DE2757515B1 - Schleifkoerper - Google Patents
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Description
Der technische Bedarf an Kunststoffen, die für die Verwendung bei hohen Temperaturen und unter starker
mechanischer Beanspruchung bestimmt sind, konnte bisher durch Phenolverbindungen und gewisse Polyimide nur mehr oder weniger unvollständig befriedigt
werden. Von derartigen Kunststoffen wird verlangt, daß sie imstande sind, Füllstoffe aufzunehmen, und daß sie
auch bei sehr hohen Temperaturen ihre physikalischen Eigenschaften bewahren, fest und zäh bleiben und ihr
Haftvermögen an den Füllstoffen behalten. Ein technisches Anwendungsgebiet, auf dem diese Erfordernisse
eine Rolle spielen, ist das Gebiet der Schleifkörper, wie Schleifscheiben. Festigkeit, Zähigkeit und Haftvermögen bei hohen Temperaturen sind von besonderer
Bedeutung bei Schleifscheiben, die für Trockenschleifarbeiten verwendet werden.
Im Handel erhältliche Schleifscheiben, die herkömmliche Polyimide als Einbettungsmasse bzw. Bindemittel
enthalten, verschmieren jedoch beim Trockenschleifen und verlieren schnell ihr Schneidvermögen, so daß die
Schleifverhältnisse gering sind und sich schwer bestimmen lassen. Schleifscheiben, die als Bindemittel ein
einziges vernetztes aromatisches Polyimid enthalten, erzeugen viel Wärme, schneiden nur mit Schwierigkeit
und zeigen beim Trockenschleifen im allgemeinen sogar eine schlechtere Leistung als Schleifscheiben mit
Phenolharz als Bindemittel.
In der GB-PS 12 68 460 sind Schleifkörper aus einer Einbettungsmasse, die mindestens 50 Volumprozent
eines koaleszierten aromatischen Polyimids mit einer inhärenten Viskosität von mindestens 0,1 enthält, und 6
bis 35 Volumprozent synthetischen Diamanten mit einem speziellen Metallüberzug als Füllstoffteilchen
beschrieben. Diese Schleifkörper haben zwar ein verbessertes Schleifverhältnis, jedoch sind die betreffenden Werte insbesondere beim Trockenschleifen
nicht völlig zufriedenstellend.
Gegenstand der Erfindung ist ein Schleifkörper aus einer Einbettungsmasse und darin eingebetteten Füllstoffteilchen, wobei die Einbettungsmasse ein lineares
aromatisches Polyimid (a) mit mindestens einer
Ketoncarbonylgruppe je wiederkehrende Einheit und
einem Molekulargewicht von 3000 bis 300 000 enthält, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Einbettungsmasse aus einem vernetzten aromatischen Polyimid aus
einem Grundharz (a) und einem ein niedrigeres Molekulargewicht aufweisenden Vernetzerharz (b) aus
linearem aromatischem Polyimid mit endständigen Amingruppen und einem Molekulargewicht von 500 bis
15 000 besteht, wobei das Molverhältnis von Vernetzer
harz (b) zu Grundharz (a) im Bereich von mehr als 2 :1
bis 40 :1 liegt.
Die erfindungsgemäßen Schleifkörper ergeben wesentlich höhere Schleifverhältnisse als bekannte Schleifkörper, insbesondere bei der Anwendung zum Trocken-
schleifen. Bedeutende Verbesserungen des Schleifverhältnisses werden nicht nur gegenüber handelsüblichen
Schleifkörpern (wie Schleifscheiben) auf Phenolharzbasis, sondern aufgrund der Verwendung von zwei
Polyimidkomponenten mit höherem bzw. niedrigerem
Molekulargewicht auch gegenüber Schleifkörpern erzielt, deren Einbettungsmasse aus einem einzigen
aromatischen Polyimid (wie gemäß GB-PS 12 68 460) besteht Die erfindungsgemäßen Schleifkörper weisen
ferner die vorgenannten und andere Nachteile der
bekannten Schleifkörper nicht auf. Insbesondere zeigen
sie eine bessere Wärme- und Oxidationsbeständigkeit als bekannte Schleifkörper, die als Einbettungsmasse
oder Bindemittel Phenolharze, vernetzte Polyimide mit aliphatischen Strukturen oder vernetzte aromatische
Polyimide aufweisen, die aus einem einzigen Polymeren hergestellt sind. Beim Trockenschleifen haben erfindungsgemäße Schleifscheiben eine längere Lebensdauer, erzeugen weniger Wärme, erleiden ein geringeres Verschmieren, verbrauchen weniger Energie und
sind beständiger gegen mechanische Belastung als die bekannten Schleifscheiben. Erfindungsgemäße Schleifscheiben weisen auch Vorteile beim Naßschleifen auf.
In dem Ausdruck »aromatisches Polyimid« bedeutet »aromatisch«, daß die molekulare Gerüststruktur des
Polymeren vollständig aus aromatischen Ringen und mit aromatischen Ringen kondensierten Imidringen besteht,
mit der Maßgabe, daß aromatische Ringe durch
(i) eine ein Brückenatom enthaltende Gruppe, wie
—o-
—c— —CRr- —s— —s—
oder Äquivalente derselben, wobei R" Wasserstoff oder Alkyl- oder Fluoralkylreste mit weniger als 5
Kohlenstoffatomen bedeutet, oder
(ii) eine der folgenden beiden Gruppen mit zwei Brückenatomen
O O
Il N
—C—NH- und —C—O-
getrennt sein können. Beispiele für aromatische Ringe sind jene, die sich von Benzol, Triazin, Pyrazin, Pyridin,
Thiazol und Naphthalin ableiten.
Lineare aromatische Polyimide werden im allgemeinen durch Umsetzung mindestens eines Dianhydrids der
allgemeinen Formel
mit mindestens einem Diamin der allgemeinen Formel H2N-R'-NH2 hergestellt. Lineare aromatische Polyimide
kennzeichnen sich im allgemeinen durch eine wiederkehrende Einheit der allgemeinen Formel
--N
N-R--
Die Reaktionsteilnehmer und die entstehenden, erfindungsgemäß verwendbaren Polyimide entsprechen
den obigen allgemeinen Strukturformeln, in denen R und R' aromatische Reste bedeuten und mindestens
einer der Reste R und R' eine Ketoncarbonylgruppe enthalten muß.
Bei der Herstellung von linearen Polyimiden wird zuerst eine Polyamidsäure hergestellt, deren wiederkehrende
Einheit die allgemeine Formel
HOOC
-NH-C
COOH
C— NH- R--
aufweist (die Pfeile bedeuten Isomerie).
Für die Zwecke der Erfindung werden sowohl die Polyamidsäure als auch das Polyimid gemeinsam
betrachtet und hier als Polyimid bezeichnet.
Das erfindungsgemäß verwendete Polyimid ist eine vernetzte chemische Kombination aus einem Grundharz
(a) und einem Vernetzerharz (b). Das Grundharz ist ein lineares aromatisches Polyimid und muß in jeder
wiederkehrenden Einheit des Harzmoleküls mindestens eine Ketoncarbonylgruppe enthalten. Das Grundharz
wird durch Umsetzung eines Dianhydrids mit einem Diamin hergestellt, wobei mindestens einer der
monomeren Reaktionsteilnehmer mindestens eine Ketoncarbonylgruppe enthält Die Ketoncarbonylgruppe
ist von anderen Carbonylgnippen, wie Carboxylcyrbonylgruppen,
Amidcarbonylgruppen und Imidcarbonylgruppen, zu unterscheiden.
Das Molekulargewicht des Polyimids wird bei dem Herstellungsverfahren durch die Auswahl der relativen
Mengen von monomerem Dianhydrid und monomerem Diamin gesteuert. Das Molekulargewicht läßt sich aus
dem Polymerisationsgrad der Monomeren berechnen. Wenn man das Molverhältnis der in geringerer molarer
Menge angewandten Monomerart zu der in höherer molarer Menge angewandten Monomerart mit r
bezeichnet, ist der Polymerisationsgrad das Verhältnis (\ + r):(l-r). Das berechnete Molekulargewicht des
erhaltenen Polyimids ist gleich der Summe aus (dem Polymerisationsgrad, multipliziert mit dem mittleren
Molekulargewicht einer Mer-Einheit) + (dem Molekulargewicht des in der größeren molaren Menge
verwendeten Monomeren). Das mittlere Molekulargewicht einer Mer-Einheit ist die Hälfte der Summe aus
den Molekulargewichten der Monomeren, vermindert um ein Molekulargewicht des Wassers. Das Molekulargewicht
einer wiederkehrenden Polyimideinheit ist das Doppelte des mittleren Molekulargewichtes seiner
Mer-Einheit.
Die Herstellung des Grundharzes erfolgt durch Umsetzung vorgegebener Mengen der betreffenden
monomeren Dianhydride und Diamine zur Erreichung des gewünschten Molekulargewichtes. Mindestens eines
der Monomeren muß eine Ketoncarbonylgruppe enthalten. Gegebenenfalls kann man zur Herstellung
des Grundharzes mehrere Dianhydride und mehrere Diamine verwenden. Wenn von einem Monomeren
mehrere verschiedene Arten verwendet werden, muß das mittlere Molekulargewicht der betreffenden Monomerkombination
eingesetzt werden. Die Herstellung des Grundharzes kann nach an sich bekannten Verfahren, z. B. durch Lösungsmittelpolymerisation
gemäß der US-PS 31 79 631, erfolgen, gemäß der das Diamin und das Dianhydrid langsam unter Rühren in
einem organischen Lösungsmittel, das auf einer Temperatur von weniger als 10O0C, vorzugsweise von
weniger als 500C, gehalten wird, miteinander gemischt werden. Das Gemisch aus Dianhydrid und Diamin kann
ein Gemisch aus Polyamidsäure und Polyimid sein, und das Polymere wird durch Kontakt mit einem niederen
Fettsäureanhydrid ausgefällt, wobei man ein lineares aromatisches Polyimid-Grundharz erhält.
Die Herstellung des Vernetzerharzes erfolgt in der gleichen Weise wie diejenige des Grundharzes. Das
Vernetzerharz braucht keine Ketoncarbonylgruppen zu enthalten, muß aber mit einem Überschuß an Diamin
hergestellt werden, damit es endständige Amingnippen enthält. Die Dianhydride und Diamine werden aus den
gleichen Gruppen ausgewählt wie für die Herstellung des Grundharzes; die Mengen eines jeden der
Monomeren entsprechen der oben angegebenen Formel, um das gewünschte berechnete Molekulargewicht
zu erzielen, und die Reaktion wird dann durchgeführt. so Die Polyamidsäure wird praktisch vollständig zu dem
Polyimid umgewandelt, um ein lineares aromatisches Polyimid-Vernetzerharz zu erhalten.
Die aus der Lösung unter Rühren ausgefällten und dann getrockneten Polyimidharze liegen im allgemeinen
in Form von Pulvern mit einer spezifischen Oberfläche von mindestens 0,1 m2/g und einer Teilchengröße
von 0,1 bis 100 μιη vor.
Das Grundharz kann außer Ketoncarbonylgruppen auch endständige Amingnippen enthalten, und das
Vernetzerharz kann außer endständigen Amingnippen auch Ketoncarbonylgruppen enthalten. Das Grundharz
und das Vernetzerharz können daher die gleichen wiederkehrenden Einheiten aufweisen mit dem einzigen
Unterschied, daß sie verschiedene Molekulargewichte haben.
Für die Zwecke der Erfindung soll das Grundharz ein berechnetes Molekulargewicht von 3000 bis 300 000
aufweisen, während das Vernetzerharz ein berechnetes
Molekulargewicht von 500 bis 15 000 aufweisen soll. Es
wurde gefunden, daß das Verhältnis des berechneten Molekulargewichtes des Grundharzes zu dem berechneten Molekulargewicht des Vernetzerharzes 2:1 bis
50:1 betragen soll. Wenn z. B. das Grundharz ein berechnetes Molekulargewicht von 15 000 aufweist,
wird ein Vernetzerharz mit einem berechneten Molekulargewicht von 500 bis 7500 ausgewählt
Die beiden Harze werden in einem Molverhältnis von Vernetzerharz zu Grundharz von mehr als 2:1
(vorzugsweise 6:1) bis 40:1 eingesetzt Vernetzte Polyimide, die als Bindemittel bei der Herstellung von
Schleifscheiben für Trockenschleifarbeiten verwendet werden sollen, weisen vorzugsweise Molverhältnisse
des Vernetzerharzes zu dem Grundharz von 6:1 bis 40 :1 auf. Zur Erzielung der besten Ergebnisse bei der
Herstellung von Schleifscheiben, bei deren Verwendung höhere Anforderungen gestellt werden, z.B. für das
Trockenschleifen mit einer hohen Werkstückabtragerate, liegt das Molverhältnis von Vernetzerharz zu
Grundharz in dem als Bindemittel verwendeten Polyimidkunststoff im Bereich von 15 :1 bis 36 :1.
Das als Einbettungsmasse für die Schleifkörper gemäß der Erfindung verwendete vernetzte Polyimid
wird hergestellt indem man die Vernetzungsreaktion an einem vernetzbaren Gemisch aus Grundharz und
Vernetzerharz durchführt Das Grundharz und das Vernetzerharz werden in Form feinteiliger Pulver
praktisch homogen zu einer vernetzbaren Polyimidmasse gemischt und unter der Einwirkung von Wärme und
Druck zu dem vernetzten Polyimid verformt Zu dem Verformungsverfahren gehören im allgemeinen die
Stufen des Mischens, Verdichtens und Erhitzern der miteinander reagierenden Harzpulver. Die Stufen des
Verdichtens und Erhitzens können gleichzeitig durchgeführt werden.
Die miteinander reagierenden Harzpulver müssen praktisch homogen gemischt werden, um dem Grundharz und dem Vernetzerharz die maximale Gelegenheit
zum Kontakt und zum Reagieren bei den Verfahrensstufen des Verdichtens und Erhitzens zu geben. Alle
Harzteilchen sollen Größen im Bereich von 0,1 bis 100 μπι haben. Bei der Herstellung von Schleifscheiben
sollen die Harzteilchen vorzugsweise Größen von 1,0 bis 50 μπι haben. Das Verdichten der vernetzbaren
Polyimidmasse wird im allgemeinen durch Kombination von Wärme und Druck durchgeführt Verdichtungsverfahren sind allgemein bekannt und es gibt mehrere
Abwandlungen davon; jedoch sollen nachstehend zwei Beispiele für bevorzugte Verdichtungsverfahren beschrieben werden, die angewandt werden können, um
die Stoffe miteinander reagieren zu lassen:
(I) Die zu verformende vernetzbare Polyimidmasse wird in eine Form eingebracht und bei 400 bis
4200C unter einem Druck von 35 MPa (Megapascal) 15 bis 25 Mia verdichtet
(II) Die zu verformende vernetzbare Polyimidmasse wird in eine Form eingebracht und bei Raumtemperatur 10 Sek. unter einem Druck von 690MPa
verdichtet
Die vernetzbare Polyimidmasse wird einer Wärmebehandlung unterworfen, die zur Bildung des vernetzten
Polyimide führt Vorzugsweise wird die verdichtete vernetzbare Masse 1 bis 100 Stunden der Einwirkung
einer Temperatur von 350 bis 450° C ausgesetzt, insbesondere 1 bis 24 Stunden einer Temperatur von
375 bis 4500C. Ein Beispiel eines Programms für die Erhitzungsstufe ist 3stündiges Erhitzen auf 4000C und
anschließendes weiteres 1 stündiges Erhitzen auf 425 bis 435° C Höhere Temperaturen ermöglichen die Anwendung kürzerer Erhitzungszeiten.
Die Menge der Füllstoffteilchen kann 10 bis 75 Vol.-%
des Schleifkörpers betragen. Man verwendet im allgemeinen Schleifmittelteilchen mit einem mittleren
Durchmesser von 25 bis 200 um. Weder die Größe noch
ίο das Gesamtvolumen der Füllstoff teilchen soll so groß
sein, daß die Teilchen die Fähigkeit des vernetzten Polyimids beeinträchtigen, als Einbettungsmasse zu
wirken und den füllstoffhaltigen Körper zusammenzuhalten.
t5 Nachstehend werden Methoden für die Herstellung
von vernetzten aromatischen Polyimiden und von Schleifscheiben gemäß der Erfindung aus den vernetzten Polyimiden beschrieben. Falls nichts anderes
angegeben ist beziehen sich die Prozentwerte auf das
Volumen. Das Erhitzen wird in einer inerten Atmosphäre durchgeführt
Um die Grundharze und Vernetzerharze herzustellen, werden 4,4'-Oxydanilin (ODA) und Benzophenon-2,2',4,4'tetracharbonsäuredianhydrid (BTDA) oder Pyromellithsäuredianhydrid (PMDA) in den entsprechenden Mengen zu einer linearen aromatischen Polyamid-
säure umgesetzt die dann in ein Polyimidpulver mit den folgenden Eigenschaften übergeführt wird:
Harz | 35 | I | Molverhältnis der Monomeren | 2:1 | Berechnetes |
II | 100:103 | Molekular | |||
40 III | 115:100 | gewicht | |||
IV | ODA:BTDA = | 110:100 | 929 | ||
V | ODA:BTDA = | 125:100 | 16272 | ||
ODA: BTX)A = | 3 700 | ||||
ODA: BTDA = | 5 230 | ||||
ODA: PMDA = | 1919 | ||||
Diese Harze werden in den nachstehenden Beispielen zur Herstellung der vernetzten aromatischen Polyimide
verwendet welche zu Schleifscheiben verformt werden. Die Schleifscheiben werden zum Abschleifen bestimmter Werkstücke unter verschiedenen vorgegebenen
Trockenschleifbedingungen verwendet
Man stellt ein praktisch homogenes Gemisch der vernetzbaren Polyimidmasse (Grundharzpulver und
Vernetzerharzpulver) mit Füllstoffteilchen her und verformt das Gemisch zu der gewünschten Gestalt Für
die in den Beispielen beschriebenen Versuche werden eine Becherform aufweisende Schleifscheibenränder für
Schleifscheiben hergestellt die Abmessungen von
933 cm χ 3,8 cm χ 3,16 cm aufweisen.
Die Schleifscheiben werden beim Trockenschleifen in verschiedenen technischen Schleifmaschinen an Werkstücken aus einem handelsüblichen Wotframcarbidma-
terial geprüft welches zu 94 Gew.-% aus Wolframcarbid und zu 6 Gew.-% aus Kobalt besteht Die
Versuchsbedingungen sind die folgenden:
Ver | Umlauf | Zu | Tischgeschwindigkeit, |
such | geschwindig | führung, | cm/min |
keit der | mm/ | ||
Schleif | Durch | ||
scheibe, | gang | ||
U/min |
1 3 900 0,025 handgesteuert
2 5 800 0,050 handgesteuert
3 3 900 0,025 für 250 Durchgänge, dann
0,050 für 125 Durchgänge
handgesteuert
handgesteuert
4 3 760 0,041 200
5 3 900 0,025 für 500 Durchgänge,
auf eine Abtragegeschwindigkeit
von 20 cmVh eingestellt
von 20 cmVh eingestellt
Schleifscheiben-Versuchsergebnisse:
Die Ergebnisse der Schleifversuche werden als Schleifverhältnis der untersuchten Schleifscheibe angegeben.
Das Schleifverhältnis einer Schleifscheibe ist das Verhältnis des bei dem Versuch abgetragenen Werkstückvolumens
zu dem bei dem Versuch abgetragenen oder verlorengegangenen Schleifscheibenvolumen. Bei
diesen Versuchen, bei denen Werkstücke aus Wolframcarbid einem Trockenschleifvorgang unterworfen werden,
erhält man mit einer hinreichend guten Schleifscheibe ein Schleifverhältnis von mehr als 10:1 bis
15 :1. Im Handel erhältliche Schleifscheiben mit einem Phenolharz als Bindemittel, die zum Trockenschleifen
bestimmt sind, zeigen unter den hier angewandten Versuchsbedingungen Schleifverhältnisse von weniger
als 15:1. Die Schleifscheiben gemäß der Erfindung weisen Schleif Verhältnisse von mehr als 15:1 und im
allgemeinen von mehr als 20 :1 auf.
In diesem Beispiel werden die Reaktionsteilnehmerharze I und II im Gewichtsverhältnis von 4,08 :5,92,
entsprechend einem Molverhältnis von 12,1 :1, gemischt. Als Vorversuch wird ein Probestückchen der
vernetzbaren Polyimidmasse 20 min in einer Form bei 410cC unter einem Druck von 35 MPa verdichtet.
Hierauf hat die Probe eine Einfriertemperatur von 285° C und ist nicht vernetzt. Dann wird die Probe 3
Stunden auf 4000C erhitzt, um die Verformung zu vervollständigen und eine Vernetzung herbeizuführen.
Bei diesem Erhitzen steigt die Einfriertemperatur auf 322° C, woraus sich ergibt, daß Vernetzung stattgefunden
hat. Die Einfriertemperaturen werden durch thermomechanische Analyse bestimmt.
Sodann wird ein zweites Probestück hergestellt und unter den oben beschriebenen Bedingungen von Druck
und Zeitdauer auf 3900C erhitzt. Infolge der geringeren
Verdichtungstemperatur beträgt die Einfriertemperatur nur 212°C. Eine 3stündige Wärmebehandlung bei 400°C
führt zu einem vernetzten Polyimidkunststoff mit einer Einfriertemperatur von 329° C.
Zur Herstellung einer vernetzbaren Polyimidmasse zwecks Anfertigung einer Schleifscheibe wird das
gleiche Gemisch aus Grundharz und Vernetzerharz mit verkupferten Diamantteilchen (Teilchengröße 88 bis
105 μπι) und Siliciumcarbidteilchen (Teilchengröße 62
bis 74 μπι) in einem solchen Verhältnis gemischt, daß der
geformte Schleifscheibenrand zu 17% aus Diamanten, zu 8% aus Kupferüberzug, zu 30% aus Siliciumcarbid
und zu 45% aus dem Gemisch der reagierenden Harze besteht. Der Schleifscheibenrand wird 20 min in einer
Form bei 4100C unter einem Druck von 35 MPa verdichtet. Dann wird der verdichtete Schleifscheibenrand
aus der Form entnommen, erkalten gelassen und mit einer Geschwindigkeit von l,8°C/min auf 4000C
erhitzt. Die Temperatur von 4000C wird 3 Stunden innegehalten. Der Schleifscheibenrand wird auf einem
Aluminiumkern befestigt und unter den Bedingungen des Versuchs Nr. 1 geprüft, wobei sich ein Schleifverhältnis
von 1,8 :1 ergibt.
Um die Vernetzung zu verstärken, werden Schleifscheibenrand und Kern eine weitere Stunde auf 435° C
erhitzt. Die nunmehr nochmals unter den Bedingungen des Versuchs Nr. 1 untersuchte Scheibe zeigt ein
Schleif verhältnis von 17,9 :1.
Eine vernetzbare Polyimidmasse wird mit dem Unterschied nach Beispiel 1 hergestellt, daß ein
Siliciumcarbid mit Teilchengrößen von weniger als 35 μπι verwendet wird. Durch 10 see lange Verdichtung
bei 25°C unter einem Druck von 690MPa wird ein Schleifscheibenrand hergestellt. Der Rand wird aus der
Form entnommen und mit einer Geschwindigkeit von l,8°C/min auf 400°C erhitzt und dann 3 Stunden auf
dieser Temperatur gehalten. Der Schleifscheibenrand wird dann weiter mit der gleichen Geschwindigkeit auf
427° C erhitzt, und diese Temperatur wird 1 Stunde innegehalten. Die Schleifscheibe dieses Beispiels eignet
sich für den Freischnitt und zeigt unter den Bedingungen des Versuchs Nr. 2 ein Schleifverhältnis von 29 :1
und unter den Bedingungen des Versuchs Nr. 3 ein Schleifverhältnis von 22,4 :1. Eine im Handel erhältliche
Schleifscheibe mit entsprechender Schleifmittelzusammensetzung, aber einem Phenolharz als Bindemittel
zeigt unter den Bedingungen der Versuche Nr. 2 und 3 Schleifverhältnisse von 7,0 :1 bzw. 5,4 :1.
Ein Schleifscheibenrand wird unter Verwendung der gleichen Harze wie in Beispiel 2 mit der folgenden
Zusammensetzung hergestellt: 25% Diamanten, 11,5% Kupferüberzug, 5% Molybdändisulfid, 17% Siliciumcarbid
und 41,5% ragierendes Harzgemisch. Das Molybdändisulfid ist mit einem der Harze beschichtet. Das
so Verdichten und Erhitzen erfolgt gemäß Beispiel 2. Unter den Bedingungen des Versuchs Nr. 2 zeigt diese
Schleifscheibe ein Schleifverhältnis von 29,6 :1 und unter den Bedingungen des Versuchs Nr. 3 ein solches
von 17,4 :1. Die Schleifscheibe dieses Beispiels eignet
sich für den Freischnitt.
Eine vernetzbare Polyimidmasse wird unter Verwendung eines Gemisches aus 8,50 Gewichtsteilen Harz III
und 1,50 Gewichtsteilen Harz II so hergestellt, daß die geformte Masse zu 17% aus Diamanten, zu 8% aus
Kupferüberzug, zu 30% aus Siliciumcarbid, zu 5% aus Molybdändisulfid und zu 40% aus dem Gemisch aus
Grundharz und Vernetzerharz besteht. Das Molverhältnis der reagierenden Harze (III: II) beträgt 24,9 :1.
Nach dem Verfahren des Beispiels 2 werden Schleifscheibenränder hergestellt, die dann unter den Bedingungen
des Versuchs Nr. 3 bei verschiedenen Werk-
909 524/483
stückabschleif- oder -abtragegeschwindigkeiten untersucht werden. Die Ergebnisse sind die folgenden:
Wertstück-Abtragegeschwindigkeit,
37,2:1
16^: 1; 14,7:1
19,4:1; 18,6:1 19,2:1; 5,2:1
In diesem Beispiel werden die vernetzten Poh/imid-Schleifscheiben gemäß Beispiel 2 und 3 nochmals
untersucht Unter den Bedingungen des Versuchs Nr. 4 werden außer dem Schleifverhähnis die Werkstücktemperatur und die maximale Energieentnahme bestimmt
In diesem Beispiel wird ein Vergleich mit einer im Handel erhältlichen Schleifscheibe durchgeführt, die
eine entsprechende Schleifmittelzusammensetzung, aber ein Phenolharz als Bindemittel aufweist
dung eines Gemisches aus 4,76 Gewichtsteilen Harz V und 5,24 Gewichtsteilen Harz IV mit den in Beispiel 1
angegebenen Füllstoffen in den gleichen Mengenverhältnissen hergestellt Das Molverhältnis V: IV beträgt
2,48:1. Aus diesem Gemisch werden nach dem
ίο Verfahren des Beispiels 2 durch Verdichten und
Verformen Schienscheibenränder hergestellt Nach den Bedingungen des Versuchs Nr. 3 wird das Schleifverhältnis einer so hergestellten Schleifscheibe und
dasjenige einer im Handel erhältlichen Schleifscheibe
is mit gleichem Schleifmittelgehalt, aber einem Phenolharz als Bindemittel (Vergleichsscheibe des Beispiels 2)
ermittelt Die vernetztes Polyimid aufweisende Schleifscheibe zeigt ein Schleif verhältnis von 25,6 :1, während
das Schleifverhältnis der mit Phenolharz gebundenen
Schleifscheibe Wertstück- Maximale Schleiftemperatur Eaape- verhältnis
Beispiel 2
Beispiel 3
Pbenolharz-Schleifscheibe
182
156
158
1065 1025 1371
13,7:1 17,6:1
Vernetzbare Polyimidmassen werden unter Verwendung eines Gemisches aus den Harzen HI und II in fünf
verschiedenen Molverhältnissen hergestellt Die Harzgemische werden mit Füllstoffen gemischt und die
erhaltenen Massen gemäß Beispiel 2 zu Schleifscheiben
rändern verarbeitet Die Schleifverhältnisse der Schleif
scheibenränder werden jeweils unter den Bedingungen des Versuchs Nr. 5 bestimmt Die Phenolharz als
Bindemittel enthaltende Schleifscheibe (vgL Beispiel 2) hat unter den gleichen Versuchsbedingungen ein
Schleifverhältnis von 19,5 :1. Die Ergebnisse sind die
folgenden:
ScMeftcheibe | (ii) | Ο··) | (iv) | (V) |
(Ο | 17 | 17 | 17 | 17 |
17 | 8 | 8 | 8 | 8 |
8 | 30 | 30 | 30 | 30 |
30 | 5 | 5 | 4,2 | 3,7 |
5 | 40 | 40 | 40,8 | 4M |
40 | 13,2:1 | 24,9:1 | 29,4:1 | 34,4:1 |
6,6:1 | 59,0:1 | 70,0:1 | 40,2:1 | 31,9:1 |
40,6:1 | ||||
Bindeharz
Molverhältnis
Harz III: II
Die Schleifscheiben dieses Beispiels erzeugen weniger Wärme, Geräusch und Funken als die Phenolharz
als Bindemittel enthaltende Schleifscheibe. Bei höheren Werkstück-Abtragegeschwindigkeiten verbrennt die
mit Phenolharz gebundene Vergleichsschleifscheibe das Werkstück und verursacht eine Farbänderung, während
die Schleifscheiben dieses Beispiels ohne Beschädigung des Werkstücks verwendet werden können. Die oben
mit (iv) bezeichnete Schleifscheibe wird wegen ihrer höheren Werkstuck-Abtragegeschwindigkeiten bevorzugt
Claims (3)
1. Schleifkörper aus einer Einbettungsmasse und darin eingebetteten Füllstoffteilchen, wobei die
Einbettungsmasse ein lineares aromatisches PoIyimid (a) mit mindestens einer Ketoncarbonylgruppe
je wiederkehrende Einheit und einem Molekulargewicht von 3000 bis 300 000 enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einbettungsmasse aus einem vernetzten aromatischen Polyimid als
Grundharz (a) und einem ein niedrigeres Molekulargewicht aufweisenden Vernetzerharz (b) aus linearem aromatischen Polyimid mit endständigen
Amingruppen und einem Molekulargewicht von 500 bis 15 000 besteht, wobei das Molverhältnis von
Vernetzerharz (b) zu Grundharz (a) im Bereich von mehr als 2 :1 bis 40 :1 liegt
2. Schleifkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffteilchen Diamanten
enthalten oder aus Diamanten bestehen.
3. Schleifkörper nach Anspruch 1 oder 2 in Form einer Schleifscheibe.
Applications Claiming Priority (1)
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