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HINTERGRUND
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine neue katalytische Zusammensetzung
mit Doppelfunktion, gekennzeichnet durch eine Kombination von drei
oder mehr Metallen in speziellen Konzentrationen auf dem fertiggestellten
Katalysator und dessen Verwendung bei der Kohlenwasserstoffumwandlung.
Katalysatoren sowohl mit Hydrier-Dehydrierfunktion als auch mit
einer Crackfunktion werden verbreitet in vielen Anwendungen benutzt,
besonders in der Erdöl-
und petrochemischen Industrie, um ein weites Spektrum von Kohlenwasserstoffumwandlungsreaktionen
zu beschleunigen. Die Crackfunktion betrifft allgemein ein sauer wirkendes
Material des porösen,
absorptiven hitzebeständigen
Oxidtyps, welcher typischerweise als die Unterstützung oder der Träger für eine Schwermetallkomponente,
wie Metalle der Gruppe VIII (IUPAC 8–10) benutzt wird die primär an der
Hydrier-Dehydrierfunktion teilhat. Andere Metalle in kombinierter
oder elementarer Form können
eine oder beide der Crack- und Hydrier-Dehydrierfunktionen beeinflussen.
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Nach
einem anderen Aspekt schließt
die vorliegende Erfindung verbesserte Verfahren ein, die von der Verwendung
des neuen Katalysators stammen. Diese Katalysatoren mit Doppelfunktion
werden verwendet, um eine große
Vielzahl von Kohlenwasserstoffumwandlungsreaktionen, wie Dehydrierung,
Hydrierung, Hydrocracken, Hydrogenolyse, Isomerisierung, Entschwefelung,
Cyclisierung, Alkylierung, Polymerisation, Cracken und Hydroisomerisation,
zu beschleunigen. Nach einem speziellen Aspekt benutzt ein verbessertes
Reformierverfahren den vorliegenden Katalysator, um die Selektivität von Benzin
und Aromaten zu erhöhen.
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Das
katalytische Reformieren schließt
eine Reihe konkurrierender Verfahren oder Reaktionsfolgen ein. Diese
schließen
Dehydrierung von Cyclohexanen zu Aromaten, Dehydroisomerisieren
von Alkylcyclopentanen zu Aromaten, Dehydrocyclisieren eines acyclischen
Kohlenwasserstoffes zu Aromaten, Hydrocracken von Paraffinen zu
leichten außerhalb
des Benzinbereiches siedenden Produkten, Dealkylierung von Alkylbenzolen
und Isomerisierung von Paraffinen ein. Einige der während des
Reformierens auftretenden Reaktionen, wie das Hydrocrakken, welches
leichte Paraffingase produziert, haben eine schädliche Wirkung auf die Ausbeute
von Produkten, die im Benzinbereich sieden. Verfahrensverbesserungen
beim katalytischen Reformieren zielen somit auf eine Verbesserung
jener Reaktionen, die eine höhere
Ausbeute der Benzinfraktion bei einer bestimmten Oktanzahl bewirken.
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Es
ist von kritischer Bedeutsamkeit, daß ein Katalysator mit Doppelfunktion
die Fähigkeit
zeigt, sowohl anfangs seine speziellen Funktionen wirksam auszuüben als
auch diese zufriedenstellend über
längere
Zeitdauer zu haben. Die in der Technik verwendeten Parameter zur
Messung, wie gut ein spezieller Katalysator seine beabsichtigten
Funktionen in einer speziellen Kohlenwasserstoffreaktionsumgebung
zu leisten, sind die Aktivität,
Selektivität
und Stabilität.
In einer reformierenden Umgebung werden diese Parameter folgendermaßen definiert:
- (1) Aktivität
ist ein Maß für die Fähigkeit
des Katalysators, Kohlenwasserstoffreaktionspartner in Produkte bei
einer vorbestimmten Härte
der Arbeitsbedingungen mit einer Schärfe umzuwandeln, die eine Kombination
von Reaktionsbedingungen wiedergibt: Temperatur, Druck, Behandlungszeit
und Wasserstoffpartialdruck. Die Aktivität wird typischerweise als die
Oktanzahl der Pentane und eines schwereren ("C5+") Produktstromes
aus einem bestimmten Beschickungsmaterial bei einer bestimmten Härte der
Arbeitsbedingungen oder umgekehrt als die zum Erreichen einer bestimmten
Oktanzahl erforderliche Temperatur bezeichnet.
- (2) Die Selektivität
bedeutet die prozentuale Ausbeute an petrochemischen Aromaten oder
C5+-Benzinprodukt aus einem bestimmten Beschickungsmaterial
bei einer bestimmten Aktivität.
- (3) Die Stabilität
bedeutet die Geschwindigkeit einer Veränderung der Aktivität oder Selektivität je Zeiteinheit
oder von verarbeiteter Beschickung. Aktivitätsstabilität wird allgemein als die Geschwindigkeit
der Veränderung
der Arbeitstemperatur je Zeiteinheit oder Beschickungseinheit, um
eine bestimmte C5+-Produktoktanzahl zu erhalten,
gemessen, wobei eine niedrigere Geschwindigkeit der Temperaturveränderung
besserer Aktivitätsstabilität entspricht,
da katalytische Reformieranlagen typischerweise bei relativ konstanter Produktoktanzahl
arbeiten. Selektivitätsstabilität wird als
die Geschwindigkeit der Abnahme von C5+-Produkt-
oder Aromatenausbeute je Zeiteinheit oder Beschickungseinheit gemessen.
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Programme
zur Verbesserung der Leistung von Reformierkatalysatoren werden
durch die Reformulierung von Benzin aufgrund der verbreiteten Weglassung
von Blei-Antiklopfadditiv, um schädliche Fahrzeugemissionen zu
vermeiden, angeregt. Benzinverbesserungsverfahren, wie katalytisches
Reformieren, muß bei höherer Effizienz
mit größerer Flexibilität arbeiten,
um diese Veränderungserfordernisse
zu erfüllen.
Katalysatorselektivität
wird noch wichtiger, um die Benzinkomponenten auf diese Bedürfnisse
zuzuschneiden, während man
Verluste an Produkten mit geringerem Wert vermeidet. Das Hauptproblem
für diejenigen,
die auf diesem techni schen Gebiet arbeiten, ist daher, selektivere
Katalysatoren zu entwickeln, während
die effektive Katalysatoraktivität
und -stabilität
beibehalten wird.
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Der
Stand der Technik lehrt verschiedene Multimetall-Katalysatoren zum
katalytischen Reformieren von Naphtha-Beschickungseinheiten. Die
meisten von ihnen umfassen ein Selektieren von Platingruppenmetallen,
Rhenium und Metallen der Gruppe IVA (IUPAC 14).
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Die
US-A-3 915 845 und die US-A-4 003 826 beschreiben eine Kohlenwasserstoffumwandlung
mit einem Katalysator, der ein Platingruppenmetall, Metall der Gruppe
IVA, Halogen und Lanthanid in einem Atomverhältnis zu Platingruppenmetall
von 0,1 bis 1,25 umfaßt.
Die bevorzugten Lanthaniden sind Lanthan, Cer und besonders Neodym.
Die US-A-4 039 477 beschreibt einen Katalysator für die katalytische
Wasserstoffbehandlung von Kohlenwasserstoffen, wobei der Katalysator
ein hitzebeständiges
Metalloxid, Platingruppenmetall, Zinn und wenigstens ein Metall
aus der Gruppe Yttrium, Thorium, Uran, Praseodym, Cer, Lanthan,
Neodym, Samarium, Dysprosium und Gadolinium umfaßt, wobei günstige Ergebnisse bei niedrigen
Verhältnissen der
letzteren Metalle zu Platin beobachtet werden. Die US-A-5 254 518
lehrt einen Katalysator, der ein Edelmetall der Gruppe VIII, Oxid
der Gruppe IVB und amorphe Kieselsäure-Tonerde enthält, worauf ein Seltenes Erdoxid,
vorzugsweise Nd oder Y, abgeschieden wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, einen neuen Katalysator für verbesserte
Selektivität
in Kohlenwasserstoffumwandlungen zu bekommen. Ein hiervon abgeleitetes
Ziel der Erfindung ist es, ein Reformierverfahren mit verbesserter
Selektivität
in Bezug auf Benzin- oder Aromatenausbeuten zu erhalten.
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Die
Erfindung entspringt spezieller der Feststellung, daß ein Platin,
Zinn und Europium auf halogeniertem Aluminiumoxid enthaltender Katalysator
ein günstiges
Verhältnis
von Aromatisierung zu Cracken in einer Kohlenwasserstoffreformierreaktion
zeigt.
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Eine
breit gefächerte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Katalysator, wie er in Anspruch
1 definiert ist. Das Atomverhältnis
von Europium zu Platingruppenmetall ist vorzugsweise wenigstens 1,3,
stärker
bevorzugt 1,5 oder mehr und am meisten bevorzugt 2 bis 5. Der Katalysator
umfaßt
optimal auch bevorzugt ein Halogen, besonders Chlor. Bei bevorzugten
Ausführungsformen
ist das hitzebeständige
anorganische Oxid Aluminiumoxid, das Platingruppenmetall Platin
und das Metall der Gruppe IVA (IUPAC 14) Zinn. Ein sehr bevorzugter
Katalysator umfaßt
Zinn, Platin und Europium, meistens in der Form von EuO auf einem Aluminiumoxidträger.
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Nach
einem anderen Aspekt ist die Erfindung ein Verfahren zur Umwandlung
einer Kohlenwasserstoffbeschickung unter Benutzung des vorliegenden
Katalysators. Die Kohlenwasserstoffumwandlung ist katalytisches
Reformieren einer Naphtha-Beschickung unter Benutzung des Katalysators
nach dieser Erfindung, um die Benzinausbeute und/oder Aromatenausbeute
zu steigern. Die Umwandlung umfaßt stärker bevorzugt Dehydrocyclisierung,
um die Aromatenausbeuten zu steigern. Optimal umfaßt die Naphtha-Beschickung
Kohlenwasserstoffe im C6-C8-Bereich, der eines
oder mehrere von Benzol, Toluol und Xylolen in einer katalytischen Reformieranlage
ergibt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 vergleicht die Crack-
und Aromatisierungsausbeuten beim Verarbeiten einer Naphtha-Beschickung
unter Verwendung von Katalysatoren nach der Erfindung sowie des
Standes der Technik.
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2 vergleicht die Selektivität beim Reformieren
für Katalysatoren
nach dem Stand der Technik und nach der vorliegenden Erfindung beim
Verarbeiten einer Naphtha-Beschickung.
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3 zeigt C5+
gegen über
der Aromatenausbeute für
drei Eu-enthaltende Katalysatoren im Vergleich mit einem Bezugskatalysator,
der kein Eu enthält.
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4 zeigt die relative Aktivität und Selektivität Eu-enthaltender
Katalysatoren als eine Funktion des Eu-Gehaltes.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Nach
einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung einen Katalysator
gemäß Anspruch
1, der einen hitzebeständigen
anorganischen Oxidträger,
wenigstens ein Metall der Gruppe IVA (IUPAC 14) des Periodensystems
(s. Cotton und Wilkinson, Advanced Inorganic Chemistry, John Wiley & Sons (5. Auflage,
1988), ein Platingruppenmetall und eine Europiumkomponente, umfaßt.
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Der
hitzebeständige
Träger,
der bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist gewöhnlich ein
poröser,
adsorbierender Träger
mit großer
Oberfläche,
nämlich
einer Oberfläche
von 25 bis 500 m2/g. Das poröse Trägermaterial
sollte auch gleichmäßige Zusammensetzung
haben und gegenüber
den in dem Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren benutzten Bedingungen
relativ beständig
sein. Unter den Begriffen "gleichmäßige Zusammensetzung" versteht man, daß der Träger ungeschichtet
ist, keinen Konzentrationsgradienten der in dieser Zusammensetzung
inhärenten
Bestandteile besitzt und in der Zusammensetzung vollständig homogen ist.
Wenn somit der Träger
ein Gemisch von zwei oder mehr hitzebeständigen Materialien ist, werden
die relativen Mengen dieser Materialien konstant und gleichmäßig in dem
gesamten Träger
verteilt vorliegen. Es ist beabsichtigt, in den Gedanken der vorliegenden
Erfindung Trä germaterialien
einzuschließen,
die traditionsgemäß in Kohlenwasserstoffumwandlungskatalysatoren
in Doppelfunktion benutzt wurden:
- (1) hitzebeständige anorganische
Oxide, wie Aluminiumoxid, Magnesia, Titanoxid, Zirkonoxid, Chromoxid, Zinkoxid,
Thoriumoxid, Boroxid, Kieselsäure-Aluminiumoxid,
Kieselsäure-Magnesia,
Chromoxid-Aluminiumoxid, Aluminiumoxid-Boroxid, Kieselsäure-Zirkonoxid, usw.
- (2) Keramik, Porzellan, Bauxit;
- (3) Kieselsäure
oder Kieselgel, Siliciumcarbid, Tone und Silikate, die synthetisch
hergestellt werden oder in der Natur vorkommen und die mit Säure behandelt
sein können
oder auch nicht, wie beispielsweise Attapulguston, Diatomeenerde,
Fullererde, Kaolin oder Kieselgur;
- (4) kristalline zeolithische Aluminosilikate, wie X-Zeolith,
Y-Zeolith, Mordenit, β-Zeolith, Ω-Zeolith
oder L-Zeolith, entweder in der Wasserstofform oder am meisten bevorzugt
in nichtsaurer Form mit einem oder mehreren Alkalimetallen, die
die austauschbaren Stellen besetzen;
- (5) nicht-zeolithische Molekularsiebe, wie Aluminophosphate
oder Silicoaluminiumphosphate, und
- (6) Kombinationen eines oder mehrerer Materialien aus einer
oder mehreren dieser Gruppen.
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Vorzugsweise
umfaßt
der hitzebeständige
Träger
einen oder mehrere anorganische Oxide, wobei das bevorzugte hitzebeständige anorganische
Oxid für
eine Verwendung bei der vorliegenden Erfindung Aluminiumoxid ist.
Geeignete Aluminiumoxidmaterialien sind die kristallinen Aluminiumoxide,
die als gamma-, eta- und teta-Aluminiumoxid bekannt sind, wobei
gamma- oder eta-Aluminiumoxid die besten Resultate erbringt. Das bevorzugte
hitzebeständige
anorganische Oxid wird eine scheinbare Schüttdichte von 0,3 bis 1,0 g/m3 und derartige Oberflächencharakteristiken haben,
daß der
mittlere Porendurchmesser 20 bis 300 Angstrom beträgt, wobei
das Porenvolumen 0,1 bis 1 cm3/g ist und
die Oberfläche
100 bis 500 m2/g beträgt.
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Betrachtet
man die Tatsache, daß Aluminiumoxid
das bevorzugte hitzebeständige
anorganische Oxid ist, so ist ein besonders bevorzugtes Aluminiumoxid
jenes, welches in der US-A-3
852 190 und der US-A-4 012 313 als ein Nebenprodukt aus einer Synthese
höherer
Alkohole nach Ziegler gekennzeichnet ist, wie in der US-Patentschrift
2 892 858 beschrieben. Zum Zwecke einer Vereinfachung wird nachfolgend
ein solches Aluminiumoxid als "Ziegler-Aluminiumoxid" bezeichnet. Ziegler-Aluminiumoxid
ist derzeit bei der Vista Chemical Company unter dem Warenzeichen "Catapal" oder bei der Condea
Chemie GmbH unter der Handelsbezeichnung "Pural" verfügbar. Dieses Material ist ein
Pseudoboehmit extrem hoher Reinheit, welcher nach Calcinierung bei
einer hohen Temperatur, wie gezeigt wurde, ein gamma-Aluminiumoxid hoher
Reinheit ist.
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Das
Aluminiumoxidpulver kann zu irgendeiner erwünschten Form oder Trägermaterialtype
geformt werden, die dem Fachmann bekannt sind, wie Kugeln, Stäbe, Pillen,
Pellets, Tabletten, Granalien, Extrudate und ähnliche Formen, indem man Methoden
anwendet, die dem Fachmann für
die Herstellung von Katalysatormaterial bekannt sind.
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Die
bevorzugte Form des vorliegenden Katalysatorträgers ist eine Kugel. Aluminiumoxidkugeln
können
kontinuierlich nach bekannter Öltropfmethode
hergestellt werden, die ein Aluminiumoxidhydrosol nach irgendeiner
der im Stand der Technik gelehrten Methoden bildet und vorzugsweise
durch Aluminiummetall mit Chlorwasserstoffsäure; Vereinigung des resultierenden
Hydrosols mit einem geeigneten Geliermittel und Eintropfen des resultierenden
Gemisches in ein Ölbad,
das auf erhöhten
Temperaturen gehalten wird. Die Tröpfchen des Gemisches bleiben
in dem Ölbad,
bis sie abgebunden haben und Hydrogelkügelchen bilden. Die Kugeln
werden dann kontinuierlich aus dem Ölbad abgezogen und typischerweise
einer speziellen Alterung und Trocknungsbehandlung in Öl und einer
ammoniakalischen Lösung
zur weiteren Verbesserung der physikalischen Eigenschaften unterzogen.
Die resultierenden gealterten und gelierten Teilchen werden dann
gewaschen und bei einer relativ niedrigen Temperatur von 150 bis
205°C einem
Calcinierungsverfahren bei einer Temperatur von 450 bis 700°C während einer
Zeitdauer von 1 bis 20 Stunden unterzogen. Diese Behandlung bewirkt
eine Umwandlung des Aluminiumoxidhydrogels in das entsprechende
kristalline gamma-Aluminiumoxid. Die US-A-2 620 314 liefert zusätzliche
Details und wird hier unter Bezugnahme darauf eingearbeitet.
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Eine
Alternativform des Trägermaterials
ist ein zylindrisches Extrudat, das vorzugsweise durch Vermischen
des Aluminiumoxidpulvers mit Wasser und geeigneten Peptisiermitteln,
wie HCl, bis ein extrudierbarer Teig gebildet ist, hergestellt wurde.
Die zugesetzte Wassermenge zur Bildung des Teigs ist typischerweise
ausreichend, um bei 500°C
einen Glühverlust
(LOI) von 45 bis 65 Masse-% zu ergeben, wobei ein Wert von 55 Masse-%
bevorzugt ist. Die Säurezugabegeschwindigkeit
ist allgemein ausreichend, um 2 bis 7 Masse-% des von flüchtigen
Stoffen freien Aluminiumoxidpulvers zu liefern, das in dem Gemisch
verwendet wird, wobei ein Wert von 3 bis 4 Masse-% bevorzugt ist.
Der resultierende Teig wird durch ein geeignet bemessenes Mundstück extrudiert,
um Strangpreßlingteilchen
zu ergeben. Diese Teilchen werden dann bei einer Temperatur von 260
bis 427°C
während
einer Zeitdauer von 0,1 bis 5 Stunden unter Bildung der Extrudatteilchen
getrocknet. Es ist bevorzugt, daß das hitzebeständige anorganische
Oxid im wesentlichen reines Ziegler-Aluminiumoxid mit einer scheinbaren
Schüttdichte
von 0,6 bis 1 g/cm3 und einer Oberfläche von
150 bis 280 m2/g (vorzugsweise 185 bis 235
m2/g bei einem Porenvolumen von 0,3 bis
0,8 cm3/g) umfaßt.
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Eine
Metallkomponente der Gruppe IVA (IUPAC 14) ist ein wesentlicher
Bestandteil des Katalysators der vorliegenden Erfindung. Von der
Gruppe VIA (IUPAC 14) sind Germanium und Zinn bevorzugt und ist
Zinn ganz besonders bevorzugt. Diese Komponente kann als ein elementares
Metall, als eine chemische Verbindung, wie das Oxid, Sulfid, Halogenid,
Oxychlorid usw., oder als physikalische oder chemische Kombination mit
dem porösen
Trägermaterial
und/oder anderen Komponenten des katalytischen Verbundmaterials
vorliegen. Vorzugsweise besteht ein wesentlicher Teil des Metalls
der Gruppe IVA (IUPAC 14) in dem fertigen Katalysator aus einer
Oxidationsstufe oberhalb jener des elementaren Metalls. Die Gruppe
IVA (IUPAC 14) wird optimal in einer ausreichenden Menge benutzt,
um zu einem letztendlich katalytischen Verbundmaterial zu kommen,
welches 0,01 bis 5 Masse-% Metall, berechnet auf einer Elementengrundlage,
wobei die besten Ergebnisse bei einem Wert von 0,1 bis 2 Masse-%
Metall erzielt wurden.
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Die
Metallkomponente der Gruppe IVA (IUPAC 14) kann in den Katalysator
in irgendeiner geeigneten Weise eingearbeitet werden, um eine homogene
Dispersion zu erhalten, wie beispielsweise durch gemeinsame Ausfällung mit
dem porösen
Trägermaterial,
durch Ionenaustausch mit dem Trägermaterial
oder durch Imprägnierung
des Trägermaterials
in irgendeiner Stufe der Herstellung. Eine Methode zur Einarbeitung
der Metallkomponente der Gruppe IVA (IUPAC 14) in die Katalysatorzusammensetzung
schließt
die Benutzung einer löslichen,
zersetzbaren Verbindung eines Metalls der Gruppe IVA (IUPAC 14)
ein, um das poröse
Trägermaterial
zu imprägnieren
und das Metall in ihm überall
zu dispergieren. Die Metallkomponente der Gruppe IVA (IUPAC 14)
kann als Imprägnierung
in das Trägermaterial
entweder vor, gleichzeitig mit oder nach der Zugabe der anderen
Komponenten eingearbeitet werden. So kann die Metallkomponente der
Gruppe IVA (IUPAC 14) dem Trägermaterial
zugesetzt werden, indem man letzteres mit einer wäßrigen Lösung eines
geeigneten Metallsalzes oder einer löslichen Verbindung, wie Zinn(II)-bromid,
Zinn(II)-chlorid, Zinn(IV)-chlorid, Zinn(IV)-chloridpentahydrat
oder Germaniumoxid, Germaniumtetraethoxid, Germaniumtetrachlorid
oder Bleinitrat, Bleiacetat, Bleichlorat und ähnliche Verbindungen vermischt.
Die Verwendung von Metallchloridverbindungen der Gruppe IVA (IUPAC
14), wie Zinn(IV)-chlorid, Germaniumtetrachlorid oder Bleichlorat,
ist besonders bevorzugt, da sie die Einarbeitung sowohl der Metallkomponente
als auch wenigstens einer kleineren Menge der bevorzugten Halogenkomponente
in einer einzigen Stufe erleichtert. Bei Kombination mit Chlorwasserstoffsäure während der
besonders bevorzugten Aluminiumoxidpeptisierungsstufe, die oben
beschrieben wurde, wird eine homogene Dispersion der Metallkomponente
der Gruppe IVA (IUPAC 14) gemäß der vorliegenden Erfindung
erhalten. In einer alternativen Ausführungsform werden organische
Metallverbindungen, wie Trimethylzinnchlorid und Dimethylzinndichlorid
in den Katalysator während
der Peptisierung des anorga nischen Oxidbindemittels eingearbeitet,
und am vorteilhaftesten während
der Peptisierung von Aluminiumoxid mit Chlorwasserstoffsäure oder
Salpetersäure.
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Ein
anderer wesentlicher Bestandteil des Katalysators ist eine Platingruppenmetallkomponente.
Diese Komponente umfaßt
Platin, Palladium, Ruthenium, Rhodium, Iridium, Osmium oder Gemische
hiervon, wobei Platin bevorzugt ist. Das Platingruppenmetall kann
in der fertigen katalytischen Zusammensetzung als eine Verbindung,
wie ein Oxid, Sulfid, Halogenid, Oxyhalogenid usw., in chemischer
Bindung an ein oder mehrere der anderen Bestandteile der Zusammensetzung
oder als elementares Metall vorliegen. Die besten Ergebnisse erhält man,
wenn im wesentlichen die Gesamtheit dieser Komponente in dem elementaren
Zustand vorliegt und homogen in dem Trägermaterial dispergiert ist.
Diese Komponente kann in der fertigen Katalysatorzusammensetzung
in irgendeiner Menge vorliegen, die katalytisch wirksam ist. Das
Platingruppenmetall wird allgemein 0,01 bis 2 Masse-% der fertigen
Katalysatorzusammensetzung umfassen, berechnet auf Elementenbasis.
Ausgezeichnete Ergebnisse bekommt man, wenn der Katalysator 0,05
bis 1 Masse-% Platin enthält.
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Die
Platingruppenmetallkomponente kann in das poröse Trägermaterial in irgendeiner
geeigneten Weise eingearbeitet werden, wie durch gemeinsame Ausfällung, durch
Ionenaustausch oder durch Imprägnierung.
Die bevorzugte Herstellungsmethode für den Katalysator schließt die Benutzung
einer löslichen,
zersetzbaren Verbindung von Platingruppenmetall für die Imprägnierung
des Trägermaterials
in einer relativ gleichmäßigen Weise
ein. Beispielsweise kann die Komponente dem Träger zugesetzt werden, indem
man letzteren mit einer wäßrigen Lösung von
Chlorplatinsäure
oder Chloriridiumsäure
oder Chlorpalladiumsäure
vermischt. Andere wasserlösliche
Verbindungen oder Komplexe von Platingruppenmetallen können in
Imprägnierlösungen verwendet
werden und schließen
Ammoniumchlorplatinat, Bromplatinsäure, Platintrichlorid, Platintetrachloridhydrat,
Platindichlorcarbonyldichlorid, Dinitrodiaminoplatin, Natriumtetranitroplatinat(II),
Palladiumchlorid, Palladiumnitrat, Palladiumsulfat, Diamminpalladium(II)hydroxid,
Tetramminpalladium(II)chlorid, Hexamminrhodiumchlorid, Rhodiumcarbonylchlorid,
Rhodiumtrichloridhydrat, Rhodiumnitrat, Natriumhexachlorrhodat(III),
Natriumhexanitrorhodat(III), Iridiumtribromid, Iridiumdichlorid,
Iridiumtetrachlorid, Natriumhexanitroiridat(III), Kalium- oder Natriumchloriridat,
Kaliumrhodiumoxalat usw. ein. Die Benutzung von Platin-, Iridium-, Rhodium-
oder Palladiumchloridverbindung, wie Chlorplatinsäure, Chloriridium-
oder Chlorpalladiumsäure oder
Rhodiumtrichloridhydrat ist bevorzugt, da sie die Einarbeitung sowohl
der Platingrupenmetallkomponente als auch wenigstens einer kleineren
Menge der bevorzugten Halogenkomponente in einer einzigen Stufe
erleichtert. Chlorwasserstoffsäure
oder eine ähnliche
Säure wird
auch allgemein zu der Imprägnierlösung zugegeben,
um die Einarbeitung der Halogenkomponente und die gleichmäßige Verteilung
der Metallkomponenten in dem gesamten Trägermaterial weiter zu erleichtern.
Außerdem
ist allgemein bevorzugt, das Trägermaterial zu imprägnieren,
nachdem es calciniert wurde, um die Gefahr eines Waschens des wertvollen
Platingruppenmetalls zu minimieren.
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Allgemein
wird die Platingruppenmetallkomponente homogen in dem Katalysator
dispergiert. Homogene Dispersion des Platingruppenmetalls wird vorzugsweise
mit einem Rastertransmissionselektronenmikroskop (STEM) bestimmt,
indem man Metallkonzentrationen mit dem Gesamtkatalysatormetallgehalt
vergleicht. In einer alternativen Ausführungsform können eine
oder mehrere Platingruppenmetallkomponenten als eine Oberflächenkomponente
vorhanden sein, wie in der US-A-4 677 094 beschrieben ist, die durch
Bezugnahme hier aufgenommen wird. Die "Oberflächenschicht" ist die Schicht eines Katalysatorteilchens
in Nachbarschaft zu der Oberfläche
des Teilchens, und die Konzentration des Oberflächenschichtmetalls nimmt progressiv
von der Oberfläche
zu dem Mittelpunkt des Katalysatorteilchens ab.
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Eine
Europiumkomponente ist eine andere wesentliche Komponente in dem
vorliegenden Katalysator. In dem vorliegenden Katalysator sind mehr
als 50% des Europiums als EuO vorhanden. Die Europiumkomponente
kann im allgemeinen in der katalytischen Zusammensetzung in irgendeiner
katalytisch verfügbaren Form
vorliegen, wie als das elementare Metall, eine Verbindung, wie das
Oxid, Hydroxid, Halogenid, Oxyhalogenid, Aluminat oder in chemischer
Bindung an eine oder mehrere der anderen Bestandteile des Katalysators. Obwohl
nicht beabsichtigt ist, die vorliegende Erfindung so zu beschränken, wird
doch angenommen, daß die besten
Ergebnisse erzielt werden, wenn die Europiumverbindung in der Zusammensetzung
in einer Form vorliegt, bei der im wesentlichen die Gesamtheit des
Europiumrestes in einem Oxidationszustand oberhalb jenes des elementaren
Metalls vorliegt, wie in der Form des Oxids, Oxyhalogenids oder
Halogenids oder in einem Gemisch hiervon, und die anschließend beschriebene
Oxidations- und Reduktionsstufe, die bevorzugt bei der Herstellung
der vorliegenden katalytischen Zusammensetzung verwendet werden,
sind speziell für
dieses Ergebnis zugeschnitten. Die Herstellungsstufen und -bedingungen
werden so ausgewählt,
daß sie
die Bildung von Europium bewirken, welches stabile +2-Ionen, meistens
als EuO (d. h. mehr als 50% des Europiums) bildet. Optimal sind über 80%,
auf Atomgrundlage, des Europiums als das +2-Oxid EuO vorhanden. Da die Endreduktion
des Katalysators in situ in der Reformieranlage bewirkt werden kann,
kann der Katalysator nach der Erfindung solche Oxidanteile jeweils
direkt nach seiner Herstellung oder unmittelbar vor seiner Verwendung beim
Reformieren zeigen.
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Die
Europiummetallkomponente kann in den Katalysator in irgendeiner
Menge eingearbeitet werden, die katalytisch wirksam ist und im Bereich
von 0,05 bis 5 Masse-% Europium auf Elementenbasis in dem Katalysator
liegt. Die besten Ergebnisse erzielt man gewöhnlich mit 0,2 bis 2 Masse-%
Europium, berechnet auf Elementenbasis. Das bevorzugte Atomverhältnis von
Europium zu Platingruppenmetall für diesen Katalysator ist wenigstens
1,3 : 1, vorzugsweise 1,5 : 1 oder größer und insbesondere 2 : 1
bis 5 : 1.
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Die
Europiumkomponente wird in die katalytische Zusammensetzung in irgendeiner
geeigneten, dem Fachmann bekannten Weise eingearbeitet, wie durch
gemeinsame Ausfällung,
gemeinsame Gelierung oder gemeinsames Extrudieren mit dem porösen Trägermaterial,
Ionenaustausch mit dem gelierten Trägermaterial oder Imprägnierung
des porösen
Trägermaterials
entweder nach, vor oder während
der Periode, in welcher er getrocknet und calciniert wird. Es ist
beabsichtigt, in den Gedanken der vorliegenden Erfindung alle herkömmlichen
Methoden zur Einarbeitung und gleichzeitig Verteilung einer Metallkomponente
in einer katalytischen Zusammensetzung in einer erwünschten
Weise einzuarbeiten, wie durch spezielle Einarbeitungsverfahren,
die nicht als ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung
angesehen werden. Vorzugsweise führt
die angewendete Methode zu einer relativ gleichmäßigen Dispersion des Lanthanidenrestes
in dem Trägermaterial, obwohl
Verfahren, die zu einer nicht gleichmäßigen Lanthanidenverteilung
führen,
auch innerhalb des Gedankens der vorliegenden Erfindung liegen.
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Ein
geeignetes Verfahren zur Einarbeitung der Europiumkomponente in
die katalytische Zusammensetzung schließt ein gemeinsames Gelieren
oder gemeinsames Ausfällen
der Europiumkomponente in der Form des entsprechenden wasserhaltigen
Oxids oder Oxyhalogenids während
der Herstellung des bevorzugten Trägermaterials Aluminiumoxid
ein. Diese Methode enthält
typischerweise die Zugabe einer geeigneten Sol-löslichen oder Sol-dispergierbaren
Europiumverbindung, wie von Europiumtrichlorid, Europiumoxid und dergleichen,
zu dem Aluminiumoxidhydrosol und anschließende Vereinigung des europiumhaltigen
Hydrosols mit einem geeigneten Geliermittel sowie Eintropfen des
resultierenden Gemisches in ein Ölbad
usw., wie im einzelnen oben erklärt
ist. Alternativ kann die Europiumverbindung zu dem Geliermittel
zugegeben werden. Nach dem Trocknen und Calcinieren des resultierenden
gelierten Trägermaterials
in Luft erhält
man ein inniges Gemisch von Aluminiumoxid und Europiumoxid und/oder
-oxychlorid.
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Eine
bevorzugte Methode zur Einarbeitung der Europiumkomponente in die
katalytische Zusammensetzung schließt eine Benutzung einer löslichen,
zersetzbaren Europiumverbindung in Lösung ein, um das poröse Trägermaterial
zu imprägnieren.
Im allgemeinen wird das in dieser Imprägnierungsstufe verwendete Lösungsmittel
auf der Basis der Fähigkeit,
die Europiumverbindung zu lösen
und in Lösung
zu halten, bis sie gleichmäßig in dem
ganzen Trägermaterial
verteilt ist, ohne das Trägermaterial
oder die anderen Bestandteile des Katalysators nachteilig zu beeinflussen,
ausgewählt.
Geeignete Lösungsmittel
umfassen Alkohole, Äther, Säuren und
dergleichen, wobei eine wäßrige saure
Lösung
bevorzugt ist. So kann die Europiumkomponente zu dem Trägermaterial
durch Vermischen des Trägers
mit einer wäßrigen sauren
Lösung
von geeignetem Europiumsalz, Komplex oder Verbindung, wie einem
Nitrat, Chlorid, Fluorid, organischem Alkyl, Hydroxid, Oxid und ähnlichen
Verbindungen zugesetzt werden. Geeignete Säuren für die Verwendung in der Imprägnierlösung sind
anorganische Säuren,
wie Salz säure,
Salpetersäure
und dergleichen, und stark saure organische Säuren, wie Oxalsäure und
Malonsäure,
Zitronensäure
und dergleichen. Die Europiumkomponente kann als Imprägnierung
in den Träger
entweder vor, gleichzeitig mit oder nach der Platingruppenmetallkomponente
eingeführt
werden.
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Als
eine Alternative zu einer gleichmäßigen Verteilung des Europiums
in dem Träger
kann ein Europiummetall als Oberflächenschicht in das Katalysatorteilchen
in irgendeiner geeigneten Weise eingearbeitet werden, um einen abnehmenden
Gradienten des Metalls von der Oberfläche zu dem Mittelpunkt des
Teilchens zu bekommen. Vorzugsweise wird das Metall als Imprägnierung
in den Träger
als eine Verbindung eingebracht, die sich bei Berührung mit
dem Träger
zersetzt, das Metall an oder nahe der Oberfläche des Teilchens abgibt. Andere
Mittel, die nicht die Erfindung beschränken, schließen die
Verwendung einer Verbindung des Metalls ein, welches den Träger komplexiert
oder welches nicht in das Innere des Teilchens eindringt. Ein Beispiel
ist ein mehrzahniger Ligand, wie Carbonsäuren oder Metallverbindungen,
die Aminogruppen, Thiolgruppen, Phosphorgruppen oder andere polare
Gruppen enthalten, welche fest an einen Oxidträger gebunden werden können. Alternativ
kann das Europiummetall in den Katalysator durch Sprühimprägnierung
eingebracht werden.
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Gegebenenfalls
kann der Katalysator auch andere Komponenten oder Gemische hiervon
enthalten, die alleine oder in Verbindung als Stabilisator-Modifiziermittel
wirken, um die Aktivität,
Selektivität
oder Stabilität
zu verbessern. Einige bekannte Katalysatormodifiziermittel schließen Rhenium,
Indium, Kobalt, Nickel, Eisen, Wolfram, Molybdän, Chrom, Wismut, Antimon,
Zink, Cadmium und Kupfer ein. Katalytisch wirksame Mengen dieser
Komponenten können
in irgendeiner geeigneten Weise dem Trägermaterial während oder
nach dessen Herstellung oder der Katalysatorzusammensetzung vor,
während
oder nach anderen Komponenten einverleibt werden.
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Eine
fakultative Komponente des Katalysators, der besonders brauchbar
bei Kohlenwasserstoffumwandlungsausführungen nach der vorliegenden
Erfindung ist und Dehydrierungs-Dehydrocyclisierungs-
oder Hydrierungsreaktionen einschließt, ist eine Alkali- oder Erdalkalimetallkomponente.
Genauer gesagt, wird dieser fakultative Bestandteil selektiv aus
der Gruppe ausgewählt,
die aus den Verbindungen der Alkalimetalle – Cäsium, Rubidium, Kalium, Natrium
und Lithium – und
den Verbindungen der Erdalkalimetalle Calcium, Strontium, Barium
und Magnesium besteht. Allgemein bekommt man gute Ergebnisse in
diesen Ausführungsformen,
wenn diese Komponente 0,01 bis 5 Masse-% der Zusammensetzung, berechnet
auf Elementengrundlage, beträgt.
Diese fakultative Alkali- oder Erdalkalimetallkomponente kann in
die Zusammensetzung in irgendeiner bekannten Weise eingearbeitet
werden, wobei Imprägnierung
mit einer wäßrigen Lösung in
einer geeigneten wasserlöslichen,
zersetzbaren Verbindung bevorzugt ist.
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Wie
oben angegeben, ist es erforderlich, wenigstens eine Oxidationsstufe
bei der Herstellung des Katalysators zu verwenden. Die Bedingungen,
die verwendet werden, die Oxidationsstufe zu bewirken, werden so
ausgewählt,
daß sie
im wesentlichen die Gesamtheit der Metallkomponente in der katalytischen
Zusammensetzung in ihre entsprechende Oxidform umwandeln. Die Oxidationsstufe
findet typischerweise bei einer Temperatur von 370 bis 600°C statt.
Eine Sauerstoffatmosphäre
wird typischerweise verwendet und enthält Luft. Allgemein wird die
Oxidationsstufe während
einer Zeit von 0,5 bis 10 Stunden oder mehr durchgeführt, wobei
die genaue Zeitdauer jene ist, die erforderlich ist, um im wesentlichen
die Gesamtheit der Metallkomponenten in ihre entsprechende Oxidform
umzuwandeln. Diese Zeit variiert natürlich mit der Oxidationstemperatur,
die verwendet wird, und mit dem Sauerstoffgehalt der verwendeten
Atmosphäre.
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Zusätzlich zu
der Oxidationsstufe kann eine Halogeneinstellungsstufe bei der Herstellung
des Katalysators verwendet werden. Wie oben angegeben, kann die
Halogeneinstellungsstufe als eine Doppelfunktion dienen. Erstens
kann die Halogeneinstellungsstufe die homogene Dispersion des Metalls
der Gruppe IVA (IUPAC 14) und anderer Metallkomponenten unterstützen. Zusätzlich kann
die Halogeneinstellungsstufe als ein Mittel zur Einarbeitung des
erwünschten
Halogengehaltes in die fertige katalytische Zusammensetzung dienen.
Die Halogeneinstellungsstufe verwendet ein Halogen oder halogenhaltige
Verbindung in Luft oder in einer Sauerstoffatmosphäre. Da das
bevorzugte Halogen für
die Einarbeitung in die katalytische Zusammensetzung Chlor umfaßt, ist
das bevorzugte Halogen oder die bevorzugte halogenhaltige Verbindung,
die während
der Halogeneinstellungsstufe benutzt wird, Chlor, HCl oder ein Vorläufer für diese
Verbindungen. Bei der Durchführung
der Halogeneinstellungsstufe wird die katalytische Zusammensetzung
in Berührung
mit dem Halogen oder halogenhaltigen Verbindung in Luft oder einer
Sauerstoffatmosphäre
bei einer erhöhten
Temperatur von 370 bis 600°C
gebracht. Es ist weiterhin erwünscht,
während
der Kontaktstufe Wasser zuzuführen,
um die Einstellung zu unterstützen.
Insbesondere wenn die Halogenkomponente des Katalysators Chlor umfaßt, ist es
bevorzugt, ein Molverhältnis
von Wasser zu HCl von 5 : 1 bis 100 : 1 zu verwenden. Die Dauer
der Halogenierungsstufe liegt typischerweise bei 0,5 bis 5 Stunden
oder mehr. Wegen der Ähnlichkeit
der Bedingungen findet die Halogeneinstellungsstufe während der
Oxidationsstufe statt. Alternativ kann die Halogeneinstellungsstufe
vor oder nach der Oxidationsstufe durchgeführt werden, wie durch die spezielle
Methode erforderlich ist, welche verwendet wird, um den Katalysator
nach dieser Erfindung herzustellen. Ungeachtet der verwendeten genauen
Halogeneinstellungsstufe sollte der Halogengehalt des fertigen Katalysators
derart sein, daß er
genügend
Halogen, auf Elementengrundlage, 0,1 bis 10 Masse-% der fertigen
Zusammensetzung umfaßt.
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Bei
der Herstellung des Katalysators ist es auch erforderlich, eine
Reduktionsstufe zu verwenden. Die Reduktionsstufe ist dazu bestimmt,
im wesentlichen die Gesamtheit der Platin gruppenmetallkomponente
zu dem entsprechenden elementaren Metallzustand zu reduzieren und
eine relativ gleichmäßige und
fein verteilte Dispersion dieser Komponente in dem gesamten hitzebeständigen anorganischen
Oxid zu gewährleisten.
Es ist bevorzugt, daß die
Reduktionsstufe in einer im wesentlichen wasserfreien Umgebung stattfindet.
Vorzugsweise ist das reduzierende Gas im wesentlichen reiner trockener
Wasserstoff (d. h. weniger als 20 Vol.-ppm Wasser). Es können jedoch
auch andere reduzierende Gase verwendet werden, wie CO, Stickstoff
usw. Typischerweise wird das reduzierende Gas mit der oxidierten
katalytischen Zusammensetzung bei Bedingungen in Berührung gebracht,
die eine Reduktionstemperatur von 315 bis 650°C während einer Zeitdauer von 0,5
bis 10 Stunden oder mehr einschließen und die wirksam sind, im
wesentlichen die gesamte Platingruppenmetallkomponente zum elementaren
Metallzustand zu reduzieren. Die Reduktionsstufe kann vor der Einführung der katalytischen
Zusammensetzung in die Kohlenwasserstoffumwandlungszone durchgeführt werden,
oder sie kann in situ als Teil des Anlaufverfahrens eines Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahrens
durchgeführt
werden. Wenn diese letztere Technik angewendet wird, müssen jedoch
geeignete Vorkehrungen getroffen werden, um die Kohlenwasserstoffumwandlungsanlage
auf einen im wesentlichen wasserfreien Zustand vorzutrocknen, und
sollte ein im wesentlichen wasserfreies wasserstoffhaltiges Reduktionsgas
verwendet werden.
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Gegebenenfalls
kann die katalytische Zusammensetzung einer Vorsulfidierungsstufe
unterzogen werden. Die gegebenenfalls eingeführte Schwefelkomponente kann
in den Katalysator mit irgendeiner bekannten Methode eingeführt werden.
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Der
Katalysator der vorliegenden Erfindung hat insbesondere Brauchbarkeit
als ein Kohlenwasserstoffumwandlungskatalysator. Der Kohlenwasserstoff,
der umgewandelt werden soll, wird mit dem Katalysator bei Kohlenwasserstoffumwandlungsbedingungen
in Berührung
gebracht, die eine Temperatur von 40 bis 300°C, einen Druck von Atmosphärendruck
bis 200 Atmosphären
absolut (101,3 kPa bis 20,26 mPa) und stündliche Flüssigkeitsraumgeschwindigkeiten
von 0,1 bis 100 h–1 einschließen. Der
Katalysator ist besonders geeignet für katalytisches Reformieren
von Beschickungsmaterialien im Benzinsiedebereich und kann auch
für Dehydrocyclisierung,
Isomerisierung von Aliphaten und Aromaten, Dehydrierung, Hydrocracken,
Disproportionierung, Entalkylierung, Alkylierung, Umalkylierung,
Oligomerisation und andere Kohlenwasserstoffumwandlungen verwendet
werden.
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Bei
der bevorzugten katalytischen Reformierung als Ausführungsform
werden Kohlenwasserstoffbeschickung und ein wasserstoffreiches Gas
vorerhitzt und in eine Reformierzone eingeführt, die typischerweise 2 bis
5 Reaktoren in Reihe enthält.
Geeignete Heizeinrichtungen sind zwischen den Reaktoren vorgesehen, um
die endotherme Nettoreaktionswärme
in jedem der Reaktoren zu kompensieren. Die Reaktionspartner können den
Katalysator in einzelnen Reaktoren entweder im Aufstrom, Abstrom
oder im Radialfluß berühren, wobei
der Radialfluß bevorzugt
ist. Der Katalysator ist in einem Festbettsystem enthalten oder
vorzugsweise in ei nem Bewegtbettsystem mit verbundener kontinuierlicher
Katalysatorregenerierung. Alternative Versuche, deaktivierten Katalysator
zu reaktivieren, sind dem Fachmann bekannt und schließen halbregeneratives
Arbeiten ein, worin die gesamte Anlage für die Katalysatorregenerierung
und Reaktivierung abgeschaltet wird, oder man verwendet Schwingreaktorbetrieb,
in welchem ein einzelner Reaktor gegenüber dem System isoliert wird und
darin regeneriert oder reaktiviert wird, während die anderen Reaktoren
im Strom bleiben. Die bevorzugte kontinuierliche Katalysatorregenerierung
in Verbindung mit einem Bewegtbettsystem ist unter anderem in der US-A-3
647 680, der US-A-3 652 231, der US-A-3 692 496 und der US-A-4 832
291 beschrieben, die alle hier durch Bezugnahme aufgenommen werden.
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Auslauf
aus der Reformierzone geht durch eine Kühleinrichtung zu einer Trennzone,
die typischerweise auf 0 bis 65°C
gehalten wird und worin ein wasserstoffreiches Gas von einem flüssigen Strom
abgetrennt wird, der gewöhnlich
als "unstabilisiertes
Reformat" bezeichnet
wird. Der resultierende Wasserstoffstrom kann dann durch geeignete
Kompressoreinrichtungen zu der Reformierzone zurückgeführt werden. Die flüssige Phase
aus der Trennzone wird typischerweise abgezogen und in einem Fraktioniersystem
verarbeitet, um die Butankonzentration einzustellen und dabei die
Flüchtigkeit
des resultierenden Reformats am Vorderende zu steuern.
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In
dem Reformierverfahren der vorliegenden Erfindung angewendete Betriebsbedingungen
schließen einen
Druck, der im Bereich von 100 kPa bis 7 MPa (abs) gewählt wird,
ein. Besonders gute Ergebnisse erhält man mit niedrigem Druck,
nämlich
einem Druck von 350 bis 2500 kPa (abs). Die Reformiertemperatur
liegt im Bereich von 315 bis 600°C,
und vorzugsweise zwischen 425 und 565°C. Wie dem Fachmann auf dem
Gebiet der Reformiertechnik bekannt ist, erfolgt die Anfangsauswahl
der Temperatur in diesem breiten Bereich als eine Funktion der erwünschten
Oktanzahl des Produktreformats unter Beachtung der Eigenschaften
des Beschikkungsmaterials und des Katalysators. Gewöhnlich wird
danach die Temperatur langsam während
des Versuchs, die unvermeidbare Deaktivierung zu kompensieren, die
ein Produkt mit konstanter Oktanzahl liefert, gesteigert. Genügend Wasserstoff
wird zugeführt,
um eine Menge von 1 bis 20 Mol Wasserstoff je Mol Kohlenwasserstoffbeschickung,
die in die Reformierzone eintritt, zu bekommen, wobei ausgezeichnete
Ergebnisse erhalten werden, wenn 2 bis 10 Mol Wasserstoff je Mol
Kohlenwasserstoffbeschickung verwendet werden. Gleichermaßen wird
die stündliche
Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
(LHSV), die beim Reformieren verwendet wird, aus dem Bereich 0,1
bis 10 h–1 ausgewählt, wobei
ein Wert im Bereich von 1 bis 5 h–1 bevorzugt
ist.
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Die
Kohlenwasserstoffbeschickung, die in dieses Reformiersystem eingeführt wird,
ist vorzugsweise eine Naphtha-Beschickung, die Naphthene und Paraffine
umfaßt,
welche in dem Benzinsiedebereich sieden. Die bevorzugten Beschickungen
sind Naphthas, die hauptsächlich
aus Naphthenen und Paraffinen bestehen, obwohl in vielen Fällen auch
Aromaten vorhanden sind. Diese bevorzugte Klasse schließt straight-run-Benzine,
Naturbenzine, synthetische Benzi ne usw. ein. Als eine alternative
Ausführungsform
ist es häufig
vorteilhaft, thermisch oder katalytisch gecrackte Benzine, teilreformierte
Naphthas oder dehydrierte Naphthas einzuführen. Gemische von straight-run-Benzinen
und gecrackten Naphthas im Benzinsiedebereich können auch vorteilhaft verwendet
werden. Die Naphtha-Beschickung im Benzinsiedebereich kann ein vollständig siedendes Benzin
mit einem Anfangssiedepunkt nach ASTM D-86 von 40 bis 80°C und einem
Endsiedepunkt im Bereich von 160 bis 220°C sein oder kann eine ausgewählte Fraktion
hiervon sein, die allgemein eine höher siedende Fraktion ist,
die gewöhnlich
als ein schweres Naphtha bezeichnet wird, wie beispielsweise ein
Naphtha, das im Bereich von 100 bis 200°C siedet. Wenn das Reformieren
auf eine Produktion von ein oder mehr der Verbindungen Benzol, Toluol
und Xylole gerichtet ist, kann der Siedebereich hauptsächlich oder
im wesentlichen in dem Bereich von 60 bis 150°C liegen. In einigen Fällen ist
es auch günstig,
reine Kohlenwasserstoffe oder Gemische von Kohlenwasserstoffen,
die aus Extraktionsanlagen gewonnen wurden -beispielsweise Raffinate aus
Aromatenextraktion oder geradkettige Paraffine -, die in Aromaten
umgewandelt werden sollen.
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Es
ist allgemein bevorzugt, die vorliegende Erfindung in einer im wesentlichen
wasserfreien Umgebung zu benutzen. Wesentlich für das Erreichen dieser Bedingung
in der Reformierzone ist die Steuerung des Wassergehalts, der in
der Beschickung vorliegt, und des Wasserstoffstroms, der der Zone
zugeführt
wird. Die besten Ergebnisse erhält
man gewöhnlich,
wenn die Gesamtwassermenge, die in die Umwandlungszone von irgendeiner
Quelle aus eintritt, auf einem Wert geringer als 50 ppm gehalten
wird und vorzugsweise auf weniger als 20 ppm, ausgedrückt als Äquivalentgewicht
Wasser in der Beschickung. Im allgemeinen kann dies durch sorgfältige Steuerung
des in der Beschickung und in dem Wasserstoffstrom vorhandenen Wassers
erreicht werden. Das Beschickungsmaterial kann durch Verwendung
irgendwelcher geeigneter und bekannter Trocknungseinrichtungen getrocknet
werden, wie mit einem herkömmlichen
festen Adsorbens mit einer hohen Selektivität für Wasser, wie beispielsweise
kristalline Natrium- oder Calciumaluminosilikate, Kieselgel, aktivierte
Tonerde, Molekularsiebe, wasserfreies Calciumsulfat, Natrium mit
großer
Oberfläche
und ähnlich
Adsorbtionsmittel. Ähnlich
kann der Wassergehalt der Beschickung durch geeignetes Ausstreifen
in einer Fraktionierkolonne oder ähnlichen Einrichtungen eingestellt
werden. In einigen Fällen
kann eine Kombination von Adsorbenstrocknung und Destillationstrocknung
günstig
angewendet werden, um eine fast vollständige Entfernung von Wasser
aus der Beschickung zu bewirken. Vorzugsweise wird die Beschickung
auf einen Wert entsprechend weniger als 20 ppm H2O-Äquivalent
getrocknet.
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Es
ist bevorzugt, den Wassergehalt des Wasserstoffstroms, der in die
Kohlenwasserstoffumwandlungszone eintritt, auf einem Wert von 10
bis 20 Vol.-ppm oder weniger zu halten. In den Fällen, in denen der Wassergehalt
des Wasserstoffstroms über
diesem Bereich liegt, kann dies bequem erreicht werden, indem man
den Wasserstoffstrom mit einem geeigneten Trocknungsmittel kontaktiert,
wie jenen, die oben bei herkömmlichen
Trocknungsbedingungen erwähnt
sind.
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Es
ist eine bevorzugte Praxis, die vorliegende Erfindung in einer im
wesentlichen schwefelfreien Umgebung zu verwenden. Kontrollmaßnahmen,
die in der Technik bekannt sind, können verwendet werden, um die
Naphtha-Beschickung zu behandeln, die zu der Reformierreaktionszone
geführt
wird. Beispielsweise kann die Beschickung Adsorptionsverfahren,
katalytischen Verfahren oder Kombinationen hiervon unterzogen werden.
Adsorptionsverfahren können
Molekularsiebe, Kieselsäure-Aluminiumoxide
mit großer
Oberfläche,
Kohle-Molekularsiebe, kristalline Aluminosilikate, aktivierte Kohlen,
metallhaltige Zusammensetzungen mit großer Oberfläche, wie Nickel oder Kupfer
und dergleichen, verwenden. Katalytische Verfahren können traditionelle schwefelreduzierende
Katalysatorrezepturen verwenden, die dem Fachmann bekannt sind,
einschließlich
hitzebeständiger
anorganischer Oxidträger,
die Metalle enthalten, welche aus der Gruppe ausgewählt sind,
die Elemente aus der Gruppe VI-B(6), der Gruppe II-B(12) und der Gruppe
VIII(IUPAC 8–10)
des Periodensystems einschließen.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung bezieht sich auf das Verfahren zur Umwandlung einer
Naphtha-Beschickung bei katalytischen Dehydrocyclisierungsbedingungen.
Insbesondere umfaßt
die bevorzugte Naphtha-Beschickung C6-C8-nichtaromatische Kohlenwasserstoffe. Die
Dehydrocyclisierungsbedingungen schließen einen Druck von 100 kPa
bis 4 MPa (abs), wobei der bevorzugte Druck bei 200 kPa bis 1,5
MPa liegt, eine Temperatur von 350 bis 650°C und eine stündliche
Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
von 0,1 bis 10 h–1 ein. Vorzugsweise
kann Wasserstoff als ein Verdünnungsmittel
verwendet werden. Wenn vorhanden, kann Wasserstoff mit einer Geschwindigkeit
von 0,2 bis 10 Mol Wasserstoff je Mol Beschickungskohlenwasserstoff zirkuliert
werden.
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Es
ist bevorzugt, daß die
Naphtha-Beschickung der alternativen Dehydrocyclisierung als Ausführungsbeispiel
einen hohen Anteil an Paraffinen umfaßt, da der Zweck eines Dehydrocyclisierungsverfahrens
darin besteht, Paraffine in Aromaten umzuwandeln. Wegen des hohen
Wertes von C6-C8-Aromaten
ist es außerdem bevorzugt,
daß die
Naphtha-Beschickung C6-C8-Paraffine umfaßt. Ungeachtet
dieser Präferenz
kann jedoch die Naphtha-Beschickung Naphthene, Aromaten und Olefine
zusätzlich
zu C6-C8-Paraffinen
umfassen.
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Beispiel I
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Ein
kugeliger Katalysator nach dem Stand der Technik, der Platin und
Zinn auf Aluminiumoxid umfaßte,
wurde mit herkömmlichen
Techniken als ein Kontrollkatalysator hergestellt, um gegenüber Katalysatoren der
Erfindung verglichen zu werden. Zinn wurde in das Aluminiumoxidsol
nach dem Stand der Technik eingearbeitet, und das zinnhaltige Aluminiumoxidsol
wurde der Öltropfmethode
unterzogen, um Kugeln von 1,6 mm zu bilden, welche zur Trockene
mit 10% LOI gedämpft
und bei 650°C
calciniert wurden. Der kugelige Träger wurde dann mit Chlor platinsäure in HCl
imprägniert,
um 0,38 Masse-% Pt in dem fertigen Katalysator zu bekommen. Der
imprägnierte
Katalysator wurde getrocknet und bei 525°C mit 2 M HCl in Luft oxychloriert
und mit reinem Wasserstoff bei 565°C reduziert. Der fertige Kontrollkatalysator
wurde als Katalysator X bezeichnet und hatte die folgende näherungsweise
Zusammensetzung in Masse-%:
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Beispiel II
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Ein
kugelförmiger
Katalysator, der Platin, Ytterbium und Zinn auf Aluminiumoxid umfaßte, wurde
hergestellt. Zinn wurde in das Aluminiumoxidsol nach dem Stand der
Technik eingearbeitet, und das zinnhaltige Aluminiumoxid wurde der Öltropfmethode
unterzogen, um Kugeln von 1,6 mm zu bilden, die zur Trockene bei 10%
LOI gedämpft
und bei 650°C
calciniert wurden. Der kugelige Träger wurde dann mit Ytterbiumnitrat
in 3,5%iger Salpetersäure
imprägniert,
um in dem fertigen Katalysator bei einem Verhältnis Lösung-zu-Träger von 1 : 1 1,1% Yb zu bekommen.
Die resultierende Zusammensetzung wurde zur Trockene gedämpft (10% LOI)
und bei 650°C
mit 3% Wasserdampf calciniert. Die resultierende calcinierte Zusammensetzung
wurde mit Chlorplatinsäure
in HCl imprägniert,
um 0,38 Masse-% Pt in dem fertigen Katalysator zu bekommen. Der
imprägnierte
Katalysator wurde getrocknet und bei 525°C mit 2 M HCl in Luft oxychloriert
und mit reinem H2 bei 565°C reduziert.
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Der
fertige Yb-enthaltende Katalysator wurde als Katalysator A bezeichnet
und hatte die folgende ungefähre
Zusammensetzung in Masse-%:
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Andere
Katalysatoren, die Lanthan, Samarium und Dysprosium enthielten,
wurden auf die gleiche Weise wie der ytterbiumhaltige Katalysator
hergestellt. Die Lanthanidengehalte der fertigen Katalysatoren waren
folgende, wobei jeder Katalysator substantiell die gleichen Zinn- und Platingehalte
wie Katalysator A hatten:
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Beispiel III
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Pilotanlagentests
wurden strukturiert, um die Selektivität gegenüber Aromaten in einem Reformierverfahren
mit den Katalysatoren der Erfindung und nach dem Stand der Technik
zu vergleichen. Die Tests basierten auf Reformieren von Naphtha über den
Katalysatoren bei einem Druck von 0,8 MPa (abs), einer stündlichen
Flüsigkeitsraumgeschwindigkeit
von 3 h–1 und
einem Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff von 8. Ein Umwandlungsbereich
wurde mit variierender Temperatur untersucht, um Datenpunkte bei
502°C, 512°C und 522°C sowie 532°C zu bekommen.
Das Naphtha für
die Vergleichsversuche war ein mit Wasserstoff behandeltes, sich
von Erdöl
herleitendes Naphtha, das von einem Paraffinmittelkontinent-Rohöl erhalten wurde,
welches die folgenden Charakteristika aufwies:
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Die
Ergebnisse sind als Aromatenausbeute gegen C5+
in 1 für die Katalysatoren
A, B, C, D und X angegeben. Die Aromatenausbeute ist als die Masse-%-Ausbeute
von (Benzol + Toluol + C8-Aromaten + C9+-Aromaten) angegeben. Da eine hohe Aromatenausbeute
gewöhnlich
das Hauptziel von katalytischem Reformieren ist, ist eine hohe Aromatenausbeute
in bezug auf C5+-Ausbeute eine Anzeige hoher
Selektivität.
Die Katalysatoren A, B, C und D zeigen 2 bis 3% höhere Aromatenausbeute
bei der gleichen C5+-Ausbeute.
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Beispiel IV
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Pilotanlagentests
wurden so strukturiert, daß die
Selektivität
und Aktivität
von Katalysatoren C und X für
das Reformieren einer Naphtha-Beschickung zu vergleichen waren.
Das Naphtha für
die Vergleichsversuche war identisch mit dem in Beispiel III gezeigten.
Jeder Test beruhte auf Reformierbedingungen, die einen Druck von
0,8 MPa (abs), eine stündliche
Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
von 3 h–1 und
ein Verhältnis
8 von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff umfaßte. Ein Umwandlungsbereich
wurde durch Variieren der Temperatur untersucht, um mehrere Datenpunkte
jeweils bei 502°C,
512°C, 522°C und 532°C zu bekommen.
Die Umwand lung von (Paraffinen + Naphthenen) bei jeder Temperatur
war 2 bis 4% höher
beim Katalysator X, doch war die Selektivität, gemessen als Ausbeute an
C5+-Produkt, höher über den gesamten Umwandlungsbereich für Katalysator
C. Die Grafik, in der die Selektivität gegen die Umwandlung aufgetragen
ist, ist in 2 gezeigt.
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Beispiel V
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Drei
kugelige Katalysatoren, die Platin, Europium und Zinn auf Aluminiumoxid
umfaßten,
wurden so hergestellt, daß sie
die Merkmale der Erfindung demonstrierten. Zinn wurde in einen kugeligen
Aluminiumoxidträger
gemäß dem Stand
der Technik, wie in Beispiel II beschrieben, eingearbeitet. Der
kugelige Träger
wurde dann mit Europiumnitrat in 3,5%iger Salpetersäure imprägniert,
um drei unterschiedliche EU-Gehalte in dem fertigen Katalysator
bei einem Verhältnis
von Lösung-zu-Träger von
1 : 1 zu liefern. Die resultierenden Zusammensetzungen wurden zur
Trockene gedämpft
(10% LOI) und bei 650°C
mit 3% Wasserdampf calciniert. Die resultierenden calcinierten Zusammensetzungen
wurden mit Chlorplatinsäure
in HCl imprägniert,
um in den fertigen Katalysator in einer Konzentration von 0,38 Masse-%
Pt in dem fertigen Katalysator zu ergeben. Die imprägnierten
Katalysatoren wurden getrocknet und bei 525°C mit 2 M HCl in Luft oxychloriert
und mit reinem H2 bei 565°C reduziert.
Die fertigen EU-enthaltenden Katalysatoren wurden als Katalysatoren
E, F und G bezeichnet und hatten die folgenden ungefähren Zusammensetzungen
in Masse-%:
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Beispiel VI
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Der
Katalysator G wurde im Vergleich mit dem Katalysator X des Standes
der Technik verglichen, um das Vorhandensein von EuO aufgrund der
Reduktion zu bestimmen. Ein temperaturprogrammiertes Reduktionsverfahren
wurde unter Verwendung von 5 Mol.-% H2 in
Ar vorgenommen, wobei von Raumtemperatur auf 600°C ein Anstieg mit einer Geschwindigkeit
von 10°C
je Minute erfolgte. Der Wasserstoffverbrauch für den Katalysator G überschritt
den für
Katalysator X mit 33 μMol/Gramm,
was über
90% Reduktion von Eu+3 zu Eu+2 zeigt.
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Beispiel VII
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Pilotanlagenversuche
wurden so strukturiert, daß die
Selektivität
und Aktivität
von Katalysatoren E, F und G mit jenen von Katalysator X für das Reformieren
einer Naphtha-Beschickung
vergleichen wurden. Das Naphtha für die Vergleichsversuche war
das gleiche wie im Beispiel III.
-
Jeder
Test basierte auf Reformierbedingungen, die einen Druck von 0,8
MPa (abs), eine stündliche Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
von 3 h
–1 und
ein Verhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff von 8 einschloß. Ein Umwandlungsbereich
wurde untersucht durch Variieren der Temperatur, um mehrere Datenpunkte zu
liefern, jeweils bei 502°C,
512°C, 522°C und 532°C. Eine Vergleichsumwandlung
(von Paraffinen + Naphthenen) ergab ein C
5+-Produkt
und eine Aromatenausbeute, die alle nachfolgend in Masse-% ausgedrückt sind:
3 ist eine grafische Darstellung
der Aromatenausbeute gegen die C
5+-Ausbeute,
die sich aus den obigen Werten herleiten lassen und höhere Aromatenausbeuten
bei den gleichen C
5+-Ausbeuten für Katalysatoren nach der Erfindung
zeigen.
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Die
Verhältnisse
von Aktivität
und Selektivität
wurden aus den obigen Werten entwickelt und in 4 erläutert.
Die Aktivität
wurde als die prozentuale Abnahme der Umwandlung von dem Basiskatalysator
X für jede
Temperatur berechnet und gegen das Atomverhältnis von Eu zu Pt für die betreffenden
Katalysatoren aufgezeichnet. Die Selektivität leitete sich in 3 durch Messung der Veränderung
der Aromatenausbeuten zwischen Katalysatoren über einen üblichen Bereich von C5+-Ausbeuten und Teilen durch die C5+-Ausbeute her, d. h. einen Mittelwert von Δ-Aromatenausbeute,
ausgedrückt
als % der C5+-Ausbeute. Bei der Aufzeichnung von
letzterer in 4 ist die
Verlängerung
der Linie zu dem hohen Eu/Pt-Verhältnis von Katalysator G als
eine hellere Linie gezeigt, da es nur eine kleine Überlappung
der Linie des Katalysators G mit jenen der anderen Katalysatoren
in 3 gibt.
-
4 zeigt einen beschleunigten
Abfall der Umwandlung mit steigendem Europiumgehalt des Katalysators,
wenn das Verhältnis
von Eu/Pt zwischen 1 und 2 zunimmt und die Neigung selbst oberhalb
eines Verhältnisses
von 2 höher
wird. Die Beziehung von Selektivität zu Eu/Pt-Verhältnis ist
andererseits stärker
linear. Obwohl die Auswahl eines Eu/Pt-Verhältnisses von der relativen
Bedeutung der Selektivität
und Aktivität
abhängen
würde,
würden
sehr hohe Verhältnisse
eine starke Aktivitätseinbuße in bezug
auf den Selektivitätsvorteil
mit sich bringen.