DE1770738C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE1770738C2 DE1770738C2 DE1770738A DE1770738A DE1770738C2 DE 1770738 C2 DE1770738 C2 DE 1770738C2 DE 1770738 A DE1770738 A DE 1770738A DE 1770738 A DE1770738 A DE 1770738A DE 1770738 C2 DE1770738 C2 DE 1770738C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reforming
- catalyst
- platinum
- hydrogen
- rhenium
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G35/00—Reforming naphtha
- C10G35/04—Catalytic reforming
- C10G35/06—Catalytic reforming characterised by the catalyst used
- C10G35/085—Catalytic reforming characterised by the catalyst used containing platinum group metals or compounds thereof
- C10G35/09—Bimetallic catalysts in which at least one of the metals is a platinum group metal
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung eines Erdölreformats mit einer
Oktanzahl von wenigstens 98 durch katalytische Reformierung
eines leichten Kohlenwasserstofföls mit einem Siedebereich
von etwa 21 bis 288°C, wobei in einer Betriebszeit
von mindestens 2000 Stunden die Ausbeute an flüssigen
Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr Kohlenstoffatomen um
nicht mehr als 2 Vol.-% absinkt, durch Kontaktieren des
Kohlenwasserstofföls und Wasserstoffs mit einem Katalysator
aus einem porösen Tonerdeträger mit einem Gehalt von
0,01 bis 1,0 Gew.-% Platin unter reformierenden Bedingungen.
Das Reformieren ist in der Erdölindustrie weitgehend bekannt
und bezieht sich auf die Behandlung von Erdöl-Fraktionen in
Gegenwart von Wasserstoff und eines Katalysators mit Dehydrierungsaktivität
zur Verbesserung der Oktanzahl. Während der
Betriebszeit läßt die Aktivität des Katalysators aus mehreren
Gründen nach, von denen einer die Ablagerung von Kohlenstoff
und kohlenstoffhaltigen Substanzen auf demselben ist. Der Katalysator
muß daher periodisch ersetzt werden oder, was noch
wünschenswerter ist, der Katalysator muß periodisch durch Erhitzen
bei hoher Temperatur, beispielsweise in Gegenwart eines
sauerstoffhaltigen Gases, regeneriert werden, um wenigstens
einen Teil der ursprünglichen katalytischen Aktivität wieder
herzustellen. Das Reformieren kann daher gemäß der Betriebszeit
des Verfahrens so lange durchgeführt werden, bis der
verbrauchte Katalysator durch frischen Katalysator ersetzt
oder der verbrauchte Katalysator regeneriert werden muß.
Die meisten katalytischen Reformierungen, die über längere
Zeiträume hinweg durchgeführt werden, arbeiten bei hohen Reaktionsdrucken,
z. B. bei Drucken von über 25,6 kg/cm² und insbesondere
bei Drucken von 29,1 bis 36,2 kg/cm². Bisher waren
hohe Drucke notwendig, um die Koksablagerung und Katalysatordesaktivierung
zu regulieren. Reformiert man bei niederen
Drucken, z. B. bei Drucken unter 17,5 k/cm², um hochwertiges
Benzin mit einer Oktanzahl von mindestens 98 herzustellen, dann
werden die herkömmlicherweise verwendeten Katalysatoren schnell
verschmutzt, d. h. sie werden desaktiviert, so daß das Reformieren
nicht während Betriebszeiten von mehr als 2000 Stunden
bei einem annehmbaren Absinken der Ausbeute an flüssigen Kohlenwasserstoffen
mit 5 und mehr C-Atomen, d. h. bei einer Verminderung
der Ausbeute an flüssigem C₅+-Kohlenwasserstoffen über
einen Zeitraum von 2000 Stunden von nicht mehr als 2 Vol.-%
durchgeführt werden kann. Es ist jedoch in der Erdölindustrie
bekannt, daß das katalytische Reformieren bei niederen Drucken
zu einer wesentlichen Zunahme der Ausbeute an Benzinprodukten
mit hoher Oktanzahl führt. Man hat daher der Entwicklung des
Niederdruck-Reformierens und von Katalysatoren zur Verwendung
bei diesem Verfahren große Aufmerksamkeit gewidmet. In Anbetracht
der zunehmenden Nachfrage nach Benzin mit hoher Oktanzahl
und insbesondere mit Hinsicht auf den öffentlichen Druck bezüglich
des Verbots der Verwendung von Blei in Benzinen zur Erhöhung
der Oktanzahl, hat die Entwicklung des Niederdruck-Reformierens
an Bedeutung zugenommen.
Katalysatoren, die im allgemeinen für das Reformieren verwendet
werden, enthalten Platin auf porösen festen Trägern, wie
Tonerde. Es ist möglich, beim Reformieren bei niederen Drucken
über längere Betriebszeiten, z. B. von mehr als 2000 Stunden
mit Platinkatalysatoren auf Trägern zu arbeiten, jedoch nur
mit Katalysator-Gemischen und/oder bei Reformierungs-Bedingungen,
die das Verfahren wirtschaftlich uninteressant machen.
Beispielsweise müssen außerordentlich hohe Platinkonzentrationen,
z. B. mehr als 1 Gew.-%, bei einem Katalysator verwendet
werden, um ein Reformieren bei Niederdruck unter Erzielung
von Benzinen mit hoher Oktanzahl zu ermöglichen. Die Kosten
des Platins machen jedoch die Entwicklung eines solchen Niederdruck-
Reformierens uninteressant. Andere Versuche bezüglich
des Niederdruck-Reformierens, z. B. die Herabsetzung der Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
pro Stunde oder die Erhöhung des
Molverhältnisses von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff, wurden
vorgenommen. Diese Versuche sind zunächst jedoch wegen der
geringeren Einsatzmenge, die behandelt wird, und dann wegen der
hohen Kosten, die bei der Rückführung von Wasserstoff bei niederen
Drucken verursacht werden, unerwünscht. Es liegt daher
auf der Hand, daß das Niederdruck-Reformieren zur Herstellung
von Benzin mit hoher Oktanzahl für lange Betriebszeiten bisher
mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die es unmöglich machten,
das Niederdruck-Reformieren industriell durchzuführen.
In der deutschen Patentanmeldung C 42 695 IVd/23b
wird ein neues katalytisches Gemisch
beschrieben, das zum Reformieren nützlich ist. Der in
der vorstehend angeführten Anmeldung
beschriebene Katalysator
besteht aus einem porösen festen Träger, auf dem in inniger
Mischung Platin und Rhenium verteilt sind. Ferner wird dem Katalysator
eine verbesserte Selektivität und Beständigkeit gegen
über einem Katalysator, der nur aus Platin besteht und kein
Rhenium enthält, zugeschrieben, wenn eine schwefelfreie Erdöl-
Fraktion reformiert wird.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung eines Erdölreformats mit einer
Oktanzahl von wenigstens 98 bereitzustellen, das bei
niedrigen Drucken länger als die bekannten Verfahren
durchführbar ist bis eine Regenerierung durchgeführt werden
muß.
Die Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.
Die GB-PS 10 21 412 betrifft ein Verfahren zur katalytischen
Reformierung von Erdölen, bei dem der Reformierungskatalysator
Platin in einer Menge von 0,1 bis 1,5% auf einem
Trägermaterial enthält. Bei diesem Verfahren wird jedoch
in einem Temperaturbereich von 468 bis 532°C und bei
wesentlich höheren Drucken als bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren gearbeitet.
Die US-PS 28 51 399 betrifft ebenfalls ein Verfahren
zur Reformierung von Erdölen unter Verwendung von Platin/
Palladiumkatalysatoren. Bei einer Temperatur von 493°C
und einem Druck von 14,1 kg/cm zeigt sich, daß die Oktanzahl
nach 120 Stunden bereits um etwa 6,3% gesunken ist
und eine erhebliche Abnahme der Aktivität des Katalysators
erfolgt. Demgegenüber sinkt die Oktanzahl beim erfindungsgemäßen
Verfahren während 2000 Stunden um nicht mehr als
etwa 2 Vol.-%.
Es wurde nun gefunden, daß das Katalysatorgemisch aus Platin
und Rhenium auf einem porösen festen Katalysatorträger besonders
für das Niederdruck-Reformieren unter strengen Bedingungen
geeignet ist, d. h. Reformieren bei Drucken unter 17,5 kg/cm²,
um ein Benzinprodukt zu ergeben, das eine Oktanzahl von
mindestens 98 hat.
Eine spezielle Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht
im katalytischen Reformieren eines Erdöls, bei dem die
Temperatur, bei der 95 Vol.-% des Erdöls während einer ASTM
D-86-Destillation destilliert wurden, zwischen 171 und 188°C
liegt.
Die vorliegende Erfindung kann anhand der graphischen Darstellungen
in den Fig. 1, 2 und 3 besser verstanden werden.
Die graphische Darstellung in Fig. 1 zeigt das Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff (H₂/HC), das zum Reformieren
eines Erdöls zu einem Benzinprodukt mit einer spezifischen
Oktanzahl unter Verwendung eines Katalysators, der aus Platin
und Rhenium (Kurve 1) und nur aus Platin (ohne Rhenium) (Kurven
2-4) besteht, erforderlich ist, als eine Funktion der
Temperatur, bei der 95 Vol.-% eines Erdöls während einer ASTM
D-86-Destillation destilliert wurden (im nachfolgenden oft als
95prozentige Siedepunkttemperatur bezeichnet). Die Kurven
in Fig. 1 beruhen auf den Wechselbeziehungen der Oktanzahl
des Produkts, des Molverhältnisses von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff
und der 95%igen Siedepunkttemperatur eines Erdöls
beim Reformieren bei einem Druck von 17,5 kg/cm² und einer
stündlichen Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit von 2 V/V/Stunde.
Die Kurven 1 und 2 beziehen sich auf ein Reformieren zur Herstellung
eines Benzins mit einer Oktanzahl von 98. Die Kurven 3 und
4 beziehen sich auf ein Reformieren zur Herstellung eines Benzinproduktes
mit einer Oktanzahl von 100 bzw. 102.
Die graphischen Darstellungen in den Fig. 2 und 3 zeigen zu
Vergleichszwecken die Leistung eines herkömmlichen, aus Platin
auf einem Tonerdeträger befindlichen Katalysators und eines
aus Platin und Rhenium auf einem Tonerdeträger befindlichen
Katalysators beim Reformieren. Die Verfahrensbedingungen für
das Reformieren, bei dem der auf einem Träger befindliche Platinkatalysator
verwendet wird, bestehen aus einem Druck von 15,1 kg/cm²
und einem Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff
von 6. Die Verfahrensbedingungen für das Reformieren, das
mit dem auf einem Träger befindlichen Platin-Rhenium-Katalysator
arbeitet, bestehen aus einem Druck von 15,1 kg/cm² und einem
Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff von 8 für
die ersten 1400 Betriebsstunden und dann einem Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff von 6. Die Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
pro Stunde war bei beiden Reformierungen
gleich und betrug mindestens 2 V/V/Stunde. Die graphische Darstellung
in Fig. 2 zeigt die durchschnittliche Katalysatortemperatur,
die erforderlich ist, um ein Produkt mit einer Oktanzahl
von 100 zu halten, als eine Funktion der Betriebszeit. Die
graphische Darstellung in Fig. 3 zeigt die Ausbeute an flüssigen
Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr C-Atomen, ausgedrückt
in Vol.-% des erhaltenen Benzins mit einer Oktanzahl von 100,
als eine Funktion der Betriebszeit. Die ausgeprägte Überlegenheit
des mit dem auf einem Träger befindlichen Platin-Rhenium-
Katalysator arbeitenden Reformierens gegenüber dem nur mit einem
Platinkatalysator (ohne Rhenium) arbeitenden Verfahren geht
aus den Fig. 2 und 3 eindeutig hervor.
Der Katalysator, der bei dem erfindungsgemäßen Niederdruck-
Reformieren unter strengen Bedingungen verwendet wird, besteht
aus einem porösen Tonerdeträger, der
0,01 bis 1 Gew.-% Platin, das mit 0,01 bis 2 Gew.-% Rhenium
vergütet ist, enthält.
Der katalytische Träger
besteht aus Tonerde. Die Tonerde kann in jeder beliebigen geeigneten
Form als Träger für Reformierungs-Katalysatoren verwendet
werden. Außerdem kann Tonerde nach einer Vielzahl von
für die Zwecke der vorliegenden Erfindung zufriedenstellenden
Verfahren erhalten werden. Die Herstellung von Tonerde zur Verwendung
als Reformierungs-Katalysatoren ist in der Technik weitgehend
bekannt.
Platin und Rhenium werden in inniger Mischung miteinander auf
den porösen Tonerdeträger
nach geeigneten Verfahren,
z. B. durch Ionenaustausch, gemeinsame Ausfällung (Coprecipitation),
Imprägnierung usw., aufgebracht.
Erfindungsgemäß können die Metalle in jeder beliebigen Stufe
der Herstellung des Katalysators in den Träger eingearbeitet
werden. Die Einarbeitung kann stattfinden,
während die Tonerde als Sol oder Gel vorliegt, und anschließend
ausgefällt werden. Ein vorher hergestellter Tonerdeträger
kann andererseits auch mit einer wäßrigen Lösung der
Metallverbindung imprägniert werden. Ohne Rücksicht auf das
Herstellungsverfahren des auf dem Träger befindlichen Platin-
Rhenium-Katalysators ist es erwünscht, daß Platin und Rhenium
innig miteinander vermischt auf dem Träger abgelagert werden.
Es wird ferner verlangt, daß Platin und Rhenium innig in den
porösen Träger dispergiert sind.
Der für das Niederdruck-Reformieren unter strengen Bedingungen
gemäß der vorliegenden Erfindung vorgeschlagene Katalysator
besteht aus Paltin in einer Menge, bezogen auf den fertigen
Katalysator, von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis
1 Gew.-% und insbesondere 0,4 bis 1 Gew.-%. Platinkonzentrationen
von unter 0,01 Gew.-% sind für zufriedenstellendes Reformieren
zu gering. Auf der anderen Seite sind Platinkonzentrationen
von über etwa 1 Gew.-% im allgemeinen wegen der hohen
Kosten des Platinmetalls nicht zufriedenstellend.
Die Konzentration des Rheniums in dem fertigen Katalysatorgemisch
liegt vorzugsweise bei 0,01 bis 2 Gew.-% und insbesondere
0,1 bis 1,5, bzw. 0,1 bis 1,0 Gew.-%. Höhere Rheniumkonzentrationen
können vorteilhaft verwendet werden, jedoch wird die
Menge des in den Katalysator eingearbeiteten Rheniums durch
die Rheniumkosten begrenzt. Es wird vorgezogen, das Verhältnis
von Rhenium zu Platin bei etwa 0,2 bis 2 zu halten, insbesondere
soll das Atomverhältnis von Rhenium zu Platin 1 nicht
überschreiten. Höhere Werte
als 1 können angewendet werden, führen
jedoch im allgemeinen zu keiner wesentlichen Verbesserung.
Nach der Einarbeitung von Platin und Rhenium in den Träger
wird das erhaltene Gemisch gewöhnlich durch
Erhitzen bei einer Temperatur von z. B. nicht über etwa 260°C
und vorzugsweise bei etwa 93 bis 204°C getrocknet. Anschließend
kann das Gemisch bei erhöhter Temperatur, z. B. bis zu etwa
649°C, gewünschtenfalls kalziniert werden.
Der Platin und Rhenium enthaltende Träger wird vorzugsweise
bei einer erhöhten Temperatur erhitzt, um Platin und Rhenium in
den metallischen Zustand umzuwandeln. Vorzugsweise wird das Erhitzen
in Gegenwart von Wasserstoff und insbesondere in Gegenwart
von trockenem Wasserstoff durchgeführt. Insbesondere wird
bevorzugt, daß diese Vorreduktion bei einer Temperatur von
316 bis 704°C, vorzugsweise 316 bis 538°C vorgenommen wird. Ferner
soll der erfindungsgemäße Katalysator während des Reformierens
vorzugsweise Platin und Rhenium in metallischem Zustand
enthalten. Daher werden Platin und Rhenium, ohne Rücksicht
darauf, ob sie bereits vor Kontakt mit dem Erdöl bei den
Bedingungen des Niederdruck-Reformierens in den metallischen
Zustand reduziert wurden, während des Reformierens in den
metallischen Zustand gebracht, wenn Schwefel aus dem Einsatzmaterial
ausgeschieden wird.
Das erfindungsgemäße Katalysatorgemisch auf dem porösen
Tonerdeträger kann vor dem Kontakt mit dem zu
reformierenden Erdöl zur Reduktion der anfänglichen übermäßigen
Hydrocrackaktivität sulfidiert werden. Das vorherige
Sulfidieren kann in situ oder ex situ dadurch erzielt werden,
daß man ein schwefelhaltiges Gas, z. B. H₂S, durch die
Katalysatorschicht leitet.
Der Katalysator kann für das Reformieren durch Zugabe von
Halogeniden, insbesondere Fluorid oder Chlorid, vergütet werden.
Die Halogenide verleihen dem Katalysator offensichtlich eine
begrenzte Acidität, die für die meisten Reformierungen von
Nutzen ist. Der mit Halogeniden vergütete Katalysator enthält
vorzugsweise insgesamt von 0,1 bis 3 Gew.-% Halogenide, insbesondere
von 0,1 bis 2 Gew.-%. Die Halogenide können auf den
Katalysatorträger in jeder geeigneten Stufe der Katalysatorherstellung,
z. B. vor oder nach der Einarbeitung von Platin und
Rhenium, aufgebracht werden.
Das beim Reformieren verwendete Einsatzmaterial ist ein leichtes
Kohlenwasserstofföl, beispielsweise eine Erdölfraktion,
das im Bereich von etwa 21 ist 288°C
und vorzugsweise von 66 bis 232°C siedet. Das Einsatzmaterial kann
beispielsweise ein einfachdestilliertes Erdöl oder ein thermisch
oder katalytisch gecracktes Erdöl sein oder aus Gemischen dieser
Stoffe bestehen. Vorzugsweise ist das Erdöl ein hydriertes
Erdöl, beispielsweise ein hydrogecracktes Erdöl. Das für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendete Einsatzmaterial
hat vorzugsweise eine Temperatur, bei der 95 Vol.-% während
einer ASTM D-86-Destillation ("ASTM Standards", Petroleum Products
-Fuels, Colvents, Engine Tests, Lubricating Oils, Cutting Oils,
Grease, Teil 17, 1965) destilliert wurden, bei mindestens 149°C,
jedoch nicht über 204°C und vorzugsweise von 160 bis 193°C,
insbesondere von 171°C bis etwa 188°C. Dies bedeutet, daß für
eine Erdölfraktion, die vorzugsweise für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung geeignet ist, 95 Vol.-% des Erdöls während
eines ASTM D-86-Destillationsverfahrens bei einer Temperatur,
die innerhalb der oben angegebenen bevorzugten Bereiche lag,
destilliert wurden. Vorzugsweise wird der Siedepunkt des Einsatzmaterials
bei der Temperatur angegeben, bei der 95 Vol.-%
des Einsatzmaterials während des ASTM D-86-Destillationsverfahrens
destilliert wurden, da diese Temperatur reproduzierbarer
ist als die echte Endtemperatur des Einsatzmaterials und
mehr die Siedeeigenschaften des Einsatzmaterials kennzeichnet.
Eine Erdölfraktion enthält oft kleine Mengen an hochsiedenden
Komponenten. Daher wird der Endsiedepunkt des Einsatzmaterials,
der durch ein ASTM-Destillationsverfahren ermittel wird, sehr
hoch sein und zeigt daher nicht an, wo die Masse des Erdöls
destilliert.
Das Einsatzmaterial soll für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung praktisch frei von Schwefel sein,
d. h. das Einsatzmaterial soll weniger als etwa
10 ppm Schwefel enthalten.
Im Falle eines Einsatzmaterials, das nicht bereits
einen geringen Schwefelgehalt besitzt, können annehmbare Konzentrationen
durch Hydrieren des Einsatzmaterials in einer Vorsättigungszone,
wo das Erdöl mit einem Hydrierungskatalysator
in Berührung gebracht wird, der gegenüber der Schwefelvergiftung
resistent ist, erzielt werden.
Das erfindungsgemäße Niederdruck-Reformieren ist durch die Herstellung
eines Benzinprodukts mit einer Oktanzahl von mindestens
98 innerhalb eines Zeitraums von 2000 Stunden gekennzeichnet,
wobei sich während der 2000 Stunden die Ausbeute an flüssigen
Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr C-Atomen um nicht mehr als
2 Vol.-% vermindert. Eine Betriebszeit des Reformierens, beispielsweise
die Zeit, bevor der Katalysator ersetzt oder regeneriert
werden muß, von weniger als 2000 Stunden ist im allgemeinen
wirtschaftlich uninteressant. Beispielsweise verbieten
die Kosten, die mit der Stillegung eines Reaktors zur Regenerierung
des Katalysators entweder in situ oder ex situ verbunden
sind, zu häufige Regenerierungen, d. h. Regenerierungen nach
weniger als 2000 Betriebsstunden. Zu häufige Regenerierungen
sind nicht nur wegen der dabei anfallenden Material- und Personalkosten
unerwünscht, sondern auch wegen des Zeitverlusts für
die Herstellung von Benzinen mit hoher Oktanzahl. Außerdem wird
ein Absinken der Ausbeute an flüssigen Kohlenwasserstoffen mit
5 und mehr C-Atomen von mehr als 2 Vol.-% während 2000 Betriebsstunden
für ein Reformieren im allgemeinen unwirtschaftlich.
Falls die Ausbeute an Benzin, d. h. die Ausbeute an flüssigen
Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr C-Atomen in einem Maße absinkt,
das während 2000 Betriebsstunden größer als 2 Vol.-%
ist, dann verschmutzt der Katalysator zu schnell, so daß ein
Ersetzen oder Regenerieren des Katalysators zwecks Wiederherstellung
der Katalysatoraktivität zu häufig erforderlich wird.
Das erfindungsgemäße Reformieren kann gewünschtenfalls während
Betriebszeiten von weit mehr als 2000 Stunden durchgeführt
werden.
Das Molverhältnis von Wasserstoff
zu Kohlenwasserstoff muß im allgemeinen erhöht werden,
wenn die anderen Bedingungen des Reformierens unverändert bleiben,
um längere Betriebszeiten zu erzielen.
Der Druck in der Reaktionszone beim Reformieren liegt für die
erfindungsgemäßen Zwecke unter 17,5/cm². Vorzugsweise beträgt
der Druck mindestens 6,3 kg/cm², und
in am meisten bevorzugter Weise 9,8 kg/cm².
Der Druck wird als durchschnittlicher Druck
des Reaktionsgefäßes bestimmt. Wo beispielsweise in einem
Verfahren mehrere Reaktionsgefäße hintereinander geschaltet
sind, wobei das Einsatzmaterial vom Auslaß eines Reaktionsgefäßes
in den Einlaß eines anderen fließt, ist der Druck
beim Reformieren, d. h. der Druck von weniger als 17,5 kg/cm²,
der durchschnittliche Druck der verschiedenen Reaktionsgefäße.
Die Beschickungsgeschwindigkeit, d. h. die Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
liegt bei
2,0 V/V/Stunde. Hohe Raumgeschwindigkeiten, d. h. mindestens
2,0 V/V/Stunde, erlauben größere Volumen des Einsatzmaterials
zu behandeln, was zur Wirtschaftlichkeit des Reformierens
beiträgt. Die Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit pro Stunde
wird als Volumen Einsatzmaterial
pro Volumen Katalysator pro Stunde gemessen.
Die Temperatur liegt beim Reformieren im allgemeinen bei 316
bis 593°C und vorzugsweise 371 bis 566°C. Die Temperatur wird
jedoch auch durch andere Verfahrensbedingungen bestimmt, d. h.
von einem besonderen Druck einer bestimmten Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
pro Stunde (V/V/Stunde) und dem Wasserstoff-
Kohlenwasserstoff-Verhältnis. Die Temperatur wird durch die
gewünschte Oktanzahl des herzustellenden Produkts festgelegt.
Das Reformieren führt im allgemeinen zur Herstellung von Wasserstoff.
Daher braucht überschüssiger Wasserstoff notwendigerweise
nicht dem Reformieren zugesetzt zu werden. Gewöhnlich wird
es jedoch bevorzugt, bei einer Stufe des Verfahrens einen
Wasserstoffüberschuß zuzuführen, beispielsweise während der
Inbetriebnahme. Der Wasserstoff kann vor dem Kontakt mit dem
Katalysator in das Einsatzmaterial oder
gleichzeitig mit der Einführung des Einsatzmaterials in die
Reaktionszone eingeführt werden. Im allgemeinen wird Wasserstoff
über den Katalysator geführt, bevor das Einsatzmaterial mit dem
Katalysator in Berührung kommt.
Das Reformieren einer Erdöl-Fraktion wird dadurch erzielt, daß
man Erdöl und Wasserstoff unter Reformierungsbedingungen mit
dem gewünschten Katalysator in Berührung bringt. Der Wasserstoff
kann mit leichten gasförmigen Kohlenwasserstoffen, beispielsweise
Methan, gemischt sein. Wasserstoff dient zur Herabsetzung
der Bildung von Koks, der dazu neigt, den Katalysator
zu vergiften. Die Gegenwart von Wasserstoff kann ferner dazu
verwendet werden, bestimmte Reformierungs-Reaktionen, wie z. B.
Isomerisierung, Dehydrierung oder Hydrocrackung, zu begünstigen.
Im allgemeinen wird Wasserstoff aus den Reaktionsprodukten
gewonnen, gereinigt und in die Reaktionszone zurückgeführt. Das
Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff, das für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung erforderlich ist, wird am
Einlaßrohr des Reaktionsgefäßes und im Fall von mehreren
hintereinander geschalteten Reaktionsgefäßen am Einlaßrohr des
ersten Reaktionsgefäßes gemessen. "Kohlenwasserstoff", der zur
Bestimmung des Molverhältnisses von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff
verwendet wird, ist das Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial
oder Erdöl und bezieht sich nicht auf leichte Kohlenwasserstoffgase
in dem mit Wasserstoff angereicherten Kreislaufstrom.
Dies ist in der Technik weitgehend bekannt.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung soll das Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff (H₂/HC) geringer
sein als der Wert, der durch das folgende Verhältnis bestimmt
wird:
wobei x die Temperatur ist, bei der 95 Vol.-% des Erdöls innerhalb
der ASTM D-86-Destillation destilliert wurden, und k für
die Octanzahl (O. N.) des Benzins oder Reformats steht und nach
der folgenden Gleichung erhalten wird
k=-0,038 (O. N.) + 5,10.
Das für die Zwecke der vorliegenden Erfindung zulässige maximale
Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff verändert
sich daher in Abhängigkeit von der 95%igen Siedetemperatur des
Einsatzmaterials, das reformiert werden soll, und von der Oktanzahl
des gemäß den vorstehenden Gleichungen hergestellten Reformats.
Bei Molverhältnissen von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff,
die unter dem aufgrund der vorstehenden Gleichung bestimmten
Wert liegen, und bei der anderen für die vorliegende
Erfindung angegebenen Reformierungs-Bedingung, d. h. bei einem
Druck von weniger als 17,5 kg/cm²,
werden Reformierungen
zur Herstellung von Benzin mit einer Oktanzahl von mindestens
98 unter Verwendung eines Platinkatalysators mit nicht mehr als
1,0 Gew.-% Platin, jedoch ohne Rhenium, nicht durch eine Betriebszeit
von mindestens 2000 Stunden bei einem Absinken der Ausbeute
an flüssigen Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr C-Atomen
von nicht mehr als 2 Vol.-% während dieser 2000 Stunden gekennzeichnet.
Das Verhältnis des Molverhältnisses von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff
zu der 95%igen Siedepunkttemperatur des Einsatzmaterials
und der Oktanzahl des Benzinprodukts wird aufgrund
von Fig. 1 besser verstanden. Die graphische Darstellung in
Fig. 1 zeigt das Verhältnis zwischen dem Molverhältnis von Wasserstoff
zu Kohlenwasserstoff, das erforderlich ist, um ein Benzinprodukt
mit einer gewünschten Oktanzahl und der Temperatur,
bei der 95 Vol.-% des Erdöls während einer ASTM D-86-Destillation
destilliert werden, herzustellen. Die Kurven (Kurve 1 bis 4)
wurden aufgrund der Wechselbeziehungen des Molverhältnisses von
Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff, der Oktanzahl des hergestellten
Produkts und der 95%igen Siedepunkttemperatur des Einsatzmaterials
für das Reformieren bei einer Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
von 2 V/V/Stunde und einem Druck
von 17,5 kg/cm² erhalten. Das Reformieren war durch eine Betriebszeit
von 2000 Stunden mit einem Absinken der Ausbeute
an flüssigen Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr C-Atomen von
2 Vol.-% während dieser 2000 Stunden gekennzeichnet. Die Kurve
1 beruht auf einem Reformieren zur Herstellung eines Benzins
mit einer Oktanzahl von 98 unter Verwendung eines Katalysators,
der aus Platin und Rhenium enthaltender Tonerde bestand, wobei
der Platingehalt, bezogen auf das fertige Katalysatorgemisch,
etwa 0,6 Gew.-% und der Rheniumgehalt etwa 0,6 Gew.-% betrug.
Die Kurven 2, 3 und 4 beruhen auf Reformieren unter Verwendung
von Katalysatoren, die aus Tonerde, welche etwa 1,0 Gew.-% Platin
und kein Rhenium enthielt, bestanden und bei denen Benzine
mit einer Oktanzahl von 98, 100 bzw. 102 hergestellt werden.
Die Kurve 2 der Fig. 1 wird durch die folgende Gleichung bestimmt
bei der k gleich 1,38 ist und x die 95%ige Siedepunkttemperatur
des Einsatzmaterials angibt. Dieses Verhältnis zwischen dem
Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff und der
95%igen Siedepunkttemperatur des Einsatzmaterials gilt für ein
Reformieren, bei dem ein Katalysator verwendet wird, der aus
1,0 Gew.-% Platin besteht und kein Rhenium enthält, und bei
dem der Druck 17,5 kg/cm² und die Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
2 V/V/Stunde betragen. Das Molverhältnis von
Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff, das aufgrund der vorstehenden
Gleichung für ein bestimmtes Einsatzmaterial ermittelt wurde,
ist das niedrigste Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff,
das noch bei einem Niederdruck-Reformieren unter
strengen Bedingungen verwendet werden kann, bei dem ein Platinkatalysator
ohne Rhenium zur Herstellung eines Benzins mit
einer Oktanzahl von 98 bei einer Betriebszeit von mindestens
2000 Stunden bei einem Absinken der Ausbeute an flüssigen
Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr C-Atomen von nicht mehr als
2 Vol.-% während 2000 Stunden verwendet wird. Bei niedrigeren
Molverhältnissen von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff arbeitet
das einen Platinkatalysator und kein Rhenium verwendende Verfahren
nicht über die gewünschte Länge der Zeit mit dem gewünschten
geringen Absinken der Ausbeute. Außerdem erfordert eine
Herabsetzung des Drucks auf unter 17,5 kg/cm² eine Erhöhung
des Molverhältnisses von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff,
um die gleiche Umwandlung zu einem Benzin mit einer Oktanzahl
von 98 zu erzielen. In ähnlicher Weise erfordert die Erhöhung
der Raumgeschwindigkeit auf über 2 V/V/Stunde eine Zunahme des
Molverhältnisses von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff, um die
gleiche Umwandlung zu Benzin mit einer Oktanzahl von 98 zu erzielen.
Die Herabsetzung der Platinkonzentration im Katalysator
auf einen Wert unter 1 Gew.-% macht gleichfalls eine Erhöhung
des Molverhältnisses von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff erforderlich,
um die gewünschte Umwandlung zu erzielen. Es liegt
daher auf der Hand, daß die vorstehenden Angaben für das Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff zur Herstellung
eines Benzinproduktes mit einer Oktanzahl (k-1,38) das niedrigste
zulässige Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff
für ein Reformieren, bei dem ein Platinkatalysator in einer
Menge von nicht mehr als 1 Gew.-% Platin verwendet wird und
das bei einem Druck von unter 17,5 kg/cm² und einer Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
von mindestens 2 während des gewünschten
Zeitraums bei gewünschtem Absinken der Ausbeute arbeitet,
darstellen.
Eine Erhöhung des Molverhältnisses von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff
ist erforderlich, um die Oktanzahl der während des
Reformierens hergestellten Benzinfraktion unter Beibehaltung
einer konstanten Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit und eines konstanten
Drucks von beispielsweise einer Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit von 2 V/V/
Stunde und einem Druck von 17,5 kg/cm², zu erhöhen. In Fig. 1
zeigen die Kurven 3 und 4 das Verhältnis des Molverhältnisses
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff zu der 95%igen Siedetemperatur
bei Herstellung eines Benzins mit einer Oktanzahl von 100
bzw. 102 bei einem mit einem Platinkatalysator arbeitenden Reformieren.
Für die Kurven 2, 3 und 4 sind die Bedingungen des
Reformierens, abgesehen von dem Molverhältnis von Wasserstoff
zu Kohlenwasserstoff, gleich. Logarithmisch kann dies, ähnlich
wie bei Kurve 2, auch für die Kurven 3 und 4, jedoch mit einem
unterschiedlichen Wert für k, ausgedrückt werden. k verändert
sich mit der Oktanzahl des hergestellten Produkts nach der folgenden
Gleichung
k=-0,038 (O. N.) + 5,10
Der Wert von k sinkt von etwa 1,38 für eine Oktanzahl von 98
auf einen Wert von etwa 1,20 für eine Oktanzahl von 102.
Aus Kurve 1 der Fig. 1 ist beispielsweise ersichtlich, daß das
Reformieren eines Erdöls mit einer Temperatur, bei der 95 Vol.-%
während eines ASTM D-86-Destillationsverfahrens abdestilliert
wurden, von 171°C und bei reformierenden Bedingungen, die bei
einem Druck von 17,5 kg/cm² und einer Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
pro Stunde von 2 liegen, zur Herstellung eines Benzinprodukts
mit einer Oktanzahl von 98 ein Molverhältnis von Wasserstoff
zu Kohlenwasserstoff von wenigstens etwa 3,4 erforderlich
macht, wenn ein Katalysator aus 0,6 Gew.-% Platin und 0,6 Gew.-%
Rhenium verwendet wird. Nur dann kann das Verfahren mindestens
2000 Stunden bei einem Absinken der Ausbeute an flüssigen Kohlenwasserstoffen
mit 5 und mehr C-Atomen von nicht mehr als 2
Vol.-% während 2000 Stunden (Punkt "a" in Kurve 1) durchgeführt
werden. Wird auf der anderen Seite ein gleichartiges Einsatzmaterial
bei gleichen reformierenden Bedingungen zur Herstellung
eines Produkts mit einer Oktanzahl von 98 unter Verwendung
eines nur aus 1 Gew.-% Platin (ohne Rhenium) bestehenden Katalysators
einem Reformieren unterzogen, dann ist ein Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff von mindestens 5,4
für ein Reformieren erforderlich, um das Reformieren durch eine
Betriebszeit von mindestens 2000 Stunden mit einem Absinken
der Ausbeute an flüssigen Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr
C-Atomen von nicht mehr als 2 Vol.-% während der 2000 Std.
(Punkt "b" in Kurve 2) zu charakterisieren.
Das nachfolgende Beispiel erläutert das erfindungsgemäße Verfahren.
Ein Niederdruck-Reformieren unter Verwendung eines Katalysators
aus ungefähr 0,6 Gew.-% Platin und 0,6 Gew.-% Rhenium auf
einem Tonerdeträger wurde mit einem Niederdruck-Reformieren,
bei dem ein herkömmlicher Katalysator aus 0,7 Gew.-% Platin
auf einem Tonerdeträger verwendet wurde, verglichen.
Der auf dem Träger befindliche Platin-Rhenium-Katalysator wurde
dadurch erhalten, daß man einen vorher imprägnierten Platin-
Tonerde-Träger mit einer wäßrigen Perrheniumsäure enthaltenden
Lösung imprägnierte. Der Katalysator wurde ungefähr eine Stunde
bei 66°C an der Luft getrocknet und dann etwa 1 Std. bei 371°C
an der Luft erhitzt. Dann wurde der aus einem mit Platin und
Rhenium imprägnierten Tonerdeträger bestehende Katalysator bei
371°C etwa eine Stunde einer Wasserstoffatmosphäre ausgesetzt,
um die Metalle zu reduzieren.
Das für das Reformieren verwendete Einsatzmaterial war ein
hydrogecracktes Erdöl, das weniger als 0,1 ppm Stickstoff
und weniger als 0,1 ppm Schwefel enthielt. Das
Einsatzmaterial hatte einen Siedebereich von ungefähr 99 bis
216°C. Die Temperatur, bei der 95 Vol.-% des Einsatzmaterials
während der ASTM D-86-Destillation destilliert wurden, lag
bei 189°C. Die Reformierungen wurden bei Drucken von 15,1 kg/cm²
und Flüssigkeitsraumgeschwindigkeiten von mindestens 2 V/V/Stunde
durchgeführt. Für beide Verfahren waren die Flüssigkeitsraumgeschwindigkeiten
pro Std. die gleichen.
Das Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff betrug
für das mit dem Platinkatalysator arbeitende Reformieren 6,0
und für das mit einem Platin-Rhenium-Katalysator arbeitende
Verfahren für die ersten 1400 Betriebsstunden 8 und wurde nach
Ablauf von 1400 Stunden auf 6 einreguliert. Das Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff lag bei beiden Verfahren
unter dem aufgrund der folgenden Gleichung ermittelten Wert
bei der k gleich etwa 1,30 war, da ein Benzin mit einer
Oktanzahl von 100 hergestellt werden sollte.
Bei beiden Reformierungen wurde während der Betriebszeit ein
Reformat mit einer Oktanzahl von 100 hergestellt.
Der vorstehende Vergleich zwischen dem Platin und Rhenium enthaltenden
Katalysator und dem nur Platin enthaltenden Katalysator
wird in den beiliegenden Fig. 2 und 3 erläutert. Die
Veränderung der mittleren Katalysatortemperatur, die erforderlich
war, um das Produkt bei der gewünschten Oktanzahl von
100 zu halten, wird in Fig. 2 und die Ausbeute an Benzin oder
Reformat, das Kohlenwasserstoffe mit 5 und mehr C-Atomen enthält
und eine Oktanzahl von 100 besitzt, wird in Fig. 3 gezeigt.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß der auf einem Träger befindliche
Platin-Rhenium-Katalysator während des Reformierens
selbst bei strengen Reformierungs-Bedingungen eine hohe Aktivität
beibehält. Während der ersten 1400 Stunden zeigte das
Verfahren einen Verschmutzungsgrad von nur etwa 0,008°C pro
Stunde, d. h. daß die Temperatur um 0,8°C pro 100 Stunden erhöht
werden mußte, um die Umwandlung zu einem Benzin mit einer
Oktanzahl von 100 beizubehalten. Dies entspricht einer Betriebszeit
von mindestens 2800 Std. bei einem Absinken der Ausbeute
an flüssigen Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr C-Atomen von
nicht mehr als 2 Vol.-% während 2800 Stunden. Wenn das Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff nach einem
Reformieren von 1400 Stunden auf einen Wert von 6 herabgesetzt
wurde, stieg der Verschmutzungsgrad nur geringfügig. Die graphische
Darstellung in Fig. 3 zeigt die bemerkenswerte Beständigkeit
der Ausbeute, die bei dem erfindungsgemäßen Niederdruck-
Reformieren unter strengen Bedingungen unter Verwendung
des auf einem Träger befindlichen Platin-Rhenium-Katalysators
erzielt wird. Die Ausbeute an flüssigen Kohlenwasserstoffen
mit 5 und mehr C-Atomen sank um weniger als 1 Vol.-% während
einer Betriebszeit von 2200 Stunden.
Das mit einem Platin-Katalysator ohne Rhenium arbeitende Reformieren
hatte, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, einen außergewöhnlich
hohen Verschmutzungsgrad, der zu einer schnellen Katalysator-
Desaktivierung führte. Wie ferner aus Fig. 3 zu ersehen
ist, sank die Ausbeute an flüssigen Kohlenwasserstoffen
mit 5 und mehr C-Atomen während des mit einem Platinkatalysator
ohne Rhenium arbeitenden Reformierens bei einer Betriebszeit
von nur 400 Stunden schon beträchtlich. Das bei dem mit
dem Platinkatalysator arbeitenden Reformieren erhaltene flüssige
Kohlenwasserstoffe mit 5 und mehr C-Atomen enthaltende Produkt
zeigte ein Absinken der Ausbeute von 2 Vol.-% bei einer Betriebszeit
von 400 Stunden.
Aus dem vorstehenden Beispiel geht hervor, daß das erfindungsgemäße
Niederdruck-Reformieren mit Erfolg bei einem Druck
von weniger als 17,5 kg/cm² und einer Raumgeschwindigkeit von
mehr als 2 V/V/Stunde zur Herstellung von Benzin mit hoher
Oktanzahl angewendet werden kann. Die Oktanzahl des Benzins
liegt bei mindestens 98, wobei das Verfahren dennoch durch eine
Betriebszeit von mindestens 2000 Stunden bei einem Absinken
der Ausbeute an flüssigen Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr
C-Atomen von nicht mehr als 2 Vol.-% während der 2000 Stunden
gekennzeichnet ist.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung eines Erdölreformats mit einer Oktanzahl von wenigstens 98 durch katalytische Reformierung eines leichten Kohlenwasserstofföls mit einem Siedebereich von etwa 21 bis 288°C, wobei in einer Betriebszeit von mindestens 2000 Stunden die Ausbeute an flüssigen Kohlenwasserstoffen mit 5 und mehr Kohlenstoffatomen um nicht mehr als 2 Vol.-% absinkt, durch Kontaktieren des Kohlenwasserstofföls und Wasserstoffs mit einem Katalysator aus einem porösen Tonerdeträger mit einem Gehalt von 0,01 bis 1,0 Gew.-% Platin unter reformierenden Bedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Katalysator 0,01 bis 2 Gew.-% Rhenium als Co-Katalysator enthält und die Reformierung unter einem Druck von weniger als 17,5 kg/cm² sowie bei einem Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff (H₂/HC) unterhalb des aus folgender Gleichung bestimmten Wertes, worin x die Temperatur bedeutet, bei der 95 Vol.-% des praktisch schwefelfreien Erdöls während einer ASTM D-86-Destillation destilliert werden, und k von der Octanzahl (O. N.) des Reformats nach der Gleichungk=-0,038 (O. N.) + 5,10abhängt, durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US65054267A | 1967-06-30 | 1967-06-30 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1770738A1 DE1770738A1 (de) | 1973-01-04 |
DE1770738C2 true DE1770738C2 (de) | 1988-03-31 |
Family
ID=24609350
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681770738 Granted DE1770738A1 (de) | 1967-06-30 | 1968-06-28 | Verfahren zur herstellung eines erdoelreformats mit einer oktanzahl von mindestens 98 |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3434960A (de) |
DE (1) | DE1770738A1 (de) |
FR (1) | FR1583982A (de) |
GB (1) | GB1175022A (de) |
NL (1) | NL6809197A (de) |
Families Citing this family (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3617519A (en) * | 1969-01-29 | 1971-11-02 | Universal Oil Prod Co | Controlled sulfur content in platinum-rhenium reforming |
US3968025A (en) * | 1969-02-20 | 1976-07-06 | Chevron Research Company | Hydrocarbon conversion process |
US3537980A (en) * | 1969-03-12 | 1970-11-03 | Chevron Res | Regeneration at low temperatures of platinum-rhenium reforming catalysts |
US3529029A (en) * | 1969-04-07 | 1970-09-15 | Universal Oil Prod Co | Hydrogenation of aromatic hydrocarbons |
CA925809A (en) * | 1969-06-20 | 1973-05-08 | D. Keith Carl | Catalytic reforming of gasoline boiling range hydrocarbons |
US3617520A (en) * | 1969-06-25 | 1971-11-02 | Chevron Res | Sulfiding of low platinum content catalyst |
US3846343A (en) * | 1970-02-13 | 1974-11-05 | H Erickson | Process for preparing a platinum-rhenium catalyst on an alumina support |
US3884799A (en) * | 1972-12-11 | 1975-05-20 | Standard Oil Co | Reforming with platinum-rhenium-selenium catalysts |
US3986947A (en) * | 1974-06-10 | 1976-10-19 | Texaco Inc. | Catalytic reforming with a catalyst comprising a noble metal deposited on silica dispersed in an alumina matrix |
USRE33323E (en) * | 1984-12-07 | 1990-09-04 | Exxon Research & Engineering Company | Reforming process for enhanced benzene yield |
US20230010491A1 (en) * | 2021-07-02 | 2023-01-12 | Avantium Technologies B.V. | Process for estimating naphtha-reforming catalyst performance |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2851399A (en) * | 1955-06-29 | 1958-09-09 | Standard Oil Co | Stabilized platinum-alumina catalysts containing selenium |
NL265987A (de) * | 1960-06-15 | |||
NL281320A (de) * | 1961-07-24 |
-
1967
- 1967-06-30 US US650542A patent/US3434960A/en not_active Expired - Lifetime
-
1968
- 1968-06-21 FR FR1583982D patent/FR1583982A/fr not_active Expired
- 1968-06-27 GB GB30749/68A patent/GB1175022A/en not_active Expired
- 1968-06-28 DE DE19681770738 patent/DE1770738A1/de active Granted
- 1968-06-28 NL NL6809197A patent/NL6809197A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1770738A1 (de) | 1973-01-04 |
FR1583982A (de) | 1969-12-12 |
US3434960A (en) | 1969-03-25 |
NL6809197A (de) | 1968-12-31 |
GB1175022A (en) | 1969-12-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
AT298647B (de) | Verfahren zum Reformieren einer annähernd schwefelVerfahren zum Reformieren einer annähernd schwefelfreien Naphtfraktion freien Naphthafraktion | |
DD281968A5 (de) | Katalysatorzusammensetzung fuer die umwandlung von kohlenwasserstoffen | |
DE1645716C3 (de) | Verfahren zur herstellung eines Katalysators für die hydrierende Umwandlung von Kohlenwasserstoffen | |
DE3019216C2 (de) | ||
DE2546513C2 (de) | ||
DE1922161A1 (de) | Wasserstoffentschwefelung schwerer Erdoeldestillate | |
DE1246148B (de) | Verfahren zur raffinierenden Hydrierung von Kohlenwasserstoffen | |
DE1770738C2 (de) | ||
DE2007561A1 (de) | Katalysator zum hydrierenden Cracken | |
DE2259518A1 (de) | Reforming-verfahren mit katalysatoren, die durch gallium und rhenium aktiviert sind | |
DE60107805T2 (de) | Veredelung von Naphtha durch kombinierte Olefinbildung und Aromatisierung | |
DE2065046A1 (de) | Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen. Ausscheidung aus: 2025377 | |
DE1165184B (de) | Verfahren zur Erhoehung der Aktivitaet eines zusammengesetzten Katalysators | |
DE2063920A1 (de) | Katalysator und seine Verwendung zum Hydro Kracken | |
DE2047873A1 (de) | Verfahren zur Reformierung einer Naphthabeschickung | |
DE2139069A1 (de) | Katalysator, insbesondere zur Refor mierung einer Kohlenwasserstoffraktion | |
DE1203897B (de) | Verfahren zum Hydrocracken von kohlenwasserstoffhaltigen Beschickungen | |
DE1954368C3 (de) | Verfahren zur katalytischen Ent wachsung von wachshaltigen Kohlenwasser stoffölen | |
DE2030364A1 (de) | Reformierungs Verfahren | |
DE2362955A1 (de) | Verbessertes verfahren zur herstellung von kohlenwasserstoff-umwandlungskatalysatoren und deren verwendung | |
DE2212511A1 (de) | Hydroformierungskatalysator und Herstellungsverfahren dafuer | |
DE2215321C3 (de) | Hydrocrackkatalystor mit einem Gehalt an Palladium als Hydrierkomponente und seine Verwendung | |
DE1618982A1 (de) | Verfahren zur Dehydrocyclisierung von Paraffinen | |
DE2434591A1 (de) | Kohlenwasserstoffumwandlungskatalysator und dessen anwendung | |
CH638110A5 (de) | Verfahren zur herstellung eines katalysators zum hydrierenden cracken von kohlenwasserstoffen. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |