafniumoxyd, Zinkoxyd, Eisenoxyd, Kobaltoxyd,
Magnesiumoxyd, Boroxyd, Thoriumoxyd und ähnliche Materialien, die in den extrudierbaren Teig vor der Extrusion eingemischt
werden können. In der gleichen Weise können kristalline zeolithische Aluminosilicate, z.B. natürlich vorkommender
oder synthetisch hergestellter Mordenit und/oder Faujasit, entweder in der Wasserstofform oder in einer Form, die mit
einem mehrwertigen Kation behandelt worden ist, z.B. seltenen Erdmetallkationen, in dieses Trägermaterial einverleibt
werden, indem man feine Teilchen des Aluminosilicate in den extrudierbaren Teig vor dessen Extrusion einmischt. Das bevorzugte
Trägermaterial ist ein im wesentlichen reines Ziegler-Aluminiumoxyd mit einem scheinbaren Schüttgewicht
von 0,6 bis 1 g/cm , insbesondere 0,7 bis 0,85 g/cm , einer Oberflächengröße von 15O bis 280 m /g vorzugsweise 185 bis
2 3
235 m/g, und einem Porenvolumen von 0,3 bis 0,8 cm /g.
Ein erster wesentlicher Bestandteil des Katalysators ist die Platingruppenmetallkomponente. Es kommen Platin,
Iridium, Osmium, Ruthenium, Rhodium, Palladium oder Gemische davon zur Verwendung als erste Komponente des Kata-
lysators in Betracht. Es ist ein wesentliches Merkmal der
Erfindung, daß im wesentlichen die Gesamtmenge dieser Platingruppenkomponente in der endgültigen Katalysatorzusammensetzung
im elementaren metallischen Zustand vorliegt. Besonders bevorzugte Gemische dieser Metalle sind Platin und
Iridium sowie Platin und Rhodium.
Die Platingruppenmetal!komponente kann in irgendeiner
zweckdienlichen Weise, die zu einer weitgehend gleichmäßigen Verteilung dieser Komponente in dem Trägermaterial
führt, in die Katalysatorzusammensetzung einverleibt werden, z.B. durch gemeinsame Fällung oder gemeinsame Gelierung,
gemeinsames Extrudieren, Ionenaustausch oder Imprägnierung. Die bevorzugte Methode zur Herstellung des Katalysators bedient
sich einer löslichen und zersetzbaren Platingruppenmetallverbindung
zur Imprägnierung des Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterials in weitgehend gleichmäßiger Weise. Beispielsweise
kann diese Komponente in den Träger eingebracht werden, indem man den Träger mit einer wäßrigen Lösung von Chlorplatinsäure
oder Chloriridiumsäure oder Chlorpalladiumsäure vermengt. Andere wasserlösliche Verbindungen oder Komplexe
von Platingruppenmetallen können ebenfalls in Imprägnierlösungen Anwendung finden, hierzu gehören insbesondere
Arimoniumchloroplatinat, Bromplatinsäure, Platintrichlorid,
Platintetrachlorid-Hydrat, Platindichlorcarbonyldichlorid, Dinitrodiaminoplatin, Natriumtetranitroplatinat(II), Palladiumchlorid,
Palladiumnitrat, Palladiumsulfat, Diamminpalladium(II)-hydroxyd, Tetramminpalladium(II)-Chlorid, Hexamminrhodiumchlorid,
Rhodiumcarbonylchlorid, Rhodiumtrichlorid-Hydrat, Rhodiumnitrat, Natriumhexachlorrhodat(III), Natriumhexanitrorhodat(III)
, Iridiumtribroinid, Iridiumdichlorid, Iridiumtetrachlorid, Natriumhexanitroiridat(III), Kalium-
oder Natriumchloriridat, Kaliumrhodiumoxalat und analoge
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Verbindungen. Die Verwendung einer Platin-, Iridium-, Rhodium- oder Palladiumchloridverbindung, wie z.B. Chlorplatin-,
Chloriridium- oder Chlorpalladiumsäure oder Rhodiumtrichlorid-Hydrat, wird bevorzugt, da dies die Einbringung
sowohl der Platingruppenmetallkomponenten als auch mindestens einer geringeren Menge der Halogenkomponente in einer
einzigen Stufe vereinfacht. Chlorwasserstoff, Salpetersäure
oder eine ähnliche Säure wird im allgemeinen auch zu der Imprägnierlösung zugegeben, um die Einführung der Halogenkomponente
und die gleichmäßige Verteilung der Metallkomponenten durch das gesarate Trägermaterial weiter zu vereinfachen.
Ferner wird es im allgemeinen bevorzugt, das Ziegler-Aluminiumoxyd-Trägermaterial
zu imprägnieren, nachdem es calciniert worden ist, um die Gefahr eines Herauswaschens
von wertvollen Platin- oder Palladiumverbindungen zu beseitigen oder so gering wie möglich zu halten. In manchen
Fällen kann es jedoch auch vorteilhaft sein, das Ziegler-Aluminiumoxyd-Trägermaterial
zu imprägnieren, wenn es in einem gelierten Zustand, als plastischer Teig oder in einem
getrockneten Zustand vorliegt.
Ein zweiter wesentlicher Bestandteil der sauren Mehrmetallkatalysatorzusammensetzung der Erfindung ist eine
sulfidierte Rheniumkomponente. Wenngleich diese Komponente anfänglich in die Katalysatorzusammensetzung in vielen verschiedenen
zersetzbaren Formen eingeführt werden kann, wurde grundsätzlich gefunden, daß ein äußerst vorteilhafter
und katalytisch aktiver Zustand für diese Komponente in einem Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren in Verbindung
mit dem vorgeschriebenen Ziegler-Aluminiumoxyd-Trägermaterial
der sulfidierte Zustand ist. Demgemäß ist es ein Schlüsselmerkmal der Erfindung, daß ein v/esentlicher Anteil der Rheniumkomponente
in der endgültigen Katalysatorzusammensetzung in einem sulfidierten Zustand anwesend ist. Insbesondere
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wird hierzu Schwefel in Form von Sulfid in die Katalysatorzusairunensetzung
in genügender Menge einverleibt, daß sich ein Atomverhältnis von Schwefel zu Rhenium von mindestens
0,5 : 1 und vorzugsweise 0,5 : 1 bis 1,5 : 1 oder darüber ergibt. Die nachfolgend beschriebenen Oxydations-, Reduktionsund
selektiven Sulfidierungsstufen, die im Zuge der Herstellung
der erfindungsgemäßen Katalysatorzusammensetzung durchgeführt werden, sind spezifisch darauf abgestellt, zu
gewährleisten, daß dieser sulfidierte Rheniumzustand für diese Komponente erzielt wird. Hervorragende Ergebnisse werden
erhalten, wenn die Zusammensetzung vor der selektiven Sulfidierung die Gesamtmenge der Rheniumkomponente im elementaren
metallischen Zustand enthält, da hierdurch die rasche und vollständige Umwandlung der Rheniumkomponente in
die gewünschte sulfidierte Rheniumform bei der nachstehend beschriebenen Sulfidierungsstufe erleichtert wird. Alle verfügbaren
Anhaltspunkte deuten darauf hin, daß die bevorzugte Herstellungsweise, wie sie im einzelnen in dem späteren Beispiel
1 beschrieben ist, zu einem Katalysator führt, bei dem ein wesentlicher Teil des darin enthaltenen Rheniums im
sulfidierten Zustand vorliegt. Die sulfidierte Rheniumkomponente kann in der Katalysatorzusammensetzung in irgendeiner
Menge angewendet werden, die katalytisch wirksam ist, wobei die bevorzugte Menge etwa 0,01 bis etwa 2 Gewichtsprozent
der Katalysatorzusammensetzung, berechnet als Element, beträgt. Normalerweise werden die besten Ergebnisse mit etwa
.0,05 bis etwa 1 Gewichtsprozent Rhenium erzielt. Vorzugsweise wird die im Einzelfall angewendete Menge an Rhenium in Abhängigkeit
von der Menge der Platingruppenmetallkomponente nach Ilaßgabe des Atoinverhältnisses gewählt, so daß die Katalysatorzusamrr.ensetzung
ein Atomverhältnis von Rhenium zu Platingruppenmetall von 0,05 : 1 bis 10 : 1 und insbesondere
0,2 : 1 bis 5 : 1 aufweist.
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Die Rheniumkomponente kann in die Katalysatorzusammensetzung in irgendeiner Weise einverleibt werden, die
zu einer weitgehend gleichmäßigen Verteilung des Rheniums durch das gesamte Trägermaterial führt, z.B. durch gemeinsame
Fällung, Ionenaustausch, gemeinsame Extrusion, gemeinsame Gelierung oder durch Imprägnierung. Ferner kann sie
in irgendeiner Stufe der Herstellung der Katalysatorzusammensetzung
eingeführt werden, entweder während der Herstellung des Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterials oder danach, und
die im Einzelfall angewendete spezifische Methode der Einführung ist offensichtlich nicht entscheidend. Jedoch werden
die besten Ergebnisse erzielt, wenn die Rheniumkomponente weitgehend gleichmäßig durch das gesamte Ziegler-Aluminiumoxyd-Trägermaterial
in einer verhältnismäßig kleinen Teilchengröße verteilt wird, und demgemäß werden jene Arbeitsmethoden
bevorzugt, von denen bekannt ist, daß sie zu einer Katalysatorzusammensetzung mit einer solchen weitgehend
gleichmäßigen Verteilung führen. Eine brauchbare Arbeitsweise zur Einverleibung der Rheniumkomponente in die Katalysatorzusammensetzung
bedient sich der Zugabe der Rheniumkomponente zu dem extrudierbaren Ziegler-Aluminiumoxyd-Teig
vor der Extrusion zu dem bevorzugten Extrudatmaterial. Diese Arbeitsweise umfaßt gewöhnlich die Zugabe einer löslichen
und zersetzbaren Rheniumverbindung, wie z.B. Perrheniumsäure oder einem Salz davon, zu dem Gemisch aus Ziegler-Aluminiumoxyd,
Wasser und Peptisiermittel, entweder bevor oder nach-.dem
das Gemisch zu einem extrudierbaren Teig verarbeitet worden ist. Das sich ergebende Gemisch aus der Rheniumkomponente
und dem Ziegler-Aluminiumoxyd-Tßig wird dann durch herkömmliche Extrusions-, Trocknungs- und Calcinierungsmaßnahmen
zu fertigen Extrudatteilchen verarbeitet. Eine besonders bevorzugte Arbeitsweise zur Einführung dieser Komponente
in die Katalysatorzusaromensetzung ist eine Imprägnie-
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rungsstufe, bei der das poröse Ziegler-Aluminiumoxyd-Trägermaterial
mit einer geeigneten rheniumhaltigen Lösung entweder vor, während oder nach der Calcinierung des Trägermaterials
imprägniert wird. Bevorzugte Imprägnierlösungen sind
wäßrige Lösungen von wasserlöslichen, zersetzbaren Rheniumverbindungen, wie z.B. Ammoniumperrhenat, Natriumperrhenat,
Kaliumperrhenat, Kalium-Rhenium-Oxychlorid, Kaliumhexachlororhenat(IV),
Rheniumchlorid, Rheniumheptoxyd und analoge Verbindungen. Ausgezeichnete Ergebnisse werden normalerweise
erzielt, wenn es sich bei der Imprägnierlösung um eine wäßrige Lösung von Perrheniumsäure handelt. Diese Komponente
kann dem Trägermaterial entweder vor oder gleichzeitig mit der Platingruppenmetallkomponente zugeführt werden. Hervorragende
Ergebnisse werden gewöhnlich erreicht, wenn diese Komponente gleichzeitig mit der Platingruppenmetallkomponente
einverleibt wird. Tatsächlich werden ausgezeichnete Ergebnisse mit einer einstufigen Imprägnierungsbehandlung unter
Verwendung einer wäßrigen sauren Lösung, die Chlorplatinsäure, Perrheniumsäure und Salzsäure enthält, zur Imprägnierung
eines calcinierten Extrudatmaterials, das aus dem Ziegler-Aluminiumoxyd in der vorausgehend beschriebenen Weise
gebildet worden ist, erzielt.
Die Halogenkomponente der selektiv sulfidierten sauren Mehrmetallkatalysatorzusammensetzung der Erfindung
ist besonders wichtig, wenn der Katalysator für die Reformierung eingesetzt v/erden soll. Wenngleich die Art und Weise
der chemischen Vereinigung der Halogenkomponente mit dem Trägermaterial im einzelnen nicht genau bekannt ist, wird
auf dem Fachgebiet üblicherweise die Halogenkomponente als mit dem Trägermaterial oder mit den anderen Bestandteilen
des Katalysators in Form des Halogenide vereinigt angesehen. Dieses gebundene Halogen kann aus Fluor, Chlor, Jod, Brom
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oder Gemischen davon bestehen. Hiervon werden Fluor und
insbesondere Chlor für die Zwecke der Erfindung bevorzugt. Das Halogen kann in das Ziegler-Aluminiumoxyd-Trägermaterial
in irgendeiner zweckdienlichen Weise einverleibt v/erden, entweder während der Herstellung des Trägers oder vor oder
nach der Einführung der anderen Komponenten. Beispielsweise kann das Halogen, in irgendeiner Stufe der Herstellung des
Trägermaterials oder zu dem calcinierten Trägermaterial, in Form einer wäßrigen Lösung einer geeigneten zersetzbaren
halogenhaltigen Verbindung, z.B. als Fluorwasserstoff, Chlorwasserstoff,
Bromwasserstoff, Ammoniumchlorid oder analoge Verbindungen, zugegeben werden. Die Halogenkomponente oder
ein Teil davon kann mit dem Trägermaterial während der Imprägnierung des Trägermaterials mit der Platingruppenmetall-
und/oder Rheniumkomponente vereinigt werden, z.B. durch Verwendung
eines Gemischs von Chlorplatinsäure und Chlorwasserstoff. In anderen Fällen kann das Ziegler-Aluminiumoxydpulver
vor der Verarbeitung des Pulvers zu dem Trägermaterial mit Halogen imprägniert werden oder es kann eine Halogenwasserstoff
säure, z.B. Salzsäure, als Peptisiermittel bei der oben erläuterten Extrusionsverarbeitung verwendet
werden. Für die Reformierung wird das Halogen mit dem Trägermaterial in einer genügenden Menge zur Erzeugung einer
endgültigen Katalysatorzusammensetzung, die etwa 0,1 bis
etwa 3,5 % und vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa 1,5 Gewichtsprozent Halogen enthält, berechnet als Element, vereinigt.
Bei Ausführungsformen zur Isomerisierung oder Hydrokrackung
wird es in allgemeinen bevorzugt, vergleichsweise größere !'!engen an Halogen in dem Katalysator vorzusehen, im Bereich
bis herauf zu etwa 10 Gewichtsprozent Halogen, berechnet als Element, und besonders bevorzugt etwa 1 bis etwa 5 Gewichtsprozent.
Es ist anzumerken, daß der vorgeschriebene Gehalt an Halogenkomponente in der erfindungsgercäßen Katalysator-
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Zusammensetzung während der Verwendung des Katalysators bei der Umwandlung von Kohlenwasserstoffen herbeigeführt
oder aufrechterhalten werden kann, indem man kontinuierlich oder periodisch eine zersetzbare halogenhaltige Verbindung
in die Reaktionszone einführt, beispielsweise ein organisches Chlorid, z.B. Ähtylendichlorid, Tetrachlorkohlenstoff
oder tert.-Butylchlorid, in einer Menge von etwa 1 bis 100 Gewichtsteilen-je-Iiillion, bezogen auf die
Kohlenwasserstoffbeschickung, und vorzugsweise etwa 1 bis
10 Gevichtsteilen-je-Million.
Bei Ausführungsformen der Erfindung, bei denen
die erfindungsgemäß vorgeschriebene selektiv sulfidierte
Mehrmetallkatalysatorzusammensetzung für die Dehydrierung von dehydrierbaren Kohlenwasserstoffen oder für die Hydrierung
von hydrierbaren Kohlenwasserstoffen benutzt wird, wird es bevorzugt, eine Alkali- oder Erdalkalimetallkomponente
in einer genügenden Menge, um die sich ergebende Katalysatorzusammensetzung nicht-sauer zu machen, in die
Katalysatorzusammensetzung einzubringen und die Halogenkomponente so gering wie möglich zu halten. Im einzelnen
wird dieser wahlweise anzuv/endende Bestandteil aus der Stoffgruppe der Verbindungen der Alkalimetalle Cäsium,
Rubidium, Kalium, Natrium und Lithium und der Verbindungen der Erdalkalimetalle Calcium, Strontium, Barium und Magnesium
gewählt. Allgemein v/erden bei diesen Ausführungsformen
gute Ergebnisse erzielt, wenn diese Komjionente 0,1 bis 5
Gewichtsprozent der Katalysatorzusammensetzung, berechnet als Elenente, darstelit. Diese wahlweise anzuv/endende
Alkali- oder Erdalkaliinetallkomponente kann in irgendeiner
zweckdienlichen Weise in die Katalysatorzusammensetzung einverleibt werden, wobei die Imprägnierung aus einer
wäßrigen Lösung einer geeigneten wasserlöslichen zersetzbaren Verbindung bevorzugt wird.
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Ein weiterer nicht zwingender sondern wahlweise anzuwendender Bestandteil für den selektiv sulfidierten
Mehnnetallkalatysator der Erfindung ist eine Friedel-Crafts-Metallhalogenidkomponente.
Ein solcher Bestandteil ist besonders brauchbar bei Ausführungsformen zur Kohlenwasserstoff
umwandlung nach der Erfindung, bei denen es bevorzugt wird, daß der eingesetzte Katalysator eine stark
saure oder krackende Funktion aufweist, beispielsweise bei Ausfuhrungsformen, bei denen Kohlenwasserstoffe mit dem
erfindungsgemäßen Katalysator hydrogekrackt oder isomerisiert "werden sollen. Zu geeigneten Metallhalogeniden des
Friedel-Crafts-Typs gehören insbesondere Aluminiumchlorid, Aluminiumbromid, Eisen(III)-chlorid, Eisen(III)-bromid,
Zinkchlorid und analoge Verbindungen, wobei die Aluminiumhalogenide
und insbesondere Aluminiumchlorid normalerweise die besten Ergebnisse herbeiführen. Allgemein kann dieser
wahlweise anzuwendende Bestandteil in die Katalysatorzusammensetzung der Erfindung nach irgendeiner der herkömmlichen
Arbeitsweisen zur Einführung von Metallhalogeniden dieses Typs einverleibt werden. Hervorragende Ergebnisse
v/erden jedoch normalerweise erzielt, wenn das Metallhalogenid auf die Oberfläche des Trägermaterials sublimiert
wird, insbesondere nach der bevorzugten Methode gemäß der US-PS 2 999 074. Die Metallhalogenidkomponente kann allgemein
in irgendeiner katalytisch wirksamen Menge zur Anwendung kommen, wobei ein Wert im Bereich von 1 bis 100 Gewichtsprozent
des Trägermaterials im allgemeinen bevorzugt wird.
Unabhängig von den Einzelheiten, wie die Komponenten des Katalysators mit dem Ziegler-Aluminiumoxyd-Trägermaterial
vereinigt werden, wird der endgültige Katalysator im allgemeinen bei einer Temperatur von 93 bis
31G0C während eines Zeitraums von typischerweise 1 bis
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24 Stünden oder mehr getrocknet und schließlich bei einer Temperatur von 371 bis 593°C in einer Luft- oder Sauerstoffatmosphäre
während eines Zeitraums von 0,5 bis über 10 Stunden calciniert oder oxydiert, um im wesentlichen die
Gesamtmengen der Ketal!komponenten in die entsprechende
Oxydform umzuwandeln. Da eine Ilalogenkomponente in dem Katalysator zur Anwendung kommt, werden die besten Ergebnisse
im allgemeinen erzielt, wenn der Halogengehalt des Katalysators während der Oxydationsstufe eingestellt und angepaßt
wird, indem man ein Halogen oder eine halogenhaltige Verbindung, wie HCl oder eine HCl-bildende Substanz, in die
angewendete Luft- oder Sauerstoffatmosphäre einbringt. Insbesondere
wird es bevorzugt, wenn die Halogenkomponente des Katalysators aus Chlor besteht, ein Molverhältnis von Wasser
zu HCl von 5 : 1 bis 100 : 1 während mindestens eines Teils der Oxydationsstufe anzuwenden, um den endgültigen
Chlorgehalt des Katalysators auf einen Wert im Bereich von 0,1 bis 3,5 Gewichtsprozent einzustellen. Vorzugsweise beträgt
die Dauer dieser Ilalogenierungsstufe 1 bis 5 Stunden.
Die sich ergebende oxydierte Katalysatorzusammensetzung
wird vor der nachstehend erläuterten selektiven Sulfidxerungsbehandlung vorzugsweise einer im wesentlichen
wasserfreien Reduktionsstufe unterzogen. Diese Reduktionsstufe wird so durchgeführt, daß im wesentlichen die Gesamtmengen
der Platingruppenmetallkomponente und der RheniumkompcnentG
in den entsprechenden elementaren metallischen •Zustand reduziert werden und eine weitgehend gleichmäßige
und feinteilige Dispergierung der Ketallkomponenten durch das gesamte Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterial sichergestellt
wird. Vorzugsweise v/ird in wesentlichen reiner und trockener Wasserstoff, insbesondere mit einem Gehalt von
weniger als 20 Volumenteilen-je-liillion Wasser, als Reduktionsmittel
für diese Behandlungsstufe verwendet. Das Reduk-
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tionsmittel wird mit dem oxydierten Katalysator bei Bedingungen
mit einer Reduktionstemperatur von 316 bis 649°C und einer Behandlungsdauer von 0,5 bis 10 Stunden oder mehr,
die eine Reduktion im wesentlichen der Gesamtmengen der Platingruppenmetallkomponente und der Rheniumkomponente
in den elementaren metallischen Zustand bewirken, in Berührung gebracht. Diese Vorreduktionsstufe kann an Ort und
Stelle als Teil der Anfahrmaßnahmen für ein Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators durchgeführt werden, wenn die entsprechenden
Vorkehrungen zur Vortrocknung der Anlage bis zu einem im wesentlichen wasserfreien Zustand getroffen
werden und wenn ein im wesentlichen wasserfreies wasserstoff halt iges Reduktionsgas verwendet wird.
Ein maßgebliches Merkmal der Erfindung ist eine selektive Sulfidierungsbehandlung, durch die ein wesentlicher
Teil der Rheniumkomponente des erfindungsgemäßen Katalysators in einen sulfidierten Zustand umgewandelt
wird, während gleichzeitig im wesentlichen die Gesamtmenge der Platingruppenmetallkomponente im elementaren metallischen
Zustand gehalten wird. Diese selektive Sulfidierungsstufe wird vorzugsweise mit der aus der Reduktionsstufe
anfallenden Katalysatorzusammensetzung durchgeführt. In manchen Fällen kann es möglich sein, diese SuIfidierungsstufe
direkt mit der oxydierten Katalysatorzusammensetzung unter gleichzeitiger oder nachfolgender selektiver Reduktion
der Platingruppenmetallkomponente durchzuführen. Für die Durchführung der selektiven SuIfidierungsstufe kommen
eine Reihe verschiedener Wege in Betracht. Nach einer Ausführungsform kann die Sulfidierungsstufe vor der Verwendung
des erfindungsgemäßen Katalysators bei der -Umwandlung von
Kohlenwasserstoffen ausgeführt werden, indem man den aus der Reduktionsstufe erhaltenen reduzierten Katalysator
selektiv sulfidiert. Nach einer anderen Arbeitsweise kann
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die Sulfidierung während des Anfahrens des Verfahrens durch Einbringen eines Sulfidierungsmittels in den Reaktor, der
den reduzierten Katalysator enthält, vorgenommen werden. Nach noch einer anderen Arbeitsweise kann die Sulfidierungsstufe
zu irgendeinem Zeitpunkt, nach^dem das den beschriebenen
Katalysator verwendende Verfahren angefahren und bei Kohlenwasserstoffumwandlungsbedingungen in einen gleichbleibenden
Zustand gebracht worden ist, durchgeführt werden.
In allen Fällen umfaßt diese selektive Sulfidierungsbehandlung vorzugsweise die folgenden gemeinsamen Elemente:
(1) Verwendung eines geeigneten schwefelhaltigen zersetzbaren Sulfidierungsmittels, das keinen Sauerstoff enthält
und das zur Umwandlung eines Metalls in ein Metallsulfid beim Inberührung^treten mit dem Metall unter Sulfidierungsbedingungen
in der Lage ist; (2) Anwendung von SuIfidierungsbedingungen
mit einer Temperatur von 10 bis 593°C, vorzugsweise 343 bis 566°C, einer Kontaktzeit von 0,1 bis
100 Stunden, vorzugsweise 0,5 bis 50 Stunden, und einem genügenden Druck zur Herbeiführung eines hinreichend guten
Kontakts zwischen dem zu sulfidierenden Katalysator und dem SuIfidierungsmittel; (3) Einbringung einer Menge an Schwefel
in den Katalysator, die genügt, um mindestens einen wesentlichen Anteil der katalytisch verfügbaren Rheniumkomponente
in einen sulfidierten Zustand umzuwandeln; im allgemeinen handelt es sich dabei um eine Menge, die deutlich geringer
ist als die stöchiometrische Menge zur Bildung von Rhenium-•sulfid
aus dem gesamten in dem Katalysator enthaltenen Rhenium, und die typischerweise genügt, um ein Atomverhältnis
von Schwefel zu Rhenium von mindestens 0,5 : 1 und vorzugsweise 0,5 : 1 bis 1,5 : 1 herbeizuführen.
In Verbindung damit ist es ein wesentliches Merkmal der Sulfidierungsbehandlung, die Menge des in dem Katalysator
anwesenden Schwefels sorfältig so einzustellen, daß
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im wesentlichen sämtlicher Schwefel mit der Rheniumkomponente und kein Schwefel mit der Platingruppenmetallkomponente
vereinigt ist. Es wurde gefunden, daß dieses Merkmal vorzugsweise auf einem der nachstehenden beiden Wege zu
erfüllen ist. Für den ersten Weg ist maßgeblich, daß Rhenium eine stärkere Affinität für Schwefel hat, als ein
Platingruppenmetall, und demgemäß sulfidiertes Rhenium sich nicht in einem nennenswerten Ausmaß unter Bedingungen zersetzt,
bei denen ein Platingruppenmetallsulfid einer vollständigen
Zersetzung unterliegt. Demzufolge kann der gewünschte Zustand herbeigeführt werden, indem man Sulfid
in einer Menge im Überschuß über die Menge zuführt, die zur Bildung der gewünschten Rhenium-Schwefel-Kombination erforderlich
ist, und danach den Überschuß durch eine geeignete Zersetzungsstufe für Platingruppenmetallsulfid entfernt,
etwa indem man den übersulfidierten Katalysator einer Abstreifbehandlung
mit schwefelfreiem Wasserstoff oder einem Gemisch von schwefelfreiem Wasserstoff und Kohlenwasserstoffen
bei einer Temperatur von 371 bis 593°C unterwirft, bis keine weitere Entwicklung von Schwefelwasserstoff festgestellt
wird. Der zweite Weg macht sich die Erkenntnis zunutze, daß eine zu beobachtende Reaktion in einem Verfahren
zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen, die durch elementares
metallisches Rhenium katalysiert wird, die Hydrogenolyse von Kohlenwasserstoffen unter Erzeugung von Methan ist.
Demgemäß kann die einzubringende Menge an Schwefel bestimmt werden, indem man ein Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren
mit dem unsulfidierten Katalysator anfährt und die Erzeugung von Methan, entweder als solche oder wie sie in Form
der Wasserstoff reinheit des Rückführg'ases zum Ausdruck kommt, überwacht, wenn das Sulfidierungsmittel in verhältnismäßig
kleinen Kengen in die Reaktionszone eingebracht wird. Die richtige Menge an Schwefel in dem Katalysator ist dann gerade
an dem Punkt erzielt, an dem die Methanerzeugung nicht
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mehr auf weitere Schwefelzuführung anspricht, d.h. wenn die Methanerzeugung auf einen vergleichsweise niedrigen
gleichbleibenden Wert abgefallen ist.
In jedem Falle wird das verwendete Sulfidierungsmittel vorzugsweise aus den folgenden Substanzen gewählt:
Schwefelwasserstoff, aliphatische Mercaptane, z.B. Äthylmercaptan,
Propylmercaptan, tert.-Butylmercaptan oder Äthylenbimercaptan, aromatische Mercaptane, z.B. Thiophenol
und Derivate, naphthenische Mercaptane, aliphatische Sulfide, aliphatische Disulfide, aliphatische Dithiosäuren,
aliphatische Thioaldehyde und Thioketone, sowie analoge schwefelhaltige Verbindungen. Das bevorzugte Sulfidierungsmittel
ist Schwefelwasserstoff.
Sobald einmal der sulfidierte Rheniumzustand in der Katalysatorzusammensetzung erreicht ist, ist er verhältnismäßig
beständig, insbesondere wenn das Rhenium gleichmäßig auf dem Trägermaterial verteilt ist, wie das erfindungsgemäß
der Fall ist. Nichtsdestoweniger liegt es im Rahmen der Erfindung, kontinuierlich oder periodisch eine
sehr kleine Menge an Schwefel in die den erfindungsgemäßen selektiv sulfidierten Katalysator enthaltende Reaktionszone
einzubringen, um den gewünschten sulfidierten Rheniumzustand aufrechtzuerhalten; normalerweise kommt hierfür eine Zugabe
des Sulfidierungsmittels in einer genügenden Menge, um 0,1 bis 20 Gewichtsteile-je-Million Schwefel in dem Kohlenwasserstoff
einsatzmaterial vorzusehen, vorzugsweise 0,2 bis 10 Gewichtsteile-je-Million, in Betracht.
Bei der Arbeitsweise, bei der die Sulfidierungsstufe
durchgeführt wird, während das den Katalysator benutzende Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren angefahren
wird oder bereits eine Zeit lang in Betrieb ist, kann das Sulfidierungsmittel zu dem Einsatzmaterial, dem dem Verfah-
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ren. zugeführten Wasserstoffstrom oder beiden diesen Materialströmen
zugesetzt oder unabhängig in den den Katalysator enthaltenden Reaktor eingebracht werden.
Bei dem Verfahren der Erfindung werden ein Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial
und Wasserstoff mit dem vorgeschriebenen, selektiv sulfidierten sauren Mehrmetallkatalysator
in einer Kohlenwasserstoffumwandlungszone in Berührung gebracht. Dies kann unter Verwendung des Katalysators
als Festbett, als sich bewegendes Bett, als fluidisiertes
oder Wirbelschichtbett oder in einer ansatzweisen Betriebsweise erfolgen. Im Hinblick auf die Gefahr von Abriebsverlusten
des wertvollen Katalysators und andere bekannte betriebliche Vorteile wird es jedoch bevorzugt, entweder mit
einem Festbettsystem oder mit einem dichphasigen Bewegtbettsystem, etwa wie es in der US-PS 3 725 249 erläutert
ist, zu arbeiten. Weiterhin kann es gegebenenfalls in Betracht kommen, die Umsetzung in Gegenv/art eines physikalischen
Gemischs von Teilchen aus dem Katalysator gemäß der Erfindung und Teilchen eines herkömmlichen bifunktionellen
Katalysators nach dem Stand der Technik durchzuführen. Bei einem Festbettsystem werden ein waseerstoffreiches Gas
und das Einsatzmaterial durch irgendwelche zweckdienlichen Heizeinrichtungen auf die gewünschte. Reaktionstemperatur
vorerhitzt und dann in eine Umwandlungszone geleitet, die
ein Festbett des selektiv sulfidierten sauren Mehrmetallkatalysators enthält. Es ist klar, daß die Umwandlungszone
aus einem Reaktor oder aus mehreren getrennten Reaktoren mit geeigneten zwischengeschalteten Einrichtungen zur Gewährleistung,
daß die erwünschte Umwandlungstemperatur am Eintritt zu jedem Reaktor aufrechterhalten wird, bestehen
kann. Weiterhin können die Reaktionsteilnehmer in Aufwärts-, Abwärts- oder Radialfluß mit dem Katalysatorbett in Berührung
gebracht werden, wobei die letztgenannte Arbeitsweise bevorzugt wird. Ferner können die Reaktionsteilnehmer in
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flüssiger Phase, in flüssig-dampfförmiger Mischphase oder in der Dampfphase vorliegen, wenn sie mit dem Katalysator
in Berührung treten, wobei zumeist die besten Ergebnisse mit einer Arbeitsweise in der Dampfphase erzielt werden.
Im Falle der Verwendung des selektiv sulfidierten sauren Ilehrmetallkatalysators der Erfindung in einem Reformierverfahren
weist die Reformieranlage typischerweise eine
Reformierzone mit einem oder mehreren Festbetten oder dichtphasigen
Bewegtbetten des Katalysators auf. Bei einer Mehrbettanlage liegt es natürlich im Rahmen der Erfindung, den
erfindungsgemäßen Katalysator in nicht allen Betten vorzusehen, wobei dann ein herkömmlicher bifunktioneller Katalysator
in den restlichen Betten benutzt wird. Die Reformierzone kann einen Reaktor oder mehrere getrennte Reaktoren
mit zweckdienlichen Heizeinrichtungen zwischen den Reaktoren aufweisen, um dem endothermen Charakter der in jedem
Katalysatorbett stattfindenden Reaktionen Rechnung zu tragen. Der der Reformieranlage zugeführte Kohlenwasserstoffbeschikkungsstronv
umfaßt Kohlenwasserstofffraktionen, die innerhalb des Benzinbereiches siedende Naphthene und Paraffine enthalten.
Bevorzugt werden solche Einsatzmaterialien, die im wesentlichen aus Naphthenen und Paraffinen bestehen, wenngleich
in manchen Fällen auch Aromaten und/oder Olefine anwesend sein können. Zu dieser bevorzugten Gruppe von Einsatzmaterialien
gehören Straightrun-Benzine, Naturbenzine,
synthetische Benzine, teilweise reformierte Benzine und ähnliche Fraktionen. Andererseits ist es häufig auch vorteilhaft,
thermisch oder katalytisch gekrackte Benzine oder höher siedende Fraktionen davon zuzuführen. Gemische von
Straightrun- und gekrackten Benzinen können ebenfalls vorteilhaft verarbeitet werden. Bei dem Benzineinsatzmaterial
kann es sich um ein den vollen Siedebereich überdeckendes Benzin mit einem Anfangesiedepunkt von 10 bis 66°C und einem
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Siedeende im Bereich von 163 bis 218°C oder um eine ausgewählte
Fraktion davon - im allgemeinen eine höhersiedende Fraktion, wie sie gewöhnlich als Schwerbenzin bezeichnet
wird, beispielsweise ein Schwerbenzin im Siedebereich von C7 bis 2O4°C - handeln. In manchen Fällen ist es auch vorteilhaft,
reine Kohlenwasserstoffe oder Gemische von Kohlenwasserstoffen, die aus Kohlenwasserstoffdestillaten extrahiert
worden sind und in Aromaten umgewandelt werden sollen, beispielsweise geradkettige Paraffine, als Einsatzmaterial
zuzuführen. Vorzugsweise sollten derartige Einsatzmaterialien nach herkömmlichen katalytischen Vorbehandlungsmethoden,
z.B. Hydrofinierung, hydrierende Behandlung, Hydrodesulfurierung usw., vorbehandelt sein, um im wesentlichen
alle schwefelhaltigen, stickstoffhaltigen und wassererzeugenden
Verunreinigungen daraus zu entfernen und jegliche gegebenenfalls darin vorliegenden Olefine zu sättigen.
Bei anderen Ausführungsformen zur Kohlenwasserstoff
umwand lung kommen Einsatzmaterialien herkömmlicher Art in Betracht, wie sie üblicherweise für die im einzelnen
durchzuführende Art der Kohlenwasserstoffumwandlung verwendet werden. Beispielsweise kann es sich bei einer typischen
Ausführungsform zur Isomerisierung bei dem Einsatzmaterial um eine paraffinische Beschickung handeln, die reich an
Kormalparaffinen mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, oder um
eine an Normalbutan reiche Beschickung oder um eine an η-Hexan reiche Beschickung oder um ein Gemisch von Xylolinomeren
oder um eine olefinhaltige Beschickung oder ähnliche
Einsatzmaterialien. Bei einer Ausführungsform zur Dehydrierung kann das Einsatzmaterial irgendeiner der bekannten
dehydrierbaren Kohlenwasserstoffe sein, z.B. eine aliphatische
Verbindung mit 2 bis 30 Kohlenstoffatomen je Molekül,
ein Normalparaffin mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen, eine
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alky!aromatische Verbindung mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen,
ein Naphthen oder ähnliche Verbindungen. Bei Verfahrensweisen zur Hydrokrackung handelt es sich bei dem Einsatzmaterial
normalerweise um ein Gasöl, ein schv/eres gekracktes
Kreislauföl oder analoge Substanzen. Ferner können Alkylaromaten, Olefine und Naphthene bequem unter Verwendung
des Katalysators der Erfindung isomerisiert werden. Weiterhin können reine Kohlenwasserstoffe oder im wesentlichen
reine Kohlenwasserstoffe unter Verwendung des sauren Mehrmetallkatalysators der Erfindung nach irgendeinem der
bekannten und mit einem bifunktionellen Katalysator durchgeführten
Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren in wertvollere
Produkte umgewandelt werden.
Bei einer Verfahrensdurchführung zur Reformierung wird es allgemein bevorzugt, die neuartige selektiv sulfidierte
saure Fehrmetallkatalysatorzusammensetzung der Erfindung in einer im wesentlichen wasserfreien Umgebung zur
Anwendung zu bringen. Wichtig für die Erzielung dieses Zustands in der Reformierzone ist die überwachung und Steuerung
des Wassergehalts in dem Einsatzmaterial und dem Wasserstoff strom, die der Reaktionszone zugeführt v/erden. Die
besten Ergebnisse werden normalerweise erzielt, wenn die Gesamtmenge an Wasser, die aus irgendeiner Herkunftsquelle
in die Umwandlungszone gelangt, auf einem Wert unterhalb
20 Teile-je-Million und vorzugsweise unterhalb 5 Teile-je-I-'illion,
ausgedrückt als Gewicht des äquivalenten Wassers -in Einsatzinaterial, gehalten v/ird. Allgemein kann dies
durch sorgfältige Steuerung des im Einsatzmaterial und in dem Viasserstoff strom anwesenden Wassers erreicht werden.
Das Einsatzmaterial kann unter Heranziehung beliebiger ZV/eckdienlicher Trocknungsmaßnahmen, wie sie auf dem Fachgebiet
bekannt sind, getrocknet werden, z.B. mittels herkömmlicher fester Adsorptionsmittel, die eine hohe Selekti-
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vität für Wasser aufweisen, beispielsweise kristalline Natrium- oder Calciumaluminosilikate, Siliciumdioxydgel,
aktiviertes Aluminiumoxyd, Molekularsiebe, wasserfreies Calciumsulfat, Natrium hoher Oberflächengröße und ähnliche
Adsorptionsmittel. Weiterhin kann der Wassergehalt des Einsatzmaterials durch entsprechende Abstreifbehandlungen
in einer Fraktionierkolonne oder einer ähnlichen Einrichtung eingestellt werden. In manchen Fällen kann eine Kombination
von Adsorptionsmitteltrocknung und Destillationstrocknung mit Vorteil zur Herbeiführung einer annähernd
vollständigen Entfernung von Wasser aus dom Einsatzmaterial Anwendung finden. Nach einer besonders bevorzugten Arbeitsweise
wird das Einsatzmaterial auf einen Gehalt entsprechend weniger als 5 Gewichtsteile-je-Million Wasser getrocknet,
wobei unter Wasser auch äquivalente Verbindungen, berechnet als Wasser, zu verstehen sind. Im allgemeinen wird es bevorzugt,
den in die KohlenwasserstoffUmwandlungszone eintretenden
Wasserstoffstrom bei einem Wassergehalt von etwa 10 Volumenteilen-je-Million oder weniger und besonders
bevorzugt etwa 5 Volumentelle-je-Million oder weniger zu
halten. Wenn der Wassergehalt in dem Wasserstoffstrom zu hoch ist, kann eine Trocknung in bequemer Weise durch Inberührungbringen
des WasserstoffStroms mit einem geeigneten Trocknungsmittel, z.B. einem der oben genannten Trocknungsmittel,
vorgenommen werden.
Bei der Verfahrensdurchführung zur Reformierung • wird ein Ausflußstrom aus der Reformierzone abgezogen und
durch eine Kühleinrichtung zu einer Trennzone geleitet, die normalerweise.bei einer Temperatur zwischen -4 und 66 C
gehalten wird und in der ein wasserstoffreicher Gasstrom von einem hochoktanigen flüssigen Produktstrom, der gewöhnlich
als unstabilisiertes Reformat bezeichnet wird, abgetrennt wird. Wenn der Wassergehalt in dem Wasserstoffstrom
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ausserhalb des vorstehend angegebenen Bereichs liegt, wird mindestens ein Teil dieses wasserstoffreichen Gasstroms
aus der Trennzone abgezogen und durch eine Adsorptionszone geleitet, die ein für Wasser selektives Adsorptionsmittel
enthält. Der sich ergebende, im wesentlichen wasserfreie Wasserstoffstrom kann dann durch geeignete Verdichtungseinrichtungen
zu der Reformierzone zurückgeleitet werden. Die flüssige Phase aus der Trennzone wird gewöhnlich abgezogen
und in üblicher Weise in einer Fraktionieranlage behandelt, um die Butankonzentration einzustellen und hierdurch die
Flüchtigkeit des sich ergebenden Reformats am Frontende des Siedebereichs zu steuern.
Die Betriebsbedingungen, die bei den verschiedenen Verfahrensdurchführungen der Erfindung zur Kohlenwasser
stoff umwandlung angewendet werden, entsprechen im allgemeinen den Betriebsbedingungen, wie sie auch herkömmlicher·
weise für die im Einzelfall durchzuführende Reaktion oder Kombination von Reaktionen Anwendung finden. Geeignete Betriebsbedingungen
für die Alkylaromaten-, Olefin- und Paraffinisomerisierung umfassen beispielsweise eine Temperatur
von O bis 5380C, vorzugsweise etwa 24 bis 3160C, einen
Druck von Atmosphärendruck bis 100 Atmosphären, ein Wasser-' stoff/Kohlenwasserstoff-Molverhältnis von etwa 0,5 : 1 bis
etwa 20 : 1, und eine stündliche Raumströmungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit von 0,2 bis 10 h" . Zu geeigneten Dehydrierungsbedingungen
gehören eine Temperatur von 371 bis 677°C, ein Druck von 0,1 bis 10 Atmosphären, eine stündliche
Raumströmungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit von 1 bis 40, und ein Wasserstoff/Kohlenwasserstoff-Molverhältnis von
etwa 1 : 1 bis 20 : 1. Typische Hydrokrackbedingungen umfassen einen Druck von 35 bis 205 Atmosphären, eine Temperatur
von 204 bis 482°C, eine stündliche Raumströmungsge-
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schwindigkeit der Flüssigkeit von etwa 0,1 bis etwa 10,
und ein Verhältnis von Wasserstoff zu Einsatzmaterial von 178 bis 1780 Volumenteilen/Volumenteil (V/V).
Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung der Reformierung wird der angewendete Druck im Bereich von
1 bis 69 Atmosphären gewählt, wobei der bevorzugte Druck 4,4 bis 42 Atmosphären beträgt.,Besonders gute Ergebnisse
werden bei niedrigem oder mäßigem Druck erzielt, nämlich einem Druck von 7,8 bis 31,6 Atmosphären. Tatsächlich stellt
es einen besonderen Vorteil der Erfindung dar, daß sie einen stabilen Betrieb bei niedrigeren Drücken erlaubt, als sie
bisher mit Erfolg in sogenannten "kontinuierlichen" Reformierverfahren,
d.h. Reformierungen über BetriebsZeiträume
entsprechend 5,25 bis 70 oder mehr m Einsatzmaterial je kg Katalysator - ohne Regeneration (15 bis 200 oder mehr bärreis
Einsatzmaterial je pound Katalysator), mit herkömmlichen Platin-Rhenium-Katalysatorsystemen
angewendet worden sind. Mit anderen Worten., der selektiv sulfidierte saure Mehrmetallkatalysator
der Erfindung gestattet die Betriebsdurchführung eines kontinuierlichen Reformierverfahrens bei niedrigerem
Druck, d.h. 7,8 bis etwa 24,8 Atmosphären, mit etwa der gleichen oder einer besseren Katalysatorlebensdauer vor einer
Regeneration, als sie bisher mit herkömmlichen Platin-Rhenium-Katalysatoren bei höherem Druck, z.B. 21,4 bis 41,8
Atmosphären, erzielt worden ist. Umgekehrt ermöglichen es die aussergewöhnlichen Aktivitäts- und Aktivitäts-Stabilitäts-Eigenschaften
des erfindungsgemäß eingesetzten Katalysators im Vergleich zu einem herkömmlichen Platin-Rhenium-Katalysator
bei Reformierungen, die bei Drücken von 21,4 bis 41,8 Atmosphären durchgeführt werden, eine wesentlich
gesteigerte Katalysatorlebensdauer zu erzielen, bevor eine Regeneration erforderlich wird.
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Die für eine Reformierung mit dem erfindungsgemäß
eingesetzten Katalysator erforderliche Temperatur ist beträchtlich niedriger als die Temperatur, die für eine entsprechende
Reformierung unter Verwendung eines hochwertigen herkömmlichen Platin-Rhenium-Katalysators erforderlich ist.
Dieses bedeutsame und vorteilhafte Merkmal der Erfindung ist eine Folge der überlegenen Aktivität des selektiv sulfidierten
sauren Mehrmetallkatalysators gemäß der Erfindung für die oktanzahlverbessernden Reaktionen, die bei einem
typischen Reformierverfahren bevorzugt herbeigeführt werden. Allgemein erfordert eine Reformierung gemäß der Erfindung
eine Temperatur im Bereich von 413 bis 593°C und vorzugsweise 454 bis 5660C. Wie das auf dem Gebiet der kontinuierlichen
Reformierung allgemein bekannt ist, wird die anfängliche Temperatur innerhalb dieses breiten Bereiches in erster
Linie nach Maßgabe der gewünschten Oktanzahl des Reformatprodukts unter Berücksichtigung der Eigenschaften des Einsatzmaterials
und des Katalysators gewählt. Normalerweise wird die Temperatur danach während des Betriebs dann langsam
gesteigert, um die unvermeidlich eintretende allmähliche Desaktivierung zu kompensieren und ein Produkt konstanter
Oktanzahl zu erzeugen. Dabei stellt es ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung dar, daß nicht nur die erforderliche
Anfangstemperatur niedriger ist, sondern auch die Steigerungsrate,
mit der die Temperatur zur Aufrechterhaltung eines Produkts konstanter Oktanzahl gesteigert wird, für die
Katalysatorzusammensetzung der Erfindung mindestens so gut oder sogar besser ist als für eine äquivalente Betriebsdurchführung mit einem hochwertigen Platin-Rhenium-Katalysatorsystem
nach den": Stand der Technik, beispielsweise einem nach den Lehren der US-PS 3 415 737 hergestellten Katalysator.
Weiterhin sind für den Katalysator der Erfindung die mittlere Cj-+-Ausbeute und die CY^-Ausbeutestabilität wesentlich
besser als für diesen hochwertigen Zweimetall-Refor-
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mierkatalysator nach dem Stand der Technik. Die überlegenen
Aktivitäts-, Selektivi'täts- und Stabilitätseigenschaften des Katalysators der Erfindung können auf mehreren sehr vorteilhaften
Wegen ausgenutzt werden, um eine erhöhte Leistungsfähigkeit eines katalytischen Reformierverfahrens, verglichen
mit der Leistungsfähigkeit, die in einer entsprechenden Betriebsweise mit einem Platin-Rhenium-Katalysator nach
dem Stand der Technik erreicht wird, zu erzielen; einige dieser Gesichtspunkte sind: (1) Die Oktanzahl des C5 -Produkts
kann gesteigert werden, ohne daß dies auf Kosten der mittleren C5+-Ausbeute und/oder der nutzbaren Katalysatorbetriebsdauer
erfolgt. (2) Die Dauer der Betriebsdurchführung, bevor eine Regeneration notvjendig wird, d.h. die Katalysatorbetriebszeit
oder nutzbare Lebensdauer des Katalysators in dem Betriebszyklus, kann gesteigert werden. (3) Die
C_ -Ausbeute kann weiter gesteigert werden durch Verringerung des mittleren Reaktordrucks, ohne Änderung der nutzbaren
Katalysatorbetriebsdauer. (4) Die Investitionskosten können ohne irgendein Opfer an nutzbarer Katalysatorbetriebsdauer
oder an C1. -Ausbeute gesenkt v/erden durch Verringerung
des Rückführgasbedarfs, was Investitionskosten für Kompressorkapazität
einspart, oder durch Verringerung des anfänglichen Katalysatorfüllmengenbedarfs, was Katalysatorkosten
und Investitionskosten für die Reaktoren einspart. (5) Der Durchsatz kann ohne Opfer an nutzbarer Katalysatorbetriebsdauer
oder an Cr -Ausbeute beträchtlich erhöht werden, wenn genügend Erhitzerkapazität zur Verfügung steht.
Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchx-führung
der Reformierung wird weiterhin normalerweise genügend Wasserstoff angewendet, um eine Ilenge von 1 bis 20 Mol Wasserstoff
je Mol in die Reformierzone eintretende Kohlenwasserstoffe vorzusehen, wobei ausgezeichnete Ergebnisse erzielt
werden, wenn 2 bis 6 Mol Wasserstoff je Mol Kohlenwasser-
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stoffe verwendet werden. Die stündliche Raumströmungsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit wird bei der Reformierung im Bereich von 0,1 bis 10 gewählt, wobei ein Wert im Bereich
von 1 bis 5 bevorzugt wird. Tatsächlich ist es ein sehr vorteilhaftes Merkmal der Erfindung, daß sie die
Durchführung der Reformierung bei höheren stündlichen Raumströmungsgeschwindigkeiten der Flüssigkeit erlaubt,
als sie normalerweise bei einem kontinuierlichen Reformierverfahren mit einem hochwertigen herkömmlichen Platin-Rhenium-Reformierkatalysator
in stabilem Betrieb erreicht werden können. Dieser letztgenannte Gesichtspunkt ist von sehr
großer wirtschaftlicher Bedeutung, da er den Betrieb eines kontinuierlichen Reformierverfahrens bei gleicher Durchsatzleistung
mit einem geringeren Katalysatorbestand oder bei stark erhöhter Durchsatzleistung mit dem gleichen Katalysatorbestand,
verglichen mit einer Betriebsdurchführung unter Verwendung eines herkömmlichen Platin-Rhenium-Reformierkatalysators,
erlaubt, und dies ohne Opfer an Katalysatorlebensdauer vor Regeneration.
Ein Ziegler-Aluminiumoxyd-Trägermaterial in Form von Kügelchen mit einem Durchmesser von etwa 1,6 mm wurde
hergestellt durch gründliches Vermischen von feinteiligem alpha-Αluminiumoxydmonohydrat-Pulver (am Markt erhältlich
•unter der Bezeichnung Catapal SB alumina), das einen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von etwa 26 Gewichtsprozent hatte,
mit genügend Wasser zur Bildung eines Teiges mit einem Glühverlust bei 500°C von etwa 50 bis etwa 55 % und genügend
Salpetersäure zur Einbringung von etwa 3 bis etwa 4 Gewichtsprozent Salpetersäure je kg (pound) des von flüchtigen
Bestandteilen freien Aluminiumoxydpulvers, Durcharbeiten des sich ergebenden Gemische in einer mechanischen Misch-
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vorrichtung bei hinreichenden Bedingungen zur Bildung eines extrudierbaren Teiges, Extrudieren des anfallenden
Teiges durch Hindurchpressen des Teiges durch einen 1,6 mm Formungskopf und nachfolgendes Runden des erhaltenen Extrudats
in einer umlaufenden Trommel unter Bildung von kugelförmigen Teilchen mit einem Durchmesser von etwa 1,6 mm.
Die sich ergebenden kugelförmigen Extrudatteilchen wurden
danach etwa 2 Stunden lang bei einer Temperatur von etwa 121 bis 343 c getrocknet und dann bei einer Temperatur von
etwa 649°C während eines Zeitraums von etwa 1,5 Stunden calciniert. Es ergaben sich kugelförmige Teilchen eines
porösen Trägermaterials aus Ziegler-Aluminiumoxyd mit einer
2
Oberflächengröße von etwa 205 m /g, einem Porenvolumen von etwa 0,47 cm /g und einem scheinbaren Schüttgewicht von etwa 0,8 g/cm .
Oberflächengröße von etwa 205 m /g, einem Porenvolumen von etwa 0,47 cm /g und einem scheinbaren Schüttgewicht von etwa 0,8 g/cm .
Es wurde dann eine wäßrige Imprägnierlösung bereitet,
die Chlorplatinsäure, Perrheniumsäure und Chlorwasserstoff
enthielt. Die Teilchen aus dem Ziegler-Aluminiumoxyd wurden danach mit der Imprägnierlösung vermischt. Die Kengen
der in dieser Imprägnierlösung enthaltenen metallhaltigen Reagentien wurden so berechnet, daß sich eine endgültige
Katalysatorzusammensetzung mit einem Gehalt, berechnet als Elemente, von 0,25 Gewichtsprozent Platin und 0,25 Gewichtsprozent
Rhenium ergab. Um eine gleichmäßige Verteilung der Metallkomponenten durch das gesamte Trägermaterial sicherzustellen,
betrug die in der Imprägnierlösung verwendete -Menge an Salzsäure etwa 4 Gewichtsprozent der Ziegler-Aluminiumoxydteilchen.
Die Imprägnierungsstufe erfolgte durch Zugabe der Trägermaterialteilchen zu der Imprägnierlösung
unter ständigem Bewegen. Weiterhin war das Volumen der Lösung etwa gleich dem Schüttvolumen der Trägermaterialteilchen.
Die Imprägnierlösung wurde mit den Trägermaterialteilchen während eines Zeitraums von etwa 0,5 bis etwa 3 Stun-
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den bei einer Temperatur von etwa 210C in Berührung gehalten.
Danach wurde die Temperatur des Imprägnierungsgemischs auf etwa 1O7°c gesteigert und die überschüssige Lösung
in einem Zeitraum von etwa 1 Stunde abgedampft. Die sich ergebenden, getrockneten imprägnierten Teilchen wurden
dann etwa 0,5 Stunden lang einer Oxydationsbehandlung in einem trockenen schwefelfreien Luftstrom bei einer Temperatur
von etwa 566°C und einer stündlichen Raumströmungsgeschwindigkeit
des Gases von etwa 500 h" unterworfen. Diese Oxydationsstufe war darauf abgestellt, im wesentlichen
die Gesamtmengen der Platingruppenmetallkomponente und der Rheniumkomponente in die entsprechenden oxydischen
Formen umzuwandeln. Die anfallenden oxydierten Kügelchen wurden danach in einer Halogenbehandlungsstufe mit einem
schwefelfreien Luftstrom, der Wasser und Salzsäure in einem Molverhältnis von etwa 30 : 1 enthielt, etwa 2 Stunden lang
bei 566°C und einer stündlichen Raumströmungsgeschwindigkeit des Gases von 500 h in Berührung gebracht, um den
Halogengehalt der Katalysatorteilchen auf einen Wert von etwa 1 Gewichtsprozent einzustellen. Die halogenbehandelten
Kugeln wurden danach während eines weiteren Zeitraums von etwa 0,5 Stunden einer zweiten Oxydationsbehandlung
mit einem trockenen und schwefelfreien Luftstrom bei etwa 566°c und einer stündlichen Raumströmungsgeschwindigkeit
des Gases von 500 h unterworfen.
Die oxydierten und halogenbehandelten Katalysator-'teilchen
wurden dann einer trockenen Vorreduktionsbehandlung unterzogen, die darauf abgestellt war, im wesentlichen die
Gesamtmengen der Platinkomponente und' der Rheniumkomponente
in den entsprechenden elementaren metallischen Zustand zu reduzieren; hierzu wurden diese Teilchen etwa 1 Stunde lang
mit einem im wesentlichen kohlenwasserstoffreien und schwe-
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feifreien trockenen Wasserstoffstrom, der weniger als 5
Volumenteile-je-Million Wasser enthielt, bei einer Temperatur
von etwa 566°C (105O0F), einem Druck geringfügig
oberhalb Atmosphärendruck und einer Fließrate des Wasserstoffstroms durch die Katalysatorteilchen entsprechend einer
stündlichen Raumströmungsgeschwindigkeit des Gases von etwa 400 h in Berührung gebracht. Nach Vollendung dieser
Vorreduktionsstufe wurde der sich ergebende reduzierte Katalysator mit einem trockenen Gasstrom, der ein SuIfidierungsmittel
- bei dem erläuterten Beispiel Schwefelwasserstoff - und Wasserstoff enthielt, in einer SuIfidierungsstufe
in Berührung gebracht, die so gewählt und darauf abgestellt war, im wesentlichen die Gesamtmenge der Rheniumkomponente
und mindestens einen Teil der Platinkomponente in den entsprechenden Sulfidzustand umzuwandeln. Die Menge
des in diesem Gasstrom enthaltenen Sulfidierungsmittels betrug etwa 1,3 Molprozent des Gasstroms. Es wurden folgende
SuIfidierungsbedingungen angewendet: Eine Temperatur von etwa 566°C (1050°F), Atmosphärendruck, eine Raumgeschwindigkeit
von etwa 1800 h und eine Behandlungsdauer von etwa 30 Minuten. Die Schwefelmenge in Form von Sulfid, die
bei dieser Vorsulfidierungsstufe in die Katalysatorzusammensetzung
eingebracht worden war, wurde anschließend bestimmt; sie entsprach 0,1 Gewichtsprozent Schwefel, berechnet als
Element.
Der erhaltene sulfidierte Katalysator wurde dann •einer Schwefelabstreifbehandlung mit einem im wesentlichen
reinen Wasserstoffstrom bei Bedingungen zur Zersetzung von
Platinsulfid ohne Beeinträchtigung der sulfidierten Rheniumkomponente unterworfen. Diese Abstreifstufe wurde als Teil
des nachfolgend beschriebenen beschleunigten' Reformiertests mit diesem Katalysator durchgeführt, und zwar während des
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Anfahrens dieses Tests vor der Einspeisung der Beschickung.
Bei der Abstreifung wurden folgende Bedingungen eingehalten: Eine Temperatur von etwa 3710C, ein veränderlicher
Druck ζ v/i sehen 21,4 und 35,0 Atmosphären, und eine Behandlungsdauer
von etwa 3 Stunden. Eine beträchtliche weitere Schwefelabstreifung erfolgte während der Vortest- und Einregelungsperioden
für den nachstehend erläuterten beschleunigten Reformiertest, bei denen eine Beschickung niedrigen
Schwefelgehalts verwendet wurde. Als Ergebnis dieser Schwefelabstreifbehandlung,
die während des Anfahrens des erfindungsgeir.äßen Katalysators erfolgte, wurde ermittelt, daß
der Schwefelgehalt dieses Katalysators auf einen Spiegel absinkt, bei dem im wesentlichen sämtlicher in dem Katalysator
enthaltener Schwefel an die Rheniumkomponente gebunden ist und sich somit die vorstehend angegebene sulfidierte
Rheniumkomponente ergibt. Die Analyse einer Probe des erfindungsgemäßen
Katalysators, naclvdem der Katalysator dieser Schwefelabstreifbehandlung unterworfen worden war und
den Punkt erreicht hatte, wo sich die darin enthaltene Menge an Schwefel stabilisiert hat, ergab, daß das verbliebene
restliche Sulfid einem Atomverhältnis von Schwefel zu Rhenium von etwa 0,93 : 1 entsprach.
Der nach diesem Beispiel hergestellte, sulfidierte saure Mehrmetallkatalysator wird nachstehend als Katalysator
A bezeichnet; er enthielt, berechnet als Elemente, etwa 0,25 Gewichtsprozent Platin, etwa 0,25 Gewichtsprozent
Rhenium, etwa 1 Gewichtsprozent Chlorid und Schwefel gemäß den obigen Erläuterungen.
Um die selektiv sulfidierte saure Mehrmetallkatalysatorzusammensetzung
gemäß der Erfindung mit einem Kataly-
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sator nach dem Stand der Technik mit Platin und Rhenium
auf einem herkömmlichen Aluminiumoxydträger in einer Weise zu vergleichen, die die vorteilhafte Wechselwirkung einer
Kombination von Ziegler-Aluminiumoxyd und selektiver Sulfidierung
bei einem Platin-Rhenium-Katalysatorsystem deutlich erkennen läßt, wurde ein Vergleichsversuch durchgeführt zwischen
dem gemäß Beispiel 1 hergestellten, selektiv sulfidierten sauren Mehrmetallkatalysator, d.h. Katalysator A,
und einem Vergleichskatalysator, bei dem es sich um einen Zweimetall-Reformierkatalysator nach dem Stand der Technik
z.B. gemäß den Lehren der US-PS 3 415 737 handelte. Der Vergleichskatalysator wird nachstehend als Katalysator B bezeichnet.
Er bestand aus einer herkömmlichen Kombination einer Platinkomponente, einer Rheniumkomponente, einer
Chloridkomponente und einer Schwefelkomponente mit einem nach der öltropfmethode hergestellten gamma-Aluminiumoxydträgermaterial.
Gemäß Analyse enthielt diese Katalysatorzusammensetzung, berechnet als Elemente, 0,38 Gewichtsprozent
Platin, 0,38 Gewichtsprozent Rhenium, 0,9 Gewichtsprozent Chlorid und 0,055 Gewichtsprozent Sulfid. Der Katalysator B
hatte eine Oberflächengröße von 187 m /g und ein scheinbares
Schüttgewicht von 0,5 g/cm . Um den Katalysator A ordnungsgemäß und streng mit dem Katalysator B zu vergleichen,
war eine Anpassung des Metallgehalts des Katalysators B vorgenommen worden, um hierdurch dem Unterschied im scheinbaren
Schüttgewicht zwischen den beiden Katalysatoren Rechnung zu tragen, wenn diese auf Volumenbasis in einen Reaktor
eingefüllt werden; im einzelnen hatte der Katalysator A ein scheinbares Schüttgewicht von 0,8 g/cm und einen Gesamtmetallgehalt
von 0,5 Gewichtsprozent, während der Katalysator B ein scheinbares Schüttgewicht von 0,5 g/cm und
einen Gesamtmetallgehalt von 0,76 Gewichtsprozent aufwies. Demgemäß v/erden die erzielten Untersuchungsergebnisse nachstehend
auf Basis m verarbeiteter Kohlenwasserstoffbeschik-
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kung je kg verwendeten Katalysators (barrels/pound) angegeben
und in den Diagrammen aufgetragen. Diese Art und Weise der Darstellung der Untersuchungsergebnisse beseitigt
eindeutig das scheinbare Schüttgewicht als Faktor bei der Analyse der Ergebnisse; dabei ist jedoch zu beachten, daß
der Katalysator B 50 % mehr Platin + Rhenium als der Katalysator A enthielt und bereits aufgrund dessen eine erhebliche
Überlegenheit über den Katalysator A zu erwarten wäre. Mit anderen Worten, ein kg des Katalysators B enthält 50 %
mehr Metalle als ein kg des Katalysators A und demgemäß neigt die hier angewendete Vergleichsmethode auf Basis m
verarbeiteter Kohlenwasserstoffbeschickung je kg eingesetzten Katalysators zu einer Begünstigung des Katalysators B.
Diese Tatsache sollte bei der Auswertung der in den anliegenden Figuren wiedergegebenen Daten im Auge behalten werden.
Diese Katalysatoren A und B wurden dann getrennt voneinander einem Hochbelastungs-Schnelltest zur Untersuchung
der katalytischen Reformierung unterworfen, der darauf abgestellt war, in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum
ihre relativen Aktivitäts-, Selektivitäts- und Stabilitätseigenschaften in einem Verfahren zur Reformierung einer verhältnismäßig
tiefoktanigen Benzinfraktion zu bestimmen. Bei allen Untersuchungen wurde das gleiche Einsatzmaterial verwendet;
seine wesentlichen Eigenschaften sind in der Tabelle I zusammengestellt. Sämtliche Betriebsläufe wurden mit 0,5
Teilen-je-Million eines Sulfidierungsmittels in der Beschickung,
und zwar tert.-Butylmercaptan, durchgeführt.
Dieser beschleunigte Reformiertest war spezifisch darauf abgestellt, in einem sehr kurzen Zeitraum zu bestimmen,
ob der zur Untersuchung gebrachte Katalysator über-
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legene Eigenschaften für die Verwendung in einer bei scharfen
Betriebsbedingungen durchgeführten Reformierung aufweist.
Tabelle I Analyse des Einsatzmaterials
Dichte bei 15°C 0,7424
Destillationskurve, 0C
Siedebeginn 99
5%-Siedepunkt 104
10%-Siedepunkt 110
30%-Siedepunkt 118
50%-Siedepunkt 137
70%-Siedepunkt 144
90%-Siedepunkt 158
95%-Siedepunkt 162
Siedeende 180
Chlorid, Gewichtsteile-je-Million 0,2
Stickstoff, Gewichtsteile-je-Million
<0,1
Schwefel, Gewichtsteile-je-Million 0,1
Wasser, Gewichtsteile-je-Million < 10
Oktanzahl, F-1 ohne Antiklopfmittelzusatz 35,6
Paraffine, Vol.-% 67,4
Naphthene, Vol.-% 23,1
Aromaten, Vol.-% 9,5
Jeder Betriebslauf bestand aus einer Folge von Untersuchungsperioden von 24 Stunden Dauer, wobei jede dieser
Untersuchungsperioden eine 12stündige Periode zur Herbeiführung
eines stationären Zustands und eine anschließende 12stündige Testperiode, während der das Cc+-Reformatprodukt
von der Anlage gesammelt und analysiert wurde, umfaßte. Sämtliche Versuchsläufe wurden bei identischen Bedingungen
durchgeführt, und zwar bei einer stündlichen Raumströmungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit von 3,0 h , einem Druck von
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21,4 Atmosphären, einem Gas/Öl-Verhältnis von 5 : 1 und
einer Reaktoreinlaßtemperatur, die während des gesamten Versuchs
ständig zur Erzielung und Aufrechterhaltung einer Zieloktanzahl des C5+-Produkts von 100, F-1 ohne Antiklopfmittelzusatz,
nachgestellt wurde.
Beide Versuchsläufe wurden in einer Reformieranlage halbtechnischen Maßstabs durchgeführt, die einen Reaktor
mit einem Festbett des zur Untersuchung kommenden Katalysators, eine Wasserstoffabtrennzone, eine Entbutanisierkolonne
und zweckentsprechende Hilfseinrichtungen, wie Pumpen, Kondensatoren, Verdichtungseinrichtungen und ähnliche
herkömmliche Ausrüstungsteile, umfaßte. Nach dem bei dieser Anlage angewendeten Fließschema wurde ein Wasserstoffrückführstrom
mit dem Einsatzmaterial vermischt und das sich ergebende Gemisch auf die gewünschte ümwandlungstemperatur erhitzt.
Das erhitzte Gemisch wurde dann in Abwärtsfluß in einen Reaktor geleitet, der den zur Untersuchung kommenden
Katalysator in Form eines stationären Bettes enthielt. Der Reaktionsausflußstrom wurde vom Boden des Reaktors abgezogen,
auf etwa 13°C gekühlt und in eine Gas-Flüssigkeits-Trennzone geleitet, in der sich eine wasserstoffreiche gasförmige
Phase von einer flüssigen Kohlenwasserstoffphase trennt. Ein Teil der gasförmigen Phase wurde kontinuierlich durch
einen Natriumwäscher hoher Oberflächengröße geleitet und der sich ergebende, im wesentlichen wasserfreie und schwefelfreie
wasserstoffhaltige Gasstrom wurde als Wasserstoffrückfuhrstrom
zu dem Reaktor zurückgeführt. Die überschüssige gasförmige Phase aus der Trennzone wurde als wasserstoffhaltiger
Produktstrom, gewöhnlich als "überschüssiges Rückführgas" bezeichnet, gewonnen. Die flüssige Phase aus der Trennzone
wurde abgezogen und in eine Entbutanisierkolonne geleitet, aus der leichte Enden, d.h. Kohlenwasserstoffe mit 1 .
bis 4 Kohlenstoffatomen, Überkopf als Entbutanisierkolonnen-
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gas abgenommen und ein Cg+-Ref ormatstrom als Hauptprodukt
vom Boden abgezogen und gev/onnen wurden.
Die Ergebnisse der mit dem selektiv sulfidierten Katalysator gemäß der Erfindung, d.h. dem Katalysator A,
und dem Vergleichskatalysator, d.h. dem Katalysator B, getrennt durchgeführten Untersuchungen sind in den Figuren 1,
2 und 3 in Abhängigkeit von der Zeit, ausgedrückt als m verarbeitetes Einsatzmaterial je kg im Reaktor enthaltenen
Katalysators, dargestellt. Das verwendete Einsatzmaterial enthielt, wie bereits gesagt, in beiden Fällen ein SuIfidierungsmittel
in Form von tert.-Butylmercaptan in einer Menge entsprechend 0,5 Teilen-je-Million Schwefel. Das Diagramm
der Figur 1 zeigt die Beziehung zwischen den Cc+-AuS-beuten,
angegeben in Volumenprozent Flüssigkeit, bezogen auf das Einsatzmaterial, für die beiden Katalysatoren. Im
Diagramm der Figur 2 ist die ermittelte Wasserstoffreinheit des Rückführgasstroms, in Molprozent Wasserstoff, für jeden
der beiden'Katalysatoren aufgetragen. Im Diagramm der
Figur 3 ist die Reaktoreinlaßtemperatur, die jeweils für den betreffenden Katalysator erforderlich war, um die Zieloktanzahl
von 100, F-1 ohne Antiklopfmittelzusatz, zu erreichen, aufgetragen.
Aus den in den Figuren 1, 2 und 3 dargestellten Ergebnissen der Vergleichsversuche ist sofort ersichtlich,
daß der selektiv sulfidierte Katalysator gemäß der Erfindung, d.h. der Katalysator A, dem herkömmlichen Platin-Rhenium-Vergleichskatalysator
B erheblich überlegen war, trotz der Tatsache, daß der erfindungsgemäße Katalysator A einen
erheblich geringeren Gesamtmetallgehalt aufwies. Aus der Figur 1 ist zu entnehmen, daß die C5+-Selektivität des Katalysators
A bis zu einer Katalysatorbetriebsdauer von etwa
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0,53 m /kg (1,5 barrels/pound) im wesentlichen der des
Katalysators B gleich war, daß aber ab diesem Zeitpunkt im Betriebsablauf der Katalysator A eine erheblich größere
Ausbeutestabilität als der Katalysator B zeigte. Die mittlere Cj-,-Ausbeute über die Dauer des Betriebslaufes war
demgemäß für den Katalysator A erheblich besser als für den Katalysator B.
Die Wasserstoffselektivitäten für diese beiden Katalysatoren sind in der Figur 2 aufgezeigt und aus den
Daten geht hervor, daß bezüglich dieses Gesichtspunktes kein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Katalysatoren
besteht, d.h. beide Katalysatoren bewirkten eine vergleichsweise recht stabile Erzeugung von Wasserstoff.
Andererseits zeigt die Figur 3 eindeutig eine überraschende und bedeutsame Divergenz zwischen diesen beiden
Katalysatoren, wenn man sowohl die Aktivität als auch die Aktivitätsstabilität betrachtet. Aus den Daten der Figur
ist klar ersichtlich, daß der Katalysator A ständig eine etwa 14°C entsprechende höhere Aktivität als der Vergleichskatalysator B aufwies. Erinnert man sich daran, daß ein kg
des Katalysators B etwa 50 % mehr Gesamtmetalle enthält, als ein kg des Katalysators A, so ist sofort ersichtlich,
daß durch die Erfindung eine sprunghafte und unerwartete Verbesserung der Aktivitätseigenschaften erzielt worden ist.
Wendet man die bekannte Faustregel an, daß sich die Reaktionsgeschwindigkeit für jede Änderung der Reaktionstemperatur
um 110C etwa verdoppelt, so folgt hieraus, daß der Katalysator
A etwa doppelt so aktiv wie der Katalysator B ist. Dieser einschneidende Vorteil hinsichtlich der Aktivitätseigenschaften
ist gekoppelt mit einer Verbesserung der Aktivitätsstabilität des Katalysators A, verglichen mit demXata-
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lysator B, die vielleicht am besten aus einem Vergleich
der Steigungen der beiden Kurven der Figur 3 hervorgeht.
Insgesamt ergab also der Katalysator A eine deutlich bessere mittlere" Ce+~Ausbeute und C^-Ausbeutestabilität,
im wesentlichen gleiche Wasserstoffreinheit, einschneidend
erhöhte Gesamtaktivität und deutlich verbesserte Aktivitätsstabilität im Vergleich zu 'dem Katalysator B, jeweils
auf Basis m Einsatzmaterial je kg Katalysator.
Es ist zu beachten, daß diese bedeutsamen Leistungsverbesserungen des Katalysators A in einer schwefelhaltigen
Umgebung erzielt wurden, insofern als dem Einsatzmaterial 0,5 Teile-je-Million Schwefel zugegeben wurden, um einen
selektiv sulfidieren Zustand für beide Katalysatoren aufrecht zu erhalten. Demgemäß ist weiterhin festzustellen,
daß der Katalysator A eine viel größere Toleranz gegenüber der Anwesenheit von Schwefel zeigte als der Katalysator B.
Dieses Ergebnis ist im Hinblick auf die in der US-PS 3 415 737 enthaltenen wiederholten Warnungen bezüglich der
nachteiligen Wirkungen einer kontinuierlichen Zugabe von Schwefel äußerst überraschend und.unerwartet.
Zusammenfassend ist somit festzustellen, daß - wie durch die in den Figuren 1, 2 und 3 gegebenen Daten
eindeutig belegt wird - die Verwendung einer Kombination .einer sulfidierten Rheniumkomponente und eines Ziegler-Aluminiumoxyds
ein wirksames und leistungsfähiges Mittel zur einschneidenden Promotierung und Stabilisierung eines ein
Platingruppenmetall enthaltenden Kohlenwasserstoffumwandlungskatalaysators bei einer mit hoher Betriebsschärfe durchgeführten
Reformierung darstellt.
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Claims (22)
1. Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen, bei dem die Kohlenwasserstoffe bei Kohlenwasserstoffumwandlungsbedingungen
rr>it einem sauren Trägerkatalysator in Berührung gebracht v/erden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kohlenwasserstoffe
mit einer selektiv sulfidierten sauren Katalysatorzusammensetzung
in Berührung bringt, die ein aus Ziegler-Aluminiumoxyd
gebildetes poröses Trägermaterial umfaßt und, berechnet als Elemente, 0,01 bis 2 Gewichtsprozent Platingruppenmetall,
0,01 bis 2 Gewichtsprozent Rhenium und 0,1 bis 10 Gewichtsprozent Halogen enthält, wobei das Platingruppenmetall
und das Rhenium gleichmäßig durch das gesamte poröse AIuminiumoxyd-Trägermaterial
verteilt sind, im wesentlichen die
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Gesamtmenge des Platingruppenmetalls im elementaren metallischen
Zustand vorliegt und die Katalysatorzusammensetzung Schwefel in einer Menge mindestens ausreichend zur Herbeiführung
eines Atomverhältnisses von Schwefel zu Rhenium von 0,5 : 1 enthält und hierdurch ein wesentlicher Teil des
Rheniums in einem sulfidierten Zustand gehalten wird, und daß man während der Dauer des Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahrens
ständig einen sulfidierten Zustand des Rheniums aufrechterhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Katalysatorzusammensetzung, die als Platingruppenmetall Platin enthält, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Katalysatorzusammensetzung, die als Platingruppenmetall
Iridium enthält, verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Katalysatorzusammensetzung, die als Platingruppenmetall
Rhodium enthält, verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Katalysatorzusammensetzung,
die als Halogen gebundenes Chlorid enthält, verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Katalysatorzusammensetzung
verwendet, die nach vorausgehender Reduktion im wesentlichen der Gesamtmengen des in der Katalysatorzusammensetzung enthaltenen
Platingruppenmetalls und Rheniums in den elementaren metallischen Zustand durch Inberührungbringen der reduzierten
Katalysatorzusammensetzung mit einem Sulfidierungsmittel in einer solchen Menge und unter solchen Bedingungen,
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daß ein wesentlicher Anteil ues Rheniums in den sulfidierten
Zustand umgewandelt und gleichzeitig im wesentlichen die Gesamtmenge des Platingruppenmetalls im elementaren Zustand
gehalten wird, selektiv sulfidiert worden ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Katalysatorzusammenset~ zung verwendet, die 0,05 bis 1 Gewichtsprozent Platingruppenmetall,
0,05 bis 1 Gewichtsprozent Rhenium und 0,5 bis 1,5 Gewichtsprozent Halogen enthält und in der Schwefel in
einer genügenden Menge zur Herbeiführung eines Atomverhältnisses von Schwefel zu Rhenium von 0,5 : 1 bis etwa 1,5 : 1
anwesend ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Inberührungbringen der Kohlenwasserstoffe
mit der selektiv sulfidierten sauren Katalysatorzusamrcensetzung in Anwesenheit von Wasserstoff durchführt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlenwasserstoffumwandlung
eine katalytische Reformierung einer Eenzinfraktion,
die die umzuwandelnden Kohlenwasserstoffe enthält, zur Erzeugung
eines hochoktanigen Reformats durchführt, das Inberührungbringen mit dem Katalysator in Gegenwart von Wasserstoff
vornimmt und als Kohlenwasserstoffumwandlungsbedingungen Reformierbedingungen einhält.
10.. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Katalysatorzusammensetzung, die 0,1 bis
3,5 Gewichtsprozent Halogen enthält, verwendet.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
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gekennzeichnet, daß man bei Reformierbedingungen mit einer Temperatur von 413 bis 5930C, einem Druck von 1 bis 69 Atmosphären,
einer stündlichen Raumströmungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit von etwa 0,1 bis etwa 10 h und einem Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff von etwa 1 : 1 bis etwa 20 : 1 arbeitet.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Inberührungbringen der Kohlenwasserstoffe mit dem Katalysator in einer im wesentlichen
v/asser freien Umgebung durchführt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch
gekennzeichnet, daß man den selektiv sulfidierten Zustand der Katalysatorzusammensetzung durch kontinuierliches
oder periodisches Einführen eines Sulfidierungsmittels in das Verfahren in einer Menge entsprechend 0,1 bis 20 Gewichtsteilen- je-Million, bezogen auf die Kohlenwasserstoffbeschikkung,
aufrechterhält.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, daß man eine selektiv sulfidierte
saure Katalysatorzusammensetzung verwendet, die durch
(a) Bereiten einer Zusammensetzung, die eine Vereinigung der angegebenen Mengen an Platingruppenmetall, Rhenium und
Halogen mit dem Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterial umfaßt und in der im wesentlichen die Gesamtmengen des
Platingruppenmetalls und des Rheniums in der entsprechenden Oxydform vorliegen,
(b) Behandeln der sich ergebenden oxydierten Katalysatorzusairunensetzung
unter Reduktionsbedingungen zur Reduktion im wesentlichen der Gesamtmengen der Platingruppenmetallkomponente
und der Rheniumkomponente in den entsprechen-
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den elementaren metallischen Zustand,
(c) Sulfidieren der anfallenden reduzierten Zusammensetzung durch Inberührungbringen mit einem Sulfidierungsmittel
in einer Menge und unter Bedingungen, die mindestens zur Umwandlung eines wesentlichen Teils der Rheniumkomponente
und der Platingruppenmetallkomponente in den entsprechenden sulfidierten Zustand ausreichen, und nachfolgendes
(d) Abstreifen im wesentlichen des gesamten Sulfids von der aus der Arbeitsstufe (c) anfallenden Platingruppenmetallkomponente
unter gleichzeitigem Halten eines wesentlichen Teils der Rheniumkomponente in einem sulfidierten
Zustand
hergestellt worden ist.
15. Selektiv sulfidierte saure Katalysatorzusammensetzung,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 - 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie
ein poröses Trägermaterial umfaßt, das aus Ziegler-Aluminiumoxyd gebildet ist und, berechnet als Elemente, 0,01 bis 2
Gewichtsprozent Platingruppenmetall, 0,01 bis 2 Gewichtsprozent Rhenium und 0,1 bis 10 Gewichtsprozent Halogen enthält,
wobei das Platingruppenmetall und das Rhenium gleichmäßig durch das gesamte poröse Aluminiumoxyd-Trägermaterial verteilt
sind, im wesentlichen die Gesamtmenge des Platingruppenmetalls im elementaren metallischen Zustand vorliegt und
die Katalysatorzusammensetzung Schwefel in einer Menge mindestens genügend zur Herbeiführung eines Atomverhältnisses von
•Schwefel zu Rhenium von 0,5 : 1, so daß ein wesentlicher Anteil des Rheniums in einem sulfidierten Zustand gehalten
wird, enthält..
16. Selektiv sulfidierte saure Katalysatorzusammensetzung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das
Platingruppenmetall aus Platin besteht oder Platin enthält.
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17. Selektiv sulfidierte saure Katalysatorzusammensetzung
nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Platingruppenmetall aus Iridium besteht oder Iridium enthält.
18. Selektiv sulfidierte saure Katalysatorzusammensetzung
nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Platingruppenmetall aus Rhodium besteht oder Rhodium enthält.
19. Selektiv sulfidierte saure Katalysatorzusammensetzung
nach einem der Ansprüche 15 - 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Halogen aus gebundenem Chlorid besteht oder
dieses enthält.
20. Selektiv sulfidierte saure Katalysatorzusammensetzung nach einem der Ansprüche 15 - 19, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Schwefel in einer Menge zur Herbeiführung eines Atomverhältnisses von Schwefel zu Rhenium von 0,5 : 1
bis etwa 1,5 : 1 enthält.
21. Selektiv sulfidierte saure Katalysatorzusammensetzung nach einem der Ansprüche 15 - 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Katalysatorzusammensetzung, nach^dem im wesentlichen die Gesamtmengen des in der Katalysatorzusammensetzung
enthaltenen Platingruppenmetalls und Rheniums in den elementaren metallischen Zustand reduziert worden sind, durch
.Inberührungbringen der reduzierten Katalysatorzusammensetzung mit einem SuIfidierungsmittel in einer solchen Menge und unter
solchen Bedingungen, daß ein v/esentlicher Anteil des Rheniums in den sulfidierten Zustand umgewandelt und dabei
gleichzeitig im wesentlichen die Gesamtmenge des Platingrupponmctalls
im elementaren Zustand gehalten wird, selektiv sulfidiert worden ist.
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22. Verfahren zur Herstellung der selektiv sulfidierten
sauren Katalysatorzusammensetzung nach einem der Ansprüche 15 - 21, dadurch gekennzeichnet, daß man
(a) eine Zusammensetzung bereitet, die die angegebenen Mengen an Platingruppenmetall, Rhenium und Halogen in Vereinigung
mit dem Ziegler-Aluminiumoxydträgermaterial . umfaßt und in der im wesentlichen die Gesamtmengen des
Platingruppenmetalls und des Rheniums in der entsprechenden Oxydform vorliegen,
(b) die sich ergebende oxydierte Katalysatorzusammensetzung
Reduktionsbedingungen zum Reduzieren im wesentlichen der Gesamtmengen der Platingruppenmetallkomponente und der
Rheniumkomponente in den entsprechenden elementaren metallischen Zustand unterwirft,
(c) die sich ergebende reduzierte Zusammensetzung durch Inberührungbringen
mit einem SuIfidierungsmittel in einer Menge und unter Bedingungen, die mindestens zur Umwandlung
eines wesentlichen Teils der Rheniumkomponente und der Platingruppenmetallkomponente in den entsprechenden sulfidierten
Zustand genügen, sulfidiert, und danach
(d) im wesentlichen den gesamten Sulfidanteil von der aus der Arbeitsstufe (c) anfallenden Platingruppenmetallkomponente
abstreift und dabei gleichzeitig einen wesentlichen Teil der Rheniumkomponente in einem sulfidierten Zustand
hält.
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