DE266034C - - Google Patents

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DE266034C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G19/00Refining hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by alkaline treatment
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G29/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, with other chemicals
    • C10G29/20Organic compounds not containing metal atoms

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 266034 KLASSE 23 b. GRUPPE■
HEINRICH NEUMANN in GRAZ.
Der Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, daß beim Vermischen von Kohlenwasserstoffen oder ihren Gemengen mit wässerigen Lösungen oder Suspensionen von Teerfarbstoffen Niederschläge entstehen, so daß sich die Teerfarbstoffe mit Vorteil zur Reinigung von Kohlenwasserstoffen, Kienöl, Terpentinöl u. dgl. verwenden lassen.
Werden nämlich die fraglichen Kohlen-Wasserstoffe mit sehr verdünnten, wässerigen, zur Erhöhung des Lösevermögens allenfalls mit etwas Alkohol versetzten Farbstofflösungen durchgeschüttelt, und trennt man dann nach Entfernung der entstandenen Ausscheidüngen die Kohlenwasserstoffe von der wässerigen Schicht, so zeigt sich, daß die Kohlenwasserstoffe ihren unangenehmen Geruch verloren haben, blankeres Aussehen besitzen, überhaupt durch die Veränderung ihrer Eigenschäften erkennen lassen, daß sie von allen störenden Verunreinigungen befreit sind.
Den Lösungen der Farbstoffe können Basen oder Säuren zugesetzt werden, wodurch ihre Haltbarkeit erhöht, ihre Wirksamkeit verstärkt und die Trennung der entstehenden Niederschläge von den Kohlenwasserstoffen , begünstigt wird. Die Menge und die Konzentration der Base oder der Säure ist stets so gering, daß eine chemische Einwirkung auf die Kohlenwasserstoffe wie bei der bisher üblichen Reinigung von Kohlenwasserstoffgemengen mittels konzentrierter Säuren und Alkalien nicht stattfinden kann.
Als Reinigungsmittel sind alle möglichen Teerfarbstoffe verwendbar, nur wirken diejenigen, welchen eine starke Farbsäure oder eine starke Farbbase zugrunde liegt, rascher und energischer. Häufig ist es empfehlenswert, zuerst eine Behandlung mit basischen Farbstoffen (Fuchsinen, Safraninen, Auraminen usf.) vorzunehmen und dann mit sauren Farbstoffen (Sulfosäuren der Azo- oder Amidoazofarbstoffe u. dgl.) zu arbeiten.
In seiner Anwendung auf Erdöldestillate ersetzt das vorliegende Verfahren ganz oder teilweise die übliche Säurebehandlung nebst darauffolgendem Waschen mit alkalischen Lösungen und mit Wasser, wobei die erhaltenen Produkte vollkommen frei von Verunreinigungen sind. Bei Leuchtöl gibt sich dies daran zu erkennen, daß sein unangenehmer Geruch verschwunden ist, und daß es in Lampen mit weißerer Flamme als die gewöhnlichen Raffinationsprodukte ohne irgendwelche Ausscheidungen brennt, so daß ein Verschmutzen und Nachglimmen des Dochtes nicht eintritt.
Benzin verliert durch das Schütteln mit Farbstofflösung seinen unangenehmen Geruch und hinterläßt nach dem Verdunsten keinen Rückstand.
Die Übergangsprodukte von Leuchtöl zu den Schmierölen, welche als öle für Salben (Vaselin) und Waffenfett Anwendung finden, werden ebenfalls, wenn sie diesem Verfahren unterworfen werden, von ihrem Geruch befreit.
Ähnliche Vorteile erzielt man bei Terpentinöl
und bei dem bekanntlich stark verunreinigten Kienöl, welch letzteres in rohem oder in vorgereinigtem Zustande der Behandlung mit Farbstofflösung — und zwar vorteilhaft mit der Lösung eines basischen Farbstoffes und dann eines sauren Farbstoffes oder umgekehrt — unterzogen wird.
Beispiel i.
ίο Ein zwischen 120 und 270° siedendes Leuchtöldestillat wird bei gewöhnlicher Temperatur mit etwa dem gleichen Volumen einer etwa 0,1 prozentigen Lösung von salzsaurem Rosanilin durchgeschüttelt; die Farbstofflösung wird heller, und aus dem Destillat scheiden sich violette Häutchen aus, die beim Stehenlassen eine Zwischenschicht bilden. Die Petroleumschicht wird von den Häutchen und von der hellroten wässerigen Schicht, die nur noch Spuren von Farbstoff enthält und daher wertlos ist, klar abgegossen. Die Ausscheidungen sind in verdünnten Alkalien und Säuren unlöslich, lösen sich hingegen teilweise in starkem Alkohol.
Weitere Versuche haben ergeben, daß bei dem geschilderten Reinigungsverfahren die Farbstoffe durch gewisse ungefärbte, aromatische Substanzen ersetzt werden können, die zu den Farbstoffen in genetischer Beziehung stehen, nämlich durch aromatische Basen oder auch durch aromatische Sulfosäuren. Als besonders geeignet haben sich zu dem gedachten Zwecke die starken Basen, die mehr als eine Amidogruppe im Molekül enthalten, erwiesen.
Die Wirksamkeit dieser Substanzen, welche ebenso, wie dies vorhin für die Farbstoffe erwähnt wurde, zur Erhöhung ihrer Haltbarkeit und Wirksamkeit einen geringen Zusatz von Säure erhalten können, ist wohl darauf zurückzuführen, daß die Verunreinigungen der Erdöldestillate ■— zu deren Reinigung das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren in erster Linie bestimmt ist — zumeist saurer Natur sind. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb die Behandlung mit Sulfosäuren allein meist nicht zum Ziele führt. Häufig ist es jedoch vorteilhaft, der Behandlung mit einer Base eine Säurebehandlung folgen zu lassen. Eine wesentliche Verbesserung der entfärbenden und reinigenden Wirkung der aromatischen Basen kann dadurch erreicht werden, daß man die Kohlenwasserstoffe zuerst mit der wässerigen Lösung eines Oxydationsmittels durchmischt und dann erst die Behandlung mit einer aromatischen Base oder einem basischen Teerfarbstoff vornimmt. Mit der Oxydation wird keineswegs eine Entfärbung und Reinigung angestrebt und erreicht, sondern nur eine Veränderung der Verunreinigungen in der Richtung, daß sie leichter mit aromatischen Basen oder einem basischen Teerfarbstoff in Verbindung treten, was wahrscheinlich auf eine Anspaltung der verunreinigenden Stoffe zurückzuführen ist.
Zur Ausführung des Verfahrens haben sich als besonders geeignet erwiesen:
a. Basen: Triamidobenzol und Triamidotoluol, aus den entsprechenden Trinitrokohlenwasserstoffen hergestellt; Tetraamidodiphenyl, durch Nitrieren von Benzidin und Reduktion des Nitroproduktes erhalten;
b. Säuren oder deren Natriumsalze: Benzolmonosulfosäure, Resorcinsulfosäure, Naphtalinß-monosulfosäure,Naphtalin-i-3-5-trisulfosäure.
75 Beispiel 2.
Ein Benzindestillat wird zuerst mit einer schwachen Lösung eines Oxydationsmittels, vorteilhaft mit einer einige Zehntelprozent starken Permanganatlösung behandelt. Allenfalls fügt man etwas Säure zwecks Auflösung des ausgeschiedenen Braunsteines hinzu und wäscht dann mit Wasser.
Man trennt die wässerige Schicht vom Benzin, das sein früheres Aussehen beibehalten hat, und versetzt nun das Benzin mit einer Lösung von Triamidobenzol, die 0,01 bis 0,02 Prozent des Benzingewichtes an dieser Base enthält. Es bildet sich sofort ein gelblicher oder grünlicher Niederschlag, den man absitzen läßt. Zur Entfernung von im Benzin gelöst gebliebenen Spuren der gebildeten Verbindung zwischen Base und Verunreinigungen oder von überschüssiger Base schüttelt man es mit ix/4 bis iprozentiger Säure, welche die Verbindung ausfällt und etwa vorhandene überschüssige Base löst.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Mineralölen Ammoniak oder organische Basen zuzusetzen; dieser Zusatz erfolgte aber zu bereits gereinigten und neutralisierten ölen, die als Rostschutzmittel für Waffen dienen. Die. Basen blieben dem Öle dauernd einverleibt, zum Zwecke, die die Gewehrläufe angreifenden sauren Rückstände der Geschoßtreibmittel zu neutralisieren.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Reinigung von Kohlen-Wasserstoffen oder ihren Gemischen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial mit der wässerigen Lösung oder Suspension eines Teerfarbstoffes vermischt wird, gegebenenfalls unter Zusatz einer geringen Menge einer Säure bzw. einer Base.
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial mit der wässerigen Lösung einer mehrere Amidogruppen im Molekül enthaltenden aromatischen Base ver-
mischt wird, gegebenenfalls unter Zusatz einer geringen Menge einer Säure.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenwasserstoffe vor ihrer Behandlung mit einer Base mit einer wässerigen Lösung eines Oxydationsmittels behandelt werden.
4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer Base bzw. mit einem Oxydationsmittel und einer Base vorgereinigten und von den ausgeschiedenen Verunreinigungen befreiten Kohlenwasserstoffe mit einer aromatischen Sulfosäure nachbehandelt werden.
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