DE909138C - Verfahren zur Entfernung von Blausaeure, Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kokereigasen unter Gewinnung von Ammoniumsulfat - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Blausaeure, Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kokereigasen unter Gewinnung von Ammoniumsulfat

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DE909138C
DE909138C DEB9534A DEB0009534A DE909138C DE 909138 C DE909138 C DE 909138C DE B9534 A DEB9534 A DE B9534A DE B0009534 A DEB0009534 A DE B0009534A DE 909138 C DE909138 C DE 909138C
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ammonium
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Dr Walter Klempt
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium
    • C01C1/245Preparation from compounds containing nitrogen and sulfur
    • C01C1/246Preparation from compounds containing nitrogen and sulfur from sulfur-containing ammonium compounds
    • C01C1/247Preparation from compounds containing nitrogen and sulfur from sulfur-containing ammonium compounds by oxidation with free oxygen
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids

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Description

  • Verfahren zur Entfernung von Blausäure, Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kokereigasen unter Gewinnung von Ammoniumsulfat Zur Entfernung von Blausäure, Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kokerei- und ähnlichen Gasen verfährt man im allgemeinen derart, daß man das Ammoniak mit Wasser auswäscht und anschließend den Schwefelwasserstoff zusammen mit der Blausäure durch Behandlung mit Trockenreinigungsmassen bindet. Das Ammoniak wird mit Schwefelsäure zu Ammoniumsulfat umgesetzt. Die hierzu erforderliche Säure kann entweder durch Abrösten von Kiesen oder Trockenreinigungsmassen über schwefelige Säure als Zwischenprodukt oder durch Oxydation des Schwefelwasserstoffs aus Abtreiberschwaden der Sulfatsättiger gewonnen werden.
  • Einer der besonderen Nachteile dieses alten Arbeitsweges besteht darin, daß die Entfernung der Blausäure erst am Ende des Verfahrensganges erfolgt, so daß die Säure durch sämtliche voraufgehenden Apparaturen hindurchgeführt wird und auf deren eiserne Bestandteile stark korrodierend wirkt. Darüber hinaus sind die Kosten für eine Trockenreinigung großer Gasmengen sehr hoch. Auch macht sich die Blausäure bei allen Verfahren, die eine Nutzbarmachung des Gasschwefels zur Ammoniakbindung zwecks Gewinnung von Ammoniumsulfat unter Benutzung produktionseigenen Schwefels zum Ziele haben, insofern unangenehm bemerkbar, als das gewonnene Sulfat infolge seines Gehaltes an aus Blausäure entstehenden Verbindungen, wie Rhodanammonium oder Berliner Blau, rot oder blau gefärbt und damit unverkäuflich ist.
  • Es sind nun seit einiger Zeit Verfahren entwickelt worden, die die Behebung der verschiedenen Mängel der alten Arbeitsmethoden bezwecken. Zu diesem Verfahren gehören erstens die zu Beginn der gesamten Gasbehandlung durchgeführte vollständige Auswaschung der Blausäure aus ammoniakhaltigen Gasen mit einer wäßrigen Suspension von Schwefel bzw. einer Lösung von Ammoniumpolysulfid unter Bildung von Ammoniumrhodanid, zweitens die gegenüber Kohlensäure bevorzugte Auswaschung von Schwefelwasserstoff mit Ammoniakwasser und drittens die Luftoxydation von Schwefelwasserstoff in Ammoniakwasser bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur zur direkten Gewinnung von Ammoniumsulfat. Die Entfernung von Schwefelwasserstoff und Blausäure unter erhöhtem Druck aus solche enthaltenden Gasen ist in neuester Zeit ebenfalls zu einem durchführbaren Verfahren entwickelt worden.
  • Es wurde nun gefunden, daß die im vorhergehenden Absatz erwähnten neuen Verfahren sich derart kombinieren lassen, daß Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Blausäure in sehr wirtschaftlicher Weise aus Rohgasen entfernt und gewonnen werden können. Als Endprodukt erhält man reines Ammoniumsulfat und, je nach dem, ob Ammoniak oder Schwefelwasserstoff in bezug auf die Bildung von Ammoniumsulfat im Überschuß vorhanden ist, zusätzlich verdichtetes Ammoniak oder Schwefel bzw. Schwefelsäure.
  • Für die praktische Durchführung dieses neuen kombinierten Verfahrens wird neben den bereits erwähnten Verfahren die bekannte Zersetzung von Ammoniumrhodanid mit Schwefelsäure unter Gewinnung von Ammoniumsulfat und Kohlenoxysulfid und, für den Fall des Überschusses an Schwefelwasserstoff, die bekannte Oxydation von Schwefelwasserstoff zu Schwefel bzw. Schwefelsäure herangezogen. Das Verfahren sei an Hand zweier schematisch gehaltener Abbildungen erläutert.
  • Die Entfernung von Blausäure, Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Rohgasen unter Gewinnung von Ammoniumsulfat,Aurmoniak und Schwefelwasserstoff bzw. Schwefel oder Schwefelsäure wird hiernach wie folgt durchgeführt: Das von Teer und ammoniakhaltigen Kühlerkondensaten befreite, noch Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Blausäure enthaltende Rohgas tritt (Abb. i) bei i in einen geeigneten Wascher 2 und wird mit Ammoniumpolysulfidlösung oder mit einer wäßrigen Schwefelsuspension durch Aufgabe bei 3 gewaschen und dadurch vollständig von Blausäure befreit. Es fällt Ammoniumrhodanid als wäßrige Lösung an, die nach Maßgabe ihrer Sättigung periodisch oder kontinuierlich in einen Zersetzer q. abgelassen und mit Schwefelsäure unter Bildung von Ammoniumsulfat und Kohlenoxysulfid behandelt wird. Aus dem von Blausäure befreiten Gas wird nun der Schwefelwasserstoff in einem Wascher, z. B. einem Glockenwascher 5, in selektiver, d. h. gegenüber Kohlensäure bevorzugter Auswaschung mit bei 6, 7 und 8 zugeführtem Ammoniakwasser (bei 6 wird z. B. Kühlerkondensat aufgegeben) ausgewaschen und das restliche Ammoniak sowie der noch im Gase enthaltene Schwefelwasserstoff durch eine Nachwäsche in einem Hordenwascher 9 mit Wasser nahezu vollständig aus dem Gas entfernt. Letzte Mengen Schwefelwasserstoff können durch Trockenreinigungsmaßnahmen gebunden werden. Zur besonders wirksauren Auswaschung des Schwefelwasserstoffs beschickt man den Schwefelwasserstoffwascher 5 in seinem unteren Teil bei 7 und 8 mit möglichst kohlensäurearmem Ammoniakwasser. Dieses kann durch Entsäuerung des vom Ammoniakwascher g abfließenden Waschwassers und/oder eines Teils des vom Schwefelwasserstoffwascher 5 abfließenden Waschwassers in der Kolonne io gewonnen und durch Leitung ii bei 7 auf den Wascher 5 gegeben werden. Der bei der Entsäuerung frei werdende Schwefelwasserstoff kann für die Herstellung von Schwefel bzw. Schwefelsäure verwendet werden, so daß man die Zersetzung des Ammoniumrhodanids mit betriebseigener Schwefelsäure durchführen kann. Auf eine weitere Möglichkeit zur Entnahme von kohlensäurearmem Ammoniakwasser zwecks Aufgabe auf den H, S-Wascher wird weiter unten hingewiesen.
  • Die vom Schwefelwasserstoffwascher 5 abfließende Ammoniumsulfidlösung wird zunächst über einen Wärmetauscher 12 zur Verdichtung einem Abtreiber 13 zugeführt. Unter Umständen führt man auch das vom Wascher 9 durch Leitung 1q. abfließende Ammoniakwasser in gleicher Weise dem Abtreiber 13 zu. Anschließend führt man die verdichtete Lösung durch Rohrleitung 15 zusammen mit Luft bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck einem Behälter 16 zu, in dem das Ammoniumsuifid nahezu quantitativ zu Ammoniumsulfat oxydiert wird. Das bei der Zersetzung des Rhodanammoniums im Zersetzer q. gebildete Kohlenoxysulfid kann entweder durch das Rohr 17 in das Gas vor dessen Eintritt in den Schwefelwasserstoffwascher geleitet oder noch zweckmäßiger durch Leitung 18 direkt in den Behälter 16 eingeführt werden, wo es zusammen mit dem Ammonsulfid des Ammoniakwassers zu Kohlensäure und Schwefelsäure oxydiert wird.
  • Bei der Oxydation fällt eine noch freies Ammoniak enthaltende Ämmoniumsulfatlösung an, die über ein Sammelgefäß ig und einem Abtreiber 2o geschickt wird. Das abgetriebene Ammoniak kann entweder zwecks Aufrechterhaltung eines im Oxydationsgefäß 16 erforderlichenAmmoniaküberschusses durchLeitung2i im Kreislauf in dieses zurückgeführt oder für die selektive Auswaschung des Schwefelwasserstoffs aus dem Rohgas über Leitung 22 zum Wascher 5 geführt werden. Bei großem Gehalt an Kohlensäure ist eine Entsäuerung der Ammoniumsulfatlösung in der Kolonne 23 geboten, die vor oder hinter den Abtreiber 2o geschaltet werden kann. Falls diese Möglichkeit der Entnahme von kohlensäurearmem Ammoniakwasser besonders ergiebig ist, so kann man auf die Zufuhr von kohlensäurearmem Ammoniakwasser durch Leitung ii verzichten.
  • Die den Abtreiber 2o verlassende Ammoniumsulfatlösung fließt durch Leitung 24. in ein Neutralisationsgefäß 25 und wird in diesem mit der noch freie Schwefelsäure enthaltenden Ammoniumsulfatlösung, die aus der Zersetzung von Rhodanammonium mit Schwefelsäure stammt, über Leitung 26 vereinigt. Durch diese saure Ammoniumsulfatlösung werden schließlich zur Neutralisation der Schwefelsäure ammoniakhaltige Gase, etwa die aus Luft, Kohlensäure und Ammoniak bestehenden Abgase der Ammoniumsulfidoxydation, über Rohrleitung 27 oder sonstige Abgase, die bei der Entsäuerung von Ammoniaklösungen an anderen Stellen des kombinierten Verfahrens entweichen, durchgeleitet. Zum Schluß wird die neutrale Ammoniumsulfatlösung durch Eindampfen auf festes Salz verarbeitet.
  • Will man die Entfernung von Blausäure, Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus Rohgasen unter erhöhtem Druck durchführen, was z. B. bei Ferngasantrieb, der ja ohnedies ein mehr oder weniger stark komprimiertes Endgas verlangt, in Frage kommt, so zeigen sich weitere Vorteile des kombinierten Verfahrens. Unter erhöhtem Druck läßt sich der Schwefelwasserstoff aus dem Gas vollständig entfernen, allerdings muß bei der Schwefelwasserstoffwäsche auf möglichst kohlensäurearmes Ammoniakwasser geachtet werden. Die Kühlerkondensate werden dieser Forderung annähernd gerecht, dagegen enthalten die Kondensate aus den Gaskompressoren beträchtliche Mengen Kohlensäure. Die Kompressorkondensate sind andererseits sehr reich an Ammoniak (etwa io °/o) und enthalten zusätzlich auch etwa i °/o Schwefelwasserstoff. Wie aus Abb. 2 zu ersehen ist, schickt man erfindungsgemäß diese hinter dem Kompressor 28 und dem Kühler 29 im Kondensatauffangtopf 30 gesammelten Wässer durch Leitung 31, gegebenenfalls zusammen mit dem abfließenden. Waschwasser des Ammoniakwaschers g, zu dem Druckentsäurer io und erhält dadurch einerseits Schwefelwasserstoff für die Gewinnung von Schwefelsäure, die für die Zersetzung von Rhodanammonium verwendet werden kann, und andererseits ein besonders hochwertiges Ammoniakwaschwasser zur Beschickung des unteren Teils des Schwefelwasserstoffwaschers 5. Dementsprechend kann man ein konzentrierter abfließendes Waschwasser erhalten, das gleichzeitig mehr Ammoniak im überSChuß enthält. Hierdurch spart man Dampfkosten im Abtreiber 13. Darüber hinaus ist diese Lösung infolge ihres höheren Ammoniakgehaltes für die anschließende Oxydation des Schwefelammoniums besonders geeignet.
  • Es ist klar, daß sich für die Durchführung des neuen kombinierten Verfahrens die verschiedensten Variationsmöglichkeiten ergeben und die Wahl des einen oder anderen Arbeitsweges naturgemäß von den örtlichen Bedingungen bzw. der jeweiligen Zusammensetzung des Rohgases bestimmt wird. Beispiel iooo Ncbm eines auf 25° gekühlten, von Teer und Gaswasser befreiten Rohgases mit einem Gehalt von 23 kg Wasser, 30 kg C 02, 5,8 kg H2 S, 5,4 kg N H3 und o,8 kg H C N werden zur Entfernung der Blausäure durch einen Hordenwascher geleitet, in dem stündlich etwa 2ooo Liter polysulfidhaltige ammoniakalische Schwefelsuspension in Umlauf gehalten werden. Die Blausäure setzt sich mit dem Schwefel der Polysulfidlösung zu Ammoniumrhodanid um, das sich in der umgepumpten Lauge anreichert. Aus iooo cbm Gas werden entsprechend seinem Blausäuregehalt 2,2 kg Rhodanammonium gewonnen, die anschließend mit Schwefelsäure zersetzt werden, wobei man 3,8 kg Ammoniumsulfat und 1,74 kg Kohlenoxysulfid erhält. Das HCN-freie Gas wird nun durch einen Glockenwascher geführt, der in seinem oberen Teil mit dem wäßrigen Kühlerkondensat und im unteren Teil mit einer C OZ-armen Ammoniaklösung beschickt wird, die man als überschüssiges Ammoniak aus der nachfolgenden Ammoniumsulfidoxydation von der dort anfallenden Ammoniumsulfatlösung abtrennt.
  • Das Gas, das durch die vorhergehende Blausäureauswaschung an die Polysulfidlösung auch etwas Ammoniak und Schwefelwasserstoff abgegeben hat, wird im Glockenwascher zu etwa 9o °/o von Schwefelwasserstoff befreit und anschließend mit 330 1 Wasser im Hordenwascher gewaschen, wodurch das restliche Ammoniak und ein Teil des noch nicht ausgewaschenen Schwefelwasserstoffs aus dem Gas entfernt werden. Die vom Glockenwascher und diesem nachgeschalteten Ammoniakwascher abfließenden Lösungen werden vereinigt. Sie setzen sich zusammen aus 6o2 kg H20, io,2 kg NH3, 5,3 kg H.S und 4,o kg C02. Sie werden auf den zehnten Teil ihres Volumens verdichtet und zusammen mit dem C O S, das aus der laufend mit Schwefelsäure bewirkten Zersetzung des in der Blausäurewäsche angefallenen Rhodanammoniums entweicht, nach Zusatz von Luft in einem mit großoberflächigen Füllkörpern ausgestatteten Oxydationsbehälter gedrückt, aus dem die bei 25 Atm. und 16o° oxydierte Ammoniumsulfidlösung und das ebenfalls oxydierte C O S in Form einer heißen Ammoniumsulfatlösung abgezapft werden. Die Lösung, bestehend aus 58 kg H20, 24,4 kg Ammoniumsulfat, 2,7 kg Ammoniak und 2,3 kg C02, wird über einen Entsäurer geschickt, in dessen Sumpf sich eine Lösung von 57 kg H20 nebst 24 kg Ammoniumsulfat, 2,7 kg N H" und o,6 kg CO, sammelt. Aus dieser Lösung werden im nachgeschalteten Abtreiber r5 kg Wasser, 2,7 kg Ammoniak und o,6 kg C02 abgetrieben und dem Glockenwascher zur Auswaschung von Schwefelwasserstoff bzw. zur Beschickung des unteren Teils des Glockenwaschers zugeleitet.
  • Die restliche Ammoniumsulfatlösung wird in ein Neutralisationsgefäß gepumpt. Währenddessen wird ständig Rhodanammonium zersetzt. Die aus iooo cbm gewonnenen 2,2 kg Ammoniumrhodanid werden als 2o°/oige Lösung dem Blausäurewascher entnommen und mit 7 kg 78°/oiger Schwefelsäure bei io5° zu 3,8 kg (N H4)2 S04 und 1,74 kg CO S umgesetzt.
  • Die entstandene Ammoniumsulfatlösung, die noch 2,5 kg freie Schwefelsäure enthält, wird einem Neutralisationsgefäß zugeleitet, durch das soviel Abgase aus der Ammoniumsulfidoxydation, die neben Luft, Wasser und Kohlensäure noch 1,2 kg Ammoniak enthalten, geleitet werden, daß die freie Schwefelsäure neutralisiert wird. Es werden also an Ammoniumsulfat erhalten: 24,4 kg aus der Oxydation von Ammoniumsulfid und Kohlenoxysulfid, 3,8 kg aus der Zersetzung von Ammoniumrhodanid und 4,65 kg aus der Neutralisation der Schwefelsäure mit Ammoniak, im ganzen also aus zooo Ncbm Kokereigas 32,85 kg.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entfernung von Blausäure, Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kokereigasen unter Gewinnung von Ammoniumsulfat, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem von Teer und ammoniakhaltigen Kühlerkondensaten befreiten Rohgas a) die Blausäure mit Polysulfid als Rhodanammonium auswäscht und das Rhodanammonium mit Schwefelsäure zu Ammoniumsulfat und Kohlenoxysulfid zersetzt, b) den Schwefelwasserstoff mittels Ammoniak als Schwefelammonium selektiv auswäscht und hierauf die erhaltene Waschflüssigkeit durch Abtreiben und Kühlen verdichtet, c) die nach b) erhaltene verdichtete Waschflüssigkeit bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck mit Luft behandelt, wodurch das in der Flüssigkeit enthaltene Schwefelammonium zu Ammoniumsulfat oxydiert wird, d) die unter a) gewonnene, Ammoniumsulfat und freie Schwefelsäure enthaltende Lösung mit der unter c) anfallenden, freies Ammoniak enthaltenden Ammoniumsulfatlösung vereinigt, das so erhaltene Flüssigkeitsgemisch entweder durch Einleiten ammoniakhaltiger Abgase oder durch Zusatz weiterer Schwefelsäure neutralisiert und hierauf durch Eindampfen auf festes Ammoniumsulfat verarbeitet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man nach erfolgter Druckoxydation der Waschflüssigkeit gemäß Anspruch i, Absatz c), einen Teil des überschüssigen Ammoniaks durch Entspannen der Flüssigkeit abzweigt und im Kreislauf frischen Anteilen der zu oxydierenden schwefelwasserstoffhaltigen Ammoniaklösung zusetzt, während das restliche in der Ammoniumsulfatlösung verbliebene Ammoniak durch Vereinigung mit der aus der Zersetzung des Rhodanammoniums stammenden, freie Schwefelsäure enthaltenden Ammoniumsulfatlösung gebunden wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Zersetzung des Rhodanammoniums entstehende Kohlenoxysulfid in das Rohgas vor dessen Eintritt in den Schwefelwasserstoffwascher zurückführt oder in das zur Oxydation des schwefelwasserstoffhaltigen Ammoniakwassers dienende Reaktionsgefäß eindrückt. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem den Schwefelwasserstoffwascher verlassenden Gase das etwa darin verbliebene Ammoniak und etwa noch vorhandenen Schwefelwasserstoff gemeinsam auswäscht, den Schwefelwasserstoff durch Entsäuern bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck abtreibt und katalytisch in Schwefelsäure überführt, die zur Zersetzung des anfallenden Rhodanammoniums benutzt wird, während das entsäuerte Ammoniakwasser dem nach Anspruch i, Abs. b), gewonnenen schwefelwasserstoffhaltigen Ammoniakwasser vor dessen Verdichtung zugesetzt oder zur Auswaschung von Schwefelwasserstoff benutzt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß das bei der restlichen Entfernung des Ammoniaks und des Schwefelwasserstoffs gewonnene schwefelwasserstoffhaltige Ammoniakwasser unmittelbar dem nach Anspruch i, Abs. b) gewonnenen schwefelwasserstoffhaltigen Ammoniakwasser vor dessen Verdichtung zugesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswaschung von Blausäure, Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus dem Rohgas unter Druck durchgeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensate aus den Gaskompressoren entsäuert und dem Schwefelwasserstoffwascher zugeführt werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 176 746, 351633, 576 i62.
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