DE2644323C3 - Verfahren zum Regenerieren von wasserhaltigen leichtflüchtigen organischen Lösungsmitteln, die zum Auswaschen saurer Gasbestandteile aus wasserarmen Gasen mit geringen Gehalten an flüchtigen Verbindungen von Metallen der 8. Gruppe eingesetzt werden - Google Patents
Verfahren zum Regenerieren von wasserhaltigen leichtflüchtigen organischen Lösungsmitteln, die zum Auswaschen saurer Gasbestandteile aus wasserarmen Gasen mit geringen Gehalten an flüchtigen Verbindungen von Metallen der 8. Gruppe eingesetzt werdenInfo
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Description
I λ ist bekannt, wasserlösliche polare Lösungsmittel,
insbesondere Methanol zum Auswaschen saurer Gasbestandteile aus Gasen zu verwenden, die durch
Vergasung fester oder flüssiger Brennstoffe mit Wasserdampf und Sauerstoff erzeugt wurden (DE-PS
144).
Insbesondere bei der Vergasung von schweren Rückständen finden sich im Lösungsmittel der Gaswäsche
aus dem Rückstandsöl vei flüchtigte Metallverbindungen, welche schließlich in unlösliche Sulfide
übergehen und an verschiedenen Stellen durch Ablagerungen Betriebsstörungen verursachen. Einfaches
Filtrieren hilft dabei nicht, weil nur ein Teil der im
Lösungsmittel enthaltenen Metallverbindungen reagiert und zur Ausfällung kommt. Außerdem treten
kolloide Lösungen auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese und andere Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden
und die Bildung unlöslicher Verbindungen, wie Sulfide, die infolge Ablagerungen und Krustenbildungen
Verstopfungen und dadurch Betriebsstillstände hervorrufen, zu verhindern. Durch die Erfindungsoll
die Regeneration des im Kreislauf geführten organischen Waschmittels erleichtert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Regenerieren von wasserhaltigem Methanol oder anderen wasserhaltigen leichtflüchtigen -organischen Lösungsmitteln, die zum Auswaschen saurer Gasbeständteile aus wasserarmen Gasen mit geringen Gehalten an flüchtigen Verbindungen von Metallen der 8. Gruppe eingesetzt werden, wobei das beladene Lösungsmittel durch Entspannen und/oder Strippen mit Inertgas oder in der Wärme mit dem eigenen Dampf von sauren Gasbestandteilen befreit und nach Kühlung im Kreislauf geführt und erneut zum Auswaschen saurer Gasbestandteile verwendet wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Regenerieren von wasserhaltigem Methanol oder anderen wasserhaltigen leichtflüchtigen -organischen Lösungsmitteln, die zum Auswaschen saurer Gasbeständteile aus wasserarmen Gasen mit geringen Gehalten an flüchtigen Verbindungen von Metallen der 8. Gruppe eingesetzt werden, wobei das beladene Lösungsmittel durch Entspannen und/oder Strippen mit Inertgas oder in der Wärme mit dem eigenen Dampf von sauren Gasbestandteilen befreit und nach Kühlung im Kreislauf geführt und erneut zum Auswaschen saurer Gasbestandteile verwendet wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) dem Lösungsmittel 0,005 bis 1 g/I Äthylendiamintetraessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, organische Phosphonsäuren und/oder deren Derivate, oder deren gelöste Ammoniumverbindungen
als Komplexbildner zusetzt;
b) aus dem Lösungsmittelkreislauf einen Tcilstrom abzweigt und durch indirekte Beheizung und
Abdestillieren vom leichtflüchtigen Lösungsmittel befreit und das Destillat dem Kreislauf wieder
zuführt;
c) den zurückbleibenden wäßrigen metallsalzhaltigen Anteil des Teilstromes abzieht und im Lösungsmittelkreislauf
durch aus dem Gas aufgenommenes Wasser und/oder durch dem Lösungsmittel zugesetztes Wasser ersetzt.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung stellt man den Gehalt an Komplexbildnern im Lösungsmittel
auf 1 bis 4 Mol pro Mol Metall ein.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bemißt man den Zusatz an Komplexbildnern nur nach
dem Gehalt an Nickel.
Bevorzugt werden die Komplexbildner als gelöste Ammonium-Verbindungen zugesetzt. Hierbei ist es
nicht erforderlich, daß die Komplexbildner als Ammoniumsalze zugesetzt werden, sondern man kann
auch entsprechende Lösungen der Komplexbildner und Ammoniak in Wasser oder organischen Lösungsmitteln
zugeben.
Die Verwendung der Ammoniumverbindungen hat den Vorteil der guten Löslichkeit sowohl in Wasser
als auch in den eingesetzten organischen Lösungsmitteln.
Als Komplexbildner hat sich im Rahmen der Erfindung auch Ammonium-Polyphosphat allein oder in
Kombination mit einem oder mehreren der anderen Komplexbildner als geeignet erwiesen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß man den Komplexbildner dem Lösungsmittclkreislauf
als gelöste Eisen-Komplexverbindung
3 4
mit mindestens 0,9 MoI Eisen/Mol Komplexbildner H2 47,5 Vol.%
zusetzt. CO 47,3 Vol.%
Hierbei kann die zugesetzte Eisen-Komplexver- CH4 + N2 0,4 Vol.%
bindung auch 3wertiges Eisen enthalten. CO2 4,2 Vol.%
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen ins- '· H2S ... 0,6 Vol.%
besondere darin, daß es in einem einfachen Verfahren HC^ 5 mg/m1
gelingt, Lösungsmittel, die zum Auswaschen von Gas- NH, 10 mg/m3
bestandteilen verwendet wurden, zu regenerieren, Ni (flüchtig) 1 mg/m3
ohne daß es zu schädlichem Anbackungen und Ver- Das Gas hat beim Eintritt in die Waschvorrich-
stopfungen und den dadurch verursachten Betriebs- '" tung 2 einen Druck von 50 bar und ist bei einer Tem-
störungen und Betriebsstillständen kommt. peratur von +5° C wasserdampfgesättigt. Es veriäßt
Durch das Ausschleusen einer wäßrigen Lösung die Waschvorrichtung 2 durch die Leitung 3 mit einer
von Metall-Komplexverbindungen wird erreicht, daß Temperatur von — 50° C bei einem Druck von
die aus dem behandeften Gas zwangsläufig aufgenom- 49,5 bar und ist frei von Wasser und flüchtigen Me-
menen Metallverbindungen sich nicht im Lösungsmit- ι · tallverbindungen.
tel anreichern und zu den obengenannten Betriebs- Es hat jetzt folgende Zusammensetzung:
störungen führen. H 49 3 Vol o/f,
Die besondere Ausgestaltung der Erfindung, indem pQ 47 4 VoI %
man den Komplexbildner dem Lösungsmittelkreislauf ^q
28 VoI %>
auch als gelöste Eisen-Komplexverbindung zusetzen -'» CH2 + N
0*5 Vol'%
kann, hat den besonderen Vorteil, daß dadurch sonst ,, q4 2 <-' q'j ppm'
mögliche Korrosionen vermieden werden. Diese An- N? frej
wendungsform wird dann bevorzugt, wenn im Lösungsmittel
überwiegend Nickelverbindungen un- Durch die Leitung 4 werden 100 m Vh gekühltes
schädlich gemacht und abgeführt werden sollen. Die -'"< Methanol auf die Waschvorrichtung 2 aufgegeben,
genannten Komplexbildner bilden nämlich mit Nickel Das mit sauren Gasbestandteilen (CO2, H2S, HCN),
bevorzugt sehr stabile Verbindungen, wobei das Nik- Wasser sowie NH3 und flüchtigen Nickelverbindungen
kel sogar Eisen aus einer bereits gebildeten Eisen- (Carbonylen) beladene Methanol verläßt die Wasch-Komplexverbindung
verdrängen kann. Dadurch wird vorrichtung durch die Leitung 5 und gelangt auf die
vermieden, daß Eisenoxid- oder Eisensulfidschichten «> Regenerierkolonne 6.
von den Apparatewänden aufgelöst und eine Κοϊυο- (Selbstverständlich kann vorher eine Entspannung
sion der nun blanken Metallwände begünstigt wird. und Aufwärmung erfolgen, die aber nicht dargestellt
Enthält das Lösungsmittel auch H2S und/oder HCN ist. Es wird lediglich vorausgesetzt, daß die im Ab-
aus dem Gas, dann ist es besonders günstig, den oben- lauf 5 enthaltenen Stoffe auch in die Regenerierko-
erwähnten Eisenkomplex durch Zusatz von 3wertigen r» lonne 6 eintreten.) Die Regenerierkolonne 6 wird im
Eisenverbindungen zum Komplexbildner zu bilden unteren Teil mittels der Heizvorrichtung 7 indirekt
und einzusetzen. Dann wird nämlich durch das beheizt. Durch die aufsteigenden Dämpfe werden die
3wertige Eisen H2S zu elementarem Schwefel oxidiert, im herabfließenden Methanol gelösten flüchtigen
welcher sich mit HCN zu Rhodanid umsetzen kann. Gasbestandteile ausgetrieben und verlassen die Rege-
Dieses Rhodanid wird dann ebenfalls durch den me- m nerierkolonne am Kopf durch die Leitung 8 zusam-
tallsalzhaltigen wäßrigen Teilstrom ausgeschleust. men mit Methanoldämpfen. Zur Regeneration kann
Dadurch wird also der H2S- und HCN-Gehalt des Lö- auch inertes Strippgas verwendet werden. Im Kühler 9
sungsmittels vermindert und somit die Gasreinigung wird das Methanol wieder kondensiert und läuft in
verbessert und Korrosionen durch HCN vermieden. den Behälter 10. Die nicht kondensierbaren Gase
Als Lösungsmittel kann im Rahmen der Erfindung η CO2, H2S, HCN verlassen die Anlage durch die Lei-Methanol
oder ein anderes wasserhaltiges leichtflüch- tung 11 zur weiteren Aufarbeitung. Dem Behälter 10
tiges organisches Lösungsmittel, z. B. Äthanol, ver- wird durch die Leitung 12 eine Lösung von Di-Amwendet
werden. Als leichtflüchtig im Sinne der Erfin- monium-Äthylendiamintetraacetat zugeführt; diese
dung gelten Lösungsmittel mit Siedepunkten unter- Lösung wird erhalten z. B. durch Lösen von Äthylenhalb dem des Wassers, die sich mit Wasser durch ->u diamintetraessigsäure in Ammoniakwasser oder in
Destillation in das überdestillierte Lösungsmittel ei- ammoniakhaltigem Methanol, wie es im Rückflußbenerseits
und Wasser als Rückstand andererseits zerle- hälter 10 anfällt. Da mit 150000 m3 Gas stündlich
gen lassen. 150 g Ni = 2,56 g Mol in die Anlage gelangen, werden
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Zeichnung dem Behälter 10 stündlich 2,56 g Mo! Di-Ammo-
schematisch und taispielsweise dargestellt and wird v, nium-Äthylendiamintetraacetat
im folgenden nä^er beschrieben. rnniMH ϊ (CU ΓΟΠΗΊ - sis «
Die Zeichnung enthält nur die wichtigsten Verfah- (CH2N)2(LH2LUUNHJ2(Ch2LUUH)2 - 835 g
renselemente, während andere Teile, wie z. B. War- zugeführt, also 1 Mol Komplexbildner/Mol Nickel,
meaustauscher, lumpen und Ventile zur besseren Durch die Rückflußleitung 13 gelangt auch die Kom-
Ubersicht weggelassen wurden. h<
> plexbildnerlösung in die Regenerierkolonne 6 und
damit in den Haupt-Methanolstrom und ergibt dort
Ausführuiigsbeispiel e'ne Zusatzkonzentration von 0,00835 g/l. Die eingebrachten
Nickelverbindungen werden komplexiert
Gemäß Figur treten bei Leitung 1 150000 mVh ei- und in Lösung gehalten. Es fällt kein Nickelsulfid aus,
nesdurch Vergasung von schwerem Heizöl mit Sauer- „-, wie es ohne Zusatz von Komplexbildner der Fall wäre,
stoff und Wasserdampf unter Druck erzeugten Gases auch wenn durch die Kreislaufführung die Konzentra-
ein, das nach Kühlung und Rußabscheidung noch fol- tion steigt. Die Hauptmenge des regenerierten Me-
gendc Zusammensetzung aufweist: thanols wird durch die Leitung 4 (nach Kühlung) wie-
der auf die Waschvorrichtung 2 aufgegeben. Ein kleiner Teilstrom, der neben Methanol das mit dem
Rohgas durch die Leitung 1 eingebrachte Wasser enthält, nämlich 22,5 kg/h H2O, wird durch die Leitung
14 einer Destillierkolonne 15 zugeleitet. Dort wird durch indirekte Beheizung mittels der Heizvorrichtung
16 das Methanol abdestilliert. Die durch die Leitung 17 austretenden Kopfdämpfe werden durch den
Kühler 18 kondensiert und zum Teil durch die Leitung 19 als Rückfluß auf den Kopf der Destillierkolonne
15 zurückgeführt. Die dem durch Leitung 14 zugeführten Methanol entsprechende Menge wird durch
die Leitung 20 der Regenerierkolonne 6 zugeführt. Durch die Leitung 21 werden 22,5 kg Wasser/h abgeführt,
die auch das mit dem Rohgas eingebrachte Nikkei als Ammonsalz komplex gelöst enthalten, also
150 gNickel/h,d. h.,6,7 g/l. Wenn zum Ansetzender
Komplexbildnerlösung in der Leitung 12 Wasser benutzt wurde, ist natürlich der Wasseranfall in der Leitung
21 entsprechend größer und die Metallkonzentration geringer.
Die Gesamt-Konzentration an Komplexbildner und Nickel im Kreislaufmethanol ergibt sich aus dem
Mengenverhältnis des Hauptstromes (zur Gaswaschvorrichtung 2) zum Teilstrom (zur Destillation in der
Kolonne 15). Im angeführten Beispiel erhält man eine Wasserkonzentration von 1 Gew.%, eine Nickelkonzentration
von 0,06 g/l und eine Komplexbildnerkonzentration von 0,334 g/l im Methanol, wenn man den
zu destillierenden Teilstrom auf 2,5 mVh bemißt.
Die gleiche Wirkung wird erhalten, wenn man durch die Leitung 12 anstatt Ammcnium-Äthylendiamintetraacetat
die entsprechende Menge der Ammoniumsalze von Nitrilo-Triessigsäure oder von einer
Alkylphosphonsäure oder von Polyphosphorsäure zusetzt. Man kann auch Mischungen der verschiedenen
Komplexbildner verwenden, z. B. Äthylendiamintetraacetat mit Polyphosphat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Regenerieren von wasserhaltigem Methanol oder anderen wasserhaltigen
leichtflüchtigen organischen Lösungsmitteln, die zum Auswaschen saurer Gasbestandteile aus wasserarmen
Gasen mit geringen Gehalten an flüchtigen Verbindungen von Metallen der 8. Gruppe
eingesetzt werden, wobei das beladene Lösungsmittel durch Entspannen und/oder Strippen mit
Inertgas oder in der Wärme mit dem eigenen Dampf von sauren Gasbestandteilen befreit und
nach Kühlung im Kreislauf geführt und erneut zum Auswaschen saurer Gasbestandteile verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) dem Lösungsmittel 0,005 bis 1 g/l Athylendiamintetraessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, organische Phosphonsäuren und/oder deren Derivate, oder deren gelöste Ammoniumverbindungen
als Komplexbildner zusetzt;
b) aus dem Lösungsmittelkreislauf einen Teilstrom abzweigt und durch indirekte Beheizung
und Abdestillieren vom leichtflüchtigen Lösungsmittel befreit und das Destillat dem
Kreislauf wieder zuführt;
c) den zurückbleibenden wäßrigen metallsalzhaltigen Anteil des Teilstromes abzieht und
im Lösungsmittelkreislauf durch aus dem Gas aufgenommenes Wasser und/oder durch dem Lösungsmittel zugesetztes Wasser ersetzt.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Gehalt an Komplexbildnern im Lösungsmittel auf 1 bis 4 Mol pro Mol
Metall einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Zusatz an Komplexbildner
nur nach dem Gehalt an Nickel bemißt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komplexbildner
Ammoniumpolyphosphat allein oder in Kombination mit einem der Stoffe nach Anspruch 1 einsetzt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Komplexbildner dem Lösungsmittelkreislauf als gelöste Eisen-Komplexverbindung
mit mindestens 0,9 Mol Eisen/ Mol Komplexbildner zusetzt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die zugesetzte Eisen-Komplexverbindung 3wertiges Eisen enthält.
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