DE504777C - Verfahren zum Entfernen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Gasen der Kohlendestillation usw. - Google Patents

Verfahren zum Entfernen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Gasen der Kohlendestillation usw.

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DE504777C
DE504777C DEK108856D DEK0108856D DE504777C DE 504777 C DE504777 C DE 504777C DE K108856 D DEK108856 D DE K108856D DE K0108856 D DEK0108856 D DE K0108856D DE 504777 C DE504777 C DE 504777C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/12Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
    • C10K1/124Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors containing metal compounds other than alkali- or earth-alkali carbonates, hydroxides- or oxides- or salts of inorganic acids derived from sulfur
    • C10K1/125Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors containing metal compounds other than alkali- or earth-alkali carbonates, hydroxides- or oxides- or salts of inorganic acids derived from sulfur containing Fe compounds

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Description

  • Verfahren zum Entfernen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Gasen der Kohlendestillation usw. Die nicht nur technisch schwierige, sondern auch volkswirtschaftlich höchst bedeutungsvolle Aufgabe, technische Gase gleichzeitig von Schwefelwasserstoff und Ammoniak zum Zwecke ihrer gemeinschaftlichen Weiterverarbeitung auf Sulfat zu befreien, ist in erster Linie mit (lern Namen von Walther F e 1 d verknüpft, trotzdem seiner Lebensarbeit ein Erfolg nicht beschieden gewesen ist und sich acich das Wiederaufgreifen seiner Arbeiten durch seine Nachfolger als aussichtslos erwiesen hat.
  • An sich hatte Feld schon einen wichtigen Schritt mit den \-ersuchen nach der Seite der Metallthionatverfahren getan. So ist in der d(-utschen l'atelltscllrift 23; 60,` ein Thionatverfahren solcher Metalle, deren Sulfide wie die des Zinks, M.angangs und Eisens in Was->er u:llöslich sind, enthalten, das aber u. a. daran scheiterte, daß es für seine Durchführung im Dauerbetrieb das Verhältnis voll 2 SH.. zu r H_ S in, den zcc behandelnden Gasen als konstaclt gegeben voraussetzte, eine Bedingung, die bekanntlich in der Praxis nicht im entferntesten erfüllt ist.
  • Soweit icn Rahmen dieses Verfahrens in eindeutig feststellbarer Form von der Verwendung von Zinkoxyd die Rede ist, handelt es sich darum, von einem bequem bzw. billig zcc beschattenden Ausgangsstoff zu dem für das Verfahren allein in Betracht kommenden Zinkthionat zu kommen: Zunächst wird bei Benutzung von Zinkoxyd dies zweckmäßig in Wasser oder anderen geeigneten Flüssigkeiten aufgeschlämmt, worauf die Gase mit dieser Flüssigkeit behandelt werden. Das dabei durch die Einwirkung des Schwefelwasserstoffs entstehende Schwefelzink wird durch Behandlung mit schwefliger Säure zersetzt, wobei sich lösliche Thionate des Zinks neben freiem Schwefel bilden. Nach einer zweiten Arbeitsweise für den gleichen Zweck wird die das Zinkoxvd enthaltende Flüssigkeit nicht zuerst mit dein zu reinigenden Gas in Berührung gebracht, sondern erst mit schwefliger Säure behandelt. Es bildet sich dann Zinksulfit. aus dem bei Behandlung mit Schwefelwasserstoff Zinksulfid entsteht; die dabei frei werdende schweflige Säure bildet in statu nascendi mit einem anderen Teil des Schwefelwasserstoffs freien Schwefel. Nach dieser Vorbereitungsstufe setzt überhaupt erst das eigentliche reine :Metallthionatver fahren ein.
  • Nach dem Mißerfolg mit den Metallthionatverfahren ging Feld auf die metallfreien Verfahren über, mit denen er an sich zwar auch keinen Erfolg erzielte, in deren Rahmen er aber immerhin das Problem angriff, die Durchführung des Gesamtverfahrens unabhängig von dein Verhältnis zwischen Ammoniak und Schwefelwasserstoff im Gas zu machen. So stellte er im Rahmen des deutschen Patents 272 474, besonders icn Allspruch 4., die technische Vorschrift auf, Schwefelwasserstoff und Ammoniak enthaltende Gase zuerst mit Polythionatlösungen zu behandeln, um Ammoniak und Schwefelwasserstoff in dem oben angegebenen VerhzUtnis zu binden. Dagegen sollte anschlieliend der verbleibende Rest des Schwefel-«@asserstoffs durch Flüssigkeiten ausgewascheil werden, die Lösungen von Thiosulfaten solcher Metalle enthielten, deren Sulfide im Wasser löslich sind, und zwar zusammen mit schwefliger Säure. Ganz abgesehen davon, daß auch die in diesem Zusammenhang von Feld verwendeten beiden '\`"aschflüssigkeiten, in denen gerade Metalle, wie Eisen, Mangan und Zink, nicht enthalten sein dürfen, sich für ihre Teilaufgaben als weniger wirksam erwiesen, war das Gesamtverfahren an eine zweistufige Durchführung des Waschverfahrens gebunden.
  • Gemäß der Erfindung wird nun aber- zur gleichzeitigen Bindung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff im Verhältnis von 2 : i und der des überschüssigen Schwefelwasserstoffs eine Waschflüssigkeit benutzt, die nebeneinander Eisenthionate und Eisenliydroxv de enthält. Abgesehen davon, daß an sich schon diese beiden Stoffe für die Erfüllung der gekennzeichneten Teilaufgaben sich gegenüber den bisher benutzten als ganz besonders vorteilhaft erweisen, wird durch ihre Anwendung die betriebstechnisch außerordentlich wertvolle Möglichkeit geschaffen, beide in einer einheitlichen Waschflüssigkeit zu vereinigen, ohne daß sie miteinander reagieren und sich bei der Erfüllung ihrer Teilaufgaben stören. Diese Möglichkeit der störungsfreien Überlagerung der beiden Teilvorgänge ist natürlich für die Vereinfachung der Anlage und des Betriebes von allergrößter Bedeutung.
  • Das dauernde Vorhandensein der beiden Bestandteile in der Waschflüssigkeit wird liun dadurch verbürgt, daß jeweils ein entsprechender Teil der ausgebrauchten Waschflüssigkeit gesondert mit schwefliger Säure zwecks Erzeugung 'der Eisenthionate, ein anderer Teil gesondert mit Sauerstoff (Luft) zwecks Erzeugung des Eisenhydroxvds behandelt wird, wonach beide so wiederbelebten Flüssigkeitsanteile wieder zurück- und damit zusammengeführt werden. Damit «wird jedenfalls, ohne die Einheitlichkeit des eigentlichen Waschvorganges zu durchbrechen, die Regenerierung der Waschflüssigkeit nach ihren beiden Bestandteilen völlig beherrschbar gestaltet.
  • Damit erhält man noch einen weiteren, überaus wertvollen Vorteil: Bei Eden bisherigen Arbeitsweisen zum Entfernen von Schwefelwasserstoff aus Gasen mittels einer bekanntlich dazu an sich ganz besonders gut geeigneten Eisenliydroxydsuspension ergeben sich große Schwierigkeiten hauptsächlich dahin, daß man beim Behandeln des entstandenen Schwefeleisens mit Luft einerseits zrrlt Zwecke der Wiederbelebung, andererseits zur Cberführung des Schwefels in elementare Form ein Gemisch von Eisenlivclroxvd und Schwefel erhält, aus dem sich die 'beiden Bestandteile nur auf außerordentlich umständliche und kostspielige Weise in reiner Form gewinnen lassen. Damit wird einerseits nur ein unreiner Schwefel erhalten; andererseits entsteht ein erheblicher Verbrauch an wirksamen Eisenverbindungen.
  • Die Erfindung gestattet auch, den bei der Luftregenerierung des betreffenden Flüssigkeitanteils entstehenden Schwefel durch eine einfache Filterung zu gewinnen. Da nämlich durch das Vermischen der beiden, auf verschiedene Weise wiederbelebten Waschflüssigkeitsanteile mit dem nachfolgenden Wiederauftrennen zum Zwecke der Wiederbelebung alle Flüssigkeitsanteile im Laufe der Zeit einmal einer Behandlung mit schwefliger Säure unterworfen werden, so wird an dieser Stelle alles Eisen in lösliche Form gebracht, während der gesamte Schwefel in reiner Form übrigbleibt und jeweilig durch Filterung der Waschflüssigkeit nach der Behandlung mit schwefliger Säure gewonnen werden kann.
  • Ein weiterer großer Vorteil der Erfindung gegenüber der alleinigen Verwendung von Eisenhvdroxvd bestellt darin, daß die Waschflüssigkeiten um ein Vielfaches wirksamer gemacht werden können. Da man bei der Verwendung eines reinen Eisenhydroxydverfallrens den Eisenschlamm vom Schwefel zu trennen gezwungen ist, muß plan, um mindestens einen mit möglichst «-eilig Eisenhydroxyd verunreinigten Schwefel zu erlialteil,. den Eisengehalt der Waschflüssigkeit so niedrig wie möglich halten, in der Praxis etwa i bis 2 kg je cbm. Demgegenüber kann das neue Verfahren mit 20- bis 30fach größeren Eisengehalten arbeiten, wodurch einmal eine beträchtlich verstärkte Reaktionsfähigkeit der verwendeten Waschflüssigkeit erzielt wird, andererseits bezogen auf die gleiche im Umlauf befindliche Menge eine 3onial so große Stabilität des Verfahrens gegenüber den Schwankungen des Betriebes erreicht wird; es ist also möglich, viel kleinere Apparate anzuwenden und auch die Betriebsüberwachung einzuschränken.
  • Liegt beispielsweise ein Gas vor, in dein das Verhältnis von Ammoniali zu Schwefelwasserstoff gleich 2,o : 1,5 ist, so niuivoll dem zu gebrauchenden Eisen - das auch durch Mangan ersetzt werden kann - etwa % in Form von Eisenhydroxyden, der Rest in Form anderer Eisensalze, besonders von Eisenthionaten vorliegen. Wird das Gas mit einer solchen Waschflüssigkeit gewaschen. so entsteht aus den Eisensalzen, besonders den Eisenthionaten, durch Umsetzung mit 2 N H@ und EL S Schwefeleisen und eine entsprechende Menge des Ammonsalzes der dem oder den in der Lösung vorhandenen Eisensalzen zugehörigen Säure. Andererseits wird der hierbei nicht gebundene Schwefelwasserstoff von den in der Waschflüssigkeit v orhandenen Eisenhydroxydverbindungen ebenfalls unter Bildung von Schwefeleisen aufgenommen: es gelingt so, das Gas durch eine einzige Waschung vollkommen von Animoniak und Schwefelwasserstoff zu befreien.
  • Die Wiederbelebung der Waschflüssigkeit erfolgt hierbei so, daß '/. davon einer Behandlung mit schwefliger Säure in freier oder gebundener Foren unterworfen und durch Oxydation mit Sauerstoff oder sauerstofflialtigeln Gas ( ' Luft ) wiederbelebt wird. Beide wiederbelebten Flüssigkeitsanteile werden sodann der Gaswascheinrichtung zugeführt, und die Waschflüssigkeit ist zur erneuten Durchführung des Verfahrens wieder v envendungsfähig.
  • Da das Verfahren sowohl in direkter wie halbdirekter und indir;,1cter Form ausgeführt werden kann, so ist es möglich, in den beiden letzteren Fällen die Befreiung der Waschflüssigkeit von gelösten Eisenverbindungen dadurch vorzunehmen, daß beim Abtreiben des Alnnioniaks aus dem Kondensat bzw. etwa vorhandenen Ammonial:waschwässern die schwefelwasserstoffhaltigen Ammoniakdämpfe durch eine Kolonne geleitet werden, die mit der von gelöstem Eisen zu befreienden Waschflüssigkeit berieselt wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCiir": i. Verfahren zum Entfernen von Amnioni;ll: und Schwefelwasserstoff -aus Gasen der Kohlendestillation usw. mit Hilfe von eisen- oder manganhaltigen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß zur gleichzeitigen Auswaschung beider Körper eine räumlich einheitliche Waschflüssigkeit benutzt wird, die gleichzeitig Eisenthionate zwecks Bindung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff im stöchiometrischen Verhältnis von 2 : i und Eisenhydroxyd zur Bindung des überschüssigen Schwefelwasserstoffs enthält, während das dauernde Vorhandensein der beiden Bestandteile in der Waschflüssigkeit dadurch verbürgt wird, claß jeweilig ein entsprechender Teil der ausgebrauchten Waschflüssigkeit gesondert mit schwefliger Säure zwecks Erzeugung der l;isentliionate, ein entsprechender anderer Teil durch gesondertes Behandeln mit Sauerstoff (Luft) zwecks Erzeugung des Eisenhydroxyds behandelt wird, wonach beide so wiederbelebten Flüssigkeitsanteile wieder zurück- und damit zusammengeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichent, daß die Waschflüssigkeit jeweilig nach der Behandlung mit der schwefligen Säure filtriert wird, zum Zwecke, den sowohl bei dein eigentlichen Waschverfahren und den Wiederbelebungsverfahren entstandenen elementaren Schwefel seiner Gesamtheit nach in reiner Foren zu gewinnen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, claß im Falle der Anwendung einer halbdirekten oder indirekten Arbeitsweise die Befreiung des auf Ammonsulfat und Schwefel zu verarbeitenden Flüssigkeitsanteils von gelösten Eisenverbindungen dadurch geschieht, daß letzterer mit den Dämpfen behandelt wird, die beim Abtreiben der alninonial:haltigen Kondensate bzw. Wascli@yiisser in einer Kolonne entstehen.
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