DE822000C - Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus tiereischen oder Pflanzlichen Prteinen mit erhoehter Widerstandsfaehigkeit gegen heisses Wasser und heisse, verduennte Saeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus tiereischen oder Pflanzlichen Prteinen mit erhoehter Widerstandsfaehigkeit gegen heisses Wasser und heisse, verduennte SaeureInfo
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- DE822000C DE822000C DEP23267A DEP0023267A DE822000C DE 822000 C DE822000 C DE 822000C DE P23267 A DEP23267 A DE P23267A DE P0023267 A DEP0023267 A DE P0023267A DE 822000 C DE822000 C DE 822000C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F4/00—Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof
Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Fäden oder Fasern aus tierischen oder pflan»-
iichen Proteinen, z. B. Milchkasein, Sojabohnenprotein und Erdnußprotein.
Es ist bekannt, Proteinfäden durch Austreiben einer alkalischen Lösung des Proteins in ein Fällbad
herzustellen, z. B. in ein Bad, welches Natriumsulfat und Schwefelsäure mit oder ohne Zusatz von
Aluminiumsalzen, Zinnsalzen oder Formaldehyd enthält, um dann den erhaltenen Faden einer Härtebehandlung
zu unterwerfen, indem man ihn durch ein oder mehrere Bäder laufen läßt, welche wäßrige
Lösungen von Stoffen, wie z. B. Formaldehyd, und Salze von Metallen, wie z. B. Aluminium, enthalten.
Die erhaltenen Fäden sind in kaltem Wasser unlöslieh;
wenn man sie jedoch in kochendes Wasser oder heiße, verdünnte Säure bringt, werden sie
plastisch und neigen dazu, zusammenzukleben oder sich sogar aufzulösen.
Das Verfahren nach der Erfindung, die die Er- «o höhung des Widerstandes der Gebilde gegen heißes
Wasser und heiße, verdünnte Säuren bezweckt, ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine Flüssigkeit,
die Formaldehyd, Alkalisulfat und eine zur Umwandlung von wenigstens eines großen Teils des #5
Sulfats in Bisulfat genügende Menge Schwefelsäure oder ein Alkalibisulfat, wie Natriumbisulfat, ohne
Säurezusatz enthält, als Härtebad ©der als Nach-
behandlungsbad der schon gehärteten Gebilde verwendet.
Die Behandlungsbäder nach der Erfindung enthalten vorzugsweise Aluminiumsalze. Wenn aber
die Fäden vorher mit einem Aluminiumsalz gehärtet wurden, kann das Aluminiumsalz in dem Bad weggelassen
werden. Es werden jedoch die besten Ergebnisse durch vorheriges Härten der Fäden in
einem Bad erreicht, welches ein Aluminiumsalz
»o enthält und darauffolgende Behandlung der Fäden
nach der Erfindung in einem Bad, welches ebenfalls Aluminiumsalz enthält.
Die nach der Erfindung behandelten Fäden erhalten vorzugsweise eine weitere Behandlung in
einem Härtebad.
Das Verfahren nach der Erfindung kann bei irgendeiner geeigneten Temperatur ausgeführt werden.
Es wird jedoch vorzugsweise bei einer niederen Temperatur begonnen, um die Widerstandsfähigkeit
ao der Fäden unter Bedingungen zu verbessern, welche
die Fäden nicht angreifen; wenn der Widerstand des Fadens bereits genügend erhöht ist, kann die
Temperatur während des weiteren Verlaufs der Behandlung heraufgesetzt werden. Die Reaktions-
»5 zeit, welche bedeutend länger andauert als die Zeit des Eintauchens in das Spinnbad, hängt von der
Behandlungstemperatur ab. Wenn beispielsweise die Behandlung bei ungefähr 550 ausgeführt wird, ist
eine Dauer von mindestens etwa einer Stunde erforderlich, während bei niedrigeren Temperaturen
die Behandlungszeit entsprechend verlängert werden muß".
Zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung ist es zweckmäßig, eine große Menge Behandlungsflüssigkeit,
z. B. ungefähr zwanzig- bis vierzigmal soviel als das Volumen der behandelten Fäden, zu verwenden. Während der Behandlung
müssen die Fäden in der Flüssigkeit, welche ein hohes spezifisches Gewicht besitzt, durch Verwendung
einer Tauchvorrichtung, wie einem schweren Korb oder Drahtgestell aus nicht korrodierendem
Material, untergetaucht werden. Man läßt die Behandlungsflüssigkeit vorzugsweise durch die Fäden
hindurchströmen. Nach der Behandlung werden die Fäden gewaschen und getrocknet.
Die erfindungsgemäß behandelten Fäden zeigen einen hohen Widerstand gegen kochende Flüssigkeiten,
und es wurde gefunden, daß sie sogar nach 30 Minuten dauerndem Kochen mit einer 2°/oigen
Schwefelsäure einen größeren Anteil ihres gebundenen Formaldehyds zurückbehalten als die unbehandelten
Fäden unter den gleichen Bedingungen. Die Fäden erhalten auch einen erhöhten Widerstand
gegen Schrumpfung im Dampf.
ι ο kg frischgesponnene Kaseinfäden werden in
einem Bad gehärtet, welches auf 1 1 der Lösung enthält: 606gAluminiumsulfat Al2(SO4)3· 18H2O,
40 g Formaldehyd und 131g Natriumcarbonat.
Man läßt die Härtung 6 Stunden bei Zimmertemperatur vor sich gehen. Die Fäden werden
zentrifugiert, gewaschen und in ein an Volumen zwanzigmal größeres Bad gebracht, welches auf den
Liter Lösung enthält: 360g wasserfreies Natriumsulfat, 220 g Schwefelsäure, 59 g Formaldehyd, 18 g
Aluminiumsulfat, und zwar 24 Stunden bei 250. Sie werden dann zentrifugiert, gewaschen und 6 Stunden
bei Zimmertemperatur in einer o,75°/oigen Schwefelsäure durchnäßt. Nach Zentrifugieren werden
die Fäden 16 Stunden lang bei 450 in eine Chromsulfatlösung gebracht, welche auf 1 1 29 g
Chromoxyd Cr2O3 und 37,7 g Formaldehyd enthält.
Die Fäden werden zentrifugiert und nach Waschen für 45 Minuten bei Zimmertemperatur in eine
5°/oige Lösung von Natriumcarbonat in destilliertem Wasser gebracht. Nach weiterem Zentrifugieren
und Waschen erhalten sie eine sanfte Nachbehandlung mit einer Lösung, die 0,25 % Türkischrotöl
und 0,25 % Natriumbicarbonat enthält, und werden schließlich getrocknet. Sie haben eine große Nässeechtheit
und sind widerstandsfähig gegen Kochen in einer 2°/oigen Schwefelsäurelösung.
B e i s ρ i e 1 2
24 kg frischgesponnene Kaseinfäden werden während 20 Stunden bei Zimmertemperatur in
einem Bad gehärtet, welches aus 640 g Aluminiumsulfat A12(SO4)3-i8 H2O, 40g Formaldehyd und
131 g Natriumcarbonat auf je 1 1 Lösung zubereitet
war. Die Fäden werden zentrifugiert, gewaschen und 48 Stunden bei 300 in 20 Volumteile eines Bads
gebracht, welches auf den Liter Lösung 215 g Schwefelsäure, 346 g wasserfreies Natriumsulfat,
9 g Aluminiumsulfat und 63 g Formaldehyd enthält. Nach Zentrifugieren und Waschen werden sie
20 Minuten in eine o,25°/oige Lösung von Natriumbicarbonat gebracht; sie werden dann gewaschen
und getrocknet.
100 Beispiel 3
Eine i5°/oige Lösung von Sojabohnenprotein, aufgelöst in einer i,4°/oigen Lösung Natriumhydroxyd,
wird aus einer Düse in ein Fällbad versponnen, welches je Liter 360 g Natriumsulfat und
90 g Schwefelsäure enthält. Die erhaltenen Fäden werden 42 Stunden lang bei 450 in einem Bad gehärtet,
welches auf il 150 g Aluminiumsulfat, 120 g gewöhnliches Salz, 20 g Natriumsulfat und
40 g Formaldehyd enthält. Die Fäden werden gewaschen und dann in ein Bad gebracht, welches auf
ι 1 181 g Schwefelsäure, 319 g Natriumsulfat, 31 g
Aluminiumsulfat und 56 g Formaldehyd enthält, und zwar 24 Stunden bei Zimmertemperatur und
dann für weitere 18 Stunden bei 570. Die Fäden
werden dann gewaschen und getrocknet.
5 kg frisch ausgetriebene Kaseinfäden werden bei Zimmertemperatur 20 Stunden lang in einem Härtebad
behandelt, welches 363 g Aluminiumsulfat, 38 g Formaldehyd und 93 g Natriumcarbonat auf den
Liter enthält. Sie werden zentrifugiert, gewaschen und 48 Stunden lang bei 350 in einem Bad behandelt,
welches auf den Liter 252 g Schwefelsäure, 1*5
375 S Natriumsulfat, 62 g Formaldehyd und 7 g
Aluminiumsulfat enthält. Nach Zentrifugieren, Waschen und einer 20 Minuten langen Behandlung
in einer o,25°/oigen Natriumbicarbonatlösung werden sie gewaschen und in einem Bad der folgenden
Zusammensetzung behandelt. Auf je 1 1 kommen 31g Aluminiumsulfat, 181 g Schwefelsäure, 319 g
Natriumsulfat, 56 g Formaldehyd.
Das Bad wird 16 Stunden auf 520 gehalten. Die
Fäden werden gewaschen und getrocknet. Nach 30 Minuten langem Kochen mit einer 2%igen
Lösung von Schwefelsäure enthalten sie noch 1,15 °/o gebundenes Formaldehyd.
10 kg Kaseinfasern, die durch Spinnen in ein Salz- und Säurebad gewonnen waren, werden in
einem Bad gehärtet, welches 606g Aluminiumsulfat, 40 g Formaldehyd und 131 g Natriumcarbonat enthält,
während 10 Stunden bei Zimmertemperatur,
ao und darauf in Wasser gewaschen. Die Fasern werden
dann zentrifugiert und 45 Minuten bei 300 in eine Lösung von Natriumsulfat und Natriumcarbonat
getaucht, welche auf 1 1 Lösung enthält: 300 g Na2SO4, 32 g Na2CO3. Die Fasern werden
dann zentrifugiert, bis sie frei von überschüssiger Badlösung sind, und in ein Bisulfatbad von der im
Beispiel 1 beschriebenen Zusammensetzung gebracht, unter Zufügung von genügend Schwefelsäure, um
das in der Faser anwesende Natriumcarbonat zu neutralisieren. Nach Waschen und Trocknen zeigen
sie einen guten Widerstand gegen Einschrumpfen im Dampf.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Fäden oder Fasern aus tierischen oder pflanzlichen Proteinen
mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen heißes Wasser und heiße, verdünnte Säure, dadurch
gekennzeichnet, daß man ejne Flüssigkeit, die Formaldehyd, Alkalisulfat und eine zur Umwandlung
von wenigstens eines großen Teils des Sulfats in Bisulfat genügende Menge Schwefelsäure
oder ein Alkalibisulfat, wie Natriumbisulfat, ohne Säurezusatz enthält, als Härtebad
oder als Nachbehandlungsbad der schon gehärteten Gebilde verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem ein Aluminiumsalz zur Behandlungsflüssigkeit
zugegeben wird. »
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fäden oder Fasern
anschließend einer weiteren Behandlung in einem Härtebad unterwirft.
2343 ii.
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