DE535144C - Verfahren zur Erzeugung von Buntaetzeffekten auf Kunstseiden - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Buntaetzeffekten auf Kunstseiden

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DE535144C DEC41306D DEC0041306D DE535144C DE 535144 C DE535144 C DE 535144C DE C41306 D DEC41306 D DE C41306D DE C0041306 D DEC0041306 D DE C0041306D DE 535144 C DE535144 C DE 535144C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes
    • D06P5/155Locally discharging the dyes with reductants

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung von Buntätzeffekten auf Kunstseiden Der Buntätzdruck auf Kunstseiden, insbesondere solcher aus Ester- bzw. Acetylcellulosen, z. B. Acetatseide; ist in der Technik mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, weil das Buntätzen des gefärbten Textilgutes nur für gewisse Farben ausführbar ist und meistens der an Stelle der weggeätzten, ursprünglichen Färbungen eingesetzte Buntgrund überhaupt nicht oder mißfarbig , herauskommt, weil die Farbstoffe, die an Stelle der weggeätzten Färbung treten sollen, in der Regel weitgehendst zerstört werden. Im besonderen Maße treten derartige Schwierigkeiten bei schwarz gefärbter Acetatseide auf, so daß es bisher nicht möglich war, derart gefärbte Acetatseide in einwandfreier Weise mit Buntätzeffekten zu versehen. Die erwähnten Schwierigkeiten erhöhen sich noch in jenen Fällen, in denen die Färbung von Kunstseide, insbesondere von Acetatseide, mittels des besondere technische und wirtschaftliche Vorteile bietenden Pastendruckverfahrens geschieht. Bei Anwendung von Farbstoffen in Form von Pasten ist die Färbung im allgemeinen derart haltbar, daßy da die Weiß,ätze an sich schon besondere Schwierigkeiten bereitet, nur bei einer Ton und Intensität der Ersatzfarbe voll bewahrenden Buntätze einwandfreie Bunteffekte erhalten werden können.
  • Eingehende Versuche haben nun ergeben, daß derartige Ätzungen in einfachster Weise durchgeführt werden können, wenn man die Kunstseiden verwendet, die einer Vorbehandlung mit Metallsalzen, z. B. Schwermetallsalzen, unterworfen sind, welche befähigt sind, Farbstoffverbindungen einzugehen, die bei Behandlung mit Ätzmitteln leicht zersetzt werden. Bei Anwendung derart vorbehandelter Kunstseide findet bei der Buntätze eine wesentliche Zerstörung des Farbstoffes der Ätzpaste nicht statt, so daß, hervorragend reine Bunteffekte erhalten werden, können. Die Kunstseide kann z. B. mit den bekannten Beschwerungsmitteln, wie z. B. Salzen des Zinns und des Zinks; beschwert sein. Dieselben besitzen die Eigenschaft, mit einer ganzen Reihe von direkt färbenden und gut ätzbaren Farbstoffen, welche auf unbeschwerte Kunstseide wenig oder gar nicht ziehen, in Verbindung zu treten. Die so erzeugten Farbstoffverbindungen lassen sich mit Ätzmitteln, z. B. Hydrosülfiten u. dgl., ganz oder teilweise zerstören.
  • Die Kunstseide kann mit MeLallbeschwerungsmitteln nach den üblichen Methoden beschwert sein, z. B. durch Behandlung der Kunstseide mit Metallbeschwerungsmitteln in Gegenwart von Säuren oder sauren Salzen ohne Waschen, Neutralisieren oder Absäuern zwischen den einzelnen Bädern, durch Aufdrucken von geeigneten Beschwerungspasten, welche sämtliche Beschwerungskörper in Gegenwart von Säuren oder anderen sauren Stoffen enthalten. Derart beschwerte Kunstseiden, z. B. Acetylcellulosen, zeigen eine so gesteigerte Affinität -für direkt ziehende, sulfonierte Farbstoffe, welche im allgemeinen Acetylcellulosen wenig oder gar :nicht zu- kommt. Weiterhin wurde festgestellt, däß diejenigen Kunstseiden eine erhöhte Affinität zu gewissen ätzbaren Farbstoffen aufweisen, die durch Mischungen.verschiedener Beschiverungsmittel, z. B. von Zinnphosphat und Salzen des Aluminiums, des Eisens, des Chroms, Magnesiums, Calciums, Bors, Wolframs, Siliciums u. dgl., beschwert. ist. . Beispiel_i Ein unter Mitwirkung von Aluminiumsalz beschwertes, mit Naphthylaminschwaxz, D (vgl. Schultz, Farbstofftabellen, 6. Auflage, Bd. I, Nr. a66) gefärbtes Acetatseidengewebe wird mit einer Paste bedruckt, bestehend ,aus 300 ccm Wasser, 5oo g Gummigrabikum, 30 g Rhodamin 6 G (vgl. Schultz, a. a. O. Nr. 57 i), i 5o g Hydrosulfitpulver und 8o g Zinkweiß. Man dämpft zweimal im Mather-Platt und wäscht alsdann das Gewebe gut aus. Man erhält klare weiße Zeichnungen auf schwarzem Grund. Beispiel a Mit Zinnphosphat beschwerte Viskosestränge werden mit Patentblau V (vgl. Schultz, a. a.,0. Nr.543) angefärbt, hierauf stellenweise mit einer Paste bedruckt, welche besteht .aus 3ooccm Wasser; 350g Gummiarabikum, i oo .g Tannin, i 5o g Hydrosulfit, ioo g Zinkweiß.
  • Diese Paste enthält noch zog Rhodamin 6 GD extra und wird zweimal gedämpft und alsdann mit --o L- Brechweinstein fixiert Lund tüchtig gewaschen. Man erhält so bunt geätzte Kunstseidenstränge.
  • Die Anwesenheit der in geeigneter Weise auf Kunstseide, z. B. Acetatseide, niedergeschlagenen geeigneten Metallsalze erleichtert einerseits die Reduzierbarkeit dies aufgezogenen Farbstoffes durch Ätzmittel und trägt anderseits in hohem Maße dazu bei, daß Farbstoffe, die zur Buntätze verwendet, z. B. der Ätzpaste beigemischt werden, und die bei der in sonst gleicher Weise vorgenommenen Buntätze von nicht mit Metallsalzen behandelter Aoetatseide erheblich zerstört werden bzw. nicht in vollem Tone zum Vorschein kommen, in vorzüglicher, lebhafter Weise entwickelt werden, wie folgende Vergleichsbeispiele zeigen. Beispiele 3a und 3b Je zwei Proben unbeschwerter und beschwerter Acetatseidegewebe wurden mit Setacyldirektrot B (Azofarbstoff: p-Nitroo-anisidinazodiäthylanilin) vorgefärbt und mit Ätzpasten bedruckt, die Saffranin T extra (C@ o Hi9 N4 Cl) (vgl, Schultz, a. a. O. Nr. 677) bzw. Euchrysin GGNX (Acridinfarbstoff) enthielten. Während auf der beschwerten Seide die Bunteffekte in lebhaftem unverändertem Tone auftreten, lassen sie auf den unbeschwerten Mustern diese Eigenschaften in hohem Maße vermissen. Augenscheinlich ist teilweise Zerstörung eingetreten.
  • Besondere Effekte können erzielt werden durch Anwendung von Mischgeweben, z. B. solchen, welche Seiden verschiedener Art oder Sendefasern in Verbindung mit anderen Textilfasern u. dgl. enthalten. Hierbei kann man auch Mischgewebe verwenden, in denen die Textilfasern teils gar nicht oder nur teilweise beschwert, teils stark oder nur mittelmäßig beschwert sind, so daß infolge der verschiedenen Farbeigenschaften der Fasern außerordentlich wirksame Bunteffekte erzielt werden können. Beispiel 4 Ein mit Zinnphosphat beschwertes Mischgewebe, enthaltend Viskose, Aeetylcellulose und Wolle,- wird mit Patentblau V ausgefärbt, hierauf stellenweise mit einer Rhodamin 6 G enthaltenden Paste nach Beispiel z bedruckt und wie im Beispiel a weiterbehandelt.
  • Infolge der sehr verschiedenen Aufnahme des Beschwerungsmittels durch die verschiedenen Fasern des Mischgewebes werden mehrfarbige, bunt geätzte Erzeugnisse erhalten.
  • Das Verfahren ist nicht an bestimmte Farbstoffklassen gebunden. Außer direkten sulfonierten Farbstoffen sowie dein in vorstehender Beschreibung genannten Farbstoffen eignen sich zahlreiche Farbstoffe verschiedenen Charakters der Wolle-, Baumwoll-, Natur- oder Kunstseidenfärberei.
  • Als Buntätzen für die beschwerten und gefärbten oder bedruckten Kunstseidegewebe kommen Reduktionsmittel, wie Hydrosulfit, Zinkstaub u. dgl., in" Betracht.
  • Es ist bereits bekannt, i"'-unstseide mit Metallsalzbeschwerung zu versehen, um ihr ein höheres Gewicht und besseren Griff zu geben. Es ist auch bekannt, daß Kunstseide, insbesondere Acetatseide, durch eine derartige Behandlung besseres Aufnahmevermögen für direkte sulfonierte Farbstoffe erhält und daß auf derart beschwerter Kunstseide ätzbare Farbstoffe, ohne an ihrer Ätzbarkeit Einbuße zu erleiden, aufziehen, während sie auf nicht mit Metallsalzbeschwerungsmitteln behandelter Acetatseide ihre Ätzbarbeit weitgehend verlieren. Eine ganz neue auffallende Erkenntnis aber ist es, daß bei Anwesenheit von Metallsalzbescl.werungsmitteln die zur Anfärbung der Ätzstellen bestimmten Buntfarben eine erhöhte Widerstandsfähigkeit zeigen. Aus der bloßen Tatsache, daß Metal1-salzbeschwerung von Kunstseide deren Volumen und ihr Aufnahmevermögen für direkte sulfonierte Farbstoffe im allgemeinen erhöht, konnte auf das Verhalten solcher Seiden beim Buntätzen nicht geschlossen werden. Es kommt noch hinzu, daß das beschriebene günstige Verhalten schon nach einer sehr kurzen Behandlung mit Metallsalzbeschwerungsmitteln eintritt, woraus geschlossen werden kann, daß nicht das Wesen der Beschwerung selbst es ist, das den Erfolg bringt, sondern die Anwesenheit der Beschwerungssalze an sich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erzeugung von Buntätzeffekten auf Kunstseiden mittels Ätzpasiten, die neben dem Ätzmittel einen nicht ätzbaren Farbstoff enthalten, gekennzeichnet durch die Verwendung von Kunstseiden, die mit einer oder mehreren MetallverbIndungen beschwert und mit ätzbaren Farbstoffen gefärbt sind.
DEC41306D 1928-04-01 1928-04-01 Verfahren zur Erzeugung von Buntaetzeffekten auf Kunstseiden Expired DE535144C (de)

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