DE351633C - Verfahren zur Reinigung von Kohlengasen mittels Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Kohlengasen mittels Ammoniak

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DE351633C DE1917351633D DE351633DD DE351633C DE 351633 C DE351633 C DE 351633C DE 1917351633 D DE1917351633 D DE 1917351633D DE 351633D D DE351633D D DE 351633DD DE 351633 C DE351633 C DE 351633C
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Description

  • Verfahren zur Reinigung von Kohlengasen mittels Ammoniak. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Kohlengasen, bei dem die gekühlten ammoniakhaltigen Rohgase von ihren hauptsächlichsten Verunreinigungen, wie Schwefelwasserstoff und Kohlensäure, durch die bekannte Einwirkung von zusätzlich eingeführtem Ammoniak befreit werden, und sie bezieht sich insonderheit auf eine solche Ausführungsweise dieses Reinigungsverfahrens, bei der das zum Reinigen dienende Ammoniak in Form von verdichtetem Ammoinakwasser mit den Gasen zusammengebracht wird.
  • Das neue Verfahren möge an Hand der Zeichnung erläutert werden, die in einer Aufrißdarstellung, zumeist in senkrechtem Schnitt, eine Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens wiedergibt. Die von den Ofen herkommenden Rohgase, die mit Teer, Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Kohlensäure und anderen verunreinigenden Stoffen beladen sind, werden zunächst durch die Leitung r einer Anlage von Kühlern 2 zugeführt, um in ihnen bis ungefähr auf die Temperatur der Außenluft herabgekühlt zu werden. Die Kühler 2 sind hier als Wasserröhrenkühler gezeichnet, die ihr Kühlwasser bei 3 empfangen und bei q. erwärmt abgeben. Bei dieser Kühlung der Rohgase scheiden sich aus ihnen der Teer und die Hauptmasse des Wasserdampfgehalts als schwachammoniakhaltiges Kondensat ab und fließen durch Rohre 5 in einen Sammelbehälter 6 weg, in welchem sich diese Flüssigkeiten nach dem verschiedenen spezifischen Gewicht in eine untere Schicht Teer und eine obere Schicht Ammoniakwasser .scheiden. Durch eine im Innern des Behälters 6 liegende Kühlschlange 69 wird das ursprünglich warme Ammoniakkondensat gekühlt, um es zu seiner späteren Verwendung als Ammoniakwaschwasser geeignet zu machen. Aus den Kühlern 2 treten die Gase, die nunmehr keinen Teer, sondern nur noch Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Kohlensäure u. a. als Verunreinigungen aufweisen, in eine aus vier Hordenwaschern 8, 9, io, i1 bestehende Anlage ein, in der ihnen die genannten Stoffe gemäß der Erfindung in der noch näher zu beschreibenden Weise entzogen werden. Die vier Wascher 8, 9, io, ii werden von oben her mit den darüber geleiteten Waschflüssigkeiten berieselt und besitzen für ihre Abläufe gesonderte Sammelbehälter 12, 13, 14, 15. Sie sind durch Rohrleitungen 16, 17, 18 für die durchzuleitenden Gase so miteinander verbunden, daß die Gase sämtlicher Wascher der Reihe nach hintereir_-ander durchströmen müssen. Zum Hochfördern der verschiedenen Waschflüssigkeiten auf die Spitzen der einzelnen Wascher dienen Pumpen 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26 mit zugehörigen Druckleitungen 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36. Aus dem letzten Wascher 1i ziehen die Gase durch die Leitung ig unter der Wirkung eines Gassaugers 28, der sie durch die ganze Anlage zu fördern hat, ab und werden nun noch durch die Leitung 2g einem Ammoniaksättiger 37 mit einer Verteilglocke 38 zugeführt, in dem die noch im Gase vorhandenen Mengen Ammoniak durch Schwefelsäure absorbiert und so als festes Ammoniumsulfat gewonnen werden. Aus dem Sättiger 37 ziehen die ammoniakfreien Gase durch den Rohrstutzen 40 ab, um den Stellen ihrer weiteren Verwendung zugeleitet zu werden.
  • Die Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens enthält ferner eine Abtreibeanlage zum Aufarbeiten der entfallenden Ammoniakwässer, die aus der Ammoniakabtreibekolonne 41 mit Rückflußkühler 42, dem Kohlensäure- und Schwefelwasserstoffabtreiber 43 mit Barübergebauter Waschkolonne 44 und den beiden. Kühlern 45 und 46 besteht. Zu dieser Anlage gehören ferner die beiden Sammelbehälter 47 und 48 für die Abläufe der Kühler 45 bzw. 46, und die Förderpumpe 27 zum Aufbringen des abzutreibenden Ammoniakwassers. Die Pumpe 27 entnimmt das zu verarbeitende Arnmoniakwasser durch eine Rohrleitung 50 dem Sammelbehälter 12 des ersten Gaswaschers 8 und fördert es durch die Druckleitung 51 auf die Spitze des Schwefelwasserstoffabtreibers 43, aus dessen Fuß es später durch das Siphonrohr 49 auf die Spitze der Ammoniakabtreibekolonne 41 auffließt. Von dieser Kolonne 41: aus führt außerdem oben ein Dämpfrohr 52 in den Fußteil des Schwefelwasserstoffabtreibers 43 hinein, während an ihrem Fuß ein Frischdampfrohr 70 und ein Abflußrohr 54 für das fertig abgetriebene Wasser vorgesehen sind. In dem Schwefelwasserstoffabtreiber 43 wird das auffließende Ammoniakwasser durch entgegenströmende heiße Dämpfe, die durch das Rohr 52 aus der Ammoniakabtreibekolonne 41 abziehen, gegebenenfalls unterstützt durch Zufuhr von Frischr1r:nipf, bis auf eine .etwas unter ioo ° C bleibende Temperatur errwärmt, wodurch die vom Wasser aufgenommenen, das Ammoniak begleitenden Verunreinigungen des Rohgases, hauptsächlich Schwefelwasserstoff und Kohlensäure, fast vollständig ausgetrieben werden. Die ausgetriebenen Gase ziehen durch die übergebaute Waschkolonne 44 und weiter durch die Rohrleitung 58 ab. Die Waschkolonne 44 kann durch die Leitung 56, die von der Druckleitung 3o der Förderpumpe 2o abzweigt und ein Absperr- und Regelorgan 57 enthält, mit gekühltem Gaswasser aus dem Behälter 6 berieselt werden, wodurch je nach Belieben ein größerer oder kleinerer Teil des Ammoniaks, das die die Waschkolonne 44 durchziehenden Gase mit sich führen, zurückgehalten und in den Schwefelwasserstoffabtreiber 43 zurückgeführt werden kann. Einstweilen kann aber von der Wirkung dieser Waschkolonne 44 hier abgesehen werden.. Das in dem. Schwefelwasserstoffabtreiber 43 behandelte Wasser, das im wesentlichen nur noch Ammoniak enthält, fließt nunmehr durch das Siphonrohr 49 auf die Spitze des Ammoniakabtreibers 41 auf, in dem es durch die Einwirkung von Wasserdampf und Kalk von der Gesamtmenge seines freien und gebundenen Ammoniaks befreit wird, so daß es schließlich als völlig abgetriebenes Wasser durch Leitung 54 unten abfließt. Das in der Kolonne 41 ausgetriebene Gemisch von Ammoniak und Wasserdampf zieht oben, soweit es nicht durch da3 Rohr 52 in den Schwefelwasserstoffabtreiber 43 übertritt, in den Rückflußkühler 42 und weiter durch die Leitung 53 ab. In dem Rückflußkühler 42, der z. B. ein einfacher stehender Röhrenkühler mit Wasser als Kühlmittel sein kann, wird aus dem durchtretenden Dampfgemisch ein Teil des Wasserdampfes kondensiert, dem sich gleichzeitig ein Teil Ammoniak zumischt. Das entstehende Kondensat, das ein mäßig starkes Ammoniakwasser mit vielleicht 1o Prozent Ammoniakgehalt darstellt, wird durch das Siphonrohr 55 einem Schlangenrohrkühler 45 zugeleitet, um in diesem mittels Kühlwassers auf gewöhnliche Temperatur herabgekühlt zu werden, und schließlich in dem Behälter 47 gesammelt. Das aus dem Rückflußkühler 42 durch die Leitung 53 entweichende Dampfgemisch wird in dem Kühler 46 vollständig zu verdichtetem Ammoniakwasser von hohem Stärkegrade, etwa 2o bis 25 Prozent Ammoniakgehalt, verdichtet und zugleich ebenfalls auf gewöhnliche Temperatur herabgekühlt, bevor es in den Sammelbehälter 48 abfließt.
  • Die in der Verdichtungsanlage gewonnenen, in den Behältern 47 und 48 aufgespeicherten verdichteten Ammoniakwässer von verschiedenen Stärkegraden werden nun gemäß der Erfindung als Waschflüssigkeiten in den beiden vom gekühlten Rohgase zuerst betretenen Waschern 8 und 9 verwendet, um hierin die Rohgase von ihren Verunreinigungen, namentlich Schwefelwasserstoff und Kohlensäure, in wirksamer Weise zu befreien. Zu diesem Zwecke wird das stark verdichtete Wasser aus dem Behälter 48 durch eine Pumpe 25 mit Druckleitung 35 auf die Spitze des ersten Waschens 8 und ebenso das schwach verdichtete Wasser aus dem Behälter 47 durch eine Pumpe 26. mit Druckleitung 36 auf die Spitze des zweiten. Waschens 9 geleitet. Auf diese Weise wird. aus den Gasen, die in den ersten. Waschen 8 mit der Gesamtmenge ihrer Verunreinigungen eintreten, hierin mit Hilfe des darüber geleiteten stark verdichteten Ammoniakwassers erst die Hauptmenge der Verunreinigungen ausgewaschen, worauf ihnen der Rest derselben. in dem zweiten Waschen 9 mittels schwächer verdichtetem Ammon'iakwasser entzogen wird. Man erreicht also eine vorteilhafte Verwertung der beiden .verschiedenartigen Ammoniakwässer, die im Betriebe der Verdichtungsanlage entfallen-, und erspart außerdem das sonst übliche Rückführender Kondensate des Rückflußkühlers 42 in die Abtreibekolonne 41, das eine erhebliche Belastung und Verteuerung des Betriebes darstellt. Die von den Gaswaschern 8 und 9 ablaufenden Waschflüssigkeiten sammeln sich in den zugehörigen beiden Behältern 12 und 13. Die aus dem zweiten u'ascher 9 durch die Leitung 17 austretenden Gase enthalten im wesentlichen nur noch Ammoniak, das ihnen nunmehr in weiteren Waschern io und ii durch Wasser gänzlich oder teilweise entzogen wird. Zu diesem Zwecke wird beispielsweise der nächstfolgende Waschen io durch die Leitung 30 und die Pumpe 2o mit dem schwach ammoniakhaltigen gekühlten Gaswasser aus dem Behälter 6 und der letzte Waschen ii zur weitergehenden, gegebenenfalls vollständigen Auswaschung des Ammoniaks durch die Leitung 34 und die Pumpe 24 mit Frischwasser berieselt, das diese Pumpe mittels der Saugleitung 67 aus einem Vorratsbehälter 66 entnimmt. Die von den Gaswaschern io und ix ablaufenden Waschflüssigkeiten werden wieder in zugehörigen Behältern 14 und 15 aufgesammelt. Ferner sind für die drei ersten Waschen 8, 9 ur_d io roch besondere Förderpumpen 21, 22, 23 mit zugehörigen Druckleitungen 31, 32, 33 vorgesehen., mit deren Hilfe die von jedem Waschen abgelaufene ammoniakhaltige Waschflüssigkeit immer dem vorhergehenden Wa;clif,r zugesetzt werden kann. Auf dicse Weise werden sämtliche Waschflüssigkeiten hintereinander zu eircm zusammenhängenden Strome vereinigt, der durch die Reihe der verschiedenen Waschen hindurch unter - stufenweiser Zunahme seines Ammoniakgebalts entgegengesetzt der Strömungsrichtung der Gase gefördert wird und schließlich in dem Sammelbehälter 12 des ersten Waschens 8 als ein einziges Erzeugnis in Ge->tal± von starkem Ammoniakwasser gesammelt wird, das der Weiterverwendung, nämlich der Aufarbeitung in der Verdichtungsanlage, bedarf.
  • In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist vorausgesetzt, daß in den. letzten Gaswaschern io und ii keine vollständige Auswaschung des Ammoniaks der Gase mittels Wasser stattfindet, was übrigens in solchen Fällen der Rohgasreinigung durch Ammoniak wohl dis Regel bilden wird, und deshalb ist hier noch eine Einrichtung zur Gewinnung des restlichen Ammoniaks der Gase vorgesehen. Diese Gewinnung erfolgt in dem Ammoniaksättiger 37 für die ammoniakhaltigen Kohlengase, der mit einem Vorsättiger 61 für die ammoniakhaltigen, durch eine Rohrleitung 58 herangeführten Abgase des Schwefelwasserstoffabtreibers 43 der Verdichtungsanlage zusammenarbeitet. Der Abzweig 59 der Leitung 58 bleibt dabei für den vorliegenden Fall durch ein Absperrorgan 6o verschlossen und ausgeschaltet. In beiden Sättigern 37 und 61 werden die ammoniakhaltigen Gase mit Schwefelsäure zur Gewinnung dcs Ammoniaks als Ammoniumsulfat gewaschen. Die erforderliche Schwefelsäure wird aus einem Vorratsbehälter 68 entnommen und durch eire Druckleitung 62 etwa mittels Druckluft in den Vorsättiger 61 heraufbefördert. Aus diesem hießt die säure- und sulfathaltige Sättigungsflüssigkeit in dem Maße, wie frische Säure nachströmt, durch die Leitung 63 in den Hauptsättiger 37 ab. Da in dem Vorsättiger nur ein Teil der Säure an Ammonialc gebunden wird, bleibt hier das Salz in Lösung, erst in dem Hauptsättiger 37 erfolgt die vollständige Bindung der Säure und die Ausfällung alles Ammoniaks in Form von festem Salz, das durch den Ejek-tor 39 herauszubefördern ist. Die aus dem Vorsättiger 61 entweichenden ammoniak- i freien Abgase, die hauptsächlich aus Schwefelwasserstoff und Kohlensäure bestehen, werden durch eine Rohrleitung 64. in eine Anlage 65 eingeleitet, in der der Schwefelwasserstoffgehalt durch irgendein bekanntes Verfahren zu Schwe- i felsäureaufgearbeitetwird. Beispielsweisekönnte man den Schwefelwasserstoff mit Luft zu Schwefeldioxyd verbrennen und aus diesem nach dem Kontaktverfahren Schwefelsäure herstellen. Die gewonnene Schwefelsäure wird in den Behälter i 68 aufgesammelt und in der beschriebenen Weisr für den Betrieb der Ammoniaksättiger 61 und 37 verwendet. Da erfahrungsgemäß der Schwefelgehalt von Kohlengasen meist größer ist alein_er dem ganzen Ammoniakgehalt chemisch äquivalenten; zu dessen Bindung als Sulfat erforderlichen Menge Schwefelsäure entsprechen würde, so läßt sich in der Regel der ganze Bedarf an Schwefelsäure für den Sättigerbetrieb in der angegebenen Weise decken. -Beim Betriebe der Gaswascheranlage wird in Verbindung mit dem hier vorausgesetzten Gasreinigungsverfahren in der Regel eine Ammoniakmenge durch Waschwasser aus den Gasen ausgewaschen, die das mit der Reinigungsflüssigkeit, dem verdichteten Ammoniakwasser, in die Gase zurückgeführte Ammoniak und einen Teil des ursprünglichen Ammoniakgehalts der Rohgase umfaßt. Die Gaswascher können aber auch in solcher Weise ausgebildet und betrieben werden, daß die Rohgase in ihnen vollständig durch Wasser von Ammoniak befreit werden, womit also die Anfügung einer Sättigeranlage für Säurewaschung überflüssig werden würde. Für diesen Fall wird man zweckmäßig die Verdichtungsanlage so ausgestalten und betreiben, daß sie das ganze im Betriebe entfallende Ammoniakwasser zu verdichtetem Ammoniakwasser aufarbeiten kann, also nicht nur die zur Rohgasreinigung erforderlichen Mengen Starkwasser, sondern noch eine überschießende, dem ganzen ursprünglichen Ammoniak der Rohgase entsprechende Menge an stark verdichtetem Ammoniakwasser als gewinnbares Fertigerzeugnis liefern kann. Da es dann aber bei Fortfall der Sättigeranlage nicht erwünscht wäre, daß durch die Abzugsleitung 58 des Schwefelwasserstoffabtreibers 43 zusammen mit dem Schwefelivasserstoff und Kohlensäuregasen noch nennenswerte Anteilmengen Ammoniak wegzögen, so wird in diesem Falle die auf dem Schwefelivasserstoffabtreiber 43 aufgebaute Waschkolonne 44 in der schon angedeuteten Weise durch die Leitung 56 und die Pumpe 2o mit einer solchen Menge gekühlten Gaswassers aus dem Behälter 6 beschickt, daß durch dessen Waschwirkung eine vollständige Zurückhaltung des Ammoniaks aus den Abgasen des Schwefelwasserstoffabtreibers 43 erreicht wird. Die nunmehr ammoniakfreien, schwefehvasserstoffhaltigen Abgase des Schwefelwasserstoffabtreibers 43 können daher durch die Leitung 58 unmittelbar einer Anlage zur Verwertung ihres Schwefelgehalts zugeführt werden. Zu diesem Zwecke ist die Abzweigleitung 59 vorgesehen, die bei geöffnetem Absperrorgan 6o die Abgase unmittelbar durch die Leitung 64 der schon erwähnten Anlage 65 zur Aufarbeitung des Schwefelwasserstoffs zuführt. Die Aufarbeitung in der Anlage 65 braucht dabei durchaus nicht auf die Gewinnung von Schwefelsäure als Enderzeugnis gerichtet zu sein, da für solche im vorliegenden Falle keine unmittelbare Verwertung innerhalb des ganzen Verfahrens gegeben sein würde; vielmehr könnte man den Schwefelwasserstoff auch in bekannter Weise, z. B. in einem, sogenannten »Clausofen«, mit einer beschränkten Menge Sauerstoff oder Luft zu Schwefel oxydieren, der ebenfalls ein brauchbares und beliebtes Handelserzeugnis darstellt und bei Bedarf später selbst wiederum als Rohstoff für die Erzeugung von Schwefelsäure dienen könnte.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: a i. Verfahren zum Reinigen von Kohlengasen mittels Ammoniak in Form von verdichtetern, in einer zugehörigen Abtreibeanlage hergestelltem Ammoniakwasser, dadurch gekennzeichnet, daß der von dem gekühlten Rohgas zuerst durchströmte Wa= scher mit dem stark verdichteten Enderzeugnis der Abtreibeahlage und der nächstfolgende Wascher mit dem schwächeren Ammoniakkondensat des Rückflußkühlers berieselt -wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem. Gas in -weiteren der Reihe nach von ihm durchströmten Ammoniakwaschern erst dasschwachammoniakhaltige Rohgaskondenswasser der Gaskühlanlage und zuletzt Frischwasser behufs gänzlicher oder teilweiser Auswaschung des Ammoniaks entgegengeführt wird, und daß alle Berieselungswässer hintereinander über sämtliche Gaswascher im Gegenstrom, zum Gase geleitet und dadurch behufs späterer gemeinsamer Aufärbeitung zu einem einzigen Erzeugnis von starkem Ammoniakgehalt vereinigt weiden.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hinter den Ammoniakwaschern im Gase verbleibende Rest von Ammoniak zusammen mit den der Abtreibeanlage entweichenden, mit Schwefelwasserstoff, Kohlensäure usw. vermischten Amm,oniakdämpfen als schwefelsaureg Ammoniak in einer Sättigeranlage gewonnen wird, für die die erforderliche Schwefelsäure aus dem in den Sättigerabgasen zurückbleibenden Schwefelwasserstoff der zu- i geführten Ammoniakdämpfe hergestellt wird.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i und 2 mit vollständiger Auswaschung des Ammoniaks aus -den Rohgasen durch Wasser und Gewinnung alles Ammoniaks in Form von verdichtetem Ammoniakwasser, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verdichtungsanlage die dem Schwefelwasserstoffabtreiber (43) entströmenden anunoniakhaltigen Gase (Kohlensäure, Schwefelwasserstoff u. a.) in der arschließenden Waschkolonne (44) mit dem gekühlten Gaswasser aus dem Sammelbehälter (6) der Gaskühlanlage gewaschen werden, um dadurch das Ammoniak der Abscheidergase zurückzuhalten,.
DE1917351633D 1917-12-11 1917-12-11 Verfahren zur Reinigung von Kohlengasen mittels Ammoniak Expired DE351633C (de)

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