DE891316C - Verfahren zum Auswaschen von Schwefelwasserstoff aus Gasen, insbesondere Destillationsgasen aus Koksoefen - Google Patents

Verfahren zum Auswaschen von Schwefelwasserstoff aus Gasen, insbesondere Destillationsgasen aus Koksoefen

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Publication number
DE891316C
DE891316C DEC738D DEC0000738D DE891316C DE 891316 C DE891316 C DE 891316C DE C738 D DEC738 D DE C738D DE C0000738 D DEC0000738 D DE C0000738D DE 891316 C DE891316 C DE 891316C
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DE
Germany
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ammonia
hydrogen sulfide
deacidifier
gases
amount
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Expired
Application number
DEC738D
Other languages
English (en)
Inventor
Ernst Jacobs
Josef Schaefer
Paul Dr Stoller
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FJ Collin AG
Original Assignee
FJ Collin AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zum Auswaschen von Schwefelwasserstoff aus Gasen, insbesondere Destillationsgasen aus Koksöfen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Kohledestillationsgasen, insbesondere Kokereigasen, bei welchem aus dem Gas zunächst der Schwefelwasserstoff durch konzentriertes Ammoniakwasser und anschließend in der üblichen Weise das Ammoniak ausgewaschen wird. Es ist vorgeschlagen worden, bei einem solchen Verfahren den H2 S-Wascher zwecks vollständiger Auswaschung des H2 S in der ersten Waschstufe ausschließlich mit N H3 Wasser hoher Konzentration zu beaufschlagen, welches in einem geschlossenen, d. h. von der Waschflüssigkeit für den nachgeschalteten NH3-Wascher getrennt geführten Kreisstrom zwischen H2 S-Wascher, einem Entsäurer und einem Kühler umläuft. Weiter wurde vorgeschlagen, das Gas vor dem Waschvorgang zu verdichten, um die Ammoniakkonzentration im Gas und damit die Reaktionsgeschwindigkeit für den Auswaschvorgang zu erhöhen. Dieses Verfahren bringt die besondere Wirkung mit sich, daß nur eine geringe Berührungsdauer zwischen Gas und Waschflüssigkeit im H2 S-Wascher benötigt wird, so daß bevorzugt H, S ausgewaschen wird und nur geringe Mengen von Kohlensäure mit aufgenommen werden. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß nur eine verhältnismäßig geringe Menge Waschflüssigkeit in dem Kreisstrom zwischen H2 S-Wascher und Entsäurer umzulaufen braucht. Falls eine Erhöhung der Ammoniakkonzentration infolge zu geringen Gehalts des Gases an Ammoniak überhaupt erforderlich ist, kann man zur Erhöhung der Konzentration an Stelle der Verdichtung dem Gas eine entsprechende Ammoniakmenge vor oder während der Auswaschung des Schwefelwasserstoffs beimischen.
  • Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung dieses Verfahrens und kennzeichnet sich dadurch, daß die Temperaturverhältnisse im Entsäurer derart gewählt werden, daß außer Kohlensäure und Schwefelwasserstoff so viel Ammoniak mit abgetrieben wird, als zur Bindung der ausgetriebenen Kohlensäure in Form von Ammoniumbicarbonat in dem Behälter erforderlich ist, aus welchem der Schwefelwasserstoff abgeführt wird, und daß die aus dem Kreislauf zwischen dem H2 S-Wascher und Entsäurer entnommene Ammoniakmenge durch Einführen von zusätzlichem Ammoniak ersetzt wird, welches im Ammoniakwaschverfahren anfällt. Dadurch daß auf diese Weise im Entsäurer eine wesentliche Menge von Ammoniak neben Kohlensäure und Schwefelwasserstoff abgetrieben wird, ergibt sich eine Gewähr dafür, daß Schwefelwasserstoff und Kohlensäure tatsächlich auch restlos aus dem Ammoniakwasser des Kreislaufs entfernt werden, wodurch wiederum die Voraussetzung für eine restlose Schwefelwasserstoffauswaschung vor der Ammoniakwäsche geschaffen wird. Wichtig ist ebenfalls der Umstand, daß der Überschuß an Ammoniak, d. h. derjenige Teil, der unter Benutzung der anfallenden Schwefelwasserstoffmenge nicht an Schwefelsäure gebunden werden kann, in wirtschaftlicher Weise unter Bildung von Ammoniumbicarbonat ausgenutzt wird.
  • Es ist an sich bekannt, die Destillation von bei Gaswaschern anfallendem Gaswasser in einem Entsäurer so durchzuführen, daß neben Ammoniumbicarbonat bzw. Carbonat auch freies Ammoniakgas entsteht, das dem Waschprozeß zugeführt wird.
  • Die bei dem Verfahren nach der Erfindung als Ersatz in den Kreislauf einzuführende Ammoniakmenge wird zweckmäßig in Dampfform aus einem Destillierapparat gewonnen und in den dem Schwefelwasserstoffwascher zugeordneten Entsäurer eingeleitet. Selbstverständlich . kann man aber auch an dessen Stelle säurefreies Ammoniakwasser an irgendeiner Stelle dem Kreislauf zusetzen.
  • In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
  • Das gekühlte Rohgas, in welchem eine hohe NH3 Konzentration in beliebiger Weise geschaffen worden ist, tritt über die Leitung i in den H2 S-Wascher 2 ein. Zwischen dem Wascher 2 und dem Entsäurer 3 und einem eingeschalteten Kühler 4 wird über die Leitungen 5, 6 Ammoniakwasser im Kreislauf umgewälzt. Auf diese Weise werden Schwefelwasserstoff und Kohlensäure aus dem Gas von dem N H3 Wasser aufgenommen. In dem Entsäurer werden nun diese Säuren abgetrieben und die Temperaturverhältnisse so gewählt, daß gleichzeitig eine erhebliche MengeNH3 über die Leitung 7 abgeführt wird. Die Leitung 7 mündet in einen besonderen Behälter 8, in welchem das N H, durch Bindung an CO, als N H4 H C 03 gewonnen wird. Der übrigbleibende H, S wird durch die Leitung g einer Schwefelsäuregewinnungsanlage io an sich bekannter Bauart zugeführt.
  • Die auf diese Weise aus dem Kreislauf zwischen H2 S-Wascher 2 und Entsäurer 3 entnommene Ammoniakmenge wird dadurch ersetzt, daß aus dem Destillierapparat ii über die Leitung i2 eine entsprechende Menge Ammoniak in den Entsäurer hineingebracht wird. In dem Destillierapparat wird Ammoniakw asser verarbeitet, welches in dem N H3-Wascher 13 anfällt und dem Destillierapparat über die Leitung 14 zugeführt wird. Die Hauptmenge des im Destillierapparat erzeugten Ammoniakgases wird über die Leitung 15 dem Sättiger 16 zugeführt, der über die Leitung 17 mit Schwefelsäure aus dem Apparat io beschickt wird. Das gebildete Ammoniumsulfat wird über die Leitung 18 abgeführt. Sowohl dieses Ammoniumsulfat als auch das im Behälter 8 erzeugte Ammoniumbicarbonat werden in üblicher Weise in Zentrifugen ig und 2o getrocknet und dann über ein. Transportband 21 einer Mischvorrichtung 2z zugeführt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von Gasen, insbesondere Destillationsgasen aus Koksöfen, bei welchem zunächst der Schwefelwasserstoff durch konzentriertes Ammoniakwasser, das zwischen dem H2 S-Wascher, einem Entsäurer und einem kühler umläuft, und anschließend das Ammoniak ausgewaschen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturverhältnisse im Entsäurer (3) derart gewählt werden, daß, außer Kohlensäure und Schwefelwasserstoff so viel Ammoniak mit abgetrieben wird, als zur_Bindung der ausgetriebenen Kohlensäure in Form von Ammoniumbicarbonat in dem Behälter (8) erforderlich ist, aus welchem der Schwefelwasserstoff abgeführt wird, und daß die aus dem Kreislauf zwischen dem Schwefelwasserstoffwascher (2) und Entsäurer (3) entnommene Ammoniakmenge durch Einführen von zusätzlichem Ammoniak ersetzt wird, welches im Ammoniakwaschverfahren anfällt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die als Ersatz einzuführende Ammoniakmenge in Dampfform aus einem Destillierapparat (ii) in den dem Schwefelwasserstoffwascher zugeordneten Entsäurer (3) eingeführt wird. Angezogene Druckschriften Journal für Gasbeleuchtung, Bd. 30, S. 1036/1o37.
DEC738D 1939-04-26 1939-04-26 Verfahren zum Auswaschen von Schwefelwasserstoff aus Gasen, insbesondere Destillationsgasen aus Koksoefen Expired DE891316C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1039188B (de) * 1955-08-04 1958-09-18 Stumm Ges Mit Beschraenkter Ha Verfahren zur Aufarbeitung des auf Kokereien anfallenden Vorlagen- und Kuehlerkondensates
DE1076874B (de) * 1957-10-19 1960-03-03 Aug Kloenne Fa Verfahren zur Entschwefelung von Gasen

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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