DE139565C - - Google Patents

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DE139565C
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casein
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/01Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural macromolecular compounds or derivatives thereof
    • D06M15/15Proteins or derivatives thereof

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Es ist bereits bekannt, Eiweißstoffe, ζ. Β. Casein oder Käsestoff, auf Faserstoff zu fixieren. Man hat z. B. Faserstoffe mit einer Lösung von Casein in Natronlauge oder Ammoniak getränkt und durch Behandeln mit verdünnten Säuren bezw. durch Dämpfen das Casein niedergeschlagen. Hierbei ist aber die Verteilung des Caseins auf der Faser sehr ungleichmäßig und die Fällung ballt sich leicht zusammen. Besonders unangenehm tritt dies beim Anfärben des Gewebes oder Garns hervor, weshalb auch die Verwendung des Caseins in der Färberei und beim Zeugdruck sehr beschränkt geblieben ist.
Es hat sich nun gezeigt, daß das nachstehend beschriebene Verfahren weit ' besser geeignet ist, eine gleichmäßige und innige Imprägnierung der Faser mit dem Eiweißstoff bezw. Casein zu bewirken. Löst man nämlich das Casei'n in einer geringen Menge Säure, so entstehen durch Zusatz von Salzlösungen Fällungen, welche je nach der Natur des angewendeten Salzes verschieden zusammengesetzt sind. Während z. B. die Halogensalze der Alkalien und alkalischen Erden Fällungen von wasserlöslichen Produkten bewirken, werden durch andere Salzlösungen, schon in ganz geringen Mengen angewendet, z. B. durch Sulfate, Chromate, Wolframate, Acetate, Tartrate u. a. m. unlösliche Eiweißfällungen in sehr fein verteilter Form erzeugt, welche eventuell auch einen Bestandteil des angewendeten Fällungsmittels enthalten. Letzteres ist besonders dann der Fall, wenn das Salz eines Schwermetalls zur Fällung benutzt wird. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, außer dem Eiweiß auch noch an Eiweiß gebundenes Schwermetall auf der Faser zu fixieren, welches dann seinerseits die Nuance der darauffolgenden Ausfärbung entsprechend zu beeinflussen vermag, gleichzeitig aber auch die Verbrennbarkeit der so behandelten Gewebe verringert.
In Betracht kommen hauptsächlich Salze, die als Zusätze zur Farbflotte oder als Beizmittel gebräuchlich sind, wobei man je nach, der Natur dieser Salze Nüancierung erzielen kann, z. B. bei Verwendung von Eisen-, Chrom-, Aluminium-, Kupfer- und Antimonsalzen. Das Case'in wird in einer verdünnten Säure, z. B. Salzsäure, Phosphorsäure oder einer organischen Säure, wie Milchsäure, gelöst. Die Faser, im Garn oder Gewebe, wird mit dieser Lösung getränkt und mit der Lösung eines der genannten Salze behandelt, sodann gespült. Die Ausfärbung muß in neutralem oder schwachsaurem Bade bei Gegenwart des zur Ausfällung benutzten Salzes erfolgen oder kann unter Umständen mit der Operation der Eiweißfixierung verbunden werden.
Die Eigenschaft des Case'ins, sich in Alkalien und verdünnten Säuren zu lösen und die Fällbarkeit dieser Lösungen durch Metallsalzlösungen, Säuren bezw. Überschuß von Säuren, ist lange bekannt (vergl. z.B. Polleyn, Appreturmittel, 1897, S. 124). Weniger bekannt dagegen dürfte die Beobachtung sein, die gerade für die vorliegende Erfindung von Bedeutung ist, daß aus den Lösungen des Case'ins
in verdünnten Säuren schon durch geringen Zusatz von verdünnten Alkalisulfatlösungen eine quantitative Ausfällung des Caseins in absolut wasserunlöslicher Form erzielt wird, während solche Lösungen von Casei'n auf Zusatz von geringen Mengen einer Alkalichlorid - oder -phosphatlösung lösliche Produkte abscheiden.
Wie schon eingangs der Beschreibung erwähnt, wird das Verfahren hauptsächlich in der Färberei Anwendung finden können, und zwar zum Animalisieren der Baumwolle. Dies hat man bisher in der Weise zu erreichen gesucht (vergl. Löwenthal, Färberei, 1900, S. 96 und Herzfeld, Praxis der Färberei, 1893, S. 16), daß man auf der Baumwollfaser, welche die Eigenschaften der Wolle hinsichtlich ihrer Färbbarkeit mit sauren Farbstoffen annehmen sollte, Gelatine durch Tannin, Alaun oder Zinnsalz, ferner Eiweiß durch Dämpfen, Casein aus alkalischen Lösungen durch Dämpfen bezw. Ansäuern auf der Faser niederschlug oder daß man die Baumwolle mit alkalischen Lösungen von Wolle oder mit Ammoniak unter Druck bei Gegenwart von Chlorzink oder Chlorcalcium behandelte (vergl. Patentschrift 57846).
Gegenüber der Fixierung von Case'in aus alkalischen Lösungen ist man nach vorliegendem Verfahren imstande, viel größere Mengen Casein in feinster und gleichmäßiger Verteilung auf der Faser niederzuschlagen, das fixierte Casein ballt sich außerdem nicht, wie dies bei ersterem Verfahren leicht vorkommen kann, beim Waschen und Wringen zu kleinen Klümpchen zusammen. Da ferner bei dem Verfahren Kochen oder Dämpfen zur Fixierung des Casei'ns nicht erforderlich ist, fällt auch die Gefahr einer teilweisen Spaltung und Auflösung des auf der Faser niedergeschlagenen Eiweißstoffes weg. Die Ausfärbungen der nach dem neuen Verfahren behandelten Faser sowohl mit sauren als auch mit basischen Farbstoffen zeigen gegen die Kontrollproben ohne Casein tiefe und satte Töne.
Beispiel I.
10 kg Casein werden in 200 1 Wasser mit Hülfe von 1 kg Salzsäure (von 25 v. H. HCl) gelöst. Mit dieser Lösung wird die Baumwolle getränkt und nach Auspressen des Überschusses durch eine warme Lösung von Glaubersalz (10 v. H.) gezogen und ausgewaschen.
Beispiel II.
10 kg Case'in werden in 200 1 Wasser unter Zusatz von 1 kg Phosphorsäure (25 ν. Η.) gelöst; mit dieser Lösung wird die Baumwolle getränkt usw., durch eine Lösung von Ferriacetat (5 v. H.) gezogen und gespült.
Beispiel III.
Eine Auflösung von Case'in in Milchsäure wird auf der Faser mit einer Lösung von Natriumbichromat gefällt und gespült. Die Fällung enthält Chrom.
Beispiel IV.
Eine Auflösung von Case'in in Phosphorsäure wird auf der Faser mit einer Lösung von Natriumwolframat von schwach saurer Reaktion gefällt und ausgewaschen. Die Eiweißfällung enthält Wolfram und ist besonders geeignet, das behandelte Gewebe schwer verb rennlich zu machen.

Claims (1)

  1. Patent-An SPRU ch:
    Verfahren zur Befestigung von Eiweißstoffen, besonders Case'in, auf der Pflanzenfaser, darin bestehend, daß man diese, z. B. Baumwolle, Jute oder Leinen, mit einer Auflösung von Case'in in einer Säure wie Salzsäure, Phosphorsäure oder Milchsäure tränkt und mit der Lösung eines Salzes, wie Natriumsulfat, Ferriacetat, Natriumbichromat oder Natriumwolframat, behandelt, welche in der Case'inlösung eine wasserunlösliche Fällung hervorzurufen vermag.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1029795B (de) * 1953-06-24 1958-05-14 Dr Kurt Quehl Verfahren zur Herstellung gefaerbter flammenfester Textilien

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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