DE1169699B - Diagnostisches Mittel zum Nachweis von Phenylketonen in Koerperfluessigkeiten - Google Patents

Diagnostisches Mittel zum Nachweis von Phenylketonen in Koerperfluessigkeiten

Info

Publication number
DE1169699B
DE1169699B DEM41743A DEM0041743A DE1169699B DE 1169699 B DE1169699 B DE 1169699B DE M41743 A DEM41743 A DE M41743A DE M0041743 A DEM0041743 A DE M0041743A DE 1169699 B DE1169699 B DE 1169699B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
solution
sulfate
diagnostic agent
ammonium
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEM41743A
Other languages
English (en)
Inventor
Chauncey Orvis Rupe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer Corp
Original Assignee
Miles Laboratories Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Miles Laboratories Inc filed Critical Miles Laboratories Inc
Publication of DE1169699B publication Critical patent/DE1169699B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N33/00Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
    • G01N33/48Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
    • G01N33/50Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
    • G01N33/64Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving ketones
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
    • Y10TTECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER US CLASSIFICATION
    • Y10T436/00Chemistry: analytical and immunological testing
    • Y10T436/20Oxygen containing
    • Y10T436/200833Carbonyl, ether, aldehyde or ketone containing

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Hematology (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Urology & Nephrology (AREA)
  • Cell Biology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Investigating Or Analysing Biological Materials (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES -007¥W PATENTAMT Internat. KL: GOIn
AUSLEGESCHRIFT
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 421-3/54
M 41743 IXb/421
5.Juni 1959
6. Mai 1964
Die Erfindung betrifft ein neues und verbessertes diagnostisches Mittel zum Nachweis von Phenylketonen, welches die Form eines absorbierenden Streifens besitzt und sich besonders für den qualitativen Nachweis und die quantitative Bestimmung von Phenylketonurie in der Körperflüssigkeit, insbesondere von Phenylbrenztraubensäure im Harn, eignet.
Das Vorhandensein von Phenylbrenztraubensäure im Harn ist ein Indiz für Phenylketonurie, eine schwere Stoffwechselkrankheit, die durch unvoll- "> ständige Umsetzung von aromatischen Aminosäuren entsteht. In pathologischer Hinsicht zeigt die Phenylketonurie ein Krankheitsbild mit Schwachsinnigkeit schweren Grades, verminderter Pigmentierung, epileptischen Anfällen, Dermatosen und gewissen neurologischen Störungen, z. B. schlechter motorischer Kontrolle. In biochemischer Hinsicht zeigt sich die Phenylketonurie in der mangelnden Fähigkeit der Körpergewebe, Phenylalanin, das eine notwendige Aminosäure für die Synthese der meisten Eiweißkörper ist, richtig umzusetzen. Das überschüssige Phenylalanin bei Patienten, die an Phenylketonurie leiden, wird oxydativ deaminiert und erzeugt Phenylbrenztraubensäure (Phenylpyruvat), welche dann im Harn ausgeschieden wird.
Eine Behandlungsmethode dieser Krankheit bezweckt eine verminderte Zufuhr von Phenylalanin, da die Geistesstörungen, die bei Phenylketonurie auftreten, auf die Vergiftung durch Phenylalanin oder eines seiner Stoffwechselprodukte zurückzuführen sind. Eine an Phenylalanin arme Diät ist im Handel erhältlich und im allgemeinen Gebrauch.
Da frühes Erkennen und Behandeln dieser biochemischen Abweichung Heilung verspricht, ist es zweckmäßig, den Urin jedes Säuglings oder Kleinkindes mehrmals bei verschiedenen Gelegenheiten zu kontrollieren. Vermehrte Kontrolle ist bei Geschwistern von Patienten mit nachgewiesener Phenylketonurie oder bei Kindern angezeigt, bei denen der leiseste Verdacht auf Schwachsinnigkeit besteht.
Harnproben Krankheitsverdächtiger werden nach heutigem, allgemeinem Gebrauch durch einen mehrstufigen Test mit Ferrichlorid oder einer Ammoniumferrisulfatlösung geprüft. Eine tiefgrüne, blaugrüne (manchmal auch infolge ausgefallener Phosphate undurchsichtig tiefblaugraue) Verfärbung innerhalb 5 Minuten nach Zugabe einiger Tropfen 5°/oigen oder 10%igen Ferrichlorids oder einer 100/0igen Ammoniumferrisulfatlösung zu frischem Harn Krankheitsverdächtiger oder solchem, der mit Schwefelsäure oder Essigsäure angesäuert wurde, gibt einen gewissen Anhaltspunkt für das Vorhandensein von Phenyl-Diagnostisches Mittel zum Nachweis von
Phenylketonen in Körperflüssigkeiten
Anmelder:
Miles Laboratories, Inc., Elkhart, Ind. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Kühl, Patentanwalt,
Hamburg 36, Esplanade 36 a
Als Erfinder benannt:
Chauncey Orvis Rupe, Elkhart, Ind. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. Juni 1958 (741 993) - -
brenztraubensäure. Dies muß dann jedoch durch die Umsetzung einer solchen Harnprobe mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin, Isolierung und Bestimmung des entstehenden Hydrazone nachgeprüft werden.
Es hat sich aber gezeigt, daß verschiedene Stoffe bei diesem Testverfahren störend einwirken, wie z. B. Galle, Diessigsäure, Salicylate usw., und daß die durch die vorstehend beschriebenen Vorgänge entstehende Verfärbung unbeständig und undeutlich ist und die Neigung hat, schnell zu verbleichen. Außerdem ist dieser Test langwierig. Wenn sich z. B. beim Zusatz der Ferrichloridlösung zum Urin eine rötlichbraune Farbe entwickelt, muß der Urin mindestens 15 Minuten im Becherglas gekocht werden, um die Acetessigsäure, auf die die Farbe zurückzuführen ist, zu Aceton zu zersetzen, welches seinerseits dabei absiedet. Wenn der so abgekochte Urin immer noch eine ähnliche Farbreaktion zeigt wie vor dem Kochen, so ist diese auf andere Stoffe als Acetessigsäure zurückzuführen.
Um die Fehlerquellen auszuschließen, wurde vorgeschlagen, den angesäuerten Urin mit etwas Äther zu extrahieren und den Extrakt mit einer 5%igen Ferrichloridlösung zu überschichten. Die Anwesenheit von Phenylbrenztraubensäure soll sich dann durch einen dunkelgrünen Ring zwischen den beiden Schichten bemerkbar machen. Dieses Verfahren ist sehr umständlich.
Nach einem anderen bekannten Prüfverfahren wird die frische Urinprobe mit Ammonsulfat gesättigt und dann mit einigen Tropfen einer 2%igen Natrium-
409 588/342
3 4
nitroprussidlösung versetzt. Nach dem Mischen wird Das erfindungsgemäße Testmittel beruht auf der an
Ammoniak zugesetzt. Nach 15 Minuten entwickelt sich bekannten Farbreaktion von Phenylketonen mit sich dann bei Anwesenheit von Aceton oder Acet- Ferriionen, enthält aber einen besonderen Bestandteil, essigsäure eine Purpurfarbe. Dabei erreicht die auf der die Störung der Farbreaktion durch im Urin Acetessigsäure zurückzuführende Färbung ihre größte 5 enthaltene Phosphate ausschaltet, intensität nach etwa 10 Minuten, während die auf Ein diagnostisches Mittel gemäß der Erfindung
Aceton zurückzuführende Färbung ihre größte Inten- besteht aus einem absorbierenden Träger, der mit einer sität nach 20 bis 30 Minuten erreicht. Eine Ver- Lösung getränkt ist, die (1) Ferrisulfat, Ammoniumbesserung dieses Testes besteht in der Anwendung einer ferrisulfat oder Ferrichlorid, (2) Cyclohexylsulfamin-Tablette, die Natriumnitroprussid, Glycin, Dinatrium- i° säure, Glukonsäure, Milchsäure, Maleinsäure, Äpfelphosphat und Lactose enthält. Die Tablette wird auf säure, Malonsäure, Zuckersäure oder Bernsteinsäure eine weiße Unterlage gelegt und mit einem Tropfen und (3) Magnesiumsulfat, Aluminiumsulfat oder des zu untersuchenden Urins befeuchtet. Bei positivem Aluminiumammoniumsulfat enthält und einen pn-Wert Test entwickelt sich die Purpurfarbe in diesem Fall von 1,0 bis 1,8 aufweist.
bereits nach 30 Sekunden. Dieser Natriumnitro- 15 Dabei dient das Ferrisalz zur Erzeugung der prussidtest spricht jedoch allgemein auf Ketone, ins- charakteristischen Farbe durch Umsetzung mit der besondere Aceton und Acetessigsäure an und ist nicht Phenylbrenztraubensäure, die organische Säure hat spezifisch für Phenylketone, wie Phenylbrenztrauben- den Zweck, die Hydrolyse des Ferrisalzes zu versäure. hindern, und das Magnesiumsulfat, Aluminiumsulfat
Eine bekannte kolorimetrische Methode zur Be- 2° oder Aluminiumammoniumsulfat hat die Aufgabe, Stimmung von Phenylbrenztraubensäure im Harn mit etwa im Urin enthaltenen Phosphaten Komplexberuht auf der Bildung eines grünen Farbkomplexes verbindungen zu bilden, damit diese die Farbreaktion mit Eisenammoniumalaun; jedoch ist die Beständigkeit nicht stören können.
dieses Komplexes für praktische Zwecke zu gering, Als absorbierender Träger kann z. B. ein Filter-
da die Farbe nur etwa knapp von der zweiten bis zur 35 papierstreifen dienen.
dritten Minute des Testes konstant bleibt. Vorzugsweise wird das diagnostische Mittel her-
Eine weitere bekannte Methode zur kolorimetrischen gestellt, indem man die Bestandteile in einem Lösungs-Bestimmung von Phenylbrenztraubensäure im Harn mittel oder Lösungsmittelgemisch löst und einen bedient sich einer wäßrigen Lösung von Eisencitrat absorbierenden Körper, z. B. Filterpapierstreifen, mit und Citronensäure. Die zu untersuchende Urinprobe 3° der Lösung tränkt und dann trocknen läßt, wird zunächst mit Citronensäure angesäuert und dann Nach der obenerwähnten, bekannten Methode wird
mit der Testlösung versetzt. Zwischen der dritten und lösliches Ferrichlorid oder Ammoniumferrisulfat in siebenten Minute wird dann die Farbe durch Messung Gegenwart von Schwefelsäure zum Nachweis von der Extinktion bei 620 ηιμ in einer Schichtdicke von Phenylbrenztraubensäure in Harn verwendet. Wenn 2 cm bestimmt und die Konzentration an Phenyl- 35 eine solche Lösung zur Imprägnierung des Absorpbrenztraubensäure nach Abzug des Farbwertes für tionsstreifens verwendet würde, erhielte man kein eine Blindprobe aus Eichkurven berechnet. Als praktisch brauchbares diagnostisches Mittel wegen praktische Schnellprüfung hat diese Methode den der Unbeständigkeit des Eisensalzes und der korro-Nachteil, daß sie nur mit Hilfe eines Kolorimeters siven Wirkung der Schwefelsäure auf den Träger, und Vergleich mit einer Blindprobe durchgeführt 40 Mit Ferrichlorid oder Ammoniumferrisulfat allein werden kann. Außerdem verbleicht die bei diesem getränkte Streifen sind ebenfalls unbeständig und Test entwickelte Farbe um so rascher, je höher die nicht sehr empfindlich.
Konzentration des Urins an Phenylbrenztraubensäure Es wurde gefunden, daß die Zugabe einer organischen
ist. Daher muß der Urin, um eine für die Messung Säure, wie Milchsäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure lange genug andauernde Farbstabilität zu erhalten, 45 oder Cyclohexylsulfaminsäure, sowohl die Empfindzunächst verdünnt werden, und die Bestimmung soll lichkeit als auch die Farbbeständigkeit des Streifens nach Möglichkeit mit zwei verschiedenen Verdün- stark verbessert. Die organische Säure reagiert nämnungsgraden durchgeführt werden. Dabei müssen die lieh mit den Ferriionen unter Bildung von Salzen, verdünnten Proben jeweils besonders mit Citronen- wie Ferrilactat, Ferrimaleinat, Ferrisuccinat usw., die säure angesäuert werden. 50 nicht so leicht hydrolysieren und daher die Bildung
Da alle bisher bekannten Verfahren zum Nachweis von Ferrihydroxyd hemmen.
von Phenylketonen in Körperfiüssigkeiten recht um- Die Farbreaktion wird noch weiter durch Zusatz
ständlich sind, besteht das Bedürfnis nach einem eines Mittels verbessert, welches Phosphat als Komeinfachen und schnell durchführbaren, dabei aber plex bindet, wie beispielsweise Magnesiumsulfat, zuverlässigen Testverfahren. Die Erfindung erfüllt 55 Aluminiumsulfat, Aluminiumammoniumsulfat, Badieses Bedürfnis durch Schaffung eines diagnostischen riumchlorid oder Calciumchlorid. Ohne Zugabe eines Mittels in Form von Streifen oder Stäbchen, die nur solchen Mittels haben Phosphate und andere Bestandin die zu untersuchende Flüssigkeit eingetaucht zu teile des Harns die Neigung, Ferriionen zu binden, so werden brauchen, worauf die Anwesenheit von Phenyl- daß weniger Ferriionen für die Farbbildungsreaktion brenztraubensäure leicht und schnell durch Beob- 60 mit der Phenylbrenztraubensäure zur Verfügung achtung einer Färbung des Streifens oder Stiftes fest- stehen, wodurch der Farbnachweis weniger deutlich gestellt werden kann, die nicht schnell verbleicht. wird. Die Gegenwart von Mg++, Al+++, Ba++ oder Durch die Erfindung werden jegliche umständliche Ca++ in der Tränklösung beseitigt diesen Nachteil. Vorrichtungen und Verfahrensschritte, die bei allen Obwohl die Tränklösung durch Lösen der Bestandbisher bekannten Testverfahren erforderlich waren, 65 teile in Wasser allein hergestellt werden kann, hat überflüssig. sich gezeigt, daß ein Alkoholgehalt bis zu 20°/o>
Die Anwendung saugfähiger Stoffe für das Tränken erhalten durch Zugabe von Äthanol, einer gleichmit Diagnose- oder Testlösungen ist an sich bekannt. mäßigen Verteilung des Reagenzmittels über die
ganze Testfläche des Streifens förderlich ist, so daß eine gleichmäßigere Farbanzeige erhalten wird.
n-Propanol und Isopropanol in Konzentrationen bis zu 10%> wie auch n-Butanol m Konzentrationen bis zu 1 °/o können an Stelle von Äthanol mit gleicher Wirkung verwendet werden.
Beispiel 1
Zusammensetzung der bevorzugten Tränklösung
3 Raumteile 0,4molare Ammoniumferrisulfat-
lösung,
3 Raumteile l,2molare Magnesiumsulfatlösung, 2 Raumteile l,2molare Cyclohexylsulfaminsäure-
lösung,
2 Raumteile denaturierter Alkohol
Herstellung der Tränklösung
Die Ammoniumferrisulfatlösung wird hergestellt, indem 19,3 g analysenreines Ammoniumferrisulfat
[FeNH4(SO4)2 · 12 H2O
Fe2(SO4)3 · (NH4)2SO4 · 24 H2O]
in destilliertem Wasser gelöst werden und die Lösung mit des stilliertem Wasser auf 100 ml verdünnt wird.
Die Cyclohexylsulfaminsäurelösung wird hergestellt, indem 21,5 g der Säure mit 75 ml Wasser versetzt werden, worauf man schwach erwärmt, bis vollständige Lösung eingetreten ist, und die Lösung mit destilliertem Wasser auf 100 ml verdünnt.
Die Magnesiumsulfatlösung wird hergestellt, indem 29,5 g reines Magnesiumsulfat (MgSO4 ■ 7 H2O) in destilliertem Wasser gelöst und mit destilliertem Wasser auf 100 ml verdünnt werden.
Zur Herstellung der Tränklösung werden 30 ml der Ammoniumferrisulfatlösung mit 30 ml Magnesiumsulfatlösung, 20 ml der Cyclohexylsulfaminsäurelösung— abgemessen bei 70° C, weil eine 1,2 molare Konzentration bei Raumtemperatur (25° C) nicht hergestellt werden kann — und 20 ml denaturiertes Äthanol bei Raumtemperatur in einem 250-ml-Erlenmeyerkolben gemischt. Die Lösungen werden durch Schütteln des Kolbens nach der Zugabe einer jeden Lösung gründlich gemischt. Das so erhaltene Gemisch bleibt stabil, ohne jeden Niederschlag.
Die Tränklösung kann auch hergestellt werden, indem die festen Stoffe ausgewogen und in Wasser oder in einer Lösung, die 20 ml denaturierten Alkohol auf 100 ml Lösung enthält, gelöst werden. Man löst also 5,8 gAmmoniumferrisulfat [FeNH4(SO4)Jj · 12H2O oder FejCSO^a · CNHi)aSO4 ■ 24 H1O], 8,9 g Magnesiumsulfat (MgSO4 · 7 H2O) und 6,5 g Cyclohexylsulfaminsäure in Wasser, welches 20 ml denaturierten Alkohol auf 100 ml Lösung enthält, und verdünnt dann mit dem gleichen Alkohol-Wasser-Gemisch auf 100 ml.
Die Tränklösung wird in eine flache Schale mit ebenem Boden bis zu einer Tiefe von etwa 0,6 cm gegossen.
Herstellung der Teststreifen
Absorbierende Streifen, z. B. Filterpapier, welchesin dünne Streifen geschnitten ist, kleine Stückchen aus Holz oder anderem porösem oder absorbierendem Material, welche in einem Abstand von 1,25 cm von der Spitze eine wasserundurchlässige Sperrschicht aus Äthylcellulose aufweisen, werden derart in die Lösung getaucht, daß durch den Vorgang des Tauchens und die Kapillarwirkung die ganzen 1,25 cm des Streifens bis zur Schwelle völlig getränkt werden. Die Streifen werden dann, mit den getränkten Enden nach oben, in Trocknungsgestellen 15 bis 20 Minuten bei Zimmertemperatur stehengelassen und anschließend 15 Minuten in einen Heißluftofen bei 90 bis 110° C gestellt.
Beispiel 2 Zusammensetzung
50 ml 0,4molare Ammoniumferrisulfatlösung, 20 ml l,2molare Glukonsäurelösung, 27,0 g Aluminiumammoniumsulfat, 30 ml destilliertes Wasser.
Herstellung
Die Ammoniumferrisulfatlösung wird hergestellt,
ao indem 19,3 g reines Ammoniumferrisulfat in destilliertem Wasser gelöst und mit destilliertem Wasser auf 100 ml verdünnt werden; die Glukonsäurelösung wird hergestellt, indem 23,5 g <5-Glukonsäurelacton in destilliertem Wasser gelöst und mit destilliertem Wasser auf 100 ml verdünnt werden. In Anbetracht seiner begrenzten Löslichkeit wird das Aluminiumammoniumsulfat [AlNH4(SO4)U · 12 H2O] in fester Form zu dem Gemisch mit weiteren 30 ml destilliertem Wasser zugegeben. Das Gemisch wird leicht erwärmt, bis vollständige Lösung eingetreten ist.
Die Tränklösung kann auch hergestellt werden, indem die festen Bestandteile zuerst gemischt und dann in Wasser gelöst werden. Zu diesem Zweck werden 9,7 g Ammoniumferrisulfat, 27,0 g Aluminiumammoniumsulfat und 4,7g ö-Glukonsäurelacton in einen 250-ml-Erlenmeyerkolben ausgewogen, etwfl. 75 bis 80 ml Wasser zugesetzt und dann die Bestandteile durch leichtes Erwärmen in Lösung gebracht. Hierauf verdünnt man mit destilliertem Wasser auf 100 ml. Die Lösung wird auf etwa 70°C gehalten, bis die Streifen getränkt sind.
Die Teststreifen werden nach Beispiel 1 hergestellt.
45 Beispiel 3 Zusammensetzung
50 ml 0,2molare Ferrisulfatlösung, 30 ml l,2molare Magnesiumsulfatlösung, 20 ml o-Glukonsäurelacton.
Herstellung
Die Ferrisulfatlösung wird hergestellt, indem 10 g reines Fe8(SO4)S · xH2O in destilliertem Wasser gelöst und dann mit destilliertem Wasser auf 100 ml verdünnt werden. Die Magnesiumsulfatlösung wird hergestellt, indem 29,6 g reines MgSO4 · 7 H2O in destilliertem Wasser gelöst und dann mit destilliertem Wasser auf 100 ml verdünnt werden; die Glukonsäurelösung wird gemäß Beispiel 2 hergestellt.
Die Tränklösung kann auch in diesem Fall so hergestellt werden, daß man die festen Bestandteile mischt und dann in Wasser löst. Man wiegt 5 g Ferrisulfat [Fe2(SO4)S · xH20], 8,9 g Magnesiumsulfat (MgSO4-7H2O) und 4,7 g <5-Glukonsäurelacton in einen 250-ml-Erlenmeyerkolben ein, löst in destilliertem Wasser und füllt mit destilliertem Wasser auf 100 ml auf.
Die Teststreifen werden nach Beispiel 1 hergestellt.
Testverfahren
Der getränkte Streifen wird in die zu untersuchende Flüssigkeit getaucht. Eine positive Reaktion in Form einer blaugrauen oder grünen Färbung tritt innerhalb von 10 bis 20 Sekunden nach dem Eintauchen schon bei einer Konzentration an Phenylbrenztraubensäure von 100 Teilen je Million auf. Negative Proben ergeben diese charakteristische Färbung nicht; sie bleiben praktisch farblos oder hell gelblich. Die Farbintensität variiert mit dem Gehalt an Phenylbrenztraubensäure
von einem hellen Blaugrau bei 100 Teilen je Million bis zu einem dunklen Blaugrau bei 3000 Teilen je Million je nach der Zusammensetzung des Teststreifens. Diese Tatsache kann zur Anfertigung einer Vergleichsfarbtafel ausgenutzt werden.
Abgesehen von den oben beschriebenen Zusammensetzungen, können auch verschiedene andere Kombinationen von Ferrisalzen, organischen Säuren und Salzen von Magnesium, Aluminium, Barium oder ίο Calcium mit Vorteil zur Anwendung kommen. Tabelle I erläutert solche möglichen Kombinationen.
Tabelle I
Ferrisalz Organische Säure Komplexbildungsmittel
FeCl3 Milchsäure MgSO4
Fe2(SO4)3 Maleinsäure AWSO4),
FeNH4(SO4)JJ Apfelsäure A1NH4(SO4)2
Malonsäure
Zuckersäure
Bernsteinsäure
Glukonsäure
Cyclohexylsulfaminsäure
Bariumchlorid darf allerdings nicht zusammen mit ratur gehalten wird, um das Auskristallisieren des
Sulfaten verwendet werden, weil sich sonst unlösliches Aluminiumammoniumsulfates zu verhindern.
Bariumsulfat bilden würde. Innerhalb gewisser Grenzen können auch die Men-
Wenn Aluminiumammoniumsulfat als Bestandteil gen der Bestandteile variiert werden, wie in Tabelle II
gewählt wird, ist darauf zu achten, daß die Tränk- 35 gezeigt wird,
lösung auf etwa 70° C erwärmt und auf dieser Tempe-
Tabelle II
Bestandteil Zu verwendende Menge Günstigster Gehalt
1. Eisensalz
2. Organische Säure
3. Komplexbildungsmittel
0,004 bis 0,02 Mol/100 ml
0,008 bis 0,05 Mol/100 ml
0,01 bis 0,1 Mol/100 ml
0,012 Mol/100 ml
0,024 Mol/100 ml
0,05 Mol/100 ml
Eine befriedigende diagnostische Zusammensetzung, die beständig und empfindlich ist und schon bei einer Konzentration an Phenylbrenztraubensäure im Harn von 100 Teilen je Million eine positive Reaktion gibt, erhält man durch Einstellung des Äquivalentverhältnisses von Ferriionen zu organischer Säure in der Tränklösung auf einen Wert von etwa 3:2. Dieses Äquivalentverhältnis liefert einen ρπ-Wert von 1,0 bis 1,8. Zur Erzielung der besten Ergebnisse wird ein PH-Wert von 1,5 bevorzugt. Liegt der pH-Wert unter 1,2, so wird der Teststreifen brüchig, und die bei positiver Reaktion erzielte Färbung verbleicht schnell. Liegt der pn-Wert über 1,8, so wird das Gemisch infolge der Bildung von Eisenhydroxyd und von Eisen-Komplexverbindungen mit der organischen Säure bräunlich und unempfindlich.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Diagnostisches Mittel zum Nachweis von Phenylketonen in Körperflüssigkeiten, in welchem Ferriionen als kolorimetrisches Reagenz enthalten sind, gekennzeichnet durch einen absorbierenden Träger, der mit einer Lösung getränkt ist, die (1) Ferrisulfat, Ammoniumferrisulfat oder Ferrichlorid, (2) Cyclohexylsulfaminsäure, Glukonsäure, Milchsäure, Maleinsäure, Äpfelsäure, Malonsäure, Zuckersäure oder Bernsteinsäure und (3) Magnesiumsulfat, Aluminiumsulfat oder AIuminiumammoniumsulf at enthält und einen pn-Wert von 1,0 bis 1,8 aufweist.
2. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der absorbierende Träger mit einer Lösung imprägniert ist, die Ammoniumferrisulfat, Cyclohexylsulfaminsäure und Magnesiumsulfat enthält.
3. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der absorbierende Träger in Streifenform mit einer Lösung aus 1,9 bis 9,7 Gewichtsprozent Ammoniumferrisulfat, 1,6 bis 9,0 Gewichtsprozent Cyclohexylsulfaminsäure und 2,4 bis 24,7 GewichtsprozentMagnesiumsulfat getränkt ist.
9 ίο
4. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1 bis 3, hexylsulfaminsäure und 13,3 Gewichtsprozent
zum Nachweis von Phenylbrenztraubensäure im Magnesiumsulfat enthält und einen pH-Wert von 1,0
Harn, gekennzeichnet durch einen absorbierenden bis 1,8 hat.
Streifen, von welchem mindestens ein Teil mit einer
5. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 3,
Lösung getränkt ist, die 5,8 Gewichtsprozent 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Tränklösung
Ammoniumferrisulfat, 4,3 Gewichtsprozent Cyclo- einen pH-Wert von 1,5 aufweist
409 588/342 4.64 ® Bundesdruckerei Berlin
DEM41743A 1958-06-16 1959-06-05 Diagnostisches Mittel zum Nachweis von Phenylketonen in Koerperfluessigkeiten Pending DE1169699B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US741993A US3048475A (en) 1958-06-16 1958-06-16 Method and diagnostic composition of detecting phenylketones

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1169699B true DE1169699B (de) 1964-05-06

Family

ID=24983073

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM41743A Pending DE1169699B (de) 1958-06-16 1959-06-05 Diagnostisches Mittel zum Nachweis von Phenylketonen in Koerperfluessigkeiten

Country Status (9)

Country Link
US (1) US3048475A (de)
BE (1) BE578901A (de)
CH (1) CH377557A (de)
DE (1) DE1169699B (de)
FR (1) FR1230687A (de)
GB (1) GB886709A (de)
IT (1) IT609831A (de)
NL (2) NL238977A (de)
SE (1) SE178407C1 (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1598083B1 (de) * 1965-12-18 1971-11-25 Boehringer Mannheim Gmbh Diagnostisches mittel zum nachweis kupplungsfaehiger inhalts stoffe von koerperfluessigkeiten
JPS5240239B2 (de) * 1973-09-18 1977-10-11
EP3679343B1 (de) * 2017-09-06 2023-06-07 Clemson University Research Foundation Coupon-design für verbesserte farbempfindlichkeit für die kolorimetrische chemische analyse von flüssigkeiten

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2577978A (en) * 1949-02-04 1951-12-11 Miles Lab Diagnostic composition
US2862796A (en) * 1953-07-20 1958-12-02 Edward N Gomberg Method and means for testing aqueous solutions for presence of protein
US2848308A (en) * 1955-12-05 1958-08-19 Miles Lab Composition of matter

Also Published As

Publication number Publication date
NL238977A (de)
CH377557A (de) 1964-05-15
US3048475A (en) 1962-08-07
IT609831A (de)
FR1230687A (fr) 1960-09-19
SE178407C1 (de) 1962-03-06
BE578901A (de)
GB886709A (en) 1962-01-10
NL101097C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2838675C3 (de) Testmittel zum Nachweis von Ketonen bei alkalischem pH-Wert
DE3015877C2 (de)
DE1255353C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Diagnostiziermittels zur Bestimmung von Eiweiss in biologischen Fluessigkeiten
DE2940165C2 (de) Glucoseindikator und Testvorrichtung mit dem Glucoseindikator
DE2555704A1 (de) Indikator zur quantitativen feststellung von in biologischen fluessigkeiten geloesten stoffen
DE1598752A1 (de) Zubereitung zum Nachweis chemischer Substanzen
DE1272019B (de) Pruefmaterial zum Nachweis von Glukose
DE1598008A1 (de) Diagnostizierungsmittel und Verfahren zum Nachweis von Zuckerarten in animalischem,biologischem Material
DE1598809B2 (de) Diagnostiziermittel fuer glukose in fluessigkeiten
DE2162122A1 (de) Indikator zum nachweis von metallionen
DE3823151C2 (de) Verfahren zur Bestimmung der Ionenstärke oder des spezifischen Gewichts von wäßrigen Flüssigkeiten
DE1767748A1 (de) Mittel zur Bestimmung der weiblichen Fruchtbarkeitsperiode
DE1598756C3 (de) Mittel zum Nachweis von Harnstoff in Körperflüssigkeiten
DE2309794C3 (de) Testreagens zur Bestimmung von Ascorbinsäure
DE1169699B (de) Diagnostisches Mittel zum Nachweis von Phenylketonen in Koerperfluessigkeiten
DE2921023C2 (de) Zusammensetzung, Testmittel und Verfahren zum Bestimmen von Urobilinogen in einer Probe unter Verwendung der Zusammensetzung, sowie Verfahren zum Herstellen des Testmittels
DE2500689A1 (de) Diagnosemittel und diese enthaltende diagnosevorrichtung
DE2803955C3 (de) Prüfmittel zur Bestimmung einer peroxidativ wirkenden Substanz in einer Probe
EP0340511B1 (de) Trägergebundenes mehrkomponentiges Nachweissystem zur kolorimetrischen Bestimmung esterolytisch oder/und proteolytisch aktiver Inhaltsstoffe von Körperflüssigkeiten
CH643883A5 (de) Zusammensetzung fuer die bestimmung von harnsaeure.
DE2736517C2 (de) Triazinverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung bei der Eisenbestimmung
DE1598166C3 (de) Diagnostische Mittel zum Nachweis von Fett oder fettartigen Substanzen bzw. von Wasser
DE1598264A1 (de) Verfahren und Praeparat fuer klinische Diagnosen
DD211874A5 (de) Verbesserter proben-teststreifen und testverfahren fuer okkultes blut
DE102004050209A1 (de) Mittel und Verfahren zum Nachweis von Furfuralen