DE750601C - Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde, wie Faeden, Filme und Baendchen, aus Milchcasein - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde, wie Faeden, Filme und Baendchen, aus Milchcasein

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Publication number
DE750601C
DE750601C DET53765D DET0053765D DE750601C DE 750601 C DE750601 C DE 750601C DE T53765 D DET53765 D DE T53765D DE T0053765 D DET0053765 D DE T0053765D DE 750601 C DE750601 C DE 750601C
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DE
Germany
Prior art keywords
threads
casein
solution
films
production
Prior art date
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Expired
Application number
DET53765D
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English (en)
Inventor
Ehrhardt Dr Franz
Heinrich Dr Knapp
Reinhold Leinhos
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THUERINGISCHE ZELLWOLLE AG
Zellwolle und Kunstseide Ring GmbH
Original Assignee
THUERINGISCHE ZELLWOLLE AG
Zellwolle und Kunstseide Ring GmbH
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

T53765
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung künstlich geformter Gebilde, wie Fäden, Filme und Bändchen, aus Labcasein. Es ist bereits bekannt, Säurecasein in alkalischer oder ammoniakalischer Lösung, gegebenenfalls unter Zusatz von Schwefelkohlenstoff, zu Fäden zu verspinnen. Labcasein wurde bisher hierfür für ungeeignet gehalten, denn man war der Ansicht, daß sich
ίο diese Caseinsorte nicht zu einer brauchbaren Spinnlösung verarbeiten lasse und für die Herstellung textiler Fäden daher nicht in Betracht komme.
Es ist nun gefunden worden, daß das handelsübliche Labcasein, wie es für technische Zwecke gebraucht Xvird, nicht nur in eine spinnfähige Lösung übergeführt werden kann, sondern daß sich aus dieser Lösung auch Fasern von besonders guter Qualität herstellen lassen. Es wurde nämlich festge- ao stellt, daß das Labcasein infolge seiner Gewinnungsweise und Zusammensetzung nicht die gleichen Eigenschaften besitzt wie das Säurecasein, was sowohl bei der Bereitung der Spinnlösung als auch beim Spinnprozeß berücksichtigt werden muß. Beispielsweise geliert eine alkalische LabcaseinlösungTeichter als die entsprechend hergestellte Säurecaseinlösung.
Eine spinnfähige Lösung läßt sich aus Labcasein, das einen pH-Wert von 6,8 hat, z. B. in der Weise herstellen, daß für die Spinnlösung ein Eiweißgehalt von 20 0/0 und ein Alkaligehalt von 50/0, auf das Eiweiß berechnet, gewählt werden; eine solche Lösung bleibt genügend lange Zeit spinnfähig, weil
eine Gelbildung erst nach verhältnismäßig langer Zeit eintritt. Die aus solchen Spinnlösungen erhaltenen Fäden sind den aus Säurecasein hergestellten hinsichtlich ihrer textlien Eigenschaften mindestens gleichwertig.
Weiterhin ist gefunden worden, daß durchjgs Zusatz von Thioharnstoff zur Labcaseinlösii§^ * die Festigkeit und die Wasserbeständigfefeitj/
ίο der Fäden verbessert werden können und ct&i durch Zusatz von Schwefelkohlenstoff eine** weitere Steigerung der Fadenqualität erreicht werden kann, wobei, wie schon bekannt ist, gleichzeitig die Koagulation des Fadens im Spinnbad erleichtert wird.
Der aus solcher Lösung versponnene Faden braucht, um widerstandsfähig gegen kochendes Wasser zu sein, eine wesentlich kürzere Heißbehandlung mit Formaldehyd als ein aus Säurecasein hergestellter, der eine entsprechende Qualitätssteigerung durch Zusatz von Thioharnstoff und bzw. oder Schwefelkohlenstoff zur Spinnlösung nicht aufzuweisen hat.
Die Labcaseinspinnlösung wird in ein Spinnbad versponnen, das Salzsäure und bzw. oder lösliche Chloride und bzw. oder andere Säuren, beispielsweise Schwefelsäure, und Salze sowie gerbende Zusätze, wie Formaldehyd, enthält. Die Temperatur des Spinnbades wird irig, beispielsweise bei 37°, der Säure-It gering, beispielsweise bei 4%, ge ■η. Ein Verspinnen der genannten Lösunist aber auch bei höheren Temperaturen !rid bzw. oder höherer Säurekonzentration des Spinnbades möglich. Die das Spinnbad verlassenden Fäden führt man über Galette» und durch Härtungsbäder, wobei sie zunehmend, z. B. bis auf 2500/0 und mehr, verstreckt werden.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden unter sonst gleichen Versuchsbedingungen aus entsprechend den nach- stehenden Beispielen verschieden zusammengesetzten Labcaseinlösungen Fäden mit folgenden Festigkeiten erhalten:
... Festigkeit
bpinnlosung
trocken nah
Alkalische Labcaseinlösung 6,4 2,0 Rkm
Alkalische Labcaseinlösung mit Thioharnstoff 7,4 3,1
Alkalische Labcaseinlösung mit Schwefelkohlenstoff S,o 3,0
Alkalische Labcaseinlösung mit Thioharnstoff"
und Schwefelkohlenstoff 10,1 4,5
Zwei alkalische Caseinlösungen mit gleichen Zusätzen von Thioharnstoff und Schwefelkohlenstoff, von denen die eine aus Labcasein, die andere aus Säurecasein hergestellt war, ergaben unter sonst gleichen Spinn- und Nachbehandlungsbedingungen folgende Trockenfestigkeiten:
Lösung aus Labcasein 9,5 Rkm,
Lösung aus Säurecasein ... 6,3 - .
Die aus Labcasein hergestellten Fäden besitzen hiernach eine um etwa 500/0 höhere Trockenfestigkeit als die aus Säurecasein hergestellten.
Beispiel 1
100 kg Labcasein werden in 4001 Wasser angequollen und unter Umrühren mit 5 kg in 100I Wasser gelöstem Natriumhydroxyd versetzt. Die Caseinspinnlösung wird nach der Filtration, Entlüftung und Reifung in ein 37° warmes Bad gesponnen, das 40 g/l Schwefelsäure und 300 g/l Natriumsulfat und 4og,l Formaldehyd enthält. Der über eine Galette mit 32 m Abzugsgeschwindigkeit geführte Faden wird durch ein mit Kochsalz gesättigtes Bad von 4ο3 und darauf durch ein 50° warmes Bad, das 240 g/] Natriumchlorid und
40 g/l Aluminiumsulfat enthält, und weiterhin über ein Dreiwalzenabzugswerk mit 45 m Abzugsgeschwindigkeit und durch ein 200 g/l Natriumchlorid und* 80 gl Aluminiumsulfat enthaltendes Bad von 6oJ geführt und mit 80 m Geschwindigkeit aufgehaspelt. Danach wird der Faden in ein Fixierungsbad gebracht, das 240 g/l Natriumchlorid, 40 g/l Aluminiumsulfat und 40 g/l Formaldehyd enthält, und darin zunächst 12 Stunden bei 300 J05 und dann 6 Stunden bei 700 behandelt. Darauf wird der Faden gewaschen und getrocknet. Die so hergestellten Fäden besitzen eine Festigkeit von 6,4 Rkm (trocken) und 2 Rkm (naß).
Beispiel 2
Die gemäß Beispiel 1 hergestellte Labcaseinlösung wird in ein 25" warmes Fällbad gesponnen, das 40 ecm 37°/oige Salzsäure und 3oog/l Natriumchlorid enthält. Die Fäden werden dann wie in Beispiel 1 unter Verstreckung durch mehrere Bäder geführt, in Formaldehyd enthaltenden Fixierungsbädern kalt und heiß gehärtet, gewaschen und getrocknet. Die textlien Werte der erhaltenen Fäden entsprechen den in Beispiel 1 angegebenen.
Beispiel 3
100 kg Labcasein werden in 3001 Wasser angequollen. Zu der gequollenen Masse werden ι ο kg Thioharnstoff, die in iool Wasser gelöst sind, hinzugefügt. Das Ganze wird hierauf unter Rühren mit 5 kg N atriumhydroxyd, die in iool Wasser gelöst sind, versetzt. Die Lösung wird schließlich in ein. der in Beispiel 1 oder 2 angegebenen Fällbäder versponnen. Die Nachbehandlung, Verstreckung und Fixierung der Fäden erfolgt gemäß Beispiel 1. Die Festigkeit der Fäden beträgt 7,4 Rkm (trocken) und 3,1 Rkm (naß).
Beispiel 4
100 kg Labcasein werden in 4°°1 Wasser angequollen. Zu dieser Masse wird Vs kg Schwefelkohlenstoff und unter Umrühren 5,5kg Natriumhydroxyd, das in iool Wasser gelöst ist, zugefügt. Die filtrierte und entlüftete Spinnlösung wird in ein 370 warmes Bad gesponnen, das 40 g/l Schwefelsäure und 40 g/l Formaldehyd enthält. Die Nachbehandlung und Verstreckung der Fäden erfolgt
2g gemäß Beispiel 1. Die Heißhärtung der aus dieser Schwefelkohlenstoff enthaltenden Labcaseinspinnlösung hergestellten Fäden dauert nur 2 bis 5 Stunden bei einer Temperatur von 6o°. Die Fäden haben bei 2stündiger Heißhärtung eine Festigkeit von 8,0 Rkm (trocken) und 3,0 Rkm (naß).
Beispiel 5
100 kg Labcasein werden in 4001 Wasser, das ι kg Thioharnstoff enthält, angequollen. Dieser Masse werden 1,5 kg Schwefelkohlenstoff und unter Umrühren 5,5 kg Natriumhydroxyd, das in iool Wasser gelöst ist, beigemischt. Die erhaltene Lösung wird in ein Bad, das 40 ecm 3 7 o/o ige Salzsäure und 40 g/l Formaldehyd enthält, versponnen. Die Nachbehandlung und Verstreckung erfolgt gemäß Beispiel 1. Die Fixierung findet bei 6o° statt. Die so erhaltenen Fäden haben eine Festigkeit von 10,1 Rkm (trocken) und 4,5 Rkm (naß). ·
An Stelle von Thioharnstoff können auch andere Derivate der Kohlensäure als Zusätze verwendet werden.

Claims (1)

  1. 50 Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung künstlich geformter Gebilde, wie Fäden, Filme und Bändchen, aus Milchcasein, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 15 bis 20 0/0 Labcasein und nicht mehr als 5,50/0 Ätzalkali, bezogen auf Labcasein, enthaltende Lösung, die vorzugsweise Zusätze von Schwefelkohlenstoff und bzw. oder Thioharnstoff bzw. anderen Kohlensäurederivaten enthält, in an sich bekannter Weise verspinnt, nachbehandelt und härtet.
    Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:
    Zeitschrift für die gesamte Textilindustrie (1936), Nr. 22 (Maiheft), S. 308 Abs. 8;
    französische Patentschrift .... Nr. 356 508.
DET53765D 1940-05-18 1940-05-19 Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde, wie Faeden, Filme und Baendchen, aus Milchcasein Expired DE750601C (de)

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DE223306X 1940-05-18
DET53765D DE750601C (de) 1940-05-18 1940-05-19 Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde, wie Faeden, Filme und Baendchen, aus Milchcasein

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DET53765D Expired DE750601C (de) 1940-05-18 1940-05-19 Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde, wie Faeden, Filme und Baendchen, aus Milchcasein

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR356508A (fr) * 1904-08-26 1905-12-01 Hermann Timpe Procédé de fabrication de fils textiles et de plaques, etc., avec des matières protéiques du lait

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR356508A (fr) * 1904-08-26 1905-12-01 Hermann Timpe Procédé de fabrication de fils textiles et de plaques, etc., avec des matières protéiques du lait

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