DE912266C - Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen

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DE912266C
DE912266C DEP14602D DEP0014602D DE912266C DE 912266 C DE912266 C DE 912266C DE P14602 D DEP14602 D DE P14602D DE P0014602 D DEP0014602 D DE P0014602D DE 912266 C DE912266 C DE 912266C
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DEP14602D
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Alelio Gaetano F D
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Licentia Patent Verwaltungs GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment
    • C08F8/28Condensation with aldehydes or ketones

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen Die Erfindung betrifft die Herstellung neuer formbarer Kunststoffe mit wertvollen und charakteristischen Eigenschaften, die sich auch zu Überzügen, als Klebmittel und für andere Zwecke eignen. Die Erfindung betrifft insbesondere die Herstellung von Kunststoffen aus acetalisierten Polymeren aus einer Mehrzahl von polymerisierbaren Stoffen, von denen der eine ein Vinylester ist und der andere ein organisches Nitril, das sich mit dem Ester polymerisiert. Die verwendeten Vinylester und organischen Nitrile haben eine Funktionalität (vgl. zum Beispiel W.H. Carothers, J. Am. Chem. SOC. 51, 2548 bis 2559 A9291, 51, 256o bis 2570 1929J; R. N. Kienle und Mitarbeiter, Ind. Eng. Chem. 22, 59o bis 594 [19301, 23, 126o bis 1261 [1931125, 971 bis 975 A933]) von wenigstens 2. Vinylester und organisches Nitril können eine Funktionalität von 2 und nur 2 haben, jede der beiden Verbindungen kann aber auch eine Funktionalität von mehr als 2 haben.
  • Die Erfindung umfaßt neue und eigenartige Verbindungen aus der gemeinsamen Verseifung und Acetalisierung eines Polymerisates aus einem Vinylester mit einer Funktionalität 2 oder mehr und einem organischen Nitril mit einer einzigen oder mehreren polymerisierbaren Gruppen, z. B. einer oder mehreren Vinylgruppen. Zur Herstellung der neuen Kunststoffe können die gemischten polymerisationsfähigen Stoffe teilweise oder vollständig vor der gemeinsamen Verseifung und Acetalisierung polymerisiert werden.
  • Bisher wurde angenommen, daß Kunststoffe durch teilweise Verseifung eines gemischten Polymerisates aus zwei verschiedenen Vinylestern (oder eines Vinylesters und eines Acrylsäureesters), von denen jeder Ester eine Funktionalität von 2 hat, hergestellt werden können, indem das teilweise hydrolysierte Produkt mit einem Aldehyd oder einem Keton zur Einführung der Acetalgruppe in das Produkt umgesetzt wird. In solchen acetalisierten Produkten wird aber nur der Säurerest eines Esters und nur teilweise umgesetzt. Daher sind solche acetalisierten Polymerisate noch verseifbar. _ Die Verseifung eines acetalisierten Polymerisates im Gebrauch würde in vielen Fällen stören, z. B. wenn das Produkt mit Metallen in Verbindung steht, da die bei der Verseifung frei werdende Säure die Metalloberfläche angreifen würde. Diese Gefahr der Säurebildung ist besonders dann groß, wenn ein Acrylsäureester die eine Komponente des Polymerisationsproduktes darstellt.
  • Die folgenden Strukturformeln veranschaulichen die bei der Bildung der Acetalabkömmlinge ablaufenden Reaktionsstufen bei Anwendung von Vinylacetat und Methylacrylat als Beispiele von Verbindungen für die Herstellung von Polymerisationsprodukten, die anschließend acetalisiert werden können. Es wurde gefunden, daß sich Kunststoffe, welche sich von den bisher bekannten unterscheiden und ihnen in mancherlei Hinsicht überlegen sind, herstellen lassen durch gleichzeitige Verseifung und Acetalisierung eines Polymeren aus einer Mehrzahl polymerisierbarer Stoffe, von denen wenigstens einer ein Vinylester ist, mit einer Funktionalität von wenigstens 2 (z. B. Vinylformiat, Vinylacetat usw.) und wenigstens einem organischen Nitril, das ebenfalls eine Funktionalität von wenigstens z aufweist, insbesondere einem organischen Nitril mit wenigstens einer Vinylgruppe. Beispiele solcher organischen Nitrile sind Acrylnitril, Methacrylnitril, a-Chlor-acrylnitril usw. Die Untersuchungen haben ergeben, daß überraschenderweise bei gleichzeitiger Verseifung und Acetalisierung eines Polymeren aus einem Vinylester und einem organischen Nitril, von denen jede Verbindung eine Funktionalität von mindestens 2 hat, die Nitrilgruppe nicht zur Carboxylgruppe verseift wird, sondern mit dem Acetalisierungsmittel reagiert.
  • Wenn die Nitrilgruppe bei der Herstellung von acetalisierten Polymeren zur Carboxylgruppe verseift würde, dann müßte das acetalisierte Endpolymere von z. B. Vinylacetat und Acrylnitril dasselbe sein, das bei gleichzeitiger Verseifung und Acetalisierung eines Polymeren aus Vinylacetat und Acrylester, z. B. Methyl- oder Äthylacrylat, entsteht. Ein acetalisiertes Polymeres aus Vinylacetat und einem Acrylester ist leicht löslich in Essigsäure und stellt gewöhnlich ein Harz mit einem niedrigen Erweichungspunkt dar, wobei die besonderen Eigenschaften weitgehend von dem angewendeten Acetalisierungsmittel abhängen. Im Gegensatz dazu sind Polymerisate aus Vinylacetat und Acrylnitril wesentlich weniger in Essigsäure löslich, wenn sie entsprechend acetalisiert werden, weiterhin wird gewöhnlich ein sehr hartes, zähes Harz mit hohem Erweichungspunkt erhalten. Daraus ist zu ersehen, daß die acetalisierten Polymeren gemäß der Erfindung sich - von den acetalisierten Polymeren aus einem Vinylester und einem Acrylester in ihren Eigenschaften unterscheiden und daß Acrylnitril nicht als Äquivalent eines Acrylesters bei der Herstellung der neuen Kunstharze angesehen werden kann.
  • Obwohl der wirkliche Ablauf der chemischen Reaktion bei der gleichzeitigen Verseifung und Acetalisierung eines Polymeren aus einem Vinylester und einem polymerisierbaren Nitril nicht bekannt ist, wird angenommen, daß die Reaktion ein Produkt ergibt, daß etwa folgende allgemeine Formel hat (als Beispiel wird ein Polymeres aus Vinylacetat und Acrylnitril dargestellt) . Polymeres vor der gleichzeitigen Verseifung und Acetalisierung, insbesondere mit Formaldehyd Bei der Bildung eines Polymeren aus z. B. Vinylacetat und Acrylnitril können sich möglicherweise vernetzte Bindungen bilden durch. die Anwesenheit der dreifachen Bindung. Es ist jedoch fraglich, ob ein großer Teil des Acrylnitrils in dieser Weise polymerisiert, da das Polymere aus Vinylacetat und Acrylnitril thermoplastisch oder halbthermoplastisch ist und das Polymerisat nicht diese Eigenschaften aufweisen würde, wenn ein beträchtlicher Anteil des Acrylnitrils vernetzte Bindungen eingehen würde. Vernetzte Bindungen können daher nicht allein die Ursache für den erhöhten Fließpunkt und die erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Lösungsmittel des acetalisierten Polymeren sein. Es wird angenommen, daß die verbesserten Eigenschaften wenigstens teilweise sich aus der Reaktion zwischen der Nitrilgruppe des organischen Nitril-Vinylester-Polymeren und dem Acetalisierungsmittel ergeben.
  • Wenn ein Vinylester mit einer Funktionalität von wenigstens 2 mit einem organischen Nitril einer Funktionalität von mehr als 2 polymerisiert wird, treten vernetzte Bindungen auf. Derartige vernetzte Bindungen werden auch beobachtet, wenn ein Vinylester mit einer Funktionalität von mehr als 2 mit einem organischen Nitril einer Funktionalität von 2 und nur 2 polymerisiert wird. Bei Anwendung derartiger vernetzter Polymeren als Ausgangsmaterialien werden die Eigenschaften des acetalisierten Endproduktes günstig beeinflußt. Dies beruht darauf, daß das vernetzte Polymere dem Acetalisierungsprodukt hohe Stoßfestigkeit und andere erwünschte Eigenschaften des Ausgangspolymeren verleihen. Es war überraschend, daß sich derartige vernetzte Polymeren acetalisieren lassen, insbesondere im Hinblick auf die Tatsache, daß diese Materialien unschmelzbar und fast unlöslich in allen üblichen Lösungsmitteln sind. Es wurde weiterhin gefunden, daß diese acetalisierten vernetzten Polymeren im Gegensatz zu dem Ausgangspolymeren genügend thermoplastisch sind und unter Hitze und Druck zu den gewünschten Formen verarbeitet werden können. Daß vernetzte Polymere aus Vinylestern und ungesättigten organischen Nitrilen diese Eigenschaft, die man als halbthermoplastisch bezeichnen könnte, aufweisen, war überraschend und unvorhersehbar.
  • Zur Durchführung der Erfindung wird ein Polymeres aus einem Vinylester mit einer Funktionalität von wenigstens 2 und einem damit polymerisierbaren gesättigten Nitril, insbesondere einem organischen Nitril, das wenigstens eine Vinylgruppe enthält, verseift und gleichzeitig das hydrolysierte Polymere mit einem Stoff umgesetzt, der eine = C = 0-Gruppe enthält, also mit Aldehyden, Ketonen und Mischungen aus Aldehyden und Ketonen, und zwar so lange, bis wenigstens einige der Hydroxylgruppen durch Acetalgruppen ersetzt sind. So kann z. B. ein Polymeres zu wenigstens io °/a, insbesondere 2S bis ioo °/o, des theoretisch möglichen Wertes verseift und das verseifte Polymere zu wenigstens io °/o der Hydroxylgruppen acetalisiert werden. Wenn die Widerstandsfähigkeit gegen Wasser von sekundärer Bedeutung ist, braucht nur ein geringerer Anteil, z. B. weniger als So % der Hydroxylgruppen durch Acetalgruppen ersetzt zu werden. Für die meisten Anwendungen jedoch ist es gewöhnlich wünschenswert, daßwenigstens So °/a, insbesondere 6o bis ioo °/o der Hydroxylgruppen des verseiften Polymeren durch Acetalgruppen ersetzt werden. Besonders wertvolle Produkte werden erhalten, wenn das Polymerisat zu So bis ioo °/o der theoretisch möglichen Menge verseift wird und das verseifte Polymere zu So bis ioo °/o der Hydroxylgruppen des hydrolysierten Polymerisates durch Acetalgruppen ersetzt werden.
  • Obwohl es möglich ist, einen Vinylester und ein ungesättigtes Nitril, das keine Vinylgruppe enthält, zu polymerisieren (und danach zu verseifen und zu acetalisieren), z. B. Verbindungen, die die Gruppe - enthalten, in der R ein aliphatisches oder aromatisches Kohlenwasserstoffradikal bedeutet, z. B. Crotonnitril, CH3-CH = CHCN, erfordert die Herstellung derartiger Polymerisate die Anwendung sehr starker Polymerisationskatalysatoren, z. B. Aluminiumchlorid, Bortrifluorid usw. Derartige Polymeren eignen sich nicht besonders als Ausgangsmaterialien, und ihre Acetale haben nur eine geringe Anwendungsmöglichkeit, verglichen mit den acetalisierten und verseiften Polymerisaten aus einem V inylester und einem Nitril, das wenigstens eine Vinylgruppe enthält.
  • Zum besseren Verständnis werden nachstehend einige Erläuterungen gegeben Herstellung des Polymeren Zur Durchführung der Polymerisation zwischen dem Vinylester und dem ungesättigten organischen Nitril werden die Komponenten gemischt und in Anwesenheit oder Abwesenheit eines Polymerisationskataly sators, z. B. Benzoylperoxyd, in Mengen von o,1 bis 2 °,'o der Gesamtmasse bei normalen oder erhöhten Temperaturen, z. B. zwischen Raumtemperatur und 13o°, polymerisiert. Gewöhnlich werden Temperaturen zwischen 6o und 12o" angewandt.
  • Lediglich aus wirtschaftlichen Gründen werden gewöhnlich nicht mehr als 5o Gewichtsprozent der Mischung an ungesättigtem organischem Nitril, meist sogar weniger als 3o °!o, (z. B. o,1 bis 1o °(o), verwendet.
  • Die im einzelnen anzuwendenden Mengen hängen weitgehend von den angewandten Ausgangskomponenten und den besonderen im Endprodukt erwünschten Eigenschaften ab.
  • Zuweilen werden an Stelle eines einzigen Vinylesters und eines einzigen ungesättigten organischen Nitrils ein Vinylester mit einer Mehrzahl solcher Nitrile oder eine Mehrzahl von Vinylestern mit einem einzigen oder einer Mehrzahl ungesättigter Nitrile polymerisiert. Es lassen sich auch ein oder mehrere andere organische Stoffe in die Mischung einführen, wenn sie mit dem Vinylester oder den Vinylestern und dem ungesättigten Nitril oder den Nitrilen polymerisierbar sind. Als Beispiele solcher organischer Stoffe werden Maleinsäureester, Fumarsäureester, Vinylketone, Acrylaldeliyde, ungesättigte Äther mit einer Funktionalität vor. wenigstens 2 usw. genannt.
  • Als Beispiele von Vinylestern, die zur Herstellung des Ausgangspolymerisates verwendbar sind, seien die Vinylester von gesättigten und ungesättigten, aliphatischen und aromatischen ein- oder mehrbasischen Säuren erwähnt. Insbesondere die Vinylester nachstehender Säuren: Chloressigsäure, Propionsäure, Brompropionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Valeriansäure, Heptylsäure, Nonylsäure, Acryl säure, Alkacrylsäuren (z. B. 1Tethacrylsäure, Äthacrylsäure usw.), Crotonsäure, Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Acelainsäure, Sebacinsäure, Benzoesäure, Phenylessigsäure, Phthalsäure, Terephthalsäure, Benzoylphthalsäure, Benzophenon- 2, .l'-dicarbonsäure, Tricarballylsäure, Weinsäure, Citronensäure, Milchsäure usw. einschließlich der a-ungesättigten a, f-Polycarbonsäuren, z. B. Maleinsäure, Monohalogenmaleinsäure, Fumarsäure, Monohalogenfumarsäure, Citraconsäure, Mesaconsäure, Acetylendicarbonsäure, Aconitsäure, Itaconsäure usw. Als weitere Beispiele von geeigneten Vinvlestern seien angeführt: Hexahydrobenzoesäurevinylester, Vinylpropy>1-bernsteinsäureester, Vinyl-butyl-phthalat, Vinvl-diäthvl-citronensäureester, Divinylphthalat, Trivinylcitrat, Vinyl-phenylacetat, Divinyl-o-phenviendiacetat.
  • Zuweilen ist es von besonderem Vorteil, bei der Bindung der Polymeren V inylester zu verwenden, die eine Funktionalität von mehr als 2 haben, insbesondere solche, die eine Vinylgruppe enthalten und wenigstens eine andere polymerisierbare Gruppe, z. B. eine weitere Vinylgruppe. Zahlreiche Beispiele derartiger Vinylester hoher Bindefähigkeit wurden oben angeführt. Thermoplastische Polymeren werden z. B. erhalten durch Polymerisation eines Vinylesters mit einer Vinylgruppe mit einem ungesättigten Nitril, das auch nur eine Vinylgruppe enthält. Durch Regelung des Verseifungs- und Acetalisierungsgrades solcher thermoplastischer Polymeren können Acetalisierungsprodukte von weichen thermoplastischen :Massen bis zu härten halbthermoplastischen Massen erzeugt werden. Durch Polymerisation eines Vinylesters mit einer einzigen oder mehreren Vinylgruppen mit einem ungesättigten Nitril, das eine Vinylgruppe und wenigstens eine andere polymerisierbare Gruppe, z. B. eine weitere Vinylgruppe, enthält, werden nicht thermoplastische Polymeren erhalten. Wenn derartige Polymeren acetalisiert werden, lassen sich halbthermoplastische Produkte herstellen, die in der Wärme und unter Druck verformbar sind.
  • Weitere Beispiele von Nitrilen, die wenigstens eine Vinylgruppe enthalten und sich zur Herstellung des Ausgangspolymeren eignen, sind folgende: ' Acetalisierung des Polymerisates Die Acetalisierung gemäß der Erfindung wird unter sauren Bedingungen gleichzeitig mit der Verseifung der Polymeren vorgenommen. Dies kann z. B. geschehen durch Behandeln mit Wasser, einem sauren Katalysator, z. B. einer Mineralsäure, wie Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure usw.; und sauren Salzen, wie Aluminiumchlorid, Zinkchlorid usw., und einer organischen Verbindung (oder Verbindungen), die eine aktive Carbonylgruppe enthält oder erzeugt, z. B. einem Aldehyd, einem Keton, einer Mischung verschiedener Ketone, einer Mischung verschiedener Aldehyde oder einer Mischung von einem oder mehreren Aldehyden und einem oder mehreren Ketonen. Die Acetalisierung wird so lange fortgesetzt, bis der gewünschte Anteil der Hydroxylgruppen des hydrolysierten Polymeren durch Acetalgruppen ersetzt ist. Das Acetalisierungsprodukt wird dann aus der Reaktionsmasse isoliert, gewaschen und getrocknet. Die Reaktion wird vorzugsweise in Gegenwart einer Flüssigkeit durchgeführt, die geeignet ist, eine molekulare Lösung des Acetalisierungsproduktes zu bewirken, z. B. Essigsäure, Propionsäure, flüssige oder verflüssigbare einwertige Alkohole, z. B. Äthylalkohol, Butylalkohol, Amylalkohol usw. Zur Abkürzung der Reaktionszeit der Acetalisierung wird die Reaktionstemperatur zweckmäßig auf 6o bis ioo° oder darüber erhöht. Die anzuwendende Temperatur hängt naturgemäß stark vom Siedepunkt der Mischung ab. Die Reaktion wird gewöhnlich am Rückflußkühler bei oder nahe dem Siedepunkt der Reaktionsmasse durchgeführt.
  • Nach der gleichzeitigen Verseifung und Acetalisierung bis zu dem gewünschten Punkt, der durch Analyse oder aus der Erfahrung bestimmt wird, wird die Reaktionsmasse gewöhnlich mit Wasser gemischt, dem, wenn erforderlich, ein Neutralisationsmittel, wie z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxyd, Carbonate oder Ammoniak, zugesetzt wurde. Dabei koaguliert das acetalisierte Polymere. Danach wird gewaschen, bis alle wasserlöslichen Stoffe entfernt sind, und getrocknet. Das erhaltene Produkt kann in der Hitze verformt werden oder unter Druck oder unter Hitze und Druck.
  • Als Acetalisierungsmittel eignen sich ganz allgemein Aldehyde oder Ketone oder Verbindungen, die bei der Acetalisierung Aldehyde oder Ketone bilden, z. B. Formaldehyd, Paraformaldehyd, Paraldehyd, Trioxymethylen, Acetaldehyd, Propionaldehyd, Butyraldehyd, Acrolein, Methacrolein, Crotonaldehyd, Benzaldehyd, Anisaldehyd, p-Methoxy-phenylacetaldehyd, Furfuraldehyd, Aceton, Chloraceton, Methylvinylketon, Divinylketon, Methyl-äthyl-keton, Acetophenon, Benzophenon, Chinon, Tetrahydrochinon, Benzil, Benzoylaceton,Acetyl-dibenzoyl-methan,Benzal-acetophenon, Mesityloxyd, Cyclohexanon, Vanillin usw.
  • Die Eigenschaften, z. B. die Härte des acetalisierten Polymeren, werden beträchtlich durch die angewandten Acetalisierungsmittel beeinflußt. So ergibt z. B. für dasselbe Polymere und denselben Verseifungs-und Acetalisierungsgrad Formaldehyd ein härteres Produkt als Propionaldehyd, Acrolein und Furfuraldehyd ergeben gegen Lösungsmittel beständigere Produkte als Formaldehyd. Mischungen verschiedener Aldehyde oder verschiedener Ketone oder von Aldehyden und Ketonen werden in gewissen Fällen mit Vorteil verwendet. Die Verseifung und Kondensation mit den gemischten Acetalisierungsmitteln kann gleichzeitig durchgeführt werden, oder es wird zu gleicher Zeit die Verseifung und Teilacetalisierung mit einem Acetalisierungsmittel durchgeführt und eine weitere Acetalisierung mit einem anderen Acetalisierungsmittel angeschlossen.
  • Die Eigenschaften des Endproduktes hängen von zahlreichen Faktoren ab, von denen einer die Art des Ausgangspolymeren ist. Auch die Konzentration des Polymerisationskatalysators und die Polymerisationstemperatur beeinflussen die Eigenschaften des Endproduktes. Hohe Katalysatorkonzentration und bzw. oder hohe Polymerisationstemperatur ergeben Polymeren von niedrigerem Molekulargewicht, als sie bei Anwendung geringerer Katalysatormengen und bzw. oder niedrigerer Polymerisationstemperaturen erhalten werden.
  • Der Grad der Verseifung und Acetalisierung hängt z. B. ab von der Reaktionszeit und -temperatur, der Konzentration des Katalysators und den Acetalisierungsmitteln.
  • Die Eigenschaften des acetalisierten Polymeren lassen sich auch ändern durch den Grad der Verseifung, den Grad der Acetalisierung und das Verhältnis von Hydroxylgruppen zu Acetalgruppen und durch das Verhältnis der Hydroxylgruppen sowie der Acetalisierungsgruppen zur Anzahl der im Molekül verbleibenden Estergruppen. So werden z. B. zwei Polymeren mit verschiedenen Eigenschaften aus demselben Ausgangspolymeren erhalten, wenn einmal die Verseifung zu go °/o der theoretisch möglichen und weiterhin die Acetalisierung zu 45 °/o der vorhandenen Hydroxylgruppen durchgeführt werden und im anderen Falle die Verseifungen 45 % der theoretisch möglichen und die Acetalisierung zu go °/o der verfügbaren Hydroxylgruppen erfolgt. Diese Tatsachen werden aus dem Diagramm und der nachfolgenden Diskussion dieses Diagramms klar werden.
  • Der Punkt F des Diagramms bezeichnet das Ausgangspolymerisat, das noch nicht verseift und noch nicht acetalisiert ist, der Punkt E bezeichnet ein zu Zoo °/o verseiftes Polymeres und der Punkt A ein zu Zoo °/o acetalisiertes Polymeres. Der Bezirk I, entsprechend dem Dreieck A B C, umfaBt Verbindungen, die sich besonders für die Verformung und für elektrische Isolationszwecke eignen. Die Verbindungen in diesem Bezirk, die weniger als 2o °/o Hydroxylgruppen der theoretisch möglichen bei vollständiger Verseifung enthalten, sind besonders geeignet zur Herstellung von Drahtlacken. Der Bezirk II, entsprechend dem Dreieck C D F, umfaßt Polymeren mit Eigenschaften, die denen des Ausgangspolymeren mehr ähneln als die der in den Bereichen I, 111 und IV enthaltenen. Der Bereich III im Dreieck B E D enthält Verbindungen, die gegen Wasser weniger beständig sind als die Polymeren der anderen Bereiche; dies ist bedingt durch ihren höheren Anteil an Hydroxylgruppen. Sie lassen sich dementsprechend auch leichter in Wasser zerteilen und eignen sich besonders für die Herstellung von in Wasser oder in hydroxylhaltigen Lösungsmitteln zerteilbaren Klebmitteln.
  • Beispiel i 17 Teile eines thermoplastischen Polymeren aus 8o Teilen Vinylacetat und 2o Teilen Acrylnitril läßt man 144 Stunden bei 7o° und anschließend noch 96 Stunden bei ioo° mit folgenden Stoffen reagieren:
    Teile
    Wäßrige Formaldehy dlösung (etwa 37,10/, Form-
    aldehydgehalt)........................... 10
    Konzentrierte Chlorwasserstoffsäure .......... 1
    Essigsäure ................................ ioo
    Es bildet sich eine gelbe Lösung, die einige Klumpen eines acetalisierten Polymerisates enthält. Die gesamte Masse wird in Wasser gegossen, das genügend Ammoniak zur Neutralisation der Mineralsäure enthält. Dabei fällt das acetalisierte Polymerisat in Form von Klumpen aus. Nach dem Waschen und Trocknen des- körnigen Niederschlags wird ein sehr hartes, zähes, ambrafarbenes Harz erhalten. Dieses Harz ist härter als das Ausgangspolymere, aber noch thermoplastisch. Beim Erhitzen auf i5o° vereinigen sich die einzelnen Teile nur schwer, das Harz schmilzt aber bei Temperaturen von etwa 175°. Es kann unter Druck bei iSo bis 2oo° verformt werden mit oder ohne Zusatz von Farbstoffen, Füllstoffen usw.
  • Beispiel 2 Das gleiche Ausgangspolymere wie nach Beispiel i wird nach den Bedingungen des Beispiels i mit folgenden Stoffen umgesetzt
    Teile
    Aceton ................................... 8
    Wasser.................................... 5
    Konzentrierte Chlorwasserstoffsäure ......... i
    Essigsäure ................................ ioo
    Es ergibt sich wiederum eine gelbe Lösung, die einige unlösliche Klumpen des acetalisierten Polymeren enthält. Durch eine Behandlung gemäß Beispiel i wird ein hartes, weißes Harz erhalten, das sich bei 15o° nur schlecht, dagegen gut bei 175° vereinigt.
  • Beispiel 3 Das Ausgangspolymere nach Beispiel i wird unter den gleichen dort beschriebenen Bedingungen mit folgenden Stoffen umgesetzt:
    Teile
    Wäßrige Formaldehydlösung (etwa 37,1 0% For-
    maldehydgehalt) ......................... 18
    Phenol ................................... g
    Konzentrierte Chlorwasserstoffsäure .......... 1
    Essigsäure................................. ioo
    Die erhaltene Lösung enthält einige Klumpen unlösliches Material. Weitere Erhitzung auf 8o bis ioo° ergibt ein festes harz, das bei Erwärmung auf i5o° nicht wieder weich wird.
  • In den folgenden Beispielen werden 5o Teile eines Polymeren aus go Teilen Vinylacetat und io Teilen Acrylnitril mit den in den einzelnen Beispielen näher genannten Stoffen 24 Stunden bei 8o° und 48 weitere Stunden bei 7o° umgesetzt.
  • Beispiel q.
    Teile
    Vinylacetat-Acrylnitril-Polymerisat ........... 50
    Wäßrige Formaldehydlösung (mit etwa 37,10/,
    Formaldehydgehalt) ....................... 28
    Konzentrierte Schwefelsäure ................ 2,5
    Essigsäure ................................ 250
    Es ergibt sich eine opaleszierende strohfarbene viskose Lösung, die sehr weiche gequollene Klumpen eines unlöslichen acetalisierten Polymerisates enthält. Nach der Ausfüllung, dem Waschen und Trocknen wird ein hornartiges, hellfarbenes, thermoplastisches Harz erhalten.
  • Beispiel 5
    Teile
    Vinylacetat-Acrylnitril-Polymerisat ........... 5o
    Butyraldehyd ............................. 25
    Wasser.................................... 2o
    Konzentrierte Schwefelsäure ................ 2,5
    Essigsäure ................................ 250
    Das Reaktionsprodukt stellt eine viskose purpurfarbene Lösung dar, die gequollene Klumpen eines unlöslichen acetalisierten Polymeren enthält. Nach der Ausfällung, dem Waschen und Trocknen wird ein hellambrafarbenes, hornartiges, thermoplastisches Harz erhalten.
  • Beispiel 6
    Teile
    Vinylacetat-Acrylnitril-Polymerisat ........... 5o
    Chloraceton ............................... 32
    Wasser.................................... 2o
    Konzentrierte Schwefelsäure ................ 2,5
    Essigsäure ................................ 25o
    Das Reaktionsprodukt ist eine viskose strohfarbene Lösung, die unlösliche Klumpen des acetalisierten Polymeren enthält. Nach dem Ausfällen, Waschen und Trocknen ergibt sich ein hartes, cremefarbenes, thermoplastisches Harz.
  • Beispiel 7
    Teile
    Vinylacetat-Acrylnitril-Polymerisat ........... 5o
    Wäßrige Formaldehydlösung (mit etwa 37,10/,
    Formaldehydgeha,It) ...................... 56
    p-Oxy-äthylbenzoat ........................ 48
    Konzentrierte Schwefelsäure ................ 2,5
    Essigsäure ................................ 850
    Es wird eine viskose strohfarbene Lösung mit gequollenen Klumpen eines unlöslichen acetalisierten Polymeren erhalten. Ein halbwegs elastisches, cremefarbenes, thermoplastisches Harz wird nach der Ausfällung, dem Waschen und Trocknen erhalten.
  • Beispiel 8
    Teile
    Vinylacetat-Acrylnitril-Polymerisat ........... 5o
    Butyraldehyd ............................. 5o
    p-Chlor-m-kresol ........................... 42
    Wasser.................................... 2o
    Konzentrierte Schwefelsäure ................ 2,5
    Essigsäure ................................ 25o
    Es bildet sich eine sehr viskose schwarze Lösung, die gequollenes acetalisiertesPolymerisat enthält. Nach der Ausfällung, dem Waschen und Trocknen wird ein schwarzes, gummiähnliches, thermoplastisches Harz erhalten.
  • Beispiel 9
    Teile
    Vinylacetat-Acrylnitril-Polymerisat ........... 50
    Wäßrige Formaldehydlösung (mit etwa 37,10/,
    Formaldehydgehalt) ...................... 56
    Tert. Butyl-p-phenol ....................... 45
    Konzentrierte Schwefelsäure ................ 2,5
    Essigsäure ................................ 25o
    Eine viskose strohfarbene Lösung mit gequollenen Klumpen eines unlöslichen acetalisierten Polymeren wird nach der Reaktion erhalten, Ausfällung, Waschung und Trocknung ergibt ein hartes, weißes, thermoplastisches Harz.
  • Beispiel io
    Teile
    Vinylacetat-Acrylnitril-Polymerisat ........... 5o
    Wäßrige Formaldehydlösung (mit etwa 37,10/,
    Formaldehydgehalt) ...................... 56
    Acetamid ................................. 34
    Konzentrierte Schwefelsäure ................ 2,5
    Essigsäure ................. .............. 250
    Das Reaktionsprodukt ist eine viskose strohfarbene Lösung mit gequollenen Klumpen eines unlöslichen acetalisierten Polymeren, das nach der Ausfällung, Waschung und Trocknung ein hartes, weißes, thermoplastisches Harz ergibt.
  • Beispiel 11
    Teile
    Vinylacetat-Acrylnitril-Polymerisat ........... 5o
    Butyraldehyd ............................. 50
    Wasser.................................... 2o
    Harnstoff ................................. 18
    Konzentrierte Schwefelsäure ................ 2,5
    Essigsäure ................................25o
    Eine viskose ambrafarbene Lösung mit gequollenen Klumpen eines unlöslichen acetalisierten Polymeren als Reaktionsprodukt ergibt nach der Ausfällung, dem Waschen und Trocknen ein hornartiges, hellambrafarbenes thermoplastisches Harz.
  • Die Kunstharze gemäß der Erfindung lassen sich durch Einführung verschiedener anderer Stoffe während oder nach der Acetalisierung des verseiften Polymeren modifizieren. Diese Zusatzstoffe können hochmolekulare Stoffe sein mit oder ohne harzähnlichen Charakter, z. B. hydrolysierte Holzprodukte, Lignin, Proteine, Protein-Aldehyd-Kondensationsprodukte, Kondensationsprodukte des Furfuraldehyds, Anilin-Aldehyd-Kondensationsprodukte, modifizierte oder unmodifizierte Kondensationsprodukte aus gesättigten oder ungesättigten mehrbasischen Säuren und mehrwertigen Alkoholen, Sulfonamid-Aldehydharze, wasserlösliche Cellulosederivate,natürliche Gummi und Harze, wie Copal, Schellack, Kolophonium usw., Polyvinylverbindungen, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Polyvinylacetal, insbesondere Polyvinylformal, synthetische lineare Kondensationsprodukte, wie Superpolyamide u. dgl.
  • Als weitere Zusatzstoffe lassen sich solche mit plastizierenden oder weichmachenden Eigenschaften verwenden, wie Phthalsäureester, z. B. Dimethylphthalat, Diäthylphthalat, Dibutylphthalat usw., Phosphorsäureester, z. B. Trikresylphosphat, Triphenylphosphat usw., Glykoldiester, z. B. Glykolacetat, -benzoat, Glykoldiacetoacetat usw.
  • Die acetalisierten Polymeren gemäß der Erfindung können gegen Verfärbung und, um sie widerstandsfähig gegen Zersetzungen in der Hitze, insbesondere bei Anwesenheit von Luft, zu machen, durch Zusatz von Inhibitoren oder stabilisierenden Mitteln verbessert werden. Diese Stoffe können in die Reaktionsmasse oder in die Zwischenprodukte oder in die Endprodukte eingeführt werden. Als Beispiele solcher Stoffe seien genannt: phenolartige Körper, wie Phenol, Resorcin, Hydrochinon, Pyrogallol, Phloroglucin, a- und ß-Naphthol, p-Tertiäramylphenol, p-Phenylphenol usw., Amine, z. B. Äthyl-, Phenyl-, Butyl-, Amylamine und höhere Glieder der homologen Reihen, Methyl-, Amyl-, Äthyl-, Hexyl-, Isopropyl-, Butyl-Amine usw., sekundäre und tertiäre Amine und deren Substitutionsprodukte, Amide, z. B. Acetamid, Benzamid, Reaktionsprodukte aus Phenolen, Aminen und Amiden, z. B. Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukte, Amin- und Amid-Aldehyd-Kondensationsprodukte und ähnliche Stoffe. Die Auswahl des Stabilisationsmittels (Inhibitors) hängt weitgehend von der besonderen Verwendungsart des fertigen Reaktionsproduktes ab. Obwohl die Menge der zuzusetzenden Stabilisatoren nicht näher festzulegen ist, so kann gesagt werden, daß im allgemeinen verhältnismäßig geringe Mengen, z. B. o,i bis 3 °/o des Endproduktes angewendet werden. Farbstoffe aller Art und Trübungsmittel, wie z. B. Bariumsulfat, Zinksulfid, Titanverbindungen, wie die Oxyde, Aluminiumschuppen, Kupferschuppen u. dgl., lassen sich in die Kunstharze einführen, um das Aussehen und die optischen Eigenschaften des Endproduktes zu beeinflussen. Das Pressen der Stoffe wird in bekannter Weise durch Anwendung von Schmiermitteln erleichtert. Füllmittel aller Art lassen sich in bekannter Weise zusetzen, wie z. B. Holzmehl, Cellulose, Asbest, Papier, Gewebe, Glimmer usw.
  • Die Kunststoffe lassen sich pressen, spritzen oder spritzgießen bei Temperaturen von z. B. 125 bis 225° und Drucken von z. B. 7o bis 14o kg/cm2. Zur Herstellung von flüssigen Überzügen oder zum Imprägnieren werden sie aufgelöst oder zerteilt in bekannten Lösungs- oder Quellmitteln, wie Dioxan, Phenol, Kresol usw. Diesen flüssigen Zusammensetzungen können auch Öle, Farbstoffe, Plastifikatoren, Trocknungsmittel und andere in dieser Industrie bekannte Mittel zugesetzt werden. Überzugsmassen aus den neuen synthetischen Produkten, insbesondere solchen, die hoch acetalisiert sind, sind fest, zäh, abriebfest, haben gute Hafteigenschaften und ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegen Hitze, Wasser und organische Lösungsmittel, wenn sie auf einen Grund aus Metall od. dgl. aufgebracht und an der Luft getrocknet oder ausgebacken werden.
  • Zur Veranschaulichung, wie die synthetischen Kunststoffe gemäß der Erfindung zur elektrischen Isolation verwendet werden können, seien die folgenden Beispiele angeführt: Eine flüssige Ü berzugsmasse aus einem acetalisierten Polymeren gemäß der Erfindung und einem geeigneten Lösungsmittel wird auf einem metallischen Leiter, z. B. einem blanken oder verzinnten Kupferdraht, etwa durch Tauchen in ein die Lösung enthaltendes Bad hergestellt. Danach läßt man den überzogenen Draht durch einen geeigneten Ofen gehen, in dem das Lösungsmittel verdampft und der Überzug zu einer harten, zähen, biegsamen, abrieb- und feuchtigkeits-und lösungsmittelfesten Masse ausbäckt. Zuweilen ist es wünschenwert, den Leiter vor der Behandlung mit dem Kunstharz mit einer Umhüllung zu versehen, z. B. aus Asbest, Glasfasern, Baumwolltuch, Papier od. dgl. Oder man kann auch den umhüllten Leiter mit einer strupösen Lösung aus acetalisierten Polymeren versehen, den dermaßen isolierten Leiter zu einer Spule wickeln und dann die Spule erst erhitzen.
  • Folienisolationen lassen sich herstellen durch Behandlung von gewebtem oder gefilztem organischem oder anorganischem Zeug oder Papier mit den neuen Polymeren gemäß der Erfindung. Es werden z. B. Plättchen aus anorganischen Substanzen, wie Glimmer, mit dem acetalisierten Poylmeren gemäß der Erfindung verklebt.
  • Außer für elektrische Isolation lassen sich die Polymeren gemäß der Erfindung auch für zahlreiche andere Zwecke verwenden, z. B. zur Herstellung von Sicherheitsglas, Konstruktionsteilen für Innenarchitektur, Knöpfen, Radiogehäusen, Haushaltsgegenständen usw. Für die Herstellung von Sicherheitsglas eignet sich besonders eine Masse, die durch Reaktion von Butyraldehyd mit einem verseiften Polymeren aus Vinylacetat und einem organischen Nitril mit einer einzigen Vinylgruppe oder einem organischen Nitril mit mehreren polymerisierbaren Gruppen, von denen wenigstens eine eine Vinylgruppe ist, erzeugt wird. Einige der acetalisierten Polymeren lassen sich zu Fäden ziehen. Die höher acetalisierten Polymeren haben wasserabstoßende und leimende Eigenschaften bei Holz, Fasermaterialien, wie Seide, Baumwolle, künstlichen organischen Fasern usw., und zwar sowohl bei endlosen Fäden wie bei Gewebe oder anderen Formen. Die Polymeren gemäß der Erfindung eignen sich auch zur Herstellung von Schichtstoffen aus mehreren übereinander angeordneten Schichten von Zeug, Papier od. dgl., die durch das neue synthetische Material fest zusammengeklebt werden. Schließlich eignen sich die Polymeren zur Imprägnierung elektrischer Spulen oder anderer elektrischer Vorrichtungen, werden mit Vorteil verwendet bei der Herstellung elektrischer Stromunterbrecher, für die Isolation von Motoren, Generatoren oder anderen elektrodynamischen Maschinen, z. B. als Isolation für die Spulenwindungen, als Spaltisolation, in der Form von Manschetten zum Überziehen von elektrischen Verbindungen usw.
  • Ausdrücke wie Acetal, acetalisiert, Acetalisierung, wie sie ganz allgemein in der Beschreibung verwendet wurden, umfassen auch die Umsetzung mit Ketonen und die dabei entstehenden Reaktionsprodukte.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von insbesondere für elektrotechnische Zwecke verwendbaren Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß ein einen Vinylester und ein mit diesem polymerisierbares, organisches Nitril enthaltendes Polymerisat gleichzeitig verseift und acetalisiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung eines eine Mehrzahl polymerisierter Substanzen enthaltenden Polymerisates.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichzeitige Verseifung und Acetalisierung in Gegenwart eines sauren Katalysators und in einem flüssigen Verteilungsmittel vorgenommen wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1046887B (de) * 1955-07-28 1958-12-18 Henkel & Cie Gmbh Verfahren zur Herstellung von wasserquellbaren, waerme- und saeurebestaendigen Kunstharzgallerten auf Polyvinylacetalgrundlage

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DE1046887B (de) * 1955-07-28 1958-12-18 Henkel & Cie Gmbh Verfahren zur Herstellung von wasserquellbaren, waerme- und saeurebestaendigen Kunstharzgallerten auf Polyvinylacetalgrundlage

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