DE323306C - Verfahren zur Entfernung von Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Zyan und deren Verbindungen aus Koksofen- oder aehnlichen Gasen mittels einer Loesung von neutralem Ferrosulfat - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Zyan und deren Verbindungen aus Koksofen- oder aehnlichen Gasen mittels einer Loesung von neutralem Ferrosulfat

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DE323306C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/105Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids containing metal compounds other than alkali- or earth-alkali carbonates, -hydroxides, oxides, or salts of inorganic acids derived from sulfur
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Description

  • Verfahren zur Entfernung von Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Zyan und deren Verbindungen aus Koksofen- oder ähnlichen Gasen mittels einer Lösung von neutralem Ferrosulfat. Die Erfindung betrifft Verbesserungen in der Behandlung der Gase von Koksöfen, Gasretorten, Gaserzeugern u. dgl. mit Eisensulfat. Gemäß der Erfindung können Ammoniak, Schwefel und Zyan wiedergewonnen und nutzbringend verwertet werden. Die Erfindung ermöglicht eine bedeutende Verminderung der Kosten der Herstellung von Ammoniumsulfat, weil der Schwefel aus den Gasen selbst erhalten wird. Die Zyanide werden ohne zusätzliche Vorrichtungen wiedergewonnen. Daraus ergibt sich eine große Ersparnis, weil die gewöhnlich in Koksofengasen vorhandene Menge von Zyaniden nicht genügend ist, um die Kosten einer besonderen Rückgewinnungsvorrichtung zu decken.
  • Gemäß der Erfindung werden die Gase durch einen geeigneten Skrubber oder Wäscher geleitet, der zweckmäßig mehrere Abteilungen besitzt. Das Waschen oder Skrubben geschieht mittels einer Eisensulfatlösung, welche in den Gasauslaß des Skrubbers in neutralem Zustande eingeführt und durch eine Pumpe oder in anderer geeigneter Weise von Abteilung zu Abteilung vom Gasauslaßende nach dem Gaseintrittsende durch den Skrubber getrieben wird. Die Mengenverhältnisse und die Zeit sind so zu bemessen, daß, während ein Überschuß von neutraler Eisensulfatlösung am Gasauslaßende zugeführt wird, um die Rückgewinnung der letzten Spuren Ammoniak zu sichern, die Flüssigkeit am Gaseinlaßende der Vorrichtung vollständig mit Ammoniak gesättigt ist, indem an diesem Ende dem Gasstrom Ammoniak und Schwefelwasserstoff zugesetzt werden, so daß die Gesamtheit der Schwefelsäure des Eisensulfats als Ammoniumsulfat gebunden wird, und das Eisen des Eisensulfats in Form von Eisensulfidniederschlag vorhanden ist, gemischt mit den gesamten Eisen- und Eisenammoniumzyanverbindungen, die sich aus dem Zyan in dem behandelten Gase bilden. Der Gehalt der Waschflüssigkeit an neutralem Eisensulfat im Überschuß am Gasauslaßende und die Gegenwart von überschüssigem Ammoniak und Schwefelwasserstoff am Gaseinlaßende, welche zur vollständigen Wiedergewinnung des Ammoniaks und zur Herstellung eines eisenfreien Ammoniumsulfats wesentlich sind, sind bereits vorgeschlagen worden; aber gemäß der Erfindung ist das Vorhandensein jedes dieser Überschüsse oder beider durch den Zusatz von Flüssigkeit oder Gas, welche während des Prozesses entstehen oder entweichen, zum Skrubber gesichert. Die unreine Flüssigkeit, welche den Wäscher verläßt, enthält außer anderen Körpern Ammoniumsulfat und Eisenzyanid, Ammoniak und Schwefelwasserstoff in Lösung und Eisensulfid und die gesamten unlöslichen Zyanverbindungen in fester Form. Sie wird unmittelbar mit Dampf behandelt oder in erer ed- gehügend erhitzt, um die löslicbeu Zyanvprbnjungen unlöslich zu erhalten ünd- den Überschuß von Ammoniak und Schwefelwasserstoff abzutreiben, welcher dann in den in den Skrubber eintretenden Gasstrom zurückgeführt wird.
  • Die unreine Flüssigkeit enthält nach -dieser Behandlung hauptsächlich Ammoniumsulfat, frei von Eisenverbindungen, in Lösung und eine Mischung von Eisensulfid und den gesamten Eisenzyanverbindungen in fester Form. Sie wird durch eine Filterpresse geschickt oder in ähnlicher Weise behandelt, um die festen Bestandteile abzuscheiden. Ammoniumsulfat in guter Beschaffenheit wird, wie bekannt, beispielsweise durch Einkochen aus der Flüssigkeit gewonnen. Die Preßkuchen werden mit Schwefelsäure in etwas geringerer Menge behandelt, als erforderlich sein würde, die Gesamtheit des Eisensulfids zu zerstören; so daß eine neutrale Lösung von Eisensulfat erhalten wird, welche nach dem erforderlichen Abfiltrieren oder Absetzen zur Entfernung des etwa in ihr enthaltenen Eisensulfids und unlöslicher Eisenzyanverbindungen zur Wiederbenutzung in den Skrubber zurückgeführt wird. Der Schwefelwasserstoff ist entwichen. Er kann zur Herstellung von Schwefelsäure in bekannter Weise verbrannt oder mit Hilfe des Clausschen oder eines anderen Prozesses auf Schwefel verarbeitet werden. Wenn Schwefelsäure hergestellt wird, kann diese Säure den größeren Teil des zur Behandlung des Filterpreßkuchen erforderlichen Aufwandes bilden. Nachdem die Filterpreßkuchen mit Schwefelsäure behandelt worden sind, wird der verbleibende Rückstand mit einem Überschuß von Schwefelsäure behandelt, um etwa zurückgebliebenen Schwefelwasserstoff auszutreiben, welcher in der oben beschriebenen Weise ausgenutzt wird. Der Rückstand, welcher jetzt - hauptsächlich aus unlöslichen Eisenzyanverbindungen besteht, wird abfiltriert und gewaschen, um etwaige Spuren von löslichen Eisen- und Ammoniumverbindungen zu entfernen. Es kann dann in irgendeiner bekannten Weise auf Handelszyanprodukte verarbeitet werden. Die saure Flüssigkeit kann zur weiteren Behandlung von Filterpreßkuchen dienen. Von Zeit zu Zeit ist frisches Eisensulfat zuzusetzen, um dasjenige, welches in Form von Eisenzyanverbindungen abgeht, zu ersetzen. Da die im Prozeß entstehende Eisensulfatlösung zur Wiederbenutzung in den Wäscher zurückgeführt wird, kann kein Verlust von Ammoniak eintreten. Auf ihrem Wege zum Wäscher oder Skrubber können die Gase über dem Taupunkt erhalten werden. Der Teergehalt wird in irgendeiner geeigneten Weise ausgeschieden, oder die Gase können so weit abgekühlt werden, daß der Teer und die rohe Ammoniakflüssigkeit (Gaswasser) sich ausscheiden. Letzteres wird mit der geeigneten Menge Kalk destilliert, und die entweichenden Gase werden den gekühlten Gasen zugeführt, welche in den Skrubber eintreten. In allen Fällen soll der Teer soweit als möglich aus den Gasen ausgeschieden werden, ehe sie in den Skrubber eintreten, da ihre Gegenwart die folgenden Verfahrenstufen, z. B. die Filterpressung, stört.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entfernung von Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Zyan und deren Verbindungen aus Koksofen- oder ähnlichen Gasen mittels einer Lösung von neutralem Ferrosulfat im Gegenstrom unter Aufrechterhaltung eines Überschusses der Verunreinigungen am _ Gaseintrittsende und von Ferrosulfat am Gasaustrittsende des Reinigers, dadurch gekennzeichnet, daß die hierzu erforderlichen Stoffe aus dem Verfahren selbst wiedergewonnen werden, und zwar a) Schwefelwasserstoff und Ammoniak durch Erhitzen der den Reiniger verlassenden Flüssigkeit, b) Ferrosulfat und Schwefelwasserstoff durch Behandeln des aus der austretenden Flüssigkeit abgeschiedenen Niederschlages mit Schwefelsäure, c) Schwefelsäure aus dem nach b erhaltenen Schwefelwasserstöff oder aus daraus gewonnenem Schwefel.
DE1913323306D 1912-09-13 1913-09-13 Verfahren zur Entfernung von Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Zyan und deren Verbindungen aus Koksofen- oder aehnlichen Gasen mittels einer Loesung von neutralem Ferrosulfat Expired DE323306C (de)

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