DE468017C - Verfahren zum Beschweren von Naturseide mit Metallverbindungen - Google Patents

Verfahren zum Beschweren von Naturseide mit Metallverbindungen

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DE468017C
DE468017C DEC38740D DEC0038740D DE468017C DE 468017 C DE468017 C DE 468017C DE C38740 D DEC38740 D DE C38740D DE C0038740 D DEC0038740 D DE C0038740D DE 468017 C DE468017 C DE 468017C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M11/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising
    • D06M11/07Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with halogens; with halogen acids or salts thereof; with oxides or oxyacids of halogens or salts thereof
    • D06M11/11Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with halogens; with halogen acids or salts thereof; with oxides or oxyacids of halogens or salts thereof with halogen acids or salts thereof
    • D06M11/20Halides of elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table, e.g. zirconyl chloride

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Beschweren von Naturseide mit Metallverbindungen Zur Beschwerung der Seide wurden bisher Verfahren benutzt, bei denen eine Reihe von Behandlungsmitteln in getrennten Bädern, die je nur ein Beschwerungsmittel enthielten, auf die Faser zur Einwirkung gebracht wurden.. Beim Übergang von einem Bade zum anderen Bade mußte die Seeide jedesmal gründlich ausgewaschen, abgesäuert oder neutralisiert werden. In der Praxis hat sich besonders das Verfahren der Mineralbeschwerung unter Verwendung von Metallsalzlösungen, insbesondere von Salzen des Zinns, bewährt. Nach diesem Verfahren wird- die Seide zuerst längere Zeit, ungefähr i bis z Stunden, bei gewöhnlicher Temperatur mit einer Lösung von Zinntetrachlorid behandelt und darauf ausgiebig mit Wasser gewaschen, um das Zinnsalz zu hydrolisieren und als Zinnsäure auf der Faser niederzuschlagen. Die niedergeschlagene Zinnsäure wird dann durch die Behandlung der Seide mit einer etwa 6prozentigen Dinatriumphosphatlösung bei etwa 6o° fixiert. Die Zinnsalz- und Phosphatbehandlung wird abwechselnd so lange wiederholt, bis die gewünschte Beschwerung erreicht ist, wobei man ach jedem -Bade ausgiebiger waschen, absäuern oder neutralisieren muß. Nach dem letzten Phosphatbade kann- man die Seeide dann noch mit einer Lösung von schwefelsaurer Tonerde behandeln und nach darauffolgendem Waschen mit einer Lösung von Wasserglas bei etwa 5o° C. Die behandelte Seide, die auf diese Weise mit komplexen Zinn-Phosphat-Wasserglas-Verbindungen beschwert ist, wird dann gespült, mit Seife gewaschen und abgesäuert.
  • Das oben beschriebene Beschwerungsverfahren und auch andere Beschwerungsverfahren mit verschiedenen Mitteln sind wegen der vielen einzelnen Bäder und der zwischen den einzelnen Bädern notwendigen. Waschungen, Absäuerungen :oder Neutralisierungen zeitraubend und sehr kostspielig. Auch durch die Anwendung neuzeitlicher Beschwerungszentrifugen werden die Nachteile dieser Verfahren nicht beseitigt. Besonders ungünstig sind noch die ,großen, durch die vielen Wasch-und Neutralisierungsprozesse hervorgerufenen Materialverluste, die umständliche und kostspielige Wiedergewicmungsverfahren für die Beschwerungsmittel erforderlich machen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Seidenbeschwerung wesentlich vereinfachen und damit verbilligen kann, wenn man die sonst nur in getrennten Bädern verwendeten Beschwerungsmittel, nämlich das Metallsalz, z. B. Zinnchlorid, und das Phosphat, z. B. Natriumphosphat, in ;einem :einzigen Bade zur Anwendung bringt, das durch Zusatz von Säuren oder sauren Salzen eine erhöhte Säurekonzentration erhalten hat, um unerwünschte Ausfällungen im Bade selbst oder auf der Seide zu verhindern. Aus derartigen Bädern kann man dann direkt, d. h. ohne vorheriges Waschen, Absäuern oder Neutralisieren, in die gegebenenfalls weiter erforderlichen Bäder, z. B. Wasserglaslösung, Aluminiumsulfatlösung u. dgl., eingehen. Ja, es ist sogar möglich, diese weiteren Beschwerungsmittel dem stark sauren Bade von Metallsalz und Phosphat selbst zuzusetzen und die Beschwerung mit einem einzigen Bade vollständig durchzuführen.
  • Zum Ansäuern des ,das Metallsalz enthaltenden ersten Bades empfiehlt sich die Verwendung von Phosphorsäure, die dann zwei Funktionen erfüllt. Sie dient einmal zur Erzeugung der erforderlichen hohen. Säurekonzentration und zweitens zur Bildung des Metallsalzphosphats, so daß auf den Zusatz von Phosphat ganz verzichtet werden kann.
  • Zur Schonung der .Seeide gegen Angriff durch die stark sauren Metallsalzbäder empfiehlt sich der Zusatz von. Schutzkolloiden, z. B. Leim, Gelatine, Eiweiß, zu diesen Bädern. Die Schutzkolloide, die auch vor dem Einbringen der Seide in das saure, das Metallsalz enthaltende Beschwerangsbad auf die Seide aufgebracht werden können, schonen nicht nur die Seide, sondern tragen gleichzeitig dazu bei, die Ausfällung von unerwünschten Verbindungen im Besc'hwerungsbad und auf der Seide zu verhindern.
  • Behandelt man die Seide mit Beschwerungsbädern nach der Erfindung, so ist die Seeide bei angemessener Konzentration der Bäder und bei entsprechenden Temperaturen bereits nach sehr kurzer Zeit genügend beschwert. Die zur Vollständigkeit der- Beschwerung selbst notwendigen Fällungsreaktio'nen, die im Bade selbst wegen der hohen Säurekonzentration oder wegen der Anwesenheit der Schutzkolloide, gegebenenfalls bei gleichzeitiger hoher Säurekonzentration, nicht eintreten können, erfolgen augenblicklich in der Faser. Es ist deshalb möglich, durch einfaches Auftragen der Lösungen oder durch Hindurchziehen der Seidenstränge oder Stoffe oder durch wiederholtes Eintauchen derselben in das Beschwerungsbad ausreichende und vollwertige Beschwerungen, der Seide zu erhalten.
  • Zur Verbesserung der Fixierung der Beschwerungsmittel und zur gegebenenfalls notwendigen Entfernung eines S,äureüb,erschusses empfiehlt es sich, die Seide nach Befreiung von etwa anhaftenden Flüssigkeiten aus dem Beschwerungsbad in einer Quetsche und vor dem Trocknen durch ein alkalisch reagierendes Nachbehandlungsbad hindurchzufihren. Dieses Nachbehandlungsbad, z. B. eine Ammoniumcarbonatlösung, kann gegebenenfalls noch Gerbstoffe enthaltende Farbstoffe, z: B. Hä,matein,enthalten.
  • BeispIe.l i Urabgekochtes Seidengewebie wird auf einer Appretuimaschine, z. B. dreimal durch ;eine Lösung, hindurchgezogen, die: aus folgenden Bestandteilen besteht: 51 Zinntetrachlorid von 30° B6, i/21 konzentrierte Phosphorsäume und i 1 i oprozentige Aluminiumsulfatlösung. Durch eine nachfolgende Behandlung mit Wassierglaslösung von 4.o° B6 wird die Beschwerung beendet. Beispiel 2 Das Beschwerungsbad setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: 61 Zinmtetrachlorid von 22° B6, i 1 konzentrierte Ameisensäure, i 1 neutrale Wasserglaslösung von. q.° Be, i 2o g Natriumphospliat, zusammen mit i oo g Leim in 2 1 Wasser gelöst.
  • Abgekochte Seide wird nach Behandlung in diesem Beschwerungsbad gequetscht und durch seine ioprozentige Ammoniumcarbonatlösung hindurchgeflü;hrt und ;getrocknet. Unter Zusatz von Hämatein zum Seifenbade wird die Seide gewaschen. und darauf gefärbt.
  • Die nach der Erfindung beschwerte Seide hat an Elastizität und Stärke nichts eingebüßt und zeigt vollen. Glanz. Durch die nur kurze Behandlungsdauer in Bescliwerungs-- bädern, die mehrere Beschwerungsmittel gemeinsam enthalten., ist sie weitgehendst geschont. Die wirtschaftlichen Vorteile des neuen Verfahrens- sind außerordentlich groß. Die Anzahl der Beschwerungsbäder ist auf das geringstmögliche Maß herabgesetzt, ein Waschen und Neutmüsieren nach jedem Bade ist überflüssig, und der Transport der Seide von ,einem Bade zum anderen wird vermieden. Ein, weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß infolge Fortfalls. des Waschens, Absäurens und des Neutralisierens leine verdünnten Lösungen der Beschwerungsmittel ,oder ihrer durch die Neutralisierung entstandenen Umsetzungsprodukte erhalten werdien., deren Wiedergewinnung mit beträchtlichen Unkosten in besonderen Anlagen notwendig ist.
  • Ein. weiterer Vorteil der Erfindung besteht j darin, daß z. B. bei. der Beschwerung im Stück .auf den gewöhnlichen Appreturmaschinen gleichzeitig die Stücke in voller Breite einzeln oder übereinander durch die Lösungen hindurchgeführt werden können, wobei i die lästigen Brüche und die infolge schlechten Auswaschens auf der Seide auftretenden Flecken Moder Fehler fortfallen.

Claims (2)

  1. PATRNTANSPRÜcl:IR: i. Verfahren zum Beschweren von Naturseide mit Metallverbindungen, insbesondere des Zinns, dadurch gekennzeichriet, daß die Seide mit den üblichen, bisher in getrennten Bädern verwandten Metallverbindungen, z. B. Zimcldorid, und den zu ihrer Ausfällung verwandten Salzen, z. B. Alkaliphosphaten, in einem Bade behandelt wird, das durch Zusatz von Säuren oder sauren Salzen erhöhte Säurekonzentration erhalten hat, worauf gegebenenfalls die so beschwerte Seide ohne vorheriges Auswaschen, Absäuern oder Neutralisieren in die üblichen, Wasserglas., Aluminiumsulfat us.w. enthaltenden Bäder eingebracht und gegebenenfalls dann einer Nachbehandlung mixt alkalisch wirkenden Flüssigkeiten, wie Ammoncarbonatlösungen, gegebenenfalls unter Zusatz von Gerbstoff enthaltenden Farbstoffen, unterzogen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Bäder verwendet werden, die Metallsalze und Phosphorsäure enthalten. ;. Verfahren nach Anspruch i oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß dem sauren Metallsalzbad Schutzkolloide, z. B. Leim, Gelatine, Eiweiß, zugesetzt oder die in das Metallsalzbad einzuführende Seide vorher mit diesen Schutzkolloiden versehen wird. q.. Verfahren nach Ansprüchen. 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanzen für die weitere Behandlung der aus dem Metallsalz enthaltenden Bade kommenden Seide, z. B. Wasserglas, Aluminiumsulfat, dem Metallsalzbade selbst zugesetzt werden, so daß nur ein einziges Bad zur Beschwerung verwendet wird.
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