DE611190C - Verfahren zum Beschweren von Naturseide - Google Patents

Verfahren zum Beschweren von Naturseide

Info

Publication number
DE611190C
DE611190C DEC40574D DEC0040574D DE611190C DE 611190 C DE611190 C DE 611190C DE C40574 D DEC40574 D DE C40574D DE C0040574 D DEC0040574 D DE C0040574D DE 611190 C DE611190 C DE 611190C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
silk
bath
acid
metal salt
acidic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC40574D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE611190C publication Critical patent/DE611190C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M11/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising
    • D06M11/07Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with halogens; with halogen acids or salts thereof; with oxides or oxyacids of halogens or salts thereof
    • D06M11/11Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with halogens; with halogen acids or salts thereof; with oxides or oxyacids of halogens or salts thereof with halogen acids or salts thereof
    • D06M11/20Halides of elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table, e.g. zirconyl chloride

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Beschweren von Naturseide aIm Hauptpatent 468 017 ist ein Verfahren zum Beschweren von Naturseide mit Metallverbindungen beschrieben, durch welches-die `bisherige Seidenbeschwerung wesentlich vereinfacht wird und dessen Grundgedanke darin besteht, daß man das Metallsalz, z. B. Zinntetrachlorid, und das zur Bildung des auf der Seide niederzuschlagenden Zinnphosphats erforderliche Fixiersalz, z. B. Natriumphosphat, in Gegenwart genügender Mengen von Säuren, saurer Salze oder sonstiger sauer wirkender Stoffe auf die Seide zur Einwirkung bringt, um unerwünschte Ausfällungen zu verhindern, wozu der normale, aus hydrolytischer Spaltung des Zinnsalzes hervorgehende Säuregehalt des Metallsalzbades nicht imstande ist.
  • Vor der Gewinnung der Erkenntnisse des Hauptpatents war man darauf angewiesen, die mit Metallsalz getränkte Seide einem gründlichen Waschprozeß zu unterwerfen, um das Zinnsalz zu hydrolysieren und als Zinnhydrat auf der Faser niederzuschlagen. Größere Mengen ungespaltenen Zinnsalzes durften bei der Fixierung mittels Phosphaten nicht vorhanden sein, da sonst auf der Seide Flecken, Streifen und Trübungen entstanden. Das Waschen der Seide nahm in der Regel mehrere Stunden in Anspruch und erforderte erhöhten Bedienungs- und Kostenaufwand.
  • Nach dem Verfahren des Hauptpatents gelingt es, das Metallsalz und das Phosphat in beliebigen Mengen in einem gemeinsamen Bade auf die Seide einwirken zu lassen, wenn die natürliche geringe Säurekonzentration des Metallsalzes durch Zugabe von Säuren u. dgl. zu dem gemeinsamen Bade verhältnismäßig stark erhöht wird. Verwendet man als Säure Phosphorsäure, dann kann man von der besonderen Zugabe eines Phosphats absehen: Um die Seide gegen die Einwirkung der verhältnismäßig hoch konzentrierten Säure zu schützen, ist die Verwendung von Schutzkolloiden vorgesehen. Man kann weiterhin so verfahren, daß man die aus dem gemeinsamen Beschwerungsbade kommende Seide unmittelbar, also ohne jegliches Waschen, Absäuern oder Neutralisieren in das nächstfolgende Bad, das z. B: Wasserglas, Aluminiumsulfat enthalten kann, einführt. Die fällungshin- Bernde Wirkung der Säure ist jedoch so groß, daß man schon dem gemeinsamen Bade die weiterhin zur Verwendung kommenden Stolte, wie z. B. Aluminiumsulfat, Wasserglas u. dgl., zusetzen kann.
  • Das Verfahren des Hauptpatents ist indessen nur eine einzige der vielen möglichen Ausführungsweisen der Regel, die Bildung des Beschwerungsniederschlags in Gegenwart verhältnismäßig hoher Säuremengen zu bewirken. Weitere Forschungen haben gezeigt, daß man auch so vorgehen kann, daß man die Seide oder seidehaltige Mischgewebe zunächst mit einem Metallsalzbade, dessen Säurekonzentration durch Zugabe von Säuren u. dgl. wesentlich erhöht wurde, behandelt und das Phosphat in einem besonderen Bade auf das Material zur Einwirkung bringt. Auch hier ist die günstige Wirkung der Säure so groß, daß man die Seide unmittelbar, ohne auszuwaschen., zweckmäßig nach Abquetschen eines Teils der sauren Salzlösung in das Phosphatbad bringen kann, ohne daß Flecken u. dgl. entstehen. Obgleich man also in getrennten Beschwerungsbädern arbeitet, erzielt man dieselben Vorteile wie bei Verwendung eines gemeinsamen Bades nach dem Hauptpatent. hat aber darüber hinaus noch den Gewinn eines sparsameren Wirtschaftens mit den benötigten Chemikalien, weil die Bäder weniger verunreinigt werden und sich leichter aufarbeiten lassen. Natürlich kann man auch bei der neuen Ausführungsweise dem sauren Metallsalzbad oder der Seide Schutzkolloide zusetzen, wie auch als Zusatz Phosphorsäure verwenden.
  • Eine Ausführungsweise, die weitere bedeutende Vorteile mit sich bringt, bestellt darin, daß man die Seide selbst, ehe sie in das Metallsalzbad eingeführt wird, mit Säure o. dgl. behandelt, gegebenenfalls mit Schutzkolloiden, -v ie z. B. Leim. Gelatine, Eiweiß u. dgl. Auch bei dieser Ausführungsweise kann die Seide unmittelbar aus dem Metallsalzbade ohne Waschen u. dgl. zweckmäßig nach Abquetschen eines Teiles der sauren Salzlösung in das nachfolgende Alkaliphosphatbad eingeführt -werden. Wird bereits die Seide mit Säure getränkt, dann ist es möglich, die Säurekonzentration im Metallsalzbad niedriger zu halten oder gegebenenfalls auf Zugabe saurer Stoffe zu diesem Bad ganz zu verzichten.
  • Letztgenannter Ausführungsweise liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es für das Wesen der Erfindung ohne Bedeutung ist, an -welcher Stelle des Gesamtbeschwerungsvorganges die zur Herbeiführung der erhöhten Säurekonzentration nötige Säure eingeführt wird. Den Ausführungsweisen des Hauptpatents -wie auch denen des vorliegenden Verfahrens ist gemeinsam der Erfindungsgedanke, die Bildung des Beschwerungsniederschlags, Zinnphosphat, in Gegenwart solcher Mengen von Säuren u. dgl. erfolgen zu lassen, die imstande sind, unerwünschte Nebenreaktionen zu verhindern.
  • Eine besondere Wirkung der unmittelbaren Einwirkung der Säure auf die Seide liegt darin, daß die verhältnismäßig konzentriert Säure auf die Seide eine quellende Wirkung ausübt, die die Aufnahme der Beschwerungsmittel erleichtert und vermutlich die Bildung einer die weitere Beschwerungshandlung vorteilhaft beeinflussende Verbindung von Zinnsalz mit der Seide begünstigt.
  • Zur Vorbehandlung der Seide mit Säuren oder sauren Salzen vor der Einführung in das Metallsalzbad, z. B. Zinntetrachloridlösung, empfiehlt sich die Anwendung von Phosphorsäure, da dann auf Gebrauch von Phosphatbädern nach der Metallsalzbehandlung teilweise verzichtet werden kann, weil die Phosphorsäure nicht nur die hohe Säurekonzentration herbeiführt, sondern gleichzeitig auch an der Bildung der zur Beschwerung dienenden Metallverbindungen, z. B. Sn (P04).,, teilnimmt.
  • Bei der Einwirkung saurer Beschwerungsbäder oder von Säure oder sauren Stoffen auf Seide tritt eine auffallende Veränderung der Faser ein, die eine intensive und gleichmäßigere Aufnahme der Besch-verungsmittel herbeiführt, wobei sich die überraschende Tatsache ergab, daß Seiden verschiedener Herkunft nach der Säurebehandlung gleich Aufnahmefähigkeit zeigen. Infolge dieser günstigen Vorbereitung der Seide brauchen die zu beschwerenden Stränge oder Gewebe nur ganz wenige Beschwerungsbäder zu durchlaufen, wobei die Verweildauer gegenüber den älteren Verfahren ganz bedeutend herabgesetzt werden kann. Trotzdem findet dabei eine ausgiebige fleckenlose Beschwerung statt.
  • Die zur Umsetzung des Zinnsalzes in Zinnphosphat, gegebenenfalls saures Zinnphosphat, erforderlichen Phosphationen können durch Phosphate, wie Alkaliphosphate, z. B. NTatriumphosphate, geliefert -werden, aber auch teilweise durch Phosphorsäure. Neutrale oder alkalische Phosphate werden in Gegenwart der dem Metallsalzbad oder der Seide zugesetzten Säure in saure Phosphate verwandelt. Obwohl man bei genügender Einverleibung von Säure in die Seide selbst von der Zugabe von Säuren u. dgl. zu dem Metallsalzbade absehen kann, empfiehlt es sich in der Regel, statt des früher üblichen neutralen oder alkalischen Phosphatbades, z. B. Natriumphos-Dhat, ein solches zu verwenden, das ein saures Phosphat, z. B. Mononatriumphosphat enthält, .im sicher zu sein, daß bis zum letzten Augenblick der eigentlichen Beschwerungsbehandlung genügende Mengen von Säuren zugegen sind.
  • Zur Verbesserung der Fixierung der Beschwerungsmittel und zur gegebenenfalls notwendigen Entfernung eines Säureüberschusses empfiehlt es sich, auch hier, wie im *Hauptpatent, die Seide nach Befreiung von etwa anhaftenden Flüssigkeiten aus dem Beschwerungsbad in einer Quetsche vor dem Trocknen durch ein alkalisch reagierendes Nachbehandlungsbad hindurchzuführen. Dieses Nachbehandlungsbad, z. B. eine Ammoniumcarbonatlösung, kann gegebenenfalls noch Gerbstoffe enthaltende Farbstoffe, z. Hämatein, enthalten.
  • Beispiel i Ein Crepe-de-Chine-Gewebe, bestehend aus Naturseide oder einem Mischgewebe derselben, wird in voller Breite durch eine iprozentige Phosphorlösung hindurchgeführt, welche je Liter 12 g Leim enthält. Hierauf wird das Stück durch q. Chlorzinnbäder geführt, welche je eine Zinntetrachloridlösung von 35° Be enthalten. Hierauf läuft das Stück durch eine Quetsche und tritt vorerst in ein ioprozentiges Mononatriumphosphatbad und alsdann in ein 6prozentiges Binatriumphosphatbad ein. Nach dem alkalischen Phosphatbad passiert es eine Absaugevorrichtung und wird in einem Wasserglasbad von mindestens i° Be bei etwa 6o° C, enthaltend i g Seife je Liter, in etwa einer halben Stunde fertigbehandelt. Beispiel e Seidenstränge werden kurz in eine ioprozentige Monochloressigsäurelösung eingetaucht. Man läßt abtropfen und bringt die behandelten Stränge in ein 35° Be starkes Zinntetrachloridbad. Diese werden in das Bad eingetaucht, hierauf hochgezogen und kurze Zeit an der Luft belassen. Diesen Vorgang wiederholt. man -gegebenenfalls des öfteren. Die Stränge werden- gut ausgeschwungen, hierauf kurze Zeit mit einem ,5prozentigen sauren Mononatriumphosphatbade in Berührung gebracht. Nach Abwrin-,gen, Ausquetschen oder Absaugen, gegebenenfalls nach Waschen, kann die Fertigbehandlung in einem seifenhaltigen Wasserglasbad von mindestens i ° B6 bei etwa q.0° C innerhalb kurzer Zeit vorgenommen werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Beschweren von Naturseide nach Patent 468 o,i7, dadurch gekennzeichnet, daß die Naturseide mit einem mit Säuren oder sauren Salzen versetzten Metallsalzbad behandelt, dann ohne Auswaschen, gegebenenfalls nach vorherigem Abquetschen, in ein Alkaliphosphatbad als Fixierbad gebracht und die erschwerte Seide dann gegebenenfalls mit alkalisch reagierenden Lösungen, gegebenenfalls unter Zusatz von Gerbstoff enthaltenden Farbstoffen, nachbehandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Naturseide vor dem Einbringen in das gegebenenfalls Säure oder saure Salze enthaltende Metallsalzbad mit Säuren oder sauren Salzen behandelt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem sauren Metallsalzbad oder dem sauren Vorbehandlungsbad Schutzkolloide zugesetzt werden. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Phosphorsäure zur Vorbehandlung der Seide verwendet wird.
DEC40574D 1926-12-31 1927-10-25 Verfahren zum Beschweren von Naturseide Expired DE611190C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE611190X 1926-12-31

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE611190C true DE611190C (de) 1935-03-23

Family

ID=20313061

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC40574D Expired DE611190C (de) 1926-12-31 1927-10-25 Verfahren zum Beschweren von Naturseide

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE611190C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE643540C (de) Verfahren zur Erzeugung von Transparent- oder Glasbatisteffekten auf Kunstseide aus regenerierter Cellulose
DE611190C (de) Verfahren zum Beschweren von Naturseide
DE724611C (de) Verfahren zur Herstellung von waschbestaendigen Steifeffekten auf Textilstoffen aus Cellulosehydratfasern
DE909491C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Casein
DE655444C (de) Verfahren zum Erschweren von Naturseide und Naturseide enthaltenden Erzeugnissen
DE1444012A1 (de) Verfahren zum Bleichen von Cellulosefasern
DE659655C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Filmen oder Baendchen, aus Saeurecasein
DE597182C (de) Verfahren zur Behandlung tierischer Fasern
DE468018C (de) Verfahren zum Beschweren von Kunstseiden mit Metallverbindungen
DE507759C (de) Verfahren zum Bleichen ungebaeuchter Pflanzenfasern (insbesondere Baumwolle) mit aetzalkalischen Wasserstoffsuperoxydloesungen
AT156474B (de) Verfahren zum Vorbehandeln bzw. Entschlichten von Garnen und Geweben vor dem Färben.
AT130631B (de) Verfahren zum Beschweren von Naturseiden und Naturseide enthaltenden Erzeugnissen.
DE598679C (de) Verfahren zur Behandlung von Pflanzenfasern
AT110251B (de) Verfahren zum Beschweren von Seide.
DE385943C (de) Verfahren zur Vorbereitung des Celluloseacetats zum Faerben
DE945387C (de) Verfahren zur Behandlung von Geweben oder anderem wenigstens zum Teil aus Wolle bestehendem Textilmaterial
DE539400C (de) Verfahren zur Verbesserung des Reservierungsvermoegens von Effektfaeden
DE735019C (de) Verfahren zum Auflockern und zur Verhinderung von Verklebungen von nach ueblichen Methoden nassbehandelten Pflanzenfasern
DE492148C (de) Verfahren zum Beschweren von Faserstoffen aus Celluloseacetat allein oder in Verbindung mit anderen Fasern
AT200714B (de) Verfahren zur Erzeugung eines gegen Verfärbungen beständigen Cellulosematerials
DE974908C (de) Verfahren zum Bleichen von Polyacrylnitrilfasern
DE516983C (de) Verfahren zur Erzeugung weisser oder gefaerbter Effekte in Stueckware beim Faerben mit Klotzanilinschwarz
DE647606C (de) Verfahren zum Erschweren von Natur- und Kunstseide
AT129728B (de) Verfahren und Vorrichtungen zum Erschweren bzw. Imprägnieren von Textilfasern.
AT155792B (de) Verfahren zum Mattieren oder Schweren von Textilien.