DE471042C - Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff aus Gasen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff aus GasenInfo
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- DE471042C DE471042C DES86302A DES0086302A DE471042C DE 471042 C DE471042 C DE 471042C DE S86302 A DES86302 A DE S86302A DE S0086302 A DES0086302 A DE S0086302A DE 471042 C DE471042 C DE 471042C
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- C10K—PURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
- C10K1/00—Purifying combustible gases containing carbon monoxide
- C10K1/08—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
- C10K1/10—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
- C10K1/12—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
- C10K1/122—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors containing only carbonates, bicarbonates, hydroxides or oxides of alkali-metals (including Mg)
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff aus Gasen Zum Entfernen- von Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff aus Gasen nach dem Verfahren der Patentschrift 396353 von Th. P. Petit ist es bekannt, die Gase mit einer Alkalicarbonatlösung, insbesondere Pottaschelösung, zu waschen und sodann aus - der Waschflüssigkeit den aufgenommenen Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff mit Kohlensäure auszutreiben. Hierbei wird die Waschflüssigkeit in eine Alkalibicarbonatlösung umgesetzt, die einer Erhitzung mit oder ohne Durchleiten von Dampf oder inerten Gasen unterworfen wird. Die dabei frei werdende Kohlensäure wird zum Austreiben von Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff aus der Waschflüssigkeit benutzt und die zurückbleibende Alkalicarbonatlösung von neuem als Gaswaschflüssigkeit verwendet. Bei diesem Verfahren werden mit dem Schwefelwasserstoff und dem Cyanwasserstoff beträchtliche :Mengen Kohlensäure ausgetrieben, die aus dem Kreislauf abgeführt werden und die durch diejenige Kohlensäure ersetzt werden sollen, die in den zu reinigenden Gasen enthalten ist und -gleichzeitig mit dem Schwefelwasserstoff und dem Cyanwasserstoff von der Alkalilösung absorbiert wird. In vielen Fällen genügt aber die beim- Erhitzen der Bicarbonatlösung entstehende Kohlensäure nicht, um allen Schwefelwasserstoff auszutreiben. Die Regenerierung der Waschflüssigkeit und schließlich auch die Reinigung der Gase werden: dadurch unvollständig.
- .Um diesem übel abzuhelfen, wird gemäß der Erfindung das bei der Austreibung von Schwefelwasserstoff aus der Waschflüssigkeit erhaltene Gasgemisch von Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstof durch eine Vorrichtung geführt, in der der Schwefelwasserstoff gebunden wird, während die Kohlensäure aus dieser Vorrichtung wieder in die Waschflüssigkeit zurückgeführt wird.
- Diese Kohlensäure kann so lange im Kreislauf herumgeführt werden, bis aller Schwefelwasserstoff aus der Waschflüssigkeit entfernt ist. Weil man aber zu demselben Zweck in erster Linie die reine und warme Kohlensäure, die bei der Wiedergewinnung der Alkalicarbonatlösung aus der erhaltenen Bicarbonatlösung entsteht, verwenden will, so kann man nicht alle Kohlensäure in dem Kreislauf behalten und entfernt deshalb den L"berschuß. Dabei entweicht mit der überschüssigen Kohlensäure die Cyanwasserstoffsäure, wenn keine besondere Vorrichtung vorhanden ist, um auch diese zu binden. Im allgemeinen wird :es leichter sein, die Cyanwasserstoffsäure aus dieser überschüssigen Kohlensäure zu entfernen, in der sie sich allmählich anreichert, als aus einer in den Kreislaufeingeschalteten Vorrichtung.
- Wenn man den Schwefelwassierstoff aus dem Kreislauf mittels ;gewöhnlicher Reinigungskästen mit Hilfe von Ferrihydroxyd,entfernt, wobei er zu Schwefel oxydiert wird, so wird die Cyanwasserstoffsäure darin wider. Erwarten nicht gebunden; wahrscheinlich infolge der Anwesenheit des Überschusses an Kohlensäure.
- Der Schwefelwasserstoff kann auch in beliebiger anderer Weise aus den Kreislauf entfernt werden, so z. B. durch Adsorption mittels aktiver Kohle oder eines anderen Adsorptionsmittels, durch Waschen mit Metallsalzlösungen usw.
- Gemäß der Erfindung wird also für die Austreibung des Schwefelwasserstoffs und Cyanwasserstoffs aus der Waschflüssigkeit unter deren Umwandlung in eine Bicarbonatlösung sowohl diejenige Kohlensäure benutzt, die im Kreislauf von der Austreibevorrichtung durch eine Schwefelwasserstoffentfernungsanlage und wieder in die Austreibevorrichtung zurückgeführt wird, als auch diejenige Kohlensäure, die bei der Wiedergewinnung der Alkalicarbonatlösung aus der- erhaltenen. BL-carbonatlösung gebildet wird.
- Man kann dabei die beiden Kohlensäuremengen gemischt oder auch zeitlich oder örtlich getrennt verwenden.
- Am vorteilhaftesten ist es, beide Kohlensäuremengen gleichzeitig und kontinuierlich zu verwenden und dabei die aus dem Bicarbonat erhaltene ganz reine Kohlensäure unten in die Austreibevorrichtung, dagegen die im Kreislauf herumgeführte Kohlensäure an einer etwas höheren Stelle in diese Vorrichtung einzuleiten. Man :erreicht dadurch, daß die von Schwefelwasserstoff schon größtenteils blefreite Flüssigkeit im unteren Teile der Austreibevorrichtung nur mit reiner Kohlensäure in Berührung kommt. Hierdurch wird die Flüssigkeit in eine reine Bicarbonatlösung umgesetzt.
- Die zur Ausführung der Erfindung verwendbare Anlage ist in einer beispielsweisen Ausführungsform in der Zeichnung schematisch dargestellt. Hierin ist ,a die Austreibevorrichtung, die ritt schwefelwasserstoff-und cyanwasserstoffhaltiger Waschflüssigkeit kontinuierlich gefüllt wird. Die aus dieser Vorrichtung entweichenden Gase (H2S, C02 und HCN) werden durch die Leitung b zu einem Reinigungskasten c geführt, in dem der Schwefelwasserstoff ohne Bindung der Kohlensäure aus dem Gasgemisch in beliebiger Weise entfernt wird. Die zurückbleibende Kohlensäure lehrt aus dem Kasten c durch die Leitung d wieder in die Austreibevorrichtunga zurück, und zwar an einer etwasoberhalb ,des Bodens liegenden Stelle. Durch die Leitung e wird reine Kohlensäure aus dem Behälter f unten in die Austreibevorrichtung a eingeführt. 'Die überschüssige Kohlensäure wird aus dem Kreislauf b, c, d an einer beliebigen Stelle g zusammen mit etwa anwesender Cyanwasserstoffsäure entfernt. Die Pumpe p besorgt den Kreislauf der Gase.
- Nach der Austreibung des Schwefelwasserstoffs wird die Waschflüssigkeit kontinuierlich aus der Austreibevorrichtung durch die Leitung h in den Behälter f geführt. In dieser wird durch Erhitzen der Flüssigkeit die Bicarbonatkohlensäure ausgetrieben und wieder eine Alkalicarbonatlösung hergestellt. In der ',Praxis wird zwischen a und; f leine Wärmeaustauschvorrichtung eingeschaltet. Die Austreibevorrichtung a wird fortwährend mit neuer schwefelwasserstoffhaltiger Waschflüssigkeit beschickt, die Bicarbonatlösung in f erhitzt, die entweichende Kohlensäure, durch e in a eingeführt, die erhaltene Carbonatlösung aus f abgelassen usw.
- Die :Vorteile des Verfahrens bestehen hauptsächlich darin, daß bei Verwendung einer sehr einfachen Anlage große Gasmengen vollständig von Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff befreit werden können. Besonders einleuchtend wird dieses, wenn man. das Verfahren mit :den üblichen Verfahren vergleicht, bei; :denen man die Gase mit Hilfe eines Reinigungskastens von H2S befreit. Bei diesen ist :der Schwefelwasserstoff in: sehr verdünntem Zustande, so daß sehr große Anlagen -erforderlich sind, um dessen vollständige Entfernung zu erreichen. Außerdem enthalten die Rohgase immer teerartige Bestandteile, die die Reinigungsmassen verschmutzen und den erhaltenen Schwefel verunreinigen.
- Dagegen wird bei dem vorliegenden Verfahren der Schwefelwasserstoff in. konzegtriertem Zustande dem Reinigungskasten zugeführt, der deshalb sehr wirksam und viel kleiner pls bei. der Reinigung von Rohgas isein kann. Außerdem entweicht der Schwefelwasserstoff aus der Austreibevorrichtung, ohne von teerartigen Bestandteilen verunreinigt zu sein, so daß man einen reinen Schwefel erhält, der aus der Masse durch Extraktion mit Schwefelkohlenstoff '.eicht gewonnen. werden kann.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCI1E: i. Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff aus Gasen, bei dem diese mit einer Alkälicarbonatlösung gewaschen und der aufgenommene Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff aus der Waschflüssigkeit mit Kohlensäure ausgetrieben wird und aus der hierbei erhaltenen Alkalibicarbonatlösung Kohlensäure durch Erhitzen ausgetrieben und zum erneuten Austreiben des Schwefelwasserstoffs .aus der Waschflüssigkeit verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Austreiben aus der Waschflüssigkeit -gewonnene Schwefelwasserstoff, Kohlensäure und gegebenenfalls Cyanwasserstoff enthaltende Gasgemisch nach Entfernung des Schwefelwasserstofts ganz oder teilweise erneut zum Austreiben von Schwefelwasserstoff aus der Waschflüssigkeit benutzt wird. Verfahren nach Anspruch f, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Entfernung des Schwefelwasserstoffs -erhaltene Kohlensäure besonders für die Behandlung der oberen Schichten der Waschflüssigkeit verwendet wird, während die vollständige Entfernung des Schwefelwasserstoffs aus den unteren Schichten der Waschflüssigkeit nur mit reiner Kohlensäure, die aus der Zersetzung der Bicarbonatlösung gewonnen wird, stattfindet. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch t und 2, gekennzeichnet durch die Verbindung einer Austreibevorrichtung (a) mit einer Kohlensäurekreisleitung (b, c, d), die, von der Austreibevorrichtung oben. ausgehend, eine Vorrichtung zur Entfernung des Schwewasserst.offs .durchläuft und durch eine Ableitung für die überschüssigen Gase in die Austneibevorrichtungoetwasoberhalb deren Bodens wieder einmündet, sowie mit einem Behälter (j), der mit dem unteren. Teile der Austreibevorrichtung (a) durch eine Flüssigkeits- und eine Gasleitung verbunden ist.
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