DE2644501A1 - Pruefmittel zur bestimmung von bilirubin in urin - Google Patents
Pruefmittel zur bestimmung von bilirubin in urinInfo
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Description
betreffend
Prüfmittel zur Bestimmung von Bilirubin in Urin
Prüfmittel zur Bestimmung von Bilirubin in Urin
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Prüfmittel, eine
Vorrichtung und ein Verfahren zum Nachweis von Bilirubin in Urin. Das Mittel umfaßt eine Diazoniumverbindung, die mit Urin-Bilirubin
unter Farbänderung reagiert,und einen einen sauren pH-Wert einstellenden Bestandteil sowie ein neues Verstärkungsmittel
für die Testreaktion. Das Verstärkungsmittel ist ein Addukt aus einer' Ureidoverbindung und einer organischen Sulfonsäure
oder einem Salz davon. Besonders geeignet als Ureidobestandteil
des Adduktes sind Harnstoff und substituierte und unsubstituierte cyclische Ureidoverbindungen, besonders solche
der Xanthangruppe. Die Prüfvorrichtung umfaßt einen Träger, wie eine absorbierende Matrix, in den das Prüfmittel eingebaut
ist. Das Testverfahren wird durchgeführt, indem man eine Urinprobe mit dem Prüfmittel zusammenbringt und eine auftretende
Farbreaktion beobachtet.
Der diagnostische Wert der BilirubinbeStimmung in Urin
ist bekannt. Urin von einer gesunden Person enthält keine nennenswerte Menge Bilirubin (weniger als 0,05 mg/100 ml).
Verschiedene Krankheitszustände, wie Gallenstauung und
hämolytische und hepatische Erkrankungen, führen jedoch dazu,
daß Bilirubin im Urin in einer abnorm hohen Konzentration auftritt. Es ist allgemein anerkannt, daß das Vorhandensein von
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Bilirubin im Urin in einer Konzentration über 0,05 mg/100 ml ein Anzeichen ist für einen abnormen klinischen Zustand* der
die Durchführung umfangreicherer diagnostischer Verfahren erforderlich macht, um die spezifische verursachende Erkrankung
festzustellen.
Es ist allgemein anerkannt, daß im wesentlichen das gesamte Bilirubin, das in pathologischem Urin vorkommt, in
konjugierter Form vorliegt. Bilirubin ist ein Abbauprodukt der Hämgruppe von Hämoglobin und wird, wenn es erst im Blutstrom
.entstanden ist, von der Leber aufgenommen, wo es durch Veresterung mit Glucuronsäure konjugiert wird. Die entstehenden
Bilirubinglucuronide sind außerordentlich gut wasserlöslich im Gegensatz zu freiem Bilirubin, das in Wasser sehr
wenig löslich ist. Die konjugierten Bilirubine können dadurch frei von der Leber in die Nieren gehen, wo,unter normalen
Umständen, im wesentlichen das gesamte konjugierte Bilirubin in Urobilinogen umgewandelt und als Bestandteil des
Urins ausgeschieden wird. Bei verschiedenen pathologischen Zuständen wird konjugiertes Bilirubin selbst im Urin ausgeschieden.
Bilirubin wird üblicherweise bei Routine-Urinuntersuchungen nachgewiesen, aufgrund seiner Reaktion mit verschiedenen
Diazoniumverbindungen in saurem Medium unter Bildung eines gefärbten Azobilirubinkomplexes. Während in der
Literatur verschiedene Testverfahren angegeben sind, ist das im klinischen Labor im allgemeinen bevorzugte Mittel ein
Teststreifen. Die Diazoniumverbindung ist in einem Träger absorbiert, der eine vorbestimmte Menge Urin absorbieren
kann, wenn er augenblicklich in eine Urinprobe getaucht wird. Eine etwaige Farbreaktion kann in weniger als einer Minute
abgelesen v/erden. Die Herstellung und Anwendung von BiIirubinteststreifen
ist im einzelnen in der US-PS 3 585 001
beschrieben. Während die bekannten Teststreifen ein schnelles und bequemes Verfahren zur Bestimmung von Urinbilirubin
ermöglichen, ist es allgemein bekannt, daß die zur Verfügung stehenden Teststreifen nicht ausreichend empfindlich sind,
um Bilirubingehalte nachzuweisen, die nur leicht gegenüber
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dem normalen Gehalt erhöht sind, d.h. zwischen 0,05 und 0,8 mg '
Bilirubin pro 100 ml.
Es werden einige Versuche berichtet, die Empfindlichkeit der Reaktion zwischen Diazoniumverbindungen und Harnbilirubin
zu erhöhen. Die bekannten Testsysteme besitzen jedoch bestimmte Nachteile.
In der US-PS 3 880 588 ist eine Gruppe von Diazoniumverbindungen
beschrieben, die die Farbreaktion des Azobilirubinkomplexes
erhöhen und die störenden Farbreaktionen mit Urobilinogen, das dem Bilirubin strukturell und chemisch nahe
verwandt ist, verringern sollen. Die angegebenen Diazoniumverbindungen bilden jedoch im Gegensatz zu den üblichen Verbindungen
störende gefärbte Produkte mit Bestandteilen von Urin, wie Homogentisinsäure (2,5-Dihydroxyphenylessigsäure)
und 5-Hydroxyindol-3-essigsäure. Die zuletzt genannte Verbindung ist ein normaler Bestandteil von Urin und so geringe
Mengen wie 1 mg/100 ml dieses Bestandteils in Urin führen zu
falschen positiven Ergebnissen, wenn die in der genannten Druckschrift erwähnten Diazoniumverbindungen angewandt v/erden.
Ein weiterer Versuch, die Empfindlichkeit der in Teststreifen eingebauten Diazoniumreagentien zu verbessern, ist
in der US-PS 3 853 476 beschrieben, die die Anwendung bestimmter
Phosphorsäurediester als Mittel zur Verbesserung der.Empfindlichkeit und Verstärkungsmittel für die Reaktion
zwischen der Diazoniumverbindung und Bilirubin offenbart. Aufgrund der Unverträglichkeit dieser Phosphorsäurediester·
mit einem wäßrigen Medium, müssen jedoch Teststreifen entsprechend dieser Druckschrift durch ein Doppelimprägnier-■verfahren
hergestellt werden.
Es ist zu bemerken, daß verschiedene so genannte "Beschleunigungsmittel" beschrieben worden sind im Zusammenhang
mit dem Nachweis von Bilirubin in Serum mit Hilfe einer Diazokupplungsreaktion. Derartige Mittel umfassen Coffein,
../4 7098U/0815
Dyphyllin, Natriumacetat, Natriumbenzoat, Gummiarabikum und
verschiedene andere chemisch nicht verwandte Verbindungen. Die Anwendung derartiger Beschleunigungsmittel bei BiIirubinuntersuchungen
in Serum wurde bereits um 1920 in der Literatur beschrieben, aber niemals auf Bilirubinuntersuchungen
im Harn angewandt. Das liegt an der allgemein bekannten Tatsache, daß solche Beschleunigungsmittel auf eine
Form von Bilirubin wirken, die im Urin nicht in nennenswerten Mengen vorhanden ist.. Derartige Beschleunigungsmittel
sollen die Diazokupplung von freiem Bilirubin beschleunigen. Es wird über keine Wirkung auf die Kupplung von konjugiertem
Bilirubin berichtet, da bei Bilirubinuntersuchungen in Serum die konjugierten Formen von Bilirubin verhältnismäßig
schnell mit den Diazoniumverbindungen reagieren, ohne daß Beschleuniger erforderlich sind. Daher werden die konjugierten
Formen von Bilirubin in Serum als direkt reagierendes Bilirubin bezeichnet, während freies Bilirubin, das das
Vorhandensein von Beschleunigern erforderlich macht, um zu einer schnellen Reaktion zu führen, als indirekt bindendes
Bilirubin bezeichnet wird. Die Tatsache, daß die Wissenschaft die Wirkung der angegebenen Beschleunigungsmittel
auf die Diazokupplungsreaktion von freiem Bilirubin beschränkt sieht und diese Beschleunigungsmittel für auf die
Reaktion mit konjugiertem Bilirubin nicht anwendbar hält, wird gestützt durch die ersten zusammenfassenden Veröffentlichungen
auf diesem Gebiet (z.B. Henry, R.J., Clinical Chemistry, Principles and Technics, Harper und
Row (1964), Seite 577-583; With. T.K., Bile Pigments, Academic Press (1968), Seite 324-327; und Journal of
American Medical· Technologists, Band 31 (1969), Seite 707-710).
Ein einziger Forscher hat über die Anwendung von Dyphylin zur Bestimmung von Bilirubin in Urin berichtet
(Scandanavian Journal of Clinical Laboratory Investigation, Supplement 56 (1961)}, In diesem Falle war die Anwendung jedoch
speziell dafür vorgesehen, um die gleiche Wirkung zu erreichen, wie sie in der Literatur in Beziehung auf Bilirubinuntersuchungen
in Serum angegeben ist, nämlich die
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Diazokupplung von freiem Bilirubin zu beschleunigen, das, wie bekannt ist, in dem untersuchten Urin nur in sehr geringen
Mengen vorhanden sein kann,, Das dort beschriebene Verfahren
umfaßt ein mühsames flüssiges Testsystem und es findet sich kein Hinweis auf die Anwendung einfacher Teststreifen. Das
dort beschriebene Verfahren hat auch in der Fachwelt wenig Beachtung gefunden zur Entwicklung empfindlicherer Bilirubinteststreifen,
wie daraus hervorgeht, daß man zu den in den oben erwähnten US-PS 3 853 476 und 3 880 588 angegebenen, mit
Nachteilen behafteten Testsystemen Zuflucht genommen hat.
Es hat sich nun gezeigt, daß Addukte von Ureidoverbindungen mit organischen Sulfonsäuren oder deren Salzen eine
Verstärkungswirkung auf die Testreaktion zwischen einer Diazoniumverbindung und Harnbilirubin in saurer Umgebung besitzen.
Der Ureidobestandteil des Adduktes kann Harnstoff, ein acyclisches niederes Alkylderivat von Harnstoff oder
eine cyclische Ureidoverbindung oder ein Derivat davon sein. Eine cyclische Ureidoverbindung oder ein Derivat davon ist
bevorzugt und besonders eine solche, die zur Gruppe der Xanthine gehört.
Das erfindungsgemäße Prüfmittel umfaßt daher eine Diazoniumverbindung j, die mit Harnbilirubin unter Auftritt
einer Farbänderung reagiert, einen Bestandteil der imstande ist, in der Urinprobe einen sauren pH-Wert einzustellen und
das Verstärkungsmittel. Das Prüfmittel kann in trockener
oder flüssiger Form vorliegen und ist vorzugsweise in einen Träger^ wie eine absorbierende Matrix in Form eines Teststreif ens£,eingebaut» Das Prüfverfahren kann durchgeführt werden
9 indem man eine zu untersuchende Urinprobe mit den Be=
standteilen des Prüfmittels einzeln oder in Kombination zusammenbringt j, ZcBc mit dem bevorzugten Teststreifen und eine
etwa auftretende Farbreaktion beobachtete
Das Vorhandensein des erfindungsgemäßen Adduktes 9 das
im folgenden teilweise als Verstärkungsmittel bezeichnet wirdj
führt zur Bildung von intensiver gefärbten A
098H/0S1
komplexen, wodurch die Empfindlichkeit der Testreaktion wesent
lich erhöht wird. Außerdem hat es sich gezeigt, daß das Verstärkungsmittel
eine bathochrome Wirkung auf die Testreaktion besitzt, indem die in seiner Gegenwart entstehenden Azobilirubinkomplexe
im allgemeinen veränderte Absorptionsspektren be sitzen, wodurch Farben auftreten, die leichter von denen durch
erwartete Störreaktionen verursachten Farben zu unterscheiden sind. Ferner hat es sich gezeigt, daß das Verstärkungsmittel
auch als Stabilisator für die Diazoniumverbindung wirkt, besonders, wenn das Prüfmittel in trockenem Zustand in einen
Träger eingebaut ist.
Diese Vorteile bei der Durchführung des Testverfahrens werden ergänzt durch Vorteile bei der Herstellung des
Prüfmittels bzw. der Prüfvorrichtung. Bei der Herstellung des bevorzugten Teststreifens wird das Prüfmittel üblicherweise
entweder durch Sättigung des Trägers mit einer Lösung des
Prüfmittels und anschließendes Trocknen oder durch Herstellung des Trägers in Gegenwart einer Lösung des Prüfmittels
und anschließendes Härten in den Träger eingebaut. Bisher waren,um einen Teststreifen nach dem ersten Verfahren herzustellen,
verschiedene Sättigungs- und Trocknungsstufen erforderlich.
Wie im einzelnen in der US-PS 3 585 004 angegeben,
mußte, um eine ausreichende Menge eines sauren Bestandteils in den Träger nach bekannten Verfahren einzubauen 9 eine speziell
gebaute eine Säure freisetzende Verbindung angewandt werden. Da eine derartige Verbindung bei Berührung mit einem wäßrigen
Medium eine Mineralsäure freisetzt® Ώ konnte sie nicht zu der
ursprünglichen Blazoniumsalzlösung zugesetzt werden, mit der
der Träger Imprägniert wurde« Die verschiedenen Sättigungsverfahren
oei der Herstellung sind nicht; nötig9 wenn das erfindmigsgemäße
Yerstärkungsmittel zu der ursprünglichen DiazoniiMsalzlösTang
zugegeben wird., da weniger Säure erforderlich
Istp V^b empfindliche TScStergebnisse zu erhalten,und die
erforderliche Menge an Säur© kann mit Hilfe einer festen Säure
zur ¥©rfügnEsg gestallt werden^ wl@ einer organischen Säur@o
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Die vorliegende Erfindung betrifft daher verbesserte Prüfmittel· orrichtungen und Verfahren zum Nachweis von
Bilirubin in einer Urinprobe und ist gekennzeichnet durch eine erhöhte Empfindlichkeit der Diazokupplungsreaktion,
erhöhte Stabilität der trockenen Formen des Prüf mittels, verringerte Störung durch zusätzliche Bestandteile des
Urins und Vereinfachung des Herstellungsverfahrens der bevorzugten Teststreifen.
Verschiedene Ureidoverbindungen haben sich als zur Herstellung des erfindungsgemäßen Verstärkungsmittels geeignet
erwiesen. Im Zusammenhang dieser Beschreibung umfassen Ureidoverbindungen solche Verbindungen, die die
Gruppe
N —
enthalten, die im folgenden als Ureidogruppe bezeichnet wird. Ureidoverbindungen umfassen als Gruppe Harnstoff
und verschiedene Harnstoffderivate. Cyclische Ureidoverbindungen,
die durch einen heterocyclischen Ring charakterisiert sind, der eine Ureidogruppe enthält, sind besonders
geeignet. Beispiele für derartige cyclische Ureidoverbindungen sind Cytosin, das ein aminosubstituiertes 2-0xopyrimidin
ist, und 2-Imidazolidonsowie andere 5- und 6-gliedrige
oxoheterocyclische Verbindungen. Besonders geeignete cyclische Ureidoverbindungen sind solche mit einer
dioxoheterocyclischen Ringstruktur der Formel
oder einer tautomeren Form davon, wobei R eine verbindende Gruppe ist, die zur Bildung eines 5- oder 6-gliedrigen
Ringes beiträgt,und wobei der heterocyclische Ring Substituenten
enthalten kann, die die gewünschte Verstärkungswirkung nicht wesentlich verschlechtern. Andere Substituenten
als Wasserstoffatome können an den Stickstoffatomen in
dem heterocyclischen Ring vorhanden sein und sind üblicherweise substituierte oder unsubstituierte niedere Alkylgruppen,
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d.h. solche mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen. Eine große Vielzahl
von Substituenten kann an die Verbindungsgruppe R gebunden sein, da angenommen wird, daß die Verstärkungswirkung
in erster Linie auf das Vorhandensein der Ureidogruppe ■ zurückzuführen ist. Derartige Substituenten sind üblicherweise
Wasserstoff- oder Halogenatome, Alkylgruppen, substituierte oder nicht substituierte kondensierte isocyclische
oder heterocyclische aliphatische oder aromatische Ringsysteme. Beispiele für geeignete Verbindungen der
Formel I sind die substituierten und nicht substituierten 3,5-Dioxo-1,2,4-triazole, wie Urazol, die substituierten
und nicht substituierten 2,4,5-Trioxoimidazole, wie Parabansäure und die substituierten und nicht substituierten
2,5-Dioxoimidazole, wie 1-Methylhydantoin und 7,8-Benzo-1,3-diazaspiro/4",£7-decan-2,3-dion.
Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind 2,6-Dioxopyrimidine und Derivate davon, wie Uridin. Von den 2,6-Dioxopyrimidinen
sind besonders bevorzugt solche Verbindungen der Formel
1 2 oder einer tautomeren Form davon, wobei R und R jeweils
ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe bedeuten,
und R^ und R (1.) jeweils Wasserstoff- oder Halogenatome
oder eine niedere Alkylgruppe oder (2.) zusammen mit der Äthylengruppe in dem heterocyclischen Ringsystem ein
substituiertes oder unsubstituiertes isocyclisches oder heterocyclisches Ringsystem bilden, das die gewünschten
Verstärkungseigenschaften nicht wesentlich verschlechtert. Verbindungen der Formel II umfassen 5-Bromuracil, 1,3-Dimethyl-6,7-diphenyllumazin
und Xanthin und Derivate davon.
../9 709814/081 5
Von den cyclischen Ureidoverbindungen sind die am meisten
bevorzugten Xanthin und dessen Derivate der FQrmel
(III)
1 2 oder einer tautomeren Form davon, wobei R und R jeweils
ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe bedeuten und R^ ein Wasserstoffatom, eine niedere Alkylgruppe oder
eine hydroxysubstituierte niedere Alkylgruppe ist. Diese
Verbindungen sind bevorzugt aufgrund ihrer besonders deutlichen zusätzlichen Stabilisierungswirkung auf die Diazoniumverbindung.
Diese Verbindungen umfassen Coffein, Dyphyllin und 3-Isobutyl-i-methylxanthin.
Andere Ureidoverbindungen können ebenfalls geeignet sein, solange die gewünschte Verstärkungswirkung durch die
Addukte hervorgerufen wird, die sie mit organischen Sulfonsäuren oder deren Salzen bilden. Neben Harnstoff selbst
/acyclischen
haben sich die/niederen Alkylderivate von Harnstoff als geeignet
erwiesen als Bestandteil der Verstärkungsmittel. Ein Beispiel für acyclische niedere Alkylderivate von Harnstoff
ist Tetramethy!harnstoff,. Der Fachmann erkennt, daß verschiedene
andere Ureidoverbindungen ,als die speziell in der Beschreibung angegebenen ,geeignet sind als Bestandteil der
Verstärkungsmittel im Rahmen der Erfindung.
Der andere Bestandteil des Adduktes neben dem Ureidobestandteil in dem Verstärkungsmittel kann irgendeine Verbindung
umfassen , die eine oder mehrere Sulfonsäuregruppen enthält oder ein Salz davon oder Formen, die mit der jeweiligen
Ureideverbindung unter Bildung eines wasserlöslichen
Adduktes mit der gewünschten Verstärkungsexgenschaft reagieren» Derartige Verbindungen besitzen die allgemeine Formel
7098U/0815 *"/10
R1-
1 2
in der R ein organischer Rest ist und R ein Wasserstoffatom,
wobei eine Sulfonsäuregruppe entsteht^ oder ein salzbildender
Bestandteil üblicherweise ein anorganisches Kation, wie ein Alkali"; z.B. Natrium-oder Kaliumion usw.
Die aromatischen Sulfonsäuren und deren Salze sind bevorzugt, da sie zusätzlich dazu beitragen, die Diazoniumkomponente
sowohl in trockener Form, wenn sie mit dem Verstärkungsmittel zusammen ist, als auch in Lösung, wie sie
während des Herstellungsverfahrens auftritt, zu stabilisieren. Aromatische Sulfonsäuren und ihre Salze sind bekannte
Stabilisatoren für Diazoniumsalzlösungen. Besonders geeignete aromatische Sulfonsäuren und Salze davon
sind Sulfosalicylsäure, die Naphthalindisulfonsäuren,
wie 1,5-Naphthalindisulfonsäure, und die Biphenyldisulfonsäuren,
wie 4,4'-Biphenyldisulfonsäure und deren Salze.
Die in dem Prüfmittel enthaltene Diazoniumverbindung kann irgendeine der bekannten Diazoniumverbindungen
sein, üblicherweise in Form von Salzen, die mit Harnbilirubin unter Bildung eines gefärbten Komplexex kuppeln,
wodurch eine Farbänderung auftritt. Allgemein sind die am meisten bevorzugten Diazoniumverbindungen, die Aryldiazoniumverbindungen,
die die diazotierten Formen von 2,4-Dichloranilin, p-Nitroanilin, p-Chloranilin, 2,5-Dichloranilin,
4-Chlor-o-anisidin, 3,3'-Dirne thoxybenzidin
und 2-Methoxy-5-nitroanilin umfassen. Andere Verbindungen,von denen angegeben ist, daß sie imstande
sind mit Harnbilirubin zu kuppeln, können ebenfalls angewandt
werdenc
Das Prüfmittel kann auch einen zusätzlichen Stabilisator für die Diazoniumverbindung enthalten. Ein derartiger
Stabilisator dient dasus störende Diazokupplungsreaktionen
zu hemmen, indem er den anionischen Teil der Diazoniumverbindung blockiert (occupying), wie in der
US-PS 3 814 586 näher angegeben ist. Ferner dient ein derartiger
Stabilisator mit dazuj, die Diazoniumverbindung
709814/0815
während der Herstellung des Prüfmittels und der Prüfvorrich
tung und während der Testreaktion in gelöstem Zustand zu halten. Der Stabilisator kann aus einer großen Gruppe von
Verbindungen ausgewählt werden, wie Fluoroboraten, Übergangsmetallhalogenverbindungen,
wie Zink- und Kobaltchloriden, und aromatischen und aliphatischen Sulfonsäuren und
Salzen, einschließlich der oben als bevorzugte Bestandteile der Verstärkungsmittel erwähnten.
Der den sauren pH-Wert einstellende Bestandteil des Prüfmittels kann aus einer Verbindung oder einem Gemisch
von Verbindungen bestehen, die imstande sind, einen sauren pH-Wert in der zu untersuchenden Urinprobe einzustellen.
Es ist bekannt, daß eine saure Umgebung bei der Testreaktion die Störung durch Ascorbinsäure verringert, den gefärbten
Azobilirubinkomplex stabilisiert und den molaren Extinktionskoeffizienten des Komplexes erhöht und dadurch
die cholorimetrische Reaktion verstärkt. Eine bevorzugte stark saure Umgebung wird erreicht, wenn der den pH-Wert
einstellende Bestandteil einen pH-Wert von weniger als 3 ergibt bei einer Konzentration von 0,1 n.Während ein den
sauren pH-Wert einstellender Bestandteil in Form einer festen Säure, wie einer organischen Säure, bevorzugt ist,
besitzt eine derartige Säure vorzugsweise einen pKa-Wert
von weniger als ungefähr 4. Beispiele für geeignete organische Säuren sind Citronensäure, Sulfosalicylsäure, Weinsäure,
Bernsteinsäure, Cyclohexansulfaminsäure und Maleinsäure. Wenn der saure Bestandteil eine Sulfonsäuregruppe
enthält, wie im Falle von Sulfosalicylsäure, kann diese Verbindung auch gleichzeitig als Bestandteil des Verstärkungsmittels
und/oder als Stabilisator für die Diazoniumverbindung dienen. So würde, wenn das Prüf mittel hergestellt
würde aus einer Lösung der Diazoniumverbindung des den sauren pH-Wert einstellenden Bestandteils und
des Verstärkungsmittels,ein ausreichend großer Überschuß an einer organischen SuIfonsäure oder einem Salz davon
als Quelle für das Material, das als pH-Wert einstellender Bestandteil wirkt, als Diezoniumstabilisator und als
Bestandteil des Verstärkungsmittels dienen
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In dem Prüfmittel können gegebenenfalls noch zusätzliche Substanzen enthalten sein. Oberflächenaktive Mittel können
enthalten sein, um die Benetzbarkeit des Prüfmittels mit der Urinprobe zu erhöhen. Das Prüfmittel kann in Form einer
wäßrigen Lösung oder in trockener Form, z.B. als Pulver oder Tablette vorliegen. Wenn es in Tablettenform vorliegt, enthält
das Prüfmittel vorzugsweise ein schäumendes Paar, um den Zerfall der Tablette bei Berührung mit der Probe zu erleich- ·
tern. Inerte Füllstoffe, die die Herstellung der Tablette erleichtern,
können ebenfalls in dem Prüfmittel vorhanden sein. Löslichmachende Mittel können in dem Prüfmittel in flüssiger
Form oder wenn es in einen Träger eingebaut ist vorhanden sein. Derartige löslichmachende Mittel verhindern die Ausfällung
der wirksamen Bestandteile des Prüfmittels während der Herstellung der rufvorrichtung und während der Testreaktion.
Ein Beispiel für ein löslichmachendes Mittel ist die unter dem Namen Gantrez (General Aniline and Film
Corporation, New York) in den Handel gebrachte Verbindung. Diese Verbindung ist ein äquimolares Copolymer aus Methylvinyläther
und Maleinsäureanhydrid und besitzt in Lösung eine löslichmachende (solubilisierende) Wirkung, besonders
in Beziehung auf das Verstärkungsmittel.
Der Anteil der Bestandteile in dem Prüfmittel kann in weiten Grenzen variieren, je nach der angewandten Form und
dem angewandten Testverfahren. Die folgende Tabelle gibt die möglichen und bevorzugten Mengenverhältnisse der Bestandteile
des Prüfmittels in trockener Form an, wie es in einer Prüfvorrichtung vorliegt, ausgedrückt als Gewichtsprozent.
Diazoniumverbindung saurer Bestandteil Ve rs ta rkung smi 11 e1
Stabilisierungsmittel löslichmachendes Mittel
zulässiger | bevorzugter |
Bereich | Bereich |
0,05-10 | 0,2-2 |
1-80 | 20-50 |
5-80 | 30-60 |
0-50 | 1-15 |
0-30 | 2-10 |
7098U/0815 *·/13
Die bevorzugte Form des Prüfmittels ist eine Prüfvorrichtung.
Der Einbau des Prüfmittels in einen Träger ergibt eine
bequeme Vorrichtung, besonders in Form eines Teststreifens, um die Probe mit dem Prüfmittel zusammenzubringen und das Ergebnis
abzulesen. Der Träger liegt üblicherweise in Form einer Matrix vor, die imstande ist, ein vorher bestimmtes Volumen
der Urinprobe aufzunehmen zu festzuhalten. Eine derartige Matrix kann aus saugfähigem Papier, einer porösen polymeren
Membran, einem in Wasser quellbaren Gel, einem Absorptionsmittel, einem inerten gewebten oder nicht gewebten Stoff usw.
bestehen. Das Prüfmittel kann in den Träger eingebaut werden
durch Imprägnieren oder durch chemische oder physikalische Bindung oder aufgrund der Herstellung des Trägers in Gegenwart
einer Lösung des Prüfmittels. Der Träger ist üblicherweise an einem Halter oder Griff befestigt oder auf andere
Weise mit ihm verbunden, wie einem inerten Kunststoffstreifen j, wobei eine Prüfvorrichtung entsteht, die ein bequemes
Mittel darstellt zur Handhabung des Trägers bei der Analyse einer Urinprobe.
Das Prüfverfahren besteht in der allgemeinsten Form darin, daß man die Testprobe mit dem Prüfmittel,vorzugsweise
unter Anwendung der Prüfvorrichtung zusammenbringt und eine etwa auftretende Farbreaktion entweder visuell
oder mit Hilfe eines Gerätes beobachtete Die Probe besteht üblicherweise aus rohem Urinp kann jedoch unter bestimmten
Umständen verdünnter oder auf andere Weise behandelter
Urin seinο
Die Erfindung ρ wie sie hier beschrieben istj, liefert
ein Prüfmittel^ eine Vorrichtung und ein Verfahren„ die
geeignet sind zum Nachweis von Hambilirubin mit einer
Empfindlichkeit von 0,1 mg/100 ml in weniger als 1 Minute» Das Prüfmittel behält seine Empfindlichkeit bis zu drei
Monaten bei 4O0C in trockener Form bei» Es hat sich durch
analytische Verfahren gezeigt, daß die Zersetzung der Diazoniumverbindung in dem trockenen Prüfmittel nach der
Erfindung wesentlich geringer ist, als in Prüfmitteln,
7 098U/081S
-**■- 26Λ4501
die das Verstärkungsmittel nicht enthalten. Die Anwendung des Verstärkungsmittels erlaubt die Verwendung üblicher Diazoniumverbindungen,
die weniger der Störung ι fremde Bestandteile'
des Urins unterliegen, ohne daß die Empfindlichkeit leidet. Ferner wird es durch die Anwendung des Verstärkungsmittels
möglich, die erfindungsgemäße Prüfvorrichtung auf bequemere Weise herzustellen, als es bei bekannten Prüfvorrichtungen,
die Phosphorsäurediester als Mittel zur Erhöhung der Empfindlichkeit enthalten, möglich ist.
Die Erfindung wird durch die folgenden, nicht einschränkenden Beispiele näher erläutert:
Tüpfelanalyse zum Nachweis der Wirkung der erfindungsgemäßen Verstärkungsmittel auf die Reaktion zwischen einer
Diazoniumverbindung und Harnbilirubin.
In 14 Vertiefungen in einer Tüpfelplatte wurden drei Tropfen einer wäßrigen Lösung der folgenden Zusammensetzung
gegebens
2,4-Dichloranilin | 0,075 g | g |
1,5-Naphthalindisulfonsäure- | 0,6 | |
natriumsalz | ||
SuIfosalicylsäure | 7 g | g |
Natriumnitrit | 0,1 | ml |
destilliertes Wasser | 100 |
In 13 der -Vertiefungen i'jurden dann getrennt Harnstoff
und die verschiedenen in Tabelle I angegebenen Harnstoffderivate gegeben, wobei deren Sulfonsäureaddukte entstanden.
Die entstehenden Testlösungen besaßen eine gelbliche Farbe
und bildeten bei Zugabe τοη Hambilirubin purpurne Farbtöne,
Ein Tropfen einer Urinprobe s enthaltend eine pathologische
Menge an Harnbilirubin wurde in jede der 14 Vertiefungen gegeben und die Intensität der Farbänderung in jeder Vertiefung
mit Hilfe willkürlicher Einheiten bewertet, wobei 0 keine Farbänderung anzeigte. Die Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle I angegeben;
709814/0815 ../15
Ureid verbindung | 2644501 | I | Intensität der | |
43 | Farbänderung | |||
Tabelle | keine: | VJl | ||
Harnstoff | 20 | |||
Tetramethylharnstoff | 10 | |||
Urazol | 20 | |||
2-Imidazolidon | 25 | |||
Coffein | 10 | |||
Dyphyllin | 8 | |||
Uridin | 8 | |||
1 ,3-Dimethyl-6,7-diphenyllumazin | 8 | |||
5-Bromuracil | 8 | |||
7,8-Benzo-1,3-diazaspiro/5,5_7- | ||||
decan-2,4-dion | 8 | |||
Parabansäure | 8 | |||
1-Methylhydantoin | 6 | |||
Uracil | 6 | |||
Beispiel 2 |
Herstellung und Anwendung von erfindungsgemäßen Prüfvorrichtungen
und Nachweis der Wirkung der erfindungsgemäßen Verstärkungsmittel auf die Reaktion zwischen einer Diazoniumverbindung
und Harnbilirubin.
Eine Standard-Diazoniumsalzlösung wurde hergestellt
durch Zusammengehen der folgenden Bestandteile:
2,4-Dichloranilin 1,125 g
1,5-Naphthalin-disulfonsäure-natriumsalz 9 g
Sulfosalicylsäure 105 g Natriumnitrit 1,5 g
Gantrez* (10 % wäßrige Lösung) 150 ml
Methanol . 750 ml
destilliertes ¥asser 600 ml
../16 7098U/0815
*o
* äquimolares Copolymer aus Methylvinyläther und Maleinsäureanhydrid der General Aniline
and Film Corporation, New York
10 50-ml-Anteile der Standard-Diazoniumsalzlösung wurden
in getrennte Bechergläser gegeben. Zu 9 der Bechergläser
wurden dann getrennt die verschiedenen in Tabelle II angegebenen Ureidoverbindungen zugegeben, wobei deren Sulfonsäureaddukte
entstanden. Getrennte Abschnitte von S&S 470 Papier (Schleicher und Schuell, Inc., Keene, New Hampshire) wurden
jeweils mit einer der 10 Lösungen gesättigt und getrocknet. Die jeweiligen mit dem Reagens imprägnierten Papierstücke,
die eine leicht gelbliche Farbe besaßen, wurden in etwa quadratische Kissen von 5 mm geschnitten, die an Kunststoffstreifen
mit einem Doppelklebeband befestigt wurden. Je
/Kissen
3/der entstehenden 10 Reihen von Reagensstreifen wurden getrennt
augenblicklich in 3 Urinproben getaucht, enthaltend 0,0, 0,4 und 1,6 mg Harnbilirubin pro 100 ml. Die Intensität
der Farbänderung in den Kissen wurde mit Hilfe willkürlicher Einheiten notiert, wobei 0 keine Farbänderung andeutete.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II angegeben.
../Tabelle II
709814/0815
- 17 -
Ureidoverbindung
keine; Coffein 5«=Bromuracil
7,8-Benzo-1,4-diazaspiro=
iF t^7-decan-2,4-dion
iF t^7-decan-2,4-dion
1,3-Dimethyl-6,7-diphenyllumazin
1-Methylhydantoin Parabansäure Uridin
Harnstoff
3»Isobutyl-=1 <=me thylxanthin
Tabelle II | Intensität der Farbänderung bei der entsprechenden Bilirubin- konzentration (mg/100 ml) 0,0 0,4 1,6 |
5 | 25 | |
zu 50 ml Standard lösung zugesetzte Menge (g) |
beobachtete Farbreaktion |
0 | 10 | 30 |
purpur | 0 | 10 | 30 | |
5 | purpur | 0 | 10 | 30 |
4 | purpur | 0 | 12 | >30 |
Ui | blau | 0 | 8 | 28 |
1 | blau | 0 | 10 | >30 |
Ui | blau | 0 | 13 | >30 |
VJl | purpur | 0 | 9 | 30 |
VJl | purpur | 2 | ||
5 | blau | |||
blau
>30
../18
Herstellung und Anwendung von Prüfmitteln zum Nachweis der Wirkung
der erfindungsgemäßen Verstärkungsmittel auf die Reaktion zwischen einer Diazoniumverbindung und Harnbilirubin,
Eine Standard-Diazoniumsalzlösung wurde hergestellt durch Zusammengeben der folgenden Bestandteile:
p-Nitroanilin 0,75 g
1,5-Naphthalindisulfonsäure-natriumsalz 6 g
Sulfosalicylsäure 70 g
Natriumnitrit 1,0 g
Gantrez*(5 % wäßrige Lösung) 200 ml
Methanol 500 ml
destilliertes Wasser 300 ml
*äquimolares Copolymer aus Methylvinyläther
und Maleinsäureanhydrid der General Aniline
and Film Corporation, New York
und Maleinsäureanhydrid der General Aniline
and Film Corporation, New York
4 50-ml-Anteile der Standard-Diazoniumsalzlösung wurden
in getrennte Bechergläser gegeben. Zu 3 der Bechergläser wurden 5 g der in Tabelle III angegebenen verschiedenen
Ureüoverbindungen gegeben, wodurch deren Sulfonsäureaddukte
entstanden. Getrennte Abschnitte von S&S 470 Filterpapier
(Schleicher und Schuell, Inc., Keene, New Hampshire) wurden jeweils mit einer der vier Lösungen gesättigt und getrocknet.
Die jeweiligen mit Reagens imprägnierten Papierabschnitte besaßen eine gelbliche Farbe und wurden in etwa quadratische
Stücke von 5 mm geschnitten, die mit Doppelklebeband an
Kunststoffstreifen befestigt wurden. Jeweils 5 der entstehenden 4 Gruppen von Streifen wurden getrennt augenblicklich in
5 Urinproben, enthaltend 0,0s 0,2» 0,4, 0,8 und 1,6 mg Harnbilirubin
auf 100 ml eingetaucht. Die Intensität der Farbänderung auf den Kissen wurde 9 wie in Beispiel 2,■beobachtet.
Die Farbe der Kissen nach der Reaktion war purpur. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III angegeben.
../19 7098U/0815
O | O | O | 5 | 10 |
O | 2 | 10 | 15 | 20 |
O | 2 | 10 | 15 | 20 |
O | 2 | 10 | 15 | 20 |
UreidoverMndung Intensität der Farbänderung
———————— bei der entsprechenden
Bilirubinkonzentration
(mg/100 ml)
0,0 0,2 0,4 0,8 1,6
keine. Coffein Parabansäure Uridin
Nachweis der Wichtigkeit,eine organische Säure oder ein
Salz davon zu verwenden, das Sulfonsäuregruppen enthält, zur
Herstellung des Adduktes mit Verstärkungswirkung auf die Reaktion zwischen einer Diazoniumverbindung und Harnbilirubin.
Eine Standard-Diazoniumsalzlösung wurde hergestellt durch Zusammengeben der folgenden Bestandteile:
2,4-Dichloranilin 0,5 g
Oxalsäure 35 g
Natriumnitrit " 0,5 g
Methanol 250 ml
destilliertes Wasser 250 ml
4 50-ml-Anteile der Standard-Diazoniumsalzlösung wurden
in getrennte Bechergläser gegeben. Zu 3 der Bechergläser wurden jeweils 5 g der verschiedenen in Tabelle IV angegebenen
Ureidoverbindungen gegeben, wobei die Oxalsäureaddukte dieser Verbindungen entstanden. Getrennte Abschnitte ovon
S&S 470 Papier (Schleicher und Schuell, Inc., Keene, New Hampshire) wurden jeweils mit einer der vier Lösungen gesättigt
und getrocknet. Die entstehenden mit Reagens imprägnierten Papierabschnitte, die eine gelbliche Farbe
besaßen, wurden in etwa quadratische Stücke von 5 mm geschnitten und mit Doppelklebeband an Kunststoffstreifen be-
70 98 U/ 08 15 ../20
festigt. Jeweils 3 der 4 verschiedenen Reagensstreifen wurden
getrennt augenblicklich in 3 Urinproben, enthaltend 0,0, 0,4 und 1,6 mg Bilirubin pro 100 ml, getaucht. Die Intensität der
Farbänderung wurde, wie in Beispiel 2, bewertet. Die entstehende Farbe der Kissen war purpur. Die Ergebnisse sind in
Tabelle IV angegeben.
Ureido verbindung
keines Coffein 7,8-Benzo-1,3-diazaspiro-
[k ,£7-decan-2,4-dion
Parabansäure
Intensität der Farbänderung bei der jeweiligen Bilirubinkonzentration
(mg/100 ml) 0,0 0Λ 1.6
8 | 28 |
8 | 28 |
8 | 28 |
8 | 28 |
Aus diesen Werten kann man sehen, daß die Addukte von Ureidoverbindung und Oxalsäure keine verstärkende Wirkung
auf die Reaktion zwischen der Diazoniumverbindung und Harnbilirubin
besitzen, während in den Beispielen 2 und 3 gezeigt werden konnte, daß die Addukte von Ureidoverbindung
und Sulfonsäuren bei der Testreaktion als Verstärkungsmittel wirken.
../Patentansprüche
7098U/0815
Claims (1)
- Patentansprüche1. Prüfmittel zum Nachweis von Bilirubin in einer Urinprobe, bestehend aus einer Diazoniumverbindung, die mit Harnbilirubin unter Bildung einer Farbänderung reagiert,und einem Bestandteil, der imstande ist, in der Urinprobe einen sauren pH-Wert zu erzeugen, gegebenenfalls in einem Träger, dadurch gekennzeichnet , daß es zusätzlich ein Verstärkungsmittel in Form eines Adduktes aus Harnstoff oder einem Harnstoffderivat und einer organischen Sulfonsäure oder einem Salz davon enthält.2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Harnstoff derivat ein acyclisches niederes Alkylderivat von Harnstoff ist.3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Harnstoffderivat eine cyclische Ureidoverbindung oder ein Derivat davon ist.4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3S dadurch gekennzeichnet , daß die cyclische Ureidoverbindung oder'deren Derivat eine dioxoheterocyclische Ringstruktur der Formeloder eine tautomere Form davon besitzt;, wobei R eine ¥©r·= bindende Gruppe darstellt, die zur Bildung eines 5= oder 6-gliedrig@n Ringes beiträgtj der noch zusätzliche Substi· tuenten709814/011 i5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Harnstoffderivat 2,6-Dioxopyrimidin oder ein Derivat davon ist.Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnetdaß das Harnstoffderivat die Formel1 2oder eine tautomere Form davon besitzt, wobei R und R jeweils ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe und R-^ und R jeweils ein Wasserstoffatom oder Halogenatom oder eine niedere Alkylgruppe bedeuten oder R^ und R zusammen mit der Äthylengruppe in dem heterocyclischen Ring ein isocyclisches oder heterocyclisches Ringsystem bilden.7. Mittel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die organische Sulfonsäure oder deren Salz eine aromatischeSuIfonsäure oder ein Salz davon sind.8. Mittel nach Anspruch 1 bis 79 dadurch g e k e η η -= zeic-Jhnetj daß das Harnstoff derivat die Formel1 2 r ©In© taatoasr® Form davon besitzt, wobei R und R ö®~s ©lsi Wasserstoffatoia odor ©in© nieder® Alkylgruppe und Er sin üSiSs©Fst©ffat©®n ©in® nledep® Alkylgruppe oder eineSI 4/08BADhydroxysubstituierte niedere Alkylgruppe bedeuten.9. Mittel nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Harnstoffderivat Coffein, Dyphyllin, Uridin, Urazol, 2-Imidazolidon und/oder Parabansäure ist.10. Mittel nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Harnstoffderivat Coffein ist.11. Mittel nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß die organische Sulfonsäure oder das Salz davon Sulfosalicylsäure oder ein Salz davon12. Mittel nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Diazoniumverbindung ein Aryldiazoniumsalz ist.13. Mittel nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Diazoniumverbindung 2,4-Dichlorbenzoldiazoniumsalz ist.14. Mittel nach Anspruch 1 bis 13» dadurch g e kennzeichnet, daß die aromatische Sulfonsäure Sulfosalicylsäure, Naphthalendisulfonsäure und/oder Biphenyldisulfonsäure ist.15. Mittel nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß der Bestandteil, der einen sauren pH-Wert in der Probe einstellt, eine organische Säure ist.16. Mittel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß die organische Säure einen pKa-Wert von weniger als ungefähr 4 besitzt.../4 709814/081517. Mittel nach. Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es in einen Träger eingebaut ist und in Form einer Prüfvorrichtung vorliegt.18. Anwendung des Mittels nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu untersuchende Urinprobe mit dem Prüfmittel zusammenbringt und die Farbreaktion visuell oder instrumenteil mißt.709814/081 5
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