DE274867C - - Google Patents

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DE274867C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/36General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using mordant dyes ; using metallisable dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 274867 KLASSE Bm. GRUPPE
Verfahren zum Färben von Neutürkischrot. Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. September 1912 ab.
Das vorliegende Verfahren bezweckt, das bisher übliche Verfahren zum Färben von Türkischrot, und zwar des sogenannten Neurotes, abzukürzen und zu verbilligen, ohne jedoch die Echtheit und die Schönheit der Nuancen zu beinträchtigen.
Das Neue dieses Verfahrens besteht in der Art der Befestigung des Öles oder Fettes auf der Faser sowie auch in der Beize, die teilweise gefällt und teilweise umgesetzt wird, während das eigentliche Färbeverfahren wie bisher verläuft.
Jedes Trocknen zwischen den einzelnen Operationen fällt jedoch fort.
Es war bisher üblich, die zur Beizung geeigneten öle und Fette durch in der Regel sehr lange dauerndes Trocknen und Verhängen bei bestimmten Temperaturen auf der Faser zu befestigen. Dieses Ölen und Trocknen mußte unter Umständen wiederholt werden, bis sich eine genügende Menge öl oder Fett auf der Faser abgelagert hatte. Alsdann wurde die Ware in die bekannten Metallbeizbäder, die mit Alaun-, Eisen- oder Chromsalzen bestellt waren, gebracht, um darin längere Zeit zu bleiben, bis eventuell nach einem Antrocknen eine Fixierung der Beize erreicht war, worauf dann das Ausfärben in den Alizarinbädern erfolgte.
Demgegenüber gestaltet sich der Verlauf des vorliegenden Verfahrens wie folgt:
Die rohe oder ausgekochte Ware wird durch ein lösliches öl oder durch ein Seifenbad genommen, und hierauf das öl oder Fett durch Passierenlassen der Ware in einem besonderen Bade auf der Faser niedergeschlagen. Dieses Bad ist mit solchen Salzen bestellt, die einerseits das unbefestigte lösliche Fett auf der Faser zu fixieren vermögen und andererseits gleichzeitig als Fixierungsmittel auf die nachfolgende Beize wirken. Hiernach gelangt die so vorbehandelte Ware nach dem Ausquetschen ohne Trocknen in eine stark basisch gemachte Tonerde- oder Alaunlösung, die als Beize dient. Alsdann wird die Ware wiederum ohne besonderes Trocknen in bekannter Weise ausgefärbt und weiter verarbeitet.
Zur Fixierung der öle und Fette auf der Faser unter gleichzeitiger Einwirkung auf die nachfolgende Beize haben sich die essigsauren, ameisensauren und milchsauren Salze der Erdalkalien als geeignet herausgestellt, ferner die Chlorverbindungen des Zinns, die entweder für sich oder in Gemengen miteinander verwendet werden können, soweit sich eine solche Mischung, ohne daß ein Niederschlag entsteht, herstellen läßt.
Um die Ausübung des Verfahrens in der Praxis zu erläutern, mögen folgende Beispiele dienen:
Beispiel I.
Die rohen oder ausgekochten Garne oder Waren werden in 20 fächer Flottenmenge bei Kochtemperatur durch 6 Prozent rizinussaures Ammon genommen, dann ausgequetscht. Hierauf wird in gleicher Flottenmenge kalt durch ein Bad genommen, das im Liter 15 ecm essig-
sauren Kalk i8° Be. enthält. Diese Bäder können nach entsprechender Aufbesserung weiter benutzt werden.
Das folgende Bad wird mit io Prozent Tonerdesulfat (vom Gewicht der Ware) bestellt, das vorher mit 1Z5 seines Gewichtes kalzinierter Soda abgestumpft war. Eine halbe Stunde kalt behandeln und in einer weiteren halben Stunde auf 500 C. bringen. Hiernach wird gewaschen und in normaler Weise mit Alizarin ausgefärbt, am besten jedoch unter Zusatz von 2 Prozent Türkischrotöl 50 Prozent zum Färbebade. Nach dem Färben wird wie gebräuchlich gedämpft und aviviert.
Beispiel II.
Die gut ausgekochte und leicht vorgebleichte Ware wird kochend in der 20 fachen Wassermenge mit 6 Prozent Rizinusölseife für eine halbe Stunde behandelt, ausgequetscht und passiert alsdann ein kaltes Bad von 1 Prozent Zinnsalz.
Hiernach wird die Ware wieder ausgequetscht und, genau wie in dem Beispiele I das Garn weiter mit der Tonerdelösung und den anderen Bädern behandelt.
Gefärbt wird mit 8 Prozent Alizarin Gelbstich, 2 Prozent sulforizinsaurem Ammon. Hierauf wird gedämpft und aviviert.
Es ist bereits bekannt, Türkischrotöl u. dgl. auf der Faser dadurch zu fixieren, daß die mit dem Türkischrotöl getränkten Fasern in wäßrigen eventuell angesäuerten Lösungen eines leichtlöslichen Salzes, wie Glaubersalz oder Kochsalz, behandelt werden. Hiervon unterscheidet sich aber das vorstehende Verfahren durch die Verwendung solcher Salze, die geeignet sind, sowohl auf das unbefestigte lösliche Fett der Faser fixierend einzuwirken, als auch gleichzeitig dazu dienen, die nachfolgende Beize zu fixieren. Dieses ist mit gewöhnlichen Salzen, wie Glaubersalz und Kochsalz, nicht zu erreichen, ebensowenig, wie man in saurer Aluminiumlösung oder in nur schwach basisch gemachter Aluminiumsalzlösung fixieren würde.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zum Färben von Neutürkischrot, dadurch gekennzeichnet, daß die rohe oder ausgekochte, durch ein Bad von löslichen ölen oder Seifen geführte Ware mit solchen Salzen, wie essigsauren, ameisensauren oder milchsauren Salzen, insbesondere der Alkalien, Erdalkalien und des Zinns, sowie Chlorverbindungen des Zinns behandelt wird, die einerseits das unbefestigte, lösliche Fett auf der Faser zu fixieren vermögen und andererseits gleichzeitig als Fixierungsmittel auf die nachfolgende Beize wirken, worauf dann die so vorbehandelte Ware nach dem Ausquetschen ohne Trocknen mit einer stark basischen Tonerde- oder Alaunlösung gebeizt wird, um alsdann ohne besonderes · Trocknen in bekannter Weise durchgefärbt und weiter verarbeitet zu werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5995230A (en) * 1996-08-02 1999-11-30 Madlener; Wolfgang Laser light barrier system for measuring tool and work pieces

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